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Die unter Fujimori außer Landes geflohenen Peruaner

Das spanische Wort "expatriar" bezieht sich auf eine Person, die ihr Land verlassen hat, in diesem Fall aus politisch-sozialen Gründen. In den wichtigsten europäischen Städten gibt es Tausende von Peruanern, die auf Grund der Subversion unter den verschiedenen Regierungen, jedoch hauptsächlich in der Zeit des Regimes Fujimori ins Ausland gegangen sind. Diese Periode war eine Militärdiktatur hinter einer zivilen Maske, in der ein japanischer Staatsbürger, ein flüchtiger Straftäter, der heute von der peruanischen Justiz angeklagt ist, die Rolle des Hampelmanns übernahm.

Die rechtswidrige Übernahme der Präsidentschaft durch eine Person, die kein Peruaner ist, bedeutet eine Verletzung des verfassungsmäßigen Rechts unseres Landes. Außerdem hat dieser Japaner entgegen der Verfassung mit einem Staatsstreich ein Militärregime errichtet, regierte das Land mit Dekreten, ersetzte die Legislative durch die Exekutive, usurpierte die Justiz, gründete kriminelle Gruppen aus Militärs, förderte und ermutigte den Drogenhandel durch die Bildung von transnationalen Einheiten und verfolgte Tausende von Peruanern, die dem Regime kritisch gegenüber standen, oder die Angehörigen der Opfer, die von Banden wie der Gruppe "Colina " in verschiedenen Teilen von Peru verschleppt wurden und verschwanden. Viele Peruaner, die im Ausland leben und Opfer der Verfolgung durch die Militärdiktatur von Fujimori und Montesinos sind, haben den Vorwurf erhoben, dass sie rechtswidrigen politisch-polizeilichen Registrierungen unterworfen wurden, die in den Botschaften und Konsulaten ihres Landes durchgeführt wurden. Diese Autoritäten haben sich willkürlich in das Privatleben vieler Peruaner, die im Ausland leben, eingemischt und das Recht auf Privatsphäre verletzt, das das peruanische Strafrecht schützt. Außerdem haben diese diplomatischen Vertreter unter den politischen Parteien, kulturellen Organisationen und anderen legalen Einrichtungen in allen europäischen Ländern eine Namensliste von peruanischen Staatsbürgern verbreitet, die als "Terroristen" bezeichnet wurden, wobei sie diese Bezeichnung auf das Dekret 25.880 stützten, das als verfassungswidrig erklärt wurde, weil es die internationalen Abkommen und die Amerikanische Konvention für Menschenrechte verletzt, die Peru unterzeichnet hat.

Die Art der Verfolgung durch die diplomatischen Vertreter Perus erfolgte über eine Gruppe von willfährigen Elementen, die die Kreise von Universitätsdozenten, Studenten, Wirtschaftsflüchtlingen infiltrierten, und eine Reihe von undurchsichtigen Subjekten, die sich der Drogenhändler- und Militärdiktatur zur Verfügung stellten, um gegen Bezahlung oder gratis als Schnüffler zu dienen. Diese Personen mit einem langen Strafregister wurden später zu legalen Organisationen zusammengefasst, unter deren Mitgliedern unter anderem überführte Drogenhändler sind, die in einigen europäischen und peruanischen Städten in Haft waren, sowie Clans von Parlamentariern, die von Montesinos und den Militärs der kriminellen Gruppe "Colina" bestochen wurden. Mit dieser sozialen Basis förderten sie die Verrohung und das Denunziantentum unter den Peruanern. Dazu ist es angebracht, die Existenz einer deutsch-peruanischen Gesellschaft zu erwähnen, die vom Regime Fujimori hervorgebracht wurde und bis heute ihre Fangarme in mehreren Konsulaten, europäischen Parteien und Gremien hat und von diesen Stellen aus eine systematische Einschüchterung der außer Landes gegangenen Peruaner betreibt, die sich nicht den finsteren Absichten der früheren Mafiadiktatur von Fujimori und Montesinos unterwerfen.

Mehrere Peruaner haben erklärt, dass es ihnen aufgrund dieser politisch-polizeilichen Denunziation nicht erlaubt wurde, in staatlichen Institutionen zu arbeiten. Eine peruanische Staatsbürgerin, die im Ausland lebt, erzählte, dass sie bei einer Gelegenheit eine Zusage für einen Arbeitsplatz hatte, doch diesen mit der Begründung nicht bekam, dass "die Stelle nicht für eine Frau, sondern für einen Mann ist ", obwohl bei der Ausschreibung nichts davon erwähnt wurde. Sie nimmt an, dass die Ursache für diese Ausgrenzung die politische Registrierung ist. Ein anderer Auslandsperuaner, der politisch registriert ist, weil er mit einem Gefangenen verwandt ist, der angeblich "Sendero" angehörte und in Lurigancho getötet wurde, berichtete, dass er keine Arbeit in einer Bildungsinstitution bekam, deren Direktor zwar seine Befähigung, Studien und Qualitäten anerkannte, ihm jedoch erklärte, dass "diese Türen für Sie verschlossen sind und sich vielleicht öffnen können, wenn die Regierung wechselt". Zu den beschriebenen Fällen kamen Probleme bei der Dokumentation des Wohnsitzes für einige vermutliche "politisch Registrierte" hinzu.

Diese peruanischen Staatsbürger beklagen ihre Benachteiligung, hervorgerufen durch eine illegale, korrupte, kriminelle Regierung, die mit dem Drogenhandel kooperierte, sowohl national als auch international spaltete und der Welt ihren absurden und abusiven Stil einer usurpierten Macht vor Augen führte. Die im Ausland lebenden Peruaner fordern, dass die politisch-polizeilichen Registrierungen durch die verschiedenen Konsulate aufgehoben und vernichtet werden, damit die Verfolgung aufhört, die juristischen Persönlichkeitsrechte und die Staatsbürgerschafsrechte wiederhergestellt und geschützt werden, sie sich in ein normales soziales Leben wiedereingliedern können und diesen unglückseligen Folgen des vergangenen internen Krieges und dem Kniefall vor der Drogenhändler- und Militärdiktatur ein Ende bereitet wird.

Oktober 2007
Alfredo Alberdi Vallejo
Für "Migralatino", Deutschland

Quelle: http://mx.groups.yahoo.com/group/AHuA/. Übersetzung aus dem Spanischen



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