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Anschlag gegen das Mahnmal für die Opfer der politischen Gewalt "Das weinende Auge"

Protesterklärung

1. Am Sonntag, den 23. September, kam es zu einem Anschlag auf das Mahnmal für die Opfer der Gewalt, das so genannte "weinende Auge". Die Angreifer, deren Identität bis jetzt unbekannt ist, griffen den vor Ort befindlichen Wachmann an und fesselten ihn, um danach einen wichtigen Teil des zentralen Gedenksteins zu zerstören und ihn fast vollständig mit orangefarbener Farbe zu überschütten. Außerdem rissen sie viele Steine mit den Namen der Opfer heraus, zerstörten einen Teil von ihnen und markierten das Labyrinth, das Teil des Mahnmals ist, mit großen orangefarbenen Farbflecken.

2. Die Umstände, unter denen dieser unverzeihliche Akt des Vandalismus stattfand, weisen darauf hin, dass die Täter Anhänger von Alberto Fujimori waren, der soeben nach Peru ausgeliefert wurde, um für die schweren Verbrechen, derer er beschuldigt wird, vor Gericht gestellt zu werden. Diese Annahme wird durch die Tatsache bekräftigt, dass seit der Bekanntgabe der Auslieferung einige Ausbrüche von Gewalt an verschiedenen Orten der Hauptstadt registriert wurden, darunter das gewaltsame Eindringen in den Justizpalast.

3. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass der Angriff auf das Mahnmal von anderen Personen durchgeführt wurde, die bereits bei früheren Gelegenheiten ihre Intoleranz und ihren Widerwillen gegen jeden Äußerung des Respekts und der Erinnerung an diejenigen, die in der Zeit der Gewalt, die unser Land zwischen 1980 und 2000 erschütterte, ums Leben gekommen sind, zum Ausdruck gebracht haben.

4. Die Unterzeichner dieser Erklärung bringen ihre uneingeschränkte Verurteilung dieses Gewaltakts zum Ausdruck, der in erster Linie ein weiterer Angriff auf die Peruaner darstellt, die Opfer der Gewalt geworden sind, und außerdem ein offensichtlicher Beweis für den autoritären Geist derer sind, die sich dem Aufbau eines wirklichen Friedens mit Gerechtigkeit in Peru widersetzen.

5. Dieser Akt stellt außerdem einen Anschlag auf dem Denkmalbesitz der Hauptstadt dar und offenbart die Geringschätzung der Täter gegenüber dem Wert des künstlerischen Ausdrucks als unverzichtbares Element des öffentlichen Raums.

6. Wir fordern von den zuständigen Behörden die sofortige Aufklärung dieser Vorfälle und die Anwendung des Gesetzes auf alle, die mit Gewalt ihre antidemokratischen und menschenverachtenden Ideen durchsetzen wollen. Gleichzeitig bringen wir unseren verstärkten Rückhalt denen gegenüber zum Ausdruck, die heute dafür kämpfen, ein allumfassendes und respektvolles Gedenken der Opfer der Gewalt aufzubauen.

(Es folgen Hunderte von Unterschriften)



Quelle: APRODEH (www.aprodeh.org.pe). Übersetzung aus dem Spanischen



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