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Der unaufhörliche Kampf der Angehörigen gegen die Straffreiheit


"An unsere geliebten Angehörigen, die auf Befehl der Verbrecher Belaunde, Garcia Perez und Fujimori durch Feuer und Schwert starben."

Im Laufe dieses Jahres fanden verschiedene Aktivitäten zum Gedenken und für das Streben nach Gerechtigkeit für unserer Angehörigen statt, die der peruanische Staat in den zwei Jahrzehnten des internen bewaffneten Konflikts von 1980 bis 2000 verschwinden diese und illegal hinrichtete.

An den Aktivitäten, die in Lima stattfanden, beteiligten sich die Organisationen der Angehörigen von La Cantuta, ANFADET-CIDH, COFADER, El Fronton, Uchuraccay und andere. Außerdem zählten wir mit der Unterstützung der Freunde von APRODEH und der Nationalen Koordination für Menschenrechte. Und wir möchten es nicht versäumen, die Freunde der Zivilgesellschaft zu erwähnen, die uns immer begleiten.

- Der März begann mit einer Gedenkfeier für Ernesto Castillo Paez, Student der Universität La Catolica, der im Oktober 1990 in Villa El Salvador verhaftet wurde und verschwand. Wir waren zusammen mit seiner Familie in dem Bezirk und hielten eine Mahnwache an dem Ort ab, wo er von den Schergen der Polizei festgenommen wurde. Es handelt sich um den ersten Fall, in dem die Verbrecher verurteilt worden sind und sich derzeit hinter Gittern befinden.

- Am 21. März versammelten wir uns vor der Staatsanwaltschaft zu einer Kundgebung gegen den Staatsanwalt Mario Gonzales, der den "Buffalos" der APRA nahesteht. Die Fälle unserer festgenommenen und verschwundenen Angehörigen in Lima sind seit Jahren festgefahren, mit dem Ziel, dass sie im Laufe der Jahre zu den Akten gelegt werden. Die Verantwortung liegt beim Komplizen der Verbrecher, dem Staatsanwalt Mario Gonzales.

- Am 25. April begann die Hauptverhandlung im Fall "Chuschi". Es gab viele Tränen bei den Angehörigen, als wir damit begannen, laut die Namen der Opfer aufzuzählen.

- Es fand eine Demonstration für die Auslieferung des Mörders Fujimori statt, die vom Justizpalast zur chilenischen Botschaft führte. Die Beteiligung von massenhaft. Es nahmen viele Gewerkschaftsorganisationen teil, darunter die CGTP, die SUTEP, sowie Studenten und linke Gruppen.

- Am 19. Mai führten wir eine Mahnwache in der Nähe des Regierungspalastes durch. Wir weisen darauf hin, dass wir von der Polizei mit Stößen und Schlägen daran gehindert wurden, in die Kathedrale von Lima zu gelangen. Doch dessen ungeachtet fand die Mahnwache zum Gedenken unserer Angehörigen statt. Desgleichen hielten in Ayacucho die in der ANFASEP organisierten Angehörigen eine Mahnwache auf dem Hauptplatz der Stadt ab.

- Am 23. Mai fand der nationale Marsch gegen die Straffreiheit statt, der vom Marsfeld zum Justizpalast führte. Das war am Vortrag der Präsidentschaftswahlen.

- Am 19. Juni fanden eine Messe und eine Mahnwache zum 20. Jahrestag der Massaker in den Gefängnissen El Fronton, Lurigancho und Santa Barbara in der ersten Regierungszeit Alan Garcia Perez statt, bei dem dieser 254 politische Gefangene hinrichten ließ. Die Messe wurde in der Kirche La Recoleta zelebriert.

- Am 23. Juni fand in der Bergbausstadt Pasco eine Demonstration und eine Mahnwache zum 20. Jahrestag des Verschwindens des Lehrers und Gewerkschaftsführers Teofilo Rimac Capcha statt.

- Vom 14. zum 18. Juli äußeren wir uns zum 14. Jahrestag des Massakers von neun Studenten und einem Professor an der staatlichen Universität La Cantuta. Die Angehörigen organisierten eine Gedenkfeier, eine Messe, eine Mahnwache und eine Kundgebung. Es war eine Woche des Gedenkens der Märtyrer von La Cantuta, die ihren Höhepunkt in der Kundgebung vor der Marinebasis Callao hatte, dem Ort, wo die Verbrecher der Gruppe Colina vor Gericht stehen. Wir sahen sie aus der Nähe, und unsere Kehlen trockneten aus von den Rufen, mit denen wir die Henkersknechte von La Cantuta, Barrios Altos, El Santa etc., etc. bedachten.

- Am 27. August anlässlich des 3. Jahrestages der Veröffentlichung des Abschlussberichtes der Wahrheits- und Versöhnungskommission organisierten wir am Denkmal des "weinenden Auges" auf dem Marsfeld eine Veranstaltung. Sie hinterließ einen tiefen Eindruck bei den Personen, die sich zu dem Akt einfanden. Die Fotografien von zwangsweise Verschwundenen waren auf dem Rasen ausgebreitet. Zum ersten Mal stellten wir eine Schautafel mit Fotografien einiger der Kriminellen auf. Des Weiteren zeigten wir in einigen Kisten viele Kinderaugen, die die Hunderte von Kindern repräsentierten, die die Mörder der Armee verschwinden ließen.

- Am 28. September führten für eine Mahnwache am "weinenden Augen" durch. Der Aktion fand statt, weil für den nächsten Tag das Urteil des Amerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte im Fall La Cantuta anstand.

- Am 6. Oktober veranstalten wir eine Kundgebung vor dem Verteidigungsministerium, um die Freigabe von Dokumenten und den "Dienstblättern" der Mörder der Armee zu fordern, die in den Gebieten im Ausnahmezustand in unserem Land Tausende von Bauern und Bäuerinnen verschwinden ließen.

Asociación Nacional de Desparecidos, Ejecutados Extrajudicialmente y Torturas - ANFADET-CIDH (Nationale Vereinigung der Angehörigen von Verschwundenen, illegal Hingerichteten und Folteropfern)

Lima, 30. September 2006

Übersetzung aus dem Spanischen