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Erklärung der Organisationen der Betroffenen von politischer Gewalt zur Anklageerhebung im Fall Accomarca


Die Angehörigen der Opfer der politischen Gewalt unter der Regierung Alan Garcia Perez erklären folgendes:

* Wir unterstützen die Staatsanwältin Cristina Olazábal Ochoa in ihrer Anklage gegen die Verantwortlichen des Mordes an 69 Bewohnern der Dorfgemeinschaft Accomarca (Ayacucho), darunter Frauen, Greise und Kinder, wegen des Mutes, der Entschlossenheit und Ehrenhaftigkeit, mit denen sie der Wahrheit und der Gerechtigkeit, auf die wir als Hinterbliebene ein Recht haben, den Weg öffnet. Wir erwarten von der Staatsanwaltschaft, dass sie dieses Beispiel an Professionalität unterstützt.

* Wir verurteilen die abfälligen Äußerungen von Vertretern der APRA gegen die Staatsanwältin Olazábal, die lediglich die Arbeit tut, die ihrer Funktion als Vertreterin des Justizapparates entspricht, sowie die Kritik an den Menschenrechtsorganisationen, die die Untersuchung der Staatsanwältin mittragen.

* Wir möchten hervorheben, dass in den 80er Jahren eine antisubversive Strategie angewandt wurde, die systematische Verletzungen der Menschenrechte hervorrief. Alan Garcia kannte diese Situation, hat sie jedoch toleriert und die direkten Verantwortlichen an den Verbrechen gedeckt. Folglich muss er sich auch für die Fälle Pucayacu, Umaru und Bellavista, Parcco und Pomatambo, Cayara, Santa Ana und Pampamarca, der Gefängnisse El Frontón, Lurigancho und Santa Barbara, sowie für die Fälle in San Martin, Apurímac, Pasco, Huancavelica, Huanuco, Tingo Maria, Ancash und anderen Orten vor Gericht verantworten.

* Wir appellieren an die peruanischen Richter, ihre Pflicht zu erfüllen und die strafrechtliche Verantwortung festzustellen, und dabei in Betracht zu ziehen, dass die Operationen, die in Ayacucho, sowie an verschiedenen anderen Orten des Landes durchgeführt wurden, einer antisubversiven Strategie entsprachen, die von den obersten Befehlshabern der Armee und dem Präsidenten der Republik, Alan Garcia Perez, selbst, der für ihre Genehmigung zuständig war, geplant wurde. Darum fordern wir die Justizbehörden auf, sich zu Gunsten der Aufdeckung der Wahrheit des Geschehenen auszusprechen.

* Wir rufen die Öffentlichkeit, die sozialen Organisationen, die Presse und die Vertreter des Staates auf, sich dem Streben nach Gerechtigkeit anzuschließen, um die wirklichen Verantwortlichen der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, "die nicht nur die Opfer und deren Angehörige schädigen, sondern die gesamte menschliche Gattung", zu bestrafen.

Das peruanische Volk vergisst nicht, niemals mehr Straffreiheit!


Lima, 11. Februar 2005


Asociación Nacional de Familiares Desaparecidos-Casos CIDH (Nationale Vereinigung der Angehörigen von Verschwundenen - Fälle amerikanischer Gerichtshof für Menschenrechte

Comisión de Familiares de Detenidos Desaparecidos (Kommission der Angehörigen von verschwundenen Verhafteten - COFADER)

Hinterbliebene im Fall Accomarca
Hinterbliebene im Fall El Frontón
Hinterbliebene im Fall Cayara
Hinterbliebene im Fall Parcco und Pomatambo
Hinterbliebene im Fall Umaru und Bellavista
Hinterbliebene im Fall Pacchahuallhua, Independencia
Hinterbliebene im Fall Chungui
Hinterbliebene im Fall Soccos
Hinterbliebene im Fall Chumbivilcas
Hinterbliebene im Fall Cantuta
Hinterbliebene im Falle Cabitos




Quelle: Indymedia Peru (http://peru.indymedia.org/news/2005/02/13994.php. Übersetzung aus dem Spanischen.