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PRESSEMITTEILUNG


Als Angehörige der politischen Gefangenen in den verschiedenen Gefängnissen des Landes wenden wir uns an die nationale und internationale Öffentlichkeit, um folgendes mitzuteilen:

1. Heute, am 7. Mai, haben wir bei Gericht eine Volkseschwerde gegen die Wiedereinführung von Besucherkabinen in den Gefängnissen des Landes vorgelegt, die im Militärgefängnis der Marinebasis Callao bereits verwendet werden, denn sie verletzen die Rechte auf Besuch, Wiedereingliederung und Verteidigung unserer in Haft befindlichen Angehörigen.

2. Desgleichen unterstützen wir den Hungerstreik, der am 3. Mai in der Marinebasis Callao und am 5. Mai im Gefängnis Miguel Castro Castro (Canto Grande) begonnen wurde, denn die Forderungen unserer gefangenen Angehörigen sind vollkommen gerechtfertigt. Wir schließen uns ihren Forderungen nach der Abschaffung der drakonischen Antiterrorismusgesetze und der Wahrung ihres Rechts auf einen ordentlichen Prozess vor den turnusmäßig zuständigen Gerichten an.

Ferner verurteilen wir die politische Verfolgung und die Anfeindungen, denen wir als Angehörige, sowie die Anwälte in Form der systematischen Verbreitung von Verdächtigungen durch einige Presseorgane ausgesetzt sind, deren Ziel eine gewaltsame Repression gegen uns ist, um unseren Kampf gegen die Straffreiheit und für die Freilassung unserer gefangenen Angehörigen zu verhindern.

Die Rückkehr zu Methoden der Vergangenheit zielt zudem darauf ab, die Beschlüsse internationaler Gerichte, denen Peru rechtlich unterworfen ist, zu unterlaufen, um die Straffreiheit der Massenmorde durchzusetzen und unsere Angehörigen lebenslang in Haft zu halten.

3. Daneben erklären wir unsere Solidarität mit den Kämpfen unseres Volkes gegen Hunger und Armut, gegen die Vernachlässigung durch die Regierung, sowie gegen die politische Ausgrenzung der Ärmsten, denen all ihre Grundrechte verweigert werden.

4. Wir bekräftigen unsere Petition an den peruanischen Präsidenten vom 15. August 2001, in der wir die Lösung der vom Krieg hinterlassenen Probleme fordern, insbesondere des Problems der unschuldig Inhaftierten, der von der Justiz Verfolgten, der Verschwundenen, sowie die Freilassung der politischen Gefangenen, denn wir sind der Ansicht, dass es eine Notwendigkeit der Nation ist, die Wunden zu schließen und auf eine wirkliche Versöhnung hinzuarbeiten.



AFADEVIG
Asociación de Familiares de Presos Políticos, Desaparecidos y Víctimas de Genocidio (Assoziation der Angehörigen von politischen Gefangenen, Verschwundenen und Opfern des Völkermords)

AFAPREDEPP
Asociación de Familiares de Presos Políticos y Desaparecidos (Assoziation der Angehörigen politischer Gefangener und Verschwundener)



Lima, 7. Mai 2004



Übersetzung aus dem Spanischen.