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Presseerklärung über die repressive Politik der Regierung Toledo


Assoziation der Angehörigen von Verschwundenen und Opfern des Völkermords (Afadevig):

In Erfüllung der in ihren Statuten festgelegten Funktionen informiert die Assoziation der Angehörigen von Verschwundenen und Opfern des Völkermords (Afadevig) die nationale und internationale Öffentlichkeit über folgendes:

Seit unserer Gründung am 5. Juli 2001 haben wir uns für die Lösung der Probleme eingesetzt, die seit fast zwei Jahrzehnten unsere Gesellschaft belasten und eine Folge des internen Konflikts dieser Zeit sind, eine Lösung, die uns zum Frieden und zur nationalen Versöhnung führt. Darauf waren alle unsere Bemühungen gerichtet.

Doch die Regierung des Herrn Toledo hat uns über ihren Repressionsapparat, die DINCOTE, verfolgt, angefeindet und uns wie andere Organisation von Angehörigen der politischen Gefangenen unterstellt, wir wären der legale Arm der Aufständischen.

Wie wir bereits zuvor in Pressemitteilungen an unterschiedliche nationale und internationale Medien öffentlich gemacht haben, beweisen diese Verfolgung und diese Angriffe, dass die Regierung oder ein Sektor der Regierung den Frieden und die Versöhnung ablehnt. Die Verhaftung unserer Sekretärin für Organisationsfragen, Delia Vidal Mariņo, am 20. Oktober diesen Jahres ist die Antwort der Regierung auf unsere Forderung nach Gerechtigkeit und unseren Kampf gegen die Straffreiheit, die sie durchzusetzen versucht.

Vergangene Woche wurden Dutzende von politischen Gefangenen aus unterschiedlichen Gefängnissen des Landes ins Gefängnis Yanamayo in Puno verlegt. Nationale und internationale Menschenrechtsorganisationen haben dieses Gefängnis als ungeeignet für das Leben von Menschen und unvereinbar mit den elementarsten Grundrechten eingestuft und von der peruanischen Regierung dessen endgültige Schließung gefordert.

Das Verfassungsgericht hat eine Verfassungsbeschwerde von 5000 Unterzeichnern entgegengenommen, die auf die Aufhebung der von der Fujimori-Diktatur erlassenen Antiterrorismusgesetzgebung abzielt und die wir unterstützt haben. Auf diese Art eröffnet sich die Möglichkeit, diese Gesetze abzuschaffen, die nur dazu gedient haben, Tausenden von Bürgern mit den abwegigsten Verfahrensregeln den Prozess zu machen und in Haft zu halten.

Wir rufen die internationale Gemeinschaft, die Völker der Welt und die Menschenrechtsorganisationen dazu auf, gegen diese schwerwiegenden Vorfälle Stellung zu beziehen. Es ist notwendig, von der peruanischen Regierung die Freilassung unserer Sekretärin für Organisationsfragen, Delia Vidal Mariņo, sowie die sofortige Schließung der Gefängnisse Yanamayo, Challapalca und der Marinebasis Callao und die sofortige Rückkehr der politischen Gefangenen an ihre Ursprungsorte zu fordern.

Es ist notwendig, die Abschaffung der Antiterrorismusgesetzgebung und die Durchführung neuer Prozesse mit neuen Gesetzen für die Tausenden von politischen Gefangenen zu fordern, die lange Strafen unter den schlimmsten Haftbedingungen verbüßen. Was für ein Unterschied zu denjenigen, die wegen ihrer Verbindung zur Diktatur angeklagt sind und zu Strafen von drei bis vier Jahren, in vielen Fällen in Form von Hausarrest, verurteilt wurden. Der Journalist Humberto Jara, Kumpan des Massenmörders Martin Rivas, wurde nach fünf Stunden freigelassen, wird im Kongress empfangen und gibt ungestört Pressekonferenzen.

Delia Vidal dagegen ist nun schon seit zwei Monaten wegen einer angeblichen Verbindung zu einer gesuchten Person in Haft, was beweist, dass es in Peru keine Gleichheit vor dem Gesetz gibt.

Darum wiederholen wir noch einmal unsere Bitte um Unterstützung und bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit und die Verbreitung unserer Forderungen.

Pressekommission der Afadevig

Dezember 2002



Übersetzung aus dem Spanischen (1. Korrektur) Quelle des Orignaltextes: Afadevig