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Soziale Proteste in Peru

MAI 2007

Streik der Bergarbeiter von Shougang Streiks der Bergarbeiter
Die Streikwelle in den Bergbauunternehmen setzte sich auch im Mai fort. Den Höhepunkt bildete der am 30. April begonnene landesweite Streik der Föderation der Berg- und Metallarbeiter von Peru (FMMSP), der am 4. Mai mit einer Übereinkunft mit dem Arbeitsministerium endete. Doch auch danach gingen die Streiks in einigen Unternehmen weiter und andere traten in den Ausstand, um ihre spezifischen Forderungen durchzusetzen.

Landesweiter Streik der Föderation der Berg- und Metallarbeiter
Nachdem die Verhandlungen mit dem Arbeitsministerium zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt hatten, rief die Föderation der Berg- und Metallarbeiter von Peru für den 30. April zu einem landesweiten unbefristeten Streik auf. Die Hauptforderung war, dass der Präsident Alan Garcia sein Wahlversprechen einhält, für die soziale und rechtliche Absicherung der rund 85.000 Bergarbeiter zu sorgen, die über Servicegesellschaften und andere Formen von Subunternehmen für die Bergbauunternehmen arbeiten und keinen Anspruch auf soziale Absicherung, Urlaub, einen Acht-Stunden-Tag, Kündigungsschutz und kein Streikrecht haben. Weitere Forderungen der Bergleute waren die Reglementierung der Gewinnbeteiligung der Arbeiter, die Rückkehr zu den Pensionsfonds mit Beteiligung der Arbeitgeber und die Verabschiedung eines Gesetzes, das die Zwangsmitgliedschaft in den privaten Pensionsfonds abschafft.

Streik der Bergarbeiter von Casapalca Streik der Bergarbeiter An dem Streik beteiligten sich 25.000 bis 30.000 der rund 110.000 Bergarbeiter des Landes. Diese relativ geringe Beteiligung lag vor allem daran, dass im Bergbausektor die Tarifabkommen von den jeweiligen Einzelgewerkschaften für jedes Unternehmen gesondert ausgehandelt werden und sich einige, wie das Unternehmen Yanacocha in Cajamarca mitten in den Verhandlungen befanden, während andere wie im Fall des Bergwerks Casapalca in der Provinz Huarochiri, im Departement Lima, nach einem Streik gerade zu einer Einigung mit den Arbeitgebern gelangt waren oder wie im Fall des Bergwerks Tintaya in der Region Cusco eine Friedenspflicht vereinbart hatten. Daneben gibt es auch Gewerkschaften, die der Föderation der Bergarbeiter nicht angehören wie die des Unternehmens Antamina, des größten Kupferproduzenten vor Peru. Unter den Unternehmen, die bestreikt wurden, war die Southern Copper Corp., wo die Arbeiter de Schmelzwerks in Ilo bereits am 28. April in einen unbefristeten Streik getreten waren und sich am 30. April die Arbeiter der Minen Cuajote und Toquepala dem Ausstand anschlossen. Auch die Arbeiter von zwei Kooperativen, die als Subunternehmen für Shougang Hierro in der Mine Marcona in der Provinz Nasca tätig sind, setzten ihren am 11. April begonnenen Streik fort. Daneben traten im Unternehmen Minsur, des drittgrößten Zinnproduzenten weltweit, die Arbeiter in den Streik, und San Rafael, die einzige Mine, die es in Peru in der Andenregion von Puno betreibt, lag still. Auch ein großer Teil der Arbeiter des Unternehmens Volcan, des größten Produzenten von Zink und Silber im Land, das im Zentrum des Landes tätig ist, schlossen sich dem Streik an. In der Produktionsstätte in Pasco war der Streik total, während die Arbeiter in Junin in den Minen San Cristóbal, Andaychagua und Carahuacra am Mittwoch, den 2. Mai, die Arbeit niederlegten. Auch in dem Unternehmen Buenaventura, des größten Produzenten von Edelmetallen in Peru, schlossen sich die Arbeiter seiner größten Silbermine, Uchucchacua, dem Streik an. Die Arbeiter des Bergwerks Cobriza, das das US-Unternehmen Doe Run in der Provinz Churcampa in der Region Huancavelica betreibt, traten am Mittwoch, den 2. Mai in den Streik. Die Arbeiter des Unternehmens Yanacocha mit verschiedenen Produktionsstätten in Cajamarca brachten mit einer Demonstration ihre Unterstützung des Streiks zum Ausdruck.

Am 1. Mai führte der Premierminister Jorge Del Castillo zusammen mit der Arbeitsministerin Susana Pinilla eine Verhandlungsrunde an, an der neben dem Generalsekretär der Bergarbeiterföderation, Luis Castillo, der Chef der Bauarbeitergewerkschaft, Mario Huamán, und andere Gewerkschaftsführer, die mit dem Bergbausektor zu tun haben, teilnahmen. Das Treffen endete mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung, in der die Aufnahme von Verhandlungen für den nächsten Tag festgelegt wurde. Es wurde beschlossen, drei Arbeitsgruppen für die Verhandlungen zu bilden, eine, um die Problematik der Servicegesellschaften und Subunternehmen zu untersuchen, darunter das Problem der Gewinnbeteiligung der Bergarbeiter und die Arbeitszeiten von mehr als acht Stunden, eine zweite, um über das Thema des Rechts auf gewerkschaftliche Organisation und Streik der Zeitarbeiter zu beraten, und eine dritte, um über das Problem der wegen ihrer gewerkschaftlichen Aktivitäten entlassenen Arbeiter und die Beendigung der Streiks in den Bergbauunternehmen des Landes zu verhandeln. Trotz dieser Ergebnisse setzten die Delegationen, die aus dem Landesinneren nach Lima gereist waren, ihre Protestaktionen fort und kündigten an, dass weitere Arbeiter eintreffen werden.

Der landesweite Streik endete am 4. Mai mit der Unterzeichnung eines Abkommens aus acht Punkten zwischen der Bergarbeiterföderation und der Arbeitsministerin Susana Pinilla. Das Arbeitsministerium sagte zu, eine Gesetzesvorlage zu erarbeiten, um die Rechte der Arbeiter zu garantieren, darunter die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften, die medizinische Versorgung sowie das Recht auf die Bildung von Gewerkschaften und Streik. Bezüglich der Gewinnbeteiligung der Beschäftigten wurde vereinbart, dass das Ministerium eine juristische Expertise erstellt, in der das Recht der Arbeiter auf Information über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens anerkannt wird. Bezüglich der Wiedereinführung von Pensionsfonds wurde beschlossen, eine Kommission aus Vertretern des Ministeriums, der Arbeitgeber und der Gewerkschaften einzurichten, die ein Gutachten vorlegen wird. Über die Aufhebung der Zwangsmitgliedschaft in den privaten Pensionsfonds sagte das Ministerium eine schnelle Prüfung der Gesetzesvorlage zu, die die Bergarbeiterföderation dem Parlament vorgelegt hatte. Außerdem versprach das Ministerium den Erlass einer Verordnung zu überprüfen, um die Freistellung von Gewerkschaftsvertreterin für die Teilnahme an Sitzungen, die Lösung von sozialen Konflikten zwischen den Unternehmen und den Gewerkschaften und die Erarbeitung einer Studie über die Situation der Arbeiter in den Subunternehmen zu ermöglichen. Der Generalsekretär der Bergarbeiterföderation, Luis Castillo, zeigte sich zufrieden mit diesen Ergebnissen, warnte jedoch, dass die Gewerkschaft den Streik wieder aufnehmen wird, wenn die Zusagen nicht eingehalten werden.

Streik der Arbeiter der Southern Copper Corp
Nach einer Verhandlungsrunde mit Vertretern des Unternehmens beschlossen am 4. Mai die Arbeiter des Unternehmens Southern Copper Perú ihren am 28. April begonnenen unbefristeten Streik zu beenden. Auf dem Treffen, das bis in die späte Nacht dauerte, vereinbarten beide Parteien, in eine Phase der Schlichtung einzutreten und über den Forderungskatalog der Arbeiter zu verhandeln. Der Generalsekretär der Einheitsgewerkschaft der Arbeiter von Southern Peru, Arnaldo Oviedo, informierte, dass diese Einigung Dank der Intervention des Arbeitsministeriums zustande gekommen war, die eine Annäherung in wichtigen Punkten ermöglicht hat.

Streik der Bergarbeiter von Buenaventura Unbefristeter Streik der Bergarbeiter des Unternehmens Buenaventura
Nach der Aufhebung des landesweiten Streiks der Bergarbeiterföderation setzten die Bergarbeiter der Mine Uchucchacua - Oyón (Region Lima), die von dem Unternehmen Buenaventura betrieben wird, ihren Streik fort, um die Erfüllung ihrer spezifischen Forderungen durchzusetzen. An dem Streik beteiligten sich rund 900 fest angestellte und befristet beschäftigte Arbeiter. Am Freitag, dem 4. Mai, und am Sonnabend, dem 5. Mai, kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, als eine Gruppe von rund 80 Arbeitern in Begleitung ihrer Ehefrauen und Kinder zur Weiterverarbeitungsanlage von Buenaventura marschierte, um den Betrieb lahm zu legen und zu erreichen, dass alle Arbeiter sich dem Streik anschließen, und von der Polizei und Sicherheitspersonal des Unternehmens mit Schlagstöcken und Eisenstangen angegriffen wurden. Nach Angaben des Generalsekretärs der Gewerkschaft von Buenaventura, Traxides Ilanzo, gab die Polizei außerdem scharfe Schüsse auf eine Gruppe von Arbeitern ab, die vor dem Bergwerk protestierte. Bei diesen Vorfällen wurden sieben Personen leicht verletzt, darunter Kinder und Frauen. Vier Demonstranten erlitten schwerere Verletzungen und mussten ins Krankenhaus von Huacho eingeliefert werden.

Am 9. Mai informierte die Arbeitsministerin Susana Pinilla, dass die Arbeiter des Bergbauunternehmens Buenaventura zu einer Einigung mit den Arbeitgebern gelangt sind und beschlossen haben, ihren Streik zu beenden. Das Unternehmen sagte den Arbeitern eine allgemeine Lohnerhöhung von 4,65 Soles täglich auf den Grundlohn zu. Außerdem erhalten sie eine Zulage für die Arbeit in Höhenlagen von 7,35 Soles täglich und für die Arbeit unter Tage von 0,75 Soles pro Stunde. Pinilla präzisierte, dass diese Gehaltserhöhung für die gesamte Geltungsdauer des Tarifvertrages gilt, der am 31. Januar 2008 ausläuft.

Die Arbeiter von Shougang Hierro setzten ihren Streik fort
Trotz der Übereinkunft zwischen der Regierung und der Bergarbeiterföderation vom 4. Mai und der Ankündigung der Arbeitsministerin, dass das Unternehmen Shougang in einem schriftlichen Abkommen zugesagt hatte, die Arbeitsbedingungen für die Zeitarbeiter in dem Unternehmen zu verbessern, beschlossen die Arbeiter, ihren am 11. April begonnenen Streik fortzusetzen. "Wir kennen die Verhandlungen nicht und waren nicht an ihnen beteiligt. Darum werden wir den Streik fortsetzen", erklärte der Generalsekretär der Gewerkschaft der Zeitarbeiter im Unternehmen Shougang,, Ronny Cueto, der versicherte, dass dem Gremium rund 500 Arbeiter angehören. Als Bedingung für die Beendigung des Streiks verlangten die Bergarbeiter, dass ihre Hauptforderung, die Wiedereinstellung der Arbeiter, die wegen ihrer gewerkschaftlichen Aktivitäten entlassen worden sind, erfüllt wird.

Bergarbeiter von Shougang in Lima Eine für den 5. Mai angesetzte Verhandlungsrunde zwischen Vertretern des Arbeitsministeriums, des Unternehmens Shougang, der Bergarbeiterföderation und der streikenden Arbeiter kam nicht zustande, da die Gewerkschaftsführer von Shougang darauf bestanden, dass ihre Berater an den Gesprächen teilnehmen, was von der Ministerin Pinilla abgelehnt wurde, die dieses Verhalten als provokant und von politischen Absichten motiviert bezeichnete. Außerdem spielte sie den Konflikt herunter, indem sie behauptete, dass es sich nur um 11 und nicht um 40 Arbeiter handelt, wie die Gewerkschaft behauptet, deren Wiedereinstellung das Unternehmen Shougang mit der Begründung verweigert, dass sie an Gewaltakten gegen die Betriebsanlagen beteiligt waren, und rief die Bergarbeiter auf, die Arbeit wieder aufzunehmen. Der Generalsekretär der Bergarbeiterföderation Luis Castillo erklärte seinerseits, "dass das Problem aufgrund der Halsstarrigkeit der Gewerkschaftsführer von Shougang weiterbesteht". Darauf erwiderte der Gewerkschaftsführer Ronny Cueto, dass er die Bergarbeiterföderation als Sprecherin bei den Verhandlungen mit der Regierung nicht anerkennt und die Arbeiter ihren Streik fortsetzen werden.

Streik der Bergarbeiter von Shougang Am 9. Mai traten die Mitglieder der "Front zur Verteidigung der Interessen und für die Entwicklung von Nasca", die von den Gewerkschaften und Basisorganisationen der Provinz gebildet wird, in einen 24-stündigen regionalen Streik, um von dem Bergbauunternehmen Shougang Hierro mehr Investitionen in der Region, sowie die Lösung des Problems der Zeitarbeiter und die Wiedereinstellung der Entlassenen zu fordern. In den frühen Morgenstunden errichteten Demonstranten eine Straßenblockade an der Zufahrtsstraße zu den Betriebsanlagen des Bergbauunternehmens auf der Höhe des Kilometers 449 der Panamericana Süd, doch sie wurden von der Polizei vertrieben. Bei einem neuen Versuch, die Straße zu blockieren, griff eine Gruppe von Demonstranten die Polizisten mit Knüppeln und Steinen an und brachte zwei Polizisten vorübergehend in ihre Gewalt, denen sie ihre Waffen abnahmen. Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen wurden mehrere Personen verletzt, darunter sechs Polizisten, und zehn Personen wurden festgenommen. Ein Teil der Demonstranten improvisierte eine Kundgebung vor der Polizeistation, um ihre Freilassung zu fordern. Nach mehreren Stunden besetzte ein starkes Polizeiaufgebot die Panamericana und schaffte es, die Demonstranten zu vertreiben. In der Stadt wurde die Kampfmaßnahme zu etwa 50 Prozent eingehalten. Die Banken, Geschäfte und Märkte funktionierten normal, doch der öffentliche Nah- und Fernverkehr war eingeschränkt, und die Mehrzahl der Schulen sagte den Unterricht ab. Mit der Kampfmaßnahme forderte die Bevölkerung von Nasca unter anderem, dass das Unternehmen Shougang 150 Millionen Dollar in Infrastrukturprojekte in der Region investiert und die Zentralregierung die Summe von 12 Millionen Dollar, die das Unternehmen als Sanktion für Umweltschäden gezahlt hat, der Provinz übergibt. Der Bürgermeister von Marcona Joel Rosales erklärte, dass er die Protestaktion unterstützt, denn in den 15 Jahren, die das Unternehmen Shougang vor Ort tätig ist, hat sie so gut wie nichts unternommen, um die Umweltschäden, die es verursacht, zu mildern. Außerdem beschuldigte er das Unternehmen durch seine Kontrolle der Strom- und Wasserversorgung die Bewohner des Ortes zu schädigen.

Wie bei früheren Anlässen stellte das Unternehmen Shougang am nächsten Tag aufgrund der Protestaktionen den Betrieb ein, bis wieder Ruhe eingekehrt ist. Gleichzeitig trafen 80 Polizisten einer Sondereinheit der Polizei ein, um für Ruhe zu sorgen.

Streik der Bergarbeiter von Shougang Angesichts der Unnachgiebigkeit der Vertreter von Shougang, die sich weigerten an einer Verhandlungsrunde teilzunehmen, zu der die Regionalregierung von Ica aufgerufen hatte, verstärkten die streikenden Arbeiter und die Bevölkerung von Marcona erneut ihre Proteste. Am 17. Mai kam es zu neuen gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei, bei denen mehrere Personen verletzt wurden, darunter ein Kind, das von einem Gummigeschoss am Hals getroffen wurde. Zwei Personen wurden festgenommen. Während der Auseinandersetzung nahmen die Polizisten den Journalisten Alberto Contreras Ampuero fest, der die Vorkommnisse filmte. Nachdem sie ihm seine Kamera entrissen hatten, schlugen sie ihn zusammen und brachten ihn zum Kommissariat in Nasca. Dort beschuldigten sie ihn ohne jeden Beweis, einer der Drahtzieher der Gewaltakte gegen das Verwaltungsgebäude des Bergbauunternehmens gewesen zu sein. Nach Informationen der Bevölkerung handelte es sich um Polizisten aus Lima, die von dem Unternehmen unter Vertrag genommen wurden und eine Sonderzahlung für die Tage erhalten, die sie in Marcona sind.

Am 20. Mai erklärte der Generalsekretär der Gewerkschaft der Servicegesellschaften von Shougang, Ronnie Cueto, in einem Interview mit einem Radiosender, dass die streikenden Arbeiter als nächsten Schritt einen regionalen Streik anstreben. Laut Cueto haben sie nichts unversucht gelassen, um über Verhandlungen eine Lösung des Konflikts zu erreichen. "Wir haben uns an den Präsidenten der Republik (Alan Garcia) und an die Parlamentspräsidentin (Mercedes Cabanillas) gewandt, damit sie sich für uns einsetzen, und bis heute haben wir nichts erreicht, und dadurch drängt sich die Durchführung eines regionalen Streiks auf", erklärte er. Cueto informierte, dass auf einer Sitzung mit dem Regionalrat von Ica der Präsident der Regionalregierung, Rómulo Triveņo, die Möglichkeit offen ließ, dass er einen regionalen Streik unterstützt, um eine Lösung der Probleme zu fordern.

Am 30. Mai informierte der Geschäftsführer von Shougang, Raúl Vera, dass aufgrund des Streiks die normale Produktion von 20.000 Tonnen Eisen täglich um 40 % zurückgegangen ist, weil die streikenden Arbeiter die Zufahrtsstraße zu der Mine blockieren. Er informierte, dass er aus diesem Grunde am 14. Mai beim Arbeitsministerium die vollkommene Einstellung des Betriebs beantragt hat.

Der Arbeiter des Unternehmens Doe Run in La Oroya treten in einen unbefristeten Streik Am 4. Mai traten mindestens 1600 Bergarbeiter des US- Unternehmens Doe Run in La Oroya in einen unbefristeten Streik für Lohnerhöhungen. Der Forderungskatalog der streikenden Arbeiter umfasste Gehaltserhöhungen, die Zahlung einer angemessenen Rente und eine höhere Gewinnbeteiligung. Zum Auftakt des Streiks zogen Hunderte von Arbeitern, eskortiert von Polizisten, in einem friedlichen Protestmarsch durch die Straßen der Stadt. Der Streik betraf den metallurgischen Komplex von La Oroya, der 180 Kilometer östlich von Lima auf einer Höhe von 3800 Metern über den Meeresspiegel liegt und wo Doe Run eine Raffinerie betreibt, die Kupfer, Zink und Blei verarbeitet. Dadurch ist die Stadt zu einem der Orte mit der höchsten Umweltverschmutzung weltweit geworden, was den Protest von Umweltorganisationen hervorgerufen hat. Im Jahre 2006 produzierte Doe Run 59.000 Tonnen reines Kupfer und 41.000 Tonnen Zink.


Streikende Cocabauern in Huanuco In Huánuco setzten die Cocabauern ihre Proteste fort
Die Cocabauern in Huánuco verstärkten ihre Proteste, die sie Wochen zuvor begonnen hatten, um die Einstellung der Vernichtung ihrer Pflanzungen und einen Plan zur integralen Entwicklung der Cocaanbaugebiete zu fordern.

Die Proteste gingen von den Cocabauern der "Nationalen Zentrale der Cocabauern von Peru" (Cenacop) aus, die von Eduardo Ticerán angeführt wird und in der hauptsächlich die Bauern aus dem Tal des Monzón und der Provinz Leoncio Prado organisiert sind. Die Bauern der Gebiete von Polvora, Sión, Pizana und Aguaytía hielten sich dagegen zurück, was an einem politischen Manöver der Regierung lag, das darauf abzielte, die Cocabauern zu spalten. Während der Präsident Alan Garcia auf der einen Seite den protestierenden Cocabauern drohte, "sich über sie hinwegzusetzen" und Verhandlungen ablehnte, stellten auf der anderen Seite die zuständigen Institutionen die Vernichtung von Cocapflanzungen in den Gebieten unter der Kontrolle der "Nationalen Konföderation der Cocaanbaugebiete" (Conpaccp) ein, die von Nelson Palomino und den Parlamentarierinnen Nancy Obregón und Elsa Malpartida angeführt wird. Außerdem richtete das staatliche Unternehmen zur Kommerzialisierung der Coca ENACO eine Vertretung in Tocache ein und kaufte den Bauern der Gegend 5000 Kilo Cocablätter ab. Auf diese Art setzte die Regierung insgeheim das Abkommen von Tocache vom 15. März um, das sie öffentlich lautstark kritisiert und widerrufen hatte. Währenddessen konzentrierte sich die Vernichtung von Cocapflanzungen auf Yanajanca und Alto Huanuco, d. h., die Gebiete, die Mitte April in einen unbefristeten Streik getreten waren und in den letzten Apriltagen ihre Proteste in die Regionalhauptstadt Huanuco verlagert hat.

Streikende Cocabauern in Huanuco Straßenblockade von cocabauern in Huanuco Zur Unterstützung der Forderungen der Cocabauern fand in der Region Huanuco vom 2. bis zum 4. Mai ein dreitägiger regionaler Streik statt, zu dem Gewerkschaften und soziale Organisationen aufgerufen hatten. Die Kampfmaßnahme wurde vom Präsidenten der Regionalregierung von Huánuco, Jorge Espinoza, unterstützt, der sich in den Tagen zuvor bemüht hatte, in einen Dialog mit den Führern der Cocabauern zu treten und als Vermittler zwischen ihnen und der Zentralregierung aufzutreten. Der regionale Streik wurde von der Mehrheit der Bevölkerung in der Stadt Huánuco und hauptsächlich in den Cocaanbaugebieten von Leoncio Prado und El Monzón befolgt. Ab den frühen Morgenstunden zogen Streikkommandos durch die Straßen der Stadt, um die Bevölkerung aufzufordern, sich der Kampfmaßnahme anzuschließen. Im Laufe des Vormittags stießen Delegationen der Bauarbeitergewerkschaft, der Gewerkschaftszentrale CGTP, der Föderation der Studenten von Peru (FEP), der Einheitsgewerkschaft der Lehrer SUTEP, der Vereinigung der Beschäftigten in den Märkten, einiger Gremien der Transportunternehmen und anderer Organisationen zu ihnen. Die Demonstranten zogen auch zur Polizeistation Alcides Vigo, um die Freilassung der 21 Cocabauern zu fordern, die weiterhin in Haft waren, weil sie sich an den Protesten in der Vorwoche beteiligt hatten. Bis 14:00 Uhr waren alle Aktivitäten in der Stadt Huanuco eingestellt. Öffentliche Einrichtungen, Geschäfte und Märkte blieben geschlossen, ebenso wie die Schulen und die Universität Hermilio Valdizán. Am Mittag fand eine Kundgebung auf der Plaza de Armas statt, die von dem Führer der Cocabauern Eduardo Ticeran angeführt wurde. Der Präsident der Regionalregierung Jorge Espinosa widersprach dabei in einer Rede der Auffassung der Regierung, die behauptet hatte, dass die Ortschaft Yanajanca ein Gebiet von Drogenhändlern und Terroristen ist, und wies darauf hin, dass es dort alternative Anbaukulturen gibt. Gleichzeitig blockierten Demonstranten die wichtigsten Straßen der Region. An der Straße nach Tingo Maria kam es am Vormittag zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und der Polizei, die versuchte, die Straßenblockaden zu räumen. Dabei wurden zwei Polizisten und zwei Bauern verletzt. Einer der Bauern wurde aufgrund einer schweren Schussverletzung in der Brust von den Ärzten nach Lima verlegt.

Am dritten und letzten Tag des regionalen Streiks trafen Vertreter der Bauern unter Führung von Eduardo Ticerán zu einem mehrstündigen Gespräch mit dem Parlamentarier der Regierungspartei APRA, Aníbal Huertas, zusammen, dem der Premierminister Jorge del Castillo den Auftrag erteilt hatte, sie zu überzeugen, seinen Vorschlag zur Aufnahme von Gesprächen in Lima anzunehmen. Die Bauernführer bestanden jedoch darauf, dass die Regierung einen offiziellen Vertreter nach Huanuco entsendet, um eine Arbeitsgruppe einzurichten, in der die Problematik der Region behandelt wird. Nach einem angespannten Dialog ließen die Cocabauern schließlich die Möglichkeit offen, nach Lima zu reisen, stellten jedoch die Bedingung, dass zuvor eine minimale Tagesordnung festgelegt wird und diese durch eine Ministerialverordnung offiziellen Status erhält. Am folgenden Tag gaben die Cocabauern bekannt, dass sie den Vorschlag annehmen, nach Lima zu reisen und als Teil einer Delegation aus Vertretern der Region unter Führung des Präsidenten der Regionalregierung Jorge Espinoza den Verhandlungen mit dem Vorsitzenden des Ministerrats Jorge del Castillo beizuwohnen. Der Bauernführer Eduardo Ticeran erklärte, dass sich die Vertreter der Cocabauern nur als Zeugen an den Verhandlungen zwischen Del Castillo und den politischen Vertretern von Huanuco teilnehmen werden, sie allerdings versuchen werden, den Premierminister davon zu überzeugen, eine hochrangige Arbeitsgruppe in der Region einzurichten.

Nach dem Gespräch zwischen dem Premierminister Jorge del Castillo und den Vertretern von Huanuco, die am 7. Mai im Sitz der Präsidentschaft des Ministerrats in Lima stattfand, akzeptierten die Führer der Cocabauern die Beendigung ihrer Protestaktionen, ohne auf der Zusage zu bestehen, dass die Vernichtung von Cocapflanzungen eingestellt wird, wie es in dem kritisierten Abkommen von Tocache geschah. Im Gegenzug sagten ihnen die Regierungsvertreter zu, am 9. Mai in Huanuco eine Arbeitsgruppe einzurichten, die sich mit der Ausarbeitung eines Plans zur integralen Entwicklung der Region unter besonderer Berücksichtigung der Cocaanbaugebiete befassen wird, womit eine zentrale Forderung der Bauern erfüllt war. Der Premierminister kündigte an, dass er eine Kommission von hochrangigen Funktionären einsetzen wird, die nach Huanuco reisen werden, um die Arbeitsgruppe zu installieren, und am 22. Mai der Landwirtschaftsminister Juan José Salazar in der Stadt sein wird, um über die Probleme der Landwirtschaft zu verhandeln. Er kündigte weiter den Besuch der Ministerin für Frauenfragen in Huanuco an, wo sie ein Pilotprojekt des Programms zum Kampf gegen die Armut und die Unterernährung von Kindern einrichten wird. Es wurde vereinbart, dass die Arbeitsgruppe innerhalb einer Frist von 90 Tagen ihren Abschlussbericht vorlegt. Die Regierung kündigte an, dass während dieser Zeit die Vernichtung von Cocapflanzungen dort weitergehen wird, wo Anlagen zur Weiterverarbeitung von Cocablättern zu Drogen gefunden werden.

In Umsetzung des Abkommens wurde am 9. Mai in Huánuco eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Nach dem offiziellen Akt, der um die Mittagszeit im Sitz der Regionalregierung stattfand, forderte die Basis der Cocabauern, dass die Vernichtung von Cocapflanzungen eingestellt wird und die Bauern, die aufgrund der Proteste weiterhin in Haft sind, freigelassen werden, und machten dies zur Bedingung für die Erarbeitung der Agenda der Arbeitsgruppe, obwohl dies in den Verhandlungen mit der Regierung nicht beschlossen worden war. Demgegenüber erklärte der Vorsitzende der Cenacop, Eduardo Ticerán, dass die Cocabauern mit der Unterzeichnung des Abkommens ihr Wort gegeben haben und sich daran halten werden.

Am 13. Mai beschuldigte der Führer der CENACOP, Eduardo Ticerán, die Regierung, die während der Gespräche mit dem Premierminister Jorge del Castillo getroffenen mündlichen Absprachen, nach denen die unkoordinierte Vernichtung von Cocapflanzungen eingestellt werden sollte, nicht eingehalten zu haben, und informierte, dass die Cocabauern in der Gegend von Yanajanca und Alto Huamuco erwägen, ihre Protestaktionen wieder aufzunehmen. Der Bauernführer versicherte, dass bei der Einrichtung der Arbeitsgruppe vereinbart wurde, dass beide Seiten alle Aktionen unterlassen, die die Verhandlungen behindern. Er traf mit dem Präsidenten der Regionalregierung von Huánuco, Jorge Espinosa, zusammen, um ihn als obersten Vertreter der Region aufzufordern, auf die Zentralregierung Druck auszuüben, damit sie die Vernichtung von Cocapflanzungen einstellt.

Am 29. Mai warnte Eduardo Ticerán erneut, dass die Fortsetzung der Vernichtung von Cocapflanzungen in Yanajanca die Bauern dazu bringen wird, wieder auf die Straße zu gehen. Er erinnerte daran, dass in der Vorwoche eine Gruppe von Ministern, darunter der Landwirtschaftsminister, in Huanuco eintreffen sollte, um über die Problematik der Cocabauern zu verhandeln, und dieser Termin nicht eingehalten worden ist. Wie er informierte, haben die Bauern von Yanajanca der Regierung eine Frist von 72 Stunden gesetzt, damit sie die Vernichtung von Cocafeldern einstellt. Andernfalls werden sie ihre Proteste wieder aufnehmen. Am selben Tag wurde informiert, dass die Arbeitsgruppe erst am 2. Juni in Tingo Maria zusammentreffen wird, um ihre Arbeit aufzunehmen und in Anwesenheit von Regierungsvertretern über die Probleme der Cocabauern beraten wird.


Agrarstreik in der Region Piura für höhere Erzeugerpreise um die Vergabe von Krediten
Am 2. Mai traten rund 6000 Bauern verschiedener Bauernorganisationen der Region Piura in einen unbefristeten Streik, um von der Regierung höhere Erzeugerpreise sowie die Vergabe von Krediten zu fordern.

Agrarstreik in Piura Den Auftakt des Streiks bildeten Straßenblockaden an verschiedenen Stellen der Panamericana Nord. Eine der Blockaden begann am Dreieck von Catacaos und reichte bis zur Zufahrt in die Provinz Sechura. Dort kam es am Vormittag zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und der Polizei, die eine Blockade der Zufahrtsstraße nach Tambo Grande und Talara unter Einsatz von Tränengas zu räumen versuchte. Dabei wurden vier Personen verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Nachdem die Polizei den Demonstranten eine Frist bis 11 Uhr vormittags gesetzt hatte, um die Straßenblockaden zu räumen, kam es zu weiteren gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Bauern und der Polizei. Dabei wurden 48 Personen verletzt, darunter 10 Schüler der Schulen Andrés Avelino Cáceres und Crayolitas in der Provinz Sullana, die nach dem Einsatz von Tränengas durch die Polizei Erstickungssymptome aufwiesen. Die Zusammenstöße ereigneten sich an dem Dreieck der Straßen Piura -Chiclayo und Piura-Catacaos; sowie an der Kreuzung der Straße Piura-La Legua. Auch an der Strecke zwischen Sullana und Talara auf der Höhe des Kilometers 1024 der Panamericana Nord, sowie in der Ortschaft Mallaritos im Distrikt Marcavelica in der Provinz Sullana kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Bauern und der Polizei.

"Bedauerlicherweise zwingt uns die Vernachlässigung der Landwirtschaft in unserer Region durch die Regierung zu dieser Kampfmaßnahme", erklärte dazu Miguel Silva Huertas, der Präsident der Dorfgemeinschaft San Juan de Catacaos.

Die Vorfälle ereigneten sich, nachdem am Mittag eine Verhandlungskommission, der der Vizepräsident der Regionalregierung César Augusto Delgadillo, die Gouverneurin von Piura, Dorcy Niņo, und der Vertreter der Defensoría del Pueblo, César Orrego, angehörten, mit den Bauern eine Beendigung der Protestaktionen vereinbart hatten. Damit einher ging die Unterzeichnung einer Absichtserklärung, mit der die Vertreter verschiedener Bauernorganisationen wie der Vereinigung der Nutzer der Bewässerungssysteme des mittleren und des oberen Piura, des Komitees der Baumwollbauern und der Reisbauern und der Dorfgemeinschaften San Juan Bautista und San Martín de Sechura die Einladung annahmen, am nächsten Tag nach Lima reisen, um mit dem Landwirtschaftsminister, dem Minister für Außenhandel und dem Wirtschaftsminister, sowie dem Premierminister über ihre Forderungen zu verhandeln. Nachdem diese Nachricht bekannt wurde, räumten die Demonstranten die Straßenblockaden an der Strecke Piura-La Unión. An anderen Stellen beschlossen die Bauern, die die blockierten, jedoch auf die Ergebnisse der Verhandlungen in der Hauptstadt zu warten, ehe sie ihre Kampfmaßnahmen aufgeben. Der Landwirtschaftsminister José Salazar vertrat seinerseits die Ansicht, dass hinter dem Agrarstreik in Piura politische Absichten stecken und er zusammen mit den Protesten der Cocabauern und dem Streik der Bergarbeiter darauf abzielt, durch eine Protestwelle die Regierung Alan Garcia zu destabilisieren. Außerdem wies er darauf hin, dass die Regierung keinen Einfluss auf die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte hat, da diese vom Markt bestimmt werden.

Am Nachmittag des 3. Mai unterschrieb die Regierung in Lima ein Abkommen mit Vertretern der Bauern. Darin sagten diese zu, die Protestaktionen einzustellen. Das Abkommen wurde vom Premierminister Jorge del Castillo, dem Landwirtschaftsminister José Salazar, dem Präsidenten der Regionalregierung von Piura, Cesar Trelles, dem Vorsitzenden des Bauernverbandes Conveagro, César Zúņiga, dem Vorsitzenden der Nutzervereinigung der Bewässerungssysteme des mittleren und oberen Piura, Teodoro Palacios, und Führern der Vereinigungen der Reis- und Baumwollbauern der Region unterzeichnet. Darin wurde beschlossen, zwei Arbeitskommissionen zu bilden, die sich jeweils mit den Problemen der Reisbauern und der Baumwollbauern befassen. Wie der Premierminister informierte, erwägt die Regierung die Möglichkeit der Errichtung von zwei zusätzlichen Verarbeitungsanlagen für Baumwolle, um die Produktionsbedingungen für Baumwolle des Typs Pima zu verbessern. Der Landwirtschaftsminister fügte hinzu, dass die Beteiligten über die "Nationale Vereinigung für Baumwolle" auf dem nationalen Markt Preise durchsetzen werden, die den internationalen Preisen entsprechen. Bezüglich der Reisbauern informierte Salazar, dass das "Nationale Programm für Ernährungshilfe" (Pronaa) 1000 Tonnen Reis aufkaufen und die Regierung die Bauern dabei unterstützen wird, ihre Produktion auf neue Sorten umzustellen, die weniger Wasser erfordern.


Proteste gegen die Bergbauunternehmen und Ölgesellschaften
Insbesondere in der Region Cajamarca kam es zu neuen Protesten der Bevölkerung gegen die Bergbauunternehmen. Die Bewohner der betroffenen Gebiete protestierten einerseits gegen die Umweltverschmutzung und forderten andererseits, dass die Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung nachkommen und zur Entwicklung der Region beitragen. Außerdem gab es in Loreto erneut Proteste gegen die Erdölgesellschaft Pluspetrol wegen der Nichterfüllung ihrer Zusagen an die einheimische Bevölkerung.

Proteste gegen Bergbau in Chugur Neue Proteste gegen die Bergbauunternehmen in der Region Cajamarca
Am 2. Mai protestierten die Bewohner von 17 Ortschaften des Distrikts Chugur (Hualgayoc) gegen die Anwesenheit des Bergbauunternehmens Sinchao Metals Corp. in der Gegend. Die Demonstranten beschuldigten die Gesellschaft, ohne Einwilligung der Bevölkerung in der Nähe Arbeiten zur Exploration von Zinkvorkommen durchgeführt zu haben. Der Rechtsvertreter von Sinchao, Ulises Raúl Solís Llapa, erklärte seinerseits, dass das Unternehmen die Konzession für das Zinkvorkommen besitzt und daher das Recht hat, Explorationsarbeiten in dem Gebiet durchzuführen. Die Bewohner von Chugur teilten jedoch durch die Führer des "Komitees zur Verteidigung der Interessen und der Umwelt" des Distrikts ihren Entschluss mit, die Bergbauaktivitäten in der Gegend zu verhindern, weil sie die natürlichen Ressourcen, insbesondere das Wasser verseuchen. Der Staatsanwalt der Provinz Hualgayoc, William Bustamante, informierte, dass das Unternehmen keinerlei Dokumente vorgelegt hat, die seine Berechtigung für die im Januar durchgeführten Explorationsarbeiten nachweisen.

Proteste gegen das Projekt La Quinua Am 7. Mai besetzten rund 300 Personen aus den benachbarten Dorfgemeinschaften das Bergbauprojekt La Quinua in Río Grande und legten den Betrieb lahm. Die Protestaktion richtete sich gegen das Bergbauunternehmen Yanacocha, von dem die Bauern unter anderem forderten, dass es mehr Personal aus der Gegend anstellt, eine Straße asphaltiert und jährlich 15 Millionen Soles in Projekte investiert, die der Entwicklung der Region dienen. Dem gegenüber erklärte der Manager für kommunale Angelegenheiten von Yanacocha, Felipe Ramírez, das keine diese Forderungen Teil der Abmachungen mit den Anwohnern des Projekts La Quinua sind, das Unternehmen jedoch verhandlungsbereit ist, wenn die Demonstranten die Besetzung aufgeben. Die Besetzung dauerte drei Tage und fügte dem Unternehmen durch den Produktionsausfall einen Schaden von 4 Millionen Soles zu.

Proteste gegen das Projekt La Zanja Gleichzeitig zogen am 10. Mai rund 3000 Bewohner der Ortschaften Pulan und Tongod Bergbauprojekt La Zanja, das das Unternehmen Buenaventura an der Grenze der Bezirke Pulán (Provinz Santa Cruz) und Tongod (Provinz San Miguel) betreibt, und forderten das Unternehmen auf, sich vollkommen aus der Gegend zurückzuziehen, da sie befürchten, dass durch den Bergbau ihre Wasserquellen verseucht werden. Demgegenüber versicherte das Unternehmen, dass sich die Arbeiten in der Phase der Exploration befinden und daher eine Schädigung der Umwelt unmöglich ist. An dem Protestmarsch nahmen auch Bauern aus der Region Lambayeque teil, da bei dem Project La Zanja die Nutzung des Wassers des Flusses Chancay vorgesehen ist, mit dem sie ihre Felder bewässern. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Demonstranten vor, um zu verhindern, dass sie das Camp besetzen. Danach schlug eine Gruppe von Bauern in der Gegend El Gordillo in der Nähe des Projekts La Zanja ihr Lager auf, um darauf zu warten, dass Vertreter des Unternehmens mit ihnen verhandeln. Der Bürgermeister der Provinz Santa Cruz, Manuel Ruiz Bravo, forderte am 12. Mai, dass sich die Zentralregierung einschaltet, um die Auswirkungen des Projekts La Zanja zu untersuchen, durch das die Flüsse verseucht würden, die in der Gegend entspringen, und die Landwirtschaft nachhaltig geschädigt würde.

Um der Protestwelle ein Ende zu setzen, bot der Präsident der Regionalregierung von Cajamarca, Jesús Coronel Salirrosas, seine Vermittlung in den Konflikten an. Er verteidigte das Recht der Bauern, auf dem Schutz der natürlichen Ressourcen zu bestehen, und erklärte, dass viele Bergbauunternehmen ihre Versprechen an die Dorfgemeinschaften, die sich im Einflussgebiet ihrer Aktivitäten befinden, nicht einhalten, was die Ursache von Konflikten ist. "Die Bevölkerung hat große Erwartungen, und was sie bekommt, ist die Verseuchung Gewässer und Bewässerungskanäle. Ich glaube, dass die Unternehmen die Situation gut analysieren sollten, damit sie all das einhalten, was sie versprechen", betonte er.

Auf einer Versammlung vom 23. Mai vereinbarten mehr als 400 Mitglieder von Dorfgemeinschaften aus Vista Alegre (Hualgayoc, Cajamarca), angesichts der Ausbreitung der Bergbauunternehmen in der Region, dem Bergbau keinen Raum zu lassen. Wie der Präsident der Dorfgemeinschaften des Tals des Flusses Hualgayoc, Oscar Ortiz Alzamora, informierte, beschlossen die Vertreter der Dorfgemeinschaften in einem allgemeinen und einstimmigen Abschlussprotokoll, die Bergbauunternehmen nicht arbeiten zu lassen. Außerdem wurde vereinbart, die Vertreter aller Ortschaften der Gegend für den 31. Mai zu einer Versammlung in Vista Alegre einzuleiten. Ortiz Alzamora kritisierte, dass der Bürgermeister des Bezirks Hualgayoc, Segundo Córdova Ramirez, nicht an der Versammlung teilnahm, obwohl er eingeladen wurde, um ihn aufzufordern, den Bezirk zum Sperrgebiet für den Bergbau zu erklären.

Proteste gegen Pluspetrol in Loreto In Loreto protestierten Mitglieder der Volksgruppe der Achuar gegen das Erdölunternehmen Pluspetrol
Bewaffnet mit Macheten, Schleudern, Lanzen und Gewehren brachte am 4. Mai eine Gruppe von Mitgliedern der Volksgruppe der Achuar in Nueva Antioquía (Loreto) sechs Schiffe des argentinischen Unternehmens Pluspetrol in ihre Gewalt und sperrte die Durchfahrt für Schiffe dieses Unternehmens auf dem Fluss Corrientes. Außerdem besetzten sie die Radiostation und die Beiboote und verhinderten die Durchfahrt der Barkassen, die Lebensmittel zu den Fördergebieten transportieren. Die Demonstranten beschuldigten Pluspetrol, die vor einigen Monaten gemachte Zusage, Arbeitskräfte aus der Gegend einzustellen, nicht eingehalten zu haben. Dies wurde von dem Unternehmen bestritten, das informierte, dass 80% der Mitglieder dieser Dorfgemeinschaft einen Arbeitsplatz in dem Unternehmen haben. Im Oktober 2006 hatten sie schon einmal die Anlagen von Pluspetrol besetzt, um gegen die Schäden durch ausgelaufenes Erdöl im Fluss Corrientes zu protestieren. Bei dieser Gelegenheit musste Pluspetrol seine Produktion, die 50.000 Barrel Erdöl täglich beträgt, tagelang einstellen, und versprach schließlich, im Dezember 2007 und im Juli 2008 die gesamte Menge des verunreinigten Wassers zu reinigen und dem Fluss wieder zuzuführen.

Proteste gegen Bergbaukonzessionen in Cuculí Die Bevölkerung von Cuculí (Lambayeque) protestiert gegen die Vergabe von Konzessionen an Bergbauunternehmen
Am 6. Mai gingen die Bewohner des Südostens der Region Lambayeque auf die Straße, um ihre Ablehnung gegen die Bergbaukonzessionen zum Ausdruck zu bringen, die die Regierung für die Nutzung weiter Gebiete der Region vergeben hat. Die Demonstration wurde von der Verteidigungsfront von Cuculí und den sozialen Bewegungen aus Chongoyape, Pátapo und Ferreņafe organisiert und von der Vereinigung der Nutzer des Bewässerungssystems des Tals Chancay-Lambayeque, sowie der Front zur Verteidigung der Umwelt der Region Lambayeque unterstützt. Die Demonstranten, die Schilder und Spruchbänder mit Parolen wie "Ja zum Leben, nein zum Bergbau", "Landwirtschaft ja, Bergbau nein" trugen, besetzten eine Zeit lang die Straße zwischen Chiclayo und Chongoyape. Danach setzten sie ihren Marsch fort und forderten die Bevölkerung auf, sich ihnen anzuschließen und sich des Problems bewusst zu werden, das auf sie zukommt. Der Bauernführer Genaro Vera Roalcaba informierte, dass eine Konzession über 13.500 Hektar des Naturreservats von Chaparrí an das Unternehmen AG. Energy vergeben wurde, das dort Zuckerrohr anbauen will, um Ethanol herzustellen, wodurch die Trockenwälder und Berghänge des gesamten Reservats zerstört würden. Der Vorsitzende der Front zur Verteidigung der Umwelt, Cristian Aguilar, informierte seinerseits, dass der Staat für einen großen Teil des Gebietes der Region Lambayeque Konzessionen an Bergbauunternehmen vergeben hat, was bedeutet, dass die Region innerhalb von kürzester Zeit verseucht sein wird.

Proteste gegen den Bergbau in Huallanca Proteste gegen das Bergbauunternehmens Santa Luisa S. A. in Ancash
Am Morgen des 28. Mai blockierten rund 200 Bewohner des Distrikts Huallanca in der Provinz Bolognesi (Ancash) die Zufahrtsstraße zu der Mine Palca, die sich im Bezirk Pacllón befindet. Mit dieser Maßnahme begannen rund 10.000 Einwohner der Ortschaft einen 72-stündigen Streik gegen das japanische Bergbauunternehmen Santa Luisa S.A, dem sie vorwarfen, das es die Umwelt verschmutzt und nicht zur Entwicklung der Gemeinde beiträgt. Weitere Streikkommandos postierten sich in der Nähe der Mine Huanzalá in Huallanca, die demselben Unternehmen gehört. Laut dem Bürgermeister von Huallanca, Teófilo Marcos Cervantes, schuldet ihnen das Unternehmen eine Entschädigung von 32 Millionen Soles für die Schäden, die es in den 39 Jahren, die es in der Region tätig ist, angerichtet hat, und als Gegenleistung für die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. "Das Unternehmen verseucht die Umwelt und trägt nichts zur Entwicklung bei", erklärte er. "Ich habe mehr als acht Monate mit dem Vertreter des Unternehmens, Erafín Valer, verhandelt, ohne zu einer Einigung zu gelangen". Er fügte hinzu, dass durch die giftigen Abwässer, die das Unternehmen beim Auswaschen der Metalle produziert, die Lagune Contaycocha und die Flüsse Torres und Vizcarra verseucht sind. Am selben Tag traten Vertreter des Ministeriums für Energie und Bergbau und des Bergbauunternehmens Santa Luisa zusammen, um darüber zu beraten, wie das Problem des Streiks gelöst werden kann. Am zweiten Tag der Proteste kam es zu einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen der Polizei und einer Gruppe von 200 Demonstranten, die die Zufahrtsstraße zur Mine blockierten. Dabei wurden drei Personen verletzt und zwei Demonstranten festgenommen. Am Nachmittag teilte der Bezirksabgeordnete Eleuterio Justiniano mit, dass die beteiligten Organisationen nach einem Gespräch mit Vertretern des Ministeriums, des Unternehmens und der Kommune beschlossen haben, die Proteste einzustellen, um Verhandlungen aufzunehmen.


Straßenblockade Proteste der Regionen gegen die Zentralregierung
Nach dem schlagkräftigen regionalen Streik in der Region Ancash im Monat April erhoben andere Regionen ihre Stimme des Protests und forderten von der Zentralregierung mehr finanzielle Mittel und Investitionen.

Während die Regionalregierung von Huancavelica den regionalen Streik, zu dem die Basisorganisationen der Region für den 28. April aufgerufen hatten, suspendierte, weil die Zentralregierung zugesagt hatte, drei von den vier Punkten ihres Forderungskatalogs zu erfüllen, darunter Hilfsmaßnahmen für die Frostschäden, die die Landwirte durch eine Kälteeinbruch erlitten hatten, stellten die Regionalregierungen von Loreto und von Cusco der Zentralregierung am 2. Mai ein Ultimatum, damit sie das Geld für die Anstellung von mehr Lehrern in diesen Regionen zur Verfügung stellt, und drohten andernfalls mit der Durchführung von regionalen Streiks. Gleichzeitig kündigte der Präsident der Regionalregierung von Loreto, Yván Vásquez Valera, an, dass die Region am 3. und 4. Mai in einen zweitägigen regionalen Streik treten wird, auf den ein unbefristeter Streik folgen wird, wenn die Zentralregierung ihre Forderungen nicht erfüllt. Der Präsident der Regionalregierung von Cusco, Hugo Gonzales Sayan, warnte seinerseits, dass er zum ersten regionalen Streik in seiner Regierungszeit aufrufen wird, falls die Zentralregierung kein Dringlichkeitsdekret erlässt, das es ermöglicht, die notwendigen 1180 Lehrer für die Region einzustellen. " Wir sind es müde zu warten. Wir haben vor zwei Monaten einen Zusatzhaushalt verlangt, um Lehrer einzustellen, oder irgendeinen Mechanismus, um über die Gelder aus den Konzessionsgebühren für den Bergbau verfügen zu können, doch wir haben keine Antwort erhalten. Darum haben wir beschlossen, der Regierung eine Frist bis zum 8. Mai zu setzen, damit sie dieses Problem löst. Wenn sie es nicht tut, werden wie die Bevölkerung von Cusco dazu aufrufen, an einem großen regionalen Streik teilzunehmen", drohte er.

Regionaler Streik in Iquitos Während in Cusco die geplante Kampfmaßnahme abgesagt wurde, weil sich die Zentralregierung mit der Regionalregierung darauf einigte, dass diese einen Teil der Einnahmen aus den Bergbaukonzessionen für die Anstellung von Lehrer verwenden kann, trat die Bevölkerung von Loreto, wie angekündigt, am 3. und 4. Mai in einen regionalen Streik, zu dem die Regionalregierung und verschiedene sozialen Organisationen und Gewerkschaften aufgerufen hatten. Mit der Protestaktion forderten sie einen Zusatzhaushalt von 15 Millionen Soles für die Anstellung von zusätzlichen 1200 Lehrern. Obwohl einen Tag zuvor der stellvertretende Bildungsminister Idel Vexler angekündigt hatte, dass in den kommenden Tagen eine Lösung des Problems erfolgen wird, und die Bevölkerung von Loreto aufgerufen hatte, den Streik abzusagen, bestand die Regionalregierung auf der Maßnahme, da es keinerlei offizielles Dokument gab, wie der Präsident der Regionalregierung informierte. Der Streik legte den größten Teil der Region lahm. Alle Schulen sagten den Unterricht ab, und 90% der Transportunternehmen stellten den Betrieb ein. Die Händler in den Märkten öffneten nur bis 11 Uhr vormittags und schlossen sich dann dem Streik an. Gleichzeitig demonstrierten Mitglieder der Lehrergewerkschaft SUTEP, der "Patriotischen Front von Loreto", der Gewerkschaftszentrale CGTP und anderer Gremien, die zu dem Streik aufgerufen hatten, in den Straßen der Regionalhauptstadt Iquitos. Im Laufe des Vormittags sperrten Demonstranten vorübergehend die Zufahrtsstraße zum Flughafen. Aus Sicherheitsgründen stellten die Fluggesellschaften LAN Perú und Aerocóndor alle Flüge in die Stadt ein. Der Protest wurde auch von der Mehrheit der Bevölkerung in den Provinzen Requena, Contamana und Ramón Castilla befolgt, wo die Geschäfte seit dem Vorabend geschlossen blieben. Auch die Mopedtaxis, das wichtigste Transportmittel in Loreto, stellten den Betrieb ein. Die einzige Provinz, in der der Streik nicht befolgt wurde, war Alto Amazonas, wo die Verteidigungsfront lediglich zu einer Demonstration in der Provinzhauptstadt Yurimaguas aufrief. Am zweiten Tag des Streiks fand eine Massendemonstration in den Straßen der Stadt Iquitos statt. Auf der anschließenden Kundgebung warnte der Präsident der Regionalregierung Yván Vásquez Valera, dass die Basisorganisationen einen unbefristeten Streik ab dem 8. Mai vorbereiten, da die Zentralregierung keine überzeugende Antwort auf Forderung nach der Anstellung von Lehrern gegeben hat. Am Nachmittag nahm der öffentliche Nahverkehr den Betrieb wieder auf, und das öffentliche Leben normalisierte sich allmählich.

Am 7. Mai traf der Präsident der Regionalregierung von Loreto in Lima mit dem Bildungsminister José Antonio Chang und Funktionären des Wirtschaftsministeriums zusammen, um einen Ausweg aus der Krise zu suchen. Die Verhandlungen brachten kein konkretes Ergebnis. Nach dem Gespräch beschuldigte der Präsident der Regionalregierung von Loreto, Yván Vásquez Valera, das Wirtschaftsministerium, sich der Lösung des Problems zu widersetzen, da es sich weigert, die nötigen Gelder zur Verfügung zu stellen, obwohl der Bildungsminister seine Zustimmung gegeben hat, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass andernfalls rund 22.000 Schüler keinen Unterricht erhalten werden, weil nicht genügend Lehrer vorhanden sind. Vásquez wandte sich gegen den Vorschlag des Bildungsministers und der Parlamentarier José Vargas und César Zumaeta, Mittel aus den Einnahmen für die Erdölkonzessionen für die Anstellung der Lehrer zu verwenden, weil diese nicht mehr als 100 Millionen Soles betragen, von denen die Region bereits 28 Millionen in den Bau und die Ausstattung von 46 Schulen investieren wird. "Seit es die Regionalregierungen und die kommunalen Regierungen gibt, haben diese niemals die Bezahlung der Lehrer übernommen. Außerdem steht der Ausgabenplan für dieses Jahr fest, und wenn Gelder für die Anstellung von Lehrern verwendet werden, würde das bedeuten, dass andere Projekte, die der Bevölkerung zugesagt worden sind, zurückstehen müssten", erklärte Vásquez.

Am 15. Mai beschlossen die sozialen Organisationen von Loreto, am 4. Juni einen neuen regionalen Streik mit einem erweiterten Forderungskatalog durchzuführen. Die "Patriotische Front von Loreto" (FPL) informierte, dass sie dieses Mal nicht nur die Erhöhung des Etats für den Bildungssektor fordern wird, sondern auch gegen die Eliminierung von Steuervergünstigungen für die Urwaldregionen protestieren wird.

Regionaler Streik in der Provinz La Convención (Cusco)
Am 6. Mai riefen die Basisorganisationen der Provinz La Convención in der Region Cusco die Bevölkerung zu einem dreitägigen regionalen Streik für den 21. bis 23. Mai auf. Ihre Kampfplattform umfasste Forderungen der Landwirtschaft, die Verbesserung der Straßen, den Bau eines Krankenhauses und die Errichtung eines Abzweigs der Gaspipeline von Camisea nach Cusco, die durch die Provinz verläuft. Außerdem forderten sie, dass der Notstand für die Landwirtschaft der Region erklärt wird, damit diese die notwendigen Hilfen erhält, und eine umfassende Studie über das sechsmalige Auslaufen von Flüssiggas aus Lecks in der Gaspipeline von Camisea durchgeführt wird, die das ökologische Gleichgewicht der Region in Gefahr gebracht haben.

Die Provinz La Convención umfasst 40% des Territoriums der Region Cusco. Sie lebt vom Anbau von Kaffee, Kakao, Früchten und Cocablättern, die hauptsächlich über das staatliche Unternehmen ENACO vermarktet werden. Eines der Hautprobleme der Provinz sind die Transportwege. Die Eisenbahnlinie ist seit fast zehn Jahren unterbrochen, und die einzige Straße, die die Provinzhauptstadt Quillabamba mit der Stadt Cusco verbindet, ist nur teilweise asphaltiert. In der Regenzeit wird die Straße außerdem regelmäßig von Erdrutschen blockiert, sodass der Verkehr mindestens zweimal pro Woche unterbrochen ist.

Am 7. Mai reiste eine technische Kommission der Provinz in die Hauptstadt Lima, um Gespräche über ihren Forderungskatalog mit Vertretern der Regierung aufzunehmen, doch diese versetzten sie, obwohl zuvor ein Termin vereinbart worden war. Angesichts dieses Affronts der Zentralregierung ratifizierten die Basisorganisationen der Provinz am 14. Mai ihren Aufruf zu einem regionalen Streik für den 21. Mai.

Am 15. Mai reiste der Landwirtschaftsminister José Salazar nach Quillabamba, um mit dem zentralen Kampfkomitee zu verhandeln, das die Organisatoren des Streiks gebildet hatten, und die Bevölkerung der Provinz dazu zu bewegen, ihre geplante Kampfmaßnahme abzusagen. Die Gespräche endeten mit der Unterzeichnung eines Protokolls, das von den Beratern des Kampfkomitees und dem Parlamentarier Luis Wilson Ugarte verfasst worden war. Nach einer heftigen Debatte gestand der Minister in diesem Dokument die Möglichkeit zu, dass eine Arbeitsgruppe gebildet wird, um eine Preiserhöhung für die Cocablättern zu erwägen, die über das Unternehmen ENACO vermarktet werden. Eine andere Vereinbarung war die Einrichtung einer Zweigstelle der Agro Banco in Quillabamba, um die Vergabe von Krediten an die Landwirte zu erleichtern. Der Minister versprach außerdem, dass die Regierung vor dem Parlament dafür eintreten wird, eine Resolution des Verfassungsgerichts umzusetzen, in der die Coca zum traditionellen Kulturgut der Nation erklärt wird. Außerdem gab er den Forderungen der Bauern nach einer Entkriminalisierung des Cocaanbaus nach und akzeptierte die Bildung einer Kommission aus Juristen, die die Zentralregierung, die Regionalregierung und das Kampfkomitees der Provinz vertreten, um sich um die Streichung der Coca aus der Liste der Wiener Konvention über verbotene Drogen zu bemühen. Diese Vereinbarung brachte den Minister ins Kreuzfeuer der Kritik des Präsidenten und anderer Regierungsmitglieder, die jede Möglichkeit, dass sich Peru aus dem Wiener Konvention zurückzieht, ausschlossen und daran erinnerten, dass es die Grundvoraussetzung für den Zugang peruanischer Produkte zu den europäischen Märkten bildet und außerdem die Basis für finanzielle Hilfen für den Kampf gegen den Drogenhandel ist. Am nächsten Tag machte der Minister einen Rückzieher und erklärte, dass es sich bei dem vermeintlichen Rückzug aus der Wiener Konvention um einen Formulierungsfehler handele. Trotzdem sah es sich gezwungen, seinen Rücktritt einzureichen, und wurde am 19. Mai durch Ismael Benavides ersetzt, der sofort klarstellte, dass er das Protokoll von Quillabamba nicht anerkennen wird.

Regionaler Streik in La Convención Regionaler Streik in La Convención Daraufhin bekräftigte das Kampfkomitee der Provinz seinen Entschluss, am 21. Mai in einen dreitägigen regionalen Streik zu treten, dessen Hauptforderung nunmehr die Erfüllung der Vereinbarungen des Protokolls vom 15. Mai war. Der Streik war ein durchschlagender Erfolg. Ab 0:00 Uhr stellte der öffentliche Nah- und Fernverkehr den Betrieb ein. Geschäfte, Märkte und öffentliche Einrichungen blieben geschlossen. Am Vormittag zogen die Mitglieder der Bauernorganisationen und anderer Basisorganisationen der Region durch die Straßen der Stadt Quillabamba. Der Verkehr zwischen Cusco und Quillabamba war durch einen Erdrutsch unterbrochen. Der Streik wurde vom Bürgermeister der Provinz, Hernán de la Torre Dueņas, unterstützt, der warnte, dass die Cocabauern ihre Proteste verstärken werden, wenn die Regierung das Protokoll von Quillabamba nicht anerkennt. "Der Rücktritt des Ministers Salazar ist nicht das entscheidende Thema. Wichtig ist, dass das Dokument, das der damalige Minister unterzeichnet hat, respektiert wird. Wir hoffen, dass die Regierung in diesen Tagen unsere Kampfplattform analysiert und die Minister sich bereit erklären, mit uns über die Lösung der Probleme zu reden. Andernfalls werden wir zu radikaleren Kampfmaßnahmen greifen", erklärte er und bekräftigte, dass sowohl die politischen Vertreter als auch die Gremien der Provinz La Convención die Vereinbarungen verteidigen werden.

Auch am zweiten Tag des regionalen Streiks blieben alle öffentlichen und privaten Einrichtungen geschlossen. In Quillabamba fand eine Massendemonstration statt, die von dem Bürgermeister der Provinz, Hernán de la Torre, und den neun Bezirksbürgermeistern angeführt wurde. Außerdem zogen rund 1500 Bewohner der Orte Kiteni und Kepashiato in einem friedlichen Protestmarsch zur Pumpstation der Gaspipeline von Camisea. Diese war von Polizisten und privatem Sicherheitspersonal des Unternehmens Transportadora de Gas del Perú (TGP) umstellt. Die Demonstranten versammelten sich vor der Anlage, um den Funktionären des Unternehmens ein Schreiben zu überreichen, in dem sie gegen die sechs Lecks in der Gaspipeline protestierten und eine Entschädigung verlangten. Außerdem forderten sie, dass der Minister für Energie und Bergbau, Juan Valdivia, in die Region reist, um sich selbst ein Bild über die Schäden zu machen. Da kein leitender Angestellter von TGP vor Ort war, übergaben die Demonstranten der Polizei eine Kopie des Schreibens und kündigten an, dass sie am nächsten Tag zurückkehren werden.

Am 23. Mai, dem letzten Tag des regionalen Streiks, verhinderten Streikkommandos in Quillabamba, dass Geschäfte und öffentliche Einrichtungen öffneten. Trotz der Bemühungen der Polizei gab es auf den Straßen eine lange Reihe von Fahrzeugen, die aufgrund von Blockaden ihre Fahrt nicht fortsetzen konnten. Zum Abschluss des dreitägigen Streiks beschlossen die beteiligten Organisationen auf einer Versammlung, den Streik unbefristet fortzusetzen, und drohten damit, dass sie die Gaspipeline von Camisea besetzen und den Eingang von Machu Picchu blockieren werden. Laut Elena Ascarza, der Vorsitzenden des Kampfkomitees, war dieser Beschluss die Folge der "mangelnde Flexibilität der Regierung, um zu einem Dialog zu gelangen". Elena Ascarza wies den Vorschlag des Präsidenten des Ministerrats, Jorge del Castillo, zurück, der am 22. Mai ein Fax gesandt hatte, in dem er das Kampfkomitee und sein technisches Team für den 29. Mai zu einem Treffen in Lima einlud. Die Delegierten erklärten sich mit einem Treffen einverstanden, machten jedoch zur Bedingung, dass dieses in Quillabamba oder in Cusco stattfindet, da die Reise nach Lima zu große Kosten verursacht. "Wir verlangen nicht, dass sie während des Streiks kommen. Wenn sie uns sagen, wir werden in 10 oder 15 Tagen kommen, werden wir die Kampfmaßnahme beenden. Wir lehnen die Einladung nach Lima ab, denn wir waren bereits Anfang Mai dort und wurden nicht empfangen, obwohl wir einen Termin hatten", kommentierte Elena Ascarza ihren Standpunkt.

Am 24. Mai kehrte wieder Ruhe in der Provinz La Convención ein. Die Vertreter der beteiligten Organisationen akzeptierten, am 21. Juni in Cusco mit einer Kommission aus Ministern unter der Führung des Premierministers Jorge del Castillo zusammenzutreffen. Sie beschlossen außerdem, der Regierung eine Frist von 30 Tagen zu geben, um Lösungen vorzuschlagen, und andernfalls den unbefristeten Streik wieder aufzunehmen. Der formale Vorschlag zur Aufnahme von Gesprächen gelangte über ein Fax nach Quillabamba, in dem die beteiligten Organisationen aufgefordert wurden, eine zehnköpfige Delegation zu bilden und sich mit dem Premierminister, dem Landwirtschaftsminister, dem Verkehrsminister und dem Minister für Energie und Bergbau in Cusco zu treffen. Der Vorschlag wurde einer Abstimmung unterzogen, und die Mehrheit der Delegierten akzeptierte ihn. Die Einzelheiten des Gesprächstermins wurden am Vormittag zwischen Del Castillo und dem Präsidenten der Regionalregierung von Cusco, Hugo Gonzales, bei einem kurzen Treffen im Hotel Bolívar im Zentrum von Lima koordiniert. "Wir haben vereinbart, dass das Thema des Rückzugs von Peru aus der Wiener Konvention vom Parlament behandelt wird. Diese Forderung ist keine Angelegenheit der Regionen", informierte Gonzales, der bestätigte, dass er ebenfalls an der Verhandlungsrunde teilnehmen wird.

Obwohl der regionale Streik aufgehoben worden war, beschlossen die Bauern des Bezirks Kepasiato sich über die Übereinkunft mit dem Präsidenten des Ministerrats hinwegzusetzen und ihre Proteste fortzuführen. Die Bewohner von Kepasiato, einer abgelegenen Ortschaft im Urwaldgebiet von Cusco, forderten, dass eine Regierungskommission eine gründliche Untersuchung der Aktivitäten des Unternehmens TGP vornimmt, das das Projekt Camisea betreibt. Die Bauern kritisierten, dass in den Berichten des Unternehmens die Lecks an der Pipeline nicht vorkommen, obwohl Techniker der Universität San Antonio de Abad in Cusco bei Untersuchungen festgestellt haben, dass größere Mengen Flüssiggas ausgetreten sind. Am 25. Mai reiste eine Kommission unter der Führung des Bürgermeisters von Kepasiato, Miguel Triveņo, und des Präsidenten des Kampfkomitees des Bezirks, Carmelo Huamán, nach Kiteni, wo TGP seine Betriebsanlagen hat, um eine Unterredung mit Vertretern des Unternehmens zu verlangen. Das Unternehmen schlug ihnen vor, ihre Forderungen auf einem Treffen am 20. Juni zu debattieren. Die Repräsentanten des Bezirks sagten zu, diesen Vorschlag zu überdenken. Die Bewohner der Region fordern unter anderem, dass eine ständige Überprüfung des Gebiets zur Feststellung von Umweltschäden stattfindet.

Regionaler Streik in Puno
In Puno riefen die Zentrale der Stadtteilorganisationen, die Lehrergewerkschaft SUTEP, Studentenorganisationen und verschiedene Basisorganisationen für den 16. und 17. Mai zu einem regionalen Streik auf. Die Kampfmaßnahme richtete sich gegen die Fahrpreiserhöhungen auf der Strecke Juliaca-Puno und gegen die Erhöhung der Brotpreise. Außerdem forderten die beteiligten Organisationen die Einrichtung einer funktionierenden Freihandels- und Tourismuszone in der Region Puno und einer staatlichen Universität im Norden der Region. Daneben verurteilten sie die ständige Verlegung von schwerkriminellen Häftlingen aus den verschiedenen Gefängnissen des Landes in das Gefängnis La Capilla in Juliaca, die zu Problemen geführt hat. Der Streikaufruf wurde nur teilweise befolgt. Am Vormittag kam es zu einer kurzen Blockade der Zufahrtsstraßen nach Juliaca, die jedoch nach wenigen Stunden aufgehoben wurde. Die Geschäfte, Märkte und öffentlichen Einrichtungen funktionierten ohne Einschränkungen. Um 11:00 Uhr brachten Studenten der staatlichen Universität des Altiplano zwei Busse und 5 Angestellte der Busunternehmen Sur Oriente und Pegaso, die zwischen Juliaca und Puno verkehren, und sich auf dem Universitätsgelände befanden, in ihre Gewalt. Die Studenten forderten, dass die Geschäftsführer dieser Unternehmen sich zu Verhandlungen über eine Senkung der Fahrpreise in der Universität einfinden. Am frühen Nachmittag traf die Polizei ein, die versuchte, die Studenten dazu zu bewegen, die Busse und die Angestellten freizugeben, als Antwort jedoch mit Steinen beworfen wurden. Auch die Geschäftsführer der Transportunternehmen fanden sich ein, um mit den Studenten zu reden. Am 2. Streiktag endete die Kampfmaßnahme mit einer Demonstration der Organisationen, die zu dem regionalen Streik aufgerufen hatten.


Warnstreiks in Gesundheitssektor
Sowohl die Krankenpflegerinnen der Sozialversicherung Essalud als auch ihre Kolleginnen aus den Krankenhäusern des Gesundheitsministeriums führten Warnstreiks durch und drohten mit den Beginn eines unbefristeten Streiks im Juni, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Während der Konflikt innerhalb von Essalud vorläufig beigelegt werden konnte, war für die zentrale Forderung der Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums nach Festanstellung der befristeten Beschäftigten keine Lösung in Sicht und sie setzten ihre Kampfaktionen fort.

Warnstreik der Krankenpflegerinnen von Essalud Krankenschwestern der Sozialversicherung Essalud legen die Arbeit nieder
  9.5.2007 Am 9. Mai trat die Gewerkschaft der Krankenschwestern von Essalud in den 326 Einrichtungen der Institution im ganzen Land in einen 24-stündigen Warnstreik. Der Hauptanlass für den Streik war das Defizit von 1000 Krankenpflegerinnen in den Krankenhäusern von Essalud. "Der Personalmangel ist ein großes Problem. Eine Krankenschwester übernimmt die Verantwortung für zwei oder drei Patienten. Wir müssen dreifache Arbeit leisten", erklärte Margarita Pajuelo, die Generalsekretärin der Gewerkschaft der Krankenpflegerinnen. Eine weitere Forderung war die Bildung einer Direktion für Krankenpflege, mit der eine besser gegliederte Hierarchie innerhalb der Institution entstehen würde. Pajuelo warnte, dass die Krankenpflegerinnen am 22. Mai in einen unbefristeten Streik treten werden, wenn es bis dahin keine Anzeichen einer Lösung gibt. Anlässlich des Streiks protestierten in Lima mehr als 500 Krankenschwestern von Essalud vor dem Verwaltungssitz der Institution in Jesus Maria. Auch in den meisten anderen Städten des Landes gingen die Krankenpflegerinnen auf die Straße, um für ihre Forderungen zu demonstrieren. Am 18. Mai sagten die Krankenpflegerinnen von Essalud den für den 22. Mai angekündigten Streik ab, da sie eine Einigung mit dem Direktorium der Institution erzielt hatten.

Proteste der Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums
Am 17. Mai traten die Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums in einen landesweiten Warnstreik, mit dem sie die Festanstellung der rund 14.000 befristet beschäftigten Krankenpflegerinnen forderten. Der Streik wurde in der Mehrzahl der Krankenhäuser im ganzen Land befolgt, führte jedoch nicht zu größeren Beeinträchtigungen des Betriebs. Über die Gründe der Protestaktion erklärte Nilda Solís, die Generalsekretärin der "Nationalen Gewerkschaft der Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums", dass die Festanstellung der befristet Beschäftigten seit dem Jahr 2005 aufgeschoben wird. Die Gewerkschaftsführerin drohte damit, dass das Gremium am 29. und 30. Mai einen 48-stündigen Streik durchführen wird und am 20. Juni in einen unbefristeten Streik treten wird, wenn die Regierung nicht endlich Schritte unternimmt, um ihre Forderung zu erfüllen. Die Sekretärin für Organisationsfragen der Gewerkschaft, Nelly Chavez, erläuterte, dass die Krankenpflegerinnen mit befristeten Verträgen beim Gesundheitsministerium maximal 700 Soles verdienen und keinerlei Sozialleistungen erhalten und weder krankenversichert sind noch Sonderzuschläge bekommen. "Außerdem sind wir verschiedenen Krankheiten ausgesetzt wie der Tuberkulose und vielen anderen. Und wenn wir krank werden, werden wir einfach entlassen oder müssen uns mit eigenen Mitteln heilen", sagte sie. Chavez präzisierte, dass z. B. im Institut für Krebskrankheiten (INEN) 80% der Krankenpflegerinnen mit Zeitverträgen arbeiten. Anlässlich des Streiks gingen in vielen Städten des Landes die Krankenpflegerinnen auf die Straße, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. In Lima versammelte sich eine Gruppe von Demonstrantinnen vor dem Wirtschaftsministerium, wo ihnen ein Termin für die nächsten Tage zugesagt wurde.

Da die Regierung keine konkreten Vorschläge gemacht hatte, um der Forderung der Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums nachzukommen, traten diese am 29. und 30. Mai, wie angekündigt, in einen 48-stündigen Streik. Die Gewerkschaftsführerin Nilda Solís warnte erneut, dass rund 20.000 fest angestellte und befristet beschäftigte Krankenpflegerinnen im ganzen Land im Juni in einen unbefristeten Streik treten werden, wenn die Regierung ihre Haltung nicht ändert. Sie informierte, dass der Streik in 80% der Einrichtungen des Gesundheitsministeriums befolgt wurde, und versicherte, dass die Krankenpflegerinnen einen Notdienst eingerichtet hatten, um die Behandlung von Notfällen zu sichern. Im Rahmen des Streiks versammelten sich am 30. Mai rund 50 Krankenpflegerinnen vor dem Parlamentsgebäude in Lima. Am Nachmittag zogen sie zum Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, um zu fordern, dass dieses einen Zusatzhaushalt von 32 Millionen Soles bewilligt, damit die Festanstellung der befristet Beschäftigten, die gesetzlich bereits geregelt ist, umgesetzt werden kann.


Streik der Universitätsdozenten in Trujillo Proteste in den Universitäten
Die Dozenten der staatlichen Universitäten traten erneut in einen Warnstreik aus Protest gegen die Weigerung der Regierung, ihre Gehälter an die der Richter anzupassen, wie es das Gesetz vorschreibt. Daneben gab es eine Reihe von Protesten von Studenten und Dozenten an staatlichen Universitäten gegen Korruption und Unregelmäßigkeiten der Universitätsleitung.

Proteste der Dozenten in Chiclayo Proteste von Dozenten an der Universität Pedro Ruíz Gallo in Chiclayo
Am 15. Mai besetzten in Chiclayo rund 20 Dozenten der Fakultät für Physik und Mathematik der staatlichen Universität Pedro Ruiz Gallo, um gegen Unregelmäßigkeiten des Dekans Jaime Collantes Santisteban bei der Einstellung von Dozenten zu protestieren. Der Dozent Manuel Sandoval Rodríguez erhob den Vorwurf, dass der Prozess der Einstellung von Dozenten nicht transparent war und beschuldigte den Dekan der Vetternwirtschaft. Als Beispiel führte er den Fall des Bruders des Dekans an, der unter undurchsichtigen Umständen einen Vertrag als Dozent erhalten hat, weshalb die anderen Dozenten bei den zuständigen Stellen Anzeige erstatteten.

Studentenproteste in Juliaca In Juliaca besetzten Studenten ihre Seminarräume
Am 15. Mai besetzten in Juliaca die Studenten der Schule für Systemtechnik der Universität Andina Néstor Cáceres Velásquez (UANCV) ihr Unterrichtgebäude, das sich im Einkaufszentrum Nr. 2 befindet, und forderten, dass die Universitätsleitung ihnen erklärt, wann sie ihr neues Gebäude beziehen können. Die Studenten beklagten sich, dass die derzeitigen Seminarräume keinerlei Voraussetzungen für eine angemessene Ausbildung bieten, und forderten die sofortige Fertigstellung eines neuen Gebäudes auf dem Campus der Universität, das ursprünglich Ende April übergeben werden sollte. Der Termin der Übergabe wurde auf die erste Maiwoche verschoben, doch dieser wurde erneut nicht eingehalten.

Streik der Universitätsdozenten in Trujillo Warnstreik der Universitätsdozenten für die Angleichung ihrer Gehälter
Am 16. Mai traten die Dozenten der staatlichen Universitäten im ganzen Land in einen 24-stündigen Warnstreik, zu dem die Nationale Föderation der Universitätsdozenten von Peru (Fendup) aufgerufen hatte. Mit der Kampfmaßnahme forderten die Studenten, dass die Regierung die Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter vornimmt, die ihnen gesetzlich zusteht. Im Jahr 2005 erreichte die Fendup mit einem monatelangen Streik, dass die Regierung Toledo ihnen zusagte, ihre Gehälter in mehreren Etappen anzugleichen, um diese Gesetzesnorm zu erfüllen. Doch die Regierung der APRA, die am 28. Juli 2006 antrat, stellte den Prozess der Angleichung ein und ließ die im Januar 2007 fällige Gehaltserhöhung ausfallen. Die Dozenten forderten außerdem einen höheren Etat für die Universitäten zur Verbesserung der Infrastruktur und bekräftigten die Verteidigung des kostenlosen Zugangs zu den staatlichen Universitäten. Dem Streik schloss sich die große Mehrheit der Dozenten im ganzen Land an. An vielen Orten gingen die Professoren auf die Straße, um ihren Protest gegen die Regierung zum Ausdruck zu bringen. Da die Regierung keinerlei Verhandlungsbereitschaft gezeigt hatte, traten die Tausenden von Universitätsdozenten der staatlichen Universitäten am 30. und 31. Mai erneut in einen Warnstreik. Der Vorsitzende der FENDUP, Julio Lazo Tovar, äußerte seine Empörung darüber, dass 80% der Dozenten nicht mehr als 800 Soles verdienen, und kündigte an, dass die Gewerkschaft am 12. Juni in einen unbefristeten Streik treten wird, wenn die Regierung nicht einlenkt und ihnen die Gehaltserhöhung von 35 % gewährt, die ihnen laut dem Abkommen mit der Regierung Toledo für dieses Jahr zusteht.

Proteste an der Universität Tarapoto
In Übereinstimmung mit dem nationalen Streik der Universitätsdozenten protestierten am 16. Mai einmal mehr die Studenten, Dozenten und Verwaltungsangestellten der staatlichen Universität San Martín in Tarapoto gegen die Universitätsleitung, insbesondere gegen den Rektor Alfredo Quinteros García und seinen Kreis von Vertrauten, dem sie Unregelmäßigkeiten bei der Einstellung und Beförderung von Dozenten vorwarfen. Sie beschuldigten ihn, dabei Personen bevorzugt zu haben, die ihn und seine Führungsgruppe politisch unterstützen. Die Demonstranten forderten den sofortigen Rücktritt der derzeitigen Universitätsleitung. Der Fall gelangte bis in den Kongress, wie die Parlamentarierin Hilda Guevara Gómez bekräftigte, die präzisierte, dass eine Voruntersuchung eingeleitet wurde und scheinbar wirklich ernsthafte Unregelmäßigkeiten aufgedeckt wurden, weshalb die Verantwortlichen der Universität vorgeladen wurden, und falls es Grund für eine Anzeige gibt, wird der Fall von der zuständigen Untersuchungskommission behandelt werden.

Streik der Studenten an den pädagogischen Instituten der Region Cajamarca
Am 16. Mai traten die Studenten der pädagogischen Institute der Region Cajamarca in einen 24-stündigen regionalen Streik aus Protest gegen die Gesetze, die die Zentralregierung für das Bildungswesen erlassen hat. Zu der Kampfmaßnahme riefen die Studenten des staatlichen Höheren Pädagogischen Instituts von Bambamarca auf, um ihre Ablehnung gegen die Ministerialverordnung MINEDU-132 zum Ausdruck zu bringen, die neue Regeln für die Ausbildung an den pädagogischen Instituten festlegt. Dem Protest schlossen sich die Studenten der Institute in den Provinzen Chota, Celendín, Cutervo, Contumaza, Santa Cruz und anderen Ortschaften der Region an. Im Rahmen des Streiks blockierten die Studenten ab 5:00 Uhr früh die Zufahrtsstraßen zu den Ortschaften. Es kam zu einigen Scharmützeln mit der Polizei, als diese versuchte, die Straße zu räumen. Um 10:00 Uhr versammelten sich die Studenten auf der Plaza de Armas von Bambamarca, wo sie eine Kundgebung abhielten. Die Protestaktion wurde von einigen Basisorganisationen und den Lehrern der Schulen in Bambamarca unterstützt.


Neue Proteste von rechtswidrig entlassenen Staatsbediensteten in Arequipa
In Arequipa gab es neue Proteste von ehemaligen Angestellten von Staatsunternehmen, die unter der Regierung Fujimori rechtswidrig entlassen wurden und seit Jahren um die Anerkennung ihre Rechte und ihre Wiedereinstellung kämpfen.

Am 10. Mai demonstrierten die Mitglieder der Front der Entlassenen in den Straßen von Arequipa einmal mehr für ihre Wiedereinstellung. Der stellvertretende Generalsekretär des Gremiums, Eduardo Retamozo Chávez, forderte auf der anschließenden Kundgebung, dass staatliche Unternehmen, wie die Elektrizitätswerke SEAL, die Steuerbehörde SUNAT, Sedapar, EsSalud und andere nicht für die Wiedereinstellung ihrer rechtswidrig entlassenen ehemaligen Angestellten gesorgt haben, obwohl ihre Rechte mit den Listen, die unter der Regierung Toledo veröffentlicht wurden, anerkannt worden sind. Lediglich die Regionalregierung hat 25 Personen wieder eingestellt.

Proteste von entlassenen Staatsbediensteten in Arequipa Am 15. Mai forderte eine Gruppe von ehemaligen Angestellten des Sonderprojekts AUTODEMA (Autoridad Autónoma de Majes) vor dem Sitz der Regionalregierung von Arequipa ihre Wiedereinstellung. Luis Salas García, Sprecher der Begünstigten des Gesetzes 27803, mit dem ihre Rechte anerkannt wurden, erklärte, dass am 18. Februar 1991 unter der Amtszeit des Expräsidenten Fujimori mehr als 560 Angestellte mit der Begründung einer Reorganisation entlassen wurden. Nur 160 behielten ihren Arbeitsplatz. Doch die Arbeitsplätze, die sie 14, 12, 8 oder 5 Jahre innehatten, wurden von Anhängern Fujimoris besetzt und später, während der Amtszeit des ehemaligen Präsidenten der Regionalregierung Daniel Vera Ballón, von Anhängern der APRA. Obwohl 60 (48 Arbeiter und 12 Angestellte) der rechtswidrig Entlassenen erreicht haben, dass im Jahr 2004 ihr Recht auf Wiedereinstellung anerkannt wurde, konnten sie bisher nicht an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. "Wir hatten Kündigungsschutz. und doch wurden wir entlassen", erklärte Salas García. Er informierte, dass sie im September 2005 Klagen einreichten, um ihre Wiedereinstellung durchzusetzen, doch in keinem der Verfahren ein Gerichtsbeschluss ergangen ist. Darum haben sie beschlossen, auf die Straße zu gehen, um vom Präsidenten der Regionalregierung, Juan Manuel Guillén, ihre Wiedereinstellung zu fordern. Sie erhielten die Antwort, dass sie am nächsten Tag empfangen würden, und drohten daraufhin, einen Hungerstreik zu beginnen, wenn dies nicht geschieht.


Und außerdem ...

Menschenkette in San Miguel/ Lima Proteste gegen die Verschmutzung des Meeres durch Abwässer in San Miguel (Lima)
  1.5.2007 Rund 8000 Bewohner von San Miguel, einem Distrikt der Hauptstadt Lima, bildeten eine Menschenkette, um gegen die Abwassersammelstelle an der Küste zu protestieren, von der aus seit mehr als 60 Jahren Abwässer aus 24 Distrikten der Hauptstadt in San Miguel ins Meer geleitet werden. Die Demonstranten äußerten ihre Empörung darüber, dass von der Sammelstelle 3,6 Kubikmeter Abwasser pro Sekunde ins Meer gelangen, was das Wasser verseucht, unangenehme Gerüche verursacht und Plagen hervorruft. Von den Auswirkungen sind 20.000 Einwohner, darunter rund 5000 Schüler der umliegenden Schulen, betroffen, die zunehmend an Atemproblemen, Augenentzündungen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche leiden. Der Bürgermeister des Distrikts, Salvador Heresi, forderte die Wasser- und Abwasserbetriebe von Lima, SEDAPAL, auf, endlich eine Lösung für dieses Problem zu finden. Er kritisierte, dass die Regierung von Alejandro Toledo 180 Millionen Soles für die Sammelstelle Nord investiert hat, (einem System von verbundenen Rohrleitungen, das die Abwässer ins Meer leitet, nachdem sie in einer Wasseraufbereitungsanlage in Callao gereinigt worden sind), doch diese funktioniert immer noch nicht. Darum rief er das Parlament auf, sich des Falls anzunehmen, denn "das Unternehmen erhielt den Zuschlag für das Projekt, und bis heute löst es das Problem nicht und stellt sich taub ". Schließlich forderte er, dass in der betroffenen Gegend Maßnahmen ergriffen werden, um die schlimmsten Auswirkungen der Verschmutzung zu mildern, bis die Abwassersammelstelle Nord im Betrieb genommen wird. Der Vorsitzende des Direktoriums von SEDAPAL, Guillermo León, erklärte, dass im Sommer 2009 die erste Baustufe der Wasseraufbereitungsanlage von Callao abgeschlossen sein müsste und damit die Verschmutzung des Meeres bei San Miguel ein Ende haben wird.

Streik der Arbeiter von Skanska Warnstreik von Arbeitern in Talara
  7.5. 2007 In Talara traten die Arbeiter des Unternehmens Skanska, das Dienstleistungen für die Erdölproduktion erbringt, in einen 24-stündigen Warnstreik aus Protest gegen die Bedingungen, unter denen sie arbeiten. Die Arbeiter versammelten sich vor dem Sitz von Skanska und zogen dann in einer friedlichen Demonstration durch die Straßen der Stadt. Gewerkschaftsführer beschuldigten das Unternehmen, das Gesetz für Zeitarbeit zu verletzen, denn 80% der Arbeiter stammen aus den Servicegesellschaften und nur 20 % sind fest angestellt. Außerdem warfen sie dem Unternehmen willkürliche Entlassungen vor. Der Generalsekretär der lokalen Sektion der Gewerkschaftszentrale CGTP, Juan Rodríguez Flores, kündigte an, dass sie am 18. Mai nach Lima reisen werde, um das Arbeitsministerium über die Problematik in dem Unternehmen zu unterrichten.

Streik der Arbeiter von Nicolini Proteste der Arbeiter des Lebensmittelsherstellers Agrícola Virú
  9.05. 2007 Am zweiten Tag in Folge gingen die Arbeiter des Unternehmens Sociedad Agrícola Virú in der Region Trujillo für die Durchsetzung ihrer Arbeitnehmerrechte auf die Straße. Mit der Demonstration, an der rund 400 Arbeiter teilnahmen, forderten sie die Freilassung ihrer Kollegen, die am Abend zuvor festgenommen worden waren, und verlangten die Intervention der Kommunalregierung als Vermittler in dem Konflikt mit dem Unternehmen. Aus diesem Grunde unternahmen die Arbeiter, eskortiert von einer Polizeieinheit, die aus Trujillo angerückt war, einen langen Marsch von dem Gebiet Víctor Raúl bis in die Stadt Virú. Sie versammelten sich zunächst vor der Polizeistation, um die Freilassung der acht festgenommenen Arbeiter zu fordern. Doch der Chef der Polizeistation informierte sie, dass alle freigelassen worden sind. Dann zogen die Demonstranten zum Rathaus von Virú, um die Intervention des Bürgermeisters der Provinz zu verlangen, doch da er abwesend war, sprachen sie mit dem stellvertretenden Bürgermeister Damián Castillo Mederos und den Mitgliedern des Provinzrates Edy Camacho Barreto und Andrés Chávez Gonzáles. Gleichzeitig führte eine Gruppe von Arbeitern, die sich an der Zufahrtsstraße zu dem Unternehmen protestiert hatte, ein Gespräch mit der Vertreterin der Defensoría del Pueblo, Yolanda Falcón Lisarazo, die mit Unterstützung von Vertretern der regionalen Direktion des Arbeitsministeriums einen ersten Dialog zwischen den Arbeitern und den Vertretern des Unternehmens Nicolini, dem Markennamen, unter dem es allgemein bekannt ist, anbahnen konnte.

Demonstrtion von entlassenen Angestellten der Telefonica Entlassene Angestellte von Telefónica Móviles bestehen auf Wiedereinstellung
  11.5.2007 Eine Gruppe von entlassenen Angestellten des Telefonanbieters Telefonica Moviles protestierten erneut vor dem Hauptsitz des Unternehmens im Bezirk San Isidro in Lima und forderten ihre Wiedereinstellung. Das Unternehmen hatte sie mit der Begründung entlassen, dass sie Teil des Verkaufsnetzes sind und ihre Arbeit unabhängig von dem Unternehmen abläuft, um damit den Kündigungsschutz zu unterlaufen. Die Angestellten beriefen sich bei ihrer Forderung auf zwei Inspektionen des Arbeitsministeriums, die nach ihrer Auffassung ergeben hatten, dass sie Teil des Unternehmens sind. "Wir fordern die Abschaffung der Scheinselbstständigkeit und protestieren gegen die Haltung des Ministeriums, dass es Telefonica erlaubt, seine Verpflichtungen gegenüber den Angestellten zu umgehen", erklärte Julio César Bazán, der Vorsitzende des Gewerkschaftsverbandes CUT, der die mehr als 100 entlassenen Angestellten unterstützt.

Cusco protestiert in Verteidigung seiner Kulturschätze
  23. 5. 2007 Rund 10.000 Personen demonstrierten in den Straßen der Stadt Cusco gegen einen Gesetzentwurf, der es erlaubt, Konzessionen für die Gebiete rund um die archäologischen Stätten wie Machu Picchu, Choquequirao, Ollantaytambo, Sacsayhuaman, Pisac und andere zu vergeben, um dort Hotels und Restaurants zu errichten. Zu der Demonstration hatte das Nationale Kulturinstitut (INC) aufgerufen, weil es nicht konsultiert worden war, obwohl seine Hauptaufgabe der Schutz und die Verteidigung der nationalen Kulturschätze ist. Gleichzeitig hatte die Gewerkschaft der Beschäftigten des INC beschlossen, aus Protest gegen diese Pläne die Arbeit niederzulegen. Am 17. Mai hatte das peruanische Parlament einen Gesetzentwurf verabschiedet, der von den Parlamentarier Carlos Bruce eingereicht worden war und durch den es möglich wird, Konzessionen über 30 Jahre für die Gebiete rund um die archäologischen Stätten zu vergeben, um dort touristische Anlagen und Restaurants zu errichten. Das Gesetz muss noch von der Regierung bestätigt werden, damit es gültig wird. Die Teilnehmer an der Demonstration, die von Gewerkschaften, sozialen Organisationen, Vertretern verschiedener Kommunen und der Regionalregierung unterstützt wurde, lehnten das Gesetz strikt ab, weil sie befürchten, dass damit die archäologischen Stätten unter die Kontrolle der großen Tourismuskonzerne gelangen, die sie unter rein kommerziellen Gesichtspunkten ausbeuten.

Proteste von Pensionären Pensionäre fordern die Erhöhung ihrer Renten
  24.5. 2007 Nach mehr als drei Monaten demonstrierten die Pensionäre der Streitkräfte und der Polizei erneut in den Straßen von Arequipa für eine Erhöhung ihrer Pensionen. Der Sprecher des Gremiums der Pensionäre, Aquiles Gironda Villegas, erklärte, dass sie im Februar dieses Jahres der Regierung eine Atempause gewährten, damit sie die Erhöhung der Pensionen um 50 Soles durchführt, die ihnen im Juli und im Oktober 2004 versprochen worden war. "Dieses Versprechen wurde am 19. Februar bekräftigt, und uns wurde zugesagt, dass es eingehalten wird, doch es sind drei Monate vergangen, und nichts ist passiert", erklärte er. Er informierte, dass die Pensionären nach 18 Dienstjahren eine Pension zwischen 260 Soles und 600 Soles erhalten. Die Witwen bekommen nur die Hälfte. Die Demonstranten kündigten an, dass sie ihre Protestaktionen fortsetzen werden, bis die Regierung ihr Versprechen erfüllt. Am selben Tag gingen die Mitglieder der Vereinigung der Pensionäre der Provinz Islay mit Sitz in Mollendo auf die Straße, um von der Regierung zu fordern, dass sie ihr Wahlversprechen einhält, ihre Pensionen zu erhöhen, die zwischen 250 und 415 Soles betragen. Zu diesem Zweck zogen sie zum Sitz der Gouverneurin von Mollendo, Sabino Ampuero Najarro, der sie ein Memorandum überreichten, damit sie es weiterleitet.

Streik der Postangestellten In Huancayo Warnstreik der Postangestellten in Huancayo
  25.5. 2007 Die Postangestellten der Provinz Huancayo traten in einen 48-stündigen Streik, um Gehaltserhöhungen durchzusetzen. Die Angestellten, die in der Nationalen Gewerkschaft der Postangestellten (SINATS) organisiert sind, brachten außerdem ihre Ablehnung gegen die Schließung des Hauptpostamts in Huancayo durch eine Verfügung der Zentralregierung zum Ausdruck. Anlässlich des Streiks hängten sie Spruchbänder über die Eingangstür des Postamtes, auf denen zu lesen war: "Schluss mit den saftigen Gehältern für die Funktionäre!", "13 Jahre mit dem gleichen Gehalt!". Diesbezüglich erklärte eine Angestellte, dass sie mit ihrer Arbeitsniederlegung die Erhöhung der Zulagen fordern, die alle Angestellten und nicht nur die höheren Beamten jedes Jahr erhalten sollten, insbesondere die Erhöhung der Zulagen für die Schulkosten, die Bezahlung des Fahrgeldes von Boten und Briefträgern, die in die Außenbezirke fahren müssen, sowie einen Zuschlag für Verpflegung für das gesamte Personal.

Streik der Hafenarbeiter Landesweiter Streik der Hafenarbeiter
  29.5. 2007 Die Hafenarbeiter traten in einen 24-stündigen landesweiten Streik, um eine bessere Ausrüstung der Häfen, die Einrichtung von regionalen Hafenbehörden und den Rücktritt des Vorsitzenden der APN, Frank Boyle, zu fordern. Außerdem richtete sich der Streik gegen die Pläne der Regierung, die Häfen und Flughäfen zu privatisieren. Der Streik wurde ab 7:00 Uhr früh zu 100% in den Häfen von Iquitos, Yurimaguas, Paita, Chimbote, Salaverry, Pisco, Ilo und Arica befolgt. Dem Ausstand schlossen sich auch die Frachtarbeiter an. Insgesamt beteiligten sich rund 5000 Arbeiter landesweit an dem Streik. Laut Adolfo Granadino, dem Generalsekretär der Nationalen Föderation der Beschäftigten von Enapu (Fentenapu), des öffentlichen Unternehmens, das die Häfen verwaltet, handelte es sich einen Warnschuss für die Regierung, damit sie die Aufrüstung der Häfen nicht weiter hinauszögert. Im Hafen von Callao, dem größten Perus, versammelten sich die Arbeiter vor dem Sitz von Enapu und forderten von der Regierung lautstark den Erlass eines Dringlichkeitsdekrets, dass die Anschaffung von Frachtkränen für die Mole fünf des Hafens ermöglicht. Im Hafen Salaverry besetzten die Arbeiter den Sitz von Enapu und forderten von der Regierung die Modernisierung des Hafens. Die streikenden Arbeiter warnten die Regierung, dass sie im Juni in einen unbefristeten Streik treten werden, wenn sie ihre Forderungen nicht erfüllt. Im Hafen von Ilo unterstützten die Arbeiter die Forderung ihrer Kollegen von Callao nach einer Aufrüstung der Anlagen und protestierten gegen die Pläne des Ministeriums für Verkehr und Handel und ProInversión, der Institution, die für die Privatisierungen zuständig ist, Konzessionen für die Häfen zu vergeben. Die Hafenarbeiter von Chimbote beteiligten sich ebenfalls an dem Streik und erklärten, dass sie nicht nachlassen werden, die Einhaltung des Gesetzes für die Häfen zu fordern.