Leute    

Aktuell Hintergrund Dokumentation Archiv Links Kontakt

Soziale Proteste in Peru

FEBRUAR 2007

Landesweiter Streik der Ärzte des Gesundheitsministeriums
Ärztestreik in Arequipa Am 14. und 15. Februar traten die Ärzte des Gesundheitsministeriums, die in der peruanischen Ärzteföderation organisiert sind, in einen 48-stündigen Streik, um gegen die Übertragung der Verwaltung der Krankenhäuser an die Gemeinden zu protestieren, sowie einen höheren Etat für den Sektor, die Festanstellung von befristet Beschäftigten, die Angleichung ihrer Gehälter an die der Ärzte der Sozialversicherung und die vollständige Zahlung der außergewöhnlichen Zulage für medizinische Tätigkeit (AETAS), was die Bezahlung von Überstunden beinhaltet, zu fordern.

Aufgrund eines internen Konflikt des Gremiums, der anlässlich der Wahlen der Gewerkschaftsführung im Juli 2006 entstand und zu einer Annullierung des Wahlprozesses führte, unterstützte nur eine Fraktion der Ärzteföderation, die von dem Gewerkschaftsführer Julio Vargas la Fuente angeführt wird, die Kampfmaßnahme. Die Spaltung des Gremiums war insbesondere in Lima zu merken, wo der Streikaufruf nur teilweise befolgt wurde. Unter den Institutionen, wo die Ärzte die Arbeit niederlegten, waren die Krankenhäuser Maria Auxiliadora, Arzobispo Loayza, Emergencias Pediátricas, Dos de Mayo, die Bezirkskrankenhäuser von Vitarte und Chosica, sowie das Gesundheitsnetzwerk von Lima Süd, Nord und West. In der Mehrheit der übrigen Regionen des Landes kamen dagegen fast alle Ärzte dem Streikaufruf nach und legten die Arbeit nieder. So betrug in den Regionen Piura, Lambayeque, La Libertad, Huancavelica, Puno, Cusco, Tacna, Ica, Moquegua, Huancayo, Puno, Pucallpa und Iquitos die Streikbeteiligung 100 %. Auch in Chimbote, Huarmey und Huamanga beteiligte sich die Mehrzahl der Ärzte an der Maßnahme. In Tumbes traten die Ärzte in einen 24-stündigen Streik und forderten insbesondere die Zahlung von Sonderzuschlägen für Arbeit im Grenzgebiet und Verpflegung, die ihnen durch ein Gerichtsurteil zugesprochen worden sind. Die dortigen Gewerkschaftsführer kündigten an, dass sie zunächst in einen 48-stündigen Streik und dann in einen unbefristeten Streik treten werden, falls ihr Forderungskatalog nicht erfüllt wird.

Ärztestreik in Tumbes Auch an einigen anderen Orten stellten die Ärzte spezifische Forderungen. Mediziner der Krankenhäuser von Huancané, Macusani und den Randbezirken von Puno verlangten die Verbesserung der technischen Ausrüstung der dortigen Krankenhäuser. In Tacna forderten die Ärzte die Durchführung von dringenden Reparaturarbeiten im Regionalkrankenhaus Hipólito Unanue, das aufgrund von Abnutzungserscheinungen vom Einsturz bedroht ist. Die Gremien der Ärzte in Arequipa, Puno, Cusco und Ucayali erklärten in einer gemeinsamen Pressemitteilung, dass die "chaotische Situation" der Krankenhäuser und Gesundheitsstationen in ihren Regionen sie bewogen habe, sich dem Streik anzuschließen. Die Ärzte des Krankenhauses Dos de Mayo, eines der größten in der Stadt Lima, forderten die Auswechslung der Krankenhausleitung und eine Lösung für das Problem der mangelhaften technischen Ausstattung und Infrastruktur. José Zegarra, der Vertreter der Ärzteschaft, beklagte, dass die Einrichtungen des Krankenhauses nicht ausreichen, um die Zahl der Patienten zu behandeln, die Klimaanlage in den Operationssälen nicht funktioniert, die Geräte in der Wäscherei nicht einsatzfähig sind und das Gebäude an mehreren Stellen Schäden aufweist. An vielen Orten führten die Ärzte Protestmärsche und Kundgebungen durch, um ihre Forderungen öffentlich zu machen.

Am Vormittag des 14. Februar zog in Lima eine Gruppe von Ärzten, angeführt von den Führern der Ärzteföderation, zum Sitz des Gesundheitsministeriums. Sie wurden jedoch von dem Gesundheitsminister Carlos Vallejos nicht empfangen. Der Gewerkschaftsführer Vargas La Fuente brachte daraufhin sein Bedauern darüber zum Ausdruck, dass der Minister ihnen die Türen für Verhandlungen schließt, obwohl sie seit mehr als sechs Monaten die Einrichtung eines runden Tisches verlangen, um ihre Vorschläge für die Schaffung eines integralen Gesundheitssystems vorzutragen, und kündigte an, dass sie die Möglichkeit erwägen werden, in einen unbefristeten Streik zu treten. Später versprach der Gesundheitsminister, am Nachmittag des 15. Februar eine Delegation der Ärzte zu empfangen, um Verhandlungen mit dem Gremium aufzunehmen.


Die Lehrer setzten ihren Kampf um die Verteidigung ihrer Arbeitsrechte fort
Die Lehrer setzten ihre Protestaktionen gegen neue repressive Maßnahmen der Regierung fort, die darauf abzielten, die Einheitsgewerkschaft der Beschäftigten des Bildungswesens (SUTEP) zu schwächen, um Kampfmaßnahmen der Lehrer zu erschweren.

Während die Lehrer einen unbefristeten Streik für den Monat März vorbereiteten, präsentierte die Regierung einen Gesetzentwurf zur Einschränkung ihres Streikrechts. Am 14. Februar legte der Präsident Alan Garcia dem Parlament eine Gesetzesinitiative vor, um zu verhindern dass die Streiks der SUTEP "den Prozess der notwendigen Reform des Bildungswesens" unterbrechen. Der Gesetzentwurf der Exekutive schlägt in Artikel 1 vor, das staatliche Bildungswesen (Vorschulen, Grundschulen und Gymnasien) zu einer essenziellen öffentlichen Dienstleistung zu erklären, "damit die vollständige Ausübung des Grundrechts aller Personen auf Bildung garantiert wird". "Dem Minister des Bildungssektors kommt es zu, die notwendigen Maßnahmen zu veranlassen, damit im Falle einer Arbeitsniederlegung, der Dienst nicht unterbrochen wird", heißt es im Artikel 2. In der Erläuterung des Gesetzentwurfs wird erklärt, dass während eines Zeitraums von etwa drei Jahren, der notwendig ist, um die Grundlagen für die Reform des Bildungswesens zu legen, "die Lehrer nicht berechtigt sind, ihren Dienst durch Arbeitsniederlegungen zu unterbrechen". Darin heißt es weiter, dass das Recht der Beschäftigten auf Kampfmaßnahmen wie Streiks grundsätzlich anerkannt wird, es jedoch nicht Pflicht des Arbeitgebers, in diesem Fall des Staates, ist, im Falle eines Streiks die Gehälter weiter zu zahlen.

Gewerkschaftsführerin der SUTEP Am 15. Januar sprach eine Delegation der SUTEP im Kongress vor, um mit befreundeten Parlamentariern, "die wissen, dass sowohl die Schüler das Recht auf qualitativ hochwertige staatliche Bildung haben als auch die Lehrer das Recht auf Organisation und Streik", wie die Generalsekretärin des Gremiums, Caridad Montes, erklärte, über die geplante Maßnahmen zu reden. Nach einer Unterredung mit der Parlamentspräsidentin Mercedes Cabanillas informierte die Gewerkschaftsführerin, diese habe ihnen versichert, dass der Gesetzentwurf zunächst in der Bildungskommission debattiert werden wird, bevor er von der ständigen Kommission verabschiedet wird. Montes erklärte, dass das Vorhaben, das Bildungswesen zu einer essenziellen öffentlichen Dienstleistung zu erklären, "verfassungswidrig und fast diktatorisch ist", denn damit wird das Streikrecht beschnitten, das im Artikel 28 der Verfassung garantiert ist. Gleichzeitig gingen in Cusco mehr als 2000 Lehrer auf die Straße, um gegen den Gesetzentwurf zu protestieren. "(Der Gesetzentwurf) ist eine repressive Maßnahme, mit der versucht wird, Kampfmaßnahmen gegen die Verabschiedung des neuen Gesetzes über die Lehrerlaufbahn im öffentlichen Dienst zu verhindern, mit dem der Kündigungsschutz aufgehoben und die Verwaltung der Schulen durch die Gemeinden gefördert wird", erklärte der Generalsekretär der SUTE Cusco, Javier Niño de Guzmán zu den Gründen des Protests.

Am 19. Februar kündigte der Bildungsminister José Antonio Chang als weitere Maßnahme an, dass das Ministerium eine Liste von pensionierten, vorzeitig ausgeschiedenen und arbeitslosen Lehrern erstellen wird, die die Schulstunden übernehmen werden, die durch einen eventuellen Streik der SUTEP ausfallen, um zu verhindern dass die Kinder auf den Unterricht verzichten müssen. Der Minister wies den Vorwurf der Führung der SUTEP zurück, dass mit dieser Gesetzesinitiative versucht wird, die Entlassung von Lehrern, die in einen Streik treten, zu legitimieren.

Nachdem das Bildungsministerium mit einer neuen Resolution angeordnet hatte, dass die Lehrer, die nicht an den Leistungstests vom Januar teilgenommen hatten, von den Prüfungen in den Bewerbungsverfahren für freie Stellen ausgeschlossen werden, kam es an verschiedenen Orten zu neuen Protesten von Lehrern. So besetzte am 21. Februar eine Gruppe von befristet beschäftigten Lehrern den Sitz der regionalen Direktion des Bildungsministeriums in Ayacucho, um den Widerruf der Anordnung zu fordern.


Neue Proteste gegen die Erdölgesellschaften und die Bergbauunternehmen
In verschiedenen Teilen des Landes äußerten sich erneut die Konflikte zwischen den Bergbauunternehmen und Erdölgesellschaften und der Bevölkerung, die gegen die Umweltschäden durch den Bergbau, die Nichteinhaltung von Vereinbarungen und die Verletzung von territorialen Rechten protestierte.

Proteste der Ashaninkas gegen Repsol Neue Konflikte zwischen der Volksgruppe der Ashaninkas und der Erdölgesellschaften Repsol
In der Gegend von Satipo spitzte sich der Konflikt zwischen den Dorfgemeinschaften der Ashaninkas und der Erdölgesellschaft REPSOL zu. Das multinationale Unternehmen REPSOL YPF besitzt die Konzession für das Erdölfeld 57, das teilweise in das Siedlungsgebiet der Volksgruppen der Machiguenga und Ashaninka reicht und dessen Umweltgutachten, das von der Consultingfirma ERM erstellt wurden, aufgrund seines niedrigen technischen Niveaus in Frage gestellt worden war. Am 4. Februar besetzten die Ashaninkas des Bezirks Río Tambo (Satipo) das Basiscamp des Unternehmens in der Dorfgemeinschaft Poyeni, um gegen das Eindringen der Gesellschaft Global Geophysical auf ihr Territorium zu protestieren. Dieses Subunternehmen von REPSOL hatte sich in der Nähe der Dorfgemeinschaft am Ufer des Flusses Tambo niedergelassen, gestützt auf einen Pachtvertrag, der laut den Führern der indianischen Volksgruppen der Gegend, unter unklaren Umständen und im Gegenzug zu "finanziellem Entgegenkommen" mit ehemaligen Führern der Föderation der Zentrale der Ashaninkas des Flusses Tambo (CART) zustande gekommen ist. Die Bewohner der Region warfen dem Unternehmen außerdem vor, dass es die Vereinbarung nicht erfüllt habe, ein Erdölfeld zu Gunsten der Dorfgemeinschaft bereit zu stellen, und stattdessen ohne Erlaubnis drei Ölfelder auf dem Territorium der Ashaninkas in Betrieb genommen hat. Des Weiteren beschuldigten sie REPSOL, Erdarbeiten auf einem Gebiet durchzuführen, das nicht unter die Konzession fällt, und die Vereinbarung, die Boote der Dorfgemeinschaften für den Transport seines Personals unter Vertrag zu nehmen, nicht eingehalten zu haben. "Vereinbarungen wurden nicht eingehalten, es gab Verstöße, und, was noch schlimmer ist, es wurden Arbeiten in der Dorfgemeinschaft Tsoroja aufgenommen, ohne dass das Umnweltgutachten vorliegt", erklärte der Bezirksbürgermeister Tarcicio Mendoza Shirorinti zu den Gründen der Protestaktion. Er kündigte an, dass sie die Besetzung bis zum 8. Februar aufrecht erhalten werden, dem Tag, für den in der Dorfgemeinschaft Poyeni die Durchführung einer öffentlichen Versammlung vorgesehen ist, an der Vertreter von REPSOL, Delegierte der Zentrale der Ashaninkas des Flusses Tambo, der Vereinigung der zweisprachigen Lehrer des Flusses Tambo und des Teams zur Förderung und Entwicklung des Amazonasgebiets (PROCAM) teilnehmen werden, um über die Beschwerden der einheimischen Bevölkerung zu beraten. Die Versammlung am 8. Februar verlief ergebnislos. Obwohl Carlos Rojas, der Geschäftsführer von REPSOL für Satipo, zugab, dass es bei der Erstellung des Gutachtens über die Umweltauswirkungen in der Gegend Fehler gegeben habe, und zusagte, sich dafür einzusetzen, dass diese korrigiert werden, kündigte der Bürgermeister Mendoza Shirorinti an, dass die Gemeinde eine Beschwerde beim Ministerium für Energie und Bergbau über die Unregelmäßigkeiten, mit denen das ökologische Gleichgewicht der Region in Gefahr gerät, einreichen wird. "Was wir verlangen, ist keine Unterstützung oder Entschädigung. Das mit dem Irrtum ist eine Lüge. Sie sprechen von Unterstützung, doch sie zerstören Bäume und Pflanzen. Wir wollen eine Wiedergutmachung", erklärte er und kündigte an, dass die Bevölkerung ihre Protestaktionen verstärken wird, wenn REPSOL erneut seine Befugnisse überschreitet.

Proteste gegen die Versteigerung von Konzessionen für die Erdölförderung auf dem Territorium von indianischen Volksgruppen
Während in Houston (USA) eine Gruppe von Funktionären der staatlichen peruanischen Erdölgesellschaften Perupetro nach Bietern für die Versteigerung der Abbaurechte von 18 Erdölfeldern im Amazonasgebiet und im Norden des Landes suchten, protestierten am 5. Februar in Lima Vertreter der indianischen Dorfgemeinschaften, die in der Nähe dieser Erdölvorkommen leben, gegen die möglichen Auswirkungen auf die Umwelt. Alberto Pisango, der Vorsitzende der Interethnischen Vereinigung für die Entwicklung der peruanischen Urwaldgebiete (AIDESEP) warnte, dass in drei der Gebiete, für die eine Konzession vergeben werden soll, indianische Volksgruppen in freiwilliger Isolation leben und jedes Eindringen ein Risiko für die Gesundheit und das Leben dieser Bewohner darstellen würde. "Von den 18 Ölfeldern, die angeboten werden, befinden sich elf im Amazonasgebiet und sieben auf dem Territorium von indianischen Volksgruppen in Isolation. Drei dieser Felder sind in Gebieten, die vom Staat zu Schutzgebieten erklärt worden sind, und es liegt ein Antrag von AIDESEP vor, dass weitere vier denselben Status erhalten", informierte er. Um die Wogen zu glätten, traf der Minister für Energie und Bergbau, Juan Valdivia, zu Gesprächen mit Vertretern der betroffenen Dorfgemeinschaften, Funktionären der Institution zur Verwaltung der natürlichen Ressourcen INRENA, der Defensoría del Pueblo und den Organisationen INDEPA und CONAP zusammen. Es wurde beschlossen, innerhalb von 30 Tagen eine Arbeitsgruppe zu bilden, die die Überschneidungen der Ölfelder mit dem Territorium der indianischen Dorfgemeinschaften in den Regionen Ucayali und Madre de Dios analysieren und über deren Folgen informieren soll. Außerdem wurde vereinbart, dass Perupetro die Schutzgebiete von den angebotenen Ölfeldern ausschließen und die potenziellen Investoren darüber informieren wird.

Proteste von Bauern in Tacna In Moquegua protestieren Bauern gegen das Bergbauunternehmen Aruntani
Am 6. Februar zogen Hunderte von Bauern aus den Andendorfgemeinschaften Titire, Jancopujo, Aruntaya und Jancamarca in einem Protestmarsch durch die Straßen der Stadt Moquegua und forderten von den Behörden der Regionalregierung und der Bezirksverwaltung von Mariscal Nieto eine sofortige Intervention, um zu verhindern, dass das Bergbauunternehmen Aruntani S.A.C., das in der Region arbeitet, weiterhin die Weiden und die Wasserreserven der Gegend verseucht. Der Protest wurde von der Front zur Verteidigung der Interessen des Volkes von Moquegua (FEDIP) und anderen sozialen Organisationen unterstützt. Der Vorsitzende der FEDIP, Natalio Pilco, beklagte, dass trotz der jahrelangen Proteste der Dorfgemeinschaften, die sich in der Nähe der Mine Aruntani befinden, die Politiker und Behörden nichts unternommen haben, um ihre Forderungen zu erfüllen. Angesichts der Gleichgültigkeit gegenüber ihren Belangen haben die Bewohner der Region beschlossen, ihre Proteste zu verstärken.

Bewohner von Quiruvilca (La Libertad) fordern von dem Bergbauunternehmen Barrick die Einhaltung von Vereinbarungen
Am 14. Februar protestierten rund 400 Bewohner des Bezirks Quiruvilca in der Provinzhauptstadt Santiago de Chuco ( Region La Libertad) gegen die Nichteinhaltung von Vereinbarungen durch das Bergbauunternehmen Barrick Misquichilca. Die Demonstranten warfen dem Unternehmen vor, dass es weder Investitionen in soziale Projekte getätigt noch Arbeitsplätze für die einheimische Bevölkerung geschaffen hat, wie es zugesagt hatte. An der Protestaktion beteiligten sich unter anderen der Bürgermeister von Santiago de Chuco, Abner Ávalos, der Staatsanwalt Omar López, der Vorsitzende der Front zur Verteidigung von Quiruvilca, Jesús Roldán Mantilla, und 12 weitere Führer von sozialen Organisationen der Stadt. Am Ende des Protests kündigten die Demonstranten an, dass sie am 22. Februar mit Vertretern des Unternehmens Barrick zusammentreffen werden, um von ihnen die Erfüllung ihrer Zusagen zu fordern, und andernfalls ihre Protestaktionen verstärken werden. Das Unternehmen Barrick Misquichilca nahm den Betrieb in der Mine Lagunas Norte (Alto Chicama), die auf einer Höhe zwischen 3007 104.200 Metern über die Meeresspiegel im Distrikt Quiruvilca liegt, im September 2005 auf.

Die Bevölkerung von Chugur (Cajamarca) tritt in einen unbefristeten regionalen Streik gegen die Bergbauunternehmen Gold Fields und Coimolache
Am 16. Februar begann die Bevölkerung von Chugur in der Provinz Hualgayoc (Cajamarca) einen unbefristeten regionalen Streik gegen die Bergbauunternehmen Gold Fields und Coimolache, um deren Rückzug aus der Region zu fordern, da das Gebiet durch eine Gemeindeverordnung zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Die von den Bergbauaktivitäten betroffene Bevölkerung umfasst 10.000 Einwohner, die mehrheitlich von der Viehzucht und der Käseproduktion leben. Im Falle des Unternehmens Coimolache beschwerten sich die Bewohner außerdem über eine Zusammenarbeit der Unternehmensleitung mit der Polizei, die ihre Interessen schützt. Die Bewohner von Chugur wiesen darauf hin, dass die Aktivitäten der beiden Unternehmen daneben auch die Täler des Flusses Tingo und Maygabamba im Bezirk Bambamarca, sowie die Gewässer in den Santa Cruz, San Miguel und Chota verschmutzt, was zu einer Ausrottung der Fischarten führt.

Regionaler Streik gegen das Bergbauunternehmen Sinchao im Bezirk Hulgayoc (Cajamarca)
Am 25. Februar versammelten sich rund 500 Bewohner der Dorfgemeinschaften der Bezirke Ninabamba, Pulan, Tongot, Catilluc und der Ortschaft Morán zu einer Protestkundgebung im Ort Sinchao, wo das Bergbauunternehmen Tantahuatay sein Basiscamp errichtet hat. Auf einer Versammlung vereinbarten sie, dem Unternehmen eine Frist bis zum 3. März zu setzen, damit es das Camp auflöst, und drohten andernfalls mit radikaleren Protestaktionen. Die Dorfgemeinschaften aus Sinchao wurden bei der Protestaktion von Bauern aus Hualgayoc und Bambamarca sowie einigen Lokalpolitikern unterstützt, die versuchten zu vermitteln.


Und ausserdem …

Proteste von Landwirten in Arequipa Landwirte aus Cayma (Arequipa) fordern eine gerechte Verteilung des Wassers aus dem Stausee Pillones
  4.2.2007 Die Mitglieder der "Genossenschaftlichen Vereinigung der Kleinbauern" aus Cayma und Umgebung (Ampaca) versammelten sich zu einer Kundgebung im Zentrum von Arequipa, um gegen die Zuteilung von 60% des Wassers aus dem Stausee Pillones an die Bergbaugesellschaft Cerro Verde zu protestieren. "Es ist ungerecht, dass dieses Bergbauunternehmen mehr als die Hälfte der Ressourcen erhält, die wir benötigen, um unsere Felder zu bewässern. Da es 40 % der Kosten für den Stausee übernommen hat, sollte es auch nur 40 % des Wassers bekommen", erklärte der Vorsitzende der Ampaca, Oscar Dueñas Lazarte. Wie der Bauernführer informierte, genehmigte der technische Direktor für die Wasserverwaltung der regionalen Direktion des Landwirtschaftsministeriums, Jaime Astorga Huertas, die erhöhte Wasserzuteilung für das Unternehmen Cerro Verde. "Darum haben wir heute eine Beschwerde bei der Regionalregierung eingelegt, damit sie das Problem löst, denn andernfalls werden wir unsere Proteste fortsetzen", erklärte Dueñas.

Protest von entlassenen Staatsbediensteten Rechtswidrig entlassene Beschäftigte des öffentlichen Dienstes fordern ihre Wiedereinstellung
  7.2. 2007 Nach 180 Tagen Regierungszeit von Alan Garcia zogen Mitglieder des Gewerkschaftsverbandes CGTP und anderer Gewerkschaften in einer Protestdemonstration von Miraflores zum Sitz der Präsidentschaft des Ministerrats im Zentrum von Lima, um den Präsidenten aufzufordern, sein Wahlversprechen einzulösen, dass er für die Wiedereinstellung der Beschäftigten von Behörden und öffentlichen Unternehmen sorgt, die unter der Regierung Fujimori rechtswidrig entlassen wurden. Die Demonstranten forderten konkret die Bewilligung einer vierten Liste von Entlassenen, die ein Anrecht auf Wiedereinstellung oder Entschädigung haben. Die Führer der CORDES-CGTP, in der die rechtswidrig entlassenen Staatsbediensteten organisiert sind, informierten, dass bereits drei dieser Listen erstellt wurden, es jedoch noch Hunderte von ehemaligen Angestellten des öffentlichen Dienstes gibt, deren Arbeitsrechte verletzt wurden und die Anrecht auf Wiedergutmachung haben. Das betreffende Gesetz sieht verschiedene Formen der Wiedergutmachung vor, darunter die Rückkehr auf die frühere Stelle, die Wiedereinstellung auf eine neue Stelle nach einer vorherigen Weiterbildung oder eine finanzielle Entschädigung. Im Sitz der Präsidentschaft des Ministerrats wurden die Vertreter der CGTP von der Kommission für soziale Konflikte empfangen. Der Premierminister Jorge del Castillo lud sie für den 12. Februar zu einem Gespräch ein. An diesem Tag gingen die Mitglieder der CORDES erneut auf die Straße und führten eine Kundgebung vor dem Arbeitsministerium durch.

Streik der Gebrauchtwagenimporteure in Tacna Importeure von Gebrauchtwagen in Tacna treten in einen unbefristeten Streik
  12.2. 2007 Mit einer Protestdemonstration begannen die Importeure für Gebrauchtwagen und die Besitzer und Beschäftigten der Autowerkstätten in der Freihandelszone Ceticos Tacna einen unbefristeten Streik gegen ein Regierungsdekret, mit dem der Import von Gebrauchtwagen eingeschränkt wurde, indem nur noch die Einfuhr von Wagen mit weniger als 80.000 Kilometern Laufzeit genehmigt wird. Dazu erklärte der Vorsitzende der Vereinigung der Autoimporteure, Freddy Obando Popuche, dass diese Verordnung die Schließung von Importfirmen und Autowerkstätten, die in der Freihandelszone arbeiten, nach sich ziehen wird, und mehr als 2500 Beschäftigte, die dort arbeiten, sowie Hunderte andere, die indirekt von der Einfuhr von Gebrauchtwagen leben, arbeitslos werden. Er erklärte, dass ein weiterer Grund für die Kampfmaßnahme die ständigen Schikanen der Steuerbehörde SUNAT ist, die zu Verzögerungen von bis zu 72 Stunden bei der Abwicklung der Einfuhrformalitäten führt.

Proteste der Arbeiter der Zuckerunternehmen in Chiclayo Beschäftigte der Zuckerunternehmen von Lambayeque protestierten in den Straßen von Chiclayo
  13.2.2007 Rund 500 Beschäftigte der Zuckerunternehmen Pucalá und Tumán, sowie entlassene Arbeiter des Unternehmens Pomalca zogen in einer Demonstration durch die Straßen von Chiclayo, um gegen die Justizbehörden und konkret gegen einen Beschluss des 3. Zivilgerichts zu protestieren, mit dem die Durchführung einer Aktionärsversammlung im Unternehmen Pucalá zwecks Wahl einer neuen Geschäftsführung angeordnet wird. Die Demonstranten beschuldigten den Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofs von Lambayeque, Jimmy García Ruiz, und den Richter Juez Severino Cástulo Rojas Díaz einer mangelhaften Rechtsprechung, da es nicht möglich ist, eine Aktionärsversammlung durchzuführen, denn in dem Rechtsstreit über die Verteilung des Aktienbesitzes hat die Justiz bisher kein Urteil gesprochen. Die Mitglieder der ehemaligen Geschäftsleitung des Unternehmens Tumán legten ihrerseits über ihre Anwälte eine Beschwerde gegen den beisitzenden Richter Oswaldo Pisfil Capuñay ein, den sie beschuldigten, bei verschiedenen Gelegenheiten die Gruppe begünstigt zu haben, die derzeitig die Geschäftsführung des Unternehmens innehat. Hintergrund für die ständigen Konflikte in den Zuckerunternehmen sind die Umwandlung der ehemaligen Kooperativen in Aktiengesellschaften unter der Regierung Fujimori in den 90er Jahren, sowie undurchsichtige Aktienverkäufe durch die Regierung, die zu unklaren Besitzverhältnissen geführt hat.

Bewohner von Chilca warnen vor ökologischen Schäden durch den Bau eines Kraftwerks
  18.2. 2007 Die Bewohner des Gebiets von Chilca in der Provinz Cañete (Region Lima) protestierten an der Lagune La Encantada gegen Pläne des Unternehmens Egechilca, in der Nähe der Strände San Pedro und Yaya und weniger als 100 Meter von ihren Häusern entfernt ein Heizkraftwerk zu bauen. Laut des Präsidenten der Front zur Verteidigung von Las Salinas-Chilca, Daniel Mathews, müssten beide Strände geschlossen werden, wenn der Bau realisiert wird, und der schöne Badeort wäre Vergangenheit. Er wies darauf hin, dass das in dem Kraftwerk benutzte Wasser ins Meer geleitet werden und damit das gesamte Ökosystemen in Gefahr geraten würde. Des Weiteren versicherte er, dass von Seiten des Unternehmens bisher kein Umweltgutachten erstellt worden ist, um nachzuweisen, dass die Strände in keiner Weise geschädigt würden. Die Anwohner fürchten, dass an dieser Stelle dasselbe passiert wie zuvor in Laguna Azul, wo die Strände früher öffentlich waren, doch dann einem privaten Investor überlassen wurden, der dort einen Privatklub bauen wird. Mathews brachte außerdem seinen Protest gegen die Gemeinderäte von Cañete und Chilca zum Ausdruck, die keinerlei Einwände gegen diese Projekte erhoben haben, obwohl es in Cañete eine Verordnung aus dem Jahre 1995 gibt, nach der das Küstengebiet der Region ausschließlich als Erholungsgebiet genutzt werden soll, und die ebenso missachtet wird, wie die Resolution des Nationale Kulturinstituts (INC), mit der der Bezirk Chilca zum kulturellen Erbe erklärt wurde.

Protestmarsch der Fischer in Chimbote Fischer protestieren gegen die Anwendung einer individuellen Fischfangquote
  20.2.2007 Tausende von Fischern der Fischreedereien im ganzen Land begannen eine Reihe von Protestaktion in ihren jeweiligen Orten gegen den Vorschlag der Regierung, den Reedereien eine individuelle und übertragbare Fischfangquote für Sardinen zuzuweisen. Die Fischer lehnen diese Maßnahme des Ministeriums für Produktion ab, weil damit die Unternehmen Besitzer eines bestimmten Anteils an den Fischvorkommen werden, was erlauben würde, dass sie ihre Quote veräußern, ihre Flotten reduzieren und Arbeiter entlassen. Außerdem würde dies praktisch eine Privatisierung der Fischvorkommen bedeuten, denn die großen Reedereien wären auf diese Art im Besitz von mindestens 60% der Fischvorkommen, da die Zuteilung auf den Erträgen der letzten fünf Jahre beruht. Wegen dieser und anderer Maßnahmen forderten die Fischer den Rücktritt des Ministers für Produktion Rafael Rey Rey und des Vizeministers für Fischereiwesen Alfonso Miranda wegen der Missachtung der Interessen der Fischer, wie der Sekretär für Verteidigung der Gewerkschaft der Sardinienfischer von Ilo, Teodoro Cari Cayata, erklärte. "Der Minister Rey hat keine Ahnung von der Fischerei. Darum hat es in den letzten Wochen eine Reihe von Unregelmäßigkeiten wie das Eindringen von Schiffen mit Schleppnetzen, die die Fischbestände ausrotten, und Schiffen mit doppelter Erlaubnis in die Fanggebiete gegeben. Es herrscht totale Unordnung", erklärte er. Laut dem Gewerkschaftsführer gibt es insgesamt 40 Fischereischiffe, die vom Vizeminister für Fischereiwesen eine doppelte Betriebserlaubnis erhalten haben, was ihnen erlaubt, jede Fischart zu fangen. Die Protestaktionen begannen mit Demonstrationen im Hafen von Chimbote sowie anderen Ortschaften an der Nordküste von Peru.

Landwirte des Tals von Chicama (Lambayeque) protestieren gegen das Zuckerunternehmen Casa Grande
  26.2.2007 Die Landwirte des Tals von Chicama in Lambayeque versammelten sich zu einer Kundgebung auf dem Hauptplatz von Paiján, um gegen das Zuckerunternehmen Casa Grande zu protestieren, das ihnen seit Dezember nicht genügend Wasser zur Bewässerung ihrer Felder überlässt, wie es bis dahin geschah. Die Demonstranten repräsentierten die Bewässerungskommissionen von Santiago de Cao Yllalpa, Sausal, Chicama, Ascope, Paiján und La Pampa. Die Landwirte versicherten, dass die Absicht von Casa Grande ist, die Bauern dazu zu bringen, wegen Wassermangel aufzugeben und ihr Land zu verkaufen. Laut dem Sprecher der Kommission des Sektors La Quinta La Gloria, Enrique Gonzáles Roncal, versucht Casa Grande auf diese Art, sich des Landes im ganzen Tal zu bemächtigen, das den Bauern seit vielen Jahren gehört und ihre Existenzgrundlage bildet. Gonzáles Roncal informierte, dass sie bei mehreren Gelegenheiten versucht haben, mit Vertretern des Unternehmens über das Problem zu verhandeln, doch stets abgewiesen wurden.