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Soziale Proteste in Peru

SEPTEMBER 2006

Demonstration der CGTP in Lima Landesweiter Protesttag des Gewerkschaftsverbandes CGTP
Am 20. September, knapp zwei Monate nach ihrem Amtsantritt, sah sich die Regierung der APRA das erste Mal mit einem landesweiten Protesttag konfrontiert, zu dem die CGTP, der wichtigste Gewerkschaftsverband Perus, aufgerufen hatte. Tausende von Mitgliedern der CGTP gingen in vielen Städten des Landes auf die Straße, um vom Präsidenten Alan Garcia die Einhaltung seiner Wahlversprechen zu fordern.

Die wichtigsten Forderungen waren: die Verabschiedung des Gesetzes zur Abschaffung der Grundgebühr für das Telefonfestnetz, die Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft in den privaten Rentenversicherungsfonds AFP, die Abschaffung der Agenturen für Zeitarbeit, die Erhebung von Steuern auf die Extragewinne der Bergbauunternehmen, die Senkung der Gebühren für staatliche Dienstleistungen, die Rückkehr zur Verfassung aus dem Jahre 1979 und die Wiedereinstellung von rechtswidrig entlassenen Angestellten von öffentlichen Unternehmen und Behörden unter der Regierung Fujimori.

Demonstration der CGTP in Lima In Lima zogen Tausende von Demonstranten, darunter Bauarbeiter, Lehrer, Bergarbeiter, Rentner und entlassene Staatsbedienstete, von der Plaza Dos de Mayo zum Kongress, wo die Führung der CGTP auf einer Kundgebung einen Generalstreik nicht ausschloss, falls die Regierung ihre Politik nicht korrigiert. Gewerkschaften und soziale Organisationen im ganzen Land unterstützten die Aktionen der CGTP mit eigenen Aktionen. So versammelten sich in Arequipa die Mitglieder der "Arbeiterföderation des Departements Arequipa" auf der Plaza de Armas und setzte dem Präsidenten Alan Garcia eine Frist bis November, um den Forderungskatalog der Gewerkschaften zu erfüllen.

Demonstration der CGTP in Tacna Demonstration der CGTP in CGTP In Tacna marschierten rund 200 Personen verschiedener Gewerkschaften zur Präfektur, wo sie ein Memorandum mit ihren Forderungen übergaben, und zogen dann zum Sitz der städtischen Wasser- und Abwasserbetriebe und der Regionalregierung. Eine Gruppe von Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums forderte auf einer Kundgebung, dass die anlässlich ihres landesweiten Streiks im Juli von der Regierung Toledo zugesagte Gehaltserhöhung anerkannt wird. Die Föderation der Arbeiter und Angestellten des Departements Cusco (FDTC) unterstützte mit einer Demonstration in den Straßen der Stadt die Forderungen der CGTP und brachte außerdem ihre Ablehnung gegen die geplante Konzessionsvergabe für den Flughafen der Stadt zum Ausdruck.

In Chincha (Region Ica) zogen mehr als 1000 Mitglieder der CGTP mit Schildern und Spruchbändern mit ihren Forderungen und den Namen der Unternehmen, in denen sie beschäftigt sind, darunter Cosapi, das Bergbauunternehmen San Martín, Estremadoyro und Fassioli, durch die Straßen der Stadt. An der Demonstration nahmen auch eine große Zahl von Bauarbeitern, sowie arbeitslose Arbeiter von Textil- und Nahrungsmittelfabriken teil, die Arbeitsplätze forderten. In Ica kündigten die Arbeiter des Bauunternehmens MESALA S.A.C. auf einem Protestmarsch den Beginn eines unbefristeten Streiks an, wenn das Unternehmen ihnen nicht die ausstehenden Gehälter zahlt. Die Verwaltungsangestellten der staatlichen Universität von Ica legten die Arbeit nieder und forderten auf einem Demonstrationszug durch die Stadt die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Der Generalsekretär der Gewerkschaft, Orlando Chacaltana de la Cruz, erklärte, dass sie den Dialog mit der Universitätsleitung gesucht haben, jedoch keinerlei Reaktion darauf erhalten haben, und kündigte verschärfte Protestaktionen an.

Bauarbeiter in Trujillo In Chimbote zogen Tausende von Demonstranten durch die Straßen der Stadt, darunter allein 2000 Bauarbeiter, sowie entlassene Arbeiter des Stahlwerks Siderperu und Händler einiger Märkte, die von der Kommune forderten, dass sie die Privatisierung der Märkte durchführt, wie es der Bürgermeister Estuardo Diaz in seiner Wahlkampagne versprochen hatte. Auch in Trujillo erinnerten die Mitglieder der CGTP auf einer Massendemonstration den Präsidenten Alan Garcia an seine Wahlversprechen und forderten deren Einlösung. Die Staatsbediensteten, die in der Gewerkschaft CITE organisiert sind, wandten sich gegen den Entwurf des Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst und forderten ein Gesetz, das den Interessen der Beschäftigten gerecht wird. Die Bauarbeiter verlangten die Realisierung der angekündigten großen Bauvorhaben wie den Bau der 3. Etappe des Bewässerungsprojekts Chavimochic und der Straße Salaverry-Juanjui. Die pensionierten und vorzeitig ausgeschiedenen ehemaligen Bediensteten der Kommune der Provinz Trujillo beteiligten sich ebenfalls an der Demonstration und forderten die Erhöhung ihrer Bezüge. Auch die Mitgliedsgewerkschaften der CGTP in Talara (Piura) unterstützten die Forderungen des Gewerkschaftsverbandes mit einer Demonstration durch die Straßen der Stadt und protestierten außerdem gegen die Nichteinhaltung von Rechtsvorschriften durch die Provinzverwaltung. In Chiclayo nutzten die Mitglieder verschiedener Gremien den Protestmarsch der CGTP, um die Freilassung der städtischen Angestellten zu fordern, die wegen des Brandes im Rathaus in Haft sind, und den Versuch des Ex Bürgermeisters Arturo Castillo, das Amt wieder zu übernehmen, zurückzuweisen.

In Cerro de Pasco protestierten die Angestellten der staatlichen Universität Daniel Alcides Carrión gegen den Entwurf des Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst. Wie die Demonstranten erklärten, wird mit diesem Gesetzentwurf die massenhafte Entlassung von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ermöglicht, die Arbeitsplatzsicherheit gefährdet und die Einstellung von Personal landesweit erschwert. In Huancayo gingen die Mitglieder der Bauarbeitergewerkschaft auf die Straße, um die Einhaltung eines Abkommens mit der Regionalregierung zu fordern, in dem diese zusagte, bei Bauprojekten der öffentlichen Hand zu 60% gewerkschaftlich organisierte Bauarbeiter zu beschäftigen. Außerdem demonstrierten die Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums für die Einhaltung des Abkommens über eine Gehaltserhöhung anlässlich ihres landesweiten Streiks vom Juli. Auch die Mitglieder der CGTP von Huánuco schlossen sich den landesweiten Protesten mit einer Demonstration durch die Straßen der Stadt an. In Huáncavelica protestierten mehr als 1000 Mitglieder der Bauarbeitergewerkschaft und verwandter Berufsgruppen gegen die übermäßige Ausbeutung der Beschäftigten des Sektors und forderten die Einhaltung der Arbeitnehmerrechte.

Die Bauarbeiter von Ayacucho besetzten mehr als vier Stunden lang das Büro des Sonderprojekts Rio Cachi (PERC) und hinderten das Personal am Betreten des Gebäudes. Mit dieser Maßnahme forderten sie die Einhaltung eines Abkommens mit der Institution, in dem diese zusagte, auf der Baustelle mindestens zu einem Drittel gewerkschaftlich organisierte Arbeiter zu beschäftigen. Außerdem forderten sie die sofortige Absetzung des Vorarbeiters Benancio Saenz wegen der schlechten Behandlung der Arbeiter. Nach einem Gespräch mit den protestierenden Arbeitern erklärte der Geschäftsführer des Sonderprojekts, dass der Vorarbeiter ausgetauscht worden sei. Außerdem kündigte er die Einrichtung eines Gesundheitsdienstes in Bellavista, dem Ort, wo der Bau entsteht, an.

Besetzung der SChulbehörde in Juliaca In Juliaca besetzten die Mitglieder der Lehrergewerkschaft SUTE-San Roman den Sitz der lokalen Schulbehörde, um auf diese Art die Erfüllung ihres Forderungskatalogs zu reklamieren. Dessen wichtigste Punkte waren die Reorganisation der Schulbehörde der Provinz San Roman, die Regelung von Beförderungen innerhalb der Lehrerschaft, die Einhaltung der Vorschriften bei Versetzungen und Neueinstellungen und die öffentliche Ausschreibung und Bewerbungsverfahren für die Vergabe von Führungspositionen.


Demonstration von Lehrern höherer Bildungsinsitute In Übereinstimmung mit dem Aktionstag der CGTP rief die Gewerkschaft der Dozenten für höhere Bildung von Peru (SIDESP) zu einem landesweiten 24-stündigen Warnstreik auf, um die Verabschiedung des Gesetzes für höhere Bildung, das Bildungsinstitute und andere Schulen, die eine weiterführende Bildung anbieten, betrifft, zu verlangen. Über die Forderungen der Dozenten erklärten die Gewerkschaftsführer, dass sie die Befreiung der Institute und höheren Schulen von der Reglementierung und Bevormundung durch das Bildungsministerium und dessen regionalen Direktionen fordern, denn diese eignen sich die von den Bildungsseinrichtungen erwirtschafteten Mittel an, investieren jedoch nichts in die Verbesserung der Studienqualität. Die Dozenten forderten die Einrichtung und bessere Ausstattung von Laboren, Werkstätten und Bibliotheken.


Proteste gegen die Bergbauunternehmen
Auch im September gab es eine große Zahl von Protesten gegen die Bergbauunternehmen Das herausragende Ereignis waren die Kampfmaßnahmen der Bevölkerung von Ilo in der Region Moquegua, die von dem Unternehmen Southern Peru Copper Corporation eine Entschädigung für die in den fast fünfzig Jahren seiner Aktivitäten in der Region verursachten Umweltschäden forderte.

Blockade der Eisenbahnlinie in Ilo Die Bevölkerung von Ilo fordert Entschädigung von Southern Peru
Am 20. September begannen die Einwohner der Provinz Ilo in der Region Moquegua mit Kampfmaßnahmen, um von dem Bergbauunternehmen Southern Peru eine Entschädigung für die Umweltschäden zu fordern, die dieses in den 46 Jahren seiner Tätigkeit in der Region verursacht hat. Zum Auftakt der Proteste versammelten sich rund 2000 Demonstranten zu einer Kundgebung und blockierten danach die Eisenbahnlinie, auf der das Bergbauunternehmen das Kupfererz aus den Minen Cuajone und Toquepala zu seiner Schmelzanlage im Norden der Provinz transportiert. Der Anlass für die Protestaktion war das Angebot des Unternehmens, lediglich 7 Millionen Soles Entschädigung für die Umweltschäden zu zahlen. Die Bevölkerung von Ilo wies dieses Agnebot als vollkommen unzureichend zurück und forderte stattdessen eine Entschädigung von 400 Millionen Soles. Die Kampfmaßnahmen wurden von der "Erweiterten Kampffront gegen Umweltverschmutzung" angeführt, zu der sich die Gewerkschaften und sozialen Organisationen der Provinz zusammengeschlossen hatten. Die Blockade der Eisenbahnlinie erfolgte aufgrund eines Beschlusses einer Versammlung, die am 19. September im Lokal der Gewerkschaft der Sardinenfischer stattgefunden hatte. Neben der Blockade der Eisenbahnlinie blockierten Streikkommandos zeitweise verschiedene Straßen der Provinz. Am Nachmittag fand eine Protestdemonstration in den Straßen von Ilo statt, auf der die Demonstranten die Bewohner aufforderten, sich dem Kampf anzuschließen. Währenddessen trafen aus Arequipa und Moquegua Spezialeinheiten der Polizei für Aufstandbekämpfung ein, um die örtliche Polizei zu verstärken.

Die Bevölkerung von Ilo setzte der Regierung eine Frist von 48 Stunden, um eine hochrangige Kommission zu bilden, die sich für die Lösung des Problems einsetzt. Die Präsidentin der Regionalregierung von Moquegua, Cristala Konstantinidis, solidarisierte sich mit den Forderungen der Bevölkerung von Ilo, die sie als gerecht und notwendig bezeichnete. Sie beschuldigte das Unternehmen Southern Peru, mit seinen Aktivitäten seit Jahrzehnten das Meer, die Landwirtschaft und die Gesundheit der Bevölkerung geschädigt zu haben, und beklagte, dass es dafür die lächerliche Summe von 7 Millionen Soles als Entschädigung angeboten hat, obwohl es in den letzten zwei Jahren Gewinne von über 2 Milliarden Dollar verzeichnet hat. Das Unternehmen Southern Peru, das von der Gruppe Mexiko kontrolliert wird, teilte seinerseits in einem Pressekommuniqué mit, dass es sich an die geltenden Umweltschutzbestimmungen gehalten habe und äußerte den Verdacht, dass hinter den Protesten politische Interessen im Hinblick auf die Kommunal- und Regionalwahlen im November stecken.

Am 21. September erklärte der Minister für Energie und Bergbau Juan Valdivia, dass die Regierung bereit sei, eine Verhandlungsrunde zu organisieren, um eine Lösung des Konflikts herbeizuführen, stellte jedoch die Bedingung, dass die Blockade der Eisenbahnlinie vorher aufgehoben wird.

Regionaler Streik in Ilo Regionaler Streik in Ilo Mit Straßenblockaden und dem Verbrennen von Reifen traten die Bewohner von Ilo am Morgen des 22. September in einen regionalen Streik, zu dem die "Erweiterte Kampffront gegen Umweltverschmutzung" aufgerufen hatte. Neben der Eisenbahnlinie, die weiterhin blockiert blieb, sperrten Demonstranten die Zufahrtsstraßen zur Stadt, woraufhin die Polizei intervenierte und mehrere Demonstranten festnahm, darunter den Koordinator der Kampffront, Oswaldo Luque, der aufgrund der Proteste der Demonstranten um 2:00 Uhr nachmittags wieder freigelassen wurde. Nachdem er die Menschenmenge informiert hatte, dass er von der Polizei geschlagen worden war, griff eine Gruppe von aufgebrachten Demonstranten mit Steinen eine Gruppe von Polizisten an, die im Norden der Stadt konzentriert waren, und schlug sie in die Flucht. Später kamen die Polizisten mit Verstärkung zurück, und es gelang ihnen mit dem massiven Einsatz von Tränengas, die Demonstranten zu vertreiben. Dabei gab es mehrere Verletzte durch die Wirkung des Tränengases. Nachdem sich durch die Intervention der Präsidentin der Regionalregierung Cristala Konstantinidis, die sich in Ilo befand, um die Forderungen der Bevölkerung zu unterstützen, die Situation etwas beruhigt hatte, konzentrierten sich rund 3000 Demonstranten erneut an der Eisenbahnlinie und begannen von dort aus eine Demonstration durch die Straßen der Stadt.

Cristala Konstantinidis warnte, dass der regionale Streik auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden könnte, wenn die Regierung nicht, wie verlangt, eine Verhandlungskommission bildet, um in dem Konflikt zu vermitteln. Nachdem am Nachmittag die Regierung die Vertreter der Bevölkerung von Ilo für den 25. September zu Gesprächen nach Lima eingeladen hatte, beschlossen diese, ihren Protestaktionen vorübergehend einzustellen. Am 23. September reiste eine Delegation der Kampffront nach Lima, um die Gespräche zu koordinieren. Am nächsten Tag folgte ihr eine Delegation, der die Bürgermeister der Provinzen Ilo und Mariscal Niesto, die Präsidentin der Regionalregierung von Moquegua, Cristala Konstantinidis und 3 Mitglieder des Regionalrats angehörten, um an den Verhandlungen teilzunehmen. Am selben Tag räumten die Demonstranten die Blockade der Eisenbahnlinie. Bei den Gesprächen am 25. September wurde vereinbart, eine Verhandlungskommission einzurichten, die am 6. Oktober ihre Gespräche fortsetzen wird.

Unterzeichnung des ersten Vereinbarungen zwischen dem ort Combayo und dem unternehmen Yanacocha In Cajamarca begannen die Verhandlungen zwischen den Bewohnern der Gemeinde Combayo und dem Bergbauunternehmen Yanacocha
Nach einem Monat heftiger Proteste gegen das Bergbauunternehmen Yanacocha fand am 3. September in der Stadt Cajamarca eine erste Verhandlungsrunde beider Parteien und einer hochrangigen Regierungskommission unter dem Vorsitz des Präsidenten des Ministerrats, Jorge del Castillo Gálvez, statt. Der Kommission gehörten außerdem die Minister für Landwirtschaft sowie Energie und Bergbau, Juan Salazar und Juan Valdivia, Funktionäre der Generaldirektion für Bergbau, der Generaldirektion für das Gesundheitswesen, der nationalen Intendanz für Wasserressourcen, der nationale Direktion für Umwelt der INRENA, des Wirtschaftsministeriums und anderer Institutionen an. Nach fünf Stunden angespannter Verhandlungen einigten sich die Beteiligten auf ein Abkommen aus elf Punkten.

Im ersten Punkt sagte das Bergbauunternehmen zu, der Familie von Isidro Llanos Chavarría, der am 2. August bei einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen Bauern und Sicherheitskräften des Unternehmens getötet wurde, finanzielle Hilfen zu. Bezüglich der juristischen Aktionen gegen die Bauern versprach das Unternehmen, keine neuen Anzeigen zu erstatten, und es wurde vereinbart, dass sich die Rechtsberater beider Seiten zusammensetzen, um nach Alternativen für die bereits erstatteten Anzeigen zu suchen. Das Bergbauunternehmen verpflichtete sich außerdem, alles zu tun, damit der Bergbau nicht die landwirtschaftlichen Aktivitäten der Bewohner der Region beeinträchtigt. Bezüglich der Qualität und Quantität des Wassers in Combayo versprach das Unternehmen, Wasseraufbereitungsanlagen für Trinkwasser zu bauen und dabei mit den Wasserwerken von Cajamarca zusammenzuarbeiten, die diese verwalten werden. Der Staat verpflichtete sich, die Kontrolle der Quantität und Qualität des Wassers in Zusammenarbeit mit der Gemeinde zu übernehmen. Zu diesem Zweck werden zusätzlich zu den sechs bereits existierenden weitere fünf Untersuchungsstationen eingerichtet. In einem weiteren Punkt sagte das Unternehmen zu, den Bau der Straße Puente Otuzco-Combayo und deren Schutzmauern fortzusetzen, die Teil des Entwicklungsplans des Unternehmens für die die Region ist. Am Schluss wurde vereinbart, dass die Beteiligten am 23. September, dem Tag des Baubeginns der Straße Puente Otuzco-Combayo, wieder in Cajamarca zusammentreffen werden, um weitere Themen von elementarer Bedeutung für die Bevölkerung zu behandeln, wie das Problem des Wassers und die Investitionen in soziale Projekte und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region.

Am 23. Oktober traf im Stadttheater von Cajamarca die Regierungskommission erneut mit Delegierten von Combayo und Vertretern des Unternehmens Yanacocha zusammen. Bei den Verhandlungen informierten die Anwesenden über die Fortschritte bei der Umsetzung der Vereinbarungen vom 3. September und berieten über Detailfragen, die am Ende der Sitzung in einem Protokoll aus zwölf Punkten festgehalten wurden.

Die Bevölkerung von Huachocolpa (Huancavelica) protestiert gegen die Umweltverschmutzung durch den Bergbau
Am 4. September zogen mehrere 100 Bewohner des Distrikts Huachocolpa in der Region Huancavelica in einem friedlichen Protestmarsch zum Sitz des Bergbauunternehmens Caudalosa Chica, um gegen die Verschmutzung des Flusses Toropampa durch giftige Abwässer des Unternehmens zu protestieren, durch die Landwirtschaft und Viehzucht Schaden nehmen. Die Bergbaugesellschaft Caudalosa Chica baut Silber, Blei, Zink, Kupfer und andere Mineralien ab. Am Tag darauf überzeugte sich eine Kommission der regionalen Direktion des Ministeriums für Energie und Bergbau, dass die Beschwerde der Bauern berechtigt war und verhängte eine Geldstrafe von fünf Steuergrundeinheiten (17.000 Soles) gegen das Unternehmen

Bauern der Dorfgemeinschaften Yanapampa protestieren gegen das Unternehmen Atacocha
In der Region Pasco blockierten am Abend des 5. September Bauern der Dorfgemeinschaft Yanapampa die Fernstraße zwischen Lima und den Zentralanden, die Carretera Central, aus Protest gegen das Bergbauunternehmens Atacocha, weil dieses die Abkommen mit der Bevölkerung nicht eingehalten hat. Aufgrund des Protests traf ein Vertreter der Staatsanwaltschaft in der Gegend ein, um in dem Konflikt zu vermitteln, und erreichte, dass am Morgen des 6. September die Straße geräumt wurde und Vertreter der Dorfgemeinschaften und des Bergbauunternehmens Verhandlungen aufzunehmen.

Die staatliche Hafenverwaltung ENAPU verfügt die Einstellung des Baus der Hafenanlage von Southern Peru in Ilo
Nachdem am 31. August Fischer der Provinz Ilo gegen den Bau einer Mole des Unternehmens Southern Peru zum Verladen von Schwefelsäure protestiert hatten, bestätigte am 5. September die Präsidentin der Regionalregierung von Moquegua, Cristala Constantinides Rosado, von Lima aus, dass die staatliche Hafenverwaltung ENAPU die Einstellung der Bauarbeiten angeordnet hat, weil für den Bau keine Genehmigung erteilt wurde und keine Umweltstudie vorliegt. Wie sie mitteilte, informierte die Hafenverwaltung auf Anfrage, dass sie in keinem Moment die Zustimmung für den Beginn der Bauarbeiten gegeben hat und die Arbeiten eingestellt werden müssen, bis die rechtlichen Voraussetzungen geklärt sind. Des Weiteren kündigte Constantinides an, dass am 6. September eine Sonderkommission aus Vertretern der staatlichen Hafenverwaltung und des Ministeriums für Energie und Bergbau nach Punta de Tablones im Norden von Ilo reisen wird, um sich ein Bild über den Stand der Bauarbeiten zu machen.

Bauern von Magollo und Uchusuma (Tacna) wenden sich gegen den Bergbau
Nach einem Vortrag des Unternehmens Minsur, der am 12. September im Auditorium der regionalen Direktion des Landwirtschaftsministeriums stattfand, um über die ökologischen Auswirkungen des Abbaus von Mineralien in den Gebieten der Region Tacna zu informieren, sprachen sich die Bauern aus Uchusuma und Magollo gegen das Projekt Pucamarca des Unternehmens Minsur in der Gegend von Vila Vilani aus, weil damit die Flüsse verseucht werden, aus denen sie ihre Felder bewässern. Wie einer der Bauern aus Uchusuma erklärte, wurde in dem mehr als dreistündigen Vortrag versucht, die Bauern davon zu überzeugen, dass die Ausbeutung von Mineralien keine größeren Folgen für Ackerbau und Viehzucht habe. "Doch dem Vortrag fehlte es an Klarheit über die Auswirkungen auf die Umwelt. Es gibt keinen Bergbau ohne Umweltverschmutzung", erklärte der Bauer und äußerte seine Sorge, dass die beim Auswaschen der Metalle eingesetzten giftigen Chemikalien, in den Fluss Uchusuma geraten könnten.

Demonstration gegen den Bergbau in Tacna Am 25. September beteiligten sich Tausende von Personen an einer Demonstration, zu der die Front zur Verteidigung der Umwelt von Tacna aus Protest gegen das Bergbauunternehmen Minsur aufgerufen hatte, das beabsichtigt, eine Goldmine in Palca auszubeuten. Mit der Protestaktion forderten die Demonstranten, dass der Bergbau in der Region auf der Basis eines nachhaltigen Schutzes der Umwelt erfolgt. Die Demonstration endete mit der Übergabe eines Memorandums an den Präfekten des Departements.

Bevölkerung der Dorfgemeinschaft Pomayaros (Pasco) protestiert gegen Abnutzung der Straße durch die Bergbauunternehmen
Am 23. September blockierten die Bewohner der Dorfgemeinschaft Pomayaros in der Provinz Daniel Carrión (Pasco) die Straße, die durch ihr Territorium führt, um gegen die Straßenschäden zu protestieren, die von den Lastwagen der Bergbauunternehmen verursacht werden. Daraufhin begaben sich Vertreter der Regionalregierung, der Subpräfekt von Yanahuanca, Vertreter der dort tätigen Bergbauunternehmen, der Staatsanwalt der Provinz Daniel Carrión und andere Behördenvertreter vor Ort, um mit den Bauern zu verhandeln, und gelangten zu einer Einigung. Es wurde vereinbart, dass die beauftragten Techniker der Dorfgemeinschaft sowie Vertreter der Bergbauunternehmen und der Regionalregierung von Pasco am 30. September in Pomayaros zusammentreffen werden, um sich das technische Gutachten einzusehen und sich über den Zustand der Hauptstraße zu informieren und eventuell den Bau einer alternativen Straße in Betracht ziehen. Daraufhin hoben die Bauern die Straßenblockade auf.

Proteste gegen die Verschmutzung des Flusses Rami in Puno
Am 25. und 26. September traten die Distrikte am Ufer des Flusses Rami im Norden der Region Puno in einen regionalen Streik gegen die Umweltschäden, die die Bergbauunternehmen in der Gegend La Rinconada im Distrikt Ananea verursachen. Eine Gruppe von rund 500 Bewohnern der betroffenen Distrikte versammelte sich in Ananea zu einer Protestkundgebung, um den dortigen Behördenvertretern ihre Beschwerden vorzutragen. Die Demonstranten forderten insbesondere von der Zentralregierung und der Regionalregierung von Puno, den Notstand für die Region auszurufen, die seit Jahren unter den Problemen leidet. Sie verwiesen insbesondere auf die Verschmutzung des Flusses Rami, die eine schwere Gefährdung der Gesundheit der anliegenden Dorfgemeinschaften darstellt, und brachten ihre Empörung über die Gleichgültigkeit der zuständigen Behörden gegenüber der Problematik zum Ausdruck.


Unbefristeter Streik der Hafenarbeiter von Callao
Am 20. September traten die Hafenarbeiter des Hafens von Callao in einen Streik, der ursprünglich am folgenden Tag enden sollte. Doch die Streikenden beschlossen, die Maßnahme auf unbestimmte Zeit zu verlängern, bis ihre Forderungen erfüllt sind.

Gemeinschaftsküche der streikenden Hafenarbeiter von Callao Neben Gehaltserhöhungen forderten die Arbeiter, dass die Arbeitsverträge kollektiv ausgehandelt werden und nicht wie bisher jedes Unternehmen einzeln die Gehälter und Arbeitsbedingungen festgelegt. Der stellvertretende Generalsekretär der Gewerkschaft der Hafenarbeiter von Callao, Wilmer Estebes informierte, dass rund 1200 Arbeiter dem Streikaufruf gefolgt waren. Die streikenden Arbeiter forderten die Vermittlung der Arbeitsministerin, Susana Pinilla. Die peruanische Vereinigung der Seefrachtagenturen (APAM) erklärte ihrerseits, dass eine lange Schlange von Schiffen darauf wartet, im Hafen abgefertigt zu werden, und die Gefahr besteht, dass sie zu anderen Häfen weiterfahren. Der Präsident der APAM, Ricardo Guezala, warnte, dass der Streik die nationale Wirtschaft beeinträchtigten könnte, und forderte die Intervention der Regierung. Außerdem vertrat er die Ansicht, dass der Streik illegal sei, da die Arbeiter nicht die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt haben, denn sie gingen von einem Warnstreik überraschend zu einem unbefristeten Streik über.

Aufgrund des Streiks der Hafenarbeiter erklärte der Vorsitzende der Vereinigung der Exporteure (ADEX), Luis Vega, am 22. September für die Häfen von Peru die "Alarmstufe rot" auszurufen. Er beklagte, dass 7000 Personen (die geschätzte Zahl der Hafenarbeiter in ganz Peru) in der Lage sind, mehr als 1.250.000 Beschäftigte in den verschiedenen Exportunternehmen zu schädigen. Nach seinen Angaben verursacht der Streik den Exporteuren einen Schaden von 44 Millionen US-Dollar täglich.

Am 25. September um 23:00 Uhr hoben die Hafenarbeiter des Hafens von Callao nach sechs Tagen ihren unbefristeten Streik auf, nachdem sie in mehreren Verhandlungsrunden schließlich zu einer Einigung mit den Arbeitgebern gelangt waren. In der Vereinbarung, die von der nationalen Hafenverwaltung (APN), der Gewerkschaft der Hafenarbeiter und Vertretern des Staates unterzeichnet wurde, wurde ein Mindestgrundlohn für die Frachtarbeiter von 40 Soles für die Acht-Stunden-Schicht vereinbart. Des Weiteren wurde beschlossen, dass der Grundlohn für die Arbeiter, die Container ver- und entladen, 45 Soles pro Schicht beträgt. Die Facharbeiter erhalten auf diesen Grundlohn einen Produktivitätszuschlag, der innerhalb von 72 Stunden von jedem Unternehmen gesondert ausgehandelt wird. Der Präsident Alan Garcia, der persönlich die Vereinbarung öffentlich verlas, informierte, dass das Arbeitsministerium an jeder der gesonderten Verhandlungen teilnehmen würde, wofür bereits 55 Funktionäre abgestellt sind. Außerdem kündigte er die Bildung einer Kommission an, der Vertreter des Arbeitsministeriums, des Verkehrsministeriums, des Ministeriums für Außenhandel, der staatlichen Hafenverwaltung sowie der Unternehmerverbände und der Gewerkschaften angehören werden, um das Problem der informellen Arbeit in dem Sektor zu behandeln.


Widerstand der Cocabauern gegen die gewaltsame Vernichtung von Cocapflanzungen
Nachdem in San Martín Cocabauern Widerstand gegen die gewaltsame Vernichtung von Cocapflanzungen geleistet hatten, wurde die Forderungen der Cocabauern nach der Einstellung dieser Art von repressiven Maßnahmen und der Lösung der Probleme dieses Sektors erneut lauter und die Regierung nahm Verhandlungen mit den Führern der Cocabauern auf.

Protestierende Cocabauern in Sion/ San Martin Der gewaltsame Zusammenstoß ereignete sich um etwa 7:30 Uhr, als das Personal des Projekts CORAH unter Polizeischutz in der Gegend eintraf, um mit der Vernichtung der Cocapflanzungen zu beginnen. Sie wurden von einer Gruppe von rund 300 Bauern empfangen, die sie aufforderten, aus der Gegend zu verschwinden. Die Polizisten setzten daraufhin Tränengas ein, um die Menge zu kontrollieren, woraufhin es zu einer Feldschlacht kam. Nach Informationen des Innenministeriums wurden dabei mehrere Polizisten und ein Arbeiter des Projekts CORAH durch Schläge und Schrotkugeln verletzt und drei Bauern wurden festgenommen. Währenddessen informierte der Bürgermeister von Sion, Nestor Cayado Macedo, dass mehrere Cocabauern schwer verletzt worden sind. "Zwei Personen, ein Erwachsener und ein Kind befinden sich in der Krankenstation und schweben in Lebensgefahr, weil sie brutal von den Polizisten geschlagen wurden", erklärte der Bürgermeister, der über den Grund ihres Widerstands gegen die gewaltsame Zerstörung von Cocapflanzungen erklärte, dass die Regierung ihnen viele Sachen angeboten habe, wenn sie den Cocaanbau aufgeben, und die Bauern sich an ihre Zusage erhalten haben, die Regierung jedoch nicht.

Am selben Tag informierte der Landwirtschaftsminister José Salazar in Lima, dass er sich am 8. September mit den Führern der Cocabauern aus der Gegend des Alto Huallaga treffen wird, um nach Mechanismen für die Lösung des Konflikts mit den Bauern zu suchen. Die Cocabauern des Tals des Monzón, der Provinzen Leoncio Prado und José Crespo y Castillo beschlossen eine Kommission zu bilden, die nach Lima reist, um Vertretern der Zentralregierung ihre Problematik zu erläutern. Gleichzeitig erklärten sie, dass sie keine der Vereinbarungen anerkennen werden, die die Regierung mit den ehemaligen Führerinnen der Cocabauern und jetzigen Parlamentarierinnen, Elsa Malpartida und Nancy Obregón, sowie mit dem Bauernführer Nelson Palomino bei dem für den 18. September anberaumten Gesprächen treffen. Als Leiter der Kommission wurde Iburcio Morales Baltasar bestimmt, der im Namen der "Nationalen Zentrale der Cocabauern von Peru" (CENACOP) entsandt wurde. Angesichts von Berichten über mutmaßliche Übergriffe und exzessive Gewaltanwendung durch die Polizei bei den Vorfällen vom 11. September in der Ortschaft Sion kündigte die Innenministerin Pilar Mazzetti am 13. September an, dass sie die in der Presse erschienenen Informationen überprüfen wird und im Fall, dass sie sich bestätigen, die Verantwortlichen bestraft werden.

Am 12. September trafen Gruppen von Bauern aus anderen Bezirken der Region in Sion ein, um sich dem Widerstand gegen die gewaltsame Vernichtung von Cocapflanzungen anzuschließen. Nachdem in der Presse Berichte über Exzesse der Polizei bei der gewaltsamen Auseinandersetzung vom Vortag erschienen waren, erklärten Vertreter der Polizei, dass die Operation vorübergehend eingestellt worden sei. Die Polizisten und das Personal der CORAH erhielten Anweisung, sich zur Antidrogenbasis in Santa Lucia in Uchiza zurückzuziehen. Außerdem wurde beschlossen, die Videoaufnahmen, die während der Zwischenfälle von Privatpersonen gemacht wurden, zu analysieren. Am 13. September teilte die Innenministerin Pilar Mazzetti mit, dass eine Untersuchung eingeleitet worden sei, und im Fall, dass es Exzesse von Seiten der Polizei gegeben habe, die Schuldigen bestraft würden. Am Tag darauf gab sie bekannt, dass es tatsächlich Exzesse gegeben habe, worauf sie die Absetzung des Direktors der CORAH, José Yale Morales, und eine Untersuchung gegen die verantwortlichen Offiziere der Polizei angeordnet habe.

Am selben Tag reiste eine Delegation von 180 Cocabauern aus dem Tal des Monzón nach Lima, um an der für den 18. September angesetzten Verhandlungsrunde zwischen Vertretern der Regierung und der Cocabauern teilzunehmen. Der Führer der Bauern, Carlos Morris, rechte Hand von Iburcio Morales, dem Führer der Cocabauern des Tals des Monzón und Generalsekretär der "Nationalen Zentrale der Cocabauern von Peru" (CENACOP), warnte, dass sie Vereinbarungen mit den ehemaligen Führerrinnen der Cocabauern und jetzigen Parlamentarierrinnen, Nancy Obregon und Elsa Malpartida, nicht anerkennen werden, da sie mitverantwortlich sind für die Vorfälle in Sion, denn sie haben das Dekret 044 gefördert, das die gewaltsame Vernichtung von Cocapflanzungen erlaubt.

Nelson Palomino An der Sitzung vom 18. September mit dem Landwirtschaftsminister José Salazar und anderen Regierungsvertretern nahmen rund 50 Führer der verschiedenen Cocaanbaugebiete teil, darunter auch die Abgeordneten Nancy Obregon und Elsa Malpartida und der Bauernführer Nelson Palomino. Das Ergebnis der Verhandlungen war die Vereinbarung, die mit der Einführung alternativer Kulturen beauftragte Institution DEVIDA umzuorganisieren und 2 Arbeitsgruppen zu bilden, um die Problematik der Cocaanbaugebiete zu untersuchen. Iburcio Morales forderte daraufhin in einer Pressemitteilung von der Regierung unabhängige Verhandlungen mit den Cocabauern des Tals des Monzón, sowie der Anbaugebiete von Huánuco und Cusco. In einem Brief vom 20. September an den Präsidenten des Ministerrats Jorge del Castillo, formulierten die Cocabauern ihre Forderungen, darunter ein Ende der Kriminalisierung des Cocaanbaus, die Neuausrichtung des Antidrogenkampfes durch die Änderung und Abschaffung der Gesetze, die die Rechte der Bauern beeinträchtigen, die Einstellung der unangekündigten gewaltsamen Vernichtung von Cocapflanzungen, die vorrangige Bereitstellung von Haushaltsmitteln für die landwirtschaftliche Entwicklung der Cocaanbaugebiete, die Einführung einer neuen Politik der Kommerzialisierung von Cocablättern, die Durchführung einer Studie zu ihrer industriellen Weiterverarbeitung, die Umstrukturierung des öffentlichen Unternehmens zur Kommerzialisierung der Coca ENACO und die Durchführung einer technischen Studie über die genetische Modifizierung der Coca.


Potestierende Krankenschwester in Piura Streiks und Proteste im Gesundheitswesen
Die Beschäftigten des Gesundheitswesens nahmen ihren Kampf um Gehaltserhöhungen, die Festanstellung von befristet Beschäftigten, bessere Arbeitsbedingungen und die Absetzung von korrupten und unfähigen Funktionären wieder auf. Der Hauptanlass für die Proteste war die Einstellung des Prozesses zur Festanstellung von befristet Beschäftigten.

Beschäftigte des Krankenhauses der Sozialversicherung (EsSalud) in Tingo Maria treten in einen 48-stündigen Streik
Am 6. und 7. September traten die Mitglieder der verschiedenen Gewerkschaften des Krankenhauses der Sozialversicherung (Essalud) in Tingo Maria in einen 48-stündigen Streik, um die Absetzung des geschäftsführenden Direktors der Klinik, Juan Lévano Corpancho, zu fordern, den sie der Unfähigkeit bezichtigten. Außerdem forderten sie, dass eine Lösung für den Mangel von Materialien und Medikamenten gefunden würde, die Ausdruck von Misswirtschaft sind und eine Missachtung der Patienten darstellen. Am Vormittag des ersten Streiktags zogen die Streikenden durch die Straßen von Tingo Maria, um der Bevölkerung ihre Forderungen bekannt zu machen und die Präsenz von Vertretern der zentralen Leitung der Institution zu fordern, damit diese sich vor Ort von der Lage des Krankenhauses überzeugt.

Hungerstreik von Angestellten des Gesundheitsministeriums in Tacna Hungerstreik von Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in Tacna
Am 11. September trat eine Gruppe von Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in Tacna in einen Hungerstreik, um die Entlassung des regionalen Direktors des Gesundheitsministeriums, Javier Palao Castelles, zu fordern, den sie diverser Unregelmäßigkeiten beschuldigten. Die Gewerkschaftsführerin Maria Sotomayor kritisierte die Untätigkeit der Staatsanwaltschaft angesichts der Anzeigen der Angestellten gegen Palao Castelles. Bernardino Pacompia, eine der Hungerstreikenden, erklärte, dass der Funktionär seine Position genutzt hat, um willkürliche Entlassungen vorzunehmen und seinen Familienangehörigen und Freunden gut bezahlte Posten zu verschaffen.

Medizinisches Personal besetzt die regionale Direktion des Gesundheitsministeriums in Huancayo
Am 11. September besetzte eine Gruppe von Beschäftigten des Gesundheitsministeriums mehrere Stunden lang die regionale Direktion des Ministeriums in Huancayo aus Protest gegen eine Anordnung der Regierung von Alan Garcia, mit der die Festanstellung von befristet Beschäftigten, die im Dezember 2005 gesetzlich geregelt wurde, vorläufig aufgeschoben wurde. Wie die Demonstranten erklärten, betrifft in der Region Junin diese Maßnahme 230 Beschäftigte, darunter Krankenschwestern, Hebammen und Zahnärzte, von denen viele mehr als zwölf Jahre in den Krankenhäusern des Gesundheitsministeriums arbeiten und ein Gehalt von nicht mehr als 500 Soles ohne soziale Absicherung erhalten. Nachdem die protestierenden Angestellten mehrere Stunden lang in dem Gebäude ausgeharrt hatten, kam es zu Gesprächen mit dem Direktor der Behörde und einem Vertreter der Regionalregierung, in denen der regionale Direktor des Gesundheitsministeriums zusagte, noch am gleichen Tag den Gesundheitsminister Carlos Vallejos zu kontaktieren, um nach einer Lösung des Problems zu suchen.

Streik in den Krankenhäusern in Chimbote Streik in den Krankenhäusern des Gesundheitsministeriums in Chimbote
Am 14. und 15. September traten die Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in Chimbote in einen 48-stündigen Warnstreik, um die Anpassung ihrer Zuschläge an die ihrer Kollegen in Huaraz zu fordern. Die Angestellten setzten der Regierung eine Frist bis zum 25. September, um ihren Forderungen nachzukommen, und warnten, dass sie andererseits in einen unbefristeten Streik treten werden. Am zweiten Streiktag zogen sie in einer Demonstration durch die Straßen der Stadt, um ihre Forderungen öffentlich zu machen. Die Gewerkschaftsführerin Diestra Sanchez informierte, dass eine Kommission unter dem Vorsitz des Präsidenten der Regionalregierung von Ancash, Ricardo Narvaez, mit Vertretern des Ministerrats Gespräche über das Problem aufgenommen hat.

Wie angekündigt, traten die Beschäftigten des Gesundheitsministeriums von Chimbote am vom 20. September in einen unbefristeten Streik. Neben der Angleichung ihrer Zuschläge an die ihrer Kollegen in Huaraz forderten sie die Bezahlung von Bereitschaftsdiensten und die Festanstellung der befristet Beschäftigten. Die mehr als 300 Angestellten der Krankenhäuser des Gesundheitsministeriums in Chimbote, La Caleta und Eleazar Guzman Barron stellten die Sprechstunden für die ambulanten Patienten ein und hielten nur noch die Notfallversorgung aufrecht.

Demonstration von Beschäftigten des GEsundheitsministeriumns in Pasco Beschäftigte des Gesundheitsministeriums in Pasco fordern Festanstellung
Am 25. September gingen die Mitglieder der Vereinigung der befristet Beschäftigten der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums von Pasco auf die Straße, um den Präsidenten Alan Garcia und den Gesundheitsminister aufzufordern, den Prozess der Festanstellung der befristet Beschäftigten so schnell wie möglich wieder aufzunehmen und das Dringlichkeitsdekret Nr. 20, mit dem alle Festanstellungen suspendiert worden sind, zu annullieren. Wie der Generalsekretär des Gremiums erklärte, betrifft diese Maßnahme in den Provinzen Pasco, Daniel Carrión und Oxapampa rund 300 Beschäftigte.


Proteste gegen die Wiedereinsetzung des ehemaligen Bürgermeisters von Chiclayo
In den frühen Morgenstunden des 7. September wurde ein großer Teil des Rathauses von Chiclayo durch einem Brand zerstört, der inmitten einer Protestaktion der städtischen Angestellten gegen die Wiedereinsetzung des ehemaligen Bürgermeisters Arturo Castillo ausbrach.

Brennendes Rathaus in Chiclayo Der Konflikt ist dadurch entstanden, dass das Verfassungsgericht eine Resolution des Obersten Wahlgerichts (JNE), mit der die Absetzung von Castillo verfügt wird, außer Kraft gesetzt hat. Dieser Urteilsspruch wird von den Beschäftigten der Stadt und dem Nachfolger von Castillo, Jose Barrueto Sánchez, nicht anerkannt, da die Verfassung die Autonomie des JNE garantiert. Aus diesem Grunde befanden sich die städtischen Angestellten seit Tagen in Alarmbereitschaft, um die von einem Zivilgericht in Chiclayo angeordnete Wiedereinsetzung von Castillo zu verhindern. Aufgrund von Gerüchten, dass die formale Amtsübergabe durch das Gericht in der Nacht des 7. September stattfinden sollte, hatte sich eine Gruppe von Angestellten im Rathaus verbarrikadiert, als um 2:30 Uhr die zuständige Richterin in Begleitung von Polizisten, sowie dem Ex-Bürgermeister und einer Gruppe seiner Anhänger die Tür des Rathauses öffnen ließ, um die formelle Wiedereinsetzung vorzunehmen. Der Brand brach unter ungeklärten Umständen aus, nachdem die Amtsübergabe erfolgt war. Die Polizei verhaftete acht städtische Angestellte, die sich im Inneren des Gebäudes befanden, und machte sie für den Brand und die Schäden an dem historischen Bau verantwortlich. Das rief den Protest ihrer Kollegen vor, die am Vormittag in einem Protestmarsch durch die Straßen der Stadt zogen, um die Freilassung der Beschuldigten zu fordern und ihrerseits Castillo und seine Anhänger für den Brand verantwortlich machten.

Proteste der städtischen Angestellten in Chiclayo Nachdem die zuständige Staatsanwaltschaft für Strafsachen von Chiclayo am 8. September Anklage gegen die sieben festgenommenen städtischen Angestellten erhoben hatte, erließ das Gericht Haftbefehl gegen vier von ihnen und setzte die anderen drei vorläufig auf freien Fuß. Währenddessen versammelten sich ihre Kollegen erneut zu Protesten vor dem Sitz des Gerichtes, um die Freilassung der Beschuldigten zu fordern. Auch die Mitglieder der Föderation der ambulanten Händler von Lambayeque gingen in einer Demonstration auf die Straße, um ihre Unterstützung des Bürgermeisters José Barrueto Sánchez zum Ausdruck zu bringen. Am 11. September demonstrierten die städtischen Angestellten erneut im Zentrum der Stadt und zogen zum Sitz des Gerichts, um die Freilassung ihrer Kollegen zu fordern.

Am 13. September kündigten Vertreter von Berufsverbänden und sozialen Organisationen von Chiclayo an, dass sie ein Schreiben an den Präsidenten der Republik, Alan Garcia, das Parlament und den Ministerrat senden würden, um die Entsendung einer hochrangige Kommission aus Vertretern der drei Staatsgewalten unter der Führung des Präsidenten nach Chiclayo zu fordern, damit sie den Zuständigkeitskonflikt zwischen Verfassungsgericht und Wahlgericht zu lösen. In einer Pressekonferenz erklärte der Dekan des Berufsverbandes der Ingenieure, Arturo Rodríguez Serquén, dass sowohl Arturo Castillo als auch José Barrueto keinerlei moralische Autorität haben, um ihr Amt auszuüben und beide zurücktreten sollten, um weitere Gewaltakte zu verhindern.

In einem neuen Protestmarsch, zu dem der Gewerkschaftsverband CGTP am 14. September aufgerufen hatte, gingen rund 1000 Personen auf die Straßen von Chiclayo, um die Freilassung der verhafteten städtischen Angestellten zu fordern. Der Gewerkschaftsführer Erwin Salazar erklärte außerdem, dass sie den Bischof Jesus Moliné und die 21 Führer der verschiedenen Berufsverbände, die am Vorabend zusammengetroffen sind, um die Lage in der Stadtverwaltung von Chiclayo zu analysieren, nicht als Vertreter der Mehrheit der Bevölkerung anerkennen, und beklagte, dass die Vertreter von Gewerkschaften und der anderen sozialen Organisationen, die wirklich das Volk vertreten, nicht eingeladen worden sind. Der Gewerkschaftsführer schlug die Durchführung einer Volksversammlung vor, damit das Volk darüber abstimmt, ob beide Anwärter auf das Bürgermeisteramt zurücktreten sollten oder nicht.

Angesichts von Gerüchten, dass der ehemalige Bürgermeister Arturo Castillo am 23. September die Kontrolle über die Amtsgeschäfte übernimmt, blockierte eine Gruppe von 300 städtischen Bediensteten den Eingang der Stadtbibliothek, wo die Verwaltung der Provinz vorübergehend untergebracht wurde. Die Arbeiter und Angestellten, die den Bürgermeister José Barrueto unterstützen, versammelten sich vor dem Eingang und versicherten, dass sie dort ausharren werden, solange es notwendig ist.


Proteste von Studenten
Die Proteste von Studenten an Universitäten und höheren Bildungsinstitute gingen weiter. Dabei ging es vor allem um die Verbesserung der Studienqualität und Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung von Geldern.

Studentenproteste in Ayacucho Proteste an der Universität San Cristóbal de Huamanga in Ayacucho
Mit der Besetzung von Einrichtungen der Universität setzten am 3. September die Studenten der Agrartechnik der nationalen Universität San Cristóbal de Huamanga in Ayacucho ihren Kampf um die Anerkennung als eigenständiger Studiengang fort. Sie forderten die Trennung von der Fakultät der Agrarwissenschaften und die Einrichtung eines eigenen akademischen Bereichs mit Seminarräumen, Laboren und Lehreinrichtungen. Sie kritisierten insbesondere, dass die Entscheidungen in der Fakultät für Agrarwissenschaften die besonderen Anforderungen ihres Studiengangs nicht berücksichtigen und forderten die Einstellung von Dozenten, die auf die Ausbildung von Agraringenieuren spezialisiert sind.

Am 12. September demonstrierten Studenten der Universität von Ayacucho in den Straßen der Stadt für die Reglementierung des Einspruchs der Studenten gegen Dozenten. Zu dem Protest hatte die Studentenföderation der Universität San Cristóbal de Huamanga aufgerufen, weil die Studenten der Ansicht sind, dass es an der Hochschule Dozenten gibt, die nicht ausreichend qualifiziert sind oder nicht die moralischen Eignung für diesen Posten haben.

Studentenproteste in Cusco Neue Proteste an der Universität in Cusco
Am 5. September gingen die Studenten der Fakultät für Tourismus der Nationalen Universität San Antonio Abad von Cusco auf die Straße, um die Einstellung von mehr Dozenten an ihrer Fakultät zu fordern. Karem Puclla Justiniani, Sprecherin der Studenten des ersten Semesters der Fakultät, beklagte, dass sie sich bereits in der Mitte des Studienjahres befinden und immer noch vier Dozenten für die Pflichtkurse in den Bereichen Ethik, Philosophie, Flora und Fauna und Verfassung fehlen. Sie fügte hinzu, dass sie die Universitätsleitung über das Problem unterrichtet hätten, doch diese bisher nichts zu seiner Lösung unternommen habe. Die Studenten beschwerten sich außerdem, dass aus Mangel an Seminarräumen die Vorlesungen in Räumen stattfinden, die dafür nicht geeignet sind, wie die Cafeteria, wo mehr als 100 Studenten um einen Platz kämpfen müssen.

Am 11. September gingen Studenten der staatlichen Universität San Antonio Abad von Cusco (UNSAAC) erneut zu einer Protestdemonstration auf die Straße. Dieses Mal forderten sie den Rücktritt des Dekans der pädagogischen Fakultät, Danilo Gómez Santander, weil er in undurchsichtige Manöver bei der Vergabe von Abschlüssen für Studenten des Aufbaustudiums verwickelt ist. Laut dem Sprecher der Studenten, Morces Puma Concha, hat sich der Dekan mit dem Rektor und den Mitgliedern der Nichtregierungsorganisationen Sicar zusammengetan, um nach nur acht Monaten Aufbaustudium Abschlüsse zu vergeben. "Das Schlimme daran ist, das diese Abschlüsse beim Bewerbungsverfahren für Lehrerstellen des Bildungsministeriums mit 16 Punkten bewertet werden, während unsere Abschlüsse, für die wir fünf Jahre studieren, auch nur 20 Punkte einbringen", fügte er hinzu. Außerdem forderten die Studenten, dass der Rektor seine Zusage anlässlich eines Protestes im Februar des Jahres einhält, als er versprach, ein Computerzentrum einzurichten, für das bisher kein einziger Computer angeschafft wurde. Die Studenten marschierten vom Universitätsgelände zum Sitz des Rektors und versammelten sich vor dem Eingang, während die Führer der Studentenföderation für Pädagogik sich ins Innere begaben, wo sie eine mehrstündige Unterredung mit dem Rektor Guillermo Ugarte hatten.

Studentenproteste in Cusco Nachdem sie an den Vortagen mit Demonstrationen und Kundgebungen vor der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums Vorrang bei der Vergabe der bezahlten Stellen für den Gesundheitsdienst auf dem Lande und den städtischen Randgebieten gefordert hatten, die das Gesundheitsministerium an Medizinstudenten vergibt, besetzten die Studenten der Fakultät für Humanmedizin der staatlichen Universität San Antonio Abad von Cusco am 12. September das Auditorium der Universität, wo die Vergabe der 11 freien Stellen für 29 Anwärter vorgenommen werden sollte. Rund 60 Studenten hielten vier Stunden lang den Saal besetzt, in dem sich die Mitglieder der regionalen Kommission für die Vergabe der betreffenden Stellen befanden. Diese beschlossen, trotz der lautstarken Proteste der Studenten, die die Verschiebung der Stellenvergabe forderten und den Kandidaten den Zutritt verwehrten, die Auslosung vorzunehmen. Nach mehreren Stunden angespannter Verhandlungen zwischen den Studenten und Vertretern der Kommission kam es zu einer Einigung. Die Kommission sagte zu, bei der nächsten Stellenvergabe den Studenten der Region Priorität einzuräumen und nicht wie bisher, den Studenten, die im Ausland studiert haben und in Cusco ansässig sind.

Am 20. September besetzen die Jurastudenten der staatlichen Universität San Antonio Abad von Cusco ihre Fakultät, um den Rücktritt des derzeitigen Dekans, Guido Muelle Villena zu fordern, den sie als unfähig und autoritär bezeichneten. Die Kampfmaßnahme war am Vorabend auf einer außerordentlichen Plenarversammlung der Studenten beschlossen worden, auf der diese über Lösungen debattierten, um einer Reihe von Problemen, die seit dem Amtsantritt des Dekans aufgetreten sind, ein Ende zusetzen.

In Tarma protestieren Studenten gegen die Universitätsleitung
Am 5. September ließen die Studenten des Studienganges für Krankenpflege und Geburtshilfe der Nationalen Universität Daniel Alcides Carrión (UNDAC) in Tarma (Region Pasco) Seminare, Vorlesungen und Praktika ausfallen, um gegen den Zentralismus der Leitung der Hauptstelle der Universität in Cerro de Pasco zu protestieren. Die Studenten kündigten an, dass sie am nächsten Tag nach Cerro de Pasco fahren werden, um dort zu protestieren und dem Rektor ihre Forderungen vorzutragen. Wie sie erklärten, wurde kürzlich die Zweigstelle der Universität in Tarma und offiziell anerkannt, womit eine Reihe von Rechten verbunden sind, doch diese werden in der Praxis nicht beachtet. So tut die Hauptstelle einerseits so, als würden sie nicht zur UNDAC gehören, andererseits wird der Zweigstelle keinerlei Autonomie in akademischen Fragen gewährt, was sich unter anderem darin zeigt, dass die Studenten ihre Abschlussarbeit in der Hauptstelle in Cerro de Pasco verteidigen müssen, wodurch ihnen unnötige Kosten entstehen.

Studentenproteste in Palian Aus Protest gegen Unregelmäßigkeiten besetzten Studenten das technologische Institut in Palián (Junín)
Am Vormittag des 11. September besetzten Studenten des höheren technologischen Instituts "Santiago Antúnez de Mayolo" in Palián (Junin), aus Protest gegen Unregelmäßigkeiten der Institutsleitung das Gebäude der Institution. Während der Aktion hinderten die Studenten Dozenten und Verwaltungsangestellte am Betreten des Gebäudes. Der umstrittene Direktor Vicente Palomino sah sich aufgrund der wütenden Proteste gegen ihn genötigt, das Gebäude zu verlassen. Die Studenten forderten den sofortigen Rücktritt des Direktors sowie des Verwaltungsdirektors Víctor Pacahuala, weil die Studienbedingungen miserabel sind und sie nichts unternehmen, um diese zu verbessern, obwohl die Studenten für die Einrichtung der Bibliothek und die Anschaffung von Maschinen bezahlen. Außerdem kritisierten die Studenten, dass rücksichtslos Tiere, Samen, Milch und andere Produkte, die auf dem Versuchsgelände des Instituts erzeugt worden sind, verkauft werden und niemand weiß, was mit diesen Einnahmen geschieht.

Studenten des technologischen Instituts von Anta (Cusco) fordern den Rücktritt des Direktors
Am 12. September protestierte eine Gruppe von Studenten des höheren technologischen Instituts von Anta - Zurite (Cusco) gegen eine Reihe von Unregelmäßigkeiten, die der Direktor des Instituts Francisco Meza Monge begangen hat. Eine der Anschuldigungen war, dass er nicht über die Verwendung der Erträge von zehn Kühen der Rasse Holstein informiert hat, die die Dorfgemeinschaft San Nicolás de Bari dem Institut für die Ausbildung der Studenten gespendet hatte. Daneben kritisierten sie, dass der Direktor keine Produktionsmodule für die Praktika der Studenten anschafft hat. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass weder die Studenten noch die Bevölkerung im allgemeinen etwas über die Verbleib der Einnahmen erfahren hat, die das Institut aus dem Verkauf von Mais, Gerste, Honig, Milch, Schafen und anderen Produkten unter der Leitung des derzeitigen Direktors erzielt hat. Doch laut der Studenten liegt der schwerwiegendste Missstand in der Qualität der Ausbildung, denn sie erhalten nur theoretischen Unterricht, während keinerlei Praxis existiert, und das in einer Bildungseinrichtung, deren Ziel es ist, Agrartechniker auszubilden. Derzeit studieren an dem Institut mehr als 100 Studenten aus den verschiedenen Dorfgemeinschaften der Provinz Anta und den Bezirken Chinchero-Urubamba und Chumbivilcas. Die Studenten informierten, dass sie bei der regionalen Direktion des Bildungsministeriums diverser Beschwerden eingereicht haben, in denen sie die Auswechselung des derzeitigen Direktors und die vollkommene Reorganisation des Instituts forderten, jedoch keinerlei Antwort erhalten haben.

Studenten der Universität Tacna fordern bessere Studienbedingungen
Am 19. September besetzten Studenten der Fakultät für Bautechnik der staatlichen Universität Jorge Basadre Grohmann von Tacna den Campus, um von der Universitätsleitung zu fordern, ein Grundstück der Hochschule bereitzustellen, um dort Seminarräume und Labore für ihre Fakultät zu errichten, damit sie angemessene Studienbedingungen erhalten und nicht wie bisher die Räume anderer Fakultäten benutzen müssen. Da die Universitätsleitung auf ihren Protest in keiner Weise reagiert hatte, versammelte sich eine Gruppe von rund ein Studenten am nächsten Tag vor dem Rektorat, wo sie auf einer Kundgebung die Lösung ihrer Probleme forderten und erklärten, dass sie ihre Kampfmaßnahmen fortsetzen werden, bis ihre Studienbedingungen sich verbessern. Am 25. September intensivierten die Studenten ihrer Proteste mit dem Beginn eines Hungerstreiks von vier Studenten und der Besetzung der Zentralbibliothek.


UND AUSSERDEM ...

Lehrer in Putomayo (Loreto) treten in einen unbefristeten Streik
Am 3. September begannen die Lehrer der Provinz Putumayo in der Region Loreto einen unbefristeten Streik, um die Erneuerung der Verträge von 17 befristet beschäftigten Kollegen zu fordern. Der Bürgermeister von Putomayo, Víctor Reátegui, solidarisierte sich mit den streikenden Lehrern und erklärte gegenüber der Presse, dass sie den Lösungsvorschlag der regionalen Direktion des Bildungsministeriums, die 17 entlassenen Lehrern durch 14 fest angestellte Lehrer zu ersetzen, die früher in der Gegend gearbeitet hatten und aufgrund des Rotationsprinzips versetzt worden waren, als unzureichend ablehnen. Er vertrat stattdessen, dass sowohl diese 14 fest angestellten Lehrer als auch die 17 Lehrer, deren Verträge nicht verlängert worden sind, notwendig sind, damit der Unterricht abgedeckt werden kann.

Festnahme von Bauarbeitern in Chiclayo Sieben Festnahmen bei Protesten von Bauarbeitern in Chiclayo
Am 5. September führten in Chiclayo rund 150 Bauarbeiter eine Protestaktion durch, um Arbeit beim Bau einer Wohnanlage aus 400 Wohnungen zu fordern. Die Demonstranten, die sich ab 9:00 Uhr früh vor dem Sitz des Unternehmens VGS Ingenieros versammelten, das für den Bau zuständig ist. berief sich bei ihrem Protest auf eine Abmachung, die im Juni zwischen Vertretern des Unternehmens und Gewerkschaftsführern getroffen wurde. Als das Unternehmen in keiner Weise auf ihren Protest reagierte, begannen die Demonstranten das Gebäude mit Steinen zu bewerfen. Daraufhin versuchte die Polizei, sie mit Tränengas zu vertreiben, und provozierte eine Straßenschlacht, in deren Verlauf sieben Arbeiter festgenommen wurden.

Arbeiter von Telefongesellschaft in Piura Beschäftigte der Telefongesellschaft H&R protestieren wegen ausstehender Gehälter
Am 8. September protestierten rund 120 Techniker der Telefongesellschaft H&R (Herrera y Roquel Telecomunicaciones EIRL) vor dem Sitz des Unternehmens in Piura gegen die Rechtsverstöße des Unternehmens. Die empörten Angestellten informierten, dass das Unternehmen H&R seit April ihnen nur 218 Soles ihres Gehalts monatlich ausgezahlt hat und aufgrund der Proteste dagegen viele von ihnen willkürlich entlassen worden sind. Erst im August erhielten sie von dem Unternehmen Cobra Perú S.A Schecks über ihre ausstehenden Gehälter, die jedoch nicht gedeckt waren.

Erdölarbeiter fordern die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten
Am 8. Dezember versammelten sich rund 700 Beschäftigte des Erdölunternehmens Petrotech und Einwohner von Talara (Region Piura) zu einer Protestkundgebung vor dem Sitz des Unternehmens in der Stadt, um die Einhaltung der Arbeitnehmerrechte zu fordern, die, wie der Generalsekretär der Gewerkschaft der Beschäftigten von Petrotech Leonidas Campos erklärte, in den 13 Jahren, in denen das Unternehmen im Distrikt Negritos tätig ist, stets missachtet worden sind.

Bergarbeiter des Unternehmens Huanzala fordern Gehaltserhöhungen
Am 9. September versammelten sich die Bergarbeiter der Gesellschaft Santa Luisa de Huanzala zu einer Kundgebung vor der regionalen Direktion des Arbeitsministeriums in Huánuco, um die Erfüllung ihres Forderungskatalogs zu verlangen. Die Arbeiter zeigten sich unzufrieden mit dem Angebot des Unternehmens, ihnen eine Erhöhung des Grundlohns von 2,70 Soles pro Tag zu gewähren. Sie forderten hingegen eine Erhöhung von 4,90 Soles pro Tag. Laut den Bergarbeitern steht das Angebot in keinem Verhältnis zur Wirtschaftskraft des Unternehmens, dessen Gewinne aus dem Abbau von Zink und Blei stark gestiegen sind. Die Arbeiter kündigten an, dass sie in einen unbefristeten Streik treten werden, wenn das Unternehmen nicht einlenkt. Sie verdienen zwischen 800 und 900 Soles monatlich, zu denen Zuschläge für Essen, die Arbeit in Höhenlagen, Nachtarbeit und Unfallversicherung kommen.

Streik der Angestellten der Regionalregierung von Huancavelica Beschäftigte der Regionalregierung von Huáncavelica traten in einen unbefristeten Streik
Am 11. September traten mehr als 150 Beschäftigte der Regionalregierung von Huáncavelica in einen unbefristeten Streik für die Durchsetzung ihres Forderungskatalogs, darunter die Aufforderung an den Präsidenten der Regionalregierung, das gesamte Personal seines Vertrauens wegen Ineffizienz zu entlassen. "Aufgrund der Unfähigkeit der Geschäftsführer und stellvertretenden Geschäftsführer der Regionalregierung wird eine größere Haushaltssumme verfallen", erklärte dazu der Vorsitzende der Gewerkschaft der Beschäftigten der Regionalregierung von Huáncavelica, Juan Torres Retamozo. "Im Jahr 2006 wurden nur 18% der Haushaltsmittel aus verschiedenen Quellen verplant und weniger als 5% wirklich ausgegeben", erläuterte er. Außerdem forderten die streikenden Angestellten die Einhaltung einer Verordnung, nach er die Führungsposten vorrangig durch Personal der betreffenden Institution besetzt werden sollen, eine Norm, die nicht eingehalten wird, denn es wurden wiederholt Personen von außerhalb der Behörde bevorzugt.

Bevölkerung von Muņani (Puno) verhindert mit Straßenblockaden die Rückkehr des umstrittenen Bürgermeisters
Am 11. September wurde der Distrikt Muņani in der Provinz Azángaro (Region Puno) von der Außenwelt abgeschnitten, weil eine Gruppe von Bewohnern die Straße nach Azángaro blockierte, um die angekündigte Rückkehr des umstrittenen Bürgermeisters des Distrikts, Heladio Ccori Laura, zu verhindern. Aufgrund der Protestaktion näherte sich der Bürgermeister, der von einer Polizeieskorte aus Azángaro begleitet wurde, nur bis auf einen Kilometer dem Distrikt und beschloss dann umzukehren.

Dorfgemeinschaften von Ayacucho fordern Einbeziehung in das Bewässerungsprojekt Rio Cachi
Am 13. September blockierten die Bewohner von sieben Dorfgemeinschaften in der Umgebung der Stadt Ayacucho mit Baumstämmen, Felsbrocken und der Karosserie eines Tankwagens die Fernstraße Los Libertadores, um mit dieser Protestaktion den Bau eines Seitenkanals des Bewässerungsprojektes Rio Cachi zu fordern, der sie mit Trinkwasser und Wasser zum Bewässern ihrer Felder versorgen soll. Die Blockade hatte zur Folge, dass sich in beiden Richtungen Hunderte von Fahrzeugen stauten. Laut den Bewohnern der sieben Dorfgemeinschaften, haben die Behörden sie betrogen, denn bei bereits zwei Mal wurde der Grundstein für den Baubeginn des Seitenkanals gelegt, doch es sind drei Jahre vergangen und der Bau wurde nicht begonnen. Nachdem sie von der Straßenblockade erfahren hatten, begaben sich Polizisten, Vertreter der Regionalregierung und der Defensoría del Pueblo vor Ort und verhandelten fast fünf Stunden lang mit den Delegierten der sieben Dorfgemeinschaften. Danach setzten sie sich telefonisch mit dem Bauminister Hernan Garrido Lecca in Verbindung, der versprach, eine Regierungskommission zu entsenden, um mit den Bauern zu verhandeln und das Problem zu lösen. Erst dann akzeptierten die Bauern, mit Unterstützung der Polizei die Baumstämme und Felsbrocken von der Straße zu räumen.

Unterzeichnung des Abkommens über das Projekt Rio Cachi Nach einer heftigen Debatte zwischen Vertretern der Regierungskommission und den Führern der sieben Dorfgemeinschaften wurde am 16. September eine schriftliche Vereinbarung unterzeichnet. Darin wurde zugesagt, dass der endgültige Termin für den Baubeginn des Projekts der 5. Oktober ist. In anderen Punkten des Abkommens wurden die Bereitstellung der Haushaltsmittel und die Wassermenge, die die Dorfgemeinschaften über den Seitenkanal Socos erhalten werden, festgelegt. Außerdem versprach der Vertreter des Bauministeriums, die sieben Dorfgemeinschaften für das Jahr 2007 in das Programm "Wasser für alle" mit einzuschließen und die Erfüllung der Vereinbarungen zu garantieren.

Staudamm Ancascocha Der Konflikt zwischen den Bewohnern von Cora Cora (Ayacucho) und Yauca (Arequipa) um das Wasser des Stausees Ancascocha dauerte an
Am 15. September informierte die Kommission des Landwirtschaftsministeriums, die von Lima nach Caravelí in Arequipa gereist war, um das Problem der Versorgung der Bauern von Yauca mit Wasser aus dem Stausee Ancascocha zu untersuchen, dass sie zu keiner Lösung gelangt seien und der Staudamm weiterhin von den Bewohnern von Cora Cora in der Region Ayacucho besetzt ist. Diese hatten Wochen zuvor den Damm geschlossen, weil sie die Bauern von Arequipa beschuldigten, mehr Wasser entnommen zu haben, als ihnen zustand. Am 17. September drohten die Bauern von Yauca daraufhin mit der Blockade der Panamericana Süd, wenn die Zentralregierung nicht innerhalb von 72 Stunden das Problem löst. In einer offenen Versammlung, an der mehr als 1000 Personen aus den Ortschaften Jaqui, Yauca, Mochica und Umgebung teilnahmen, wurde eine Kommission gebildet, die nach Lima reiste, um mit dem Landwirtschaftsministerium über das Problem zu verhandeln. Die Versammlung beschloss, zu Gewaltmaßnahmen zugreifen, wenn das Problem nicht schnell gelöst wird, denn aufgrund des Wassermangels droht ihre Ernte verloren zu gehen.