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Soziale Proteste in Peru

JUNI 2006

Bauern protestieren gegen das Freihandelsabkommen mit den USA
Mit dem Beginn der Debatte des Freihandelsabkommen mit den USA im Parlament kam es zu neuen Protestaktionen in Lima und an anderen Orten des Landes, um zu verhindern dass der Kongress das Abkommen ratifiziert. Die Proteste gingen hauptsächlich von den Bauern aus, die die ungleiche Konkurrenz von Produkten aus den USA fürchten.

Protestdemonstation gegen das Freihandelsabkommen mit den USA in LimaAm 8. Juni, dem Tag, an dem die Debatte im Parlament begann, gingen die Bauern in vielen Orten des Landes erneut auf die Straße, um die Ratifizierung des Abkommens zu verhindern und einen Volksentscheid durchzusetzen. Während in Lima nur eine relativ kleine Gruppe von Bauern eine Kundgebung vor der US-Botschaft abhielt, kam es im Landesinneren zu massenhaften Protesten. So zogen in Chincha (Ica) Hunderte von Bauern über die Panamericana Süd ins Zentrum der Stadt und verursachten ein Verkehrschaos. Hunderte von Bauern aus dem Tal von Pisco (Ica) traten in einen 24-stündigen Streik und brachten mit einem Protestmarsch von der Stadt Pisco zur Panamericana Süd, wo sie den Verkehr lahm legten, einmal mehr ihre Opposition gegen die Unterzeichnung des Abkommens zum Ausdruck. In der Region Ayacucho rief die Front zur Verteidigung und Entwicklung von Huanta zu einer Demonstration gegen das Freihandelsabkommen auf, an der diverse Gremien und Gewerkschaften der Provinz teilnahmen. In San Martín besetzte eine Karawane von 2000 Bauern aus verschiedenen Teilen der Region den Hauptplatz von Tarapoto und zog anschließend in einer Protestdemonstration gegen das Freihandelsabkommen und die niedrigen Preise für landwirtschaftliche Produkte durch das Zentrum der Stadt. "Wenn das Freihandelsabkommen ratifiziert wird, gibt es eine Revolution", drohten die Bauern, die ihre Überzeugung bekundeten, dass das Abkommen fatale Folgen für die regionale Landwirtschaft haben wird. "Wir sind noch nicht einmal dazu in der Lage, mit den nationalen Erzeugern zu konkurrieren, und schlimmer noch wird es sein, wenn wir mit Märkten aus Ländern konkurrieren müssen, wo die Landwirtschaft subventioniert wird", argumentierte der Bauernführer Josué Villanueva.

Auf einer Demonstration der Bauern der Provinz Santa (Ancash) in Chimbote brachte der Vorsitzende der regionalen Sektion des Bauernverbandes Conveagro Luis Málaga die Position der Bauern zum Ausdruck, dass das neue Parlament, das am 28. Juli antreten wird, in Ruhe die Folgen des Freihandelsabkommens nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für das Gesundheitswesen, die Patente und die biologische Artenvielfalt überprüfen und danach entscheiden sollte. Er wies darauf hin, dass die Unterzeichnung des Abkommens zum Ende der Regierungszeit des Präsidenten Toledo einzig zu Problemen für die neue Regierung führen wird, da die Bauern rebellieren werden, wenn sie die Auswirkungen spüren. In Cusco beschlossen die "Föderation der Bauern des Departements Cusco" ( Federación Departamental de Campesinos de Cusco - FDCC) und die "Revolutionäre Bauernföderation Tupac Amaru von Cusco" (FARTAC) auf einer Versammlung, zum 24. Juni, wenn in Cusco das traditionelle Sonnenfest der Inkas Inti Raymi stattfindet und viele Touristen die Stadt besuchen, einen unbefristeten regionalen Streik mit Straßenblockaden und Massendemonstrationen zu beginnen, um die Ratifizierung des Freihandelsabkommens zu verhindern.

Protestdemonstation gegen das Freihandelsabkommen mit den USA in Pisco Am 14. Juni protestierten die Baumwollbauern des Tals von Pisco erneut gegen eine eventuelle Ratifizierung des Abkommens. Außerdem forderten sie von der Regierung, dass sie die Zahlung der zugesagten Subventionen von 20 Soles pro Sack Rohbaumwolle für die Erntekampagne 2006 zu Ende bringt. Die Bauern besetzten zunächst den Kreisverkehr im Distrikt San Clemente, wo sie die Zufahrt zur Fernstraße Los Libertadores blockierten, und zogen dann zur Panamericana Süd, um dort den Verkehr lahm zu legen.

Am 15. Juni fand in Ayacucho ein regionaler Streik statt, zu dem die "Front zur Verteidigung des Volkes von Ayacucho" aufgerufen hatte, um gegen die mögliche Ratifizierung des Freihandelsabkommens durch das Parlament zu protestieren. Aufgrund des Streiks blieben die Märkte geschlossen, der Unterricht an den Schulen, einschließlich der Privatschulen fiel aus, der öffentliche Nahverkehr stellte den Betrieb ein und die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes legten die Arbeit nieder. In Huamanga begannen Streikkommandos um 3 Uhr früh damit, die Straßen mit Steinen und brennenden Reifen zu blockieren. Am Vormittag fand eine Demonstration im Zentrum statt, an der unter anderem Lehrer, die Mitglieder der Müttervereinigungen, sowie Organisationen von Jugendlichen und Studenten teilnahmen. Auch die Bevölkerung in den Provinzen Huanta, Tambo und Vilcashuaman schloss sich dem Streik an. Am selben Tag zogen in Iquitos (Loreto) Bauern in einer Protestdemonstration gegen das Freihandelsabkommen durch das Zentrum der Stadt zur regionalen Direktion des Landwirtschaftsministeriums und hielten danach im ehemaligen Hotel de Turistas eine Pressekonferenz ab, auf der sie ihren Standpunkt zum Ausdruck brachten. Gleichzeitig eröffneten die Vertreter des Exekutivkomitees der Föderation der Arbeiter und Angestellten des Departements Cusco eine ständige Sitzung, um über Aktionen zur Unterstützung der Organisationen, die gegen das Freihandelsabkommen kämpfen, zu beraten.

Protestdemonstation gegen das Freihandelsabkommen mit den USA in Cusco Mit der Einstellung des Verkehrs zu den Ruinen der Inkastadt Machu Picchu und der Blockade der wichtigsten Zufahrtsstraßen zur Region begann am 21. Juni in der Region Cusco der regionale Streik gegen das Freihandelsabkommen, zu dem die Bauernvereinigungen aufgerufen hatten. Im Laufe des Tages trafen Hunderte von Bauern aus den Provinzen in der Stadt Cusco ein, um sich dort an Protestdemonstrationen zu beteiligen. Die Führer der Bauern führten Gespräche mit Vertretern der Regionalregierung, die versuchten, sie zu einer Aussetzung der Proteste bis nach dem Fest Inti Raymi zu bewegen. Am 23. Juni demonstrierten erneut Bauern aus den Provinzen der Region in den Straßen der Stadt. Am selben Tag lenkten die Bauernführer gegenüber den Vertretern der Region ein und beschlossen, die Proteste bis nach dem Inti-Raymi-Fest auszusetzen. Im Gegenzug sagte die Regionalregierung zu, in einem Brief an das Parlament für den Aufschub der Debatte des Freihandelsabkommens einzutreten

Nachdem das Plenum des Parlaments in einer Nacht- und Nebelaktion am 27. Juni damit begann, die einzelnen Teile des "Abkommens zur Förderung des Handels zwischen Peru und den USA", das unter dem Begriff Freihandelsabkommen bekannt ist, zu verabschieden, führten die Organisationen, die sich dem Abkommen widersetzen, am 28. Juni erneut Demonstrationen im ganzen Land durch.


Gewerkschaftsführer der Beschäftigten der Hafenverwaltung in Trujillo Proteste gegen die Privatisierung der Häfen
Die Beschäftigten der staatlichen Hafenverwaltung ENAPU setzten ihren Kampf gegen die Privatisierung der peruanischen Häfen fort. Die Proteste richteten sich speziell gegen die Modalitäten der Ausschreibung zur Konzessionsvergabe für die Mole Süd des Hafens von Callao.

Proteste der Beschäftigten der Hafenverwaltung in Trujillo Am 7. Juni traten die Mitglieder der Föderation der Beschäftigten von ENAPU in einen 24-stündigen Warnstreik, um den Widerruf des Rundbriefes Nr. 018 zu fordern, mit dem bei der internationalen Ausschreibung der Konzession für die Mole Süd des Hafens von Callao ein Betriebsgelände von 83.000 Quadratmetern miteinbezogen wird, das von der staatlichen Hafenverwaltung errichtet worden ist. Dies ist nach Ansicht der Beschäftigten rechtswidrig, denn das peruanische Gesetz schreibt vor, dass jeder neue Betreiber seine eigene Infrastruktur schaffen muss. Der Streik wurde von den Beschäftigten der sieben Häfen des Landes (Callao, Salaverry - Trujillo, Paita, Chimbote, San Martín, Pisco und Ilo) befolgt. Wie die Gewerkschaft mitteilte, waren von der Maßnahme 12 Frachtschiffe (Containerschiffe und Tanker) betroffen. Außerdem verhinderte der Streik, dass die Beschäftigten der Frachtagenturen und Hafenbehörden ihrer Arbeit nachgehen konnten, da die Leitung von ENAPU als Sicherheitsmaßnahme gegen eventuelle Sabotageaktionen der Streikenden gegen die Hafenanlagen den Zugang zu den Häfen schloss.

Angesichts der Unnachgiebigkeit der Regierung riefen am 14. Juni die Hafenarbeiter zu einem unbefristeten landesweiten Streik auf. Die Maßnahme war auch eine Antwort auf ein Kommuniqué der Zentralregierung, mit dem sie die Reduzierung der Tarife von ENAPU von bis zu 50% anordnete. Die Beschäftigten vertraten den Standpunkt, dass dies ein Anschlag auf die Wirtschaftlichkeit der Häfen ist und darauf abzielt, das öffentliche Unternehmen ENAPU in die Insolvenz zu treiben, um die Hafenverwaltung per Konzession an internationale Finanzgruppen zu übergeben.

Proteste der Beschäftigten der Hafenverwaltung in Callao Zum Auftakt des Streiks führten die Beschäftigten der ENAPU mit Unterstützung der Hafenarbeiter im Hafen von Callao eine Kundgebung durch. Später beschlossen sie, den Streik auszusetzen, nachdem die Gewerkschaftsführer zu einem Gespräch mit Vertretern des Ministeriums für Transport und des Wirtschaftsministeriums eingeladen wurden. Die Gespräche, die mehr als fünf Stunden dauerten und in denen die Beschäftigten einen Aufschub der Konzessionsvorgabe der Mole Süd forderten, führte zu keiner Einigung. Während die Regierung informierte, dass das Ausschreibungsverfahren wie vorgesehen fortgesetzt wird, kündigten die Angestellten neue Protestaktionen an. Am 17. Juni erstattete die Nationale Föderation der Beschäftigten von ENAPU bei der Rechnungsprüfungsstelle der Republik Anzeige gegen ProInversion, die Institution, die für die Verwaltung und Privatisierung der öffentlichen Unternehmen zuständig ist, und die nationale Hafenaufsicht (Autoridad Portuario Nacional - APN) wegen des Verstoßes gegen das Gesetz des Systems der nationalen Häfen, in dem festgelegt ist, dass ein Unternehmen für eine exklusive Nutzung neue Infrastruktur schaffen muss. Am selben Tag berief sie die Basis landesweit zu einer Dringlichkeitsversammlung ein.

Während am 19. Juni ProInversion dem Konsortium Terminal Internacional de Contenedores del Callao, das von dem Unternehmen P&O Dover/Dubai Ports Internacional (dem zweitgrößten Hafenbetreiber der Welt) aus Großbritannien, und Uniport aus Spanien gebildet wurde, den Zuschlag für die Konzession der Mole Süd des Hafens von Callao gab, legten die Beschäftigten von ENAPU in allen Häfen der peruanischen Küste aus Protest gegen die Bedingungen des Vertrages von 7 Uhr morgens bis mittags die Arbeit nieder.


Streik der Arbeiter des Bergbauunternehmens Shougang Hierro Perú
Nachdem die Tarifverhandlungen über den Forderungskatalog 2006-2007 gescheitert waren, traten am 19. Juni 879 Bergarbeiter des Unternehmens Shougang Hierro Perú S.A., die im Bergwerk Marcona in der Provinz Nasca (Region Ica) arbeiten, in einen unbefristeten Streik.

Die Arbeiter, die eine Gehaltserhöhung von 5.50 Soles pro Tag und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen forderten, beschlossen diese Maßnahme, nachdem sie das Angebot des Unternehmens, ihnen eine Lohnerhöhung von 1,90 Soles pro Tag zu gewähren, als unakzeptabel abgelehnt hatten. Der Gewerkschaftsführer Julio Ortiz Pinto beklagte, dass die Verhandlungskommission des Unternehmens eine unnachgiebige Haltung eingenommen hat, obwohl das Unternehmen über ausreichende Mittel verfügt, um den Gehaltsforderungen der Arbeiter nachzukommen, denn es hat aufgrund der Leistung der Beschäftigten und des Anstiegs der Preise für Eisen auf dem Weltmarkt beträchtliche Gewinne gemacht. Wie der Gewerkschaftsführer Manuel Vidales Flores erläuterte, hat "das Unternehmen im Jahr 2005 einen Gewinn von 227 Millionen Soles gemacht und die Arbeiter fordern davon lediglich 3 Millionen, und das Unternehmen hat die Kapazität, dies zu bezahlen".

DEmonstration der Arbeiter von Shougang Hierro Am ersten Tag des Streiks führten die Arbeiter des Bergbauunternehmens zusammen mit ihren Ehefrauen Protestkundgebungen in der Nähe des Bergwerks und im Ort Marcona durch, um die Erfüllung ihrer Forderungen zu verlangen. Danach versammelten sich Hunderte von Arbeitern vor dem Betriebsgelände des Bergwerks, um zu verhindern,, dass das Unternehmen mit Subunternehmen die Produktion fortsetzt. Die regionale Direktion des Arbeitsministeriums, die den Streik als legal anerkannt hatte, richtete eine Vermittlungskommission ein. In einer Versammlung vom 20. Juni beschloss die Gewerkschaft der Angestellten des Unternehmens Shougang, sich dem unbefristeten Streik der Arbeiter anzuschließen. Am 23 Juni legten sie dem Arbeitsministerium ein formales Ersuchen um die Bewilligung des Streiks vor, über das dieses innerhalb von fünf Tagen entscheiden muss, nachdem die formalen Voraussetzungen wie die Aufnahme von Verhandlungen, Schlichtungsversuche und der Abbruch der Verhandlungen erfüllt sind. Währenddessen demonstrierten die Arbeiter erneut in den Straßen des Hafens von San Juan de Marcona und unterstrichen ihre Forderungen nach höheren Gehältern und besseren Arbeitsbedingungen. Am Nachmittag trafen die Gewerkschaftsführer erneut mit den Vermittlern des Arbeitsministeriums zusammen.

Nach acht Tagen Streik hoben die Arbeiter des Unternehmens Shougang Hierro Perú am 27. Juni ihren unbefristeten Streik auf, nachdem die regionale Direktion des Arbeitsministeriums von Ica eine Gehaltserhöhung von 3.30 Soles pro Tag auf den Grundlohn der Arbeiter und eine einmalige Sonderzahlung von 1000 Soles festgelegt hatte. Nach dem Arbeitsrecht, muss der Vorschlag des Arbeitsministeriums von den Tarifparteien angenommen werden, nachdem sie die Verhandlungen abgebrochen haben. Der Generalsekretär der Gewerkschaft, Julio Ortiz, erklärte, dass dies zwar einen Fortschritt darstelle, die Arbeiter jedoch nicht zufrieden gestellt sind, und kündigte an, dass sie innerhalb der vorgeschriebenen Frist von drei Tagen Einspruch gegen diese Entscheidung einlegen werden.


Warnstreik der Angestellten der staatlichen Krankenhäuser in Chiclayo Streiks und Proteste im Gesundheitswesen
Neben dem unbefristeten Streik, den die Verwaltungsangestellten des Gesundheitsministeriums am 29. Mai begonnen hatten, kam es zu Warnstreiks und Protesten anderer Berufsgruppen des Gesundheitsministeriums, mit denen sie ihren unterbrochenen Kampf für die Erfüllung der Vereinbarungen, die sie im Mai 2005 mit der Regierung getroffen hatten, wieder aufnahmen.

Am 1. Juli legten die Krankenpflegerinnen, Techniker und Hilfskräfte des Krankenhauses La Caleta in Chimbote (Ancash) für drei Stunden die Arbeit nieder und führten eine Kundgebung durch, mit der sie die Kampfmaßnahmen der nationalen Gewerkschaft für die Erfüllung der Vereinbarungen mit der Regierung vom Mai 2005 unterstützten. Am 5. Juni protestierten in Huancayo rund 50 Krankenschwestern, Hebammen und Zahnärzte vor dem Sitz der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums Junín dagegen, dass der bereits eingeleitete Prozess der Festanstellung von befristet Beschäftigten zu scheitern droht, weil das notwendige Budget fehlt. Die Sprecher der Demonstranten erklärten, dass mehr als 200 befristet Beschäftigte von einer Kommission zur Festanstellung vorgeschlagen worden sind, diese jedoch nicht erfolgt ist, weil kein Geld dafür da ist. Sie äußerten sich empört über die Zentralregierung, die am 3. Juni einen Zusatzhaushalt verabschiedet hat, um den außerordentlichen Zuschlag für Pflegetätigkeit (AETAS) zu bezahlen und die Gehälter von Polizisten, Universitätsdozenten und Lehrern zu erhöhen, die Festanstellung von befristet Beschäftigten jedoch nicht berücksichtigt hat.

Warnstreik der Angestellten der staatlichen Krankenhäuser in Chiclayo Warnstreik der Angestellten der staatlichen Krankenhäuser in Chiclayo Am 14. Juni trat die Gewerkschaft der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums mit Ausnahme der Ärzte in einen 48-stündigen landesweiten Streik für die Erfüllung ihres Forderungskatalogs. Eine ihrer Forderungen war die Angleichung ihrer Gehälter an die ihrer Kollegen in den Krankenhäusern der Sozialversicherung. Außerdem forderten sie die Festanstellung von befristet Beschäftigten sowie die Zahlung der außerordentlichen Zulagen für Pflegetätigkeit. Zudem richtete sich der Streik gegen den Gesetzesentwurf für das allgemeine Gesetz für den öffentlichen Dienst. Laut Elsa Maquera, der Generalsekretärin des Gremiums, dem mehr als 90.000 Beschäftigte angehören, handelt es sich nur um einen Warnstreik, der sich zu einem unbefristeten landesweiten Streik ausweiten könnte, wenn die Regierung nicht auf ihre Forderungen eingeht.

Der Streikaufruf wurde von der Basis landesweit befolgt. In Cusco begannen die Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums ab 0:00 Uhr einen dreitägigen Warnstreik. In Chimbote schlossen sich rund 400 Beschäftigte des Krankenhauses La Caleta dem 48-stündigen Streik an. Die Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in Piura besetzten die Einrichtungen der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums und forderten, dass dieses eine Liste des befristet beschäftigten Personals, dem eine Festanstellung zusteht, nach Lima schickt. In Chiclayo demonstrierten rund 300 Beschäftigte des Gesundheitsministeriums vor dem Sitz der Regionalregierung und übergaben deren Präsidenten Yehude Simon ein Memorandum mit ihren Forderungen. In der Region San Martín legten rund 1000 Beschäftigte verschiedener Krankenhäuser und Gesundheitsstationen für 48 Stunden die Arbeit nieder. In Iquitos zogen die Mitglieder der Gewerkschaft der Krankenpflegerinnen des staatlichen Krankenhauses in einem Protestmarsch zur Präfektur, wo sie ein Memorandum übergaben, in dem sie die Einhaltung der im Mai 2005 getroffenen Vereinbarungen fordern. Ähnliche Aktionen gab es an vielen anderen Orten des Landes.


Streik der Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums Landesweiter Streik der Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums
Mit Warnstreiks und Protestaktionen und schließlich einem unbefristeten Streik kämpften die Mitglieder der nationalen Föderation der Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums (FENTASE) für Gehaltserhöhungen und die Zahlung von Sonderzulagen, darunter eines Sonderzuschlages, der ihnen unter der Regierung von Alberto Fujimori zugesagt worden war.

Im Jahre 1994 bewilligte die Regierung einen Sonderzuschlag von 100 Soles monatlich für alle Verwaltungsangestellten der Schulbehörden und des Bildungsministeriums, doch diese Zuschläge sind bis zum heutigen Tag nicht gezahlt worden. Im Laufe der Jahre führten die Gremien, in denen die Angestellten organisiert sind, einen Prozess gegen den Staat, den sie gewannen. Nach Schätzung der Angestellten schuldet die Regierung seit dem Inkrafttreten der Verordnung jedem von ihnen rund 17.000 Soles.

Streik der Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums in Ica Am 6. Juni begannen die Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums in Ica einen unbefristeten Streik gegen die Regionalregierung, weil diese Gelder, die für die Zahlung von Sonderzuschlägen der Angestellten des Bildungsministeriums vorgesehen waren, für den Gesundheitssektor verwendet hatte. Am 9. Juni versammelten sie sich zu einer Protestaktion vor dem Sitz der Regionalregierung, wo sie mit Angestellten des Regionalkrankenhauses zusammentrafen, die ebenfalls gegen die Nichtzahlung von Gehaltszuschlägen protestierten. Laut den Gewerkschaftsführern beider Gremien waren die Proteste nicht koordiniert. Am 14. Juni zogen die Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums in einer Demonstration durch das Zentrum von Ica. Dabei führten sie einen Sarg mit dem Bild des Präsidenten der Regionalregierung Vicente Tello mit sich, den sie für die unrechtmäßige Verwendung der Gelder für ihre Gehaltszuschläge verantwortlich machen, und kündigten den Beginn eines Hungerstreiks an. Der Gewerkschaftsführer Walter García, der der Verhandlungskommission angehört, informierte über ein Treffen mit Vertretern des Ministers für Wirtschaft und Finanzen in Lima, an dem auch der regionale Direktor des Gesundheitsministeriums, Funktionäre der Regionalregierung und deren Präsident teilnahmen, und auf der die Funktionäre des Wirtschafts- und Finanzministeriums klar machten, dass die Umverteilung des Geldes vom Bildungs- auf den Gesundheitssektor durch die Regionalregierung unrechtmäßig war. Die Angestellten setzten ihren Streik und ihre Protestaktionen und fort und richteten eine Volksküche vor dem Sitz der Regionalregierung ein. Am 16. Juni zogen sie erneut durch die Straßen der Stadt zum Sitz der regionalen Direktion des Bildungsministeriums, wo sie ein Treffen mit dem Direktor forderten. Dabei blockierten sie mit brennenden Reifen die Straße und legten den Verkehr lahm. Danach zogen sie zum Sitz der Rechnungsprüfungsstelle der Republik, um die Ergebnisse einer Anzeige gegen den Präsidenten der Regionalregierung wegen Veruntreuung von Geldern zu erfahren. Bei einer weiteren Demonstration am 19. Juni zogen sie erneut mit einem Esel durch die Stadt, der den Namen des Präsidenten der Regionalregierung trug, und kündigten an, dass sie einen Protestmarsch nach Lima unternehmen werden.

Streik der Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums in Huancavelica Am 8. Juni traten die Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums von Huáncavelica, die in der Gewerkschaft SITRADE - FENTASE Huancavelica organisiert sind, in einen unbefristeten Streik wegen der Nichtzahlung der Zuschläge, die ihnen nach dem Dekret Nr. 0037 zustehen. Der Generalsekretär des Gremiums, Raúl Acuņa Ambrosio, teilte mit, dass die Angestellten in Tayacaja und Huaytará die Zuschläge bereits erhalten haben, während die Behörden von Huancavelica, Acobamba und Angaraes durch das Verschulden unfähiger Funktionäre in der regionalen Direktion des Bildungsministeriums die Beträge immer noch nicht ausgezahlt haben. Am 19. Juni erklärten die streikenden Angestellten, dass sie einen Protestmarsch nach Lima durchführen werden, wenn nicht bald eine Lösung für ihre Forderungen erfolgt. Schließlich hoben sie am 21. Juni ihren unbefristeten Streik auf, nachdem sie zu einer Einigung mit den Vertretern der regionalen Direktion des Bildungsministeriums gelangt waren.

Am 8. Juni traten die Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums in Arequipa in einen 48-stündigen Warnstreik, um die Erfüllung der Vereinbarungen zu fordern, die sie mit der Regierung während eines früheren unbefristeten Streiks getroffen hatten. Damals sagte ihnen die Regierung eine monatliche Gehaltserhöhung von 200 Soles zu. Wie der Gewerkschaftsführer Fernández García erklärte," haben die Lehrer, die Polizisten, die Krankenpflegerinnen und andere Berufsgruppen Gehaltserhöhungen erhalten, doch die Verwaltungsangestellten werden hintangestellt; es wird vergessen, dass wir auch Angestellte des öffentlichen Dienstes sind". Am ersten Streiktag blockierten die Angestellten rund eine Stunde lang die Brücke Grau und verursachten ein Verkehrschaos. Danach zogen sie in einem lautstarken Protestmarsch ins Zentrum der Stadt.

Streik der Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums in Puno Am 9. Juni schlossen sich die Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums von Ayacucho den landesweiten Protesten an und traten in einen 48-stündigen Streik. Auf einer Demonstration im Zentrum der Stadt brachten sie ihre Forderungen zum Ausdruck, darunter die Einbeziehung ihrer Gehaltsforderungen in den Zusatzhaushalt, den die Regierung für die Zahlung von Gehaltserhöhungen im öffentlichen Dienst verabschiedet hat. Im Rahmen der landesweiten Proteste traten auch die Mitglieder der Gewerkschaft der Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums von Puno am 10. Juni in einen 48-stündigen Streik. Neben der Zahlung der ihnen zustehenden Zuschläge forderten sie eine allgemeine Gehaltserhöhung. "Es kann nicht sein, dass wir weiterhin ein Monatsgehalt zwischen 500 bis 600 Soles haben, während die Gehälter der Lehrer, Polizisten und Ärzte erhöht werden ", argumentierte der regionale Gewerkschaftsführer Alfredo Macedo Ramírez.

Am 21. Juni traten die Mitglieder der Nationalen Föderation der Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums (FENTASE) schließlich in einen landesweiten unbefristeten Streik für Gehaltserhöhungen, die Verabschiedung des Gesetzes für Leistungsanreize sowie die Erfüllung der schriftlichen Vereinbarungen mit dem Bildungsministerium, in denen dieses eine gerechte und proportionale Verteilung der Leistungszuschläge zusagte. Dem Streik schlossen sich sowohl die Verwaltungsangestellten auf regionaler als auch auf lokaler Ebene, sowie der zentralen Einrichtungen des Ministeriums an. An vielen Orten gingen die Angestellten in Demonstrationen und Kundgebungen auf die Straße, um ihre Forderungen zu präsentieren. In Puno versammelten sich die Streikenden am frühen Vormittag im Park José Carlos Mariátegui, von wo aus sie in einer Demonstration durch die Straßen des Stadtzentrums zogen. Die Mitglieder der Gewerkschaft der Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums von Huancayo, der technische Angestellte, Büroangestellte, Sekretärinnen und Servicepersonal angehören, führten zunächst eine Versammlung im Lokal der Gewerkschaft durch und zogen danach zum Sitz der regionalen Direktion des Bildungsministeriums, um ihre Forderungen vorzubringen. Auch die Angestellten des Bildungsministeriums in Pisco schlossen sich dem Streik an und hielten eine Versammlung ab, auf der sie einen Protestmarsch für den nächsten Tag beschlossen.

Am Vormittag des 27. Juni kam es vor dem Sitz der regionalen Direktion des Bildungsministeriums in Huancayo zu einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen der Polizei und streikenden Verwaltungsangestellten. Zuvor hatten sich Hunderte von streikenden Angestellten vor dem Gebäude versammelt und die Fassade gelb angemalt, um ihren Protest gegen einen Teil der Beschäftigten zum Ausdruck zubringen, die sich dem Streik nicht angeschlossen hatten. Die Demonstranten verbrannten außerdem Reifen und versuchten das Gebäude zu stürmen. Als die Polizei versuchte, das Feuer zu löschen, wehrten sich die Streikenden und griffen die Polizisten an. Dabei gab es mehrere Verletzte. Die Arbeit in der Behörde wurde vorsorglich eingestellt, um eine Besetzung zu verhindern.

Am folgenden Tag protestierten streikende Verwaltungsangestellte vor dem Sitz des Bildungsministeriums in Lima-San Borja. Die Demonstranten forderten den Bildungsminister, Javier Sota Nadal, auf, sein Versprechen von Gehaltserhöhungen einzuhalten und für die Verabschiedung des Gesetzes für Leistungszuschläge zu sorgen. Sie warnten dem Minister, dass sie ihre Protestaktionen mit Straßenblockaden und der Besetzung von Schulen radikalisieren werden, wenn er sich weiterhin gegenüber ihren Forderungen taub stellt.


Protestierende Lehrer Landesweiter Protesttag der Lehrergewerkschaft SUTEP
Am 22. Juni führte die Lehrergewerkschaft SUTEP einen 24-stündigen landesweiten Warnstreik durch, zu dem die Gewerkschaftsführung aufgerufen hatte, um vom Präsidenten Toledo die Einhaltung seines Versprechens zu verlangen, dass er vor dem Ablauf seiner Amtszeit die Gehälter die Lehrer verdoppeln wird.

Die Gewerkschaftsführung erklärte, dass die Behauptung Toledos, er habe sein Versprechen erfüllt, vollkommen falsch sei. Ein Lehrer verdiente im Jahr 2001 rund 650 Soles und bis jetzt erreichen die Gehaltssteigerungen bestenfalls 400 Soles. Die Lehrer forderten außerdem die Anhebung des Jahresetats für das Bildungswesen um 1% des Bruttoinlandsprodukts und die Festanstellung von befristet beschäftigten Lehrern sowie die Einhaltung des Gesetzes für den Lehrerberuf. Laut der Generalsekretärin der SUTEP, Caridad Montes, fand der Protesttag in Form von Demonstrationen, Kundgebungen und Arbeitsniederlegungen statt und war ein voller Erfolg in Tacna (98%), Cusco (95%), Arequipa (98%), Cajamarca (99%), Madre de Dios (100%) und Lambayeque (70%). Sie versicherte, dass die Protestaktionen "in keiner Weise den Unterricht an den Schulen beeinträchtigt haben", denn sie fanden in den freien Stunden der Lehrer statt, d. h., die Lehrer, die nachmittags unterrichten, gingen am Vormittag auf die Straße und wurden danach von denen abgelöst, die vormittags arbeiten.

In Lima führten die Lehrer der Einheitsgewerkschaft der Beschäftigten im Bildungswesen SUTEP einen Protestmarsch durch die Straßen des historischen Zentrums durch, und danach trat eine Gruppe gegenüber dem Eingang des Kongressesgebäudes in einen Hungerstreik. Im Landesinneren äußerten sich die Diskrepanzen einiger Basisgruppen mit der nationalen Führung der SUTEP, die seit vielen Jahren von der politischen Organisation "Patria Roja" besetzt wird und umstritten ist. Während an einigen Orten die Protestaktionen von der großen Mehrheit der Lehrer getragen wurden und unter anderem der Unterricht abgesagt wurde, hatte der Aufruf der Gewerkschaft in Huanuco, Pasco, Moquegua, Huancavelica und Huancayo nur geringe Resonanz.

Protestierende Lehrer in Chiclayo Protestierende Lehrer in Ica Anders als in Moquegua legten an den staatlichen Schulen von Ilo und Arequipa die große Mehrheit der Lehrer die Arbeit nieder. In der Stadt Ica demonstrierten die Dozenten in den Straßen der Stadt für höhere Gehälter, einen höheren Bildungsetat, die Festanstellung von befristet beschäftigten Lehrern und die Reform des Bildungswesens, während die Lehrer in den Provinzen Nasca, Palpa und Chincha nur eine Kundgebung durchführten. In Pisco vereinigten sich die Lehrer der SUTEP und die Verwaltungsangestellten zu einem gemeinsamen Protestmarsch durch die Straßen der Stadt. In Chiclayo beklagte Luis Heredia Clavo, der Vorsitzende der regionalen Sektion der SUTEP, dass der regionale Direktor des Bildungsministeriums, Víctor Llumpo Chapoņán, die Proteste für illegal erklärte hatte, und beschuldigte die Führung der Sektion der SUTE in der Provinz Chiclayo, sich in ein Sprachrohr der regionalen Direktion des Bildungsministeriums verwandelt zu haben. Wie er angab, beteiligten sich trotzdem mehr als 11.500 Lehrer der Region an den Protesten. In Piura zog eine Gruppe von rund 800 Lehrern durch das Zentrum der Stadt zum Sitz der Regionalregierung, wo sie eine Mahnwache abhielten. In der Stadt Abancay, Hauptstadt der Region Apurímac, zog eine große Zahl von Lehrern aus mehreren Provinzen in einem Protestmarsch durch die Straßen der Stadt und forderten lautstark den Präsidenten Toledo auf, sein Versprechen zu erfüllen. In der Provinz Ancash beteiligten sich rund 80% der Lehrer an den Protesten. In Chimbote nahmen etwa 500 Lehrer aus der Stadt und anderen Orten wie Chachapoyas, Moro, Cambio Puente, Macate an einer großen Demonstration teil, die von dem Generalsekretär der lokalen Sektion der SUTEP, Francisco Valderrama Loayza, angeführt wurde, der hervorhob, dass sich die Aktion auch gegen das Gesetz Nr. 28.740 über das Nationale System der Bewertung, Bestätigung und Zertifizierung der Bildungsqualität (SINEASE) richteten, denn "dort wird festgelegt dass wir auf der Grundlage von zwei Indikatoren bewertet werden, die Fähigkeiten der Schüler und ihre jeweiligen Leistungen, obwohl dies nicht einzig vom Lehrer abhängt, wenn man bedenkt, dass in den urbanen Zonen die Mangelernährung 27% beträgt, während sie in den abgelegenen Gegenden 67 % erreicht". In Iquitos versammelten sich früh am Morgen die Lehrer verschiedener Schulen im Haus des Lehrers, von wo aus sie danach in einem Protestmarsch zur regionalen Direktion des Bildungsministeriums zogen.

Währenddessen hatte der Streikaufruf in der Region Pasco nur geringe Resonanz, weil der Aufruf nicht rechtzeitig erfolgte und es Koordinationsprobleme gab, wie die Lehrer argumentierten. Nur rund 60 Lehrer demonstrierten im Zentrum von Cerro de Pasco und zogen zur regionalen Direktion des Bildungsministeriums, wo sie ihren Forderungskatalog vorlegten. Auch in Huánuco demonstrierte am Vormittag nur eine kleinere Zahl von Lehrern der Lehrergewerkschaft SUTEP in den Straßen der Stadt, weil sich nur die Lehrer, die am Nachmittag arbeiten, beteiligten, um den Unterricht nicht ausfallen lassen.

Am 27. Juli rief die SUTE-Huancavelica zu einem 24-stündigen Warnstreik gegen das Gesetz zur Regulierung der Lehrertätigkeit an staatlichen Schulen und für die Reorganisation und Bekämpfung der Korruption in der regionalen Direktion des Bildungsministeriums in der Region Huáncavelica und den verschiedenen Schulbehörden auf. Nach Angaben des Generalsekretärs Marcos Esteban Valladolid beteiligten sich 99 % der Lehrer aus den sieben Provinzen der Region an den Protesten. Am Vormittag demonstrierten Hunderte von Lehrern in den Straßen der Stadt Huáncavelica und forderten unter anderem die Einstellung des Prozesses der Rationalisierung an die Schulen, einen höheren Eigenetat der Schulen, die automatische Festanstellung von befristet angestellten Lehrern, eine reale Erhöhung des Etats zur Schaffung von mehr Stellen für Lehrer und Verwaltungsangestellte, die sofortige Bezahlung der befristet beschäftigten Lehrer und die Annullierung von rechtswidrigen amtlichen Anweisungen.


Proteste und Streiks der Verwaltungsangestellten der Universitäten von Piura und Tacna
Im Juni gingen die Proteste der Verwaltungsangestellten der staatlichen Universitäten weiter. Nachdem sie keine positive Antwort auf ihre Forderungen erhalten hatten, traten die Verwaltungsangestellten der Universität Piura in einen unbefristeten Streik.

Protestierende Verwaltungsangestellte der Universität Piura Am 6. Juni beantragten die Mitglieder der Gewerkschaft der Angestellten der Universität von Piura bei der Staatsanwaltschaft eine einstweilige Verfügung, mit der sie die Wahrung ihrer verfassungsmäßige Rechte forderten, und führten eine interne Kundgebung durch, um den Studenten den Beginn eines unbefristeten Streiks zur Durchsetzung einer Anhebung ihrer Gehaltszuschläge von 225 auf 300 Soles monatlich und der Einberufung einer neuen Universitätsversammlung anzukündigen. Am nächsten Tag begannen sie ihren Streik, indem sie mit Baumstämmen und Glassscherben die Zugänge zum Universitätsgelände und zum Rektorat blockierten und die normale Durchführung der Lehrveranstaltungen verhinderten. An den Protestmaßnahmen beteiligten sich 90% der Verwaltungsangestellten. Am 12. Juni, dem 5. Streiktag, versammelten sich die Verwaltungsangestellten der Universität wie in den Tagen zuvor zu einer internen Kundgebung, mit der sie die Lehrveranstaltungen unterbrachen, und kündigten die Radikalisierung ihrer Kampfmaßnahmen an. Am Abend desselben Tages beschlossen sie jedoch, ihren Streik zu beenden, nachdem sie bei einem Treffen mit dem Rektor Antenor Aliaga Zegarra eine Erhöhung ihrer Gehaltszuschläge um 60 Soles und eine Zusatzzahlung von 50 Soles zum Jahresende akzeptiert hatten.

Am 14. Juni besetzten die Verwaltungsangestellten der Nationalen Universität Jorge Basadre Grohmann in Tacna die Einrichtungen der Hochschule, um die Erfüllung ihres Forderungskatalog zu verlangen, den sie Wochen zuvor dem Rektor René Chávez Alfaro vorgelegt hatten. Die Angestellten versicherten, dass sie ihre Protestaktionen fortsetzen werden, bis ihnen die Erfüllung ihrer Forderungen garantiert wird. Am 20. Juni nahmen sie ihre Proteste mit einer erneuten Universitätsbesetzung und der Blockade des Haupteingangs durch brennende Reifen wieder auf und forderten den Erlass einer Resolution des Rektors, mit der das Protokoll der paritätischen Kommission des Jahres 2005 anerkannt wird, das damals zwischen der Universitätsleitung und den Gewerkschaftsführern ausgehandelt worden war.


Proteste von Studenten
Im Juni kam es erneut zu Protesten von Studenten an den Universitäten und höheren Bildungsinstituten. Am 1. Juni folgten in Lima Hunderte von Studenten einem Aufruf der Studentenföderation von Peru (FEP) und gingen auf die Straße, um von den Transportunternehmen die Einhaltung der Studentenermäßigung im öffentlichen Nahverkehr zu fordern.

Die Studenten drohten, dass sie in einen Hungerstreik treten werden, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt wird, und kündigten an, dass sie ab den 2. Juni nur noch 50 Cent für den Fahrschein zahlen werden, wie es das Gesetz vorschreibt. Die Studentenföderation hatte zu dieser Demonstration aufgerufen, weil die Transportunternehmen die Studenten in vielen Fällen schlecht behandeln und die Studentenermäßigung nicht anerkennen, und wenn sie es tun, nicht 50% des Fahrpreises sondern 80% verlangen. Einige Wochen zuvor hatte das Verfassungsgericht eine Klage der Transportunternehmen abgewiesen, mit der diese die Abschaffung der Studentenermäßigung forderten, und hatte diese als rechtmäßig erklärt. Die FEP übergab der Defensoría del Pueblo ein Memorandum, in dem sie die Institution ersucht, ihre Forderungen zu unterstützen, und die Zentralregierung auffordert, den Konflikt zu lösen.

Protestierende Studenten in Huancayo Am 15. Juni protestierten die Studenten der Nationalen Universität des Altiplano in Puno gegen einen Beschluss der letzten Sitzung des Universitätsrats, mit dem zwei Dozenten zwischen dem 23. Juli und 24. August einen Monat Urlaub gewährt wurde. Die Entscheidung wurde von den Studenten abgelehnt, weil die Zeit mitten im Semester liegt und ihre Halbjahresabschlüsse in Gefahr bringt. Daher beschlossen sie, dass Universitätsgelände zu besetzen und mit einer Massendemonstration die sofortige Zurücknahme des Beschlusses zu fordern. Am gleichen Tag protestierten in Huancayo die Studenten des höheren technologischen Instituts Pichanaki in den Straßen der Stadt gegen unberechtigte Zahlungsforderungen und andere Unregelmäßigkeiten innerhalb der Bildungseinrichtung. Sie kritisierten insbesondere den Sekretär des Instituts, den Ingenieur Daniel Ramírez Condori, und beschwerten sich, dass von ihnen Geld verlangt wird, damit man ihnen bei der Beantragung von Studiennachweisen, dem Abschlusszeugnis und der Immatrikulationsbescheinigungen "hilft".

Protestierende Studenten in Chiclayo Am 22. Juli besetzten in Chiclayo die Studenten des höheren technologischen Instituts Ciudad Eten das Gebäude der Einrichtung aus Protest gegen den Lehrer Segundo León Salazar, dessen Entlassung sie forderten. "Es kann nicht sein, dass ein Tierarzt Kurse in Medizintechnik gibt", erklärten die aufgebrachten Studenten, die außerdem darauf hinwiesen, dass gegen den Dozenten Beschuldigungen über Geldforderungen für das Bestehen von Prüfungen vorliegen.

Am 27. Juni besetzten die Studenten des Studiengangs Agroindustrie der Nationalen Universität des Altiplano in Puno den Campus und forderten von der Universitätsleitung den Bau und die Ausstattung der 2. Etappe ihres Lehrgebäudes, dessen Bau für dieses Jahr mit einer Summe von 2.190.000 Soles im Haushalt veranschlagt war. Außerdem forderten sie die Einrichtung von Übungsmodulen für die Verarbeitung von Fleisch und Milchprodukten, den Bau eines zentralen Innenhofes, die Einrichtung von Laboren und die Angleichung der Zahl von Dozenten an die des Studiengangs Agronomie.


Proteste von Straßenhändlern in Puno Konflikte zwischen Händlern und der Stadtverwaltung von Puno
Am 8. Juni kam es in der Stadt Puno zu einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen 300 ambulanten Händlern und städtischen Polizisten, als diese versuchten, die Händler von ihren Verkaufsständen in der Avenida Simón Bolívar und der Jirón Los Incas zu vertreiben, wo der Bürgermeister eine Ladengalerie für Touristen errichten will.

Zuvor hatten die Händler einen Umzug zum Geschäftszentrum Unión y Dignidad akzeptiert. Doch als sie feststellten, dass dort die Bedingungen für den Verkauf ihrer Waren sehr schlecht waren, kehrten sie an ihre alten Plätze zurück. Die Händler forderten von der Stadtverwaltung, dass sie ihre Zusagen einhält, bevor eine Reorganisation stattfindet. Nach der gewaltsamen Konfrontation vom Tag zuvor beschlossen am 9. Juni die Mitglieder der Vereinigung der Händler der Avenida Simón Bolívar und der Jirón Los Incas auf einer Versammlung, ihre angestammten Plätze nicht zu verlassen, bis der Bürgermeister der Provinz Puno, Mariano Portugal Catacora, ihnen nicht einen sicheren und geeigneten Platz zuweist, wo sie sich auf friedliche Weise neu einrichten können. Nach der Versammlung zogen Hunderte von Händlern durch das Zentrum von Puno und forderten mit Sprechchören um auf Schildern die sofortige Zuweisung von neuen Plätzen für den Verkauf ihrer Waren.

Proteste von Straßenhändlern in Puno Am 13. Juni protestierten die Händler der Straßen Los Incas, Simón Bolívar und der Umgebung mit der Unterstützung ihrer Kollegen aus verschiedenen Märkten der Stadt und der "Einheitszentrale der Stadtteilorganisationen von Puno" mit einer lautstarken Demonstration erneut gegen den Bürgermeister Mariano Portugal Catacora, dem sie eine Reihe von Forderungen vortrugen, darunter die Annullierung einer Stadtverordnung, mit der verschiedene Teile der Stadt als tabu für den ambulanten Handel erklärt würden. Eine andere Forderung der Hunderten von Demonstranten, die sich auf dem Hauptplatz der Stadt versammelten, war, dass die angestammten Verkaufsplätze der ambulanten Händler, sowie die Wochenendmärkte respektiert werden. Im Laufe ihrer Proteste blockierten die Demonstranten einige Stunden lang die Zufahrtsstraßen in die Stadt Puno mit Steinen und Glasscherben.


Weitere Proteste gegen korrupte Lokalpolitiker in der Region Puno
Die Proteste gegen korrupte Lokalpolitiker in der Region Puno nahmen kein Ende. In der Provinz Yunguyo, wo sich durch die Intervention von Vertretern regionaler Behörden, der katholischen Kirche und anderer Institutionen der Konflikt zwischen dem Bürgermeister und den Bewohnern zeitweise beruhigt hatte, spitzte sich die Lage erneut zu.

Am 5. Juni kam es auf dem Hauptplatz von Yunguyo zu einem gewaltsamen Zusammenstoß zischen Hunderten von Einwohnern, die die Absetzung des Bürgermeisters Ernesto Gauna Mamani fordern, den sie einer Reihe von Unregelmäßigkeiten beschuldigen. Der Zwischenfall ereignete sich, weil die Bürger Ricardo Gauna, den Bruder des Bürgermeisters, als Geisel genommen hatten, nachdem dieser sie beschuldigt hatte, ein Attentat auf den Wohnsitz des Bürgermeisters verübt zu haben, was von den Nachbarn jedoch dementiert wurde. Die aufgebrachten Bürger führten Ricardo Gauna zur Plaza de Armas, wo sie ihn an einer der Säulen des Rathauses anketteten. Als sie gegen Mittag beschlossen, ihn zur Bestrafung durch die Straßen zu führen, griff die Polizei mit Tränengasbomben und Schüssen in die Luft ein und schaffte es, ihn zu befreien. Die wütenden Bürger reagierten darauf mit einem Angriff auf die Polizeistation, wo es zu einer zweiten gewaltsamen Konfrontation kam. Auf ihrem Rückzug richtete sich die Wut der Demonstranten gegen das Justizgebäude und die Filiale der Banco de La Nación, wo sie beträchtliche Schäden anrichteten. Außerdem blockierte ein Kommando der Bewohner die Straße Yunguyo-Puno, um die Ankunft der Verstärkung, die die Polizisten aus Puno und Ilave angefordert hatten, zu behindern. Am Abend trafen der regionale Vertreter der Defensoría Pueblo, Porfirio Barrenechea, und der Polizeigeneral Alejandro Quispe ein, um in dem Konflikt zu vermitteln. Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, begann am 8. Juni die Rechnungsprüfungsstelle der Republik ihre Arbeit in Yunguyo. Die Vertreter der Institution wiesen sich gegenüber dem stellvertretenden Bürgermeister Emilio Huanca aus und forderten Informationen über die Haushaltsführung. Außerdem wurde auf einer Ratssitzung, an der alle Ratsmitglieder teilnahmen, beschlossen, den Antrag auf eine einmonatige Beurlaubung, die der umstrittene Bürgermeister Ernesto Gauna Mamani gestellt hatte, anzunehmen.

Proteste der Bürger von Muņani Gleichzeitig verschärften sich andere ähnliche Konflikte in der Region. Am 6. Juni trafen rund 200 Bewohner des Distrikts Muņani, der in der Provinz Azángaro (Puno) liegt, in der Provinzhauptstadt ein, um gegen ihren Bürgermeister Eladio Cori Laura zu protestieren, den sie der Veruntreuung von Geldern der Kommune, Korruption und anderer Unregelmäßigkeiten beschuldigten. Die Demonstranten versammelten sich auf der Plaza de Armas und zogen von dort zum Sitz der Justiz. Auf dem Weg intonierten sie Parolen wie "Wenn es keine Lösung gibt: Volksjustiz", "Nieder mit dem Bürgermeister, unfähig und ein Dieb". Als sie beim Justizgebäude ankamen, begab sich eine Delegation in Begleitung ihres Anwalts in das Gebäude, um mit der stellvertretenden Staatsanwältin zu sprechen, da der Bürgermeister Muņani am Tag zuvor auf einer Sitzung mit Vertretern der Provinzverwaltung versprochen hatte, der Staatsanwaltschaft Dokumente zu übergeben. Als sie erfuhren, dass er diese Zusage nicht eingehalten hatte, reagierten sie mit Empörung.

Am 27. Juni brachten in der Provinzhauptstadt Azángaro erneut rund 1000 Bürger aus den Distrikten Arapa und Muņani ihren Protest gegen ihre jeweiligen Bürgermeister zum Ausdruck und verlangten Auskunft über den Stand der gegen sie laufenden Ermittlungen. Die Demonstranten konzentrierten sich um 11 Uhr vormittags an der Hauptbrücke von Azángaro und zogen von dort zum Zentrum der Stadt und zum Justizgebäude. Dort sprach eine Delegation bei dem zuständigen Richter und Staatsanwalt vor, die versprachen, sich um ihr Anliegen zu kümmern. Die Bewohner von Arapa verlangten, dass der Haftbefehl gegen den suspendierten Bürgermeister Jorge Roselló Calapuja vollstreckt wird und die Konten der Kommune sofort eingefroren werden, während die Bewohner von Muņani die Intervention der Rechnungsprüfungsstelle der Republik forderten, um die Veruntreuung von Geldern durch den Bürgermeister aufzudecken.


Und außerdem ...

Proteste von Arbeitern der Zuckerfabrik Tumán Arbeiter der Zuckerfabrik Tumán fordern die Zahlung von ausstehenden Löhnen
Am 6. Juni blockierten die befristet beschäftigten Arbeiter des Zuckerunternehmens Tumán in der Provinz Chiclayo (Lambayeque) dreieinhalb Stunden lang mit Ästen, Ziegelsteinen, Flaschen und anderen Gegenständen die Zufahrtsstraßen zu den ländlichen Gebieten des Distrikts und hielten damit die Lastwagen auf, die Zuckerrohr zu den Betriebsanlagen des Unternehmens transportieren, um einmal mehr die Zahlung ihrer ausstehenden Gehälter zu fordern.

Proteste der städtischen Arbeiter und Angestellten der Provinz Santa (Ancash)
Mit einem zweistündigen Warnstreik am 6. Juni, einer Protestdemonstration am 13. Juni und anderen Aktionen kämpften die Mitglieder der Einheitsgewerkschaft der städtischen Beschäftigten (Sutramun) der Provinz Santa (Ancash) dafür, dass der Bürgermeister der Provinz Estuardo Díaz Delgado sich zu Gesprächen über ihren Forderungskatalog bereit erklärt. Die wichtigsten Forderungen der Arbeiter und Angestellten waren, dass der Vertrag mit der Inkassofirma Christian Jo aufgelöst wird, weil diese das Geld der Kommune kassiert, ohne die Summe, die sie zugesagt hatte, einzutreiben, das von der Konzessionsvergabe für die Stadtreinigung abgesehen wird, die sofortige Wiedereinstellung von rechtswidrig Entlassenen, pünktliche Bezahlung der Gehälter, die derzeit alle 50 Tage erfolgt, und die Wiedereinführung der Bezahlung für Sonn- und Feiertage für die städtischen Polizisten.

Proteste der Bewohner von Puerto Nuevo gegen Umweltverseuchung Bewohner von Puerto Nuevo in der Stadt Callao protestieren gegen die Verseuchung durch Blei
Mit Schildern, auf denen stand, "Gerechtigkeit für Puerto Nuevo", zogen Hunderte von Bewohnern von Puerto Nuevo in Callao zum Sitz der staatlichen Hafenverwaltung ENAPU, um gegen die anhaltende Verseuchung durch Bleiabfälle zu protestieren, die die Hafenverwaltung und die Bergbauunternehmen Cormín y Centromín in dem Ort lagern. Die Demonstranten forderten außerdem, dass der Höhere Gerichtshof von Callao die Klage zulässt, die mehr als 300 Anwohner am 11. August 2005 einreichten, und ein Verfahren gegen die Verantwortlichen zu eröffnet. Die Anzeige wurde durch medizinische Gutachten und Laboruntersuchungen unterstützt, mit denen die Auswirkungen der Verseuchung belegt wurden. Die Kläger fordern eine Entschädigung von 50.000 US-Dollar pro Person.

Proteste der Angestellten des Landwirtschaftsministeriums in Pasco Warnstreik der Beschäftigten des Landwirtschaftsministeriums in Pasco für die Zahlung von Leistungszuschlägen
Am 7. Juni begannen die Angestellten der Außenstellen des Landwirtschaftsministeriums in der Region Pasco, darunter die regionale Direktion des Landwirtschaftsministeriums und die Agraragentur Oxapampa einen 48-stündigen Warnstreik, um die Beibehaltung der Leistungszuschläge zu fordern, die sie laut Gesetz bis April erhielten. Mit dieser Maßnahme protestierten sie gegen die Benachteiligung durch die Regionalregierung, deren Beschäftigte Leistungszuschläge von über 450 Soles monatlich kassieren, während den Beschäftigten des Landwirtschaftsministeriums, die teilweise unter schwierigsten Bedingungen in entlegenen Gegenden arbeiten, diese Zuschläge von 250 Soles im April auf 130 Soles im Mai gekürzt wurden.

Die Gewerkschaft der Wasserbetriebe von Piura EPS Grau fordert Ablösung des Geschäftsführers
Mit einer Mahnwache vor dem Sitz des Unternehmens und einer anschließenden Kundgebung vor dem Hotel Costa del Sol forderte die Gewerkschaft der Beschäftigten der Wasserbetriebe von Piura EPS Grau am 8. Juni die Ablösung des Geschäftsführers. Der Sekretär für Organisationsfragen der Gewerkschaft José Albán Juárez begründete diese Forderung damit, dass der Geschäftsführer seine Aufgabe nicht erfüllt und die Verhältnisse in Piura nicht kennt. Wie er erläuterte, gab es 54 Finanzierungsprojekte, die nicht ausgeführt wurden, und dahinter steht die Absicht, das Unternehmen vor der Öffentlichkeit als unfähig und insolvent darzustellen und damit die Konzessionsvergabe an einen privaten Betreiber zu erleichtern, wogegen sich die Angestellten wehren.

Vorschullehrerinnen in Tumbes fordern die Zahlung ihrer Gehälter
Am 9. Juni forderte eine Gruppe von Lehrerinnen der Vorschulprogramme der regionalen Direktion des Bildungsministeriums in Tumbes mit einer Kundgebung vor dem Sitz der Behörde die Zahlung ihrer ausstehenden Gehälter. Die Demonstrantinnen erklärten, dass ihnen das Ministerium die Gehälter der Monate April und Mai schuldet und obwohl sie nicht pünktlich bezahlt werden, von ihnen verlangt, dass sie Geld für eine Arbeitsuniform, eine Galauniform für Paraden, Arbeitsmaterialien und andere Dinge investieren. Betroffen sind 308 Lehrerinnen, die Kurse für die Förderung von Kindern unter drei Jahren und für die Schulvorbereitung für Kinder zwischen drei und fünf Jahren geben.

Protestdemonstration der städtischen Arbeiter und Angestellten von Chincha Städtische Arbeiter von Chincha fordern die Zahlung von Sonderzuschlägen
Am 13. Juni gingen die Mitglieder der Gewerkschaft der städtischen Arbeiter und Angestellten von Chincha (Region Ica) auf die Straße, um die Bezahlung ihrer Zuschläge für den "Tag der städtischen Arbeiter und Angestellten" zu fordern, der am 5. November ist. "Es handelt sich um 120 Soles, die jeder Beschäftigte erhalten soll, und bis jetzt sind sie nicht bezahlt worden", erklärte der Gewerkschaftsführer Mauro Lévano Ochoa. Außerdem brachte er seine Unzufriedenheit darüber zum Ausdruck, dass die Stadtverwaltung die Gehälter mehr als zwei Wochen zu spät ausgezahlt hat, und warnte, dass sie ihre Protestaktionen verstärken werden, wenn ihre Forderung nicht erfüllt wird.

Straßenblockade der indianischen Dorfgemeinschaften in Condorcanqui Indianische Dorfgemeinschaften blockieren die Straßen nach Condorcanqui (Amazonas)
Am 13. Juni blockierten rund 800 Mitglieder der indianischen Volksgruppen der Aguaruana und Huambisa die Zufahrtsstraßen zur Provinz Condorcanqui in der Region Amazonas, um eine Reihe von Infrastrukturmaßnahmen für die Region zu fordern, darunter die Einrichtung einer autonomen Schulbehörde, einer Gesundheitsstation, eines dezentralisierten Büros der nationalen interkulturellen zweisprachigen Direktion und einer Filiale der Banco de la Nación im Distrikt Imaza und die Verbesserung der Straße in das Gebiet. Bekleidet mit ihren traditionellen Trachten und mit Schildern und Spruchbändern unterbrachen die Bewohner der Gegend den Verkehr auf der Höhe von Wawas, Nazareth und Puente Pantam, wo Dutzende von Fahrzeugen ihre Fahrt unterbrechen mussten. Der Vorsitzende der Organisation der einheimischen Dorfgemeinschaften Alto Maraņon (OCAM), Oscar Paty, warnte, dass sie die Pumpstation Nr. 6 der Ölpipeline Peru Nord besetzen werden, die 15 Kilometer von Imaza entfernt liegt, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Am 19. Juni kündigte das Mitglied des Kampfkomitees von Nazareth, Bernabé Landuchi Chiripe, die Radikalisierung ihrer Kampfmaßnahmen an, wenn ihre Forderungen weiterhin ignoriert werden. Am 20. Juni nahmen die protestierenden Bewohner des Distrikts Imaza einen Angestellten der Regionalregierung als Geisel, der in die Gegend gereist war, um die protestierenden Dorfgemeinschaften zu einem Gespräch mit Vertretern der Regionalregierung einzuladen und eine Lösung für ihre Probleme zu suchen. Drei Tage später reiste eine Delegation der regionalen Behörden von Amazonas in die Provinz Bagua, um Gespräche mit den protestierenden Dorfgemeinschaften aufzunehmen. Nach einem Treffen mit der Kommission der Regionalregierung vereinbarten die indianischen Dorfgemeinschaften des Distrikts Imaza, die seit zehn Tagen andauernde Straßenblockade aufzuheben und ihre Geisel freizulassen. Bei den Gesprächen, die in der Pumpstation Nr. 6 der Ölpipeline Peru Nord stattfanden, wurde die Einrichtung einer lokalen Schulbehörde und einer Gesundheitsstation in Imaza, sowie die Verbesserung der Straßen vereinbart. Außerdem versprach die Regionalregierung, sich beim Wirtschaftsministerium für die Einrichtung einer Filiale der Banco de la Nación in der Gegend einzusetzen.

Arbeiter von Celima treten in einen 48-stündigen Warnstreik
In der Nacht zum 14. Juni traten in Lima die Arbeiter des Unternehmens Cerámicas Lima (Celima) in einen 48-stündigen Warnstreik für die Wiedereinstellung von 32 Kollegen, die am 31. Mai entlassen worden waren. Mit Unterstützung des Gewerkschaftsverbandes CGTP postierten sich insgesamt 160 Beschäftigte des Werkes 1 vor dem Haupteingang, der sich in der Avenida Santa Rosa befindet, und forderten, dass der Arbeitgeber sich zu dem Vorgang äußert, den sie als Verstoß gegen ihre Arbeitsrechte bezeichneten. Wie die Arbeiter erklärten, erfolgten die Entlassungen ohne Vorankündigung und der Arbeitsplatz von mehr als fünfundzwanzig weiteren Kollegen ist bedroht.

Protestdemonstration für die Beteiligung an den Einnahmen aus dem Bergbau in Arequipa Mehr als 10000 Bewohner der Region Arequipa protestieren gegen das Bergbauunternehmen Cerro Verde
Am 15. Juni beteiligten sich mehr als 10.000 Bewohner der verschiedenen Bezirke von Arequipa an einem Protestmarsch zum Bergwerk Cerro Verde in Uchumayo, um zu fordern, dass das Unternehmen Gewinnsteuer bezahlt, die ihm durch ein Abkommen mit der Regierung von 1996, erlassen wurde, wenn es im Gegenzug einen Teil des Gewinns neu investiert. Die Protestdemonstrationen, zu der die Vereinigung der Bürgermeister von Arequipa aufgerufen hatte, wurden von diversen Basisorganisationen unterstützt. Wie der Rechtsvertreter der Bergbaugesellschaft Cerro Verde, Alvaro Díaz Castro, angab, sah sich das Unternehmen gezwungen, auf Grund des Protestmarsches der Bürger und einer Protestkarawane von rund 100 Bussen und Kleintransportern zum Bergwerk 50% der Produktion einzustellen. Die Demonstranten marschierten drei Kilometer von der Kreuzung der alten Panamericana zum Eingang des Bergwerks, wo sie, angeführt von den Bürgermeistern, eine Kundgebung abhielten, und dem Vertreter der Bergbaugesellschaft ein Memorandum übergaben. Darin forderten sie, dass das Unternehmen Cerro Verde damit beginnt, Steuern für die erzielten Gewinne zu bezahlen und das Privileg aufgibt, stattdessen einen Teil des Gewinns neu zu investieren, wie es derzeit mit dem Bau einer Anlage zur Verarbeitung von Schwefel geschielt. Die Bewohner forderten insbesondere, dass das Unternehmen seine soziale Verantwortung übernimmt und sich an einer Verhandlungsrunde beteiligt, um über seine Beteiligung an der Entwicklung der umliegenden Dorfgemeinschaften zu verhandeln, die gesetzlich nicht geregelt ist.

Beschäftigte des Stahlwerks Siderperú wehren sich gegen den Verkauf von Aktien
Am 15. Juni reiste eine Delegation der Angestellten und Arbeiter des Stahlwerks Siderperú, das in Chimbote ansässig ist, nach Lima, um ihren Protest gegen den angekündigten Verkauf von Aktien des Unternehmens in Staatsbesitz zum Ausdruck zubringen. Die Delegation übergab dem Parlament, dem Präsidenten der Republik und der Institution ProIinversión, die für die Verwaltung der öffentlichen Unternehmen und Staatsbeteiligungen zuständig ist, Protestnoten, in denen der Standpunkt der Beschäftigten dargestellt wird. Darin wiesen sie die Version von Proinversion zurück, dass die Aktien nur an Investoren verkauft werden, die die Kapazität und die Mittel haben, Siderperú aus der Krise zu bringen. "Daran glauben wir nicht. Ein Jahrzehnt der Privatisierung war nicht umsonst. In dieser ganzen Zeit haben wir keinen einzigen Sol gesehen, der in die Sanierung des Unternehmens investiert worden wäre. Die gesamten Gewinne waren dazu bestimmt, die Taschen dieser Aktionäre zu füllen, die darüber hinaus noch belohnt werden, indem man sie im Vorstand des Unternehmens bestätigt", protestierte der Generalsekretär der Gewerkschaft der Arbeiter von Siderperú, Hipólito Angulo Rodríguez. Am 19. Juni bildete sich in Chimbote eine Front aus politischen Vertretern, Angehörigen der Berufsverbände und Mitgliedern sozialer Organisationen, um den Verkauf der Aktien aufzuhalten oder auf jeden Fall die Basis zu schaffen, damit dieser Verkauf der Entwicklung des Unternehmens und seinen Beschäftigten dient.

Angestellte der öffentlichen Wohlfahrt von Piura drohen mit Streik
Am 19. Juni traten in Piura die Angestellten der öffentlichen Wohlfahrtgesellschaft in einen Warnstreik, um zu fordern, dass die Vergabe von Geldern aus dem Fonds des Komitees der Verwaltung von Geldern für Hilfen und Leistungsanreize (CAFAE) neu geregelt werden, damit ihre Bezüge erhöht werden. Sie drohten damit, andernfalls in der folgenden Woche in einen 48-stündigen Warnstreik zu treten. Die Sekretärin für Organisationsfragen der Gewerkschaft der Angestellten, Matilde Seminario Gallo, beklagte, dass die einzigen, die von dem Fonds des CAFAE begünstigt worden sind, die Funktionäre sind, die bis zum Jahr 2004 monatliche Bezüge von 900 Soles erhielten und diese im Jahr 2005 durch die Zahlungen aus diesem Fonds auf 2100 bis 2500 Soles erhöhen konnten. "Sie selbst haben sich die Erhöhungen bewilligt, ohne das Einverständnis des Komitees, darunter der Buchhalterin und der Schatzmeisterin des CAFAE, obwohl ihnen eine Gehaltserhöhung unter Ausnutzung dieses Fonds nicht zusteht", erklärte die Gewerkschaftsführerin.

Arbeiter verlangen die Übertragung des Geländes eines Bergwerks
Am 19. Juni besetzte eine Gruppe von ehemaligen Arbeitern des Bergwerksunternehmens Culquirumi im Bezirk Hualgayoc einen Teil des Geländes des Bergwerks, das sie beanspruchen, um dort auf eigene Rechnung zu arbeiten. Es handelt sich um eine Gruppe von 256 ehemaligen Teilhabern der Bergwerksgesellschaft, die mit Zeltplanen, Stöcken und Strohmatten auf einem Gelände von neun Hektar, das Culquirumi gehört, ein provisorisches Lager errichteten. Die Bergarbeiter erklärten, dass sie das Land dauerhaft besetzt halten werden, da die Vertreter des Unternehmens keinerlei Bereitschaft gezeigt hätten, das Problem zu lösen und fortwährend die Verhandlungen zum Scheitern gebracht haben.

Bauarbeiter fordern die Verabschiedung des allgemeinen Arbeitsgesetzes
In Lima, Chimbote und anderen Orten gingen die Bauarbeiter auf die Straße, um die Verabschiedung des allgemeinen Arbeitsgesetzes zu fordern. Außerdem verlangten sie, dass die Arbeitgeber alle 350.000 Bauarbeiter des Landes bei der Vergabe von Arbeiten berücksichtigen und sie ab 55 Jahren in Rente gehen können.

Protestdemonstration von Bauarbeitern am 20. Juni 2006 Am 19. Juni demonstrierten in Chimbote einmal mehr die Bauarbeiter, um von der Kammer für Bauwesen von Peru (Cámara Peruana de la Construcción - Capeco) zu fordern, dass sie ihren im April vorgelegten Forderungskatalog erfüllt. Am folgenden Tag marschierte in Lima eine große Zahl von Bauarbeitern zum Kongress und zum Arbeitsministerium, wo die Gewerkschaftsführer mit dem Minister über den Forderungskatalog 2006 diskutierten. Auf der Demonstration forderten die Arbeiter von der neuen Regierung mehr öffentliche und private Investitionen im Bausektor. Außerdem verurteilten sie die Gewaltakte, die am 14. Juni von "Pseudomitgliedern der Gewerkschaft der Bauarbeiter Lima Nord" produziert worden sind und zum Tod eines Arbeiters geführt haben.

In Juliaca (Region Puno) fordern Dorfgemeinschaften vom Bürgermeister Abschluss der Elektrifizierung
Am 23. Juni zogen in Juliaca Hunderte von Bauern zum Rathaus der Provinz San Román und forderten vom Bürgermeister den Abschluss der Arbeiten zur Elektrifizierung ihrer Dörfer, die am 7. Juni beendet sein sollten. Die Führer der Bauern beschwerten sich über schwerwiegende Unregelmäßigkeiten bei der Durchführung des Projekts, das im Schneckentempo vorangeht. Wie Artemio Apaza Collanqui, Führer der Bauernjugend, erläuterte sind erst 40 % des Projekts fertig gestellt ist und der Projektleiter har ihnen erklärt habe, dass die Schuld bei dem Bauunternehmen liegt, während dieses die Verantwortung auf die Provinzverwaltung schiebt, weil diese nicht die vertraglich vereinbarten Zahlungen geleistet hat. Die Demonstranten, die aus mehreren Dorfgemeinschaften stammen, führten eine Kundgebung vor dem Sitz des Bürgermeisters durch, das daraufhin von der Polizei abgeriegelt wurde.

Arbeiter der Bezirksverwaltung von Pillco Marca (Huaunuco) protestieren gegen die Neuausschreibung ihrer Stellen
Die Arbeiter der Bezirksverwaltung von Pillco Marca (Huanuco) besetzten am 26. Juni um 0:00 Uhr das Rathaus aus Protest gegen einen Beschluss des Bezirksrates, der ihre im Jahr 2003 geschlossenen Arbeitsverträge für rechtswidrig erklärt und ihre Stellen zur Ausschreibung freigegeben hat. Die Mitglieder der Vereinigung der kommunalen Beschäftigten forderte, dass alle Beschlüsse über die öffentliche Neuausschreibung zurückgenommen werden, da diese gegen die Gesetze und Normen für die Kommunen verstößt und daher rechtswidrig ist.

Straßenschlacht gegen Embargo in der Zuckerfabrik Tumán (Lambayeque)
Am 27. Juni führte die richterliche Anordnung eines Embargos im Lager "Los Girasoles" der Zuckerfabrik Tumán, das auf der Höhe des Kilometers 767 an der Panamericana Nord in der Region Lambayeque liegt, zu einer Straßenschlacht zwischen Arbeitern des Unternehmens und rund 200 Polizisten. Die Arbeiter von Tumán wehrten sich gegen die Umsetzung einer Anordnung des ersten Zivilgerichts von Cutervo, 70.000 Sack Zucker zu Gunsten des Unternehmens Agro Industriales Peruanas SAC zu beschlagnahmen. Um das Embargo zu verhindern, verbrannten die Arbeiter vor dem Eingang des Lagers Reifen und blockierten den Eingang mit zwei umgestürzten Traktoren. Daraufhin versuchte die Polizei, sie mit Tränengas zum Rückzug zu zwingen, und es entwickelte sich eine heftige Auseinandersetzung, in deren Verlauf drei Personen festgenommen wurden. Nachdem die Ruhe wieder hergestellt war, entfernte die Polizei die Traktoren vom Eingang des Lagers, und das Embargo wurde durchgeführt.