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Soziale Proteste in Peru

MAI 2006

Proteste gegen das Freihandelsabkommen mit den USA Proteste gegen das Freihandelsabkommen mit den USA
Nachdem Ende April die Präsidenten von Peru und der USA das geplante Freihandelsabkommen zwischen beiden Ländern unterzeichnet hatten, kam es erneut zu Protesten von Bauernverbänden und anderen sozialen Organisationen gegen das Inkrafttreten des Paktes.

Die Bauern wehren sich gegen das Abkommen, da sie einen ungleichen Wettbewerb mit der hoch subventionierten nordamerikanischen Landwirtschaft fürchten, und forderten, dass das Parlament den Entwurf nicht ratifiziert, sondern zu einem Volksentscheid aufruft, damit die Bevölkerung darüber entscheidet.

Im Laufe des Monats Mai kam es lokal zu einer Reihe von Demonstrationen gegen das Freihandelsabkommen. So gingen am 2. Mai die Mitglieder der Bauernföderation des Departements Ancash (Federación Agraria Departamental de Ancash) in Huaraz auf die Straße. In der Provinz Canchis in der Region Cusco protestierten die Mitglieder verschiedener Bauernorganisationen mit Straßenblockaden gegen eine eventuelle Ratifizierung des Abkommens durch das Parlament.

Proteste gegen das Freihandelsabkommen in Lima Proteste gegen das Freihandelsabkommen in Trujillo Die Proteste gipfelten am 24. Mai in einem nationalen Aktionstag gegen das Freihandels-
abkommen, zu dem Bauernorganisationen mit der Nationalen Agrarföderation (Confederación Nacional Agraria - CNA) an der Spitze aufgerufen hatten und dem sich eine große Zahl von Basisorgani-
sationen und Gewerkschaften anschlossen. Auf einer Protestdemonstration zum Kongress in Lima brachte der Vorsitzende der CNA, Antolín Huáscar, erneut die Ablehnung der Bauernverbände zum Ausdruck und stellte die Wirksamkeit der von der Regierung angekündigten Hilfsprogramme für die Landwirtschaft in Frage. Luis Valer, der stellvertretende Vorsitzende der Einheitszentrale der Arbeiter und Angestellten (Central Unitaria de Trabajadores - CUT) sagte in seiner Rede, dass sie Informationen hätten, nach denen die verschiedenen Fraktionen des Parlaments eine Absprache getroffen hätten, das Freihandelsabkommen noch vor dem Regierungswechsel am 28. Juli zu ratifizieren. Laut Valer sei daran auch die sozialdemokratische APRA beteiligt, um für den Fall, dass sie die Stichwahl für die Präsidentschaft am 4. Juni gewinnt und die Regierung übernimmt, die Verantwortung für die negativen Folgen der jetzigen Regierung von Alejandro Toledo zuzuschieben. Auch in anderen Städten Perus, darunter Trujillo, Ayacucho, Chimbote, Bagua Grande und Tarapoto, gab es Massendemonstrationen von Bauern, Gewerkschaften und Basisorganisationen gegen das Freihandelsabkommen. In Cusco blockierten die Mitglieder der Bauernorganisationen die Straße zwischen Puno und Cusco auf der Höhe der Ortschaften Combapata, Sicuani und Maranganí in der Provinz Canchis. Laut Mauro Hancco, dem Führer der Bauern der Provinz Canchis, unterstützen rund 40000 Bauern der Region die Protestaktionen gegen das Abkommen und haben beschlossen, diese fortzusetzen, bis das Parlament die Ratifizierung ablehnt und zu einem Volksentscheid aufruft.


Nein zur Privatitisierung Proteste von Studenen der staatlichen Universitäten
Im Mai kam es an verschiedenen Universitäten des Landes zu einer langen Reihe von Protesten. Mit der Besetzung von universitären Einrichtungen und Demonstrationen forderten Studenten die bessere Studienbedingungen und eine transparente Haushaltspolitik oder wehrten sich gegen korrupte und unfähige Dozenten und Funktionäre.

Am 5. Mai besetzten in Ilo rund 400 Studenten den Hauptsitz der Universität José Carlos Mariátegui aus Protest gegen Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung von Geldern. Die Studenten beschuldigten die Universitätsleitung unter anderem, den Dozenten ein zinsloses Darlehen von 10000 Soles gewährt zu haben, und forderten eine Verbesserung der Infrastruktur der Hochschule. Daneben erklärten sie sich mit der Forderung der Verwaltungsangestellten nach der Angleichung ihrer Gehälter an die der Justizangestellten solidarisch.

Studentenprotest in JuliacaIn Juliaca besetzten Studenten der Universität Néstor Cáceres Velásquez das Hauptgebäude der Hochschule, um von der Universitätsleitung die Nivellierung ihrer Unterbringungs- und Verpflegungskosten und die Offenlegung der Bilanzen über die Verwendung der Gelder zu fordern. Die Studenten beklagten sich über das akademische Niveau der Dozenten. In einem Memorandum forderten sie die Herunterstufung der Gehälter der Professoren, mehr Geld für Laboratorien und die Einrichtung von Internetanschlüssen. Da die Universitätsleitung sich weigerte, auf ihre Forderungen einzugehen, setzten die Studenten ihre Proteste fort. Am 10. Mai zogen rund 100 Studenten in einer Protestdemonstration vom Universitätsgelände zum Sitz der Hochschulverwaltung. Auf dem Weg warfen die Studenten Steine und Glas auf die Straße, um den Verkehr lahm zulegen, und machten ihrem Unmut über die Universitätsleitung Luft. Die Studenten beschuldigten die Funktionäre unter anderem, die Kosten für Bau von vier neuen Gebäuden in den Büchern zu hoch angegeben zu haben, und forderten sie auf, sich zu dieser Anschuldigung zu äußern. Am gleichen Tag kam es zu Zusammenstößen zwischen Studenten und Sicherheitspersonal der Universität, als dieses vergeblich versuchte, die besetzten Gebäude zu räumen. Nach dem Zwischenfall bekräftigten die Studenten ihren Entschluss, die Besetzung fortzusetzen, bis die Universitätsleitung auf ihre Forderungen eingeht.

Am 11. Mai demonstrierten Studenten der Universität San Marcos in Lima für die Verbesserung des Essens in der Mensa und gegen Pläne der Privatisierung der Einrichtung. Die Studenten, die sich zu einer Protestkundgebung auf dem Universitätsgelände versammelt hatten, beschuldigten die Universitätsleitung, allen voran der Rektor Manuel Burga, dass sie die Mensa privatisieren und eine Bezahlung für das Essen einführen wolle, das derzeit gratis an bedürftige Studenten ausgegeben wird.

In Arequipa protestierten am 15. Mai mehr als 1000 Jurastudenten der Nationalen Universität San Agustín mit einer Kundgebung gegen die Modifizierung des Studienplans. Die Studenten beschwerten sich, dass der Studienplan jedes Semester oder jährlich umgestellt wird und sich dadurch ihr Studium verlängert.

Studentenprotest in Huanuco Mit der Besetzung des Versuchsgartens der Hochschule begannen die Studenten der Agronomie der Nationalen Universität Hermilio Valdizán in Huanuco einen Kampf für die Verbesserung ihrer Studienbedingungen. Mit ihrer Aktion forderten sie den Ausbau des Gartens in ein Forschungszentrum, den Bau von Seminarräumen und die Einrichtung von Laboren, damit die Lehrveranstaltungen dorthin verlegt werden können. Da die Universitätsleitung in keiner Weise auf ihre Forderungen einging, versammelten sich die Studenten am 29. Mai zu einer Protestkundgebung vor dem Rektorat der Universität und verlangten, mit dem Rektor zu sprechen, der sich jedoch nicht blicken ließ. Die Studenten beschuldigten die Universitätsleitung, dass sie sich ihren Forderungen widersetzt, weil sie das Gelände des Versuchsgartens wie bisher für den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten verwenden will, die kommerzialisiert werden, und erklärten, dass sie die Besetzung des Gartens fortsetzen werden, bis ihre Forderungen erfüllt werden.

Aus Protest gegen die Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft besetzten am 26. Mai rund 50 Studenten das Rektorat der Nationalen Universität der Amazonía in Iquitos. Die Studenten, die den Stämmen der indianischen Ureinwohner angehören, beschwerten sich, dass der Rector ihnen kostenlose Mahlzeiten in der Mensa verweigert, obwohl es ein diesbezügliches Abkommen zwischen der Interethnischen Vereinigung für die Entwicklung der peruanischen Urwaldgebiete (Asociación Interétnica de Desarrollo de la Selva Peruana - AIDESEP) gibt. Die Entrüstung der Studenten verstärkte sich, als der Staatsanwalt Salazar Lino sie aufforderte, das Gebäude zu räumen und "in ihre Heimatgebiete zu verschwinden, um dort zu protestieren", worauf die Studenten erklärten, dass sie ihre Kampfmaßnahmen fortsetzen werden, bis ihre Forderung erfüllt ist.

Die Studenten der Nationalen Universität Enrique Guzmán y Valle "La Cantuta" in Lima besetzten am 26. Mai das Universitätsgelände aus Protest gegen die neue Universitätsleitung, die am Vortag die Geschäfte übernommen hatte. Die Studenten beschuldigten den neuen Rector Juan Máximo Tutuy der Korruption und forderten die Wiederaufnahme von zwei Studenten der Sozialwissenschaften, die der Universität verwiesen worden waren.

In Cusco brachten am 29. Mai Studenten der Kunsthochschule ihren Protest gegen den Disput zwischen dem Exrektor der Hochschule Justino Mendoza und dem derzeitigen Rektor Jorge Luis Fernández zum Ausdruck, die auf persönlichen Querelen beruht und den Studienbetrieb beeinträchtigt. Die Studenten forderten die Reorganisation der Hochschule und kritisierten Unregelmäßigkeiten bei der Anstellung von Dozenten.


Warnstreik der Universitätsangestellten in Piura Proteste von Verwaltungsangestellten der Universitäten
Nachdem im Jahr zuvor der Streik der Angestellten der staatlichen Universitäten vom monatelangen Streik der Dozenten überdeckt wurde, nahmen sie nach dem Beginn des neuen Semesters an einigen Unversitäten wie die Piura, Chiclayo und Ica den Kampf für die durchsetzung ihrer Forderungen wieder auf.

Warnstreik der Universitätsangestellten in Piura Die Verwaltungsangestellten der Universität Piura ergriffen eine Reihe von Kampfmaßnahmen zur Durchsetzung von vereinbarten Lohnerhöhungen. Am 9. Mai forderten sie mit einer Kundgebung und einer Demonstration zum Sitz des Rektors eine Zusatzzahlung von 100 Soles für drei Monate aus Eigenmitteln der Universität, die ihnen bei Verhandlungen am 5. Mai 2005 zugesagt wurde. Zuvor hatte der Chef des Planungsbüros ihnen stattdessen eine Erhöhung von 25 Soles monatlich angeboten, die von den Angestellten abgelehnt wurde. Außerdem forderten sie unter anderem die Abschaffung von überflüssigen Posten und die Verbesserung der Verträge von Honorarkräften. Da die Universitätsleitung sich nicht verhandlungsbereit zeigte, traten die Angestellten am 17. Mai in einen 24-stündigen Warnstreik, in dessen Verlauf sie den Eingang des Verwaltungsgebäudes besetzten und eine Sitzung der Dekane verhinderten. Am 23. Mai setzten sie mit einem 48-stündigen Warnstreik ihre Kampfmaßnahmen fort. Am Morgen des ersten Streiktages blockierten sie die Eingänge des Hochschulgeländes und der Schule für Aufbaustudium.

Am 10. Mai traten rund 600 Verwaltungsangestellte der Universität Pedro Ruiz Gallo in Chiclayo in einen 48-stündigen Warnstreik, um vereinbarte Gehaltserhöhungen durchzusetzen. Der Streik richtete sich gegen das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, das keinerlei Interesse an der Umsetzung einer Vereinbarung mit dem Nationalen Exekutivkomitee der Gewerkschaft der Verwaltungsangestellten zeigt, bei der eine Gehaltserhöhung von 300 Soles monatlich zugesagt wurde.

Die Verwaltungsangestellten der Universität San Luis Gonzaga in Ica traten am 16. Mai in einen dreitägigen Warnstreik für die Durchsetzung ihres Forderungskatalogs. Dieser beinhaltete unter anderem Gehaltserhöhungen, die Festanstellung von befristet Beschäftigten, den kostenfreien Wechsel von den privaten Rentenversicherern in das staatliche Rentensystem und die Bereitstellung von 3% des Staatshaushaltes für die Verbesserung der staatlichen Universitäten des Landes.


Proteste der Lehrer in Julcán Proteste von Lehrern und Eltern an den staatlichen Schulen
Im Mai kam es in verschiedenen Orten im Landesinneren zu Protesten von Lehrern der staatlichen Schulen, die für die Zahlung ausstehender Gehälter und die Auszahlung von vereinbarten Gehaltserhöhungen kämpften. Außerdem gab es an mehreren Schulen teilweise zusammen mit den Eltern Proteste gegen die Ernennung von korrupten und unfähigen Funktionären.

Am 2. Mai gingen in Huaraz (Ancash) die Mitglieder der Lehrergewerkschaft SUTEP auf die Straße, um die Bezahlung von Sonderzulagen wie die Zulage für geleistete Dienstjahre und Ausgaben für Sterbefälle zu fordern, die ihnen die Zentralregierung seit mehreren Jahren schuldet.

In den Provinzen Julcán und Santiago de Chuco (La Libertad) protestierten Lehrer und Eltern mehrere Wochen lang gegen den Direktor der lokalen Schulbehörde, den sie einer Reihe von Unregelmäßigkeiten beschuldigten und dessen Absetzung sie forderten. Nach Angabe von Lehrern und Eltern, bringt der derzeitige Direktor der Schulbehörde Fernando Sotomayor Paredes nicht die Voraussetzungen für sein Amt mit, wie es das Lehrergesetz vorschreibt, denn er war nie Lehrer und verfügt über keinerlei Erfahrung für seinen Posten. Daneben forderten sie auch die Absetzung des Personalchefs Juan Roldán Cuba, den sie der ständigen Missachtung der Rechte der Lehrer der Provinz beschuldigten. Ab dem 5. Mai führten Eltern und Lehrer täglich Proteste gegen die Funktionäre durch, deren vorläufiger Höhepunkt am 9. Mai die Besetzung des Sitzes der Schulbehörde von Santiago de Chuco durch die Mitglieder der Lehrergewerkschaft SUTEP war. Am 24. Mai zogen die Eltern und Lehrer der Schulen der Provinz Julcán durch die Straßen der Stadt, um gegen die Ratifizierung der Direktoren der Schulbehörden von Santiago de Chuco und Julcán durch den Präsidenten der Regionalregierung von La Libertad Homero Burgos zu protestieren. Die Demonstration, die sich dem Protestmarsch gegen das Freihandelsabkommen mit den USA anschloss, endete mit einer symbolischen Ankettung an das lokale Freiheitsdenkmal. Die Demonstranten forderten die sofortige Absetzung des Direktors der lokalen Schulbehörde Ángel Cruz Pajares Vásquez und anderer Funktionäre und eine Reorganisation der Behörde. Am 29. Mai traten vier Lehrer der Provinz Santiago de Chuco aus Protest gegen die Ratifizierung der Direktoren der Schulbehörden von Santiago de Chuco und Julcán in einen Hungerstreik. Eskortiert von Lehrern, Eltern und Führern der lokalen Bauernwachen ketteten sie sich dazu am Denkmal des Hauptplatzes des Ortes an.

Am 9. Mai traten die Lehrer des Departements Lambayeque in einen Warnstreik, um die Zahlung ihrer ausstehenden Gehälter aus den Jahren 2004, 2005 und 2006 zu verlangen. Der Generalsekretär der Lehrergewerkschaft SUTEP Lambayeque, Luis Heredia, machte das Wirtschafts- und Finanzministerium, das Bildungsministerium, sowie den Kongress dafür verantwortlich, dass sie kein grünes Licht für die Überweisung der Gelder geben, die für die Zahlung ihrer ausstehenden Gehälter vorgesehen sind.

Demonstration der Lehrer in Puno In Puno traten am 17. Mai die Mitglieder der Lehrergewerkschaft SUTEP in einen 24-stündigen Warnstreik aus Protest gegen den Gesetzentwurf über die Lehrerlaufbahn im öffentlichen Dienst, der ihnen viele erworbene Rechte nimmt. Wie der Gewerkschaftsführer Tadeo Charca Quispe erklärte, führt der Gesetzentwurf nicht nur zu Gehaltseinbußen sondern schränkt ihre Arbeitsrechte und ihre Aufstiegsmöglichkeiten ein. Außerdem forderten die Lehrer die Reorganisation der regionalen Direktion des Bildungsministeriums und ihrer lokalen Vertretungen.

Am 22. Mai besetzten in Piura die Eltern der Schüler des Schule "San Juan Baustista" das Schulgebäude und verhinderten den Zutritt von Lehrern und Schülern. Die Protestaktion richtete sich gegen den Diebstahl von Computern im Wert von 30000 Soles, die schlechte Arbeit des Vorstands der Elternvereinigung und die mangelnde Hygiene in der Schule: Die Eltern forderten die Absetzung des Rektors, Teilen des Verwaltungs- und Sicherheitspersonals und des Vorstands der Elternvereinigung.

Schulbesetzung durch Eltern in Ayacucho Am 27. Mai besetzten in Ayacucho mehr als 1000 Eltern das Gebäude der Schule "Mariscal Cáceres", um die vollkommene Reorganisation der Einrichtung und insbesondere die Absetzung des Rektors zu fordern, den sie verschiedener Unregelmäßigkeiten und der Misshandlung der Schüler beschuldigten. Die Direktorin der lokalen Schulbehörde, die lokale Vertreterin der Defensoría del Pueblo (Ombudsmann) und der Gouverneur des Distrikts Ayacucho kamen vor Ort, um den Konflikt zu lösen. Nachdem sie die Klagen der Eltern gehört hatte, sagte die Direktorin der Schulbehörde zu, sofort eine Reorganisation einzuleiten.

Am 29. Mai forderten die Mitglieder der Lehrergewerkschaft SUTEP-Piura mit einer Protestdemonstration durch die Straßen der Stadt die sofortige Auszahlung der Sonderzulage, die durch ein Dekret der Zentralregierung vom 13. Mai für die gesamte Lehrerschaft angeordnet wurde. Die Lehrer beklagten sich, dass die Regionalregierung ihnen die Zahlung mit der Begründung verweigert, dass sie das Geld noch nicht angewiesen bekommen hätte, während das Finanzministerium sie informiert habe, dass die Überweisung erfolgt sei.


krankenschwestern in Piura Streiks der Angestellten des Gesundheitsministeriums
Ein Teil der Verwaltungsangestellten der Krankenhäuser des Gesundheitsministeriums setzten ihren am 25. April begonnenen unbefristeten Streik für die Umsetzung einer schriftlichen Vereinbarung mit dem Gesundheitsministerium vom Juni 2005, in der die Festanstellung von befristet Beschäftigten technischen Angestellten und Hilfskräften zugesagt wurde, fort.

Verwaltungsangestellte der Krankenhäuser vor der Botschaft von Venezuela Am 1. Mai kündigten sie eine Verstärkung ihrer Protestaktionen im ganzen Land an. Der Vorsitzende des Streikkommandos der Einheitsföderation der Beschäftigten des Gesundheitswesens (Fenutssa), Miguel Martínez, erklärte, dass dieser Beschluss die Antwort auf das Vorgehen der Gesundheitsministerin Pilar Mazetti ist, die den Streik für illegal erklärt hatte, weil er nur von einer Fraktion des Gremiums unterstützt wird. Am 3. Mai besetzten die streikenden Verwaltungsangestellten des Gesundheitsministeriums den Sitz der Einheitsföderation der Beschäftigten des Gesundheitswesens (Fenutssa) aus Protest gegen die Gewerkschaftsführung, die den Streik nicht unterstützt. Die Besetzung des Gebäudes, das im Distrikt Breņa in Lima liegt, führte zu Handgreiflichkeiten zwischen den Gewerkschaftsführern und Mitgliedern der streikenden Fraktion, bei denen es zwei Verletzte gab. Am 23. Mai führte eine Gruppe von etwa 30 Verwaltungsangestellten des Gesundheitsministeriums eine Protestkundgebung in der Botschaft von Venezuela durch, um die Öffentlichkeit auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Sie waren Teil eines Protestmarsches von rund 200 Demonstranten, die sich 6 Stunden lang vor dem Botschaftsgebäude versammelten.

In Abancay legten am 23. Mai die Mitglieder der Nationalen Föderation der Angestellten des Gesundheitsministeriums die Arbeit nieder und besetzten das Krankenhaus Guillermo Díaz de la Vega und die Regionale Direktion des Gesundheitsministeriums von Apurímac. Damit schlossen sie sich dem landesweiten Kampf um die Durchsetzung ihres Forderungskatalogs an.

Warnstreik der Krankenpflegerinnen in Huancayo Am 29. Mai begannen die Angestellten des Gesundheitsministeriums einen unbefristeten landesweiten Streik. Die zentrale Forderung war die Festanstellung der befristet Beschäftigten und die damit verbundenen Gehaltserhöhungen und sozialen Leistungen. Außerdem fordern sie die Einbeziehung der Vergütung der Bereitschaftsdienste in die Berechnung der Rentenansprüche. Der Streik war begleitet von einer Reihe von Protestaktionen im ganzen Land. So legten am 31. Mai die Krankenpflegerinnen des Krankenhauses La Caleta in Chimbote für drei Stunden die Arbeit nieder und versammelten sich zu einer Kundgebung am Eingang des Krankenhauses. In Huancayo zogen rund 50 Krankenpflegerinnen der Krankenhäuser El Carmen und Daniel Alcides Carrión durch die Straßen der Stadt und forderten mit Sprechchören und Spruchbändern höhere Gehälter und Festanstellung der befristet Beschäftigten. In Piura fand am gleichen Tag eine ähnliche Protestaktion statt.


Straßenblockade in Yunguyo Proteste gegen korrupte Kommunalpolitiker
Im Mai verschärften sich erneut die Proteste gegen korrupte Kommunalpolitiker. Das Zentrum der Proteste war wie zuvor die Region Puno. Eine explosive Situation gab es im Distrikt Yunguyo in der Provinz Lampa, wo die Bevölkerung mehrere Wochen lang gegen die Rückkehr des Bürgermeisters protestierte, gegen den ein Verfahren wegen Veruntreuung von Geldern läuft.

Proteste der Bewohner von Yunguyo in Puno Die Proteste begannen, als am 16. Mai der Bürgermeister Ernesto Gauna Mamani versuchte, die Amtsgeschäfte wieder aufzunehmen, nachdem ein Gericht einige Tage zuvor seine Freilassung aus der Untersuchungshaft angeordnet hatte. Daraufhin versammelte sich eine größere Gruppe von Bewohnern der Ortschaft, die der "Einheitsfront zur Verteidigung der Interessen von Yunguyo" angehören, vor dem Rathaus, um dies zu verhindern. Als die Anhänger des Bürgermeisters von der Aktion erfuhren, begaben sie sich ebenfalls zum Rathaus, um den Bürgermeister zu unterstützen, und es kam zu einer Konfrontation beider Gruppen, bei der es durch das Eingreifen der Polizei bei kleineren Rangeleien blieb. Daraufhin beschlossen die Gegner des Bürgermeister rund um die Uhr Wachen vor dem Rathaus aufzustellen, um eine Rückkehr des Bürgermeisters zu verhindern und die Intervention staatlicher Institutionen wie der Defensoría del Pueblo und der Allgemeine Rechnungsprüfungsstelle der Republik zu fordern, um den Konflikt zu lösen. Am 25. Mai trat die Bevölkerung von Yunguyo in einen 48-stündigen regionalen Streik, zu dem die Einheitsfront zur Verteidigung der Interessen von Yunguyo aufgerufen hatte und dem sich die Händler des Marktes und die Lehrergewerkschaft SUTEP anschlossen. Am Nachmittag trafen der regionale Präfekt, sowie Vertreter der Defensoría del Pueblo und des Vikariats von Juli ein, um zu vermitteln. Nach einer längeren öffentlichen Versammlung vor dem Rathaus berief der Präfekt für den folgenden Tag eine außerordentliche Ratssitzung mit der Anwesenheit aller Ratsmitglieder und des Bürgermeister ein. Der Vertreter der Defensoría del Pueblo kündigte an, dass er auf den Bürgermeister einwirken werde, damit er seine Amtsgeschäfte niederlegt, bis die Vorwürfe gegen ihn geprüft sind. Am 29 Mai kam es zu einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen der Polizei und Bürgern von Yunguyo, als diese den Bürgermeister beim Verlassen einer Ratssitzung angriffen. Auf der Sitzung, zu der die Vermittler aufgerufen hatten, wurde der Bürgermeister aufgefordert, sein Amt ruhen zu lassen, bis das Verfahren gegen ihn abgeschlossen ist, was er ablehnte. Daraufhin wurde er beim Verlassen der Sitzung von aufgebrachten Bürgern angegriffen, und die Polizei griff ein, um den Bürgermeister zu schützen. Bei dem Zwischenfall wurden zwei Polizisten und zwei Angreifer verletzt.

Am 3. Mai kam es bei Protesten der Bewohner des Distrikts Buldibuyo (La Libertad) gegen den Bürgermeister Daniel Sevillano Lecca, der von der Bevölkerung des Amtsmissbrauchs beschuldigt wird, zu schweren Auseinandersetzungen. Die Vorfälle ereigneten sich als der Bürgermeister, der im letzten Jahr vorläufig abgesetzt wurde, am 2. Mai zusammen mit der Staatsanwältin der Provinz Pataz, Milagros Burgos, und unter Polizeischutz versuchte, seine Amtsgeschäfte wieder aufzunehmen und das Rathaus wieder zu eröffnen, das seit dem 26. April geschlossen war. Die Bürger des Distrikts, die das Rathaus bewachten, versuchten seine Rückkehr zu verhindern, worauf es zu einer Straßenschlacht kam, bei der es mindestens 20 Verletzte gab.

Proteste der Bewohner von Sallique gegen den Bürgermeister Die Bewohner des Distrikts Sallique in der Provinz Jaén (Cajamarca) protestierten am 9. Mai auf einer Kundgebung gegen den Bürgermeister Longobardo Ojeda Huamán, von dem sie forderten, dass er die Verwendung der Gelder, die die Kommune von der Zentralregierung erhält, offen legt. Die Demonstranten beschuldigten den Bürgermeister außerdem der Vetternwirtschaft, da er drei Familienmitglieder als Angestellte in der Stadtverwaltung untergebracht hatte, und warfen ihm vor, den Distrikt sich selbst zu überlassen, da er überwiegend in der Stadt Jaén wohnt.

Am 21. Mai besetzten rund 300 Gouverneure der Ortschaften des Distrikts Ilave in der Provinz El Collao (Puno) die Subpräfektur in Ilave, um gegen die schlechte Amtsführung des Amtsinhabers Facundo Arocutipa Madani zu protestieren, der vorbestraft ist und gegen den ein Verfahren wegen Kirchenschändung läuft. Die Demonstranten hatten sich zunächst zu einer Kundgebung vor dem Gebäude versammelt und beschlossen dann, es zu besetzen. Sie drohten, Arocutipa Mamani auf dem Rücken eines Esels aus der Stadt zu treiben, wenn er nicht sofort abgesetzt wird. Am 29. Mai gab der Präfekt von Puno bekannt, dass das Innenministerium den Subpräfekten von Ilave seines Amtes enthoben hat.

Die Bewohner von Paratia in der Provinz Lampa (Puno) traten am 25. Mai in einen 24-stündigen Streik aus Protest gegen den Bürgermeister, den sie der Korruption und der mangelnden Transparenz in der Haushaltsführung beschuldigen. Der Vorsitzende des Kampfkomitees des Distrikts, Mauro Puma Mamani, erklärte, dass die Bevölkerung es leid ist, Anträge zu stellen, um die Intervention der Allgemeinen Rechnungsprüfungsstelle der Republik und die Unterstützung der Defensoría del Pueblo bei der Offenlegung des Haushalts der Kommune zu erreichen. Darum brachten sie ihren Protest mit Straßenblockaden und einer großen Demonstration zum Ausdruck.


Und außerdem ...
Proteste der Arbeiter des Bergbauunternehmens Barrick in Ancash, Streiks und Proteste im öffentlichen Dienst, neue Proteste gegen die Umweltverschmutzung durch den Bergbau, Kämpfe der Bauarbeiter für Arbeitsplätze und bessere Arbeitsbedingungen, Proteste gegen die Freilassung des Ex-Diktators Fujimori in Chile, Aktionen der Bürgermeister von Ancash für die sofortige Auszahlung der ganze Jahresquote an den Konzessionsgebühren des Bergbaus ...

Ein Toter bei gewaltsamem Zusammenstoß zwischen der Polizei und Bergarbeitern des Bergwerks Pierina in Ancash
In der Stadt Huallapampa im Departement Ancash kam es am 5. Mai zu einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen Arbeitern des Bergwerks Pierina und der Polizei, bei dem ein Arbeiter getötet wurden und mehr als ein Dutzend teilweise schwer verletzt wurden. Der Zwischenfall ereignete sich, als Hunderte von Bewohnern aus den umliegenden Dorfgemeinschaften, die als Tagelöhner in dem Bergwerk arbeiten, das in den Schwarzen Kordilleren von Huaraz liegt und dem Bauunternehmen Barrick gehört, sich zu einer Protestkundgebung in Huallapampa versammelten, um Lohnerhöhungen zu fordern. Als Reaktion auf die ablehnende Haltung der Unternehmensführung blockierten die Bauern die Zufahrtsstraßen zum Bergwerk mit Steinen und Baumstämmen. Darauf versuchte eine Patrouille der Polizei die Demonstranten mit Tränengasbomben zu vertreiben, worauf die Bauern die Polizisten mit Steinen bewarfen. Schließlich eskalierte die Situation, und die Polizei setzte ihre Schusswaffen ein, was zu dem tragischen Ergebnis führte.

Proteste gegen das Bergbauunternehmen Barrick in Ancash Verhandlungen von Arbeitern mit Vertretern des Unternhemens Barrick Am folgenden Tag bemühte sich das Ministerium für Energie und Bergbau um eine Lösung des Konflikts. Zu diesem Zweck sandte es am Vorabend an den Vorsitzenden des Zentralkomitees der Dorfgemeinschaften von Huaraz, Juan Rosales Gonzales, eine Einladung, damit am nächsten Tag eine Kommission der Bauern an einem Gespräch mit Vertretern des Bergbauunternehmens Barrick im Ministerium in Lima teilnimmt. Doch die Bauern lehnten die Teilnahme an dem Termin ab und beriefen eine Versammlung aller Vertreter der Dorfgemeinschaften der Schwarzen Kordilleren ein, um über die Kampfmaßnahmen der kommenden Tagen beraten. Sie beschlossen die Blockade der Zufahrtsstraße zu den Betriebsanlagen des Bergwerks auf der Höhe der Ortschaft Jangas aufrechterhalten.

Schließlich kam es durch die Vermittlung des Ministeriums am 8. Mai zu Verhandlungen zwischen Vertretern des Bergbauunternehmens Barrick Misquichilca und den protestierenden Arbeitern, bei denen das Unternehmen versprach, die Gesamtkosten für die ärztliche Behandlung der drei schwer verletzten Arbeiter zu übernehmen, bis diese vollkommen wiederhergestellt sind, während im Fall des toten Arbeiters eines der Subunternehmen die Familie entschädigen wird. Außerdem stellte das Unternehmen als Zeichen der Trauer vorübergehend die Produktion ein, während die Mitglieder der Dorfgemeinschaften zusagten, die Blockade der Straße zu dem Bergwerk aufzuheben. Am folgenden Tag wurden die Verhandlungen fortgesetzt, während die Bauern, die Straßenblockade nach drei Tagen aufhoben.

Weitere Proteste von Bauarbeitern
Auch im Monat Mai kam es wieder zu Protesten von Bauarbeitern an verschiedenen Orten des Landes. In Chiclayo forderten am 8. Mai rund 100 Bauarbeiter mit einer Kundgebung vor einer Baustelle, dass sie bei der Vergabe von Arbeitsplätzen berücksichtigt werden, und drohten den Bauleitern des Unternehmens BCG, ihre Proteste zu verstärken, wenn sie keine Arbeit erhalten.

Proteste von Bauarbeitern in Lima Am 24. Mai besetzte in Lima eine Gruppe von aufgebrachten Bauarbeitern die Wasseraufbereitungsanlage La Atarjea der Wasserbetriebe Sedapal im Bezirk El Agustino. Die rund 100 Arbeiter forderten bessere Arbeitsbedingungen. Der Generalsekretär der Baugewerkschaft, Vicente Aponte, informierte, dass sie sich zu dieser Maßnahme entschlossen hätten, "weil sie es leid sind, dass Sedapal die Forderungen der Arbeiter ignoriert und den Subunternehmen erlaubt, sich über unsere Rechte hinwegzusetzen".

Am 25. Mai beschloss das Bauunternehmen Perú LNG, aufgrund der Proteste von Bauarbeitern aus Chincha und Caņete die Arbeiten zum Bau der Gasverflüssigungsanlage in La Melchorita, auf der Höhe des Kilometer 167 der Panamericana Süd, vorübergehend einzustellen. Während einer Protestaktion, mit der die Bauarbeiter gefordert hatten, dass die Arbeitsplätze der Baustelle zu gleichen Teilen an Arbeiter aus Caņete und Chincha vergeben werden, da die Baustelle an der Grenze beider Provinzen liegt, hatten die Demonstranten versucht, die Büros des Unternehmens zu stürmen, Reifen verbrannt und die Fahrzeuge der Firma mit Steinen beworfen.

In Piura versammelte sich am 29. Mai eine Gruppe von Bauarbeitern gegenüber dem Rathaus, um gegen die Verzögerung bei der Vergabe öffentlicher Aufträge und der Erteilung von Baugenehmigungen zu protestieren, die sie arbeitslos macht. Die Demonstranten hatten Lebensmittel mitgebracht, um eine Gemeinschaftsküche einzurichten und so auf ihre Notlage aufmerksam zu machen.

Gemeinschaftsküche der streikenden Angestellten des öffentlichen Dienstes in San Martín Streik der Angestellten Regionalvertretungen der Ministerien in der Region San Martín
Nach mehreren Warnstreiks begannen die Angestellten der regionalen Vertretungen der Ministerien der Zentralregierung in der Region San Martín am 10. Mai einen unbefristeten Streik, mit dem sie für die Anerkennung von Gehaltszuschlägen eintraten, die während der Übergangsregierung von Valentín Paniagua verfügt wurden. Die Regionalregierung zog sich zunächst aus der Verantwortung, indem sie darauf verwies, dass das Wirtschafts- und Finanzministerium den notwendigen Zusatzkredit von 300 Millionen Soles verweigert habe. Am 17. Mai wurde der Streik vorläufig beendet, nachdem der Präsident der Regionalregierung zugesagt hatte, eine Resolution zu erlassen, mit der er die Zahlung anordnet.

Erneuter Warnstreik von Journalisten und Technikern des Fernsehsenders Panamericana Television
Nachdem sie bereits im April Warnstreiks durchgeführt hatten, legzen sie Journalisten und Techniker von Panamericana Television am 8 Mai erneut die Arbeit nieder und traten in einen überraschenden Warnstreik aus Protest gegen die nicht erfüllten Zusagen des Direktoriums des Senders, der ihnen bis zu fünf Monate Gehalt schuldet.

Pensionäre fordern den kostenfreien Austritt aus dem privaten Rentensystem
Am 9. Mai ketteten sich fünf Pensionäre der "Vereinigung für den kostenfreien Austritt aus der privaten Verwaltung der Pensionsfonds" (Asociación por la Desafiliación de las Administradoras de los Fondos de Pensiones - AFP) im Innenhof der Kirche San Francisco im Zentrum von Lima an, um gegen die Verzögerung bei der Verabschiedung des Gesetzes zu protestieren, das den kostenfreien Austritt aus dem privaten Rentensystem verfügt. Die Demonstranten kritisierten die systematische Abwesenheit einiger Mitglieder der Kommission für Sozialversicherung des Kongresses, die dazu führt, dass nicht das nötige Quorum vorhanden ist, um das Gesetz zu verabschieden.

Proteste in Huancabamba gegen das Bergbauunternehmen Majaz Neue Proteste gegen die Umweltverschmutzung durch den Bergbau
Die Bevölkerung von Alto Piura führte neue Protestaktionen gegen die Aktivitäten des Bergbauunternehmens Majaz in der Region durch. Am 11. Mai demonstrierten rund 3000 Personen aus den Dorfgemeinschaften und Ortschaften der Provinz in den Straßen von Ayabaca, um einmal mehr ihren Protest gegen die Aktivitäten des Unternehmens Majaz zum Ausdruck zu bringen. Die Bauern fürchten, dass durch den Bergbau die Wasserläufe der Region verseucht werden und sie damit ihrer Lebensgrundlage beraubt werden. Sie setzten dem Unternehmen eine Frist von 30 Tagen, um sich aus der Gegend zurückzuziehen. Am 29 Mai trat die Bevölkerung der Distrikte Ayabaca und Huancabamba in der Provinz Alto Piura in einen 48-stündigen Streik, zu dem die Front für die Entwicklung der Nordgrenze von Peru aufgerufen hatte, um gegen das Bergbauprojekt Rio Blanco des Unternehmens Majaz zu protestieren. Am ersten Tag des Streiks beteiligte sich vor allem die Landbevölkerung mit Straßenblockaden an den Protesten, während in den Städten kaum etwas von dem Streik zu spüren war. Nur eine Gruppe von rund 200 Bauern aus der Dorfgemeinschaft Segunda y Cajas versammelte sich auf dem Hauptplatz von Huancabamba. Am zweiten Tag zogen rund 2000 Demonstranten aus den Dorfgemeinschaften Segunda y Cajas, Quispampa, Francisco Santa Cruz Huamán und Huaricancha durch die Straßen von Huancabamba. Im Gegensatz zum Vortag schlossen fast alle Geschäfte ihre Türen. In Ayabaca lehnte die Elternvereinigung der Schule "Seņor Cautivo" eine Spende von fünf Computern, die ihnen Vertreter des Unternehmen Majaz übergeben wollten, ab, weil sie diese als Versuch werteten, den Widerstand gegen die Aktivitäten des Unternehmens in der Gegend zu untergraben.

Auch in Cajamarca kam es zu neuen Protesten gegen die Pläne des Bergbauunternehmens Yanacocha, seine Aktivitäten auszuweiten. Am 26. Mai fand ein regionaler Streik statt, zu dem Bauernorganisationen, die Kommune Huambocancha Baja, die Studentenvereinigung der Universität Cajamarca und die Lehrergewerkschaft SUTEP aufgerufen hatten. Die Protestaktionen begannen um Mitternacht mit der Blockade der Straße Cajamarca-Bambamarca durch Bauern der anliegenden Dorfgemeinschaften. Die Proteste richteten sich gegen drei Anträge, mit denen das Unternehmen Yanacocha das Ministerium für Energie und Bergbau um eine Genehmigung für die Ausweitung seiner Aktivitäten auf drei neue Gebiete in der Gegend von Cajamarca ersucht. Sie bildeten außerdem Teil der landesweiten Proteste gegen das Freihandelsabkommen mit den USA.

Daneben wandte sich eine Delegation der indianischen Dorfgemeinschaften aus dem Distrikt Trompeteros in der Region Loreto in Lima an die Presse und die zuständigen Behörden, um gegen die Verseuchung des Wassers durch die Erdölförderung des Unternehmens Pluspetrol zu protestieren. Bei einem Treffen mit den Beratern des Gesundheitsministeriums legten die Vertreter von 32 Dorfgemeinschaften dar, wie der Fluss Corrientes sich seit dem Beginn der Erdölförderung in de siebziger Jahren von ihrer wichtigsten Lebensquelle in eine ernsthafte Bedrohung für ihre Gesundheit gewandelt hat. Henderson Rengifo, der Koordinator der Föderation der einheimischen Dorfgemeinschaften des Corrientes (Federación de Comunidades Nativas del Corrientes - FECONACO), der die Dorfgemeinschaften angehören, erklärte, dass alle Dörfer der Gegend ihr Wasser aus dem verseuchten Fluss beziehen und sich von Tieren ernähren, die ebenfalls daraus trinken, was zu Krankheiten unter der Bevölkerung geführt hat. Darum widersetzen sich die Dorfgemeinschaften der Aufnahme der Erdölförderung auf zwei neuen Erdölfeldern durch die Unternehmen Burlington Resources Perú Limited und Petroleum del Perú, die bereits einen Vertrag mit Perupetro unterschrieben hat. Auf dem Treffen wurde eine Fortsetzung der Gespräche für den folgenden Tag angekündigt, die das Ziel haben, eine Kommission mit Beteiligung verschiedener staatlicher Stellen zu bilden, um nach einer Lösung des Problems zu suchen.

Die Konflikte in den ehemaligen Zuckerkooperativen im Norden schwelten weiter
Die seit Jahren schwelenden Konflikte in den ehemaligen Zuckerkooperativen kamen erneut zum Ausbruch. Die Kooperativen, in denen der Zuckerrohranbau und die industrielle Weiterverarbeitung zusammengefasst sind, wurden in den neunziger Jahren in Aktiengesellschaften verwandelt. Dadurch wurden Bauern und Arbeiter zu Kleinaktionären, deren Existenz von wechselnden korrupten oder unfähigen Vorständen abhängt, die von Mehrheitseignern - der Staat oder privaten Investoren - eingesetzt werden. Das Ergebnis ist, dass ehemals rentable Betriebe in die Krise gerieten und hoch verschuldet sind.

Proteste der Arbeiter von Tumán In der Zuckerfabrik Tumán (Lamabayeque) kam es am 15. Mai zu Protestaktionen von Arbeitern und Bauern, die versuchten, die Durchsetzung eines Gerichtsbeschlusses zu verhindern, mit dem die Wiedereinsetzung der früheren Geschäftsführung von Wigberto Cabrejos Flores verfügt worden war. Zu diesem Zweck blockierten sie die Zufahrtsstraßen zum Sitz des Unternehmens. Nachdem die Polizei sie mit Tränengas zum Rückzug gezwungen hatte, konnte der zuständige Friedensrichter unter starkem Polizeischutz schließlich in das Verwaltungsgebäude gelangen und die Übergabe der Geschäftsführung vollziehen.

Am 19. Mai protestierten rund 100 Beschäftigte der Zuckerfabrik Pucalá in Chiclayo gegen den Beschluss eines Zivilgerichts, das die Überwachungskommission für Unternehmen und Aktienbesitz (Comisión Supervisora de Empresas y Valores - Conasev) anwies, eine Aktionärsversammlung einzuberufen, um eine neue Geschäftsführung zu wählen. Wie der Sprecher der Demonstranten, Porfirio Díaz Benavides, erklärte, zielt dieser Beschluss darauf ab, die erst kürzlich wieder aufgenommene anwachsende Produktion einzustellen, damit die Gruppe Cromwell Aset aufgrund einer angeblichen Aktienmehrheit von 51.43% die Geschäftsführung wieder an sich reißt, obwohl diese nichts in die Sanierung des Unternehmens investiert hat, wie es die Gruppe Consorcio Azucarero del Norte tut, die die jetzige Geschäftsführung stellt.

Am 22. Mai versammelten sich befristet beschäftigte Arbeiter vor dem Sitz des Unternehmens Tumán und forderten die Zahlung ihrer seit 6 Monaten ausstehenden Gehälter. Die Demonstranten beschwerten sich, dass der Zucker von Tumán in Säcke des Unternehmens Pomalca abgefüllt wird, um das richterliche Embargo zu umgehen, durch das die Zahlungsverpflichtungen des Unternehmens, darunter die Gehaltsschulden an die Arbeiter, erfüllt werden sollen. Die Arbeiter versuchten den Abtransport der falsch deklarierten Zuckerladungen zu verhindern und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei, die sie mit Tränengas zu vertreiben versuchte.

Die Bevölkerung von Barranquita fordert die Stilllegung der Fabriken der Gruppe Romero in Andahuasi und Barranquita
Auf einer öffentlichen Versammlung am 16. Mai brachte die Bevölkerung von Barranquita in der Provinz Lamas ihren Protest gegen die Praktiken der Finanzgruppe Romero zum Ausdruck, die in der Gegend eine Palmölfabrik und die Zuckerraffinerie Andahuasi betreibt. Unterstützt von Behördenvertretern und der katholischen Kirche beschwerten sich die Bürger, dass sich die Gruppe Romero für die Anpflanzung von Zuckerrohr und Ölpalmen mit juristischen Winkelzügen rechtswidrig Land aneignet, das den dort ansässigen Bewohnern gehört. Aus diesem Grund beschloss die Versammlung, dass die Gruppe Romero beide Betriebe stilllegen soll, bis die juristische Situation geklärt ist, und drohte andernfalls mit rechtlichen Folgen.

Proteste der Bürgermeister von Ancash in Lima Kampf für eine Beteiligung der Regionen an den Einnahmen aus der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen
Die Bezirks- und Provinzbürgermeister und der Präsident der Regionalregierung von Ancash kämpften für die Überweisung des jährlichen Anteils der Region an den Einnahmen aus den Konzessionsgebühren für den Bergbau in einer Summe anstatt in Monatsraten, wie es die Zentralregierung verfügt hat, da sie fürchten, dass es mit dem Antritt einer neuen Regierung am 28. Juli Probleme bei der Auszahlung geben wird. Zu diesem Zweck begaben sie sich am 17. Mai nach Lima, wo sie der Presse und den Beratern des Präsidenten Toledo ihren Standpunkt vortrugen. Außerdem hinterließen sie ein Schreiben für den Vorsitzenden des Ministerrats Pedro Pablo Kuczynski. Da die Regierung ihrer Forderung nicht nachkam, riefen sie für den 23. Mai zu einem regionalen Streik auf, in dessen Verlauf der Bürgermeister von Nuevo Chimbote, Valentín Fernández, zusammen mit anderen Bezirksbürgermeistern eine Demonstration auf der Panamericana Nord anführte, durch die der Verkehr auf dieser Fernstraße mehrere Stunden Lang lahm gelegt wurde. Ähnliche Aktionen gab es in Moro, Nepeņa und Casma.

Aus ähnlichen Motiven trat die Bevölkerung der Provinz La Convención (Cusco) am 23. Mai in einen dreitägigen regionalen Streik, zu dem das zentrale Kampfkomitee der Gegend aufgerufen hatte. Mit der Kampfmaßnahme forderten die Bewohner der Provinz von der Zentralregierung die Kontrolle über das Geld, das den Kommunen von Echarati und die Provinz aus dem Topf der Konzessionseinnahmen für den Ergasabbau von Camisea erhalten. Während des Streiks wurde der Busverkehr zwischen Cusco und Quillabamba eingestellt, da sich die Transportunternehmen der Maßnahme anschlossen. Außerdem wurden die Zufahrtsstraßen zu der Provinz blockiert.

Proteste der Baumwollbauern von Piura Proteste der Baumwollbauern der Region Piura
Nachdem Verhandlungen mit Vertretern des Landwirtschaftsministeriums ohne konkretes Ergebnis geblieben waren, begannen die Baumwollbauern der Region Piura am 17. Mai einen unbefristeten Streik, um die Auszahlung der Steuersubventionen zu fordern, die ihnen die Regierung im Vorjahr zugesagt hatte, wenn sie sich in das Steuerregister eintragen. Im Rahmen ihres Streiks blockierten die Bauern die Panamericana Nord und brachten den Verkehr in Richtung Piura zum Erliegen. Am frühen Nachmittag beschlossen sie, die Blockade aufzuheben, nachdem sie erfahren hatten, dass in der Ausgabe der offiziellen Tageszeitung "El Peruano" ein Dekret veröffentlicht wurde, mit dem ihre Ansprüche anerkannt und die Auszahlung der Subventionen verfügt wurde.

Proteste gegen die Freilassung von Fujimori Proteste gegen die vorläufige Freilassung des Ex-Diktators Fujimori in Chile
Nachdem ein chilenisches Gericht am 18. Mai den Ex-Diktator Fujimori bis zum Abschluss des Auslieferungsverfahrens, das die peruanische Justiz gegen ihn eingereicht hat, vorläufig freiließ, kam es zu spontanen Protesten. In Lima versammelten sich Mitglieder von Menschenrechtsorganisationen und Angehörige der Opfer seiner Verbrechen zu einer Protestkundgebung vor der chilenischen Botschaft, um gegen die Freilassung zu protestieren. In Arequipa zogen mehr als 200 Personen durch die Straßen der Stadt. Die Demonstranten, mehrheitlich Rentner, verbrannten während einer Kundgebung auf dem Hauptplatz der Stadt Strohpuppen mit gestreifter Sträflingskleidung, die Fujimori und Mitglieder der paramilitärischen Gruppe Colina darstellten. Am 20 Mai versammelten sich Angehörige der Opfer des Ex-Diktators und Mitglieder von Menschenrechtsorganisationen zu einer Mahnwache neben der Kathedrale von Lima, um an die Verbrechen zu erinnern, die er während seiner Amtszeit beging. Am selben Tag demonstrierten in Iquitos die Mitglieder des Gewerkschaftsverbandes CGTP und der Baugewerkschaft gegen die vorläufige Freilassung Fujimoris. Die Demonstranten zogen zum Sitz der chilenischen Fluggesellschaft LAN, damit diese "ihren Protest an die chilenischen Behörden übermittelt", wie sie sagten.

Beschäftigte des Stromversorgers Electro Oriente traten in einen 24-stündigen Warnstreik
Mit einer Mahnwache vor dem Sitz des Unternehmens traten am 19.Mai die Beschäftigten des Stromversorgers Electro Oriente von Tarapoto in einen 24-stündigen Warnstreik für die Erfüllung ihres Forderungskatalogs des Jahres 2006. Wie der Generalsekretär der Gewerkschaft der Arbeiter und Angestellten des Unternehmens erklärte, ist eine ihrer Forderungen die Nichteinmischung des Nationalen Fonds für die Finanzierung der Unternehmertätigkeit des Staates (FONAFE) in die Tarifverhandlungen. Außerdem fordern sie unter anderem, dass die Beschäftigungsverhältnisse auf der Basis von Werkverträgen nicht weiter steigen und zwei zu Unrecht entlassene Arbeiter wieder eingestellt werden.

Demonstration von Taxifahrern in Arequipa Proteste von Transportunternehmen in Arequipa
Am 22. Mai traten die Gremien der Eigentümer und Beschäftigten der Transportunternehmen von Arequipa in einen Streik aus Protest gegen die Privatisierung des Einzugs von Steuern und Gebühren. Da dieses so genannte System der Steuerverwaltung (SAT) in Händen eines Privatunternehmens ist, gewährt es keinerlei Aufschub bei der Zahlung von Steuern und Gebühren, was im Fall einer Steuerschuld unmittelbar zur Zwangsvollsteckung führt. Die Streikenden zogen in einem Protestzug durch das Zentrum der Stadt und blockierten die Zufahrten zum Hauptplatz der Stadt, wo sie eine Kundgebung abhielten.

Bewohner von Cusco forderten die Annullierung einer Resolution des Nationalen Kulturinstituts
Am 23. Mai protestierten mehr als 500 Bewohner des Nordostens der Stadt, wo die archäologische Anlage Sacsayhuamán liegt, gegen eine Resolution des Nationalen Kulturinstituts von Cusco aus dem Jahre 2004, mit der ihr Wohngebiet in das Gebiet der Anlage mit einbezogen wird. Die Bewohner, die sich dort nach dem großen Erdbeben in den fünfziger Jahren ansiedelten, beschwerten sich, dass aufgrund der Resolution der Etat für öffentliche Arbeiten in ihrem Stadtteil nicht mehr bewilligt wird, ohne dass sich die Vertreter der Kommune über eine Lösung des Problems äußert.

Demonstration gegen Korruption in Tarapoto
Am 20. Mai demonstrierten in Tarapoto die Mitglieder der Lehrergewerkschaft SUTEP, Verwaltungsangestellte, Mitglieder des Gewerkschaftsverbandes CGTP, Studenten, Schüler, Elternvereinigungen und andere Bürger gegen die herrschende Korruption. Die Demonstranten zogen zunächst zum Sitz der Regionalregierung von San Martín, wo sich deren Präsident aufhielt, der es jedoch vorzog, sich nicht blicken zu lassen. Von dort aus marschierten sie zum Justizgebäude und zum Sitz der lokalen Schulbehörde, alles Institutionen, die wegen Fällen von Korruption von den Bürgern kritisiert werden.

Protest von rechtwidrig entlassenen Angestellten ds öffentlichen Dienstes in Arequipa
In Arequipa begannen am 25. Mai sieben ehemalige Angestellte des öffentlichen Dienstes, die unter der Regierung Fujimori rechtswidrig entlassen wurden, im Atrium der Kathedrale einen Hungerstreik. Sie bildeten Teil einer Gruppe von 180 ehemaligen Bediensteten von Behörden und öffentlichen Unternehmen in Arequipa, die trotz der Anerkennung ihrer Rechte mit der Begründung, es gäbe keine freien Stellen, bisher nicht wieder eingestellt worden sind.

Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Cusco fordern die gleichmäßige Verteilung von Leistungszuschlägen
Am 29. Mai protestierten die Beschäftigten der Regionalregierung, der regionalen Vertretungen der Ministerien und des Departementarchivs vor dem Sitz der Regionalregierung für die gleichmäßige Verteilung von Leistungszuschlägen. Wie die Demonstranten erklärten, erhält nur ein Teil der Bediensteten Leistungszuschläge, obwohl diese allen Beschäftigten der regionalen Behörden zustehen.

Demonstration der Dorfgemeinschaften von Pamap Cangallo Dorfgemeinschaften aus Cangallo (Ayacucho) fordern niedrigere Fahrpreise
Mit einem Protestmarsch nach Huamanga (Ayacucho) protestierten am 29. Mai die Bauern der Dorfgemeinschaften von Pampa Cangallo gegen die unverhältnismäßige Erhöhung der Fahrpreise nach Huamanga von 8 auf 10 Soles. Wie sie erklärten, ist dies insbesondere für die vielen Personen, die täglich die Strecke fahren, um Handel zu betreiben, eine übermäßige Belastung. Außerdem forderten sie die Schließung des Busbahnhofs im Distrikt San Juan Bautista, der nicht die notwendige Sicherheit bietet und außerdem zu eng ist. Außerdem wäre damit ein Monopol aufgehoben, und es gäbe einen freien Wettbewerb, der zu einer Absenkung der Fahrpreise führen würde. Dem Protestmarsch schlossen sich der Bürgermeister der Provinz Cangallo, sowie der Gouverneur, der Subpräfekt und andere Amtsträger der Provinz Víctor Fajardo an.

Proteste der Mütter der Volksküchen in Chimbote Proteste der Mütter der Volksküchen von Chimbote
Am 30. Mai protestierte eine Gruppe von Müttern der Volksküchen vor dem Rathaus von Chimbote lautstark gegen den Bürgermeister, weil sie seit zweieinhalb Monaten keine Lebensmittel aus dem staatlichen Hilfsprogramm erhalten haben, da die Stadtverwaltung das Ausschreibungsverfahren noch nicht abgeschlossen hat. Die Demonstranten beschuldigten den Chef des Büros für Bürgerbeteiligung der Provinzverwaltung und den Vorsitzenden der Geschäftsführung, dass sie die Ausgabe der Lebensmittel absichtlich verzögern, um sie zu zwingen, im zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen für den Kandidaten der APRA, Alan Garcia, zu stimmen, wie sie ihnen unverblümt gesagt hätten.

Bewohner des Tals von Pativilca in der Region Lima fordern Wasser und Strom
Rund 1000 Bewohner von Huayto, Upacá Carreteria und anderen Dörfern des Tals von Pativilca in der Region Lima zogen am 30. Mai in einer Demonstration zum Rathaus von Pativilca, um den Bürgermeister Arturo Espinoza Meza aufzufordern, den Baubeginn des öffentlichen Elektrizitäts- und Trinkwassernetzes zu beschleunigen. Nach einer mehrstündigen Mahnwache vor dem Rathaus versprach der Bürgermeister, dass die Arbeiten im Juni beginnen werden.