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Soziale Proteste in Peru

APRIL 2006

Bergarbeiter STREIKS UND PROTESTE DER BERGARBEITER
Die Arbeiter verschiedener Bergbauunternehmens kämpften für Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen. Die Arbeiter des Unternehmens Doe Run in Junín traten in einen unbefristeten Streik, um die Auszahlung des Gewinnanteils zu fordern, der ihnen laut Gesetz zusteht. Die Arbeiter des Unternehmens Yanacocha in Cajamarca streikten für Lohnerhöhungen und andere Forderungen, während in der Region La Libertad dieArbeiter des Unternehmens Panamerican Silver SAC für die Erfüllung ihres Forderungskatalog kämpften.

Demonstration der Bergarbeiter des Unternehmens Doe Run Streik der Bergarbeiter des Unternehmens Doe Run in Junín
  5.4.2006 In Huancayo lehnten Vertreter der Gewerkschaft der Metallarbeiter des Bergbauunternehmens Doe Run Perú die einmaliges Sonderzahlung, die ihnen das Unternehmen geboten hatte, ab und bestanden einmal mehr auf der sofortigen Auszahlung ihres Gewinnanteils für das Jahr 2005, der ihnen dem Gesetz nach zusteht. Auf einer Pressekonferenz bekräftigten die Gewerkschaftsführer Erasmo Fernández León und Mauricio Huamán die Position der Arbeiter, die auf einer Versammlung am Vortag beschlossen hatten, die Sonderzahlung zurückzuweisen und ab dem 1. April in einen unbefristeten Streik zu treten, falls das Unternehmen nicht einlenkt.

Streikbeschluss der Bergarbeiter von Doe Run   11.4.2006 In La Oroya, Region Cerro de Pasco, traten die Mitglieder der Gewerkschaft der Metallarbeiter des Unternehmens Doe Run in einen unbefristeten Streik, obwohl dieser von der regionalen Vertretung des Arbeitsministeriums für unzulässig erklärt worden war. Wie Humberto Cosme Molina, der Generalsekretär der Gewerkschaft, erklärte, fordern die Arbeiter die Zahlung eines Gewinnanteils von 8%, wie es das Gesetz vorschreibt. Der Gewerkschaftsführer wies die Haltung der Geschäftsführung zurück, die sich dieser Verpflichtung mit dem Argument zu entziehen versucht, dass das Unternehmen Steuerschulden aus dem Vorjahr begleichen muss, und forderte eine Offenlegung der Bilanzen. Daneben forderten die Arbeiter mit ihren Streik die Bezahlung von Überstunden und die Einführung von Tätigkeitskategorien und Gehaltsstufen, da derzeit alle als einfache Arbeiter geführt werden und keine Möglichkeit haben aufzusteigen. Am Nachmittag brachten die Frauen und Kinder der Arbeiter und die Bevölkerung der Stadt in einem Protestmarsch ihre Unterstützung für die Streikenden zum Ausdruck.


Arbeiter des Bergbauunternehmens Panamerican Silver demonstrieren für die Erfüllung ihres Forderungskatalogs
  5.4.2006 In Quirovilca in der Region La Libertad protestierten Gewerkschaftsvertreter der Arbeiter des Bergbauunternehmens Panamerican Silver SAC öffentlich gegen die Hinhaltetaktik der Unternehmensvertreter bei den Verhandlungen über ihren Forderungskatalog. Laut den Gewerkschaftsführern, fordern die Arbeiter Gehaltserhöhungen, Elektrizität für ihre Unterkünfte, die kostenlose Bereitstellung von Arbeitskleidung wie Helmen, Stiefeln, Handschuhen, Schutzbrillen, sowie Kohle und Brennholz zum Kochen und Heizen und Waschmittel zum Waschen ihrer Arbeitskleidung. Die Arbeiter beklagten sich, dass das Unternehmen sich nach wie vor weigert, diese grundlegenden Dinge bereitzustellen, obwohl viele Bauunternehmen seit dem Jahr 2004 beträchtliche Gewinne gemacht haben, da die Preise für Metalle auf dem internationalen Markt gestiegen sind.


Streikende Bergarbeiter des Unternehmens Yanacochy Streik der Bergarbeiter des Unternehmens Yanacocha
  15.4.2006 Mit der Blockade der Straße Cajamarca-Bambamarca, die zum Bergwerk führt, begannen mehr als 2000 Arbeiter des Bergbauunternehmens Yanacocha in der Region Cajamarca einen unbefristeten Streik, um unter anderem Lohnerhöhungen, die Einhaltung des Acht-Stunden-Tages und die Wiedereinstellung von entlassenen Arbeitern zu fordern. Die Sprecherin des Unternehmens, Carolina Castillo, erklärte, dass das Unternehmen bereit zu Verhandlungen ist und keine Druckmittel einzusetzen gedenkt.

  16.4.2006 Die Arbeiter des Bergbauunternehmens Yanacocha setzten ihren unbefristeten Streik fort. Angesichts der unflexiblen Haltung der Betriebsleitung drohten sie am Vormittag, ihre Protestmaßnahmen zu radikalisieren. Im Laufe des Tages kam es zu einem Zusammenstoß mit der Polizei, als diese versuchte, die Blockade der Zufahrtsstraße zu en Betriebanlagen, mit der die Arbeiter die Durchfahrt von Fahrzeugen des Unternehmens verhinderten, zu räumen. Dabei wurden zwei Arbeiter verhaftet.

  17.4.2006 Die Gewerkschaftsführer und die Unternehmensleitung von Yanacocha begannen Verhandlungen, um den unbefristeten Streik zu beenden. Der Geschäftsführer von Yanacocha, Federico Schwalb, und der Generalsekretär der Gewerkschaft, Guillermo Nina Yampasi, führten die Verhandlungskommission an, die hinter verschlossenen Türen tagte. Am Nachmittag gelangten beide Parteien zu einer Einigung, und die Arbeiter, die die Blockade der Zufahrtsstraße zu dem Bergwerk aufrechterhalten hatten, räumten die Straße und zogen in einer Demonstration ins Zentrum der Stadt Cajamarca, um die Verhandlungsergebnisse zu erfahren.


Bergarbeiter PROTESTE UND STREIKS DER BESCHÄFTIGTEN IM ÖFFENTLICHEN DIENST
Im April kam es erneut zu einer Reihe von Protesten der Beschäftigten im öffentlichen Dienst, wenn auch in geringerem Maße als in den Vormonaten, bedingt durch die ungünstige Konjunktur der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen vom 9. April, die eine Übergangsperiode bis zum Eintritt einer neuen Regierung einleiteten, da sich der amtierende Präsident Toledo nicht zur Wiederwahl stellte.

Städtische Arbeiter von Piura Die städtischen Arbeiter von Piura fordern die Einhaltung von Tarifvereinbarungen
  3.4.2005 Mit Parolen wie "Nein zu Korruption", "Wir fordern die Zahlung unserer Gehälter", zogen die Mitglieder der Einheitsgewerkschaft der städtischen Arbeiter des Distrikts La Unión in Piura in einer Demonstration durch das Zentrum der Stadt, um gegen den Bürgermeister, Julio Chunga Ortiz, zu protestieren. Rund 60 städtische Arbeiter traten in einen 24-stündigen Warnstreik und drohten, diesen weiter auszudehnen, wenn der Bürgermeister sich nicht an die Vereinbarungen hält, die bei Verhandlungen in den Jahren 2003 und 2004 getroffen worden sind. Wie die Arbeiter erklärten, zahlt die Stadtverwaltung nicht die Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung, obwohl sie ihnen vom Lohn abgezogen werden, und schuldet ihnen außerdem die Sonderzuschläge zum Schulanfang und andere Sonderzahlungen.

Warnstreik der städticshen Arbeiter von Santiago Cao Warnstreik der städtischen Arbeiter von Santiago de Cao (La Libertad)
  5.4.2006 Die Angestellten der Stadtverwaltung von Santiago de Cao (La Libertad) traten einen 24-stündigen Warnstreik aus Protest gegen die Weigerung des Bürgermeisters, Esteban Guzmán Gavidia, eine paritätische Kommission zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zu bilden. Wie der Gewerkschaftssekretär Gilberto García Reaño erklärte, sind die Arbeiter es müde, dass versucht wird, die Forderungen auf persönlicher Ebene zu behandeln, und fordern kollektive Tarifverhandlungen, die ein von der Verfassung von 1993 garantiertes Recht sind.


Lehrer fordern die Absetzung des Direktors und die Reorganisation der Schulbehörden von San Miguel (Lambayeque)
  3.4.2006 Lehrer der Einheitsgewerkschaft der Beschäftigten im Bildungswesen-SUTEP der Provinz San Miguel in der Region Lambayeque zogen in einer Protestdemonstration durch das Zentrum der Stadt, um die sofortige Absetzung des Direktors der lokalen Schulbehörde und die Rerganisation der Behörde zu fordern. Der Gewerkschaftsführer der SUTE-SAM, Idelso Hernández Hernández, beschuldigte den Direktor der Schulbehörde, freie Stellen zurückzuhalten, um diese mit der Komplizenschaft der regionalen Schulbehörde unter der Hand an den Meistbietenden zu verkaufen, wie es bei der Vergabe von Lehrerstellen geschehen ist. Wie er erläuterte, wurden nur eine freie Stelle für Vorschullehrer, 5 für Grundschullehrer und 6 für die Oberstufe öffentlich ausgeschrieben. Doch bei Nachforschungen gelang es den Lehrern festzustellen, dass es zwei weitere freie Stellen für Vorschullehrer, sechs in Grundschulen und acht für die Oberstufe gibt, die nicht ausgeschrieben worden sind.

In Tumbes fordern Lehrer die Absetzung des Direktors des höheren technologischen Instituts
  3.4.2006 Eine Gruppe von Lehrern des höheren technologischen Institut "José Abelardo Quiñones" in Tumbes ging erneut auf die Straße, um von der regionalen Schulbehörde und der Regionalregierung die Absetzung des Direktors des Instituts zu fordern. Die Kommission für Disziplinarverfahren der regionalen Schulbehörde hatte im vergangenen Jahr gegen diesen wegen einer Reihe von Unregelmäßigkeiten eine Disziplinarstrafe verhängt und ihn für acht Monate seines Postens enthoben, doch diese Sanktionen wurden nicht umgesetzt.

Demonstration von Lehrern in Iquitos Proteste von Lehrern in Iquitos protestieren gegen den Direktor der Schulbehörde
  5.4.2006 Am Vormittag versammelten sich eine Gruppe von Lehrern vor der regionalen Schulbehörde in Iquitos (Loreto), um gegen den Direktor der Institution zu protestieren, der sie als Beschäftigten zweite Klasse behandelt, weil sie nur mit befristeten Verträgen arbeiten. Die Demonstranten beklagten sich, dass sie neben anderen Verstößen gegen ihre Rechte nicht ihr volles Gehalt erhalten haben.


Krankenschwestern des Krankenhauses der Polizei traten einen 24-stündigen Warnstreik
  4.4.2006 Die Mitglieder der Nationalen Gewerkschaft der zivilen Krankenpflegerinnen der Polizei von Peru traten in einen 24-stündigen Warnstreik. Sie forderten unter anderem die Zahlung des Sonderzuschlages für Pflegeberufe von 660 Soles für alle, eine Gehaltserhöhung von 50 Soles nach dem Gesetz 122-2005, die Zahlung von Bereitschaftsdiensten und die Anhebung der Gehaltsstufe für die Zivilangestellten. Sie kündigten an, dass sie am 11. April in einen unbefristeten Streik treten werden, wenn bis dahin ihre Forderungen nicht erfüllt sind.

Verwaltungsangestellte des Gesundheitsministeriums treten in einen unbefristeten Streik
  25.4.2006 Ein Teil der Verwaltungsangestellten des Gesundheitsministeriums traten in einen unbefristeten Streik. Am ersten Streiktag versammelte sich eine größere Gruppe von Streikenden vor dem Sitz des Ministeriums in der Avenida Salaverry in Lima. Die Gewerkschaftsführern Domingo Cabrera erklärte, dass sie entschlossen sind, die Maßnahme aufrechtzuerhalten, bis ihre Forderungen erfüllt sind, denn seit mehr als zehn Monaten wird ihnen eine Lösung ihrer Probleme zugesagt, ohne das etwas geschieht. Im Juni 2005 trafen die Föderation der Verwaltungsangestellten und das Gesundheitsministerium eine schriftliche Vereinbarung, mit der die Festanstellung von befristet Beschäftigten technischen Angestellten und Hilfskräften zugesagt wurde, die immer noch nicht erfolgt ist.

  29.4.2006 Das Gesundheitsministerium erklärte den unbefristeten Streik eines Teils der Verwaltungsangestellten, die zum Nationalen Notkomitee der Einheitsföderation der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums (Fenutssa) gehören, für unzulässig. Laut einer Resolution, die in der offiziellen Tageszeitung El Peruano veröffentlicht wurde, begründete das Gesundheitsministerium diesen Beschluss damit, dass die Vereinigung nicht offiziell anerkannt ist und aus diesem Grunde nicht die Normen angewandt werden können, die die Beziehungen der Tarifparteien regulieren.


Demonstration von rechtswidrig entlassenen Staatsbediensteten in Puno Neue Proteste von rechtswidrig entlassenen ehemaligen Angestellten des öffentlichen Dienstes
  7.4.2006 Rund 500 ehemalige Angestellte des öffentlichen Dienstes, die unter der Regierung Fujimori rechtswidrig entlassen wurden, versammelten sich zu einer lautstarken Kundgebung vor dem Sitz der Regionalregierung Puno, um die sofortige Wiedereinstellung von 80 ehemaligen Staatsbediensteten zu fordern, für die das Arbeitsministerium eine Frist bis zum 7. April gesetzt hatte. Die Demonstranten beklagten, dass die Behörden und öffentlichen Unternehmen sich mit dem Argument, es seien keine freien Stellen vorhanden, weigern, der Anweisung der Regierung nachzukommen.


Bäuerin auf Protestdemonstration PROTESTE DER BAUERN
Die Bauern verschiedener Sektoren brachten erneut ihren Protest gegen die Agrarpolitik der Regierung zum Ausdruck. Die Cocabauern in Huánuco und Bauern in Cusco gingen auf die Straße, um gegen das Freihandelsabkommen mit den USA und für eine Reihe anderer Forderungen zu demonstrieren. Die Reisbauern in der Region la Libertad traten in einen 48-stündigen regionalen Streik, um von der Regierung angemessene Preise für ihre Produkte zu fordern.

Demonstration von Cocabauern in Huanuco Regionaler Streik der Cocabauern der zentralen Urwaldregion
  3.4.2006 Zum Auftakt eines 48-stündigen Streiks gegen das Freihandelsabkommen mit den USA und den Ausnahmezustand in der Region zogen rund 3000 Cocabauern durch die Straßen der Stadt Huánuco. Die Regierung hatte am 18. Februar den Ausnahmezustands in einigen Provinzen der Regionen Huánuco, San Martín und Ucayali wegen der Präsenz von Verbänden bewaffnete Rebellen um weitere 60 Tage verlängert. Iburcio Morales, der Führer der Nationalen Zentrale der Cocabauern von Peru, forderte die Bildung einer hochrangigen Kommission aus Vertretern der Regierung und des Parlaments, um über eine Lösung ihrer Forderungen zu verhandeln. Die Cocabauern verlangten außerdem den endgültigen Rückzug der Nationalen Kommission für Entwicklung und ein Leben ohne Drogen (Devida), die mit der Vernichtung von Cocapflanzungen beauftragt ist. Eine andere Forderung der Bauern war, dass durch eine Verordnung der Regionalregierung ein ständiger runder Tisch eingerichtet wird, um politische Vorschläge für die Verteidigung der Landwirtschaft, insbesondere des Cocaanbaus, zu erarbeiten.

  7.4.2006 Aufgrund des Drängens der Cocabauern, die sich seit drei Tagen in der Stadt aufhielten, diskutierte die Regionalregierung von Huánuco die Kampfplattform der Bauern und erklärte, dass sie die Forderung nach dem Ende der zwangsweisen Vernichtung von Cocapflanzungen, die die Regierung Toledo betreibt, voll und ganz unterstützt. Andere offene Punkte wurden an die verschiedenen Geschäftsstellen verwiesen. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass ab dem 17. April einer Sonderkommission aus Mitgliedern des Regionalrats, Funktionären und Cocabauern die Debatte über die Bestimmungen, die die zwangsweise Vernichtung von Cocapflanzungen autorisiert, aufnimmt.


Demonstration von Arbeiter der Zuckerraffinerie Tumán Neue Proteste von Arbeitern der Zuckerraffinerien Tumán (Lambayeque)
  10.4.2006 Rund 100 Arbeiter der in eine Aktiengesellschaft umgewandelten ehemaligen Zuckerkooperative Tumán protestierten vor dem Justizgebäude und dem Sitz der Polizei in Chiclayo gegen die Rückkehr der früheren Geschäftsführung aufgrund eines Gerichtsbeschlusses. Sie unterstützen das derzeitige Direktorium, das von Wigberto Cabrejos angeführt wird, und drohten mit gewaltsamen Protesten und der Besetzung der Betriebsanlagen, wenn die frühere Geschäftsführung die Kontrolle über das Unternehmen übernehmen sollte.


Bauern aus Cusco protestieren gegen das Freihandelsabkommen mit den USA
  11.4.2006 Eine Gruppe von Bauern aus Cusco demonstrierte gegen die bevorstehende Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit den USA. Der Koordinator der Regionalversammlung von Cusco, Efraín Yepes, brachte seine Ablehnung gegen die Reise des Präsidenten Toledo nach Washington zum Ausdruck, wo er das Handelsabkommen unterzeichnen will. Er warnte, dass die Unterschrift hinfällig sei, da das Verfassungsgericht dem Kongress eine Initiative übermittelt hat, damit ein Referendum über das Freihandelsabkommen durchgeführt wird.


Reisbauern traten in einen 48-stündigen Streik für höhere Erzeugerpreise
  11.4.2006 Mehr als 1500 Bauern des Tals von Jequetepeque in der Region La Libertad versammelten sich ab 9 Uhr vormittags im Ort Ciudad de Dios, wo sie auf der Brücke Libertad den Verkehr lahm legten, um gegen die niedrigen Erzeugerpreise für Reis protestieren. Der Vorsitzende der Gemeinschaft der Nutzer des Bewässerungssystems der Region, Hugo Herminio Quilcate Sánchez, beklagte, dass der Preis für Rohreis von den Mühlenbesitzern und Großhändlern auf ein Minimum gedrückt worden ist.


UND AUSSERDEM ...
Streik der Hafenarbeiter des Hafens Ilo und der Besitzer der "Lastwagen-Busse" im Süden, Demonstrationen der Bewohner von Armenvierteln für den Anschluss an das öffentliche Wasser-, Abwasser- und Elektrizitätsnetz, Proteste in Orten im Landesinneren gegen korrupte Lokalpolitiker, von Universitätsstudenten gegen mangelnde Transparenz bei der Verwendung von Geldern, von Verwaltungsangestellten der Universitäten, von Händlern gegen die Übergriffe der Behörden, von Bauarbeitern für Arbeitsplätze ...

Hafenarbeiter treten in einen unbefristeten Streik
  1.4.2006 Rund 250 Mitglieder der "Nationalen Union der Hafenarbeiter und Seeleute" von Ilo traten in einen unbefristeten Streik für die Erfüllung ihres Forderungskatalogs, den sie vor mehr als einem Jahr den Hafenagenturen vorgelegt haben. Die Kampfmaßnahme begann um 0:00 Uhr mit der Einstellung aller Lade- und Löschtätigkeiten an den Terminals der staatlichen Hafenbehörde ENAPU, des Bergbauunternehmens Southern Peru und des Unternehmens Enersur. In den frühen Vormittagsstunden versammelten sich die Streikenden, angeführt von den lokalen Gewerkschaftsführern und dem nationalen Koordinator der Nationalen Föderation der Hafenarbeiter und Seeleute, Walter Ramírez Ballesteros, zu einer Protestkundgebung vor dem Sitz von ENAPU in Ilo, auf der sie warnten, dass sie den Streik aufrechterhalten werden, bis die Unternehmen die fünf Punkte ihres Forderungskatalogs, insbesondere eine bessere Bezahlung, erfüllt haben.

  10.4.2006 Die Hafenarbeiter von Ilo beschlossen nach zehntägigem Streik den Ausstand für 48 Stunden zu unterbrechen. Die vorübergehende Aussetzung des Streiks erfolgte, nachdem Vertreter der Agenturen übereingekommen waren, die Vertreter der Gewerkschaft am Mittwoch, den 12. April, zu einer Verhandlungsrunde einzuladen, um über die Forderungen zu beraten.

Straßenblockade beim Streik der Transportunternehmen in Puno Demonstration der Busfahrer in Juliaca Besitzer von "Lastwagenbussen" im Süden des Landes treten in einen unbefristeten Streik
  4.4.2006 Fünf Tage vor den Parlamentswahlen, zu denen erfahrungsgemäß die Zahl der Reisenden stark ansteigt, weil viele Personen in ihre Heimatorte reisen, um zu wählen, traten die Unternehmen der so genannten "Lastwagenbusse" (Busse mit Fahrgestellen von Lastwagen) in einen unbefristeten Streik, um den Widerruf des Dekrets 006 zu fordern, mit dem ab dem 15. Februar der Einsatz dieser Art von Fahrzeugen für den Personentransport verboten wurde. Der Streik, zu dem ursprünglich die Unternehmen verschiedener Regionen aufgerufen hatten, wurde insbesondere im Süden des Landes befolgt, wo eine große Zahl dieser Fahrzeuge verkehrt.

In Puno traten 27 Unternehmen von "Lastwagenbussen" im den Streik. Ab Mitternacht wurden die Tore des Busbahnhofs geschlossen und die Abfahrt der Fernbusse in verschiedenen Landesteilen verhindert. Die Streikenden blockierten außerdem mit Steinen und Glas die Hautzufahrtsstraßen zur Stadt. Am Vormittag zogen die Busfahrer mit ihren Fahrzeugen in einem Protestzug zur regionalen Vertretung des Ministeriums für Transport und Kommunikation. Am Nachmittag führten rund 15 dieser Fahrzeuge eine Kundgebung auf der Höhe des Kilometers 18 der Straße Arequipa - Yura durch, wo sie den Verkehr unterbrachen. Ähnliuch war das Panorama in der Stadt Juliaca, wo die Beschäftigten der Transportunternehmen auf die Straße gingen, um die Zufahrtsstraßen zur Stadt zu blockieren. Auch die Straße zum Flughafen und in die Provinz Lampa wurden von einigen Beschäftigten der städtischen Nahverkehrs blockierten, die riesige Felsbrocken auf die Straße rollten und damit den Verkehr lahm legten.

Der Sekretär für Organisationsfragen der regionalen Front der Transportunternehmen von Puno, Domingo Vega Checalla, erklärte, dass 200 Transportunternehmen bereit seien, ihren Protest so lange fortzusetzen, bis sie erreichen, dass die Frist bis zur Einstellung des Verkehrs dieser Fahrzeuge auf sechs Jahre verlängert wird, damit sie das investierte Kapital erwirtschaften können. Eine andere Forderung, die sie an das Ministerium für Transport und Kommunikation und an den Präsidenten der Republik richteten, war, dass Fahrgestelle von Originalbussen importiert werden, um die Fahrzeuge auf diese Art umzurüsten und die Kosten zu senken. Vega Checalla erklärte, dass eine letzte Option die Gewährung von Darlehen in der Höhe von 300.000 Dollar durch das Transportministerium oder eine andere Stelle wäre, um Originalbusse kaufen und weiter arbeiten zu können. Der Generalsekretär der Regionalen Front der Transportunternehmen von Puno vertrat, dass die Ursache des ganzen Problems die großen Transportunternehmen seien, die versuchen, die kleineren ausschalten, um ein Monopol über den Busverkehr zu erlangen.

In der Stadt Cusco waren die Touristen am schlimmsten von dem 24-stündigen Streik betroffen, den die Transportunternehmen durchführten, die auf dem Busbahnhof stationiert sind. Der Kampfmaßnahme schlossen sich 40 Unternehmen des überregionalen und regionalen Busverkehrs an, die neben der Rücknahme des Verbots der "Lastwagenbusse" die Senkung der Kosten für die Verkehrshaftpflichtversicherung und der Benzinpreise forderten. In Tacna sahen sich Hunderte von Passagieren daran gehindert, in die verschiedenen Ortschaften der Region Puno zurückzukehren. Die Hauptbetroffenen des Streiks waren Händler, die wöchentlich mit ihren Produkten zum Markt des Altiplano nach Tacna reisen. Die Beschäftigten der Transportunternehmen zogen in einer Protestdemonstration zur Präfektur, wo sie eine Erklärung übergaben, in der sie eine Audienz mit dem Verkehrsminister und dem Präsidenten der Republik verlangten. Der Streik wurde auch von den Transportunternehmen von Arequipa befolgt, wo die Fahrer mit ihren Fahrzeugen den Busbahnhof sowie einige Hauptstraßen blockierten.

  5.4.2006 Die Gremien der regionalen und überregionalen Busunternehmen, die in den Andengebieten Perus verkehren, beendeten ihren am Vortag begonnenen unbefristeten Streik, nachdem ihnen bei mehreren Gesprächen mit Parlamentariern zugesagt worden war, dass die "Lastwagenbusse" uneingeschränkt bis zum 28. Juli des Jahres verkehren können.

Protesttag in der Universität Cusco Studenten der Universität San Antonio Abad von Cusco fordern mehr Seminarräume
  4.4.2006 Die Studenten der Anthropologie der Fakultät für Sozialwissenschaften der Nationalen Universität San Antonio Abad von Cusco (UNSAAC) führten in den Räumlichkeiten der Hochschule einen kulturellen Protesttag gegen die Fremdnutzung von Seminarräumen. Wie die Studenten erklärten, verfügen sie seit dem Jahr 2002 nur über drei Seminarräume, sowie einen Raum, der zweigeteilt ist, während vier weitere Räume als Büros für die Verwaltungsangestellten der Universität benutzt werden, was sie dazu bewegt hat, Tische und Stühle in den Innenhof zu räumen, um dort Seminare abzuhalten.

Proteste der Verwaltungsangestellten der Universität von Tacna Proteste der Verwaltungsangestellten der Universität Tacna
  5.4.2006 Die Verwaltungsangestellten der Universität Jorge Basadre Grohmann in Tacna besetzten das Hauptgebäude der Universität und versuchten dasselbe mit dem Rektorat, um die Zahlung von Sonderzulagen für Todesfälle in der Familie und Feiertage durchzusetzen, die ihnen der Rektor zugesagt hatte. Die Angestellten beschuldigten den Chef der Rechtsabteilung, Luis Valdivia Salazar, die Gelder bewusst zurückzuhalten, weil er mit der Abmachung nicht einverstanden ist, und warfen dem Rektor vor, dass er seine Autorität nicht einsetzt, weil er den Konflikt mit Valdivia scheut.

Bewohner des Armenviertels Santa Rosa (Lima) fordern Besitztitel für ihre Grundstücke
  6.4.2006 Bewohner des Stadtteils Santa Rosa im Zentrum von Lima demonstrierten vor dem Ministerium für Wohnungsbau für die Einhaltung der Zusage des Ministers, ihnen Besitztitel zu verleihen. Wie die Demonstranten erklärten, ließ der Minister ihre früheren Häuser abreißen, um ein Neubauprojekt in Gang zu bringen, doch die Übergabe der Besitztitel ist nicht, wie versprochen, erfolgt.

In Kepashiato (Cusco) wurden die Verhandlungen über den Bruch der Gaspipeline von Camisea vorzeitig abgebrochen
  6.4.2006 Die Debatte zwischen einer Kommission unter der Führung der Beraterin des Ministeriums für Energie und Bergbau, Cecilia Blume, und den Bewohnern der Ortschaft Kepashiato im Distrikt Echarati in der Provinz La Convención (Region Cusco), wurde aufgrund der Differenzen zwischen den Bürgern und den Funktionären nach drei Stunden vorzeitig abgebrochen. Das Treffen hatte zum Ziel über die Fortschritte bei der Umsetzung der Versprechen zu informieren, die das Unternehmen Transportadora de Gas del Perú (TgP), die staatliche Institution zur Veraltung der natürliche Ressourcen, Osinerg und das Ministerium für Energie und Bergbau nach dem Bruch der Gaspipeline von Camisea im Februar gemacht hatten. Die Einwohner des Ortes hatten nach dem Vorfall unter anderen die Einrichtung einer Krankenstation, einen fest angestellten Arzt, einen Krankenwagen, eine Untersuchung der Umweltverschmutzung und des Wassers der Region und die finanzielle Entschädigung der Personen, die von dem Brand betroffen waren, gefordert.

Bewohner von Satipo fordern die Wiederherstellung der Elektrizitätsversorgung
  7.4.2006 Eine große Zahl von Bewohnern von Satipo forderte vor dem Sitz des Stromversorgers ElectroCentro die Wiederherstellung der Elektrizitätsversorgung, die drei Tage zuvor zusammengebrochen war. Der Stromausfall wurde durch den Ausfall von zwei Turbinen des Wasserkraftwerks Chalhuamayo verursacht, das das Unternehmen betreibt. Der Defekt hatte zur Folge, dass die Stromversorgung in den acht Distrikten der Provinz eingestellt werden musste und nur die Provinzhauptstadt weiter in eingeschränkter Form mit Strom versorgt werden konnte.

Bevölkerung von Arapa (Puno) droht mit der Besetzung der Wahllokale
  7.4.2006 Aus Protest gegen die Amtsführung des Bürgermeisters Jorge Roselló drohte die Bevölkerung von Arapa (in der Provinz Azángaro, Region Puno) mit der Besetzung der Wahllokale, wo am Sonntag, den 9. April, die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen abgehalten werden sollen. In den Tagen zuvor hatte eine umfangreiche Gruppe von Bürgern mit einer Mahnwache vor dem Rathaus begonnen, um den Rücktritt des Bürgermeisters zu fordern, den sie der Veruntreuung von Geldern durch die Überbewertung von verschiedenen Bauprojekten und des fiktiven Kaufs von Maschinen beschuldigten. Die Bürger forderten die Intervention der Rechnungsprüfungsstelle der Republik.

Wütende Händler greifen Fahrzeug der städtischen Polizei von Arequipa an
  11.4.2006 Der ständigen Übergriffe der städtischen Polizei müde, die den ambulanten Händlern nach Gutdünken ihre Waren abnimmt oder zerstört, stürzte in Arequipa eine Gruppe von aufgebrachten Händlern mit Hilfe von Passanten ein Polizeiauto mit 5 städtischen Polizisten um. Der Vorfall ereignete sich am Eingang zum Markt San Camillo im Zentrum der Stadt. Die Wut der Händler und der Passanten wurde durch das Verhalten der Polizisten erregt, die kurz zuvor einer jungen Frau ihre Waren weggenommen hatte und sie zusammen mit ihrem Kind, das sie auf dem Rücken trug, auf die Fahrbahn gestoßen hatten.

Demonstration der Bevölkerung von Ccorca Bewohner von Ccorca (Cusco) demonstrieren für die Beschleunigung des Gerichtsverfahrens gegen den Bürgermeister
  12.4.2006 Mehr als 100 Bewohner des Distrikts Ccorcca, der 20 Kilometer nördlich der Stadt Cusco liegt, zogen in einem Protestmarsch nach Cusco und reagierten damit auf die Provokation des Bürgermeisters und der Stadträte, die zwei Tage zuvor versucht hatten, in das Rathaus einzudringen und die Amtsgeschäfte wieder aufzunehmen, obwohl sie ihres Amtes vorläufig enthoben sind und ein Ermittlungsverfahren gegen sie läuft. Die Bürger beschuldigen den Bürgermeister und die fünf Stadträte der Unterschlagung von 400.000 Soles aus städtischen Geldern. Auf einer Versammlung am 26. März hatte die Bevölkerung beschlossen, das Rathaus zu schließen und die Amtsgeschäfte ruhen zulassen, bis der Vorwurf geklärt ist. Die Demonstranten zogen zur Präfektur und zum Justizpalast, um zu fordern, dass die Ermittlungen beschleunigt werden und ein Haftbefehl gegen den Bürgermeister und die Stadträte lassen wird.

Fluglotsen sagen geplanten Streik ab
  24.4.2005 Die Fluglotsen sagten einen für den 24, und 25. April geplanten landesweiten 48-stündigen Warnstreik ab, nachdem das Arbeitsministerium die Kampfmaßnahme für nicht zulässig erklärt hatte. Die Flughafenverwaltung Corpac informierte, dass sie vorsorglich für den Flughafen Jorge Chávez in Lima Personal aus dem Landesinneren angefordert hatte, um Probleme bei der Abfertigung zu vermeiden.

Proteste der Beschäftigten des Fernsehsenders Panamericana Televisión wegen ausstehender Gehaltszahlungen
  20.4.2006 Am Nachmittag versammelten sich die Beschäftigten von Panamericana Televisión zu einer Kundgebung vor dem Sitz des Fernsehsenders, um gegen die ausstehende Zahlung ihrer Gehälter zu protestieren. Die Journalisten von Programmen wie Buenos Días Perú, 24 horas, Reportajes und Panorama blockierten die Straße, um die Aufmerksamkeit des Direktoriums zu erregen, und erklärten, dass sie die Arbeit nicht wieder aufnehmen werden, bis ihre Gehälter gezahlt worden sind.

Regionaler Streik in Iquitos (Loreto)
  26.4.2006 Obwohl der Stromversorger Electro Oriente die geplante Erhöhung der Strompreise zurücknahm, traten die Bewohner der Stadt Iquitos (Loreto) in einen 48-stündigen regionalen Streik, zu dem die Bürgerfront von Loreto aufgerufen hatte, um gegen die Erhöhung zu protestieren. Wie die Organisatoren erklärten, wurde die Kampfmaßnahme nicht abgesagt, weil es dabei außerdem um die Forderung nach gerechteren Tarifen und den Protest gegen die geplante Privatisierung des Flughafens und gegen die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit den USA ging. An dem Streik beteiligten sich auch die Fahrer der Mopedtaxis, die eine bessere Ausschilderung der Stadt forderten, und die Lehrer, die für Gehaltserhöhungen eintraten. Außerdem wurde er von dem Präsidenten der Regionalregierung Robinson Rivadeneyra unterstützt.