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Soziale Proteste in Peru

MÄRZ 2006

Streikende Ärzte in HuancavelicaStreik der Ärzte des Gesundheitsministeriums
Die Ärzte der Ärzteföderation des Gesundheitsministeriums von Peru setzten ihren am 28. Februar begonnenen landesweiten unbefristeten Streik fort. Betroffen waren 460 Krankenhäuser im ganzen Land mit Ausnahme der Einrichtungen in Tumbes, wo die Ärzte wegen der kritischen Situation aufgrund der Überschwemmungen durch starke Regenfälle auf eine Beteiligung an dem Streik verzichteten.

  1.3.2006 Während das Gesundheitsministerium weiterhin Verhandlungen mit den Ärzten ablehnte, beschloss das Parlament, den Gesetzentwurf, der die Erhöhung des Grundgehalts der Ärzte vorsieht, in der Sitzung vom 2. März vorrangig zu behandeln. Julio Vargas, Vorsitzender der "Nationalen Vereinigung der Ärzte des Gesundheitsministeriums", erklärte dazu, dass im Fall der Verabschiedung des Gesetzes die Beendigung des Streiks erwogen werden könnte.

  2.3.2006 Auf einer Dringlichkeitsversammlung beschlossen die Ärzte des Krankenhauses des Gesundheitsministeriums in Sullana (Piura), sich dem unbefristeten landesweiten Streik der Ärzteföderation von Peru anzuschließen. Am gleichen Tag verabschiedete der Kongress mit großer Mehrheit ein Gesetz, mit dem das Grundgehalt der Ärzte des Gesundheitsministeriums erhöht wird. Das bedeutete, dass die Sonderzulage von rund 300 Soles monatlich, die die Ärzte erhalten, als Teil des Gehaltes betrachtet wird und bei ihren Pensionsansprüchen berücksichtigt wird.

Streikende Ärzte in Lima   3.3.2006 Obwohl der Kongress mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Erhöhung ihres Grundgehalts eine der wichtigsten Forderungen der streikenden Ärzte des Gesundheitsministeriums erfüllt hatte, kündigten diese an, dass sie erst am Sonnabend, den 4. März, auf einer Generalversammlung entscheiden werden, ob sie ihren unbefristeten Streik aufheben. In Lima versammelten sich Ärzte vor dem Sitz des Gesundheitsministeriums, um von der Ministerin Pilar Mazzetti zu fordern, dass sie bei der Angleichung ihrer Gehälter an die der Ärzte der Sozialversicherung auch die vorzeitig ausgeschiedenen und pensionierten Ärzte berücksichtigt. Wie Julio Vargas, der Vorsitzende der "Nationalen Vereinigung der Ärzte des Gesundheitsministeriums", erklärte, erwarten sie von der Ministerin, dass sie sie zu Verhandlungen über die noch ungelösten Punkte ihres Forderungskatalogs einlädt. Auch wenn der Streik offiziell noch nicht beendet war, so nahmen in mehreren Krankenhäusern in Lima, darunter in den Krankenhäusern Dos de Mayo, María Auxiliadora, Casimiro Ulloa, der Kindernnotfallklinik und der Frauen- und Kinderklinik in Villa María del Triunfo die Arbeit bereits wieder auf, wie die Defensoría del Pueblo feststellte.

  4.3.2006 Die Ärzte des Gesundheitsministeriums beschlossen, ihren unbefristeten Streik zu beenden. Der Beschluss wurde auf einer außerordentlichen Generalversammlung der Vertreter der Ärzteföderation von Peru und der Nationalen Vereinigung der Ärzte des Gesundheitsministeriums gefasst, auf der außerdem beschlossen wurde, der Regierung eine Frist von 15 Tagen zu setzen, um die noch offenen Forderungen zu erfüllen. Auf der Versammlung wurde auch die Rolle der Gesundheitsministerin Pilar Mazzetti während des Streiks kritisiert, die Verwirrung gestiftet hatte, indem sie verbreitete, dass die Forderungen der Ärzte längst erfüllt seien, und ihnen unterstellte, mit dem Streik würden politische Interessen verfolgt.


Demonstration der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums Streiks und Proteste der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums
Neben dem Ärztestreik zu Anfang des Monats gab es eine lange Serie von Protestaktionen und Warnstreiks anderer Berufsgruppen des Gesundheitsministeriums, die weiter für die Umsetzung des Gesetzes zur Festanstellung von befristet Beschäftigten eintraten. Ein Höhepunkt der Kampfmaßnahmen war ein landesweiter Warnstreik gegen den Entwurf des Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst.

  8.03. 2006 Der Sitz des Gesundheitsministeriums in Lima wurde von Beschäftigten des Sektors besetzt, die im Inneren eine Kundgebung abhielten, mit der sie die Beschleunigung des Verfahrens zur Festanstellung von mehr als 10.000 befristet Beschäftigten und freiberuflichen Mitarbeitern forderten. Sie verlangten insbesondere, dass dabei auch die Zahnärzte, Hebammen, Medizintechnikern und Krankenpflegerinnen berücksichtigt werden. "Die Ministerin Pilar Mazetti scheint uns vergessen zu haben", erklärte die Sprecherin der Hebammen, Elizabeth Yalan, die außerdem ankündigte, dass die Beschäftigten des Gesundheitsministeriums am 15. März einen Warnstreik durchführen werden, um den Rücktritt von Mazetti zu fordern.

Am gleichen Tag versuchten die Verwaltungsangestellten der Division des Gesundheitsministeriums von Lima Nord, den Sitz der Institution zu besetzen, um den Rücktritt des Direktors, Dr. Luis Fuentes, zu fordern, den sie der Korruption beschuldigen. Die Polizei konnte zwar die Besetzung des Gebäudes verhindern, doch die Demonstranten kündigten an, dass sie ihre Proteste fortsetzen werden.

  9.03. 2006 Im Rahmen eines 24-stündigen Warnstreiks zogen die Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in einer Protestdemonstration zum Kongress in Lima, um erneut die Einleitung des Verfahrens zur Festanstellung von rund 10.000 befristet Beschäftigten zu fordern. Die Generalsekretärin des Gremiums des nichtärztlichen medizinischen Personals Gesundheitsministeriums, Zoila Cotrina, kritisierte, dass sie seit längerem auf die Bewilligung des entsprechenden Haushaltspostens warten, damit das Gesetz zur Festanstellung von befristet Beschäftigten umgesetzt werden kann.

  15.03. 2006 Anlässlich der im Parlament angesetzten Debatte über den Entwurf des Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst traten die Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in einen 24-stündigen landesweiten Streik, zu dem die Nationale Einheitsföderation der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums aufgerufen hatte. Der Forderungskatalog der Streikenden enthielt fünf Grundforderungen: keine Verabschiedung des Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst, keine Auflösung des Gesundheitsministeriums und Übertragung des Gesundheitswesen an die Kommunen, Festanstellung aller unter verschiedenen Modalitäten befristet Beschäftigten, sowie die Erfüllung der früheren Vereinbarungen mit der Regierung. Der Streikaufruf wurde von der großen Mehrzahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen im ganzen Land mit Ausnahme der Ärzte befolgt.

Demonstration der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in Cusco Demonstration der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in ChimboteIn Cusco zogen die Beschäftigten des Gesundheitsministeriums im Rahmen des 24-stündigen Streiks in einem Protestmarsch durch Straßen der Stadt und brachten dabei ihre Ablehnung des Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst zum Ausdruck, das ihrer Auffassung nach gegen die Interessen von Tausenden von Beschäftigten im öffentlichen Dienst, insbesondere im Gesundheitswesen verstößt. Ricardo Velásquez Quiroz, Generalsekretär der Regionalen Einheitsföderation der Beschäftigten Gesundheitswesen, der an dem Protestmarsch teilnahm, erklärte, dass die Beschäftigten sich gegen das Gesetz wehren, weil darin eine Politik der Rationalisierung und Umstrukturierung vorgesehen ist, die auf massenhaften Entlassungen und den Verlust des Kündigungsschutzes hinauslaufen. In Puno besetzten die Mitglieder der Nationalen Föderation der Beschäftigten im Gesundheitswesen - Puno das regionale Krankenhaus Manuel Núņez Butrón. Die Demonstranten schlossen in den frühen Morgenstunden die Eingangstüren und beschränkten den Zugang von Patienten zu ambulanten Behandlung. Allerdings wurde der Betrieb in der Notaufnahme und in den stationären Abteilungen nicht beeinträchtigt. Sie drohten, ihre Kampfmaßnahmen mit einem unbefristeten Streik und Hungerstreiks zu verschärfen, falls der Staat nicht bald eine Lösung für ihre Probleme anbietet.

In Chimbote folgten die Verwaltungsangestellten, Medizintechniker und die Pflegekräfte des Krankenhauses La Caleta und des Regionalkrankenhauses den Streikaufruf und schlossen sich den Protesten gegen den Entwurf des Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst an. Während einer Protestdemonstration durch Straßen der Stadt forderten sie außerdem bessere Arbeitsbedingungen und insbesondere die Festanstellung aller befristet Beschäftigten im Gesundheitswesen, "die unter deprimierenden Bedingungen arbeiten, nicht in den Genuss für Gehaltserhöhungen kommen, von Sonderzuschlägen ausgenommen sind und miserable Gehälter beziehen. Viele von ihnen befinden sich seit 15 Jahren in dieser Situation, ohne Urlaub und andere Rechte", wie ein Gewerkschaftsführer erklärte.

Auch in Iquitos, der Hauptstadt der Region Loreto, schloss sich die Mehrheit der Beschäftigten in den Krankenhäusern und den Gesundheitsstationen dem Streik an. Am Vormittag zogen rund 300 Angestellte der Krankenhäuser der Stadt und dem Umland zum Sitz der Regionalregierung, wo die Gewerkschaftsführer mit deren Präsidenten über die Probleme des Sektors sprachen. Vicente Cubas Hidalgo, Führer der regionalen Föderation der Beschäftigten im Gesundheitswesen, betonte, dass die wichtigsten Forderungen der Beschäftigten im Gesundheitswesen der Fortbestand der für alle zugänglichen Behandlung in den Institutionen des Gesundheitsministeriums ist und dessen Einrichtungen nicht privatisiert werden. Er fügte hinzu, dass die Situation der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums Besorgnis erregend ist, denn die Mehrheit arbeitet auf Honorarbasis, die eine Art der Ausbeutung sind, denn sie erhalten nur den Mindestlohn, haben kein Recht auf Urlaub, und die Frauen erhalten keinen Schwangerschaftsurlaub.

In der Region San Martín fiel der landesweite Warnstreik mit dem Auftakt eines unbefristeten Streiks der Pflegekräfte der Einrichtungen des Gesundheitsministeriums zusammen, durch den der Betrieb in den Krankenhäusern stark eingeschränkt war. Der Direktor der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums, Dr. Felipe Vela Orihuela, informierte, dass bereits Verhandlungen mit den drei Konfliktparteien, der Regionalregierung, der regionalen Direktion des Gesundheitswesens und der Föderation der Pflegekräfte, aufgenommen worden sind und er erwartet, dass die Probleme in kürzester Zeit gelöst werden können.

  17.03. 2006 Eine Delegation von rund 100 Hebammen aus dem ganzen Land führte einen "Barfußmarsch" durch die Straßen von Lima durch, um die Bildung einer Kommission zu fordern, die die Reglementierung des Arbeitsgesetzes für Hebammen revidiert. Die regionale Dekanin des Verbandes der Hebammen von Lima und Callao, Elizabeth Villarán, bezeichnete die Aufweichung der Zuständigkeitsbereiche der Beschäftigten im Gesundheitswesen, die die Reglementierung enthält, als ein "Attentat" auf die Arbeit der Hebammen.

  19.03. 2006 Der Verband der Hebammen wies in einem Communiqué die Position des Ärzteverbandes zurück, der den Hebammen die Kompetenz zur Ausübung der Medizin abspricht. Sie erinnerten daran, dass der Kongress und der Präsident Toledo ein Gesetz beschlossen haben, das die Kompetenzen der Hebammen festlegt. Die Führerinnen des Verbandes kritisierten, dass seit dem Inkrafttreten des Gesetzes, der Ärzteverband versucht hat, die Funktionen und Kompetenzen der Hebammen in Frage zu stellen.

Protestmarsch der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in Lima  20.03. 2006 Die Beschäftigten der medizinisch-technischen Bereiche und der Verwaltung des Gesundheitsministeriums traten in einen landesweiten 24-stündigen Warnstreik aus Protest gegen die Ungleichbehandlung durch die Regierung Toledo, die den Ärzten eine Gehaltserhöhung von 1000 Soles, sowie 360 Soles an Sonderzulagen für medizinische Tätigkeit gewährt hat, die nur für die Ärzte gelten, jedoch nicht für die Medizintechniker, Krankenpflegerinnen, Hebammen, Pflegehilfen und weniger noch für das Verwaltungspersonal. In Lima versammelten sich Tausende von Streikenden vor dem Sitz des Gesundheitsministeriums, um von der Ministerin Pilar Mazetti zu fordern, dass sie die neun Monate zuvor getroffenen Abmachungen einhält, in denen die Festanstellung des befristet beschäftigten Personals und die Anerkennung der Sonderzuschläge als Teil des Gehalts und damit als Grundlage für Rentenansprüchen vereinbart wurde, wie es den Ärzten zugestanden wurde. Außerdem forderten sie eine Gehaltserhöhung von 600 Soles. Die Streikenden kündigten an, dass sie am 2. April in einen unbefristeten Streik treten werden, wenn die Ministerin nicht auf ihre Forderungen eingeht.

  22.03. 2006 Die Mitglieder von 14 Gremien der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums, darunter Zahnärzte, Hebammen, Krankenpflegerinnen, Sozialarbeiter, Apotheker und andere Berufsgruppen mit Ausnahme der Ärzte, traten landesweit in einen 48-stündigen Warnstreik, um von der Ministerin Pilar Mazetti die Festanstellung der 11.000 befristet Beschäftigten im ganzen Land zu fordern. Außerdem verlangten sie die Anrechnung der Sonderzuschläge für medizinische Tätigkeit auf das reguläre Gehalt, damit diese in die Rentenansprüchen eingehen. Der Streik war in der großen Mehrzahl der Krankenhäuser und Gesundheitsstationen im ganzen Land zu spüren, wo der Betrieb aufgrund des geringen Personalbestandes stark eingeschränkt war.

Demonstration der Beschäftigten der staatlichen Krankenhäuser in PiuraIn Lima führten streikende Beschäftigte der staatlichen Krankenhäuser eine Kundgebung vor dem Gesundheitsministeriums im Bezirk Jesus Maria durch und zogen danach zum Ministerien für Wirtschaft und Finanzen und zum Kongress. In Piura nahmen die Beschäftigten des Gesundheitsministeriums ihren am 10. Februar vorläufig aufgehobenen, unbefristeten Streik, mit dem sie für die Verabschiedung der Reglementierung des Gesetzes der Festanstellung der befristet Beschäftigten durch das Parlament kämofen. Während einer Kundgebung vor der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums in der Stadt Piura forderten sie die Ministerin Pilar Mazetti auf, die schriftliche Vereinbarung einzuhalten, in der die Festanstellung zugesagt wurde. Marcelo Guevara Salas, der stellvertretende Generalsekretär der Einheitsgewerkschaft der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums von Piura informierte, dass ein weiterer Grund für die Wiederaufnahme des Streiks die Ungleichbehandlung der Angestellten in Lima und Callao und in den Provinzen ist, die geringere Gehälter beziehen. Auch in Trujillo demonstrierten die Beschäftigten des Gesundheitsministeriums im Zentrum der Stadt, um den Präsidenten Alejandro Toledo und den Präsidenten der Regionalregierung von La Libertad, Homero Burgos Oliveros, aufzufordern, das Gesetz 28.494 umzusetzen, durch das die Festanstellung der befristet Beschäftigten des Gesundheitswesens verfügt wird. Dazu erklärte der Sprecher der Gremien der Beschäftigten im Gesundheitswesen von La Libertad, Jaime Flores, dass der Prozess im Januar eingeleitet wurde und rund 600 Beschäftigte davon begünstigt worden sind, jedoch kein Geld vorhanden ist, um die höheren Gehälter zu bezahlen, da die Zentralregierung dies in ihrem Haushalt nicht berücksichtigt hat.

Demonstration der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in Arequipa  23.03. 2006 In Arequipa demonstrierten mehr als 800 Beschäftigte der staatlichen Krankenhäuser und Gesundheitsstationen auf der Plaza de Armas für die Festanstellung der befristet Beschäftigten. Sebastián Silva Núņez, der stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung der befristet Beschäftigten der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums, informierte, dass dies in der Region 1347 Beschäftigte verschiedener Berufsgruppen betrifft. Er erläuterte, dass viele von ihnen mehr als zehn Jahre mit Zeitverträgen arbeiten und mit 400 Soles monatlich ein miserables Gehalt beziehen, das nicht zum Leben reicht.


  23.03.2006 Die medizinisch-technischen Assistenten und Krankenpfleger des Krankenhauses der Sozialversicherung Guillermo Almenara in Lima traten in einen 24-stündigen Warnstreik aus Protest gegen den Mangel an Medikamenten in der pharmazeutischen Abteilung. Sie forderten die Erhöhung des Bestandes an Medikamenten und Materialien. Wie der Gewerkschaftsführer José Portillo erklärte, hat der Direktor des Krankenhauses keinerlei Vorsorge getroffen, obwohl ihm der Missstand seit Anfang des Jahres zur Kenntnis gebracht wurde und die Gefahr besteht, dass die Patienten nicht mehr ausreichend mit Medikamenten versorgt werden können.

  28.03. 2006 Die Krankenpflegerinnen und die Medizintechniker der medizinischen Einrichtungen der Polizei und der Streitkräfte traten in einen 24-stündigen Warnstreik, um die sofortige Zahlung von Sonderzuschlägen für Pflegetätigkeit zu fordern, wie sie durch einen Dekret vom 10. Dezember 2005 verfügt wurde, das jedoch nicht umgesetzt wird, weil die Regierung in ihrem Haushalt kein Geld dafür vorgesehen hat. Sie forderten außerdem eine Gehaltserhöhung, die ausstehende Bezahlung von nächtlichen Bereitschaftsdiensten und die Anerkennung von Bereitschaftsdiensten am Tage als Arbeitszeit.

Protestmarsch der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in Piura  31.3.2006 Am 7. Tag ihres unbefristeten Streiks machten die Beschäftigten des Gesundheitsministeriums in Piura mit einer Straßenblockade erneut auf ihre Forderungen aufmerksam. Während einer Kundgebung verbrannten sie eine Puppe, die die Ministerin Pilar Mazetti darstellte, die sie wie auch den Präsidenten der Regionalregierungen, César Trelles Lara, aufforderten, Druck auf die Zentralregierung auszuüben, damit sie die Reglementierung des Gesetzes zur Festanstellung des medizinisch-technischen Personals, sowie des Pflege- und Verwaltungspersonals beschließt. Der größte Teil der Streikenden verdient monatlich nicht mehr als 350 Soles, weniger als den gesetzlichen Mindestlohn.


Arbeiten an der Gaspipeline von CamiseaNeuer Bruch der Gaspipeline von Camisea in den Urwaldgebieten von Cusco
Ein neuer Bruch der Gaspipeline von Camisea in den Urwaldgebieten von Cusco hatte Proteste der Bevölkerung und der regionalen Behörden und die Einleitung einer Untersuchung gegen die verantwortliche Firma Transportadora del Gas del Perú (TGP) zur Folge.

  4.3.2006 Ein neuer Bruch der Gaspipeline von Camisea in der Nähe der der Ortschaft Kepashiato in der Provinz La Convención in der Region Cusco führte zu einem Feuer, durch das drei Personen verletzt wurden, sowie zu nicht abzuschätzenden Umweltschäden. Das bestätigte der Führer des Rates der Machiguenga des Flusses Urubamba (COMARU), Alcides Huinchompi, der außerdem informierte, dass das Feuer entstand, nachdem große Mengen von Flüssiggas ausgetreten waren. Er forderte das sofortige Eingreifen des regionalen Komitees für Zivilschutz, um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen und den Anwohnern Hilfe zu leisten.

  5.3.2006 Ein Sprecher des Ministeriums für Energie und Bergbau kündigte an, dass eine Kommission aus Funktionären des Ministeriums und Experten schnellstmöglich nach Cusco reisen wird, um vor Ort das Ausmaß der Schäden zu untersuchen, die durch den erneuten Bruch der Gaspipeline von Camisea entstanden sind.

Ausgelaufenes Flüssiggas in der Gegeng von Bajo Urubamba/ CuscoHilfsmannschaften in Bajo Urubamba   6.3.2006 Rund 40 Personen der Dorfgemeinschaften Abra de Kepashiato wurden in ein Lager in der Nähe evakuiert. Fedia Castro Melgarejo, Bürgermeisterin der Provinz La Convención, zu der die Dorfgemeinschaft gehört, erklärte, dass diese Maßnahme dazu dient, die Anwohner vor möglichen gesundheitlichen Schäden aufgrund der Verseuchung der Böden und des Wassers zu schützen. Wie sie informierte, wird die Betreibergesellschaft der Pipeline, Transportadora del Gas del Perú (TGP), die Kosten für die Unterbringung und Verpflegung der Evakuierten übernehmen. Währenddessen harrte eine Gruppe von Einwohnern vor Ort aus, um auf die Ankunft der Kommission der Regierung zuwarten. In Lima kündigte der Vorsitzende der Kommission für Ökologie und Umwelt des Parlaments, Walter Alejos, an, dass er eine Anhörung des Ministers für Energie und Bergbau, Glodomiro Sánchez, über den erneuten Bruch der Gaspipeline von Camisea, dem fünften seit Inbetriebnahme vor zwei Jahren, beantragen wird. Alejos Calderón fügte hinzu, dass er auch die Anwesenheit von Vertretern des Unternehmens Transportadora de Gas del Perú (TGP), das für den Transport von Flüssiggas an die Küste verantwortlich ist, verlangen wird. Er hob die Notwendigkeit hervor festzustellen, ob TGP beim Bau der Gaspipeline die internationalen Standards eingehalten hat, d. h. ob die Rohrleitungen angemessen überprüft worden sind und ob die Experten über die notwendigen Qualifikationsnachweise verfügten. Er informierte weiter, dass nach einem Bericht der interamerikanischen Entwicklungsbank (Banco Interamericano de Desarrollo - BID) 70% der verwendeten Materialien nicht überprüft worden sind und das Personal nicht ausreichend qualifiziert war.

  8.03.2006 Vertreter des Ortes Anca in der Provinz La Mar (Ayacucho) alarmierten, dass mehr als 150 Meter Rohrleitungen der Gaspipeline von Camisea aufgrund der starken Regenfälle Gefahr laufen, einzustürzen, da der Untergrund durchgeweicht ist. Celestino Romín Romero, der Bezirksbürgermeister beklagte sich, dass die Halterungen der Rohrleitungen erst zwei Jahre alt sind und bereits jetzt die Gefahr besteht, dass sie die Vegetation, die Tiere und die Bewohner der Dorfgemeinschaften Toccate und Pacobamba, die sich in der Nähe der Pipeline befinden, verseuchen und vergiften. Er wies darauf hin, dass in den Plänen ursprünglich vorgesehen war, dass die Rohrleitungen in angemessener Entfernung von den Ortschaften verlaufen, doch davon abgewichen wurde, um die Arbeiten zu beschleunigen, weil die Regierung Druck auf die Unternehmen Techint und TGP ausübte und ihnen mit einer Vertragsstrafe von 90 Millionen Dollar drohte, wenn sie die Frist nicht erfüllen.

  14.03.2006 Mehr als eine Woche nach dem fünften Bruch der Gaspipeline von Camisea auf der Nähe der Ortschaft Kepashiato in der Provinz La Convención (Cusco) legte die Sonderkommission zur Untersuchung der Problematik des Transportes des Erdgases und Flüssiggases von Camisea und ihre Auswirkungen auf die Umwelt ihren Bericht vor. Die Kommission, die von Funktionären der Regionalregierung von Cusco, Bewohnern der Provinz La Convención und Spezialisten der staatlichen Universität San Antonio Abad del Cusco (UNSAAC) gebildet worden war, gelangte zu der Schlussfolgerung, dass das Unternehmen Transportadora de Gas del Perú (TgP) mehrere Punkte des Vertrages zum Transport des Gases von Camisea nicht erfüllt hat. Der Bericht führt aus, dass aufgrund der Inspektionen und der eingeholten Informationen die Brüche an den Schweißnähten erfolgt sind und auf mangelhafte Arbeit, sowie auf überhöhten Druck durch zu große Fördermengen zurückzuführen sind. Bei ihrer Inspektion vor Ort konnten die Techniker und Bewohner der Region keine Art von Maßnahmen der Stabilisierung und Festigung des Untergrundes feststellen. Sie maßen dagegen überhöhte CO2-Werte, die zur Erderwärmung und damit zum Klimawandel beitragen. Gleichzeitig war offensichtlich, dass eineinhalb Jahre nach Inbetriebnahme der Gaspipeline immer noch keine Anzeichen von Arbeiten zur Wiederaufforstung festzustellen waren. Es wurden Anzeichen von Erosion durch Hochwasser der Flüsse und Waldbrände beobachtet, sowie der Verlust von Vegetation, der Artenvielfalt der Tiere, der Veränderung der chemischen und biologischen Beschaffenheit des Wassers und von Nutzpflanzen wie Kaffee, Kakao, Yuca, Papaya, Bananen und Ananas und gesundheitliche Schäden bei den Bewohnern der Region wie Verbrennungen und Hautausschläge. Die Kommission sprach Empfehlungen über das weitere Vorgehen aus, darunter die sofortige Durchführung einer Untersuchung des Transportsystems des Gases von Camisea, die Verlegung von Wohnhäusern und Handelsaktivitäten zu beiden Seiten der Gaspipeline, die sofortige Umsetzung der Abkommen, die die Bevölkerung von Kepashiato, das Unternehmen TgP und die Zentralregierung unterzeichnet haben, sowie die Beteiligung der Region Cusco durch ihre Experten an der internationalen technischen Untersuchungskommission, die von der "Stelle zur Überwachung der Investitionen in elektrische Energie" - Osinerg einberufen wurde.

  23.03.2006 Die Bewohner von Kepashiato, die von dem Bruch der Gaspipeline von Camisea unmittelbar betroffen waren, kehrten in ihre Wohnorte zurück. Sie kündigten an, dass sie die Einhaltung des tags zuvor unterzeichneten schriftlichen Abkommens mit der Sonderkommission der Regierung, bestehend aus Vertretern verschiedener Ministerien und Institutionen, wachsam verfolgen werden. Wie sie erklärten, ist dabei der wichtigste Punkt die Untersuchung der Schäden in der betroffenen Regionen innerhalb von zehn Tagen, sowie der Bericht, den die Vertretung des Gesundheitsministeriums in der Region innerhalb von drei Tage vorlegen soll, damit er bei der technischen Untersuchung über die Gaspipeline berücksichtigt wird.

  24.03.2006 Das Parlament beschloss die Bildung einer überparteilichen Untersuchungskommission über die Ursachen und Folgen der wiederholten Lecks in der Gaspipeline von Camisea. Laut Beschluss soll die Kommission von Parlamentariern gebildet werden, die sich nicht der Wiederwahl stellen, um die Politisierung der Untersuchung zu vermeiden.


Proteste gegen das Bergbauunternehmen MajazProteste und Beschwerden gegen die Umweltbelastungen durch den Bergbau
Auch im März gab es eine Reihe von Protesten und Beschwerden der Bewohner der Bergbauregionen, überwiegend Mitglieder der traditionellen Dorfgemeinschaften, die von der Landwirtschaft leben, gegen die Umweltbelastung durch den Bergbau.

  2.3.2006 Rund 100 Einwohner des Distrikts Uchumayo in der Region Arequipa blockierten sieben Stunden lang die Zufahrtsstraßen zum Bergwerk Cerro Verde, um eine Beteiligung von zehn Prozent an den Gewinnen des Unternehmens zu fordern. Außerdem verlangten die Demonstranten von der Bergbaugesellschaft die Bereitstellung von Geldern zur Verbesserung der Strom- und Wasserversorgung und zum Bau von Sportanlagen und kommunalen Einrichtungen, sowie die Verlegung ihrer Erzwaschanlagen. Die Staatsanwältin für Verbrechensvorbeugung von Arequipa, Esther De Amat Loza, und 150 Polizisten trafen an dem Ort des Protests ein, um die Demonstranten zu überzeugen, die Straßenblockade aufzuheben. Der Bürgermeister Víctor Flores Murillo ließ durch die Staatsanwältin den Vertretern von Cerro Verde ein Memorandum mit den Forderungen der Bevölkerung zukommen.

  10.03. 2006 Victoriano Quispe Solano, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Choclococha, reichte eine Beschwerde beim Vertreter der Defensoría del Pueblo in Huancavelica gegen das Bergbauunternehmen Castrovirreyna Compaņía Minera S.A. ein, weil die Gesellschaft die Umwelt verschmutzt, indem sie das Wasser, dass sie zum Auswaschen der Erze benutzt, direkt in die Flüsse und Seen der Dorfgemeinschaft leitet. "Außerdem schadet sie der Forellenzucht und den Weiden, indem sie Dämme errichtet und Wasser ableitet, ohne die Dorfgemeinschaften davon zu unterrichten", beklagte der Vertreter der Dorfgemeinschaft. Angesichts dieser Beschwerde forderte die Defensoría del Pueblo die regionale Direktion des Ministeriums für Energie und Bergbau in Huáncavelica auf, einen Bericht über das Programm gegen Umweltverschmutzung und Kopien des Konzessionsvertrags des Unternehmens vorzulegen.

  12.03. 2006 Während eines Forums gegen den Bergbau unter dem Titel "Bergbau, Landwirtschaft und nachhaltige Entwicklung", das in der Stadt und Huancabamba (Piura) stattfand, kam es zu einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen Gegnern und Befürwortern des Projekts Rio Blanco des Bergbauunternehmens Majaz in der Region. Der Vorfall ereignete sich, als letztere in den Veranstaltungsraum eindrangen und mit Schildern und Sprechchören ihre Unterstützung des Projektes des Bergbauunternehmens Majaz propagierten. Die Veranstalter des Forums forderten sie auf, den Saal zu verlassen, und als die Störer sich weigerten, kam es zu einem gewaltsamen Zwischenfall, bei dem beide Seiten Steine, Peitschen und Fäuste einsetzten. Das Forum wurde von der "Front für nachhaltige Entwicklung der Nordgrenze" organisiert, dass aus Vertretern der Provinzen Ayabaca und Huancabamba in der Region Piura und der Provinzen Jaén und San Ignacio der Region Cajamarca gebildet wurde, die von den Aktivitäten des Unternehmens Majaz in den Berggebieten von Piura betroffen sind.

  16.03. 2006 Der nationale Direktor für Bergbau des Ministeriums für Energie und Bergbau, César Rodríguez Villanueva, kündigte an, dass am 16. und 17. März eine Kommission des Innenministeriums den Beschwerden der Dorfgemeinschaft Tomapampa del Quiroz gegen das Bergbauunternehmen Duvarco nachgehen wird und eine Inspektion der Anlagen des Unternehmens im Bezirk Paimas (Ayabaca, Region Piura) vornehmen wird, um festzustellen, welche Art von Aktivitäten es dort durchführt. Die Bauern der Dorfgemeinschaft beschuldigten das Unternehmen, seit mehr als neun Monaten Kupfer und Schwerspat abzubauen, ohne je Dokumente vorgelegt zu haben, die sie dazu berechtigen. Außerdem beschwerten sie sich, dass durch den Bergbau die Bewässerungskanäle, eine der Straßen und andere Infrastruktureinrichtungen Schäden erlitten haben.

  28.03.2006 Die Bevölkerung von Huancané und Azángaro (Puno) trat in einen 48-stündigen regionalen Streik aus Protest gegen die Verschmutzung des Flusses Ramis durch Chemikalien, die von den Bergbauunternehmen Rinconada, Ananea und San Rafael in den Fluss geleitet werden. Aufgrund von Straßenblockaden im Rahmen der Protestaktionen blieben auf der Straße nach San Gabán und Puerto Maldonado rund 600 Fahrzeuge auf der Strecke. Vladimir Mamani, der Vorsitzende des Komitees für die Verteidigung der Niederung des Flusses Ramis, informierte, dass es sich um einen Warnstreik handelt und sie erwägen, in einen unbefristeten Streik zu treten. Der Referent für natürliche Ressourcen und Umwelt der Regionalregierung, Armando Paredes, versicherte, dass er die Erklärung des Notstands für die Region beantragen wird.

  30.03.2006 Während einer öffentlichen Anhörung, die im Bergbaudistrikt Morococha (Junín) in Anwesenheit großer Teile der Bevölkerung, von Vertretern der regionalen Direktion des Arbeitsministeriums, des Erzbistums, der Bezirksverwaltung und Basisorganisationen stattfand, kamen die Forderungen der Bevölkerung und die Übergriffe der Bergbauunternehmen gegen ihre Arbeiter zur Sprache. Die Vertreter der Basisorganisationen des Bezirks beklagten, dass sie von den Bergbauunternehmen nicht die Zuwendungen erhalten haben, derer sie bedürfen, obwohl in der Gegend Devisen erzeugt werden, die die nationale Wirtschaft stärken. Sie vertraten die Auffassung, dass die Bergwerke hinter dem Rücken der Bevölkerung verkauft worden sind, und kritisierten die Regierung, weil sie keinerlei Informationen über den Inhalt der Verträge mit den Privatunternehmen, die Studien über die Auswirkung auf die Umwelt und die Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen Umweltschutzprogramme gegeben hat. Sie forderten, dass die Bevölkerung eine bessere und umfassende medizinische Überwachung erhält, da die Chemikalien, die die Bergbauunternehmen zum Auswaschen der Erze benutzen, die Bewohner der Region erheblichen gesundheitlichen Risiken aussetzen. Außerdem beschuldigten sie die Bergbauunternehmen, ihre Arbeiter schlecht zu behandeln, und alle, die die Einhaltung ihrer Rechte fordern, fristlos entlassen werden und ihren Lohn erst nach Wochen oder Monaten erhalten.


Demonstration von Markthändlern in CuscoStreiks und Proteste der Händler auf den Märkten und in der Grenzregion zu Ecuador
In den Regionen Moquegua und Tacna gab es tagelange Proteste der Obst- und Gemüsehändler gegen eine Verordnung des Nationalen Dienstes für Lebensmittelhygiene (SENASA), die neue Richtlinien für die Behandlung von Zitrusfrüchten vor ihrem Verkauf auf den Märkten in der Region erlassen hatte. Außerdem fand am 16. März ein landesweiter Streik der Markthändler gegen die Einführung der Steuerpflicht statt. Am Ende des Monats traten die Händler von Aguas Verdes in einen Streik für die Einrichtung einer Freihandelszone in der Grenzregion zu Ecuador.

Demonstration der Obsthändler in Tacna  1.3.2006 In Ilo (Region Moquegua) zogen die Obst- und Gemüsehändler durch die Straßen der Stadt, um gegen eine Verordnung des Nationalen Dienstes für Lebensmittelhygiene (SENASA) Moquegua zu protestieren, die neue Richtlinien für die Behandlung von Zitrusfrüchten vor ihrem Verkauf auf den Märkten von Tacna, Moquegua und Ilo erlassen hatte. Die Demonstration führte vom Markt Pacocha zum Sitz der Behörde, wo die Demonstranten lautstark den Rücktritt des Direktors forderten. Danach zogen die Demonstranten weiter zur Subpräfektur, wo sie dem Subpräfekten Jorge Cruz Chafloque ein Memorandum übergaben, mit dem sie ihn aufforderten, in dem Konflikt zu vermitteln. Denn die neuen Richtlinien würden bewirken, dass keine Zitrusfrüchten auf den Markt kommen, da die Anschaffung der entsprechenden Spezialbehälter für die Behandlung des Obstes außerhalb der finanziellen Möglichkeiten der Händler liegt, wie der Vorsitzende der Vereinigung der Obst- und Gemüsehändler von Ilo, Luis Chicata, vertrat, der außerdem kritisierte, dass die Verordnung vorschreibt, dass die Früchte auf den Lastwagen oder auf den Märkten gespritzt werden müssen, was absurd ist, denn diese Maßnahmen müssen auf den Feldern erfolgen.

  8.03.2006 In den Regionen Moquegua und Tacna setzten die Obst- und Gemüsehändler ihre Proteste gegen die Resolution des Nationalen Dienstes für Lebensmittelhygiene - SENASA fort, die eine Reihe von Auflagen für die Kommerzialisierung ihrer Waren festlegt. Als Teil der Protestaktionen versuchte eine Gruppe von rund 100 Händlern, die ihre Stände auf den Markt Grau in Tacna haben, durch die Blockade des Grenzübergangs nach Chile die Aufmerksamkeit der Zentralregierung zu erregen. Die Proteste führten zu einer Verknappung von Obst und Gemüse auf den Märkten. Am Nachmittag erhielten die Händler die erfreuliche Nachricht, dass eine Kommission aus Vertretern der Gremien der Händler und der lokalen Behörden bei einer Zusammenkunft mit Vertretern des Landwirtschaftsministeriums einen Aufschub von 45 Tagen für die Anschaffung der notwendigen Infrastruktur zur Behandlung der Zitrusfrüchte, wie sie die Resolution vorschreibt, erreicht hatte. In der Folge wurde der Streik aufgehoben, und am Abend konnten die Lastwagen mit Obst aus dem Norden auf den Märkten der Städte im Süden ihre Fracht entladen.

  16.03. 2006 Markthändler an vielen Orten befolgten den Aufruf der Nationalen Föderation der Markthändler von Peru (FENATM) zu einem landesweiten 24-stündigen Warnstreik und schlossen ihre Stände. Ihre Hauptforderung war, dass sie von der Zahlung von Steuern, die die Steuerbehörde SUNAT verfügt hat, ausgenommen werden. Daneben verlangten sie eine Senkung der überhöhten Gebühren der Kommunen für die Marktstände und die Beschleunigung der Privatisierung der städtischen Märkte durch die Übertragung des Eigentumsrechts auf die Händler.

Demonstration der Markthändler in CuscoLaut Tolentino Quispe Bernal, dem Vorsitzenden der FENATM, schlossen sich 80% der Märkte in der Hauptstadt dem Streik an. Besonders betroffen war der Bezirk San Juan de Lurigancho, wo fast alle Märkte geschlossen blieben. Eine große Gruppe von Händlern aus den nördlichen und südlichen Vororten der Hauptstadt zog am Vormittag in einem Protestmarsch zum Kongress, um ein Memorandum mit ihren Forderungen zu übergeben. Die Vertreter der Händler sprachen mit dem Parlamentspräsidenten Marcial Ayaipoma, dem sie ihre Probleme darlegten. Sie forderten die Modifizierung der Verordnung, die die Steuerbehörde SUNAT berechtigt, von den Besitzern und Angestellten der Verkaufsstände auf den Märkten der Bezirke monatlich zwischen 20 und 140 Soles Steuern einzutreiben. Wie Tolentino Quispe erklärte, betragen die durchschnittlichen Umsätze der Händler 3500 Soles monatlich, von denen nur 350 Soles Gewinn übrig bleiben. "Und wenn davon 20 bis 50 Soles Steuern gezahlt werden sollen, ist das ein Attentat auf die Markthändler, die in der Mehrzahl Familien unterhalten müssen", argumentierte er. In der Stadt Cusco schlossen mehr als 8000 Händler der 16 Märkte der Stadt ihre Türen und gingen auf die Straße, um gegen die Resolution der Steuerbehörde zu protestieren, die sie verpflichtet, Steuern zu bezahlen. Ähnlich sah es in den 13 Provinzen der Region aus, wo die Märkte 24 Stunden lang geschlossen blieben. Der Führer der Föderation der Markthändler von Cusco, Flavio Uscamayta, lehnte die Steuerpflicht entschieden ab und warnte, dass diese die kleinen Händler in den Bankrott treiben wird. Er wies darauf hin, dass es in Peru mehr als 600 große Unternehmen gibt, die keine Steuern zahlen, der Staat dagegen von den kleinen Händlern Steuern eintreiben will.

Auch in der Stadt Tingo Maria wurden die wichtigsten Märkte bereits am Vorabend geschlossen und öffneten den ganzen Tag lang nicht ihre Türen. Allerdings ging der Verkauf an einigen Ständen, deren Türen auf die Straße gehen, weiter, und auch die informellen Händler in den umliegenden Straßen boten ihre Waren an. Die formellen Händler, die in er Nationalen Föderation der Markthändler organisiert sind, befolgten jedoch den Streikaufruf des Gremiums und zogen in einer Demonstration zum Rathaus, wo sie mit dem Verwaltungsdirektor der Stadt sprachen, der ihnen anbot, ihre Forderungen gegenüber der Steuerbehörde und anderen Behörden zu unterstützen. In Chimbote gingen ebenfalls eine große Zahl von Markthändlern zu einer Protestdemonstration gegen die Steuerpflicht und die Verzögerung bei der Übertragung der Eigentumsrechte ihrer Verkaufsstände durch die Stadtverwaltung auf die Straße. Die Händler versuchten an verschiedenen Punkten der Stadt die Straßen zu blockieren, wobei es zu Zusammenstößen mit der Polizei kam, bei denen ein Polizist verletzt und ein Demonstrant verhaftet wurde.

Regionaler Streik in Aguas Verdes in der Region TumbesRegionaler Streik in Aguas Verdes in der Region Tumbes  30.03. 2006 Die Bevölkerung und insbesondere die Händler von Aguas Verdes, dem Grenzort zu Ecuador an der Panamericana in der Region Tumbes, traten in einen 48-stündigen Streik, um von der Zentralregierung und dem Parlament die Verabschiedung des Gesetzes zu fordern, das die Grenzregion zur Freihandelszone erklärt. In den ersten 24 Stunden des Streiks blieben alle Geschäfte geschlossen. Demonstranten zogen zur internationalen Brücke, wo sie Reifen verbrannten und den Fahrzeugverkehr und den Durchgang für Fußgänger zur Grenze nach Ecuador unterbanden. Dem Streik schlossen sich die Bewohner des Ortes Puerto Pizarro mit der Blockade der Panamericana Nord an.

  31.03. 2006 Um etwa 13:00 Uhr hob die Bevölkerung von Aguas Verdes den für 48 Stunden programmierten regionalen Streik auf, nachdem Behördenvertreter in einem schriftlichen Abkommen zugesagt hatten, die Einrichtung einer Freihandelszone so bald wie möglich in die Wege zu leiten. Vorausgegangen waren Gespräche mit der Staatsanwältin für Verbrechensvorbeugung, María Julia Pisconti, die versuchte, die Demonstranten davon zu überzeugen, die Blockade der internationalen Brücke aufzugeben, sowie mit dem Bürgermeister von Tumbes, Ricardo Flores Dioses, der sich mit den Protestaktionen solidarisierte und seine Unterstützung für die Durchsetzung der Freihandelszone zusagte.


Proteste gegen das Freihandelsabkommen in LimaNeue Proteste gegen die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit den USA
In dem Maße wie der angekündigte Termin zur Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit den USA näherrückte, gab es erneute Proteste gegen diese Abkommen, das insbesondere von den Bauern abgelehnt wird, weil es sie dazu zwingt, mit der stark subventionierten und technologisch hoch entwickelten nordamerikanischen Landwirtschaft zu konkurrieren. Die Proteste erreichten ihren Höhepunkt mit einem landesweiten Agrarstreik am 29 und 30. Mai.

Proteste gegen das Freihandelsabkommen in Lima  23.03. 2006 Hunderte von Mitgliedern verschiedener Gewerkschaften folgten dem Aufruf des Gewerkschaftsverbandes CGTP und zogen in einem Protestmarsch von der Plaza Dos de Mayo in Lima zum Kongress, um eine umfassende Debatte und ein anschließendes Referendum über das Freihandelsabkommen mit den USA zu fordern. Die Vereinigung der Beschäftigten der Wasser- und Abwasserbetriebe von Peru, die ebenfalls an der Demonstration teilnahmen, forderten außerdem, dass von der Privatisierung strategischer öffentlicher Unternehmen abgesehen wird. Daneben verlangten die Demonstranten die Verabschiedung des allgemeinen Arbeitsgesetzes und des Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst in der laufenden Legislaturperiode, sowie den sofortigen Beschluss des Gesetzes über den kostenfreien Wechsel von den privaten Pensionsfonds in das öffentliche Rentensystem.

  29.03. 2006 Bauern im ganzen Land folgten dem Aufruf des Komitees der Gremien der Landwirte von Peru zu einem 48-stündigen Agrarstreik, um den Präsidenten Toledo aufzufordern, das Freihandelsabkommen mit den USA nicht zu unterzeichnen. Die Unterzeichnung war ursprünglich für den 7. April vorgesehen, zwei Tage vor den Parlamentswahlen, danach jedoch verschoben worden, und könnte nach Angaben des Landwirtschaftsministers Manuel Manrique am 12. oder 13 April erfolgen.

In ihrem Streikaufruf warnten die Bauernverbände, dass in der Folge des Freihandelsabkommens die kleinen Bauern und Dorfgemeinschaften vom Binnenmarkt ausgeschlossen werden und dies soziale Gewalt, Chaos, Anarchie und nationale Desintegration nach sich ziehen würde. Sie wiesen darauf hin, dass die Gewinner die USA und die großen Importfirmen wären, jedoch nicht die arme Bevölkerung, der unter anderem der Zugang zu preiswerten Medikamenten verwehrt wäre. Außerdem forderten sie eine Referendum, damit die Bevölkerung entscheiden kann, ob die Regierung das Freihandelsabkommen unterzeichnen soll oder nicht, sowie eine klarere Stellungnahme der Präsidentschaftskandidaten über das Abkommen.

Proteste gegen das Freihandelsabkommen in Cusco Am ersten Tag des Agrarstreiks kam es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizisten der Direktion für Sondereinsätze der Polizei und Hunderten von Baumwollbauern aus dem Tal von Pisco, die die Straße Los Libertadores im Bezirk San Clemente blockiert hatten. In der Region Cusco unterbrachen Bauern mit Steinen und Baumstämmen den Verkehr auf den Straßen nach Paruro und Sicuani. In der Region Ancash beteiligten sich mehr als 150 Dorfgemeinschaften der Schlucht von Huaylas und in der Gegend von Recuay, Huaraz und Carhuaz, die in der Föderation der Landwirte des Departements Ancash organisiert sind, an den Protesten. In Arequipa schlossen sich unter anderen die Bauern der Provinz Camaná dem Streik an und organisierten einen Protestmarsch gegen das Freihandelsabkommen in den Straßen der Stadt. Im Norden beteiligten sich rund 3000 Bauern aus den Provinzen Ferreņafe, Chiclayo und anderen an dem 48-stündigen Warnstreik. In der Region Pasco beteiligten sich die Mitglieder der Föderation der Dorfgemeinschaften des Departements Pasco an dem Streik und erhielten die aktive Unterstützung der regionalen "Koordination der vom Bergbau geschädigten Dorfgemeinschaften" und anderer Gremien.

  30.3.2006 Mit Straßenblockaden und einer Massendemonstration im Zentrum von Lima setzten die Bauern ihre Proteste gegen das Freihandelsabkommen mit den USA fort. In der Hauptstadt versammelten sich rund Tausende von Bauern auf dem Campo de Marte, von wo aus sie erst zum Sitz der Wahlbehörde und danach zum Kongress zogen. Dort wurden sie vom Parlamentspräsidenten Marcial Ayaypoma empfangen, dem sie ihre Forderung vortrugen, dass das Parlament das Freihandelsabkommen nicht ratifiziert. Außerdem forderten sie ihn auf, sich für ein Referendum einzusetzen und nach den Wahlen die Durchführung eines Agrarforums im Kongress zu unterstützen.

Demonstration gegen das Freihandelsabkommen in LimaDemonstration gegen das Freihandelsabkommen in LimaWie am Vortag blockierten die Baumwollbauern des Tals von Pisco einige Stunden lang die Straße Los Libertadores. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Straße zu räumen. Dabei wurden 15 Bauern verhaftet. In Camaná (Arequipa) versammelten sich erneut Hunderte von Bauern, in der Mehrheit Reisbauern, die eine Neuverhandlung des Freihandelsabkommens vor seiner Unterzeichnung forderten. Die Sprecher der Reisbauern beschwerten sich, dass sie aufgrund der niedrigen Preise bereits jetzt 80% der Ernte nicht verkaufen können und das ein klarer Hinweis darauf ist, was nach der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens passieren wird. In der Stadt Arequipa fand ebenfalls eine Demonstration der Mitglieder der Bauernvereinigung Ampaca statt, die teilweise mit Traktoren durch das Stadtzentrum zogen. Auch in der Stadt Cusco demonstrierten die Bauern der revolutionären Bauernvereinigung Túpac Amaru (FARTAC) gegen das Handelsabkommen mit den USA. In Tacna zogen Viehzüchter und Landwirte durch die Straßen der Stadt zur Präfektur, wo sie ihre Ablehnung gegen das Freihandelsabkommen mit den USA zum Ausdruck brachten. In Yungay griffen wütende Bauern eine Polizeistation an, um die Freilassung eines Verhafteten zu erreichen. In Iquitos protestierten trotz des heftigen Regens am Vormittag eine große Zahl von Bauern in den Straßen der Stadt gegen das Freihandelsabkommen mit den USA.


Und außerdem ...

Proteste von Arbeitern und Angestellten bei Behörden und öffentlichen Einrichtungen
  1.3.2006 Die Arbeiter der Bezirksverwaltung des Distrikts José Leonardo Ortiz (Lambayeque) führten eine Protestkundgebung vor dem Rathaus durch und drohten mit einem unbefristeten Streik, wenn der Bürgermeister ihnen nicht die ausstehenden Gehälter für die Monate Januar in Februar und die Sonderzulage zum Schulanfang bezahlt.

  2.3.2006 Die Beschäftigten der Regionalregierung von Ancash traten in einen 24-stündigen Warnstreik, mit dem sie die Entlassung des Geschäftsführers, des stellvertretenden Geschäftsführers und der Abteilungsleiter forderten. Wie der Generalsekretär der Gewerkschaft der Beschäftigten der Regionalregierung von Ancash, Víctor Valdivia Castillo, erklärte, erfüllen 90% der Funktionäre nicht die Erwartungen des Personals und verteidigen nicht die Interessen der Region. "Wir sind die nachlässigen Funktionäre leid, die sich nie in ihrem Büro befinden, weil sie gerade einen Außentermin haben, von denen die Mehrheit erfunden sind", kritisierte er.

  2.03.2006 Mehr als 100 Arbeiterinnen des staatlichen Beschäftigungsprogramms "A Trabajar Urbano" aus Cajamarquilla versammelten sich vor dem Hauptbüro des Programms in Cerro de Pasco, um die Bezahlung ihrer seit zwei Monaten ausstehenden Gehälter zu fordern, die ihnen für Arbeiten an der Uferbefestigung von Cajamarquilla zustehen. Die Arbeiterinnen, einfache Frauen aus armen Verhältnissen, erklärten, dass sie von den Funktionären des Programms seit Wochen hingehalten und auf den folgenden Tag vertröstet werden. Die Demonstrantinnen warnten, dass sie, wenn nötig, das Hauptbüro des Programms besetzten werden, um ihr Geld zu bekommen.

Demonstration von Arbeiterinnen in Yanahuanca  8.03.2006 In Begleitung ihrer Kinder demonstrierten mehr als 100 Bäuerinnen aus den Dorfgemeinschaften Astobamba und Huarautambo in der Provinz Daniel Carrión vor den Einrichtungen der Regionalregierung Junin in Yanahuanca, um die Zahlung ihres Arbeitslohns für die Restauration der archäologischen Reste von Astobamba y Huarautambo zu fordern, den sie seit Dezember nicht erhalten haben. Als der Leiter der Geschäftsstelle der Regionalverwaltung in der Provinz sich weigerte, sie zu empfangen, besetzten sie das Gebäude.

Besetzung des Rathauses von Huamanga  9.03. 2006 Eine Gruppe von pensionierten und fest angestellten Beschäftigten der Provinzverwaltung von Huamanga stürmten das Rathaus aus Protest gegen den Bürgermeister Gerardo Ludeņa, den sie beschuldigten, sich gegenüber ihren Forderungen taub zu stellen. Die Angestellten forderten die Bezahlung ihrer Bezüge des vergangenen Monats und den Austausch von korrupten und unfähigen Funktionären. Der Vorfall ereignete sich am frühen Nachmittag, als die Demonstranten sich gewaltsam Zutritt zum Rathaus verschafften, indem sie das Sicherheitspersonal, das versuchte, die Besetzung verhindern, mit Knüppeln und Fußtritten angriffen. Schließlich gelang es ihnen die Tür von innen zu verbarrikadieren und verhinderten damit, dass die Angestellten mit befristeten Verträgen, die sich an der Aktion nicht beteiligten, nach der Mittagspause an ihre Arbeitsplätze zurückkehrten. Gleichzeitig versammelte sich eine größere Gruppe von Demonstranten vor dem Gebäude, wo sie ihre Ablehnung gegen den Bürgermeister zum Ausdruck brachten. An der Protestaktion beteiligten sich auch Mitglieder der "Verteidigungfront des Volkes", der Lehrergewerkschaft, der Vereinigung der Markthändler und einige Kandidaten für die Parlamentswahlen.

  10.03. 2006 Während eine Gruppe von Beschäftigten der Provinzverwaltung von Huamanga weiterhin das Rathaus von Ayacucho besetzt hielt, fand eine Sitzung des runden Tisches mit Mitgliedern der Verteidigungsfront, Vertretern der Behörden und dem Bürgermeister von Huamanga, Gerardo Ludeņa statt, bei der es jedoch zu keiner Annäherung der Positionen kam.

  13.03. 2006 Die Mitglieder der Einheitsgewerkschaft der Verwaltungsangestellten der Schulen begannen einen unbefristeten Streik, um die Zahlung von verinbarten Leistungsanreizen zu fordern. Wie die Generalsekretärin des Gremiums, Susana Neyra, informierte, wurde ihnen bei einem Gespräch mit dem stellvertretenden Präsidenten der Regionalregierung, Manuel Morán, und deren juristischen Berater mitgeteilt, dass die Angelegenheit nicht mehr in Händen der Regionalregierung liegt sondern bei der regionalen Direktion des Bildungsministeriums. Ferner habe die Regionalregierung bereits eine Beschwerde an die Schulbehörde geschickt, weil sie eine Resolution der Regionalregierung, mit der die Zahlung angeordnet wird, nicht nachgekommen ist. Die Angestellten erklärten, dass sie ihren Streik fortsetzen werden, bis ihre Forderungen erfüllt sind, da sie nach den vielen Ausreden und Hinhaltemanövern kein Vertrauen mehr in Versprechungen haben.

  14.03. 2006 Mit einer Arbeitsniederlegung forderten die fest angestellten Beschäftigten der Regionalregierung von Tumbes die Bewilligung von Verpflegungsgeld für Überstunden. Die Generalsekretärin der Gewerkschaft der Beschäftigten der Regionalregierung von Tumbes, Hilda Crespo Arias, kritisierte, dass die entsprechenden Zuschläge für Überstunden der Monate Januar und Februar immer noch nicht ausgezahlt worden sind. Die Präsidentin der Regionalregierung erklärte ihrerseits, dass sie nicht die "Eigentümerin des Geldes des Staates ist" und die Forderung der Beschäftigten rechtswidrig ist, wie die interne Kontrollstelle und das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen festgestellt haben.

  23.03. 2006 In einer Gesprächsrunde mit dem regionalen Direktor des Bildungsministeriums Neptalí Mezones Ramírez, Vertretern der Einheitsgewerkschaft der Verwaltungsangestellten der Schulen (SUTACE) und Funktionären der Regionalregierung von Piura wurde die Bezahlung der Leistungsanreize für 409 Berechtigte vereinbart, die ein diesbezügliches Gerichtsverfahren gewonnen haben. Es wurde angekündigt, dass die Bezahlung am 30. März erfolgen wird.

  24.03.2006 Die Mitglieder der Einheitsgewerkschaft der Verwaltungsangestellten der Schulen von Piura beschlossen, ihren unbefristeten Streik bis zum 30. März fortzusetzen, dem Termin, zu dem die Regionalregierung die Überweisung des Geldes für Leistungsanreize auf die Konten der 409 Berechtigten angekündigt hatte.

  28.03.2006 Vier Tage, nachdem eine Kommission zur Reorganisation der Schulverwaltung in der Region eingesetzt wurde, verwerhrten die Beschäftigten der regionalen Direktion des Bildungsministeriums von Tumbes der Kommission den Zutritt zu dem Sitz der Institution und traten in einen 24-stündigen Warnstreik, mit dem sie eine saubere und transparente Reorganisation forderten. Nach Auffassung der Angestellten ist die Kommission illegal, weil ein Mitglied fehlt. Daher forderten sie mit einer einstweiligen Verfügung deren Auflösung.

Warnstreik der Angestellten der Schulbehörden in Cusco  30.03.2006 Im Rahmen eines landesweiten 24-stündigen Streiks führten die Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums im ganzen Land Protestaktionen gegen eine Gesetzesinitiative zur Umverteilung der Leistungsanreize der Verwaltungsangestellten durch, die dem Parlament zur Verabschiedung vorgelegt wurde. In Huanta (Ayacucho) legten die Beschäftigten der lokalen Schulverwaltung die Arbeit nieder und beteiligten sich an einem Protestmarsch in der Stadt Huamanga. Auch die Verwaltungsangestellten der Schulbehörden von Lambayeque traten in den Streik und wandten sich dabei außerdem gegen das Rahmengesetz für den öffentlichen Dienst, von dem sie befürchten, dass es eine Welle von willkürlichen Entlassungen mit sich bringen würde. In Cusco zogen die Verwaltungsangestellten der regionalen Direktion des Bildungsministeriums und der lokalen Schulbehörden in einem Protestmarsch durch die Stadt und drohten damit, ihre Proteste zu verstärken.

  30.03.2006 Die Verwaltungsangestellten der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums von Lambayeque traten in einen 24-stündigen Warnstreik für den Beschluss des Berichts zur Bewertung des Personals aus dem Jahre 2005, die nicht termingerecht erfolgt ist, die Angleichung der Leistungsanreize für die Beschäftigten, die Festanstellung der befristet Beschäftigten und andere Forderungen.


Bewohner der vernachlässigten Ortschaften im Landesinneren und der Armenviertel an den Rändern der Städte fordern Investitionen der Regierung
  1.03.2006 Nach einem Marsch von 17 Tagen traf eine Delegation aus den Tälern von Pichis Palcazú und des Flusses Perené in den zentralen Urwaldgebieten in der Region Junin in Lima ein, um von der Zentralregierung den Bau der Straße Puerto Bermudez- Pichanakis- Vías Pichis zu fordern, die die Regionen Huánuco, Pasco, von den und Ucayali verbinden wird. In Erklärungen an die Presse beklagten die Demonstranten, dass der Bau der Straße seit elf Jahren angekündigt wurde und bisher nicht verwirklicht wurde. Sie versicherten an, dass sie vor dem Ministerium für Transport und Kommunikation ausharren werden, bis dieses auf ihre Forderung eingeht.

  1.03.2006 Die Opfer der Überschwemmungen durch starke Regenfälle in Tumbes blockierten eineinhalb Stunden lang die Panamericana Nord, um staatliche Hilfe zu rekalmieren. Die Demonstranten, die aus den Ortschaften Masana und El Bosque stammten, forderten, dass Baumaschinen zur Verfügung gestellt werden, um die Straßen und die Zugänge zu den Häusern zu räumen, sowie Dachplatten und Plastikplanen, um die schwersten Schäden provisorisch zu reparieren, da ihre Häuser unbewohnbar sind. Sie beklagten, dass sie keinerlei Hilfe von den Behörden erhalten haben, obwohl die Überschwemmungen Tage zuvor eingetreten sind. Außerdem kritisierten sie, dass sie seit über einem Jahr den Bau eines Dränagesystems fordern, das die Überschwemmung ihrer Häuser verhindert hätte. Die Polizei räumte die Straße, indem sie Tränengasbomben einsetzte. Dabei kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, bei denen mehrere Demonstranten verletzt wurden.

  8.03.2006 Bewohner der Armenviertel des Bezirks Carabayllo in der Provinz Lima forderten mit einer Kundgebung vor dem Bauministerium den Anschluss an das öffentliche Wasser- und Abwassernetz. Die Demonstranten wiesen darauf hin, dass sie seit 15 Jahren diese Forderung erheben und keinerlei positive Antwort erhalten haben. Sie versicherten, dass mehr als 100.000 Bewohner des Distrikts von der Grundversorgung ausgeschlossen sind, und drohten damit, dass sie am 16. April eine neue, weitaus radikalere Protestaktion durchführen werden, wenn die Regierung weiterhin nicht auf ihre Forderungen reagiert.

  8.03. 2006 Die Bevölkerung der Provinz Espinar in der Region Cusco trat in einen regionalen Streik, um die Asphaltierung der Straße Patahuasi - Yauri - Descanso zu fordern, die sie mit der zukünftigen Fernstraße Interoceánica verbinden würde. Die Asphaltierung der Straße war von dem Präsidenten Alejandro Toledo im Jahre 2002 versprochen wurden und seitdem ständig aufgeschoben worden. Die große Mehrheit der Bevölkerung beteiligte sich an den Protestaktionen. Die Straßen wurden blockiert, und es waren keinerlei Fahrzeuge unterwegs. Die Läden und die öffentlichen und privaten Institutionen blieben geschlossen.

Demonstranten aus Espinar in Cusco  9.03. 2006 Rund 300 Demonstranten aus der Provinz Espinar zogen durch die Straßen der Stadt Cusco, um von den Vertretern der Region zu verlangen, dass sie beim Verkehrsministerium für die Erfüllung ihrer Forderungen eintreten. Die Demonstration führte zur Präfektur, wo der Präsident der Regionalregierung Carlos Cuaresma, der Präfekt Luis Falcón, der Direktor der regionalen Vertretung des Verkehrsministeriums, Jaime Núņez und der Bürgermeister von Espinar, Mario Huamán, sich direkt mit dem Ministerium in Lima in Verbindung setzten, von wo sie die Zusage erhielten, dass am 30. März der Abteilungsleiter für technische Studien, Oswaldo Plasencia, bei einer Zusammenkunft in der Provinz Espinar die Genehmigung und die Pläne zum Beginn der Bauarbeiten übergeben wird. Die Vertreter der Provinz Espinar akzeptierten den Vorschlag, warnten aber, dass sie zu drastischeren Kampfmaßnahmen greifen werden, wenn die Zusage nicht eingehalten wird.

Straßenblockade der Bewohner von Casma/ Ancash  14.03. 2006 Rund 400 Bewohner der Provinz Casma blockierten die Panamericana Nord auf die Höhe des Kilometers 375, um von der Regionalregierung von Ancash den Abschluss der Asphaltierung der Umgehungsstraße der Stadt zu fordern. Die Demonstranten versammelten sich zunächst auf der Plaza de Armas von Casma und marschierten dann, angeführt vom Bürgermeister der Provinz, Ricardo Narváez, zur Brücke Sechin an der Panamericana, wo sie die Straße blockierten. Die Folge war ein langer Stau von Fahrzeugen, der über zwei Stunden dauerte. Auf der Protestkundgebung forderte der Bürgermeister, die Erweiterung des Budgets, um den Bau abschließen zu können, was eine Investition von 1.600.000 Soles notwendig macht. Außerdem forderte er eine Untersuchung über das Verschwinden von 800 Sack Zement von der Baustelle, sowie über die Bezahlung von Mitgliedern der APRA, die die Regionalregierung stellt, über die Gehaltsliste des Projekts.

Demonstration von Bewohnern von Armenvierteln in Arequipa  15.03. 2006 Mit Schildern, Schellen und Spruchbändern zogen mehr als 100 Bewohner der Armenviertel im Norden von Arequipa durch die Straßen der Stadt, um bei den verschiedenen Behörden und öffentlichen Institutionen die Erfüllung ihrer Zusagen zu fordern. Die Demonstranten, die aus sieben Armenvierteln kamen, zogen zunächst zur Kommission zur Formalisierung des informellen Eigentums (COFOPRI), wo sie die Beschleunigung des Verfahrens zur Registrierung der Besitztitel für ihre Grundstücke forderten. Darauf marschierten sie zum Sitz der Stadtwerke von Arequipa (SEAL), um den Anschluss an das Elektrizitätsnetz zu verlangen, den sie seit 20 Jahren fordern. Danach sprachen sie bei den Wasser- und Abwasserbetrieben (SEDAPAR) vor, wo sie forderten, dass von den 3 Millionen Soles, die das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen bereitgestellt von hat, ein Wasserreservoir gebaut wird. Außerdem verlangten sie bei der Verwaltung der Provinz Arequipa die Bereitstellung von Wasser und Abwasserrohren, und vor dem Sitz der Regionalregierung forderten sie mit einer Kundgebung einen Termin, um über ihre Forderungen zu sprechen.

  18.03. 2006 Die Bewohner der Dorfgemeinschaft von Canaán (Loreto) warnten, dass sie die Stadt Contamana besetzen werden, wenn nicht innerhalb von 24 Stunden die Elektrizitätsversorgung wiederhergestellt wird. Die Bauern bezeichneten es als einen schlechten Scherz des Unternehmens Electro Oriente und der Regionalregierung von Loreto, die im Dezember 2005 das Elektrizitätsnetz im Ort einweihten, das jedoch nur 24 Stunden funktionierte.

  20.03. 2006 Rund 2500 Bewohner des Bezirks Chala in der Provinz Caravelí, in der Region Arequipa blockierten die Panamericana Süd, um ihre Forderungen nach dem Anschluss ihres Ortes an das öffentliche Elektrizitäts- und Wassernetz Nachdruck zu verleihen. Die Beschwerden der Demonstranten richteten sich gegen die Wasser- und Abwasserbetriebe und die Elektrizitätswerke von Arequipa.

  23.03. 2006 Angeführt von ihren Bürgermeistern versammelte sich eine Delegation der Orte Morropón, Chulucanas, La Matanza und Salitral aus Alto Piura zu einer Protestkundgebung vor dem Kongress, um die Funktionäre des "Programms zur Förderung privater Investitionen" (Proinversión) und des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen aufzufordern, den Bericht einer Kommission verschiedener Ministerien über die Durchführbarkeit des Wasserkraftwerks Alto Piura zu befürworten und damit den Weg für dessen Bau zu öffnen.

  30.03.2006 Hunderte von Bewohnern der Armenviertel von Carabayillo, einem Bezirk im Norden von Lima, versammelten sich zu einer Protestkundgebung dem Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, wo sie die Vergabe einer Konzession an ein Privatunternehmen für die Wasser- und Abwasserbetriebe von Lima (Sedapal) forderten. "Es sind 116.000 Familien aus 120 Armenvierteln, die seit 10 Jahren den Anschluss an das öffentliche Wasser- und Abwassernetz fordern, und viele Kinder und alte Leute sind gestorben, weil Sedapal nicht über die Mittel verfügt, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Darum sind wir damit einverstanden, dass für diesen Betrieb eine Konzession an ein Privatunternehmen vergeben wird", erklärte Adolfo Peņa Olivos, der Direktor für den Sanitärbereich der Bewegung "Los Sin Agua" des Distrikts. Das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen sagte seinerseits zu, am 3. April grünes Licht für den Bau von Wasser- und Abwassernetzes in der Gegend zu geben.


Kämpfe der Bauarbeiter für die Zahlung des Mindestlohns und Arbeitsplätze
  1.3.2006 In Chiclayo zogen Bauarbeiter in einem Protestmarsch zum Sitz der Regionalregierung von Lambayeque, um zu fordern, dass sie bei der Vergabe von Arbeitsplätzen bei den Projekten der Regionalregierung berücksichtigt werden. Sie protestierten auch dagegen, dass 70 ihrer Kollegen, die beim Bau des Instituts von Chiclayo beschäftigt waren, entlassen worden sind. Die Demonstranten forderten außerdem, dass ihnen die gesetzlich vorgeschriebenen Löhne gezahlt werden, die von vielen Baufirmen unterlaufen werden.

Demonstration der Bauarbeiter in Cusco  15.03. 2006 In Ayacucho legten mehr als 200 Bauarbeiter, die Arbeiten zur Erneuerung von elektrischen Kabeln in der Stadt ausführten, die Arbeit nieder, weil die Baufirma Abengoa ihnen nicht den gesetzlichen Mindestlohn und die Sozialbeiträge bezahlt. Auf einer spontanen Versammlung auf der Plaza de Armas beschlossen sie, in einer Demonstration durch die Straßen der Stadt zu ziehen, um die Behörden und die Bevölkerung auf ihre Problematik aufmerksam zumachen. Die Arbeiter beschwerten sich, dass das Unternehmen versucht, sie zu zwingen, Arbeitsverträge zu unterschreiben, in denen die Höhe des Lohnes und anderer Bezüge offen gelassen werden und damit droht, sie nicht zu bezahlen und zu entlassen, falls sie nicht unterschreiben. Sie fügten hinzu, dass sie bereits seit zwei Wochen arbeiten und noch keinen Lohn erhalten haben, während die Vertreter des Arbeitsministeriums stillschweigend zusehen und nichts tun, um die Rechte der Arbeiter zu verteidigen.

  23.03. 2006 Rund 100 Bauarbeiter gingen in Tacna auf die Straße, um von der regionalen Direktion des Ministeriums für Arbeit und Arbeitsplatzförderung zu fordern, dass sie Sanktionen gegen die Unternehmen verhängt, die ihren Arbeitern auf den Baustellen der Stadtverwaltung und der Regionalregierung nicht den tariflichen Mindestlohn zahlen.

  30.03. 2006 Eine Gruppe von rund 50 Bauarbeitern versammelte sich zu einer Kundgebung vor dem Sitz des Sonderprojekts Tacna und forderte den Rücktritt des Geschäftsführers der Institution, Jorge Manrique, weil er den Arbeitern nichts den tariflichen Mindestlohn gezahlt. Außerdem forderten sie die Durchführung von größeren Bauprojekten, bei denen mehr Arbeiter aus Tacna beschäftigt werden können. Wie die protestierenden Arbeiter erklärten, sind derzeit die meisten Arbeiter auf den Baustellen der Stadt aus Arequipa. Als keine Reaktion auf ihre Kundgebung erfolgte, brachten die Arbeiter die Tür auf und besetzten den Innenhof des Gebäudes, wo sie ihre Proteste fortsetzten. Schließlich verließen sie friedlich und auf eigene Initiative das Gebäude.


Lehrer fordern Transparenz bei der Stellenvergabe
  2.3.2006 In Cerro de Pasco gingen Lehrer, die mit befristeten Arbeitsverträgen beschäftigt sind und eine Festanstellung anstreben, auf die Straße, um gegen die Anstellung von 21 Dozenten durch eine Resolution der Regionalregierung zu protestieren. Die Lehrer versammelten sich vor dem Sitz der Regionalregierung, um zu fordern, dass die Verträge widerrufen werden, da dabei die Normen des regulären Bewerbungsverfahrens missachtet worden sind. Wie der Generalsekretär der regionalen Sektion der Lehrergewerkschaft SUTEP informierte, verteidigten die Vertreter der Regionalregierung trotzdem ihre Entscheidung, kündigten jedoch an dass sie in den folgenden Tagen eine Resolution veröffentlichten werden, die das Bewerbungsverfahren regelt.

  3.3.2006 Hunderte von arbeitslosen Lehrern der Region San Martín forderten mit einem Protestmarsch in Moyobamba, dass bei den anstehenden Bewerbungsverfahren für die Stellenvergabe für das Jahr 2006 die einheimischen Lehrer besonders berücksichtigt werden.


Proteste und Streiks von Arbeitern der Bergbauunternehmen Doe Run und Yanacocha
  8.03. 2006 In Cerro de Pasco forderten zahlreiche Arbeiter und Angestellte des Bergbauunternehmens Doe Run auf einer Kundgebung die Auszahlung des Anteils an den Gewinnen für das Jahr 2005. Die Beschäftigten erläuterten, dass das Unternehmen seit dem Jahr 2001 Gewinne schreibt, die dazu dienten die früheren Verluste auszugleichen, jedoch durch die steigenden Preise für mitteile in den letzten Jahren im Jahr 2005 einen Gewinnsüberschuss haben müsste, von dem laut Gesetz 8% unter den Beschäftigten aufgeteilt werden muss.

  21.03. 2006 Die Gewerkschaft der Arbeiter des Bergbauunternehmens Yanacocha beschlossen auf einer Generalversammlung, die zwischen dem 17. und 21. März in der Stadt Cajamarca stattfand, einstimmig die Aufnahme eines unbefristeten Streiks, falls das Bergbauunternehmen, das von dem multinationalen Konzern Newmont Mining kontrolliert wird, nicht den von der Gewerkschaft vorgelegten Forderungskatalog erfüllt.

  29.03. 2006 Die Arbeiter des Bergbauunternehmens Doe Run Cobriza traten in einen unbefristeten Streik für Gehaltserhöhungen und die Einhaltung der arbeitsrechtlichen Bestimmungen von Seiten des Unternehmens. Laut einem Communiqué der Gewerkschaft weigert sich das Unternehmen seit der Einführung des unregelmäßigen Arbeitstages die Bezahlung für Verpflegung und Fahrtkosten vom Bergwerk Cobriza nach Huancayo. Außerdem beteiligt das multinationale Unternehmen seit mehreren Jahren die Arbeiter nicht wie vorgesehen an den Gewinnen und überweist die Überschüsse ins Ausland. Die Arbeiter forderten außerdem die Festanstellung der Beschäftigten mit befristeten Arbeitsverträgen.


Demonstration der Uros in PunoUros vom Titicacasee in Puno fordern Besitztitel für ihren traditionellen Lebensraum
  16.3.2006 In Puno präsentierten Vertreter des Nationalen Instituts für natürlichen Ressourcen - INRENA in Gegenwart von Hunderten von Mitgliedern der Dorfgemeinschaften der Bezirke Capachica, Coata, Huatta, Paucarcolla, Puno, Chucuito, Huancané und Taraco das Dekret Nr. Nš 009-2006-AG und die Regierungsresolution Nr. 003-2006-AG, mit denen der einheimischen Bevölkerung das Recht auf Besitznahme und Nutzung der traditionellen natürlichen Ressourcen (Totora und Llacho, Schilfpflanzen, die unter anderem zum Bau der Häuser verwendet werden und aus denen die Inseln bestehen, auf denen die Uros im Titicacasee leben) an denen Ufern des Titicacasee, dessen Zuflüssen, den im Ufergebiet gelegenen ständigen und zeitweise entstehenden Seen zugestanden wird. Währenddessen demonstrierten Hunderte von Bewohnern der Inseln der Uros, die mit ihren Schilfbooten im Hafen von Puno gelandet waren, in den Straßen der Stadt, um den Widerruf des Dekrets 009-2005-AG zu fordern, weil es ihnen nicht das Eigentumsrecht über ihren Lebensraum zugesteht und sie stattdessen zu vorübergehenden Bewohnern degradiert. Gegenüber dieser Forderung erklärte eine Funktionärin der INRENA, dass es unmöglich sei, ihnen Besitztitel für die schwimmenden Inseln und die Ufergebiete zu geben, da sie Teil des Naturschutzgebietes des Titicacasees und im Besitz des Staates sind.


Demonstration gegen die Privatisierung der WasserbetriebeDemonstrationen gegen die Privatisierung der Wasserbetriebe anlässlich des internationalen Tags des Wassers
  22.03. 2006 Am internationalen Tag des Wassers riefen die Mitgliedsorganisationen der "Front zur Verteidigung des Wassers und des Lebens" im ganzen Land zu einem Streik- und Protesttag auf, an dem sich Tausende von Beschäftigten der Wasserwerke und Verbraucher im ganzen Land beteiligten, wobei insbesondere die Demonstrationen in Huancayo, Tacna, Moyabamba, Chimbote und Piura hervorstachen. Die Proteste richteten sich gegen die Konzessionsvergabe und die Privatisierung der Wasserbetriebe des Landes, die in Piura und Huancayo bevorstehen, wo bereits die Ausschreibungsverfahren laufen und die Fristen zur Abgabe von Angeboten am 20. April bzw. 12. Mai enden. Das gleiche gilt für Ica, Chiclayo und Mollendo.

In Lima zogen rund 15.000 Personen in einem Protestmarsch zum Kongress, wo sie forderten, dass die Trinkwasserversorgung nicht privatisiert wird und politische Parteien, die die Präsidentschaft anstreben, ihre Positionen über die öffentlichen Unternehmen offenlegen. Die Demonstranten erhoben außerdem die Forderung, dass weder die Wasserbetriebe von Lima (Sedapal) noch die 54 Wasserbetriebe in anderen Städten privatisiert werden. Wie der Generalsekretär der Nationalen Föderation der Beschäftigten der Wasserbetriebe, Luis Isarra Delgado, informierte, schlugen sie auch vor, dass die Gemeinden und die Wasserbetriebe Verträge abschließen, lehnen es jedoch ab, dass die Direktoren der Betriebe politische Günstlinge der Bürgermeister und der Regionalregierung sind.

In Huancayo demonstrierten mehr als 30.000 Personen seit den frühen Vormittagsstunden im Zentrum der Stadt und forderten den sofortigen Stopp des Ausschreibungsverfahrens für die Konzessionsvergabe der Wasserbetriebe. Außerdem verlangten sie die sofortige Freilassung von drei Demonstranten aus dem Bezirk Chilca, die während des Marsches festgenommen wurden. Auch in Chimbote legten die Beschäftigten der Wasserbetriebe Seda Chimbote die Arbeit nieder und beteiligten sich an einer Demonstration und einer Kundgebung gegen die Privatisierung der Wasserbetriebe, die sich über die ganzen Vormittags hinzogen.


Streik der Verwaltungsangestellten der Universität von PiuraProteste der Verwaltungsangestellten der Universität von Piura
  7.03. 2006 Die Verwaltungsangestellten der staatlichen Universität von Piura zogen in einem Protestmarsch zu den wichtigsten Fakultäten der Hochschule, um bessere Bezahlung, den Umbau der Verwaltungsstrukturen und das Ende der Seilschaften bei der Vergabe von Stellen zu fordern. Im Anschluss versammelten sich die Mitglieder der Gewerkschaft der Angestellten der Universität Piura im Auditorium, wo sie beschlossen, am 14. März in einen 24-stündigen Warnstreik zu treten.


Demonstration in Lima für den freien Austritt aus den privaten PensionsfondsNeue Demonstration für den kostenfreien Austritt aus dem privaten Rentensystem
  8.3.2006 Pensionäre, Rentner und Gewerkschaftsmitglieder versammelten sich am Vormittag zu einer Kundgebung gegenüber dem Kongress in Lima, um von den Mitgliedern der Kommission für Sozialversicherung des Parlaments zu fordern, dass sie das Gesetz über den kostenfreien Austritt aus den privaten Pensionsfonds weiterverfolgen. Der Präsident Toledo hatte gegen den Gesetzentwurf, dem die Kommission am 2. Februar zugestimmt hatte, sein Veto eingelegt und einen Alternativvorschlag unterbreitet. An der Demonstration beteiligten sich Mitglieder des Gewerkschaftsverbandes CGTP, der Nationalen Zentrale der Rentner und Pensionäre von Peru, der "Nationalen Vereinigung für den kostenfreien Austritt aus den privaten Pensionsfonds" und anderer Gremien. Am Nachmittag wurde es eine Delegation der Demonstranten ermöglicht, in der Kommissionssitzung den Standpunkt der Versicherten darzulegen. Die Abgeordnete Judith de la Mata beantragte, über das Gesetz abzustimmen, zog diesen Antrag jedoch zurück, weil unter den anwesenden Kommissionsmitgliedern nicht genügend Befürworter waren, um eine Zustimmung zu erreichen.


Mopedtaxifahrer fordern vom Parlament die Verabschiedung des Gesetzes zur Schaffung von regionalen Haftpflichtversicherungen
  8.03. 2006 Am Vormittag versammelte sich eine große Gruppe von Mopedtaxifahrer vor dem Kongressgebäude in Lima, um die Schaffung einer regionalen Haftpflichtversicherung zu fordern, weil die Prämien der derzeitigen gesetzlich vorgeschriebenen Versicherung gegen Verkehrsunfälle (SOAT) überhöht sind. Mario Arce, Generalsekretär der Konföderation der Mopedtaxifahrer von Peru, verlangte, dass das Parlament den entsprechenden Gesetzentwurf so schnell wie möglich auf die Tagesordnung setzt und verabschiedet. Wie er erklärte, können mit diesem Gesetz die Regionalregierungen ihrer eigenen Haftpflichtversicherungen schaffen, die aus Mitteln der Regionen, der Kommunen und der Transportunternehmen finanziert wird und deren Gewinne in Hilfsfonds zu Gunsten der Mopedtaxifahrer fließen.


Baumwollbauern fordern die Auszahlung der zugesagten staatlichen Hilfen
  9.03. 2006 Die Baumwollbauern des Tals von Pisco (Ica) forderten mit einer Blockade der Panamericana Süd von der Regierung, dass sie ihre Zusage einhält, ihnen einen Zuschuss von 14 Soles pro Sack Rohbaumwolle zu zahlen, wenn sie sich im Steuerregister eintragen. Sie forderten außerdem, dass die Spinnereien ihnen einen Preis von 105 Soles anstatt 94 Soles bezahlen. Die Protestaktion führte zu einem langen Stau überregionaler Busse. Der Landwirtschaftsminister Manuel Manrique kündigte an, dass das Ministerium noch vor Monatsende die überfälligen Gelder an die Baumwollbauern im ganzen Land auszahlen wird, und machte die regionale Direktion des Ministeriums für die Verzögerung verantwortlich, weil diese die entsprechenden Listen zu spät erstellt hat.


Warnstreik der Arbeiter der Zuckerfabrik TumánTagelöhner und Erntearbeiter der Zuckerfabrik Tumán legen die Arbeit nieder
  20.03.2006 Die Tagelöhner der Zuckerfabrik Tumán in der Region Lambayeque legten die Arbeit nieder und versammelten sich zu einer Kundgebung vor der Betriebsanlage, um Druck auf die Geschäftsführung auszuüben, damit sie ihnen die Löhne für die Monate Oktober, November und Dezember bezahlt. Gleichzeitig beschlossen rund 200 Arbeiter, die für das Schneiden des Zuckerrohrs zuständig sind, die Arbeit einzustellen und in einem Gespräch die Geschäftsführung des Unternehmens aufzufordern, Maßnahmen zu ergreifen, um in Zukunft zu vermeiden, dass das Zuckerrohr vorzeitig geerntet wird, wie es wiederholt geschehen ist.


In Arequipa treten ehemalige Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in einen Hungerstreik für ihre Wiedereinstellung
  23.06.2006 8 ehemalige Beschäftigte der Regionalregierung von Arequipa, die unter dem Regime Fujimori rechtswidrig entlassen wurden, traten im Innenhof der Kathedrale in einen Hungerstreik, um ihre Wiedereinstellung durchzusetzen, die ihnen laut Gesetz zusteht, wie durch eine von der Zentralregierung veröffentlichte Liste der Berechtigten bestätigt wurde.


Fischer von Sechura (Piura) fordern die Aufhebung der Schonzeit für Sardellen
  23.03. 2006 Die Fischer von Sechura forderten mit einer Protestdemonstration die Aufhebung der Schonzeit für Sardellen. Sie beschwerten sich, dass zuerst eine Schonzeit von vier Monaten erlassen wurde, worauf ihnen lediglich ein Monat gegeben wurde, um zu arbeiten, und danach eine neue Schonzeit von weiteren vier Monaten verfügt wurde, ohne dass dies gerechtfertigt gewesen wäre. Am gleichen Tag beschloss das Ministerium für Produktion, die Schonzeit für Sardellen aufzuheben, und autorisierte außerdem die Erkundungsfischerei ab dem 27. März.


Warnstreik der Transportunternehmen legte die Provinz Trujillo lahm
  28.03. 2006 Die Transportunternehmen für den öffentlichen Personenverkehr der Provinz Trujillo traten in einen 24-stündigen Streik für die Forderung nach einer Alternative zu der überteuerten Haftpflichtversicherung der privaten Versicherungsgesellschaften, die in den letzten Jahren die Prämien in einem Maße erhöht haben, das weit über die finanziellen Möglichkeiten der kleinen Betriebe und selbstständigen Fahrer hinausgeht. Fast alle Fahrer von öffentlichen Bussen, Taxis, Sammeltaxis und Kleintransporter beteiligten sich an dem Streik und versammelten sich zu einer Protestkundgebung auf der Plaza de Armas. Außerdem bildeten sie Streikkommandos an den Hauptzufahrtsstraßen zum Platz, wo sie alle Fahrzeuge aufhielten, deren Fahrer sich nicht am Streik beteiligten, und bei etwa zehn Taxis die Reifen zerstachen. Andere Gruppen von Streikenden blockierten die Hauptstraßen der Stadt, wobei es zu mehreren Zusammenstößen mit der Polizei kam, die acht Demonstranten festnahm. Währenddessen trafen die Führer der Vereinigung der Transportunternehmen zu einem Gespräch mit dem Bürgermeister der Provinz, José Murgia Zannier, zusammen. Dabei wurde vereinbart, dass in der nächsten Ratssitzung über den Bericht der Rechtsabteilung der Provinzverwaltung entschieden wird, durch den eine Anerkennung des Verkehrslizenz der "Vereinigung des Fonds gegen Verkehrsunfälle" (Asociación de Fondo Contra Accidentes de Tránsito) angestrebt wird.


Nutzer des Provisionsprojekts Chinecas (Chimbote) fordern den Rücktritt des Direktors
  23.6.2006 Rund 1000 Nutzer des Bewässerungsprojekts Chinecas, die der Koordination der Vereinigungen der Landnutzer des Projekts Chinecas angehören, führten in Nuevo Chimbote eine Protestdemonstration durch, um den Rücktritt des Direktors dieses Sonderprojekts zu fordern, den sie beschuldigten, sie durch juristische Winkelzüge von dem Land vertreiben zu wollen, das sie bearbeiten. Der Demonstrationszug startete um 10:30 Uhr von der Plaza de Armas und führte zum technischen Sekretariats des Bewässerungsdistrikts Santa- Lacramarca- Nepeņa, wo der Geschäftsführer Jorge Arréstegui Navarro den Bauern versprach, auf jeden Fall die Wassermenge beizubehalten, die sie derzeit erhalten.


Proteste der Arbeiter von Inca Cola in JaujaArbeiter protestieren gegen Schließung des Betriebes von Inca Kola in Jauja
  30.6.2006 Die Arbeiter der Fabrik der Inca Kola Corporación José Lindley in Jauja (Junín) gingen auf die Straße, um gegen die Schließung des Betriebes zu protestieren, die sie arbeitslos macht. Die Arbeiter zogen zusammen mit ihren Ehefrauen und Kindern in einem Protestmarsch durch die Straßen der Stadt und führten danach eine Kundgebung vor der Fabrik im Stadtteil Yauyos durch. Der Rechtsberater der Arbeiter, Mateo Tincopa Calle, informierte, dass das Unternehmen die Arbeit am 27. März einstellte und rund 150 fest angestellte und befristet beschäftigte Arbeiter entließ. Die Sprecher der Arbeiter kritisierten ihrerseits, dass eine Fabrik, die rentabel arbeitet, sie von einem Tag auf den anderen auf die Straße setzt, obwohl sie dort bereits seit 15 Jahren und teilweise 20 Jahren beschäftigt sind.


In Puno nimmt die Bevölkerung von Pucará y Arapa Bürgermeister als Geiseln
  30.03. 2006 In zwei Orten der Region Puno nahmen die Bürger ihre Bürgermeister, die sie der Misswirtschaft beschuldigten, als Geiseln. Der erste Vorfall ereignete sich im Distrikt Arapa in der Provinz Azángaro, wo es zu einer Konfrontation der Bürger mit der Clique des Bürgermeisters Jorge Roselló kam, von dem sie die Vorlage eines Wirtschaftsberichts über seine Amtsführung forderten. Da der Bürgermeister vorhatte, lediglich einen vorläufigen Bericht vorzulegen, beschlossen die Demonstranten, ihn zusammen mit 12 weiteren Funktionären im Rathaus einzuschließen und verlangten eine gründliche Untersuchung seiner Amtsführung. Der Vertreter der Defensoría del Pueblo in Puno, Porfirio Barrenechea, informierte, dass die Polizei aus Azángaro anrückte und nach einer Reihe von Verhandlungen nach zwölf Stunden die Freilassung von Roselló erreichte. Der zweite Vorfall fand im Distrikt Pucará in der Provinz Lampa statt, wo die Bevölkerung sich versammelte, um sich gegen die Rückkehr des Bürgermeisters Luis Ccama Quispe zu wehren, der einige Tage zuvor wegen Vetternwirtschaft, Misswirtschaft, Veruntreuung von Geldern und anderer Vorwürfe abgesetzt wurde. Als Ccama ins Rathaus von Pucará zurückkehrte, um - wie er angab - den Anforderungen der Rechnungsprüfungsstelle der Republik nachzukommen, die seine Amtsführung untersucht, versammelten sich die Bürger vor dem Rathaus, wo sie die ganze Nacht ausharrten, um ihn am Verlassen des Gebäudes zu hindern. Außerdem forderten sie die Bildung einer hochrangigen Kommission, die eine Untersuchung der Gesetzesverstöße des Bürgermeisters durchführt. Der Bürgermeister wurde nach zehn Stunden aufgrund der Intervention von lokalen Behördenvertretern und der Polizei befreit und verließ den Ort mit dem Versprechen, sich dem Beschluss der Ratsversammlung unterzuordnen und die Wahl eines neuen Bürgermeisters nicht zu behindern.