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Soziale Proteste in Peru

FEBRUAR 2006

Streikende Ärzte Proteste und Streik der Ärzte des Gesundheitsministeriums
Im Februar kam es zu neuen Protesten und Streiks der Ärzte des Gesundheitsministeriums, die von der Regierung die Erfüllung der in den Jahren 2004 und 2005 unterzeichneten Abkommen forderten, in dem die Regierung zusagte, ihre Gehälter an die der Ärzte der Sozialversicherung anzupassen, wie es das esetz vorschreibt.

Banderole vor dem Krankenhaus in Ayacucho   1.2.2006 Die Ärzte des Gesundheitsministeriums traten in einen 24-stündigen Warnstreik, um die Einhaltung der seit dem Jahr 2004 getroffenen Vereinbarungen mit der Regierung zu fordern, insbesondere die Angleichung ihrer Gehälter an die der Ärzte der Sozialversicherung. Die Ärzte beschlossen diese Maßnahme angesichts der Nichterfüllung der Vereinbarung, die die Gesundheitsministerin Pilar Mazzetti mit dem Gremium der Ärzte am 1. Mai 2004 traf, um den am 12. April desselben Jahres begonnenen, landesweiten Streik abzuschließen. Diese Übereinkunft zog die Ministerialverordnungen 524-2004 nach sich, die im März 2005 vom Wirtschafts- und Finanzministerium ratifiziert wurde und in der festgelegt wird, "dass bei Anhebung der Gehälter der Ärzte der Sozialversicherung ... eine ähnliche Gehaltserhöhung für die Ärzte des Gesundheitsministeriums in allen Teilen des Landes garantiert wird". In der Übereinkunft wurde vereinbart, dass die Gehaltserhöhung in drei Teilen erfolgen sollte und die Angleichung auf diese Art im Januar 2006 abgeschlossen sein sollte. Doch nach Ablauf dieser Frist stand der dritte Teil der Angleichung der Gehälter aus, und die Regierung, weit davon entfernt, die Vereinbarung zu erfüllen, erließ am 15. Januar ein Dringlichkeitsgesetz, durch das die Angleichung der Gehälter auf der Grundlage von Berufsjahren und Qualifikation faktisch ausgeschlossen wird.

An der Protestaktion beteiligten sich die Ärzte der Ärzteföderation von Peru im ganzen Land, und in der großen Mehrheit der Krankenhäuser des Gesundheitsministeriums waren nur die Notaufnahme und die Intensivstationen besetzt. In Lima zogen die Ärzte zum Kongress und zum Wirtschafts- und Finanzministeriums, um ihre Forderungen vorzutragen. Danach übergab der Vorsitzende der Ärzteföderation von Peru, Víctor Loza, im Regierungspalast ein Memorandum, in dem die Ärzte den Präsidenten Alejandro Toledo auffordern, die Vereinbarung über die Angleichung ihrer Gehälter zu erfüllen.

Währenddessen erklärte die Gesundheitsministerin Pilar Mazzetti, dass "es keine Gehaltserhöhungen für keine Berufsgruppe" im Gesundheitswesen geben wird, da kein Geld vorhanden ist. Sie erklärte, dass in einem Wahljahr die Normen der Haushaltsführung strikt eingehalten werden müssen und keinesfalls Maßnahmen ergriffen werden können, die einen ausgeglichenen Staatshaushalt gefährden. Angesichts der fehlenden Gesprächsbereitschaft kündigte der Vorsitzende der Ärzteföderation, Víctor Loza an, dass am Sonnabend, den 4. Februar, eine erweiterte Delegiertenversammlung stattfinden wird, auf der über die Wiederaufnahme eines unbefristeten Streiks beschlossen werden wird.

  4.2.2006 Angesichts der mangelnden Gesprächsbereitschaft der Gesundheitsministerin kündigte der Vorsitzende der Ärzteföderation von Peru, Víctor Loza Becerra, an, dass die Ärzte des Gesundheitsministeriums am 28. Februar in einen landesweiten unbefristeten Streik treten werden.

Ärztestreik in Trujillo Streikende Ärzte in Huancayo  28. 2. 2006 Trotz der Aufforderung von Funktionären des Ministeriums und des emeritierten Bischofs von Lambayeque, Luis Bambarén, der bei dem Streik im Vorjahr als Vermittler aufgetreten war, traten mehr als 13.000 Ärzte des Gesundheitsministeriums in einen unbefristeten Streik. Mit dem Ausstand forderten die Ärzte nicht nur, dass der Prozess zur Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter abgeschlossen wird, sondern auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Ausdehnung der Angleichung der Bezüge auf die Ärzte im Ruhestand und die Erhöhung des Gesundheitsetats zur Verbesserung der Ausstattung der Einrichtungen. Dem Streik schlossen sich die Ärzte an fast allen medizinischen Einrichtungen des Gesundheitsministeriums im ganzen Land an. In den Krankenhäusern hielt lediglich eine Notbesetzung den Betrieb in der Notaufnahme und den Intensivstationen, sowie mit Einschränkungen, die stationäre Behandlung aufrecht. Operationen wurden dagegen bis auf Notfälle abgesagt und die Abteilungen für ambulante Behandlung blieben geschlossen.

Der Vorsitzende der Ärzteföderation von Peru, Víctor Loza, und die regionalen Gewerkschaftsführer kündigten eine Verschärfung des Streiks an, wenn im Laufe der Woche das Gesundheitsministerium keine Verhandlungen aufnimmt. In Presseerklärungen forderte Loza den emeritierte Bischof Luis Bambarén auf, seine Rolle als Vermittler wieder aufzunehmen, um eine Einigung zu erreichen. Auf der anderen Seite wies er Vorwürfe zurück, dass die Wiederaufnahme des Ärztestreiks aus politischen Interessen im Hinblick auf die Parlamentswahlen vom 9. April erfolgt sei, wie ihm die Gesundheitsministerin, Pilar Mazzetti, vorgeworfen hatte, gab jedoch zu, dass er Mitglied der Partei der APRA ist.


Streiks und Proteste der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums
Neben dem Ärztestreik gab es auch Proteste anderer Berufsgruppen des Gesundheitsministeriums, bei denen es hauptsächlich um die Festanstellung der befristet Beschäftigten und Gehaltserhöhungen ging. In der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums von Ayacucho blieb der Konflikt mit der Regionalregierung über die Ernennung von Funktionären der Institution weiterhin ungeklärt und führte zu Warnstreiks und Protestdemonstrationen der Beschäftigten.

  2.2.2006 Eine Gruppe von 200 Medizintechnikern, die mit Zeitverträgen in den Krankenhäusern des Gesundheitsministeriums in Piura beschäftigt sind und am 23. Januar in einen unbefristeten Streik traten, um die Festanstellung von rund 2000 befristet angestellten Beschäftigten in den verschiedenen Krankenhäusern der Region durchzusetzen, führten eine Demonstration in Lima durch. Während einer Kundgebung vor dem Wirtschafts- und Finanzministerium trugen sie dem Minister Fernando Zavala ihre Forderungen vor. Die Demonstranten beschwerten sich, dass ihre Gehälter mit 300 Soles unter dem gesetzlichen Mindestlohn liegen und sie keine Sozialversicherung haben.

Streik der Angestellten in der regionalen Vertretung des Gesundheitsministeriums   3.2.2006 Beschäftigte der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums von Ayacucho zogen in einer Demonstration zum Sitz der Regionalregierung, um die Lösung des Konflikts um die Ernennung der Direktoren der Institution zu fordern. Die Angestellten, die am 21. Januar in einen unbefristeten Streik traten, um gegen die politische Intervention der Regionalregierung bei der Ernennung des Führungspersonals der Institution zu protestieren, forderten den Präsidenten der Regionalregierung auf, zu dem Konflikt Stellung zu beziehen und so schnell wie möglich nach einer Lösung des Problems zu suchen. Hintergrund des Konflikts sind Querelen über die Zuständigkeit für die Ernennung der Direktoren, die zeitweise zur Handlungsunfähigkeit der Institution geführt haben, da die von der Regionalregierung ernannten Abteilungsleiter die Weisungen des durch ein Bewerbungsverfahren der Behörde ernannten Direktors nicht befolgten, worauf dieser zurücktrat.

  6.2.2006 Obwohl das Gesundheitsministerium bereits eine vorläufige Direktorin der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums von Ayacucho (DIRESA) ernannt hatte, erklärten die Beschäftigten der Institution, dass sie ihren zwei Wochen zuvor begonnenen Streik fortführen werden. Laut dem Generalsekretär der Föderation der Beschäftigten im Gesundheitswesen in Ayacucho, Edwin Coronel Obregón, wurde dabei ihre Position nicht in Betracht gezogen und folglich werden sie den Streik aufrecht erhalten, bis die neue Direktorin eintrifft und ihnen ihre Vorschläge über die Fortsetzung der Arbeit vorgestellt hat.

  18.2.2006 Die Beschäftigten der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums von Ucayali (DISA) traten in einen 48-stündigen Streik, um feste Arbeitsverträge zu fordern. Im Rahmen der Kampfmaßnahme zogen rund 600 Angestellte durch die Straßen der Stadt Pucallpa, um ihren Forderungen an das Gesundheitsministerium nach festen Arbeitsverträgen für die Beschäftigten, die auf Honorarbasis arbeiten, Gehör zu verschaffen. Marco del Águila Tineo, Generalsekretär der Gewerkschaft der Beschäftigten der DISA Ucayali erklärte, dass mehrere seiner Kollegen seit 10 Jahren auf dieser Grundlage beschäftigt sind und damit über keinerlei soziale Absicherung verfügen.

  21.2.2006 Eine Gruppe von Beschäftigten besetzte das Erdgeschoss des Hauptsitzes des Gesundheitsministeriums in der Avenida Salaverry im Distrikt Jesús María in Lima. Auf Schildern und Spruchbändern und mit Sprechchören forderten sie die Auszahlung der Bezüge des "Komitees zur Verwaltung des Fonds für soziale Unterstützung und Leistungsanreize" (CAFAE) die sie seit längerer Zeit nicht erhalten haben. Erst als die Polizisten, die das Gebäude sicherten, Verstärkung angefordert hatten, konnte dieses geräumt werden.

  28.2.2006 Hebammen, Psychologen, Ernährungsexperten, Krankenpfleger und anderes medizinisches Personal des Gesundheitsministeriums in Tacna demonstrierten im Zentrum der Stadt für die Einhaltung des Gesetzes zur Festanstellung im Gesundheitswesen, das rund 200 befristet Beschäftigte begünstigt. Die Demonstranten protestierten lautstark gegen die Gesundheitsministerin, weil diese es unterlassen hat, den entsprechenden Haushaltsposten für die Umsetzung des Gesetzes zu bewilligen, das vom Parlament am 3. Dezember 2005 verabschiedet worden war und eine Frist von 60 Tagen für die Umsetzung festlegt.


Regionaler Streik in Cusco Regionale Proteste und Streiks in Ayacucho, Moquegua und Arequipa
In Ayacucho, Cusco, Moquegua und Arequipa kam es zu regionalen Streiks, mit denen die Bevölkerung die Lösung der unterschiedlichsten Probleme der Regionen forderte. In Ayacucho richtete sich der Streik gegen den Bürgermeister der Provinz Huamanga, während die Bevölkerung von Cusco für Projekte zur Entwicklung der Region kämpfte und die Region Moquegua eine stärkere Beteiligung an der Verwaltung des Bewässersystems del Flusses Tambo forderte.

  1.2.2006 Als Amilcar Morales Bellido, der neue Geschäftsführer der Wasserbetriebe von Ayacucho - EPSASA, sich anschickte, in Begleitung von zwei Leibwächtern die Kontrolle über das Unternehmen zu übernehmen, zwangen ihn die Beschäftigten mit ihren Protesten, den Sitz des Unternehmens unter Polizeischutz wieder zu verlassen. Der Generalsekretär der Gewerkschaft des Unternehmens erklärte, dass die Beschäftigten die Unterstützung der Polizei angefordert hatten, woraufhin ein Polizeioffizier in einem kurzen Gespräch den Geschäftsführer aufforderte, den Sitz des Unternehmens zu verlassen. Die Arbeiter und Angestellten von EPSASA brachten einmal mehr ihre Ablehnung des neuen Geschäftsführers zum Ausdruck, dessen Ernennung ihrer Ansicht nach rechtswidrig vom Bürgermeister von Huamanga Gerardo Ludeña durchgesetzt worden war.

  3.2.2006 Der gegen den Willen der Angestellten ernannte Geschäftsführer der Wasserbetriebe von Ayacucho, Amilcar Morales Bellido, gab dem Druck der Beschäftigten nach und erklärte seinen Rücktritt, den er damit begründete, dass die Angestellten seinen Amtsantritt nicht zulassen.

Protest gegen den Bürgermeister von Ayacucho   8.2.2006 Die Verteidigungsfront des Volkes von Ayacucho rief zu einem 24-stündigen Streik aus Protest gegen die Amtsführung des Bürgermeisters von Huamanga, Gerardo Ludeña Gonzáles, auf. Die Kampfmaßnahme richtete sich gegen die Nichterfüllung von Vereinbarungen durch den Bürgermeister, seine Position gegenüber den Wasserbetrieben von Ayacucho, die Kompetenzüberschreitung bei der Ernennung von Funktionären und seine Amtsführung im Allgemeinen. Der Streik wurde von 9 der 11 Mitglieder des Provinzrates von Huamanga unterstützt, die eine öffentliche Erklärung abgaben, in der sie den Bürgermeister als antidemokratisch und autoritär bezeichneten und dessen Ausgabenpolitik kritisierten, die Anzeichen von Korruption trägt. Anlässlich des Streiks fand eine Demonstration im Zentrum der Stadt statt, an der Tausende von Mitgliedern von Gewerkschaften, sozialen Organisationen und Einwohnern teilnahmen.

Protestmarsch in Cusco  15.2.2006 Der Präsident der Regionalregierung von Cusco, Carlos Cuaresma Sánchez, führte eine Demonstration an, mit der die Bevölkerung der Region den Bau der Gaspipeline Kepashiato-Quillabamba-Cusco forderte. An dem Protestmarsch, der vom Sitz der Regionalregierung zur Plaza de Armas führte, nahmen rund 5000 Personen teil, darunter die Beschäftigten der Regionalregierung. Cuaresma Sánchez betonte, dass Cusco nach dem Abschluss der Machbarkeitsstudie für die Gaspipeline Kepashiato-Quillabamba-Cusco durch Proinversión (Programm zur Förderung von privaten Investitionen) die öffentliche Ausschreibung und die Durchführung des Projektes verlangt. Der Präsident der Regionalregierung unterstrich, dass der Forderungskatalog der Region an die Zentralregierung noch weitere Punkte umfasst, darunter die Durchführung einer technischen Untersuchung über die ökologischen Auswirkungen der Gaspipeline von Camisea in der Gegend des Bajo Urubamba, die Überweisung von 33 % der Einnahmen aus der Vermarktung des Inkapfads nach Machu Picchu an die Region Cusco, die sofortige Abberufung des nationalen Direktors des Nationalen Instituts für Kultur - INC, Luis Guillermo Lumbreras, weil dieser sich gegen die Interessen der Region Cusco stellt, und die internationale Ausschreibung für den Bau der zweiten Etappe des Wasserkraftwerks von Machu Picchu. Cuaresma Sánchez kündigte weitere Protestmaßnahmen an, wenn die Regierung nicht auf die Forderungen der Region eingeht.

Protestmarsch der Bevölkerung von Cusco  22.2.2006 Die Bevölkerung der Region Cusco trat in einen 24-stündigen regionalen Streik, zu dem die Föderation der Beschäftigten des Departements Cusco (FDT) und die Regionalversammlung von Cusco aufgerufen hatte, um gegen das Freihandelsabkommen mit den USA zu protestieren und von der Zentralregierung Maßnahmen zur Entwicklung der Region zu fordern, insbesondere den Bau einer Gaspipeline von Camisea in die Stadt Cusco, um die Region mit Erdgas zu versorgen. Durch den Streik waren die Aktivitäten in der Region weitgehend lahm gelegt. Die Mehrzahl der Läden und touristischen Zentren blieben geschlossen. Die wichtigsten Straßen der Region wurden blockiert, und es gab weder Frachtverkehr noch öffentlichen Personenverkehr nach Puno und Arequipa. Auch die Eisenbahngesellschaft Perú Rail stellte den Verkehr zwischen Cusco und Machu Picchu aus Angst vor Übergriffen der Demonstranten ein. Im Laufe des Vormittags versammelten sich Mitglieder der Organisationen von Pensionären, Gewerkschaftsorganisationen und politischen Parteien, die Angestellten des Nationalen Instituts für Kultur (INC), Lehrer und andere Bürger auf der Plaza de Armas der Stadt, wo sie eine Kundgebung abhielten. Der Präsident der Regionalregierung Carlos Cuaresma brachte seine Unterstützung der Kampfmaßnahme zum Ausdruck und unterstrich, dass sie von der großen Mehrheit der Bevölkerung gut geheißen wird, insbesondere von Gewerkschaften und sozialen Basisorganisationen. Der Streik erreichte auch die Provinzen der Region. In der Provinz La Convención schloss sich die "Föderation der Arbeiter und Bauern" der Maßnahme an und demonstrierte in den Straßen der Stadt Quillabamba. Der öffentliche Personenverkehr zwischen Cusco und Quillabamba wurde eingestellt und erst am Abend wieder aufgenommen. In der Provinz Quispicanchis blockierten Einwohner die Straße von Cusco nach Arequipa zwischen dem Distrikt Andahuaylillas bis nach Sicuani und forderten insbesondere die Fortsetzung des Baus der Interoceánica. Im Heiligen Tal der Inkas traten Gewerkschaften und die Gremien der Transportunternehmen mehrere Stunden lang in den Streik, wodurch sich die Touristen am Besuch der archäologischen Stätten gehindert sahen.

Regionaler Streik in Moquegua  22.2.2006 Soziale Organisationen und Bauernverbände der Region Moquegua traten in einen 48-stündigen Streik, mit dem sie den Widerruf der Ministerialverordnung forderten, die die Einrichtung einer bilateralen Kommission zur Lösung des Konflikts zwischen den Regionen Arequipa und Moquegua über die Verwaltung des Bewässerungssystems des Tals des Flusses Tambo verfügt und diese vorläufig in die Hände der Bauern des Tals von Tambo in der Region Arequipa gelegt hat. Die Verordnung wurde am 16. Januar vom Landwirtschaftsministerium erlassen und legte fest, dass die Arbeitsgruppe die Resolutionen 745 und 752, in denen die Verwaltungsgrenzen festgelegt worden waren, überprüft. Am ersten Tag des Streiks beteiligten sich rund 1000 Personen an der Blockade der Straße nach Puno und der Panamericana Süd auf der Brücke Montalvo. Ab 3:00 Uhr nachts kam es im Distrikt Torata zu einer Reihe von Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei, als Bauern versuchten, die Straße zu blockieren, insbesondere die Abzweigung zum Bergwerk Cuajone. Die Straßenblockaden bewirkten, dass mehrere Arbeitertrupps des Bergwerks, das der US-Gesellschaft Southern Peru gehört, in die Stadt Moquegua zurückkehren mussten. Aufgrund der Straßenblockaden war auch die Region Tacna vom Rest des Landes isoliert. In der Stadt Moquegua konzentrierten sich ab 7:00 Uhr früh Hunderte von Demonstranten vor dem Rathaus der Provinz Mariscal Nieto, zu denen später Mitglieder der Bauernverbände stießen. Gemeinsam zogen sie durch die Straßen der Stadt und zwangen im Vorübergehen alle Läden, die geöffnet waren, ihre Türen zu schließen.

  22.2.2006 In Arequipa riefen die "Breite Bürgerfront von Arequipa" und die Gremien des städtischen Nahverkehrs zu einem regionalen Protesttag auf. Die Taxifahrer setzten ihre am Tag zuvor begonnene Protestaktionen fort und durchbrachen mit rund 100 Fahrzeugen die Polizeisperre, mit der das historische Zentrum abgeriegelt war, um auf der Plaza de Armas eine Kundgebung abzuhalten, mit der sie gegen die Verordnung der Stadtverwaltung protestierten, die vorschreibt, dass nur gelbe Taxis im Stadtzentrum verkehren dürfen. An der Kundgebung auf der Plaza de Armas beteiligten sich auch die Mitglieder der "Vereinigung der armen Vororte" von Arequipa, die gegen das Freihandelsabkommen mit den USA protestierten. Während der Kundgebung verbrannten sie Puppen, die verschiedene Persönlichkeiten der nationalen Politik darstellten, um deren Unglaubwürdigkeit anzuprangern. Auch der öffentliche Nahverkehr war weitgehend lahm gelegt und Streikkommandos blockierten die wichtigsten Straßen der Stadt.


Protestaktionen der Ortschaften im Landesinneren gegen die Vernachlässigung durch die Regionalregierungen und die Zentralregierung
Trotz Sommerferien und Karneval kam es auch im Februar erneut zu einer langen Serie von Protestaktionen der Bewohner von Ortschaften im Landesinneren, die gegen die Vernachlässigung durch die Regionalregierungen und die Zentralregierung protestierten und Maßnahmen zur Entwicklung der Infrastruktur forderten.

Protest der Dorfgemeinschaften von Juliaca  8.2.2006 Die Führer der bäuerlichen Dorfgemeinschaften des Bezirks Juliaca versammelten sich im Rathaus der Provinz San Roman, um die Erneuerung der Straßen zu fordern, die ihre Ortschaften mit der Stadt verbinden. Während der Protestaktion brachte der Vorsitzende der Zentralen Föderation der Dorfgemeinschaften von Juliaca, Nilton Galarza Arias, die Entrüstung der Bewohner der Dorfgemeinschaften über das Desinteresse der Provinzverwaltung an ihren Problemen zum Ausdruck und warnte, dass sie zu radikaleren Protestmaßnahmen greifen werden, wenn der Bürgermeister der Provinz ihre Forderungen nicht erfüllt und den Etat für die Entwicklung der ländlichen Gebiete erhöht.

  20.2.2006 Die Führer von 28 Dorfgemeinschaften des Distrikts Juliaca demonstrierten erneut im Rathaus der Stadt für eine Erhöhung des Etats für die ländlichen Gebiete des Bezirks. Bei einem anschließenden Gespräch mit Funktionären der Provinzverwaltung wurde vereinbart, dass die Dorfgemeinschaften eine Kommission bilden, um Verhandlungen über die Lösung ihrer Probleme aufzunehmen.

Proteste von Bauern aus Alto Piura  20.2.2006 Tausende von Bauern zogen in einem Protestmarsch durch die Straßen der Stadt Piura, um von der Zentralregierung die Zustimmung zur Machbarkeitstudie des Wasserkraftwerks Alto Piura zu fordern. Die Forderung wurde vom Präsidenten der Regionalregierung, César Trelles Lara, unterstützt, der erklärte, dass die Region zu weiteren Kampfmaßnahmen greifen wird, wenn die Zentralregierung nach dem 9. März, dem Termin an dem die technische Kommission ihren Abschlussbericht vorlegen wird, nicht die notwendigen Schritte zum Baubeginn des Projektes einleitet.

  22.6.2006 Eine Delegation von mehr als 100 Personen aus den Ortschaften des Urwaldgebiets der Region Junin, die vier Tage zuvor zu einem Marsch nach Lima aufgebrochen war, um den versprochenen Bau der Straße Pichanaki-Puerto Bermúdez einzufordern, traf in der Stadt Huancayo ein, wo eine Delegation aus der Ortschaft Palcazo zu ihnen stieß. Die Führer der Demonstranten versicherten, dass sie trotz der intensiven Regenfälle ihren Marsch fortsetzen werden, um ihren Protest zum Ausdruck zu bringen, da sie bereits mehr als elf Jahre den Bau der Straße fordern und von den jeweiligen Funktionären nichts als leere Versprechen erhalten haben.

Proteste in Anta/ Cusco  28.2.2005 Hunderte von Bewohnern der Provinz Anta (Region Cusco) protestierten in der Stadt Cusco gegen die Institution Plan Meriss und die Regionalregierung, weil diese immer noch nicht mit dem Bau des Bewässerungssystems Samborhuaypo begonnen haben, obwohl der Präsident der Regionalregierung Carlos Cuaresma Sánchez den Baubeginn angekündigt hatte. Der Sekretär des Sonderprojekts Samborhuaypo, Ramiro Ccosco Andadre, erklärte, dass die Bewohner der Provinz sich von den Funktionären von Plan Meriss getäuscht sehen, weil diese informiert hatten, dass das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen das Projekt bereits bewilligt habe. In der Zwischenzeit haben sie jedoch erfahren, dass das Ministerium Einwände gegen den Entwurf erhoben und die Freigabe der Gelder verweigert hat. Die Demonstranten stammten aus den Distrikten Anta, Zurite und Huarocondo, die besonders von dem Aufschub des Baus des Bewässerungssystems betroffen sind, da sie sich mehrheitlich der Landwirtschaft widmen.


Proteste in Huancabamba/ PiuraKämpfe für die Entwicklung der Bergbau und Erdölregionen
Die Bewohner der betroffenen Regionen verstärkten ihre Kämpfe um eine Beteiligung aus den Einnahmen aus dem Bergbau und der Erdölförderung. Die Protestaktionen konzentrierten sich in der Region Loreto, wo zuerst die Volksgruppe der Ashuar im Distrikt Datem de Marañon und danach die indianischen Dorfgemeinschaften der Provinz Yurimaguas mit Blockaden und Besetzungen der Förderanlagen dagegen protestierten, dass die Regionalregierung und die Erdölgesellschaften ihre Zusagen, Projekte zur Entwicklung der Region zu finanzieren, nicht eingehalten haben. Auch in der Provinz Hualgayoc (Lambayeque) kam es zu Protestaktionen von Dorfgemeinschaften, die eine Beteiligung an den Einnahmen aus dem Verkauf des Projektes Cerro Corona an das Unternehmen Gold Fields S.A. verlangten. Daneben forderten die Dorfgemeinschaften von Apurímac erneut den Rückzug der Institution Proinversion aus der Verwaltung des Treuhandfonds, den dass Schweizer Unternehmen Xtrata laut Konzessionsvertrag für das Bergwerk Las Bambas angelegt hat, um Projekte zur Entwicklung der Region zu finanzieren.

  2.2.2006 Mehr als 200 Bauern der Provinz Hualgayoc in Lambayeque blockierten die Straße Cajamarca-Bambamarca, um 30 Prozent der Einnahmen aus dem Verkauf des Projekts Cerro Corona an das Bergbauunternehmen Gold Fields S.A. einzufordern. Die Demonstranten forderten außerdem die Einstellung von Arbeitskräften aus der Region für das Projekt. Der Bürgermeister Segundo Córdova Ramírez der Provinz Hualgayoc begab sich in den Sektor Coimolache, wo die Straße zu dem Bergwerk abzweigt, um Vertretern des Unternehmens ein Schreiben mit den Forderungen der Dorfgemeinschaften zu übergeben. Der Bürgermeister warnte, dass die Bauern ihre Kampfmaßnahmen verstärken werden, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Bei der Protestaktion kam es zu Auseinandersetzungen mit einer Gruppe von Bauern, die den Bergbau in der Gegend ablehnen.

Besetzung der Ölpipeline in  Loreto  3.2.2006 Rund 400 Angehörige indianischen Volksgruppen in der Provinz Datem in Loreto besetzten die Pumpstation Nr. 2 der Ölpipeline Nord Peru, um ihre Forderungen an die Regionalregierung durchzusetzen. Die Apus der Gemeinschaft der Chuntar riefen die Volksgruppen der Ashuar auf, angesichts der Gleichgültigkeit des Präsidenten der Regionalregierung von Loreto, Robinson Rivadeneyra, die Kampfmaßnahme zu unterstützen. Lucas Iriar Miric, Vertreter der binationalen Koordination der Ashuar von Perú und Ecuador, erklärte, dass die indianischen Volksgruppen die unerfüllten Versprechen von Rivadeneyra leid sind und die Anerkennung ihrer Rechte fordern. Auch der Vorsitzende der Verteidigungsfront von Alto Marañón, José Valera Flores, kritisierte die Haltung des Präsidenten der Regionalregierung, der jede Art von Verhandlungen abgelehnt hat. Angesichts der Protestaktion traf eine Polizeieinheit mit Hubschraubern im Ort Felix Flores (Maseriche) ein. Die Polizisten gingen mit Tränengas gegen die Demonstranten vor, als diese versuchten, die Pumpstation Nr. 5 der Gaspipeline zu besetzen. Die indianischen Volksgruppen fordern den Schutz ihres natürlichen Lebensraums und die Beteiligung an den Einnahmen aus der Erdölförderung zur Entwicklung der Region.

  7.02. 2006 An der Pumpstation Nr. 5 der staatlichen Erdölgesellschaft Petroperú in der Nähe der Ortschaft Saramiriza im Verwaltungsbezirk Manseriche kam es zu einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen der Polizei und Bewohnern der Gegend, die am Vorabend die Anlage besetzt hatten. Der Vorfall ereignete sich, als die Polizei die Demonstranten dazu bewegen wollte, die Besetzung der Pipeline aufzugeben. Die Situation eskalierte, und inmitten der allgemeinen Verwirrung warfen die Polizisten Tränengasbomben und schossen in die Menge. Dabei wurde ein Demonstrant getötet und sechs weitere wurden durch Schüsse verletzt. Außerdem wurden fünf Personen verhaftet, darunter der Direktor der örtlichen Schulbehörde, César Cardozo Barboza.

  8.02. 2006 Nach der gewaltsamen Räumung der Pumpstation Nr. 5 in der Provinz Datem de Marañon am Vortag besetzten rund 350 Mitglieder der dort ansässigen Dorfgemeinschaften die Anlage erneut. Die Bürgermeisterin von Manseriche, Nelly Quiñones Ocampo, erklärte, dass die Polizei keinen Grund zum Einsatz von Schusswaffen während der Räumung hatte, und informierte, dass sie Anzeige erstattet und die Intervention der Defensoría del Pueblo angefordert habe.

  9.02. 2006 Aufgrund von Verhandlungen mit Vertretern der Regionalregierung von Loreto beschlossen die Bewohner von Saramiriza, die Pumpstation Nr. 5 zu räumen. Der Präsident der Regionalregierung von Loreto, Robinson Rivadeneyra Reátegui, informierte, dass mehrere Vereinbarungen getroffen wurden, darunter die Einrichtung eines technologischen Instituts und einer Zweigstelle der Banco de la Nación in der Gegend bis spätestens 30. Juni des Jahres. Außerdem sagte die Regionalregierung zu, die Wirtschaftsprojekte in der Region zu unterstützen.

  6.02. 2006 Nach Monaten des Stillstands bei den Verhandlungen um die Lösung des Konflikts um die Aktivitäten des Bergbauunternehmens Majaz, kam es in der Provinz Ayabaca zu einem neuen Zusammenstoß zwischen der Polizei und Bauern, die sich gegen das Projekt wehren. Während der Polizeigeneral Ricardo Benavides erklärte, dass die Polizisten in die Gegend gesandt wurden, um die Transportwege von Drogenhändlern und mehrere ungeklärte Morde zu untersuchen, versicherten die Bauern, dass die Polizei sich in der Gegend aufhält, um die Bauern in Schach zu halten und dem Bergbauunternehmen, dass Maschinen zur Fortsetzung seiner Arbeit in die Berge transportiert, Schutz zu gewähren.

  9.02. 2006 Eine Delegation von rund 20 Vertretern der Provinzen Grau und Cotabambas (Apurímac) traf in Lima ein, um bei den zuständigen Behörden den Rückzug der Institution Proinversion (Programm für die Förderung von privaten Institutionen) aus der Verwaltung des Treuhandfonds des Bergbauprojekts Las Bambas zu fordern. Der Bürgermeister des Distrikts Micaela Bastidas, Diomedes Ferrel Sarmiento, informierte, dass Proinversion bisher keinerlei Rechenschaft über die Verwendung der rund 40 Millionen Dollar abgelegt hatte, die das Unternehmen Xtrata in den Fonds eingezahlt hat, der für Projekte zur Entwicklung der Region bestimmt war. Außerdem erklärte er, dass bisher keinerlei Projekte ausgeführt werden und sich alle Vorschläge aus dem Jahre 2005 immer noch im Stadium der Ausschreibung befinden. Er beklagte weiterhin, dass die Bürgermeister der betroffenen Distrikte den Vorsitzenden des Exekutivrats des Treuhandfonds nicht kennen, da dieser seit sechs Monaten nicht zusammengetreten ist, obwohl die Geschäftsordnung monatliche Sitzungen vorschreibt. Er kündigte weitere Kampfmaßnahmen an, wenn die Regierung den Forderungen der betroffenen Bevölkerung nicht nachkommt.

  16.2.2006 Rund 300 Mitglieder der Quechua-Dorfgemeinschaften von Yurimaguas (Loreto) traten in einen unbefristeten regionalen Streik gegen die argentinische Erdölgesellschaft Pluspetrol, weil diese ihre Zusagen zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten in der Region nicht eingehalten hat. Als Teil des Protests besetzten sie Einrichtungen des Flughafens Andoas Nuevo, darunter das Kommunikationssystem, sowie die elektrische Anlage und die Flusshäfen und blockierten die Straße, die zu den Förderanlagen führt. Außerdem hielten sie ein Flugzeug der Gesellschaft Aerocóndor fest, das Waffen für die örtliche Polizei transportierte. Die Dorfgemeinschaften fordern den Bau eines Wasser- und Abwassernetzes, Maßnahmen zum Umweltschutz und gegen die Verseuchung der Seen und Flüsse, aus denen, wie sie informierten, alle Fische verschwunden sind.

  18.2.2006 Die Mitglieder der Dorfgemeinschaften aus der Provinz Yurimaguas stellten ihre Kampfmaßnahmen gegen die Erdölgesellschaft Pluspetrol ein, nachdem sie zu einer Übereinkunft mit einer Verhandlungskommission gelangt waren, die von Vertretern der Regionalregierung, des zuständigen Ministeriums und des Unternehmens gebildet worden war. In den Vereinbarungen, deren Erfüllung von den regionalen Behörden überwacht werden soll, sagte Pluspetrol unter anderem zu, die Rechte der Dorfgemeinschaften und die Abkommen aus den Jahren 2004 und 2005, die ab dem 15. März für jede einzelne Dorfgemeinschaft spezifiziert werden sollen, zu respektieren. Die Erdölgesellschaft versprach außerdem, der Wiederaufforstung mit einheimischen Pflanzen Priorität einzuräumen, um die Fruchtbarkeit der Böden wiederherzustellen. Daneben wurde vereinbart, dass der Oberstaatsanwalt von Loreto bei der Rechnungsprüfungsstelle der Republik eine Überprüfung beantragen wird, um festzustellen, wofür das Geld, das von der Zentralregierung an den Distrikt Pastaza überwiesen wurde, verwendet wurde.


Proteste gegen Umweltschäden durch den Bergbau
Die Umweltverschmutzung, die durch den Bergbau verursacht wird, führte erneut zu Protesten der betroffenen Bevölkerung. Eine komplexe Situation gab es in der Bergbaustadt La Oroya (Junín), wo ein Teil der Bevölkerung, unterstützt von nationalen und internationalen Organisationen, Maßnahmen zur Verringerung des hohen Grades an Umweltverschmutzung forderte, während ein anderer Teil die Positionen des Bergbauunternehmens Doe Run unterstützt, dass einen Aufschub dieser Maßnahmen beantragt hat. Daneben schwelte der Konflikt um die Aktivitäten des Bergbauunternehmens Majaz im Andengebiet der Region Piura schwelte weiter.

  9.02. 2006 In Huancabamba (Piura) kam es zu einem neuen Versuch, einen Dialog zwischen Vertretern der Generaldirektion für Bergbau und der "Front für nachhaltige Entwicklung der Nordgrenze" über das Bergbauprojekt Rio Blanco in Gang zu bringen, der jedoch zu keinerlei Annäherung der Parteien führte. Die Vertreter der betroffenen Bevölkerung erklärten, dass die Gespräche nicht fortgesetzt werden können, solange das Bergbauunternehmen Majaz seine Aktivitäten nicht einstellt. Außerdem forderten sie, dass die Einheit für Sondereinsätze der Polizei, die sich in der Gegend befindet, aus den Provinzen Ayabaca und Huancabamba abgezogen wird, um weitere gewaltsame Zusammenstöße mit der Bevölkerung zu vermeiden. Der Vorsitzende der Generaldirektion für Bergbau, César Rodríguez Villanueva, weigerte sich dem gegenüber, der Einstellung der Aktivitäten des Unternehmens Majaz zuzustimmen, da nach seiner Auffassung alle Voraussetzungen für die Erteilung der Konzessionen gegeben waren. Außerdem forderte er, dass die "Front für nachhaltige Entwicklung" eine öffentliche Erklärung in der Presse abgibt, in der sie sich gegen den Drogenhandel abgrenzt, was deren Vertreter empört zurückwiesen, die erklärten, dass sie nichts mit dem Drogenhandel zu tun hätten und demzufolge auch keine diesbezügliche Erklärung abzugeben hätten. Trotz der Differenzen wurde am Ende vereinbart, die Gespräche fortzusetzen und in der folgenden Sitzung über die rechtliche Situation des Unternehmens Majaz und die Bildung einer Kommission zur Untersuchung der ökologischen Auswirkungen des Bergbaus in der Region zu beraten.

  20.02. 2006 Mehr als 1000 Bewohner des Distrikts Umachiri in der Provinz Melgar (Puno) protestierten in Puno gegen die Umweltschäden, die die Aktivitäten des Bergbauunternehmens Arasi SAC verursacht haben. Wie die Demonstranten informierten, führen die Aktivitäten des Unternehmens, das in der Gegend von Ocuviri in der Provinz Lampa Gold abbaut, zur Verschmutzung des Flusses Ramis, dessen Wasser über die Bewässerungsanlage von Saguanani auf ihre Felder gelangt. Laut den betroffenen Bauern hat das Unternehmen seine Aktivitäten in der Gegend vor sechs Monaten aufgenommen, ohne das Einverständnis der politischen Vertreter und der Bevölkerung einzuholen, die den Bergbau in der Region ablehnen. Nach der Demonstration fand eine Gesprächsrunde statt, zu der Verwalter des Bewässerungssystems des Flusses Ramis eingeladen hatte und an der neben Vertretern der betroffenen Bauern der Bürgermeister von Umachiri und Vertreter der Dorfgemeinschaften teilnahmen.

Förderanlage von Doe Run in La Oroya  22.02. 2006 Rund 1000 Bewohner der Stadt La Oroya (Junín) blockierten drei Stunden lang die Fernstraße nach Lima, um ihre Unterstützung für das Unternehmen Doe Run zum Ausdruck zu bringen, das eine Verlängerung der Frist für die Umsetzung des Programms gegen Umweltverschmutzung auf vier Jahre durchzusetzen. Der Protest richtete sich gegen das Ministerium für Energie und Bergbau, das dem Unternehmen angesichts der hohen Umweltbelastung die Vorlage des Programms auferlegt und den Antrag von Doe Run auf eine Fristverlängerung abgelehnt hatte. Das Ministerium hatte erklärt, dass es dem Unternehmen eine Frist von maximal drei Jahren einräumen wird, sofern es innerhalb von 30 Tagen die 90 Einwände gegen das Programm nachbessert. Zu der Protestaktion hatte eine Kommission aufgerufen, die von der Abgeordneten des Provinzrates Clarisa Amanzo angeführt wird und vom Bürgermeister der Stadt unterstützt wird. Beide kündigten radikalere Kampfmaßnahmen an, wenn Doe Run nicht der geforderte Aufschub gewährt wird. Das Unternehmen hatte zuvor gedroht, sich aus der Region zurückzuziehen, da die Maßnahmen zum Umweltschutz zu kostspielig seien.

Auf der anderen Seite führten soziale Organisationen und die katholische Kirche eine Reihe von Mahnwachen in Huancayo durch, die von ähnlichen Aktionen in Missouri (USA) unterstützt wurden, um ihre Solidarität mit der Bevölkerung von La Oroya auszudrücken, die in hohem Maße von der Umweltverschmutzung durch den Bergbau betroffen ist. Rosa Amaro, Vorsitzende der Bewegung für die Gesundheit von La Oroya (Movimiento por la Salud de La Oroya - MOSAO), informierte, dass diese Aktionen dazu dienen, das Ministerium für Energie und Bergbau zu ermahnen, eine Entscheidung zu Gunsten der Gesundheit der Bevölkerung der Region zutreffen.

  24.02. 2006 Nach einer Kundgebung vor dem Ministerium für Energie und Bergbau übergaben Umweltschutzorganisationen und Bewohner von La Oroya dem Ministerium 16.000 Schreiben, in denen gefordert wurde, dem Unternehmen Doe Run keinen vierjährigen Aufschub für die Umsetzung von Maßnahmen zur Verringerung der Umweltverschmutzung einzuräumen. Der Protest wurde vom Vorsitzenden der Kommission für Ökologie und Umwelt des Parlaments, Walter Alejos, angeführt.

  24.02. 2005 Besorgt wegen der Umweltschäden, die der Erzabbau in den Berggebieten von Chavinillo, der Hauptstadt der Provinz Yarowilca (Huanuco), verursacht, erstatteten die politischen Vertreter der Region eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, damit diese die entsprechenden Maßnahmen ergreift. Wie der Bürgermeister der Provinz, Ever Cabrera Alva, informierte, errichtete das Bergbauunternehmen vor drei Jahren sein Lager auf dem Gebiet der Ortschaft Jarpo, ohne dass sich seitdem ihre Vertreter auf einer der Versammlungen der Dorfbewohner gezeigt hätten. Cabrera Alva verlangte, dass das Unternehmen ein Abkommen mit den Bewohnern der Ortschaft unterzeichnet, in dem es sich verpflichtet, deren Belange Vorrang einzuräumen und zu respektieren und die Seen von Chusco Cocha nicht zu verschmutzen.


Demonstration von Bauarbeitern in ChimboteProteste der Bauarbeiter
Im Februar kam es zu weiteren Protestaktionen von Bauarbeitern, bei denen es hauptsächlich um die Zahlung von ausstehenden Gehältern, Gehaltszulagen und Sozialbeiträgen ging. Das herausragende Ereignis war der Streik von mehr als 1000 Bauarbeitern, die in der Stadt Ilo (Region Moquegua) an der Modernisierung der Schmelzanlage des Bergbauunternehmens Southern Peru arbeiten und die Zahlung von Zulagen für Fahrtkosten verlangten.

Protest3 von Bauarbeitern  1.2.2006 Arbeiter des Bauunternehmens INMAVE SAC, eines Subunternehmen von COSAPI, legten im Sitz des Arbeitsministeriums in Huancayo Beschwerde gegen das Unternehmen ein, weil dieses sie seit dem 17. Oktober für ihre Arbeit bei der Asphaltierung der Straße Tarma - Jauja nicht bezahlt hat, und drohten damit, die Baufahrzeuge von COSAPI in Brand zusetzen, wenn ihnen bis zum Ende der Woche nicht die ausstehenden Gehälter bezahlt werden. Die 40 Arbeiter, unter denen neben Bauarbeitern auch Sicherheitspersonal und Köche waren, beschuldigten den Geschäftsführer des Unternehmens, Nilo Salazar Bellido, dass er die Arbeiter betrogen habe und geflüchtet sei, und erklärten, dass er das gleiche bereits in La Oroya bei der Firma Sagitario gemacht hat. Nach Angaben der Arbeiter haben auch die Lieferfirmen von Lebensmittel, sowie die Vermieter von Fahrzeugen, Unterkünften und Ausrüstung keine Bezahlung erhalten.

  3.2.2006 Mit Knüppeln und Nationalflaggen protestierten Mitglieder der Föderation der Bauarbeiter von Lima vor dem Sitz des Arbeitsministeriums gegen die Absicht des Generalsekretärs des Gremiums, Mario Huamán, eine Resolution zu verhindern, mit der die Bildung einer neuen Gewerkschaft genehmigt wird. Der Generalsekretär der Gewerkschaft der Bauarbeiter von Lima Nord, Carlos Roncagliolo, beschuldigte Huamán, sich aufgrund persönlicher Interessen der Bildung der neuen Gewerkschaft zu widersetzen.

  6.02. 2006 Zum Auftakt eines unbefristeten Streiks blockierten rund 1000 Bauarbeiter, die in Ilo (Region Moquegua) an der Modernisierung der Schmelzanlage von Southern Peru arbeiten, die Eisenbahnlinie und einen Teil der Küstenstraße, um die Zahlung einer Sonderzulage für Fahrtkosten durchzusetzen. Die Kampfmaßnahme wurde von Gewerkschaftsführern während einer Protestkundgebung vor dem Sitz des Bauunternehmens Gucsa vorgeschlagen, nachdem Arbeiter die schlechte Behandlung und die miserable Bezahlung durch einige Vertragsformen dargelegt hatten, und von der großen Mehrzahl der Kundgebungsteilnehmer unterstützt. Die Gewerkschaftsführer und Sprecher des Baustellenkomitees erklärten, dass der Streik andauern wird, bis sie eine konkrete Zusage erhalten, dass ihre Forderungen erfüllt werden.

  8.02. 2006 Nach drei Tagen Streik beschlossen die Bauarbeiter der Anlage von Southern Peru, ihren Streik vorläufig einzustellen. Dieser Beschluss erfolgte nach einer Zusammenkunft mit Vertretern der Provinz Ilo, bei der die Arbeiter ihre Forderung nach Zahlung eines Zuschlags für Fahrtkosten begründeten, den sie seit über einem Jahr nicht erhalten haben. Trotz der Aussetzung des Streiks informierte das Unternehmen Southern Peru, dass es die Arbeit in Ilo angesichts der drohenden Blockade im Norden der Hafenstadt vorläufig einstellen wird.

Proteste von Bauarbeitern in Trujillo  20.2. 2006 Eine Gruppe von Bauarbeitern demonstrierten in Trujillo gegen das Unternehmen DSV, dass das Einkaufszentrum "Oro Azul" baut. Der Gewerkschaftsführer Wilder Ríos González informierte, dass die Arbeiter vor der regionalen Direktion des Arbeitsministeriums eine Beschwerde gegen den Projektleiter und den Baustellenleiter eingelegt haben, weil diese Hilfskräften nur 120 Soles und Facharbeitern 180 Soles wöchentlich bezahlen, während der Mindestlohn 242 bzw. 296 Soles beträgt.


Demonstrationen gegen die Zwangsmitgliedschaft in den privaten Pensionsfonds
Soziale Organisationen und Gewerkschaften organisierten Demonstrationen für die Verabschiedung eines Gesetzes, das den kostenfreien Wechsel von den privaten Pensionsfonds in die staatliche Rentenversicherung vorsieht.

  2.2.2006 In Trujillo führten Lehrer der Einheitsgewerkschaft der Beschäftigten im Bildungswesen - SUTEP eine Kundgebung gegen die Zwangsmitgliedschaft im System der privaten Rentenversicherung, der so genannten Verwaltungsfonds von Pensionen (AFP), durch, nachdem die Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes bei mehreren Sitzungen des Parlaments nicht zustande kam. "Es handelt sich um ein privates System, das Tausende von Beschäftigten betrügt, indem es ihnen kümmerliche Pensionen über eine begrenzte Zeit bezahlt und in das allein in der Region La Libertad mehr als 15.000 Lehrer ungefragt eingeschrieben worden sind", erklärte Walter Quiroz Ibáñez, der Generalsekretär der SUTE-La Libertad. Aus diesem Grund fordert die SUTEP die Verabschiedung des Gesetzes zur Aufhebung der Zwangsmitgliedschaft in den AFP, fügte er hinzu und brachte seine Kritik an den Parlamentariern zum Ausdruck, die die Verabschiedung des Gesetzes vor sich herschieben.

Demonstration für den freien Austritt aus den privaten Pensionsfonds  16.2.2006 In Lima zogen rund 6000 Personen in einer Demonstration von der Plaza Dos de Mayo zum Kongress, um die Inkraftsetzung eines Gesetzes zu fordern, das den kostenfreien Wechsel von den privaten Pensionsfonds in die staatliche Rentenversicherung verfügt. An der Demonstration beteiligten sich Verbände von Pensionären, Mitglieder der "Nationalen Vereinigung für den kostenfreien Austritt aus den privaten Pensionsfonds", des Gewerkschaftsverbandes CGTP, der Gewerkschaft der Bauarbeiter und anderer Gremien, die forderten, dass der Präsident von seinem Einspruchsrecht gegen das Gesetz, dem am 2. Februar die ständige Kommission des Parlaments zugestimmt hatte, keinen Gebrauch macht. Die Demonstration endete mit einer Kundgebung vor dem Parlamentsgebäude. Danach übergab der Vorsitzende der CGTP, Mario Huamán, im Regierungspalast ein Memorandum an den Präsidenten Toledo. In Piura fand ebenfalls eine Demonstration zu Gunsten des Gesetzes statt, zu der die Gewerkschaft der Bauarbeiter aufgerufen hatte. Die Demonstration endete mit einer Kundgebung vor der Kathedrale, auf der die Demonstranten ihre Ablehnung gegen die privaten Pensionsfonds zum Ausdruck brachten, die die höchsten Gebühren in Lateinamerika erheben, obwohl sie die größte Rentabilität haben. Die Demonstranten kritisierten, dass sie von ihren Arbeitgebern gezwungen werden, Rentenbeiträge an die privaten Pensionsfonds zu bezahlen und von diesen betrogen werden, und versicherten, dass sie ihre Proteste fortsetzen und verstärken werden, wenn das Gesetz nicht in Kraft tritt.


Protestaktion von BusfahrernProteste der Beschäftigten im Transportwesen
Im Februar kam es erneut zu Protesten von Beschäftigten im öffentlichen Personenverkehr, dieses Mal insbesondere der Fahrer der so genannten "Lastwagenbusse", die sich gegen einen Erlass des Verkehrsministeriums wehrten, mit dem ab dem 15. Februar der Einsatz dieser Art von Fahrzeugen im Personenverkehr verboten wurde. Außerdem protestierten die Taxifahrer von Arequipa wochenlang gegen eine Verordnung der Stadtverwaltung, die vorschreibt, dass ihre Fahrzeuge gelb lackiert sein müssen, um in der Innenstadt zu verkehren. Daneben gab es weiterhin einzelne Proteste von Mopedtaxifahrern, die eine Senkung der Prämien für die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung forderten.

  6.02. 2006 Rund 100 Taxifahrer blockierten über eine Stunde lang die Plaza de Armas von Arequipa aus Protest gegen eine kommunale Verordnung, die es ihnen untersagt, im Zentrum zu verkehren, wenn ihre Fahrzeuge nicht die vorschriftsmäßige gelbe Farbe haben. Der Protest wurde von Félix Vera Lira, dem Vorsitzenden der "Vereinigung der unabhängigen Taxifahrer" und Roberto Acosta Valdez, dem Vorsitzenden der "Einheitsfront der Taxifahrer", angeführt, die mit einem unbefristeten Streik drohten, wenn die Stadtverwaltung diese Verordnung nicht zurücknimmt.

Protestaktion von Busfahrern  15.2.2006 Aus Protest gegen einen Erlass des Ministeriums für Verkehr und Kommunikation, durch den ab dem 15. Februar der Einsatz der so genannten "Lastwagenbusse" (zu Bussen umgebaute Lastwagen) im Personenverkehr verboten wurde, riefen die Mitglieder der Nationalen Koordination für das Transportwesen von Peru zu einem landesweiten Streik auf. In der Folge verkehrten nur originale Busse, die den Engpass ausnutzten, um den Fahrpreis zu vervielfachen, was den Protest der Passagiere hervorrief. Laut Felix Romero, dem Vorsitzenden des Gremiums der Busunternehmen des Zentrums von Peru, wo es eine große Zahl der so genannten "Lastwagenbusse" gibt, "ist es falsch, dass diese Fahrzeuge ein Sicherheitsrisiko darstellen. Vielmehr beruht diese Annahme auf einer Manipulation der Statistiken über Verkehrsunfälle. Was sie wollen, ist, dass die kleinen und mittleren Unternehmen verschwinden". Auch andere Sprecher der betroffenen Unternehmen bezeichneten das Verbot als Willkürakt, mit dem die großen Busunternehmen begünstigt werden sollen, die ein Monopol im Personenfernverkehr anstreben.

Demonstration der Mopedtaxifahrer in Lima  15.02. 2006 In der Stadt Lima versammelten sich rund 200 Mopedtaxifahrer aus den Bezirken Comas, San Juan de Lurigancho und Ate Vitarte zu einer Protestkundgebung gegen die Erhöhung der Haftpflichtversicherung vor dem Sitz der Versicherung La Positiva in San Isidro. Die Demonstranten beklagten sich über die hohen Kosten der gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflichtversicherung und versicherten, dass das Unternehmen La Positiva den Markt in Lima beherrscht und mit den Krankenhäusern überhöhte Kosten für die Behandlung von Unfallopfern vereinbart hat, die es auf die Versicherungsprämien aufschlägt.

  16.2.2006 Die Fahrer der "Lastwagenbusse" bestanden weiterhin darauf, dass ihre Fahrzeuge verkehrssicher sind und kündigten weitere Protestaktionen und einen Streik in La Oroya für den 23. Februar an. Gleichzeitig informierte das Ministerium für Verkehr und Kommunikation, dass die Überwachung an den Mautstellen landesweit verschärft werden wird, um sicherzustellen, dass diese Art von Fahrzeugen nicht weiterhin eingesetzt werden.

  17.2.2006 Die Taxifahrer von Arequipa nutzten die Einweihung der Brücke José Abelardo Quiñones über den Fluss Chili zu einer Protestaktion, die zu einer Straßenschlacht mit städtischen Sicherheitspersonal und der Polizei führte. Der Vorfall ereignete sich gegen Mittag, als die Taxifahrer sich in ihren Fahrzeugen der Brücke näherten, wo die Einweihungszeremonie stattfand. Dort wurden sie von rund 100 Personen, die nach Angaben der Polizei von der Stadtverwaltung angeheuert worden waren, mit Steinwürfen empfangen. Als die Polizei versuchte, Ordnung zu schaffen, kam es zu einem gewaltsamen Zusammenstoß, bei dem zwei Demonstranten verletzt und fünf festgenommen wurden.

  22.02. 2006 Das Unternehmen Pullman Corona Real SRL reichte vor dem Verfassungsgericht eine Beschwerde gegen den Erlass 006-2004 des Verkehrsministeriums vom 14. Februar ein, mit dem ein Verbot der "Lastwagenbusse" verfügt wird. Laut einem Sprecher des Unternehmens beeinträchtigt das Verbot das Recht auf unternehmerische Freiheit. Außerdem wird der Erlass rückwirkend angewendet.

In Huancayo brachten reisende Händler ihren Protest gegen das Verbot der so genannten "Lastwagenbusse" zum Ausdruck, weil sie dadurch auf Schwierigkeiten stoßen, ihre Waren zu transportieren. "Wir können unsere Waren nicht nach Lima transportieren, weil es keine Lastwagenbusse gibt, die einen größeren Gepäckraum haben. Außerdem sind die Fahrpreise angestiegen und die normalen Busse wollen unsere Waren nicht mitnehmen, wenn wir nicht 15 Soles extra bezahlen", erklärte María Rivera Aquino, eine der Händlerinnen, die gegen den Erlass des Verkehrsministeriums protestierten, den sie als Willkürakt bezeichneten.

  23.2.2006 Während eines Streiks gegen das Verkehrsverbot drangen in Juliaca rund 20 "Lastwagenbusse" in Begleitung von mehr als 100 Demonstranten auf die Plaza de Armas vor, um den Widerruf des Erlasses zu fordern, der den Einsatz dieser Fahrzeuge ab dem 15. Februar verbietet. Dabei handelte es sich um Busse, die im Fernverkehr eingesetzt werden und die Routen Juliaca - Cusco und Juliaca - Arequipa abdecken. Der Geschäftsführer des Unternehmens ETRASUR, Pedro Jallurana Jiménez, dessen Fahrzeugflotte vollständig aus dieser Art von Fahrzeugen besteht, erklärte, dass die kleinen Unternehmen sich an ein Gutachten des in Ingenieursverbandes halten, in dem die Ansicht vertreten wird, dass nur einige Veränderungen notwendig sind, um die Sicherheitsmängel dieser Fahrzeuge zu beseitigen und ihren Einsatz weiterhin zu erlauben. "Es sind rund 180 Fahrzeuge dieser Art, die in Juliaca in den Streik getreten sind, und es ist bekannt, dass die kleinen Unternehmen 80% des Personenverkehrs in der Region abdecken", erklärte er. Ähnliche Proteste gab es in der Stadt Puno.

In Huancayo traten die Fahrer der "Lastwagenbusse" in einen 48-stündigen Streik aus Protest gegen das Fahrverbot des Ministeriums für Transport und Kommunikation. Zahlreiche Demonstranten, die der Vereinigung der überregionalen Transportunternehmen angehörten, zogen durch die Hauptstraßen der Stadt und verurteilten mit Sprechchören den Erlass des Ministeriums, die Lobby der großen Unternehmen und den Präsidenten Toledo, den sie der Arbeitsplatzvernichtung beschuldigten. Die Demonstranten zogen zur regionalen Vertretung des Transportministeriums, um dessen Direktor Augusto Merino Chalco ihre Position darzulegen. Danach marschierten sie zum Busbahnhof Mariátegui, wo sie eine Kundgebung durchführten. Nach Angaben der Transportunternehmen stellten in den zwei Tagen des Streiks zwischen 300 um 350 Busse der Region den Verkehr ein.

  23.2.2006 Die Mopedtaxifahrer von Hunauco gingen erneut auf die Straße und blockierten einige Stunden lang die wichtigsten Brücken, die die Stadt mit der Provinz Amarilis verbinden. Über den Anlass ihres Protestes erklärten die Demonstranten, dass sie die Senkung der Kosten für die staatlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung forderten. Außerdem verlangten sie, dass die Kosten für die Behandlung von Unfallopfern in den Krankenhäusern gesenkt werden, denn wenn die Krankenhäuser merken, dass für die Behandlung eines Patienten die Verkehrshaftpflichtversicherung aufkommt, erhöhen sie die Preise der Behandlung. Sie beklagten sich, dass sie für die Haftpflichtversicherung durchschnittlich 90 Dollar bezahlen, während ihre Tageseinnahmen nicht mehr als 10 Soles betragen. Dem Protestmarsch, dem sich die Fahrer von Ticos (motorisierte Kleinfahrzeuge mit drei Rädern) anschlossen, führte zum Sitz der Regionalregierung, wo die Demonstranten den Dialog mit deren Vertretern suchten, damit sie auf die Versicherungsgesellschaften einwirken und für die Schaffung einer regionalen Haftpflichtversicherung eintreten. In einem Gespräch mit der Präsidentin der Regionalregierung, Luzmila Templo Condezo, wurde vereinbart, einen Entwurf zu einem Abkommen zwischen den Transportunternehmen und der Regionalregierung zu erarbeiten, um die Behandlungskosten von Unfallopfern in den Krankenhäusern zu senken, und auf die regionale Direktion des Transportministeriums einzuwirken, damit sie die Vergabe von Routen und die Erneuerung von Lizenzen erleichtert.

  26.2.2006 Der Generalsekretär der Nationalen Vereinigung der überregionalen Transportunternehmen, Richard Aquino, kritisierte die Entscheidung des Verfassungsgerichts, die Beschwerde gegen das Verbot des Einsatzes von so genannten " Lastwagenbussen" abzulehnen, und kündigte einen landesweiten unbefristeten Streik der Transportunternehmen für den 4. April an, ein Termin, der kurz vor den Präsidentschaftswahlen vom 9. April liegt, zu denen erfahrungsgemäß viele Personen in ihrer Heimatorte reisen, um zu wählen.


Und außerdem ...
Warnstreik der Hafenarbeiter von Callao, Streiks und Proteste der Beschäftigten im öffentlichen Dienst für höhere Löhne, die Festanstellung für befristet Beschäftigte und gegen Entlassungen und Transparenz bei der Stellenvergabe, Kampfmaßnahmen der Fischer für ärztliche Behandlung in den Einrichtungen der Sozialversicherung, Kämpfe von Bauern gegen Steuererhöhungen und für mehr staatliche Hilfen, Proteste von Eltern für die Vernachlässigung der Schulen durch die Behörden, von Händlern gegen Behördenwillkür und überhöhte Forderungen, Demonstrationen von Bewohnern der Armenviertel für den Anschluss an das öffentliche Wasser- und Abwassernetz ...

Besetzung des Sitzes von Provias in PiuraProteste und Warnstreik von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes
  6. 2. 2006 Eine Gruppe von Beschäftigten von Provías Piura, einer Einrichtung des Transportministeriums zur Instandhaltung des Straßennetzes, besetzte den Sitz der regionalen Vertretung der Institution, um gegen die geplante Auflösung der Zweigstelle zu protestieren, wodurch unter anderem die Mautgebühren in der Region von Chiclayo in der Region Lambayeque aus verwaltet würden. Die Demonstranten erklärten, dass mit der geplanten Auflösung der Zweigstelle nicht nur die Arbeiter und Verwaltungsangestellten arbeitslos würden, sondern auch die Beschäftigten vieler kleiner Zulieferfirmen, und kündigten an, dass sie ihre Kampfmaßnahmen fortsetzen werden, bis die Zentralregierung ihre Entscheidung zurücknimmt.

  7.2.2006 Mehr als 500 Mitglieder der "Zentrale der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes" (CITE) der Region La Libertad protestierten in den Straßen der Stadt Trujillo gegen massenhafte Entlassungen in verschiedenen öffentlichen Unternehmen und staatlichen Einrichtungen. Die Demonstranten verbrannten Reifen und legten mehr als eine Stunde lang den Verkehr in der Innenstadt lahm.

  7.2.2006 Angestellte der Stadtverwaltung des Bezirks Sapuena (Loreto) besetzten das Rathaus und verhinderten den normalen Ablauf der Aktivitäten aus Protest gegen die Amtsführung des Bürgermeisters Manuel Pérez. Die Angestellten beschuldigten den Bürgermeister der Veruntreuung von Geldern und erklärten, dass die Verteidigungsfront des Bezirks und die gesamte Bevölkerung auf die Ankunft des Staatsanwalts aus Requena, sowie Vertretern der Rechnungsprüfungsstelle der Republik warten, damit sie eine Untersuchung einleiten.

Warnstreik der städtischen Angestellten in Chimbote  8.2.2006 Die Mitglieder der Einheitsgewerkschaft der städtischen Arbeiter der Provinz Nuevo Chimbote traten in einen 24-stündigen Warnstreik, um Gehaltserhöhungen zu fordern. Anlässlich des Streiks zogen die Gewerkschafter durch die Straßen der Stadt und warnten, dass sie erst einen 48-stündigen Warnstreik durchführen werden und dann in einen unbefristeten Streik treten werden, falls ihre Protestaktion zu keinem Ergebnis führt.


  22.02. 2006 Die Angestellten der regionalen Direktion des Bildungsministeriums in Ayacucho empfingen die Funktionäre der Regionalregierung mit Protesten, als sie am Sitz der Behörde die Amtseinführung des neuen vorläufigen Direktors vornehmen wollten, der durch eine Verordnung der Regionalregierung ernannt wurde. Die Beschäftigten versicherten, dass sie die Arbeitsaufnahme keines einzigen Funktionärs erlauben werden, der von der Regionalregierung ernannt worden ist und kein offizielles Bewerbungsverfahren durchlaufen hat. Kurz darauf kündigte die Führung der Gewerkschaft der Beschäftigten der Institution den Beginn eines unbefristeten Streiks an, bis die Situation geklärt ist.


Protest von Lehrern in TumbesProteste von Lehrern wegen nicht bezahlter Gehälter und die Verzögerung der Umsetzung des Gesetzes zur Festanstellung befristet Beschäftigter
  2.2.2006 Lehrer, Verwaltungsangestellte und Servicepersonal, die mit befristeten Verträgen bei der regionalen Direktion des Bildungsministeriums angestellt sind, versammelten sich zu einer Protestkundgebung vor dem Sitz der Regionalregierung von Tumbes, um die Auszahlung ihrer Gehälter zu fordern, die ihnen die Behörde für mehrere Monate des Jahres 2005 und Januar 2006 schuldet. Die Demonstranten brachten ihre Entrüstung darüber zum Ausdruck, dass die regionale Direktion des Bildungsministeriums ihnen gesagt habe, dass die Regionalregierung für die ausstehende Bezahlung verantwortlich sei, weil sie die Resolution zur Zahlung nicht rechtzeitig erlassen habe, während die Regionalregierung die regionale Direktion des Bildungsministeriums dafür verantwortlich macht, weil sie die Gehaltslisten nicht rechtzeitig vorgelegt hat.

  6.02. 2006 Rund 50 Lehrer, Hilfskräfte und Verwaltungsangestellte verlangten mit einer Protestkundgebung im Inneren des Sitzes der regionalen Direktion des Bildungsministeriums von Tumbes einmal mehr die Zahlung ihrer ausstehenden Gehälter und Sozialbeiträge für die Jahre 2004, 2005 und Januar 2006.

  16.2.2006 In Huánuco gingen Lehrer auf die Straße, um von der Zentralregierung die sofortige Umsetzung des Gesetzes zur Festanstellung von befristet Beschäftigten zu fordern. Nachdem sie in einem Protestmarsch durch das Zentrum der Stadt gezogen waren, begaben sie sich zum Sitz der Regionalregierung, um deren Intervention bei der Zentralregierung für die Erfüllung ihrer Forderungen zu verlangen. Wie die Demonstranten erklärten, verabschiedete das Parlament am 14. Dezember das Gesetz 28649, das die Festanstellung von befristet beschäftigten Lehrern verfügt und eine Frist von 60 Tagen setzt, damit das Bildungsministerium eine Reglementierung für den Prozess erarbeitet, was jedoch nicht geschehen ist.

  25.02. 2006 Die Mitglieder der Lehrergewerkschaft SUTEP demonstrierten in den Straßen von Pucallpa (Ucayali), um von der Zentralregierung die Einhaltung der Fristen zur Umsetzung des Gesetzes zur Festanstellung von Lehrern, sowie einen höheren Bildungsetat zu fordern. Der Generalsekretär der SUTE-Pucallpa, Joél Ramírez Tello, informierte, dass sie mit der Demonstration auch gegen die neoliberale Politik des Präsidenten Alejandro Toledo protestieren. Des Weiteren betonte er, dass die Lehrer mit ihrer Kampfmaßnahme außerdem Transparenz und die Nichteinmischung der Regionalregierung von Ucayali bei der Einstellung von Lehrern für das Jahr 2006 verlangen.


Protestaktion von Studenten in AyacuchoProteste von Studenten der staatlichen Universitäten
  8.02. 2006 Studenten der Schule für Agrarwissenschaft der Nationalen Universität San Cristóbal de Huamanga (UNSCH) in Ayacucho forderten mit einer Demonstration vor dem Rektorat, dass der Hochschulrat die Arbeitsbelastung der Dozenten untersucht, die nach Angaben der Studenten mehr als 20 Unterrichtsstunden pro Woche leisten. Die Studenten beschwerten sich, dass dies ihrer Ausbildung schadet, und forderten die Anstellung eines weiteren Fachdozenten. Wie sie informierten, besteht die Schule bereits seit 14 Jahren und verfügt immer noch nicht über Fachdozenten.

  11.02. 2006 Die Studenten der Schule für Ökonomie der Fakultät für Wirtschaft, Management und Buchführung der Nationalen Universität San Cristóbal de Huamanga (UNSCH) versammelten sich vor dem Sitz des Vizerektors zu einer Protestkundgebung gegen den Dekan der Fakultät, weil dieser die Anstellung von drei weiteren Fachdozenten nicht bewilligt hat.

Eingang der Universität von Cusco  17.02. 2006 Aufgrund eines Beschlusses der Vollversammlung, auf der ihr Forderungskatalog diskutiert wurde, besetzten am Abend die Studenten der Erziehungswissenschaft der Nationalen Universität San Antonio Abad von Cusco das Universitätsgelände. Die Studenten forderten unter anderem die Einberufung von Wahlen von Studentenvertretern, die Verteidigung der staatlichen Universitäten, eine Erhöhung des Etats für Forschungsprojekte und die Einrichtung eines Computerzentrums.

  18.02. 2006 Nach der Besetzung der Universität am Vorabend zogen die Studenten der Erziehungswissenschaft der Universität von Cusco zum Sitz des Rektors, um Gespräche über ihre Forderungen aufzunehmen. Die Universitätsleitung lehnte es jedoch ab, sie zu empfangen, woraufhin sie in einem Protestmarsch durch das Zentrum der Stadt zogen, um danach in die Universität zurückzukehren und die Besetzung fortzusetzen.


Proteste von Eltern gegen korrupte Lehrer und der mangelnden Instandhaltung der Schulen durch den Staat
  13.2.2006 In Pucayacu, im Distrikt José Crespo y Castillo (Region Huanuco), besetzten Eltern die Schule und verwehrten dem Direktor und den Lehrern, die sie der Erhebung von unberechtigten Kostenbeiträgen der Eltern und sexueller Belästigung von Schülerinnen beschuldigten, den Zutritt. Die empörten Eltern erklärten, dass sie zu dieser Maßnahme gegriffen haben, weil sie es müde sind, ein Eingreifen der Schulbehörde in Aucayacu und Tingo Maria zu fordern, die sie getäuscht und hingehalten hat, ohne das Problem zu lösen, das seit längerem an der Schule besteht.

  15.2.2006 In Huancayo protestierten rund 100 Eltern der Schüler des Gymnasiums María Inmaculada vor dem Sitz der Regionalregierung gegen die drohende Einstellung der Wasser- und Stromversorgung an der Schule und forderten, dass die Zentralregierung das Gesetz einhält und die Kosten für Wasser und Elektrizität an den Schulen uneingeschränkt übernimmt. Vertreter der Eltern verhandelten mit dem Vizepräsidenten und Funktionären der Regionalregierung und vereinbarten, ein Kommuniqué an Electrocentro zu senden, um die Abschaltung der Elektrizität an der Schule zu verhindern. Der Vorsitzende der Elternvereinigung Javier Gonzales kündigte an, dass die Eltern im Februar weitere Protestaktion durchführen werden, um sich gegen die Konzessionsvergabe für die Trinkwasserversorgung auszusprechen und die pünktliche Zahlung von Wasser und Elektrizität an den Schulen zu fordern.


Protestbanner der KaffeebauernKaffeebauern protestieren gegen die Vorauszahlung von Steuern für kleine Erzeuger
  4.2.2006 Die Kaffeebauern verschiedener Regionen des Landes kündigten für den 27. Februar einen gemeinsamen Protest gegen die Vorauszahlung von Steuern von 1,5% des Verkaufspreises von Agrarprodukten ab einem Umsatz von 100 Soles an, die laut der Verordnung Nr. 011-2006 der Steuerbehörde SUNAT ab dem 1. September angewandt werden soll. Für Raúl del Águila, dem Vorsitzenden der "Nationalen Junta für Kaffee", handelt sich um eine Steuer für die armen Bauern, denn diese Art von Verkäufen tätigen 95% der peruanischen Bauern. "Unter dem Vorwand einer Steuervorauszahlung auf die Gewinne werden wir zur Kasse gebeten, ohne die Produktionskosten zu berücksichtigen", erklärte er. Da die Verordnung alle Verkäufe der Landwirtschaft betrifft, kündigten andere Gremien wie die Conveagro, in der Erzeuger verschiedener Produkte wie Reis, Mais oder Baumwolle organisiert sind, ihre Beteiligung an den Protestaktionen an.

  14.2. 2006 Auf einer Sitzung im Lokal der Zentrale der Kaffeebauern von Piura brachten rund 100 kleine Erzeuger aus den Bergregionen von Piura ihre Ablehnung gegen die Vorauszahlung der Gewinnsteuer von 1,5% des Verkaufspreises zum Ausdruck, die die Steuerbehörde SUNAT beim Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten für über 100 Soles erheben will, und bezeichneten diese Maßnahme als Angriff der Regierung auf die kleinen Erzeuger.

  24.2.2006 Die Kaffeebauern der zentralen Urwaldregion kündigten den Beginn eines unbefristeten Streiks für den 27. Februar an, um gegen die geplante Vorauszahlung der Gewinnsteuer von 1,5% des Preises für Verkäufe über 100 Soles zu protestieren. Die Bauern äußerten ihre Sorge über die Verordnung, die sie als Angriff auf die Bauern bezeichneten, deren wirtschaftliche Lage kritisch ist, denn auch wenn der Kaffeepreis sich verbessert hat, so dienen die erhöhten Einnahmen lediglich dazu, die Verluste auszugleichen, die sie in den vergangenen fünf Jahren angehäuft haben.

  25.2.2006 Nachdem die SUNAT aufgrund der zahlreichen Beschwerden von Bauernverbänden, insbesondere der Kaffeebauern, beschloss, landwirtschaftliche Rohprodukte von der Vorauszahlung der Gewinnsteuer auszunehmen, informierte der Vorsitzende der Nationalen Junta für Kaffee, Raúl del Águila, dass die Gremien der Kaffeebauern beschlossen haben, ihre für den 27. Februar vorgesehenen Proteste in den Erzeugergebieten abzusagen.


Bewohner von Armenvierteln in Lima demonstrieren vor dem Bauministerium für Trinkwasserversorgung
  2.2.2006 In Lima zogen Hunderte von Bewohnern der Distrikte Comas, San Juan de Lurigancho und Independencia zum Bauministerium, um den Anschluss ihrer Bezirke an das öffentliche Wasser- und Abwassernetz zu fordern. Die Demonstranten beschwerten sich, dass sie seit mehr als 20 Jahren auf teures und teilweise verschmutztes Wasser angewiesen sind, das sie von Tanklastwagen kaufen. Gegenüber der Presse forderte der Vorsitzende der überbezirklichen Kommission, Marco Chávez, den Minister Rudecindo Vega auf, die Wasserbetriebe von Lima SEDAPAL anzuweisen, die Arbeiten in den betroffenen Bezirken, die von Monat zu Monat verschoben werden, unverzüglich aufzunehmen.

Bewohner von Puerto Pizarro (Tumbes) protestieren gegen die Langustenzucht in Ortsnähe
  4.2.2006 Aus Protest gegen die Errichtung eines neuen Beckens für die Langustenzucht in der Nähe der Ortschaft blockierten die Bewohner der Ortschaft Puerto Pizarro an der Küste der Region Tumbes mit brennenden Reifen die Straßen. Die Protestaktion begann gegen 17:30 Uhr, als die Einwohner des Ortes bemerkten, dass Arbeiter der Langustenzucht San Martín dabei waren, das Gelände einzuebnen, um einen neues Zuchtbecken anzulegen. Wie der Bürgermeister von Puerto Pizarro, Pablo Otero Sánchez, erklärte, widersetzt sich die Bevölkerung der Erweiterung des Betriebs, weil es in der Vergangenheit mehrere Überschwemmungen aufgrund von Lecks in den Becken gegeben hat.

  15.02. 2006 Nach einem gewaltsamen Zusammenstoß, der sich am Vorabend zwischen Bewohnern der Ortschaft Puerto Pizarro und Arbeitern der Langustenzucht San Martín ereignet hatte, drohte der Bürgermeister Pablo Otero, unterstützt von den Bewohnern des Ortes, mit weiteren Protestaktionen, wenn die Behörden der Region sich nicht sofort zu einer Dringlichkeitssitzung einfinden. Unter Bezugnahme auf eine Untersuchung von Experten der Regionalregierung über die Gefahr von Überschwemmungen und der Unterspülung der Häuser durch die Wasserbecken der Langustenzucht forderte er die Vertreter der Bezirksverwaltung von Tumbes, der Defensoría del Pueblo, der Staatsanwaltschaft, Parlamentarier und soziale Organisationen auf, an der Sitzung teilzunehmen. "Der Ort wird sich erheben, wenn die zuständigen Behörden und Institutionen nicht an dieser Sitzung teilnehmen, denn die angespannte Situation ist entstanden durch die Vorbereitung des Bodens für den Betrieb der Langustenzucht San Martín, die sich nur 60 Meter von Ort entfernt befindet und ein ständiges Risiko von Überschwemmungen darstellt", erklärte er.

Bergarbeiter des Unternehmens Volcán fordern bessere Arbeitsbedingungen
  7.2.2006 Gonzalo Cristóbal, Generalsekretär der Föderation der Bergarbeiter des Unternehmens Volcan, informierte, dass in der letzten Vollversammlung, die in La Oroya stattfand und an der die Mitglieder der Basis aus Yauli und Cerro de Pasco teilnahmen, informiert wurde, dass noch nicht einmal 60% der Forderungen der Arbeiter erfüllt werden sollen und folglich ein unbefristeter Streik vorbereitet wird. Außerdem bestätigte er, dass die Basis von Yauli ihren Streik nach acht Tagen eingestellt hat, wie es den Normen entspricht, schloss jedoch nicht aus, dass dieser wieder aufgenommen wird, wenn die Verhandlungen kein Ergebnis ergeben. Der Gewerkschaftsführer gab zu verstehen, dass es den ganzen Monat Februar hindurch Gespräche mit den Vertretern des Unternehmens geben wird, und, falls es zu keiner Verständigung kommt, die Arbeiter im März die vorgeschriebene Frist setzen werden, um einen unbefristeten Streik aller acht Gewerkschaftssektionen zu beginnen. Die Bergarbeiter fordern die Verbesserung der Arbeitsbedingungen gemäß der Arbeitsgesetze, um Arbeitsunfälle zu vermeiden, die an der Tagesordnung sind.

Baumwollbauern fordern die Zahlung der versprochenen staatlichen Hilfen
  11.2.2006 Rund 500 Baumwollbauern der Täler von Cañete blockierten eine Stunde lang die Panamericana Süd, um die Zahlung der versprochenen staatlichen Hilfen von 14 Soles pro Sack Rohbaumwolle zu fordern. Vor dieser Protestaktion waren die Baumwollbauern zur regionalen Direktion des Landwirtschaftsministeriums gezogen, wo sie eine Unterredung mit Funktionären hatten, die jedoch zu keinem Ergebnis führte. Die Bauern kündigten an, dass sie zu drastischeren Kampfmaßnahmen greifen werden, wenn die Regierung ihre Zusagen nicht erfüllt.

Verwaltungsangestellte der Universität von Ayacucho setzen ihren unbefristeten Streik aus
  14.2.2006 Nach einer Unterredung mit Jorge del Campo, dem Rektor der Nationalen Universität San Cristóbal de Huamanga (Ayacucho), beschlossen die Verwaltungsangestellten der Universität, ihren eine Woche zuvor begonnenen unbefristeten Streiks auszusetzen. Durch die Vermittlung des Vorsitzenden der Verteidigungsfront des Volkes von Ayacucho kamen die Vertreter der Gewerkschaft der Angestellten und Del Campo überein, dass der Rektor beim Universitätsrat beantragen wird, die Probleme der Verwaltungsangestellten als ersten Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu setzen.

Warnstreik der Hafenarbeiter von Callao
  17.02. 2006 Die Mitglieder der Gewerkschaft der Hafenarbeiter von Callao traten in einen 24-stündigen Warnstreik, um Tarifverhandlungen nach Arbeitsgebieten und nicht innerhalb eines jeden Unternehmens zu fordern, wie es ein Dokument des Arbeitsministeriums vorsieht. Außerdem forderten sie Gehaltserhöhungen und die Erfüllung ihres Forderungskatalogs im Allgemeinen. Wie der Gewerkschaftsführer David Saavedra erklärte, werden sie am Montag, den 20. Februar, beim Arbeitsministerium einen landesweiten unbefristeten Streiks anmelden, der innerhalb von 10 bis 15 Tagen beginnen wird und an dem sich die Beschäftigten der Hafenverwaltung beteiligen werden, falls die Verhandlungen mit den Arbeitgebern bis dahin keine Ergebnisse bringen.

Proteste von Bauern in TacnaBauern von La Yarada (Tacna) blockierten Zugang zu illegalen Brunnen
  18.02. 2006 Nach mehreren vergeblichen Beschwerden bei den Behörden, blockierten die regulären Mitglieder der Gemeinschaft der Nutzer des Bewässerungssystems La Yarada in der Region Tacna die Küstenstraße auf der Höhe der Kilometer 18 bis 20, um die Schließung von 145 illegalen Brunnen zu fordern, durch die dem Bewässerungssystems Wasser entzogen wird. Die Bauern warnten, dass sie ihre Proteste verstärken werden, wenn die Behörden nicht sofort mit der Schließung der Brunnen beginnen.

Bevölkerung von Ambo (Huanuco) protestiert gegen Electrocentro
  24.02.2006 Mehr als 100 Bewohner der Provinz Ambo protestierten in der Stadt Huánuco gegen das Unternehmen Electrocentro wegen überhöhter Abschlagszahlungen für den Stromverbrauch. Am Sitz des Unternehmens verlangten die Demonstranten eine Unterredung mit dem Chef der Rechnungsabteilung, erhielten auf ihre Beschwerden jedoch nur ablehnende Antworten. Daraufhin drohten sie empört, ihre Proteste mit Straßenblockaden zu verstärken. Sie erläuterten, dass eine Stromrechnung, die im Dezember 33,10 Soles betrug, im Januar auf 121,10 Soles erhöht wurde.

Auf einem regionalen Treffen vereinbaren die Reisbauern Protestaktionen
  27.02. 2006 Rund 1000 Reisbauern aus den Regionen Tumbes, Piura, Lambayeque, Cajamarca, Amazonas und San Martín versammelten sich im städtischen Kolliseum von Bagua Grande, um über die Problematik des Sektors zu diskutieren und gemeinsame Beschlüsse über die Lösung der dringenden Probleme zu fassen. Die Teilnehmer der Versammlung vereinbarten unter anderem die Durchführung eines Protestmarsches nach Lima, um von der Zentralregierung zu fordern, dass sie endlich eine Lösung für die Probleme der Reisbauern der Region anbietet. Außerdem wurde beschlossen, das Parlament aufzufordern, dem Freihandelsabkommen mit den USA die Zustimmung zu verweigern. Diesbezüglich erklärte der Vorsitzende der Gemeinschaft der Nutzer des Bewässerungssystems Utcubamba, Manuel Izquierdo Alvarado, dass die Reisbauern nicht mit den Erzeugern in den USA konkurrieren können, denn während in Peru 2 Millionen Hektar Reis angebaut werden, sind es in den USA 137 Millionen. "Die Nutzung des Wassers ist jahreszeitlich begrenzt, während es in den USA ständig vorhanden ist. Ganz zu schweigen von der Technologie, bei der wir weit zurückliegen, denn dort werden modernste Maschinen benutzt, die den Unternehmen der Reiserzeuger einen großen Vorsprung verschaffen", erläuterte er. Er fügte hinzu, dass darüber hinaus die Regierung der USA die Reisbauern mit rund 200 Millionen Dollar jährlich subventioniert und damit den dortigen Bauern die Möglichkeit gibt, ihre Produkte auf anderen Märkten zu niedrigen Preisen zu verkaufen. Der Delegierte der Gemeinschaft der Nutzer des Bewässerungssystems des Huallaga Central fügte hinzu, dass die peruanischen Bauern, insbesondere viele Reisbauern, sich in einer tiefen Krise befinden, verschuldet sind und Gefahr laufen, ihre Parzellen zu verlieren.

Proteste von Händlern in ArequipaIn Arequipa protestieren Händler gegen die Steuerbehörde SUNAT und die Staatsanwaltschaft
28.02. 2006 Nach einer nächtlichen Intervention der Steuerbehörde SUNAT auf dem Markt Andrés Avelino Cáceres in Arequipa am 25. Februar, bei der es zu einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen Händlern und der Polizei kam, zogen rund 200 Mitglieder des Gremiums der Handelszone Siglo XX in einem Protestmarsch durch das Zentrum der Stadt zum regionalen Sitz der SUNAT und danach zum Sitz der Staatsanwaltschaft. Juan Condo Asencio, der Vorsitzende des Gremiums, zu dem sich die Händler der fünf Märkte des Gebiets zusammengeschlossen haben, forderte die Zollbehörde und die Staatsanwaltschaft auf, die Übergriffe einzustellen. "Wir sind nicht gegen die polizeilichen Überprüfungen. Wir haben verstanden, das es Zeit ist, unsere Situation zu formalisieren, und wir sind dabei, doch die Polizeieinsätze sollten am Tage stattfinden und nicht in der Nacht", erklärte der Führer des Gremiums. Er erläuterte, dass auf diese Art Exzesse vermieden werden, wie der Verlust von Geld oder Waren in den durchsuchten Verkaufsständen. "Die Polizei nimmt unsere Waren mit, weil sie den Verdacht hat, dass es sich um Schmuggelware handelt, und es vergeht ein Jahr, bis die Untersuchung über ihre Herkunft abgeschlossen ist, und erst dann erhalten wir sie zurück", beklagte sich Condo Asencio.