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Soziale Proteste in Peru

JANUAR 2006

Marcha de trabajadores estatales en Ayacucho STREIKS UND PROTESTE IM ÖFFENTLICHEN DIENST
Die Streiks und Protestaktionen der Angestellten des öffentlichen Dienstes setzten sich fort. Besonders die Beschäftigten im Gesundheitswesen intensivierten ihren Kampf um höhere Gehälter und unbefristete Arbeitsverträge. Daneben gab es eine Vielzahl von Protesten der Angestellten von Behörden und öffentlicher Unternehmen vor allem in den Provinzen. 


Proteste von Medizintechnikern der Sozialversicherung in Lima Medizintechniker der Sozialversicherung treten in einen unbefristeten Streik
  5.1. 2006 Zum Auftakt eines landesweiten unbefristeten Streiks, mit dem sie ihre Einstufung in eine höhere Gehaltsgruppe durchsetzen wollen, versammelten sich am Vormittag zahlreiche Medizintechniker der Sozial- versicherung (Essalud) vor dem Verwaltungssitz der Institution in Lima. Félix Guizado Mercado, Generalsekretär der Gewerkschaft der Techniker, informierte, dass trotz mehrerer Gespräche mit dem Geschäftsführer von Essalud, José Luis Chirinos, keine der zuvor getroffenen Abmachungen eingehalten worden seien. "Wir fordern, dass die früheren Zusagen eingehalten werden. Wir fordern die Höherstufung von der Gehaltsstufe P3 auf P2, die unsere Einkommen verbessern würde", erklärte der Gewerkschaftsführer. Die Geschäftsführung von Essalud sandte ihrerseits dem Gremium der Medizintechniker eine Absichtserklärung, in der sie deren akademische Ausbildung anerkennt und eine Gehaltserhöhung in diesem Jahr in Aussicht stellt. Aufgrund des Streiks gab es in den radiologischen Abteilungen, Laboren, Rehabilitationszentren und Blutbanken der Krankenhäuser der Sozialversicherung nur Personal für Notfälle.

Ärzte des Gesundheitsministeriums kündigten Streik für die Angleichung ihrer Gehälter an
  20.1.2006 Die Ärzteföderation von Peru kündigte an, dass sie am 25. Januar und am 1. Februar Warnstreiks durchführen wird, um gegen die Nichterfüllung der letzten Stufe der vereinbarten Angleichung ihrer Gehälter an die der Ärzte der Sozialversicherung zu protestieren. Laut einer Pressemitteilung des Gremiums, hat es die Gesundheitsministerin, Pilar Mazzetti Soler, versäumt, die Erhöhung rechtzeitig im Ministerrat vorzubringen, wodurch bürokratische Hindernisse entstanden sind. Das Gremium schloss einen unbefristeten Streik nicht aus, falls das Problem nicht schnellstens gelöst wird

Beschäftigte des Gesundheitsministeriums in Ayacucho treten in einen unbefristeten Streik
  21.1.2006 Auf einer Generalversammlung beschlossen die Beschäftigten der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums in Ayacucho, am 23. Januar in einen unbefristeten Streik zu treten, um dagegen zu protestieren, dass die Regionalregierung und deren Präsident Omar Quesada Martínez Druck auf die Behörde ausüben, um Funktionäre ihres Vertrauens auf führenden Posten zu halten. Deda Camarena, Generalsekretärin der Gewerkschaft der Angestellten (SUTSA), erklärte, dass die Vertrauensleute des Präsidenten der Regionalregierung, die seit mehr als einem Jahr in der Direktion arbeiten, allein schon aus professioneller Ethik von ihren Posten zurücktreten und diese zur Verfügung stellen sollten, damit der Direktor der Institution, Dr. Gualberto Segovia, sein eigenes Arbeitsteam bilden kann. "Wir haben eine Vielzahl von Schreiben an den Präsidenten der Regionalregierung gesandt und das Gespräch gesucht, doch die ganze Zeit hat er nicht darauf reagiert", erklärte Deda Camarena.

Streikplakate an der Fassade der Gesundheitsbehörde von Ayacucho  25.1.2006 Am 6. Tag ihres unbefristeten Streiks zogen die Beschäftigten der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums von Ayacucho in einem Protestmarsch zum Sitz der Regionalregierung, wo ihre Vertreter ein Gespräch mit dem Geschäftsführer Ángel Candela und dem Mitglied des Regionalrats Marcial Capeleti führten. Auf der Demonstration bekräftigten sie ihre Position, dass die Regionalregierung nicht weiter über die Besetzung der führenden Positionen der Gesundheitsbehörde entscheiden sollte und die Funktionäre, die unter dem vorherigen Direktor ernannt worden sind, von ihren Posten zurücktreten sollten.

  26.1.2006 Inmitten des unbefristeten Streiks der Angestellten reichte der Direktor der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums in Ayacucho, Gualberto Segovia Meza, sein Rücktrittsgesuch ein, das er mit der politischen Einmischung und der Unfähigkeit der Regionalregierung begründete, die ihm in den vier Monaten seiner Amtszeit nicht erlaubte, unabhängig zu arbeiten, und führende Positionen der Behörde besetzte, ohne ihn zu konsultieren. Die Beschäftigten der Institution erklärten, dass sie den Rücktritt des Direktors nicht anerkennen und Segovia weiterhin unterstützen werden, da dieser seinen Posten aufgrund einer öffentlichen Stellenausschreibung erhielt.

  27.1.2006 Die Beschäftigten der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums in Ayacucho setzten ihren unbefristeten Streik zur Unterstützung des zurückgetretenen Direktors der Institution und gegen die politische Einmischung der Regionalregierung in die Verwaltung der Institution fort. Die streikenden Angestellten verkündeten, dass sie den Amtsantritt der neuen Direktorin, die unmittelbar nach dem Rücktritt des Direktors von der Regionalregierung ernannt wurde, verhindern werden und darauf warten, dass der Präsident der Regionalregierung das Problem schnellstmöglich löst. Andernfalls drohten sie mit einer Radikalisierung ihrer Protestaktionen.

  30.1.2006 In dem Konflikt über die politische Einmischung der Regionalregierung bei der Ernennung der Abteilungsleiter der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums in Ayacucho informierte der Vorsitzende der Föderation der Beschäftigten im Gesundheitsministeriums von Ayacucho, Edwin Coronel Obregón, dass das Gremium beschlossen hat, Gespräche mit dem Präsidenten der Regionalregierung aufzunehmen und einen runden Tisch einzurichten, an dem sich auch Vertreter anderer Institutionen wie der Kirche und der regionalen Verteidigungsfront beteiligten sollten, um den Konflikt zu lösen.

Verwaltungsangestellte der Sozialversicherung von Moquegua treten in einen unbefristeten Streik
  25.1.2006 Die Verwaltungsangestellten des Gesundheitsnetzwerks der Sozialversicherung (Esalud) von Moquegua traten in einen unbefristeten Streik. Ihre Hauptforderung war die Absetzung der stellvertretenden Direktorin der medizinischen Abteilung, Miriam Azcuņa, und des stellvertretenden Verwaltungsdirektors, Manuel Alvarez. Die streikenden Angestellten warfen beiden Funktionären vor, durch Unfähigkeit und Fehlentscheidungen zu verhindern, dass die Versicherten eine optimale Behandlung erhalten.

  27.1.2006 Die Verwaltungsangestellten von Essalud in Moquegua beendeten ihren unbefristeten Streik, nachdem mit der Leitung der Institution die Einrichtung eines Dialysezentrums vereinbart worden war. Außerdem wurde die Norm modifiziert, nach der lokale Patienten alle 15 Tage behandelt werden sollten, und stattdessen ein Behandlungsintervall von 10 Tagen festgelegt. Die Forderung nach der Absetzung der stellvertretenden Direktorin der medizinischen Abteilung und des stellvertretenden Verwaltungsdirektors wurde jedoch nicht erfüllt.

Beschäftigte des Krankenhauses von Huancayo drohen mit Streik
  27.1.2006 60 Pflegehilfen des Regionalkrankenhauses "Hermilio Valdizán" in Huancayo zogen zum Sitz der Regionalregierung, um Auskunft über den Stand ihrer Forderung nach der Auszahlung der Gehaltszulage für Pflegetätigkeit zu verlangen, die ihnen seit April 2005 nicht gezahlt wurde. Nachdem sie mehr als zwei Stunden auf den Assessor der Regionalregierung gewartet hatte und dieser sie nicht empfing, vereinbarten die Demonstranten, dass sie am 31. Januar darüber beraten werden, ob sie in einen unbefristeten Streik treten. Die Gewerkschafts- führerin Guadalupe Trujillo Talancha erklärte, dass sie die Nichteinhaltung des Gesetzes leid sind. Wie Trujillo erläuterte,| legt dieses einen monatlichen Zuschlag von 150 Soles für besondere Belastungen durch Pflegetätigkeit fest, von denen sie bis zum vergangenen Jahr nur 90 Soles erhielten, während die 30 Verwaltungsangestellten insgesamt 108.560 Soles monatlich als Verpflegungszuschlag erhalten, obwohl sie keinerlei direkten Kontakt mit Patienten haben.

Protestmarsch von Krankenhauspersonal in SullanaBeschäftigte des Gesundheitsministeriums von Sullana (Piura) drohen mit der Besetzung des Krankenhauses
  27.1.2006 Die Verwaltungsangestellten und medizinisch-technischen Assistenten der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums von Sullana, die am 23. Januar in einen unbefristeten Streik traten, führten einen Protest- marsch durch. Die Demonstranten, denen sich Gruppen von Berufskollegen aus der Stadt Piura anschlossen, forderten lautstark, dass sie nach mehr als 10 Jahren, in denen sie mit befristeten Verträgen als Verwaltungsangestellte, Dienstleistungspersonal, medizinisch-technische Assistenten, Hebammen oder Pflegehilfen gearbeitet und weniger als den gesetzlichen Mindestlohn verdient haben, endlich einen festen Arbeitsvertrag erhalten. Die Gewerkschaftsführer, die den Protestmarsch anführten, erklärten, dass sie im Fall der Ablehnung des Gesetzentwurfes, den das Gesundheitsministerium eingereicht hat, um die Festanstellung der langjährigen Beschäftigten mit befristeten Verträgen zu regeln, das regionale Krankenhaus besetzen und die ambulante Behandlung verhindern werden.



Protest der Angestellten der Provinzverwaltung von San RomanMit einem Warnstreik fordern die Angestellten der Provinzverwaltung von San Román (Puno) die Auszahlung von Gratifikationen
  13.1.2006 Die Angestellten der Provinzverwaltung von San Roman (Puno) legten mehr als eine Stunde lang die Arbeit nieder und drohten mit der Besetzung des Rathauses, wenn der Bürgermeister der Provinz, Miguel Ramos Benique, ihnen nicht ihre Gratifikationen ausgezahlt. Auf einer Versammlung, an der fast alle Mitglieder der Gewerkschaft der kommunalen Angestellten, SITRAMUN Juliaca, sowie der öffentliche Notar der Stadt teilnahmen, forderten die Angestellten die sofortige Auszahlung des Weihnachtsgeldes von 200 Soles pro Person und verlangten die Anwesenheit des Bürgermeisters, damit er ihnen Rede und Antwort steht. Statt seiner präsentierte sich der Stadtdirektor, Edmur Huari Aragón, der die Angestellten informierte, dass die Stadt über kein Geld für die Gratifikationen verfügt.

Angestellte der Regionalregierung von Puno treten in einen unbefristeten Streik
  23.1.2006 Die Gewerkschaft der Beschäftigten der Regionalregierung Puno (STGRP) trat in einen unbefristeten Streik, um neben anderen Forderungen die Absetzung von drei leitenden Angestellten und Vertrauensleuten des Präsidenten der Regionalregierung, eine öffentliche Ausschreibung der Stellen und die pünktliche Bezahlung ihrer Sozialabgaben durchzusetzen. Obwohl die Maßnahme nur teilweise durchgeführt wurde, waren die wichtigsten Aktivitäten der Regionalverwaltung wie die Abteilungen für Logistik und Verwaltung sowie die Materiallager lahmgelegt. Der Generalsekretär der STGRP, Antonio Castillo Mendoza, kündigte an, dass sie den Streik nicht beenden werden, bevor nicht mindestens die erste Forderung nach der Absetzung der Sekretärin der Regionalregierung, Aurea Tapia, des Leiters der Abteilung für natürliche Ressourcen und Umwelt, Armando Paredes Pacheco, und des Personalchefs Marcelino Díaz erfüllt ist, die beschuldigt werden, die Angestellten zu schikanieren, herabzuwürdigen und gegeneinander auszuspielen.


Proteste von Lehrern in San Roman/ Puno Proteste der Lehrer von San Román (Puno)
  30.1.2006 Die Mitglieder der Einheitsgewerkschaft der Beschäftigten im Bildungswesen von Peru - SUTEP demonstrierten vor der Schulbehörde der Provinz San Román in Juliaca, um die sofortige Einleitung eines offiziellen Ausschreibungsverfahrens für die Anstellung von Fachpädagogen zu fordern. In einer improvisierten Verhandlungsrunde mit Vertretern der Behörde verlangten die Lehrer, dass alle 9 Stellen für Fachpädagogen über Ausschreibungsverfahren vergeben werden. Die Schulbehörde hatte nur fünf der Stellen öffentlich ausgeschrieben, während die anderen vier durch eine Auswahlkommission vergeben wurden.


Beschäftigte besetzen Provías San Martín-Loreto
  31.1.2006 Rund 100 Angestellte von Provías San Martín - Loreto, besetzten den Sitz der Institution und forderten die Präsenz des nationalen Direktors Gustavo Atahualpa, um über ihre Forderungen zu verhandeln. Der Sprecher der Angestellten, Javier Falcón, wandte sich gegen die geplante Auflösung der Institution und forderte das Eingreifen der Zentralregierung. Provias ist ein Projekt des Ministeriums für Verkehr und Kommunikation, das für den Ausbau und die Intandhaltung des Straßenentzes zuständig ist.

Arbeiter der Bezirksverwaltung von Santa (Ancash) forderten die Auszahlung von Rückvergütungen
  31.1.2006 Die Beschäftigten der Bezirksverwaltung von Santa versammelten sich zu einer Kundgebung vor dem Rathaus von Chimbote, um die Auszahlung von Rückvergütungen, die Absetzung des Chefs der städtischen Polizei, uneingeschränkte Behandlung in den Krankenhäusern der Sozialversicherung und die Beibehaltung der bisherigen Arbeitszeiten zu fordern. Die Arbeiter kritisierten, dass die Stadtverwaltung einseitig die Arbeitszeiten verändert hat, indem sie eine verlängerte Mittagspause einführte, und beschwerten sich außerdem, dass sie Schwierigkeiten haben, in den Krankenhäusern der Sozialversicherung behandelt zu werden. Außerdem reklamierten sie die Auszahlung von Rückvergütungen für die Monate Oktober und November 2005 von 135 Soles monatlich, die ihnen die Kommune schuldet.



Rechtswidrig entlassene Angestellte des öffentlichen Dienstes fordern die Anerkennung ihre Rechte
  9.1.2005 Mit einer Kundgebung vor dem Arbeitsministerium in der Avenida Salaverry im Distrikt Jesús María in Lima forderten mehr als 1000 ehemalige Angestellte öffentlicher Unternehmen, die unter der Regierung Fujimori rechtswidrig entlassen worden waren, die Anerkennung ihrer Rechte durch die Veröffentlichung einer vierten Liste von Personen, die ein Anrecht auf die Wiedereinstellung haben. Die Entlassenen drohten, das Arbeitsministerium zu besetzen, falls die Regierung diese vierte Liste nicht bewilligt. Die Demonstranten, die Knüppel und Spruchbänder mit sich trugen und ihre Forderungen lautstark mit einen Megaphon kundtaten, wurden von der Polizei vertrieben, die die Sicherheitsmaßnahmen verstärkte, um Gewaltaktionen zu verhindern.

Währenddessen erklärte eine Gruppe von 22 ehemaligen Beschäftigten der Regionalregierung von Loreto, die sich Anfang Januar in einem Zelt zu einer ständigen Mahnwache vor dem Sitz der Institution niedergelassen hatte, um ihre Wiedereinstellung durchzusetzen, dass sie ihre Kampfmaßnahme fortsetzen wird, bis sie ihr Ziel erreicht hat. Die entlassenen Angestellten griffen zu dieser Maßnahme, weil die Regionalregierung eine Vereinbarung aus dem Jahr 2005, in der ihre Wiedereinstellung vorgesehen war, nicht erfüllt hat. Obwohl der Präsident der Regionalregierung von Loreto, Robinson Rivadeneyra Reátegui, sein Interesse bekundet hatte, zu einer Lösung zu gelangen, versicherte er gegenüber der Presse, dass die ehemaligen Beschäftigten nicht wieder eingestellt werden, solange die Zentralregierung das Geld für die Stellen nicht überwiesen hat, da die entsprechenden Mittel laut Gesetz aus dem Staatshaushalt zur Verfügung gestellt werden müssen und die Regierung bisher ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen ist.

  11.1.2006 Eine Gruppe von ehemaligen Beschäftigten öffentlicher Unternehmen und staatlicher Institutionen, die unter dem Regime von Fujimori rechtswidrig entlassen worden waren, demonstrierten erneut im Zentrum von Lima für die Veröffentlichung einer vierten Liste von Begünstigten des Gesetzes über kollektive Entlassungen, das ihnen das Recht auf Wiedereinstellung garantiert. Während ihrer Protestaktion versuchten die Demonstranten auf die Plaza de Armas vorzudringen, die in der Bannmeile rund um den Präsidentenpalast liegt, worauf die Polizei den Zugang zum Platz für den allgemeinen Publikumsverkehr sperrte. Eine Kommission von Gewerkschaftsführern hinterlegte im Präsidentenpalast ein Memorandum, in dem sie den Regierungschef Alejandro Toledo zu einem dringenden Gespräch über die Problematik aufforderten.

  12.1.2006 In einer Überraschungsaktion stürmten rund 100 rechtswidrig entlassenen Angestellten des öffentlichen Dienstes das Arbeitsministerium, um die Anerkennung ihres Rechts auf Wiedereinstellung zu fordern. Laut den Demonstranten wird nach dem derzeitigen Stand das Recht auf Wiedereinstellung von rund 6000 Personen übergangen, da sich der Minister Carlos Almerí auf eine Studie stützt, die nicht der Wahrheit entspricht, denn sie geht davon aus, dass die Wiedereinstellung von allen den Staat rund 600 Millionen Soles kosten würde, während nach ihren Berechnungen nur etwa 35 Millionen Soles notwendig wären, die die Regierung in ihrem nächsten Haushalt bereitstellen sollte.


In Tacna demonstrieren Pensionäre des Bildungsministeriums für die Erhöhung ihrer Pensionen
  18.1.2006 Eine Gruppe von vorzeitig ausgeschiedenen und pensionierten Verwaltungsangestellten des Bildungsministeriums versammelte sich zu einer Kundgebung vor dem Sitz der regionalen Direktion des Ministeriums in Tacna, um die Umsetzung des Dringlichkeitsgesetzes Nr. 037 aus dem Jahre 1994 zu fordern, in dem die Erhöhung ihrer Bezüge angeordnet wurde. Der Vorsitzende der Vereinigung der vorzeitig ausgeschiedenen und pensionierten Verwaltungsangestellten, Lorenzo Solís Gonzales, erläuterte, dass sie seit elf Jahren auf die Erhöhung warten und nicht zulassen werden, dass man sich weiter über ihre Ansprüche hinwegsetzt. Inzwischen schuldet die Regierung mehr als 150 vorzeitig ausgeschiedenen Angestellten und Pensionären 2.400.000 Soles. Laut Solis, befolgte zuerst 1994 die damalige Direktorin der Schulbehörde, Mirna Gonzales Gil, das Gesetz nicht. Im Jahr 2001 erkannte der Direktor Luis Pinto Carbajal dieses zwar an, zahlte die Erhöhung jedoch nicht aus, weil kein Geld vorhanden war. Daraufhin reichten die Betroffenen eine Klage ein, die in erster Instanz zu ihren Gunsten entschieden wurde. Die Schulbehörde unter der Leitung von Efraín Choque Alanoca legte Revision gegen den Beschluss ein, die von der Zivilkammer für unzulässig erklärt wurde. Da die Verantwortlichen der Schulbehörde das Urteil jedoch nicht umsetzten, wandten sich die ehemaligen Angestellten an das Verfassungsgericht, das ebenfalls die Zahlung der ausstehenden Bezüge anordnete, doch diese sind unter der Amtsführung des derzeitigen Direktors der Schulbehörde immer noch nicht gezahlt worden.



Proteste der Angestellten der Wasserbetriebe von Ayacucho gegen Ernennung des neuen Geschäftsführers
  11.1.2006 Die Mitglieder der Gewerkschaft der Beschäftigten der Wasserbetriebe von Ayacucho (EPSASA) besetzten den Sitz des Unternehmens, um vom Vorsitzenden der Aktionärsversammlung zu fordern, dass er bei der Ernennung von Funktionären die Normen des Unternehmens einhält. Die Angestellten beschuldigten außerdem das Direktorium der Unregelmäßigkeiten beim Erwerb von Software für das Unternehmen. Die Kritik richtete sich insbesondere gegen den Bürgermeister von Huamanga, Gerardo Ludeņa, der gleichzeitig Repräsentant der Stadt Huamanga als Mehrheitsaktionär ist und den die Angestellten beschuldigen, aus politischen Gründen der Aktionärsversammlung den Anwalt Amilcar Morales Bellido als neuen Geschäftsführer aufzwingen zu wollen, obwohl bekannt ist, dass er in seiner Laufbahn eine Reihe von Unregelmäßigkeiten begangen hat. Außerdem bestanden die Angestellten darauf, dass ein Unternehmen, das für die Wasserversorgung zuständig ist, von einem Ingenieur geleitet werden muss, wie in den Normen des Betriebs festgelegt ist.

  12.1.2006 Die Generalsekretäre der Gewerkschaften SITRAMUN, FEDETA, der Baugewerkschaft und die Führer der Verteidigungsfront des Volkes von Ayacucho solidarisierten sich mit den Kampfmaßnahmen der Arbeiter der Wasserbetriebe EPSASA und erklärten, dass sie eine breite Kampffront bilden werden, um den Versuch abzuwehren, das Unternehmen politisch zu unterwandern.

  13.1.2006 Der Generalsekretär der Einheitsgewerkschaft der Beschäftigten der Wasser- und Abwasserbetriebe von Ayacucho (SUTAPAA), Teodoro Quispe, erklärte, dass die Arbeiter die Besetzung des Unternehmens fortsetzen werden, bis der Bürgermeister eintrifft, der sich auf einer Reise befindet, und eine Lösung des Konflikts vorschlägt.

  19.1.2006 Die Mitglieder der Gewerkschaft der Beschäftigten in der Wasser- und Abwasserversorgung von Ayacucho (SUTAPAA) nahmen die Arbeit wieder auf, hielten jedoch ihre Forderung an den Bürgermeister von Huamanga aufrecht, die internen Probleme des Unternehmens zu lösen. Teodoro Quispe, der Generalsekretär der SUTAPAA, beklagte, dass der Bürgermeister Gerardo Ludeņa sich weigerte, den Fall in einer Ratssitzung zu behandeln und weiterhin anstrebt, seinen ehemaligen Berater Amílcar Morales als Geschäftsführer des Unternehmens einzusetzen, was die Beschäftigten auf Grund seiner negativen Vorgeschichte keinesfalls akzeptieren werden. Der Gewerkschaftsführer äußerte außerdem den Verdacht, dass die Funktionäre, die der Bürgermeister versucht, mit allen Mitteln durchzusetzen, darauf abzielen, eine Summe von mehreren Millionen Soles, die von einem Darlehen und einer Spende der deutschen Regierung übrig sind, in die Hände zu bekommen.

  21.1.2006 Trotz der Proteste der Beschäftigten setzte der Bürgermeister von Huamanga durch, dass die Aktionärsversammlung der Wasserbetriebe von Ayacucho EPSASA die von ihm vorgeschlagene Geschäftsführung ratifiziert, und verfügte deren sofortige Vereidigung in der Zweigstelle der EPSASA in der Stadt Huanta. Währenddessen versuchte die Führung der Gewerkschaft der Angestellten in Huamanga in Gesprächen mit dem Regionalrat eine Lösung für die internen Probleme der Wasserbetriebe zu finden. Der Gewerkschaftssprecher Armando Huapaya erklärte, dass das Vorgehen des Präsidenten der Aktionärsversammlung rechtswidrig ist und er die SUNASS von dem Vorfall unterrichtet und diese um rechtliche Beratung ersucht habe.

Protestmarsch der Angestellten der Wasserbetriebe in Piura Proteste der Beschäftigten der Wasserbetriebe von Piura gegen die geplante Konzessionsvergabe für die Trinkwasserversorgung
  27.1.2006 Im Rahmen eines 24-stündigen Streiks zogen rund 150 Beschäftigte der Wasserbetriebe von Piura, EPS Grau, in einem Protestmarsch vom Sitz der Institution in Santa Ana zum Rathaus der Stadt, um den Bürgermeister Eduardo Cáceres Chocano aufzufordern, die geplante Konzessionsvergabe für die Wasserwerke aufzugeben. Die Beschäftigten bekräftigten erneut ihren Widerstand gegen die Konzes- sionsvergabe, weil damit das Trinkwasser zu einer Ware wird und bei der Durchsicht des Vertrags jeder Bürger feststellen wird, dass dieser keinerlei Festlegung enthält, welche Summe der Konzessionsnehmer verpflichtet ist zu investieren und welche Arbeiten zum Ausbau des Netzes er durchführen muss. Sie brachten auch ihre Furcht vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes zum Ausdruck und erinnerten daran, dass bei den verschiedenen Überführungen des Unternehmens von einer staatlichen Institution zu einer anderen im Vertrag immer die Übernahme des bestehenden Personal festgelegt war, während in dem Vertragsentwurf zur Konzessionsvergabe nur von der "Einstellung des Personals" die Rede ist. Die Angestellten kündigten an, dass sie die Warnstreiks fortsetzen werden und am 22. Februar in einen unbefristeten Streik treten werden, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden.



Proteste in Pucará (Puno)PROTESTE GEGEN KORRUPTE KOMUNALPOLITIKER
Nach einer Periode relativer Ruhe gab es erneut eine Serie von Protesten gegen korrupte Kommunalpolitiker. Einen wochenlangen Kampf für die Suspendierung des Bürgermeisters und eine Haushaltsprüfung durch die zentrale Rechnungsprüfungs- stelle führten die Bürger der Provinz Pucará in der Region Puno.

 
Proteste der Bürger von Pucara gegen den BürgermeisterProteste in Pucará (Puno) gegen den Bürgermeister
  13.1.2006 Aufgrund der Anschuldigungen von Unregelmäßigkeiten in der Amtsführung des Bürgermeisters des Distrikts Pucará in der Provinz Lampa (Puno) besetzten mehr als 200 Bürger des Ortes das Rathaus. Die Demonstranten forderten den Bürgermeister Luis Ccama Quispe auf, einen Haushaltsbericht vorzulegen und verlangten außerdem die Intervention der Obersten Rechnungs- prüfungsstelle der Republik (Contraloría General de la República), damit sie die Amtsführung des Bürgermeisters überprüft. Nachdem die Polizei die Besetzer mit Tränengas aus dem Rathaus vertrieben hatte, blockierte eine Gruppe von Demonstranten die Straße Juliaca - Cusco, während eine andere vor dem Rathaus ausharrte, wo sie die Unterstützung der Regionalregierung bei der Einsetzung einer Untersuchungskommission verlangte. Der Bprgermeister floh aus dem Ort, weil er um sein Leben fürchtete.

Proteste der Bürger von PucaráGemeinschaftsküche der protestierenden Bürger von Pucara  20.1.2006 In den frühen Morgenstunden nahmen die Bewohner des Bezirks Pucará (Puno) ihre Proteste gegen den Bezirksbürgermeister mit der Blockade der Straße zwischen Cusco und Puno wieder auf. Das Ergebnis war, dass sich um 4 Uhr früh bereits mehr als 40 Fernbusse und Privatfahrzeuge an der Absperrung stauten. Am Morgen begab sich eine Einheit von 40 Polizisten aus Juliaca an den Ort und versuchte vergeblich, die Straße frei zu räumen. Dabei kam es zu einzelnen Scharmützeln mit den Demonstranten. Erst nachdem eine zweite Gruppe von Polizisten aus Puno zur Verstärkung eingetroffen war, gelang es ihnen, die Demonstranten zu vertreiben und die Straße zu räumen. Die Bewohner von Pucará erklärten, dass sie ihre Protestaktionen fortsetzen werden, bis ihre Forderung nach der Absetzung des Bürgermeisters und der Einleitung einer Untersuchung gegen ihn erfüllt ist.

  23.1.2006 Die Führer der bäuerliche Dorfgemeinschaften und anderer Bürgerorganisationen des Bezirks Pucará in Puno beschlossen, eine neue Kampfpause von fünf Tagen einzulegen, damit der Vertreter der Rechnungsprüfungsstelle der Republik sich vor Ort begibt und die Überprüfung der Haushaltsführung der Bezirksverwaltung aufnimmt. Außerdem forderten sie die sofortige Suspendierung des Bürgermeisters Luis Ccama Quispe, den sie der Korruption und Veruntreuung von Geldern beschuldigen.

Proteste der Bewohner von Taray in CuscoBewohner von Taray (Cusco) fordern eine Untersuchung der Amtsführung ihres Bürgermeisters und die Asphaltierung der Straße Pisaq - Taray
  18.1.2006 Angeführt von den Bezirksabgeordneten zogen die Bewohner des Distrikts Taray in der Provinz Calca (Cusco) zum Sitz der Regionalregierung von Cusco, um deren Präsidenten Carlos Cuaresma aufzufordern, die geplante Asphaltierung der Straße Pisaq - Taray endlich durchzuführen. Außerdem verlangten sie die Einleitung einer Untersuchung gegen den Bürgermeister des Distrikts, Manuel Huisa, den sie der Veruntreuung von Geldern und anderer Unregelmäßigkeiten beschuldigten. Der Präsident der Regionalregierung, der wie der umstrittene Bürgermeister der politischen Gruppierung Frente Independiente Moralizador (FIM) angehört, empfing die Bezirksabgeordneten und Führer der Basisorganisationen des Distrikts zu einem Gespräch, in dem er den Aufschub der Asphaltierung der Straße mit internen Problemen entschuldigte, die die rechtzeitige Freigabe der Gelder verhindert hätten. Zu der Situation des Bürgermeisters Manuel Huisa erklärte er, dass die FIM sich nicht hinter Politiker stellt, die Verfehlungen begangen haben, und forderte die Bewohner von Taray auf, Anzeige gegen ihn zu erstatten. Nachdem Cuaresma zugesagt hatte, sich um die Lösung der Probleme zu kümmern, kehrten die Demonstranten nach mehr als drei Stunden in ihren Heimatort zurück, drohten jedoch damit, die Straße zwischen Cusco und Pisaq zu blockieren, wenn er seine Zusagen nicht einhält, was den Tourismus zu den archäologischen Stätten im heiligen Tal der Inkas empfindlich beeinträchtigen würde.

Bürger besetzten Subpräfektur von Carabaya (Puno)
  24.1.2006 Mehr als 50 Bürger der Bezirke Ayapata, Ituata und Ollachea besetzten den Sitz der Subpräfektur von Carabaya, einer Provinz in der Region Puno, um gegen die Gouverneure und den Subpräfekten der Provinz zu protestieren, die der Präfekt von Puno, Omar Cossío Agramonte, einige Tage zuvor neu ernannt hatte. Laut dem Bürgermeister von Carabaya, Michel Portier, wurde die Ablehnung der Bürger dadurch hervorgerufen, dass die Gouverneure nicht an den jeweiligen Orten wohnen und nach Belieben ernannt worden sind. Der unmittelbare Anlass für die Besetzung der Subpräfektur war das nicht eingelöste Versprechen des neuen Subpräfekten, die Ortschaften der Provinz zu besuchen, um nach Wegen zur Lösung ihrer Probleme zu suchen.

Bürger von Chazuta (Chiclayo) protestieren gegen die mögliche Rückkehr des Bürgermeisters
  30.1.2006 Bürger des Distrikts Chazuta in der Provinz San Martín ketteten sich am Eingang des Rathauses an und besetzten das Gebäude, um zu verhindern, dass der Bürgermeister Demetrio Saurín Apagueņo, der aufgrund von Beschuldigungen über die Veruntreuung von Geldern und anderen Unregelmäßigkeiten suspendiert worden ist, die Amtsgeschäfte wieder aufnimmt.



Manifestación_archivoKÄMPFE ZUR VERTEIDIGUNG DER NATÜRLICHEN UND KULTURELLEN RESSOURCEN
In Cusco und Apurímac kam es zu Demonstrationen und Protestaktionen der Bevölkerung für eine Beteiligung der einheimischen Bevölkerung an den Einnahmen aus der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und der Vermarktung der Kulturgüter.

Ruinen von Pisaq in der Region Cusco Einwohner von Pisaq (Cusco) blockieren den Eingang zu den Inkaruinen aus Protest gegen das Nationale Kulturinstitut
  13.1.2006 Am Ende eines geführten Besuchs für Journalisten, den das Nationale Kulturinstitut (Instituto Nacional de Cultura - INC) von Cusco zu den Inkaruinen von Pisaq in der Provinz Urubamba organisiert hatte, blockierten die Einwohner des Ortes den Ausgang der Anlage, um gegen die Nichtbeachtung ihrer Forderungen durch das INC zu protestieren. Der Forderungskatalog der Bevölkerung von Pisaq umfasste vier Punkte: die Einbeziehung der Bürgermeister von Ollantaytambo, Chinchero und Pisaq in den regionalen Kulturrat, die Überweisung von 1.200.000 Soles jährlich für den Unterhalt der archäologischen Komplexe, die Beschäftigung von Personal aus den jeweiligen Orten oder der Umgebung und als wichtigsten Punkt die Ablösung des Direktors des INC von Cusco, David Ugarte Vega Centeno. Der Bürgermeister von Pisaq, Washington Camacho Merma, erinnerte daran, dass die Frist, die sie dem INC gesetzt hatten, am 15. Januar abläuft, und sie danach zu Kampfmaßnahmen übergehen werden, die die Besetzung der Ruinen von Ollantaytambo, Chinchero und Pisaq, sowie die vorübergehende Absetzung der Beschäftigten des INC und die Übernahme der Anlagen durch die Kommunen bis zur Erfüllung ihrer Forderungen einschließen werden.

Proteste in Cusco gegen den Vertrag des zweiten Abschnitts des Erdölvorkommens von Camisea Die Bevölkerung von Cusco protestiert gegen die Konzessionsvorgabe für Camisea II
  12.1.2006 Mehr als 5000 Mitglieder der Arbeiterföderation des Departements Cusco (Federación Departamental de Trabajadores del Cusco - FDTC) zogen in einem Protestmarsch durch die Straßen der Stadt, um ihre Ablehnung gegen das Abkommen zwischen der peruanischen Regierung mit dem Unternehmen Tractebel über die Ausbeutung des Erdgasfeldes 56 von Camisea in der Provinz La Convención zum Ausdruck zu bringen. Die Protestdemonstration fand am Vortag der Unterzeichnung eines Zusatz- abkommens zwischen der Zentralregierung und dem Unternehmen über den Bau einer Anlage zur Verflüssigung von Erdgas in der Provinz Pisco in der Region Ica statt. Efraín Yepes, der Koordinator der Regionalversammlung und Generalsekretär der Föderation, beschuldigte die Regierung, das Abkommen über die Köpfe der Bevölkerung hinweg abgeschlossen zu haben, und erklärte, dass nach ökonomischen Studien die Ausbeutung des Feldes 56 keinerlei Nutzen für die Region bringen wird, da die Vertragpartner einzig das Unternehmen Tractebell und die Zentralregierung sind. Die Demonstranten kritisierten auch die Regionalregierung, die im Jahr 2005 die Vereinbarung über die Ausbeutung des Feldes 56 unterzeichnete, ohne etwas dagegen einzuwenden. Der Präsident der Regionalregierung, Carlos Cuaresma, der sich zusammen mit den Regionalräten der Mehrheitsfraktion und einigen Funktionären den Protesten angeschlossen hatte, versuchte sich zu entschuldigen, indem er darauf hinwies, dass er seinerzeit sein Unbehagen über die Unterzeichnung eines internationalen Abkommens zum Ausdruck gebracht habe, bei dem die Region, wo sich das Erdgasvorkommen befindet, keinerlei Mitspracherecht hat, wenn Ereignisse eintreten, wie das Austreten von Erdgas aus der Pipeline. Der Präsident der Regionalregierung erklärte, dass er die Stellungnahme des Staatspräsidenten zu der Problematik erwartet, und kündigte an, dass er die Bevölkerung zu einem regionalen Streik und anderen Kampfmaßnahmen aufrufen wird, wenn diese nicht innerhalb eines angemessenen Zeitraums erfolgt.

Die Bewohner der Provinz Grau (Apurímac) fordern Beteiligung am Bergbauprojekt Las Bambas
  19.1.2006 Die Bewohner der Provinz Grau in der Region Apurímac, traten in einen 24-stündigen regionalen Streik, um von den Behörden die Offenlegung der Bilanzen des Entwicklungsfonds zu verlangen, der aus den Konzessionszahlungen des Bergbauprojekts Las Bambas angelegt worden ist und 45,5 Millionen Dollar umfasst. Außerdem verlangten sie, dass für das Projekt bevorzugt Arbeitskräfte aus der Region eingestellt werden. Eine weitere Forderung war der Rückzug der staatlichen Agentur Proinversión aus dem Komitee, das die Mittel des Entwicklungsfonds verwaltet.



Marcha por aguaPROTESTE VON NACHBARSCHAFTSORGANISATIONEN
An verschiedenen Orten des Landes protestierten Nachbarschaftsorganisationen gegen überhöhte Abgaben an die Kommunen. Außerdem forderten Bewohner von Armenvierteln mit Demonstrationen und Kundgebungen Besitztitel für ihre Grundstücke und den Anschluss an das öffentliche Wasser- und Abwassernetz.

Proteste von Nachbarschaftsorganisationen in LimaNachbarschaftsorganisationen von Lima protestieren gegen überhöhte Steuern und Abgaben der Bezirksverwaltungen
  3.1.2006 24 Nachbarschaftsorganisationen aus verschiedenen Bezirken Limas, die sich zur "Koordination der Nachbarschaftsorganisationen der Hauptstadt" zusammengeschlossen haben, gingen auf die Straße, um gegen die überhöhten Steuern und Abgaben der Bezirksverwaltungen zu protestieren, die nach Ansicht der Demonstranten "nicht die wirklichen Kosten der Dienstleistungen (Straßenreinigung, Parks und Grünanlagen, sowie Wachdienst) widerspiegeln, die sie erbringen". Die Demonstranten versammelten sich zu einer Kundgebung vor dem Eingang der Contraloría General de la República (Rechnungsprüfungstelle der Republik), der höchsten Kontrollinstanz der öffentlichen Haushalte, um sie aufzufordern, einer Anordnung des Verfassungsgerichts nachzukommen, das sie in Urteilen vom März und Oktober 2004 anwies, die Kostenstruktur der Steuern und Abgaben zu untersuchen, die die Bezirke Surco und Miraflores erheben. "Und obwohl eine Menge Zeit vergangen ist, hat die Contraloría ihren Bericht nicht veröffentlicht", kritisierte Jorge Pérez Rosas, Sprecher der Nachbarschaftsorganisation des Zentrums von Lima. Nach Ansicht der Mitglieder der Koordination wird der Nachweis, dass in den Bezirken Surco und Miraflores überhöhte Abgaben verlangt worden sind, neue Kriterien für deren Kalkulation festlegen. Die Mitglieder der 24 Nachbarschaftsorganisationen erklärten, dass sie den Beschluss gefasst haben, in diesem Jahr keine Steuern und Abgaben zu zahlen, weil diese vollkommen überhöht sind. Währenddessen forderte die Defensoría del Vecino, eine Institution, zu der sich die Bewohner verschiedener Bezirke von Lima zusammengeschlossen haben, den Bürgermeister von Lima, Luis Castaņeda, auf, die Abgabenverordnungen der Bezirksverwaltungen von Surco und anderen Bezirken aufzuheben, weil darin die Abgaben nach den Grundstückswerten berechnet werden und nicht nach den tatsächlichen Kosten der Dienstleistungen, die sie erbringen.

Bewohner von Armenviertel in Chimbote fordern Wasser, Elektrizität und Abwasserversorgung
  11.1.2006 In Chimbote versammelte sich eine Gruppe von Einwohnern des Armenviertels "Villa El Sol" vor der Provinzverwaltung von Santa, um von deren Geschäftsführer den sofortigen Beginn der Bauarbeiten für ein Wasser-, Abwasser- und Elektrizitätsnetz zu fordern, die bereits im Jahr 2005 abgeschlossen sein sollten. Die Demonstranten äußerten sich empört darüber, dass von jedem Haushalt die Summe von 100 Dollar für die vorgesehenen Bauarbeiten verlangt wurde, die von vielen nur unter Mühen aufgebracht werden konnten, sie jedoch von der Stadtverwaltung seit Monaten mit dem Hinweis vertröstet worden, dass die Interamerikanische Entwicklungsbank das Projekt erst noch bewilligen muss.

Einwohner der Armenviertel im Süden Limas protestieren gegen die übermäßige Erhöhung der Mautgebühren
  15.1.2006 Die Erholungsuchenden, die am Vormittag zu den Stränden im Süden von Lima fuhren, wurden von einer Gruppe von Demonstranten überrascht, die die Mautstation in Villa El Salvador mit Steinen bewarfen und die Durchfahrt blockierten, um gegen die übermäßige Erhöhung der Mautgebühren zu protestieren. Carlos Calderón, Vorsitzender des Instituts für Entwicklung und Demokratie, der die Demonstranten anführte, die aus den Armenvierteln von Villa El Salvador, Lurín und San Juan de Miraflores stammten, forderte die Stadt Lima auf, die Gebühren zu senken. Dem gegenüber erklärte Armando Molina, Referent der Stadt Lima, dass die Behauptung der Demonstranten falsch sei, da die Mautgebühren 3 Soles betragen und während der Amtszeit des Bürgermeisters Luis Castaņeda nicht gestiegen seien.

Protest der Einwohner des Bezirks Arunta in TacnaBewohner von Arunta in Tacna fordern Besitztitel und Senkung der Grundsteuern
  17.1.2006 In Tacna versammelten sich die Mitglieder der Vereinigung des regionalen Siedlungsprogramms aus dem Bezirk Arunta zu einer Kundgebung vor dem Sitz der Regionalregierung, um die Lösung ihrer Probleme zu fordern, die seit mehr als fünf Jahren aufgeschoben worden ist. Die Demonstranten forderten die Erteilung von ordnungsgemäß in das Grundbuch eingetragenen Besitztiteln, die Herunterstufung des Grundstückswertes um 50% des derzeit geschätzten Preises, der 3,20 Soles pro Quadratmeter beträgt, und die volle Rückzahlung der auf dieser Grundlage gezahlten Grundsteuer, die Investition von 50% der Grundsteuer in den Siedlungsgebieten für die Beseitigung der Müllhalden des militärischen Rings, die Straßenreinigung und andere Arbeiten. Außerdem verlangten sie die Absetzung der Geschäftsführerin der Regionalregierung für die Verwaltung von Immobilienbesitz wegen ihrer Unfähigkeit, die sie in den drei Jahren, die sie diesen Posten innehat, gezeigt hat.

Protestmarsch in Quillabamba Bürger von Quillabamba (Cusco) fordern die Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung
  25.1.2006 Bürger von Quillabamba, der Hauptstadt der Provinz La Convención in der Region Cusco demonstrierten in den Straßen der Stadt, um von der Bürgermeisterin Fedia Castro Melgarejo die Ausarbeitung eines Masterplans für die Trinkwasserversorgung zu verlangen, da das Auffangsystem durch einen Erdrutsch verschüttet wurde, was zu Unregelmäßigkeiten bei der Trinkwasserversorgung geführt hat. Die Demonstration, zu der die Bauern- und Arbeiterföderation von Quillabamba aufgerufen hatte, zog gegen 11 Uhr vormittags zum Rathaus, wo die Demonstranten dem Geschäftsführer der Kommune, José Concha Lezama, ein Memorandum übergaben, da die Bürgermeisterin sich nicht in der Stadt befand.

Straßenblockade in Coishco / AncashMit einer Straßenblockade fordern die Bürger von Coishco (Ancash) die Beseitigung einer Müllhalde
  23.1.2006 Mit einer Straßenblockade und einer Kundgebung vor dem Rathaus von Chimbote protestierte eine Gruppe von Bürgern aus Coishco gegen die Bezirksverwaltung von Santa, die seit mehr als fünf Jahren den Müll von Chimbote auf einer Abfallhalde auf der Rückseite der Armenviertel Luis Alberto Sánchez und Virgen del Carmen ablädt, und forderten deren sofortige Beseitigung.


Proteste der Opfer von Überschwemmungen in San Roman/ PunoBetroffene von Überschwemmungen besetzten das Rathaus von Juliaca
  27.1.2006 Inmitten des heftigen Regens, der auf die Stadt niederging, besetzten die Bewohner mehrerer Vororte, die von Überschwemmungen betroffen waren, das Rathaus der Provinz San Roman in Juliaca (Region Puno), während eine andere Gruppe von Bürgern die Straße nach Puno blockierten, um gegen das Fehlen von Abwasserkanälen und die mangelnde Hilfeleistung der Behörden zu protestieren. Die Demonstranten verlangten zu wissen, welches Budget für den Bau eines Dränagesystems und die Instandsetzung der Seitenkanäle vorgesehen sei und forderten, dass der Notstand für Juliaca ausgerufen werde. Während eines Gesprächs mit den Sprechern der Demonstranten versprach der Geschäftsführer der Kommune, Edmur Huari Aragón, unverzüglich feststellen zu lassen, welche Stadtteile am stärksten betroffen sind und dorthin die notwendige Ausrüstung wie Maschinen und Pumpen zu schaffen, um das Wasser, das sich zu künstlichen Seen angesammelt hatte und bereits in einige Häuser eingedrungen war, zu beseitigen.



Arbeiter vor der Zuckerraffinerie Casa GrandePROTESTE VON BAUERN
Die Konflikte, die in den ehemaligen Zuckerkooperativen bestehen, seit sie in den neunziger Jahren in Aktiengesellschaften verwandelt wurden, kamen erneut zum Ausbruch. In Tumán und Pucalá kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen um die Kontrolle der Unternehmen, während sich in Casa Grande Widerstand gegen die Übernahme der Aktienmehrheit durch den Lebensmittelkonzern Gloria regte. 

Zuckerraffinerie Tuman Neue Auseinandersetzungen in der Zuckerfabrik Tumán (Lambayeque)
  7.1.2006 Nach den Rangeleien, die es am 6. Januar bei der Einführung der neuen Geschäftsführung des Zuckerunternehmens Tumán (Lambayeque) gegeben hatte, kam es am Tag danach zu neuen gewaltsamen Auseinandersetzungen um die Kontrolle des Unternehmens. Der Zusammenstoß ereignete sich kur vor 7 Uhr früh, als die Arbeiter sich für den Aufbruch zu den Feldern vorbereiteten und eine Gruppe von rund 300 Sympathisanten der alten Geschäftsführung unter César Quintana Barboza versuchten, die Betriebsanlagen zu besetzen, die von einem starken Polizeiaufgebot bewacht wurden. Die Polizisten reagierten, indem sie Tränengasbomben auf die Demonstranten warfen, und in dem Durcheinander fielen mehrere Schüsse, durch die zwei Arbeiter verletzt wurden. Der Vorsitzende der neuen Geschäftsführung, Wilberto Cabrejos, erklärte, dass er seinen Posten nicht aufgeben werde, da seine Ernennung vollkommen legal sei und durch eine Aktionärsversammlung im November vergangenen Jahres beschlossen wurde. Er fügte hinzu, dass die Übernahme der Geschäfte durch die neue Geschäftsführung durch eine richterliche Anordnung erfolgt sei. Der Vorsitzende der scheidenden Geschäftsführung, Quintana, erklärte seinerseits, dass er weiter auf der erneuten Übernahme der Geschäftsführung bestehen und die Absetzung von Cabrejos betreiben wird, da dessen Wahl illegal war.

Arbeiter der Zuckerraffinerien Casa Grande wenden sich gegen das Angebot der Gruppe Gloria
  23.1. 2006 Eine Gruppe von Gründungsaktionären der ehemaligen Zuckerkooperative Casa Grande sprachen sich dagegen aus, dass der Staat seinen Aktienbesitz an dem Unternehmen in einem öffentlichen Übernahmeangebot, das bis zum 25. Januar läuft, an die Gruppe Gloria verkauft. Wie Lorenzo Ramos, der Generalsekretär der Gewerkschaft des Unternehmens, erklärte, sind die Arbeiter nicht damit einverstanden, die Aktien zu einem Preis von 1,50 Soles zu verkaufen, weil damit das Unternehmen 225 Millionen Soles verlieren würde, da der Staat bei der Kapitalisierung der Schulden 10 Soles pro Aktie bezahlt hat und die Arbeiter auf 50% ihres Kapitals verzichtet haben. Die Arbeiter schlugen stattdessen vor, eine Allianz mit dem Staat zu bilden und eine Verwaltung einzusetzen, die das Unternehmen innerhalb von drei Jahren saniert, um danach die Aktien zu verkaufen.

Arbeiter besetzen die Betriebsanlagen der Zuckerraffinerie Pucalá
  28.1.2006 Rund 100 Arbeiter der Zuckerfabrik Pucalá (Lambayeque) besetzten am Morgen den Sitz des Unternehmens, um den Rücktritt des neuen Direktoriums zu fordern. Der Protest erfolgte, nachdem am Tag zuvor das Konsortium CLAN (Consorcio Lambayecano Azucarero Norteņo), das von den Unternehmern Olivio Huancaruna Perales, Ernesto Flores Vílchez und Carlos Roncal Miņano gebildet wurde, die Kontrolle über die Firma übernommen hatte, die seit 10 Jahren in einer tiefen Krise steckt. Bei der Besetzung kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Arbeitern, bis der zuständige Staatsanwalt diese schließlich davon überzeugen konnte, ihre Gewaltaktion aufzugeben. Die Arbeiter erklärten jedoch, dass sie ihre Proteste fortsetzen werden, bis die Vertreter des Konsortiums abziehen.



Baumwollbauern von Pisco protestieren mit Straßenblockade gegen die Nichterfüllung der Zusagen der Regierung
  1.1.2006 Eine Gruppe von rund 150 Baumwollbauern des Tals von Pisco in der Region Ica blockierten einen Abschnitt der Panamericana Süd aus Protest gegen die Regierung, die ihre Zusage, ihnen einen Zuschuss zum Ausgleich der Niedrigpreise von Rohbaumwolle zu zahlen, nicht erfüllt hat. Die Bauern hoben die Blockade nach einigen Stunden freiwillig wieder auf, kündigten aber gleichzeitig an, dass sie in den folgenden Tagen weitere Protestaktionen durchführen werden. Der Vorsitzende der "Nationalen Vereinigung der Baumwollerzeuger", Armando Vásquez, erklärte, dass die Straßenblockade eine zeitlich begrenzte, präventive Protestaktion war, jedoch ab dem 3. Januar "die Kampfmaßnahmen sehr viel radikaler sein werden, und das nicht nur im Tal von Pisco, sondern landesweit".

Cocabauern in Huánuco protestieren gegen den Ausnahmezustand in der Region
  5.1.2005 Mehr als 2000 Cocabauern aus dem Tal des Monzón, Aucayacu und Tingo Maria demonstrierten im Zentrum der Stadt Huánuco gegen den Ausnahmezustand, den die Regierung nach einer Serie von Guerrillaaktionen in der Region verhängt hat. Wie der Führer der Cocabauern, Iburcio Morales, warnte, werden die Cocabauern nicht erlauben, dass die Regierung den Ausnahmezustand dazu benutzt, um ihr Programm zur gewaltsamen Vernichtung von Cocapflanzungen durchzuführen. Er äußerte die Befürchtung, dass wie unter der Diktatur von Fujimori die Einschränkung der Garantien einzig zu Übergriffen von Polizei und Militär gegen die Bevölkerung führen wird.

Der Bauernverband Conveagro protestiert gegen die Einführung von Steuern für den Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten für über 100 Soles
  5.1.2006 Der Vorsitzende der Nationalen Konvention der peruanischen Landwirtschaft, Conveagro, Luis Zúņiga Rosas, forderte die sofortige Modifizierung einer Resolution der Steuerbehörde SUNAT, in der verfügt wird, dass ab 1. Februar 2006, die landwirtschaftlichen Erzeuger, die Produkte für mehr als 100 Soles verkaufen, 1,5% Steuern zahlen müssen. Der Verbandsführer bezeichnete die Maßnahme als "Enteignung" und ein Attentat auf die wirtschaftliche Stabilität der kleinen Bauern, die neben schwierigen Produktionsbedingungen, bereits durch die niedrigen Preise ihrer Produkte und die begrenzten technischen Möglichkeiten des Zugangs zu einem eigenen Buchhaltungssystem, das ihnen erlaubt, ihre Steuervorauszahlungen zurückzuholen, benachteiligt sind.



Bergarbeiter aus Cerro de PascoARBEITSKONFLIKTE UND PROTESTE IM BERGBAU
In zwei der größten Bergbauunternehmen von Peru, Southern Peru und Volcan, kam es zu Streikdrohungen wegen Schikanen gegen Gewerkschaftsführer und Arbeiter. Die Gewerkschaft der Bauarbeiter von Southern Peru stellte den Unternehmen ein Ultimatum zur Erfüllung ihres speziellen Forderungskatalogs.  Und in Puno forderten die Genossenschaften selbstständiger Bergarbeiter die Übertragung Besitztiteln für das Territorium, wo sie arbeiten.

Dorfgemeinschaft protestiert gegen willkürliche Entlassungen von Arbeitern des Bergwerks Antapite (Junín)   10.1.2006 Aus Protest gegen die willkürliche Entlassung von acht Arbeitern des Bergwerks Antapite, blockierten die Mitglieder der Dorfgemeinschaften und die Einwohner des Ortes Ocobamba im Distrikt Córdova in der Region Junín die Straße in der Nähe des Ortes und verhinderten die Durchfahrt von Fahrzeugen des Unternehmens San Juan Ayamarca, das für den Transport von Arbeitern zu den verschiedenen Außenstellen des Bergwerks zuständig ist. Die Bauern forderten die Anwesenheit des Geschäftsführers und des Superintendenten des Unternehmens, um eine Wiedereinstellung der entlassenen Arbeiter zu erreichen. Als sie keine Antwort erhielten, zogen sie zu einer Außenstelle der Mine und drohten, die Sauerstoffzufuhr zu den Stollen zu unterbrechen. Erst als sie die Nachricht erhielten, dass der Superintendent, der sich in Lima aufgehalten hatte, auf dem Wege sei, um eine Lösung des Konflikts zu suchen, ließen die Demonstranten von ihrem Vorhaben ab und erklärten sich damit einverstanden, ihre Protestaktionen bis zu einem Gespräch mit dem Superintendenten am Vormittag des nächsten Tages einzustellen.

Arbeiter stellen dem Bergbauunternehmen Southern Peru ein Ultimatum
  11.1.2006 Die Sektion der Baugewerkschaft von Moquegua setzte dem Bergbauunternehmen Southern Peru eine Frist von 15 Tagen, um ihren Forderungskatalog zu erfüllen, und drohten andernfalls mit einem unbefristeten Streik. Das informierte der Generalsekretär des Gremiums, Leonel Villanueva Ticona, am Ende einer erweiterten Betriebsversammlung, an der mehr als 900 Beschäftigte des Bergbauunternehmens teilnahmen. Die Arbeiter forderten unter anderem die Zahlung eines Zuschusses für Fahrtkosten im Rahmen der Modernisierung der Schmelzerei in der Hafenstadt Ilo, sowie die Einhaltung des Rechts auf Nachtzuschläge und die bevorzugte Beschäftigung von Arbeitern aus Ilo bei diesem Projekt.

In Cerro de Pasco drohen Arbeiter des Bergbauunternehmens Volcan mit einem unbefristeten Streik
  11.1.2006 In einer öffentlichen Erklärung informierte die Föderation der Berg- und Metallarbeiter von Yauli und Cerro de Pasco über schwerwiegende Differenzen zwischen der Arbeiterschaft und der Führung des Bergbauunternehmens Volcan über die Rechte der Arbeiter. Die Arbeiter beschuldigten das Unternehmen, trotz der Unterzeichnung eines Abkommens, in dem sich die Unternehmensleitung verpflichtet hat, die Tarifvereinbarungen für die Periode 2006-2007 in allen Punkten einzuhalten, die fest angestellten Arbeiter ständigen Repressalien auszusetzen. Laut der Erklärung der Gewerkschaft, hat sie Facharbeiter in untergeordnete Arbeitsbereiche versetzt und ihre Tätigkeiten nicht spezialisierten Aushilfskräften übertragem, die die Maschinen beschädigen könnten. In einigen Bereichen wurde das Personal reduziert. Es wurden unübliche Arbeitszeiten von mehr als zwölf Stunden täglich eingeführt, und die Arbeiter waren ständigen Anfeindungen der leitenden Angestellten und der Vorarbeiter ausgesetzt, deren Austausch die Gewerkschaft fordert, um das Betriebsklima zu verbessern. Aufgrund dieser Probleme setzte die Vollversammlung der Arbeiter der Unternehmensleitung eine Frist von sechs Tagen, um die 13. Punkte ihres Forderungskatalogs zu erfüllen, und drohte andernfalls mit einem unbefristeten Streik.

  12.1.2006 Ein Gericht erster Instanz in Yauli - La Oroya (Cerro de Pasco) gab in einem Urteil der Beschwerde der Gewerkschaft der Berg- und Metallarbeiter Andaychagua wegen Schikanen und Nichterfüllung von Rechtsverordnungen gegen das Unternehmen Volcan statt. Die Beschwerde der Arbeiter begründete sich darauf, dass sie vor der täglichen Arbeitsaufnahme ein Formular mit fünf Punkten zur Arbeitssicherheit unterschreiben mussten, bei dem sie anfangs nur die Option der Zustimmung hatten, und ihnen im Fall einer Ablehnung die Aufnahme der Arbeit verweigert wurde und das Unternehmen ihnen unterstellte, dass sie nicht zur Arbeit bereit wären.

Demonstration von Bergarbeitern in Puno Bergarbeiter aus Ananea (Puno) fordern die Übertragung von Konzessionen von CENTROMIN
  30.1.2006 Mehr als 2000 Bergarbeiter der wichtigsten Bergbaugenossenschaften aus Ananea und San Antonio de Pota in der Provinz Putina (Region Puno) versammelten sich in der Stadt Puno, um Besitztitel für die Gebiete, in denen sie arbeiten, zu fordern, was konkret die Übertragung der Schürfrechte beinhaltet, die immer noch im Besitz von CENTROMIN sind. Die Demonstranten, die in der Zentrale der Bergbaugenossenschaften von San Antonio de Poto (CECOMSAP) organisiert sind, zogen durch die wichtigsten Straßen der Stadt, um danach die Plaza de Armas zu besetzen, wo sie eine lautstarke Kundgebung abhielten. Parallel zu dem Protestmarsch in Puno blockierten die Bergarbeiter die Straßen nach Tocco, Sandía, San Antonio de Poto, La Rinconada und anderen Orten. Die öffentlichen Aktivitäten in den Ortschaften der Gegend waren lahmgelegt. Francisco Ccama Layme, der Vorsitzende der CECOMSAP, erklärte, dass es um die Übertragung von 23 Konzessionen von CENTROMIN an die Organisationen der selbstständigen Bergarbeiter geht, die heute im Gebiet von Pampa Blanca und Chaquiminas im Distrikt Ananea nach Gold schürfen. Dabei handelt es sich um ein Gebiet von mehr als 7000 Hektar, von dessen Goldvorkommen rund 2000 arme Familien leben. Ccama Layme und seine Kollegen forderten außerdem von der Regionalregierung von Puno, dass sie 2.800.000 Soles aus dem Haushalt der Region bereitstellt, um Gruben zum Abschlämmen und zur Ablagerung von Erzrückständen zu bauen und so die Verschmutzung der Nebenflüsse der Flüsse Crucero und Ramis zu verhindern. Nach dem Protestmarsch trafen die Sprecher der Bergarbeiter mit Funktionären der Regionalregierung zusammen, die ihnen für den 8. oder 9. Februar einen Gesprächstermin mit Vertretern des Ministeriums für Energie und Bergbau vermittelten.


Arbeiter des Bergbauunternehmens Southern Perú fordern die Absetzung von leitenden Angestellten
  31.1.2006 Die Vertreter der verschiedenen Gewerkschaften des Bergbauunternehmens Southern Peru, die sich zu einer Versammlung in der Stadt Ilo (Region Moquegua) trafen, beschlossen einstimmig, den Vorsitzenden des Direktoriums des Unternehmens in einem Schreiben zur sofortigen Absetzung von zwei leitenden Angestellten aufzufordern, weil sie Repressalien gegen Gewerkschaftsführer ausgeübt haben. Nach Angaben der Gewerkschaftsvertreter, handelt es sich dabei um den Chef der Abteilung für Beschäftigungsverhältnisse und Rechtsberater des Unternehmens, Manuel Ramírez Mimbela, und die Assessorin Jéssica Oporto, die dem Generalsekretär der Gewerkschaft der Angestellten und Arbeiter des Bereichs Ilo, Arnaldo Oviedo, eine Abmahnung geschickt und ohne gerechtfertigte Gründe die Beschäftigungsverhältnisse der Gewerkschaftsführer Dante Rosi und Juan Ramírez geändert haben. Der Generalsekretär der Gewerkschaft der Arbeiter von Cuajone, Elmer Gallegos, präzisierte, dass sie innerhalb von zehn Tagen eine Antwort sowie die Rücknahme der repressiven Maßnahmen erwarten und andernfalls in einen unbefristeten Streik treten werden.



Pescadores en PiuraPROTESTE VON FISCHERN
In verschiedenen Orten der nördlichen Küstenregion protestierten selbstständige Fischer gegen die Begünstigung der großen Fischereiunternehmen durch die Freigabe von Fangquoten und die Duldung von Verstößen gegen die Regelung, dass diese nicht in der Fünfmeilenzone fischen dürfen.

Fischer von Sechura (Piura) protestieren gegen Überfischung der Makrelenbestände
  21.1.2006 Die Fischer von Sechura an der Küste der Region Piura protestierten gegen eine Resolution des Ministeriums für Produktion vom 18. Januar über die vorläufige Regelung des Fischens von Makrelen, die einzig Unternehmen mit industriellen Fischereischiffen begünstigt. Nachdem die Fischereikommission der Stadtverwaltung von Sechura, die von Santos Valentín Querevalú Periche angeführt wird, von der Resolution erfuhr, kündigte sie an, dass sie eine Beschwerde vor dem Parlament einlegen wird und die Fischer für den Fall, dass dieser nicht stattgegeben wird, Aktionen durchführen werden, um zu verhindern, dass diese Fischart in großem Umfang gefangen wird. "Seit wir das Amt übernommen haben, haben wir uns entschieden gegen die Überfischung der Makrelenbestände gewehrt. Nun autorisiert das Ministerium für Produktion mit der Resolution 015 das Fischen von Makrelen im großen Stil, obwohl diese traditionell von der armen Bevölkerung konsumiert werden", erklärte Santos Querevalú Periche.

Proteste der Fischer von Puerto Pizarro Fischer von Puerto Pizarro (Tumbes) beschließen Streik
  22.1.2006 Die Fischer von Puerto Pizarro (Tumbes) beschlossen einstimmig die Aufnahme eines unbefristeten Streiks, dessen genaues Datum sie auf einer Versammlung mit den anderen Gremien der Fischer der Region noch festlegen werden. Mit ihrer Kampfmaßnahme fordern die Fischer die sofortige Ablösung des Kapitäns des Hafens von Zorritos, Enrique Márquez, und des Direktors der regionalen Direktion des Ministeriums für Produktion, Alejandro Barrueto, weil sie nichts tun, um an der Küste von Tumbes Ordnung zu schaffen und das Eindringen von großen Fischdampfern in die Fünfmeilenzone zu verhindern.

Fischer von El Ņuro (Piura) blockierten die Panamericana
  30.1.2006 Rund 300 Fischer blockierten 14 Stunden lang mit Steinen, Baumstämmen und brennenden Reifen die Panamericana Nord, um die Einlösung eines Versprechens des Präsidenten Alejandro Toledo zu fordern, der den Bau eines Anlegers für Fischereikutter in der Bucht von El Ņuro zugesagt hatte. Die Fischer beschlossen diese Kampfmaßnahme, nachdem der Vorsitzende des Gremiums der Fischer, Marcelino Gonzales Sirlupú, ein Schreiben vom Präsidenten der Fondepes, Carlos Lazarte Hoyle, erhalten hatte, in dem er mitteilte, dass das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen die 8 Millionen Soles, die für die Durchführung der Bauarbeiten notwendig sind, nicht überwiesen habe, weil das Grundstück Bienes Nacionales gehört und nicht den Fischern. Dem gegenüber erinnerte der Gewerkschaftsführer daran, dass die Fischer im Jahre 2001 von der Kommunalverwaltung der Provinz Talara für den Preis von 1800 Soles ein Gebiet von 10.200 Quadratmetern aufkauften, das sie in den öffentlichen Registern als ihren Besitz eintrugen.



Puerto en Peru STREIK DER HAFENARBEITER VON CHIMBOTE
Am 7. Januar traten die Hafenarbeiter von Chimbote (Ancash) in einen unbefristeten Streik für die Durchsetzung ihres Forderungskatalogs, in dem sie neben Gehaltserhöhungen, einen bezahlten Feiertag zum Namenstag, Bezahlung der Zeiten gewerkschaftlicher Tätigkeit, die Rotation bei der Beschäftigung der Arbeitskolonnen und ständige Transportmittel verlangten.

  13.1.2006 Am 7. Tag des Streiks der Hafenarbeiter von Chimbote fand in der Stadt Lima eine Verhandlungsrunde statt, zu der die Nationale Direktion für Arbeitsverhältnisse des Arbeitsministeriums eingeladen hatte, um zwischen den Parteien zu vermitteln. Doch nach mehr als fünfstündigen Gesprächen trennten sich die Parteien, ohne eine endgültigen Einigung erzielt zu haben, worauf die Vertreter der Arbeiter versicherten, dass der Streik weitergehen wird.

Streikende Hafenarbeiter in Chimbote  21.1.2006 Nachdem sie zu einer Übereinkunft mit den wichtigsten Ladeunternehmen gelangt waren, beendeten die Hafenarbeiter von Chimbote ihren unbefristeten Streik. In einer schriftlichen Vereinbarung, die sie in Anwesenheit von Vertretern der regionalen Direktion des Arbeitsministeriums unterzeichneten, legten sie die Einigung über die noch strittigen Punkte fest, wie die Rotation der Arbeiter, die Zahlung von Zuschlägen und die Entlohnung für Akkordarbeit. Bezüglich der Rotation der Arbeiter wurde beschlossen, dass alle registrierten Arbeiter 15 Schichten pro Monat beschäftigt werden und sich diese Zahl bis auf 26 Schichten erhöhen kann, wenn mehr Arbeit vorhanden ist. Außerdem wurde vereinbart, dass alle zwei Monate Gespräche stattfinden, um die gerechte Verteilung der Arbeit zu überprüfen und zu versuchen, dass System zu verbessern, falls es notwendig ist. Über die Zahlung von Zuschlägen wurde beschlossen, dass beide Parteien sich an die zuständige Stelle des Arbeitsministeriums wenden, damit diese die Höhe der Zahlungen festlegt. Außerdem wurde die Bezahlung für Akkordarbeit verändert, indem festgelegt wurde, dass anstatt eines Arbeitslohns von 32 Soles pro Tag, wie bisher üblich, die Entlohnung nach der Anzahl der Container erfolgt und 2,5 Soles für einen vollen und 1,5 Soles für einen leeren Container beträgt.

  25.1.2005 Die Reedereien des Hafens von Chimbote teilten der Gewerkschaft der Hafenarbeiter mit, dass sie die schriftliche Übereinkunft, die am 21. Januar in Anwesenheit der regionalen Vertreterin des Arbeitsministeriums Eliana Huerta unterzeichnet wurde, um den unbefristeten Streik der Hafenarbeiter zu beenden, nicht anerkennen. Obwohl bei dem Treffen der Rechtsvertreter der Unternehmen Jakar, Continental und Olimpic SEA anwesend war, der eine schriftliche Vollmacht vorlegte, versicherten die Unternehmer, dass dieser nicht berechtigt war, für sie zu verhandeln, da sie ihm die Vollmacht vor der Sitzung mündlich entzogen hatten. Der Generalsekretär der Gewerkschaft der Hafenarbeiter äußerte seine Empörung über diesen Schachzug und kündigte an, dass die Arbeiter in einer Versammlung darüber beraten werden, ob sie ihren Streik wieder aufnehmen oder zu drastischeren Kampfmaßnahmen greifen werden.


Mehr Geld für die Universitäten!PROTESTE AN DEN UNIVERSITÄTEN
An verschiedenen staatlichen Universitäten des Landes besetzten Studenten die Einrichtungen und führten Protestaktionen durch, um die Einstellung von qualifizierten Dozenten und eine Verbesserung der Infrastruktur zu fordern. Außerdem übten die Verwaltungsangestellten mit Warnstreiks weiter Druck auf die neue Universitätsleitung aus, damit sie Verhandlungen über ihren Forderungskatalogs aufnimmt.

Studenten besetzen Fakultät der Universität San Antonio Abad in Cusco
  7.1. 2005 Rund 200 Studenten der Zahnmedizin an der staatlichen Universität San Antonio Abad in Cusco besetzten die Fakultät, um die Absetzung des akademischen Koordinators, Mario Villamar Díaz, und 11 Dozenten zu fordern, die sie beschuldigten, die Studenten psychisch zu misshandeln, einzuschüchtern und zu demütigen.

Besetzte Universität von Cusco  8.1.2006 Die Studenten der Zahnmedizin der Universität Cusco hielten weiter den Sitz ihrer Fakultät besetzt und verweigerten dem Rektor der Universität, Guillermo Ugarte Berrío, und dem Staatsanwalt zur Vorbeugung von Straftaten, die mit ihnen über eine Lösung des Konflits verhandeln wollten, den Zutritt. Angesichts des Widerstands der Studenten lud der Rektor sie wie schon am Vortag zu Gesprächen im Rektorat im Zentrum von Cusco ein, wo er um 11:30 Uhr mit einer Delegation von fünf Studenten zusammentraf, die erneut die Absetzung des akademischen Koordinators und weiterer 11 Dozenten forderten.

Universität von Puno Studenten der Universität von Puno besetzen den Campus
  17.1.2006 Hunderte von Studenten aus drei Studiengängen besetzten den Campus der Nationalen Universität des Altiplano (UNA) in Puno, um von der Universitätsleitung die sofortige Einrichtung der Fakultät für Elektrotechnik, Elektronik und Systemtechnik zu fordern. Wie die Studenten erklärten, wurde diese Fakultät nach hartnäckigem Kampf der Studenten am 18. Juli 2005 formal ins Leben gerufen, ist jedoch ein halbes Jahr später immer noch nicht eingerichtet, sodass die entsprechenden Studiengänge weiterhin von anderen Fakultäten abhängig sind. Der Vorsitzende der Studentenföderation der UNA, Juan Carlos Gómez Palacios, schrieb dies politischen Ambitionen zu, bei denen es um die Kontrolle der neuen Fakultät geht. "Es taucht die Frage auf, wieso die provisorische Universitätsleitung der Regierung die medizinische Fakultät in nur drei Monaten eingerichtet hat und in diesem Fall die Universitätsleitung so lange braucht. Die Antwort ist, dass sie auf den Aufstieg von ihnen nahe stehenden Dozenten wartet, damit einer von ihnen der neue Dekan der Fakultät werden kann", erklärte er.

In Tumbes besetzen Studenten die Fakultät für Agrarwirtschaft
  27.1.2006 Rund 50 Studenten der Schule für Forstwirtschaft und Umwelt der Fakultät für Agrarwirtschaft an der Nationalen Universität von Tumbes besetzten den Sitz der Fakultät, um die Einhaltung eines Abkommens mit dem Rektor zu fordern. In ihrem Forderungskatalog verlangten die Studenten unter anderem die Revision und Aktualisierung des Lehrplans, die Einstellung von qualifizierten Dozenten und die Bereitstellung von Räumlichkeiten, Werkstätten, Laboren und Ausrüstung für die Durchführung von praktischen Übungen an der Schule. Außerdem forderten sie, dass keine neuen Schulen eingerichtet werden, bis die bereits bestehenden vollkommen ausgestattet sind, und dass die Leiter der Abteilungen und der Direktor der Schule ihre Funktionen erfüllen. Der Protest der Studenten begann um 8 Uhr früh mit der Besetzung des Eingangs zur Schule, mit der den Studenten und Professoren der Zutritt verwehrt wurde und die Aktivitäten an der Hochschule praktisch lahmgelegt wurden.



Banderole der streikenden Angestellten der Universität in AyacuchoWarnstreik der Verwaltungsangestellte der staatlichen Universität Ayacucho
  10.1.2006 Die Verwaltungsangestellten der staatlichen Universität San Cristóbal de Huamanga in Ayacucho traten in einen 48-stündigen Streik, um durchzusetzen, dass die Universitätsleitung Verhandlungen zur Erfüllung ihres Forderungskatalogs aufnimmt. Wie die Generalsekretärin des Gremiums, Luz Morales Calle, erklärte, zeigt der derzeitige Rektor der Universität, Jorge del Campo Cavero, trotz gegenteiliger Versprechen während seiner Wahlkampagne keinerlei Bereitschaft, nach Lösungen zu suchen.

  25.1.2006 Obwohl einige Tage zuvor der Rektor die Kampfmaßnahme für illegal erklärt hatte, traten rund 400 Verwaltungsangestellte der Nationalen Universität San Cristobal de Huamanga (Ayacucho) in einen 72-stündigen Warnstreik, um die Erfüllung ihres Forderungskatalogs aus den Jahren 2004 und 2005 zu fordern, der von der neuen Universitätsleitung nicht anerkannt wird.


UND AUSSERDEM ...
Proteste der Bevölkerung von gegen die Straffreiheit staatlicher Übergriffe, von sozialen Organisationen und Bauern gegen das Freihandelsabkommen mit den USA, von ehemaligen Angestellten des Erzbistums Cusco gegen willkürliche Entlassungen, von Händlern in Cusco, Tacna und Lima, von Elternverbänden gegen korrupte Schulleiter, Kämpfe von Metallarbeitern für höhere Löhne, von Bauarbeitern um Arbeitsplätze und ordnungsgemäße Bezahlung, der Angestellten Fluglinie TANS für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze, von mittellosen alten Menschen für staatliche Unterstützung ...

Metallarbeiter blockieren in Pisco die Panamericana Süd
  4.1.2006 In Begleitung ihrer Frauen und Kinder blockierten die Arbeiter der Zinngießerei Fundición del Sur (Funsur) in Pisco (Region Ica) fast drei Stunden lang den Verkehr der Panamericana Süd zwischen den Kilometern 230 und 238, um Druck auf die Unternehmensleitung auszuüben, damit sie Verhandlungen über ihren Forderungskatalog aufnimmt.

Protestmarsch von Bauarbeitern in Lima Proteste der Gewerkschaft der Bauarbeiter in Lima
  5.1.2006 Hunderte von Mitgliedern der Gewerkschaft der Bauarbeiter von Lima und der Küstenvororte gingen einmal mehr auf die Straße und marschierten vom Sitz der Gewerkschaft im Bezirk La Victoria zum Arbeitsministeriums in Jesus María, um Korrekturen in der Arbeitspolitik und die Einbeziehung ihrer Mitglieder bei der Vergabe von Arbeitsplätzen bei den Bauprojekten der öffentlichen Hand zu fordern. Die Arbeiter protestierten außerdem gegen den Wildwuchs von Gewerkschaften der Bauarbeiter in anderen Bezirken.

Beschäftigte der Fluglinie TANS protestieren gegen den Widerruf der Betriebserlaubnis
  9.1.2006 Mehrere Dutzend Beschäftigte der Fluggesellschaft TANS protestierten vor dem Ministerium für Transport und Kommunikation gegen das vorläufige Startverbot für Flüge der Gesellschaft, das die Generaldirektion für Zivilluftfahrt am 7. Januar erlassen hatte. Die Demonstranten versicherten, dass die Maßnahme der Behörde "willkürlich" ist, und man ihnen nicht erlaubt hat, "zu beweisen, dass die Gesellschaft betriebsfähig ist". "Rund 500 Familien können durch die Einstellung der Flüge auf der Straße sitzen, die Maßnahme ist reine Willkür", beklagte eine aufgebrachte Angestellte des Unternehmens.

Proteste von Händlern der Avenida Grau inLima Händler der Avenida Grau in Lima protestieren gegen die Verzögerung beim Ausbau der Straße
  9.1. 2006 Zahlreiche Händler aus der Avenida Grau in Lima protestierten gegen die Stadtverwaltung wegen der Verzögerung der Arbeiten zum Ausbau der Straße zur Schnellstraße. Die Händler beschwerten sich, dass die zeitweise Sperrung der Straße ihnen Millionenverluste vor allem im Weihnachtsgeschäft verursacht hat, weil die Laufkundschaft ausbleibt, und forderten den schnellen Abschluss der Bauarbeiten, die ursprünglich für ein Jahr veranschlagt waren. Der Referent für Straßenbau der Stadtverwaltung von Lima, Armando Molina, erklärte dagegen, dass der Bau planmäßig im Juni 2006 abgeschlossen werden wird. Die Bauzeit wurde verlängert, weil bei Erdarbeiten unerwartet archäologische Reste, sowie Stromleitungen und Wasserrohre gefunden wurden, umgelegt werden mussten.

Protestmarsch von alten Menschen in Arequipa Alte Menschen in extremer Armut demonstrieren in Arequipa für staatliche Hilfen
  11.1.2006 In Arequipa zogen rund 400 alte Menschen, die in extremer Armut leben, in einem Protestmarsch durch die Straßen der Stadt, um Hilfe von den Behörden zu verlangen, von denen sie sich vergessen fühlen. Die Demonstranten forderten von der Regierung, Gesetze zu erlassen, damit sie Unterstützung erhalten, da sie in vollkommener Unsicherheit leben. Sie haben weder eine Krankenversicherung noch eine Rente, und in einigen Fällen reichen ihre Mittel nur für eine kärgliche Mahlzeit am Tag. Wie sie erklärten, gibt es in Arequipa fast 9000 alte Menschen in extremer Armut. "Das ist der zweite Protestmarsch, den wir durchführen, um unsere Einbeziehung in das Gesundheitssystem und das Hilfsprogramm "Juntos", durch das Bedürftige 30 Dollar monatlich erhalten, sowie die Befreiung von der Grundsteuer und die Berücksichtigung durch das Nahrungsmittelhilfsprogramm "Vaso de Leche" für ältere mittellose Menschen zu fordern", erklärte Willian Cevallos, der Koordinator der Organisation "Alte mittellose Menschen in extremer Armut". Wie er versicherte, ist die Problematik der Regionalregierung, der Provinzverwaltung, der Defensoría del Pueblo, sowie der Universität San Agustin bekannt, doch keine dieser Institutionen hat sich bisher geäußert, sodass sie weiterhin auf die Straße gehen und ihre Kampfmaßnahmen verstärken werden.

Eltern besetzen Schule in Huancayo Aus Protest gegen den Rektor besetzen Eltern eine Schule in Chilca (Junín)
  11.1.2006 Mehr als 100 Eltern und einige Lehrer besetzten die Schule Nr. 30012 im Distrikt Chilca (Junín), um gegen die Rückkehr des Rektors Guido Espeza Reymundo zu protestieren, der im Jahr 2004 verschiedener Unregelmäßigkeiten beschuldigt und versetzt worden war. Wie der Vorsitzende der Elternvereinigung, Elías García Mendoza, erklärte, hat der Rektor Espeza keine der Anschuldigungen bisher entkräftet. Ihm wurde Amtsmissbrauch, die Schikane von Lehrern, Willkür, moralische Schwäche und der Diebstahl von 59 Paar Schuhen vorgeworfen. Die Eltern protestierten auch gegen die Schulbehörde in Huancayo, die trotz der Vorwürfe nichts unternommen hat und im Gegenteil den beschuldigten Lehrer wieder als Rektor der Schule eingesetzt hat.

Fluglotsen drohen mit Streik
  15.1.2006 Die Einheitsgewerkschaft der Fluglotsen von Peru (Sucta- Perú) kündigte einen 72-stündigen Streik zwischen Donnerstag, 19. Januar, 23:00 Uhr, und Sonntag, dem 22. Januar, 23:00 Uhr an. Wie der Sekretär für Verteidigung der Gewerkschaft, Sergio Salazar Farías, erklärte, greifen die Angestellten zu dieser Maßnahme, um von der Flughafenverwaltung Córpac die Bezahlung ausstehender Gehälter zu fordern. Er machte insbesondere den Geschäftsführer, Víctor Bossio dafür verantwortlich, der weder auf die Forderungen des Gremiums eingegangen sei noch auf ein Schreiben des Büros der Rechtsangelegenheiten des Arbeitsministerium reagiert hat, in dem die Corpac darauf hingewiesen wird, dass sie verpflichtet ist, die ausstehenden Gehälter zu zahlen.

  17.1.2006 Nach der Wiederaufnahme von Gesprächen mit dem Direktorium der Flughafenverwaltung Corpac informierte die Gewerkschaft der Fluglotsen (SUCTA), dass sie ihren für den 19. Januar programmierten unbefristeten Streik um 72 Stunden verschieben wird.

Gewaltsamer Zusammenstoß zwischen Bauarbeitern und der Polizei in Lima
  16.1.2006 Nachdem ein Bauunternehmen beschlossen hatte, bis auf weiteres die Arbeiten zum Bau der Wohnanlage Los Alamos in der Avenida Colonial im Zentrum von Lima einzustellen, versammelten sich mehrere Dutzend Bauarbeiter in der Nähe, um gegen die Maßnahme zu protestieren und von dem Unternehmen die Zahlung ausstehender Gehälter zu verlangen. Als sie versuchten, mit Gewalt auf die Baustelle zu gelangen, wurden sie von Polizisten abgewehrt, die den Ort bewachten, und es kam zu einer Straßenschlacht, die mit der Verhaftung von 14 Arbeitern endete.

Mopedtaxifahrer demonstrieren in en San Juan de Lurigancho (Lima) für die Erteilung von Lizenzen
  17.1.2006 Mit einer Demonstration vor dem Rathaus forderten Mopedtaxifahrer von San Juan de Lurigancho, einem Bezirk in der Stadt Lima, vom Bezirksbürgermeister Mauricio Rabanal die Veröffentlichung einer neu erstellten technischen Studie über den Bestand von Kleinfahrzeugen in der offiziellen Tageszeitung El Peruano, die die Funktion eines Gesetzesblattes erfüllt. Damit wären die Voraussetzungen erfüllt, damit ihnen eine Betriebslizenz erteilt wird und sie legal arbeiten können. Wie der Sprecher der Demonstranten, César García, erklärte, arbeiten die Mopedtaxifahrer derzeit illegal, da ihnen die Stadtverwaltung seit eineinhalb Jahren eine Lizenz verweigert.

Proteste gegen das Freihandelsabkommen mit den USA in Puno Proteste gegen das Freihandelsabkommen mit den USA in Puno
  17.1.2007 In Puno kam es am ersten Tag eines regionalen Streiks gegen das Freihandelsabkommen mit den USA zu Straßenblockaden. Zu der Kampfmaßnahme hatten Gremien und soziale Organisationen der Region aufgerufen, um ihren Protest gegen die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit den USA, sowie der Meereskonvention der UNO, der Plünderung der natürlichen Ressourcen durch internationale Unternehmen und der gewaltsamen Vernichtung von Cocapflanzungen zum Ausdruck zu bringen.

Demonstration in Puno gegen die Straflosigkeit der Repression gegen Lehrer und Studenten vom 20. Mai 2003 In Puno fordern Studenten und Angehörige der Opfer der militärischen Repression vom 29. Mai 2003 die Bestrafung der Schuldigen
  17.1.2006 Hunderte von Studenten der Nationalen Universität des Altiplano und die Mitglieder der Vereinigung der Opfer des 29. Mai "Gerechtigkeit, Würde und Solidarität" zogen in einen Protestmarsch durch das Zentrum von Puno, um von den zuständigen Richtern die Beschleunigung des Prozesses über die Vorfälle von 29. Mai 2003 zu fordern, als während einer Militäraktion gegen eine Demonstration im Rahmen des Lehrerstreiks der Student Edy Quilca Cruz durch einen Schuss getötet wurde und weitere 50 Demonstranten schwer verletzt wurden. Nach dem Protestmarsch versammelten sich die Demonstranten zu einer Mahnwache vor dem Sitz des Obersten Gerichts von Puno und protestierten gegen den Richter Rómulo Ochoa Astete, der aufgrund der Ereignisse an jenem Tag kurz zuvor ein Untersuchungsverfahren gegen 34 Studenten wegen Störung der öffentlichen Sicherheit und Widerstand gegen die Staatsgewalt eingeleitet hatte. Juan Guido Vilca, der Vorsitzende der Vereinigung der Opfer, forderte den Richter auf, dass er seine Pflicht tut und mit der gleichen Tatkraft, mit der er den Prozess gegen die Demonstranten eröffnet hat, den Fall gegen die Verantwortlichen des Massakers beschleunigt, den er seit zweieinhalb Jahren vorliegen hat.

Proteste der Händler des Marktes San Pedro in Cusco Händler widersetzen sich dem Umbau des Marktes von Cusco
  17.1.2006 Mehr als 200 Beschäftigte des Marktes San Pedro in Cusco zogen zum Rathaus, um ihre Ablehnung des Projekts zum Umbau des Marktes zum Ausdruck zu bringen, das der Bürgermeister der Provinz, Carlos Valencia Miranda, vorgelegt hat. Nach Ansicht der Händler dienen die vorgesehenen Arbeiten zum Umbau des Marktes einzig und allein Wahlinteressen. "Der Bürgermeister hat in seinen beiden Amtsperioden nichts für diesen Markt getan und erst jetzt am Ende seiner Amtszeit will er ihn umbauen. Was wir wollen, ist, dass dies nicht während der Amtszeit des derzeitigen Bürgermeisters geschieht, denn dies wäre ihm für seine Wahlkampagne von Nutzen. Wir wissen, dass er Präsident der Regionalregierung werden will", erklärte Gloría Gamarra de Palomino, Generalsekretärin der Organisation der Händler des Marktes von San Pedro. Die Händler beschwerten sich, dass der Bürgermeister sie stets schlecht behandelt habe und sie nicht empfangen wollte, wenn sie bei früheren Gelegenheiten mit ihm über den Umbau reden wollten, und dass außerdem Sitzungen zu diesem Thema stattgefunden haben, zu denen sie nicht eingeladen wurden.

Neuer Streit zwischen den Regionen Arequipa und Moquegua über die Verwaltung von Bewässerungsanlagen   19.1.2006 Die Bevölkerung von Moquegua brachte ihren Protest über eine Resolution des Landwirtschaftsministeriums zum Ausdruck, mit der die Region Arequipa die Verwaltung des Wassers des Tals von Tambo zugesprochen wird. Das Ministerium hatte kurz zuvor mit einer neuen Resolution die Resolutionen Nr. 745 und 758 für ungültig erklärt, die Moquegua weitgehende Rechte bei der Verwaltung des Tals des Flusses Tambo eingeräumt hatten. Die neue Resolution spricht der Region Arequipa das Recht zu, über 85% des Wassers aus dem Oberlauf des Tambo und 100 % des Wassers der Bewässerungsanlage Pastogrande zu verfügen. Die Vertreter der Region Moquegua bezeichneten die neue Verordnung als rein politisch und beschuldigten den Landwirtschaftsminister Manuel Manrique und den Präsidenten Alejandro Toledo, diese Entscheidung aus rein wahltaktischen Gründen getroffen zu haben.

Proteste von Entlassenen der katholischen Kirche in Cusco Ehemalige Beschäftigte des Erzbistums von Cusco protestieren gegen ihre Entlassung
  20.1.2006 Während der Frühmesse in der Kathedrale demonstrierte eine Gruppe von ehemaligen Angestellten des Erzbistums von Cusco zusammen mit ihren Angehörigen mit Schildern gegen ihre Entlassung, die erfolgte, weil die Kirche die touristische Verwaltung der religiösen Bauten der Stadt an das Privatunternehmen Paseos Turísticos übertrug. Wie der Sprecher der Entlassenen, Wilbert Santa Cruz, informierte, erhielten am 11. Dezember 2005 zehn langjährige Angestellte ihr Kündigungsschreiben mit der Begründung, dass die Verwaltung gewechselt habe. In Wirklichkeit wurden sie entlassen, weil sie das Angebot des Unternehmens Paseos Turísticos, sie weiter zu beschäftigen, wenn sie auf die Ansprüche auf Sozialleistungen verzichten, die sie auf Grund ihrer Beschäftigungsdauer erworben hatten, ablehnten, da dies bedeutet hätte, dass sie auf die Abfindungen für die geleisteten Arbeitsjahre verzichten, die in einigen Fällen mehr als 20 Jahre betrugen. Außerdem bot ihnen das Unternehmen nur einen befristeten Vertrag von einem Jahr an, der keinerlei Sicherheit bot. Die Entlassenen beschuldigten den Erzbischof von Cusco, Juan Antonio Ugarte Pérez, sie getäuscht zu haben, da er ihnen auf einer Versammlung vor dem Wechsel der Verwaltung gesagt hatte, dass sie sich keine Sorgen machen sollten, da sie mit all ihren erworben Rechten von der neuen Firma übernommen würden, um sich danach jedem Gespräch zu verweigern, indem er argumentierte, dass das Problem nicht in seine Zuständigkeit falle.

In Piura protestieren Eltern gegen die Rückkehr einer Schuldirektorin
  20.1.2006 Eine Gruppe von Eltern der Schüler des Gymnasiums "Micaela Bastidas" in Piura protestierte vor dem Sitz der Regionalregierung gegen die mögliche Rückkehr der ehemaligen Direktorin an die Schule. Die Lehrerin war wegen diverser Unregelmäßigkeiten wie der Fälschung von Rechnungen und anderen Dokumenten ausgetauscht worden. Die Vorsitzende der Elternvereinigung, Gina Videna Talledo, äußerte ihre Entrüstung darüber, dass die Direktorin trotzdem versucht, ihren Posten wieder zu besetzen, obwohl sie bereits an eine andere Schule versetzt worden ist.

Bauarbeiter beim Bau des Rathauses von Huánuco protestieren gegen Unregelmäßigkeiten der Baufirma
  22.1.2006 Eine Gruppe von Bauarbeitern, die beim Bau des neuen Rathauses der Provinz Huánuco beschäftigt ist, beschwerte sich über das Unternehmen Consorcio La Florida, dass den Bau ausführt, wegen neuer Unregelmäßigkeiten. Laut den Arbeitern wurden sie nach der Intervention der regionalen Direktion des Arbeitsministeriums wegen ausstehender Lohnzahlungen am 19. Januar gerufen, um ihnen die offenen Gehälter auszuzahlen, und dabei bemerkten sie, dass bei fast allen der 40 Arbeiter auf der Gehaltsbescheinigung 244 Soles verzeichnet waren, sie jedoch nur 175 Soles erhielten. Dasselbe wiederholte sich am Sonnabend, den 21. Januar, als ihnen der Wochenlohn ausgezahlt wurde, worauf sich eine Gruppe von Arbeitern weigerte, die Gehaltsquittungen zu unterschreiben. Die Arbeiter beklagten sich außerdem, dass das Unternehmen die Beiträge zur Krankenversicherung und andere Sozialleistungen nicht bezahlt, ihnen keinen Zahlungsbeleg aushändigt und ihnen ein Betrag für Arbeitsausrüstung abgezogen wird, obwohl diese vom Unternehmen gestellt werden muss und nach dem Abschluss der Arbeiten zurückgegeben wird.

Bewohner von Sullana (Piura) fordern Einberufung einer Bürgerversammlung
  25.1.2006 Mit einem Protestmarsch durch die Straßen von Sullana (Piura) forderten Mitglieder von sozialen Organisationen, Vertreter von Institutionen, Nachbarschaftsorganisationen und Mitglieder der Bürgervereinigung "Gerechtigkeit ohne Korruption" die Justiz, das Gesundheitsministerium und die Stadtverwaltung zu konkreten Schritten auf, um die schwierigen Probleme der Provinz zu lösen. Die Demonstranten verlangten vom Bürgermeister von Sullana die Einberufung einer Bürgerversammlung, wie es das Gesetz vorgibt. Danach zogen sie zum Sitz des Zivilkammer, wo sie die Richterin Celina Morey aufforderten, im Fall der einstweiligen Verfügung wegen der Verseuchung des Flusses Chira, die Bürger gegen die Behörden mit dem Präsidenten der Regionalregierung an der Spitze eingereicht hatten, eine schnelle Entscheidung zu treffen.

Proteste gegen das Freihandelsabkommen mit den USA in Cusco
  26.1. 2006 Mit der Blockade der Straße zwischen Cusco und Arequipa protestierten die Erzeuger von Rindfleisch der Region Cusco gegen die geplante Unterzeichnung des Freihandelsabkommen mit den USA. Die Demonstranten forderten außerdem von der Regierung Toledo, dass sie nicht wie vorgesehen die Steuern für ihre Produkte erhöht. Außerdem brachten Mitglieder der Gewerkschaft der Bauarbeiter mit einer Kundgebung gegenüber der Präfektur der Stadt ihre Ablehnung gegen das Handelsabkommen zum Ausdruck.

Proteste von Markthändlern in Tacna In Tacna protestieren Händler gegen die Bezirksverwaltung
  31.1.2006 Hunderte von Händlern des Marktes Grau in Tacna gingen auf die Straße, um gegen die Vernachlässigung des Marktes durch die Bezirksverwaltung zu protestieren. Laut dem Vorsitzenden der Verteidigungsfront der Händler und Arbeiter des Marktes Grau, Juan Contreras Maquera, ist die wichtigste Forderung der Händler, dass die Bezirksverwaltung ihnen wie versprochen die Besitztitel für die Verkaufsstände ausstellt, die bereits bezahlt sind. Außerdem erklärte er, dass sie seit längerem von der Kommune den Bau von Toiletten im landwirtschaftlichen Sektor des Marktes, die Erneuerung der elektrischen Anlagen, eine bessere Wasserversorgung und die Neuordnung des Fahrzeugsverkehrs verlangen. Während eines Gesprächs zwischen den Sprechern der Händler und Vertretern der Bezirksverwaltung versprach der Bürgermeister Gómez Madani, dass die Ausstellung der Besitztitel in Angriff genommen wird und Maßnahmen zur Verbesserung der Toiletten, der Wasserversorgung, des Abwassersystems und zur Beseitigung anderer Mängel eingeleitet werden.