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Soziale Proteste in Peru

DEZEMBER 2005

Wasserentnahme aus dem Fluss UrubambaPROTESTE GEGEN UMWELTSCHÄDEN DURCH DIE ERDGASFÖRDERUNG
Nachdem Ende November zum vierten Mal in Folge Flüssigerdgas aus einem Leck der Gaspipeline von Camisea ausgetreten war und zu schweren Umweltschäden im Quellgebiet des Flusses Urubamba im Urwaldgebiet der Region Cusco geführt hatte, blockierten die Bewohner der Dorfgemeinschaften der Gegend aus Protest den Fluss, um den Transport von Ausrüstung und Material in das Fördergebiet zu verhindern. Mit ihrer Protestaktion forderten sie eine Untersuchung des Vorfalls und Hilfen für die betroffenen Familien.

Fischer am Fluss Urubamba Proteste der Dorfgemeinschaften der Urwaldgebiete von Cusco gegen die Umweltschäden durch ein Leck in der Gaspipeline von Camisea
  1.12.2005 Angesichts der Gleichgültigkeit des Unternehmens zum Transport von Erdgas in Peru (TGP) und den regionalen Behörden von Cusco gegenüber den Umweltschäden, die durch ein Leck in der Gaspipeline des Projekts Camisea in der Gegend des Quellgebiets des Flusses Picha am unteren Urubamba entstanden waren, beschlossen die Bauern der Dorfgemeinschaft Kirigueti in Koordination mit ihren Nachbarn aus Puerto Huallana, Mayapo und Camaná den Hafen von Huallana zu schließen und die Durchfahrt der Schiffe zur Ergasförderanlage Camisea des Unternehmens Pluspetrol zu verhindern. Der Beschluss wurde von den Mitgliedern des Rats der Machiguenga am Fluss Urubamba (COMARU) und der Zentrale der Dorfgemeinschaften der Volksgruppen der Machiguengas (CECONAMA) gefasst, in denen die betroffenen Dorfgemeinschaften organisiert sind. Die Bewohner der Gegend, für die der Fluss eine wichtige Nahrungs- und Wasserquelle ist, beklagten, dass das ausgelaufene Flüssiggas die Verschmutzung des Flusses und der Ufer bewirkt hat, was zum Tod von Fischen und anderen Tieren, sowie bei mehreren Personen zu Magenproblemen und Hautausschlägen geführt hat, und forderten medizinische Versorgung und Unterstützung mit Nahrungsmitteln und Wasser für die 400 betroffenen Familien.

  2.12.2005 Die Dorfgemeinschaften der Volksgruppen der Machiguenga, Yine und Asháninka blockierten in der Nähe der Ortschaften Carpintero und Nuevo Mundo in der Region Cusco an zwei Stellen den Fluss Urubamba, um gegen die Umweltschäden zu protestieren, die das Austreten von Flüssiggas aus der Gaspipeline von Camisea am 24. November verursacht hat. Laut Walter Kategari Iratsimeri, Präsident des Rats der Machiguenga vom Fluss Urubamba, sind davon hauptsächlich das kommunale Naturschutzgebiet der Machiguenga, sowie die Dorfgemeinschaften Camaná, Carpintero, Puerto Huallana und Mayapo betroffen. "Das Flüssiggas ist in den Quellgebieten der Flüsse Parotori, Picha und Urubamba ausgetreten und hat schwere Schäden verursacht, in deren Folge eine große Zahl von Fischen gestorben ist und Hautkrankheiten bei Kindern aufgetreten sind. Wir benötigen Medikamente und Nahrungsmittel, um diese Situation bewältigen zu können", forderte er. Der Sprecher der indianischen Volksgruppen erklärte, dass sich die Mitglieder von 22 Dorfgemeinschaften in der Nähe von Miaria, Nuevo Mundo und Quirilleti versammelt haben, um die Durchfahrt von Schiffen zu verhindern, die Ausrüstung und Materialien ins Lager von Camisea transportieren. Er fügte hinzu, dass mehr als 10.000 Personen an den Protesten teilnehmen und sie die Unterstützung der Bezirksverwaltung von Echarate und des Bürgermeisters der Provinz La Convención haben. Außerdem informierte er darüber, dass die Volksgruppe der Machiguenga mehrere Beschwerden über die schädlichen Auswirkungen der Gaspipeline beim Ministerium für Energie und Bergbau eingereicht hat. "Das ist das vierte Mal, dass es Probleme mit der Gaspipeline von Camisea gibt. Darum haben wir gefordert, dass eine unabhängige Untersuchungskommission eingesetzt wird, die die Mängel im System herausfindet", präzisierte er. Laut dem Bericht der Organisation zur Überwachung der Investitionen im Energiesektor (Osinerg), liegt die Menge des in der Gegend ausgetretenen Erdgases zwischen 4500 und 6000 Barrel.

Das Ministerium für Energie und Bergbau kündigte an, dass es in den folgenden Tagen ein auf internationaler Ebene spezialisiertes Unternehmen damit beauftragen wird, eine technische Untersuchung der Gaspipeline von Camisea vorzunehmen. Außerdem informierte das Ministerium, dass in der Gegend bereits Vertreter der staatlichen Institutionen OSINERG, INRENA, DIGESA und der Defensoría del Pueblo (des Ombudsmannes) das Ausmaß der Schäden untersuchen.


Demonstration in Nuevo Mundo (Cusco)  3.12.2005 Die Polizei ging mit Tränengas gegen eine Demonstration der Dorfgemeinschaften der Mashiguengas in der Ortschaft Nuevo Mundo (im Urwaldgebiet der Region Cusco) vor und nahm mehrere Demonstranten fest, darunter den Vorsitzenden des Führungskomitees von Bajo Urubamba, Luis Vásquez Ríos, als sie dabei waren, Wasserproben aus dem Fluss Parotori zu entnehmen, um die Verschmutzung des Wassers aufgrund des ausgetretene Erdgases aus der Gaspipeline von Camisea zu beweisen. Die Einwohner der Gegend äußerten ihre Empörung über die Haltung des verantwortlichen Unternehmens TCP, das bestreitet, dass das Leck in der Gaspipeline vom 24. November größere Umweltschäden verursacht hat und auf die Proteste der Bevölkerung in keiner Weise reagiert hat. Währenddessen vertrat der Abgeordnete des Provinzrates von La Convención, Daguer Soria Salvatierra, die Ansicht, dass die Institutionen und der Staat, die von den Konzessionsgebühren für den Gasabbau profitieren, diejenigen sind, die den betroffenen Bauern Hilfe leisten sollten.

  5.12.2005 Mitglieder des Komitees für Fortschritt und Entwicklung von Bajo Urubamba (CGBU) trugen den regionalen Behörden in Cusco ihre Beschwerden vor und ersuchten um Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen der Umweltschäden durch ausgelaufenes Flüssiggas im Quellgebiet des Flusses Urubamba in der Urwaldregion von Cusco. Sie forderten das Ministerium für Energie und Bergbau auf, eine technische Untersuchung durch eine internationale Firma durchführen zu lassen, um die Ursachen für das wiederholte Austreten von Flüssiggas aus der Gaspipeline von Camisea zu untersuchen. Außerdem verlangten sie, dass der Notstand für das betroffene Gebiet ausgerufen wird und Maßnahmen gegen die Umwelt- und Gesundheitsschäden ergriffen werden, unter denen die Dorfgemeinschaften der Machiguengas leiden. "Die Bewohner der Gegend können das Wasser aus den Flüssen und Bächen nicht konsumieren und müssen mehrere Kilometer weit laufen, um nicht verseuchte Wasserquellen zu finden", beklagte Edwar Bendezú, Sprecher der Dorfgemeinschaften Shivankoreni im Distrikt Echarati, der außerdem informierte, dass die Bewohner des Gebietes beschlossen haben, ihre ursprünglich auf 72 Stunden programmierte Blockade des Flusses Urubamba auf unbestimmte Zeit fortzusetzen, da sie keinerlei positive Antwort auf ihre Forderungen erhalten haben.

  13.12.2005 Nach Gesprächen der Führer der Dorfgemeinschaften des Bajo Urubamba (Cusco) mit Vertretern des Unternehmens zum Transport für Erdgas von Peru (TGP), das für den Transport des Erdgases von Camisea an die Küste zuständig ist, beschlossen die Bewohner der Region, die Blockade des Flusses Urubamba aufzuheben. Auf diese Art kehrten die Aktivitäten des größten Erdgasfördergebietes von Peru nach mehr als einer Woche zur Normalität zurück. Bei dem Treffen sagten das Unternehmen und das Ministerium für Energie und Bergbau zu, eine technische Untersuchung der Gaspipeline in Auftrag zu geben, neue Kriterien für eine bessere Entschädigung der Betroffenen aufzustellen, die Elektrifizierung der Region voranzutreiben und die bestehenden Notfallpläne bekannt zu machen.

  13.12.2005 Die Föderation der Arbeiter und Angestellten von Cusco rief zu einer Versammlung der Basis auf, um mit Dringlichkeit eine Reihe von Themen zu behandeln, wie das Freihandelsabkommen mit den USA und die Umweltverschmutzung durch ausgelaufenes Erdgas in der Provinz La Convención. Zu diesem Punkt informierte der Vorsitzende des Gremiums, Efraín Yépez, dass erwogen wird, im Januar einen regionalen Streik durchzuführen, um die Zentralregierung aufzufordern, Maßnahmen gegen die wiederholten Lecks in der Gaspipeline von Camisea zu ergreifen, die zu schweren Umweltschäden geführt haben.

  26.12.2005 Die Föderation der Bauern der Provinz La Convención in der Region Cusco informierte, dass sie für den 2. Januar Aktionen vorbereitet, um gegen die mangelnde Entschlossenheit von Funktionären der Regionalregierung, Maßnahmen gegen das Unternehmen Plus Petrol zu ergreifen, zu protestieren. Wie der Generalsekretär des Gremiums, Antonio Limache, informierte, reagierten die Bauern mit Entrüstung, als sie erfuhren, dass der Geschäftsführer der Regionalregierung, Rolando Zamalloa, 3000 Dollar von dem Unternehmen erhalten haben, was nach ihrer Ansicht verhindert, dass die Untersuchung über das Auslaufen von Flüssiggas aus der Gaspipeline von Camisea vom November beschleunigt wird.


Demonstration von streikenden Universitätsdozenten in Lima STREIK DER UNIVERSITÄTSDOZENTEN
Die Dozenten vieler staatlicher Universitäten setzten ihren am 15. November wieder aufgenommenen, unbefristeten landesweiten Streik fort, nachdem die Regierung den im September vereinbarten Zeitplan für die Angleichung ihrer Gehälter an die Richter nicht eingehalten hatte.

Streik an der Universität von Ayacucho Die Universitätsdozenten setzten ihren unbefristeten Streik forderten
  2.12.2005 Zwei Wochen vor Abschluss des akademischen Jahres beschlossen die Dozenten der Nationalen Universität San Cristóbal de Huamanga (UNSCH) in Ayacucho, sich dem unbefristeten Streik anzuschließen, den die Hochschullehrer an der Mehrzahl der staatlichen Universitäten des Landes am 15. November wieder aufgenommen hatten, um von der Regierung zu verlangen, dass sie die zwei Monate zuvor getroffene Abmachung, die Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter in Gang zu setzen, einhält. Die Nachricht erregte das Missfallen der Studenten, die gehofft hatten, das Semester abschließen zu können. Laut dem Sekretär für Organisationsfragen der Zweigstelle Ayacucho der Nationalen Föderation der Universitätsdozenten von Peru, Víctor Cárdenas López, waren die Dozenten der Ansicht, das es der richtige Moment sei, um den Streik wieder aufzunehmen, zumal die Universität von Huamanga neben der staatlichen Universität für Ingenieurswesen in Lima die einzige war, die sich dem Streik noch nicht wieder angeschlossen hatte. "Wie man weiß, wird das Parlament in den ersten beiden Dezemberwochen den Staatshaushalt beschließen, und wenn wir den Streik nach dem 16. wieder aufgenommen hätten, hätte er keinerlei Wirkung, da der Haushalt bereits verabschiedet wäre und es keine Frist mehr gibt, um ihn abzuändern. Sowie der Zeitplan für die Angleichung der Gehälter vorliegt, werden wir den Lehrbetrieb wieder aufnehmen. Das ist es, was wie zusagen können", erklärte er.

Währenddessen gingen die Dozenten der staatlichen Universität von Tumbes erneut auf die Straße. Auf ihrer Demonstration forderten sie die Universitätsleitung auf, für ihre Belange wie das Programm zur Angleichung der Gehälter, einen höheren Etat für die Universitäten und die Verabschiedung eines neuen Hochschulgesetzes, einzutreten.

Proteste von streikenden Universitätsdozenten in Chiclayo)  7.12. 2005 Im Zuge ihres unbefristeten Streiks besetzten die Dozenten der staatlichen Universität Pedro Ruiz Gallo in Chiclayo in den frühen Vormittagsstunden das Universitätsgelände und blockierten bis 10 Uhr die Eingänge, womit sie hauptsächlich eine Gruppe von Bewerbern für die Aufnahmeprüfung beeinträchtigte, die nicht in die Universität gelangen konnten. Eine andere Gruppe von Dozenten versammelte sich zu einer Protestkundgebung im Zentrum, wo sie Reifen verbrannten, die die Innenstadt mit beißendem Rauch füllten, und den Verkehr für mehr als eine Stunde lahm legten, um auf diese Art ihre Empörung darüber zum Ausdruck zu bringen, dass die Regierung immer noch nicht den Zeitplan für die Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter vorgelegt hat.

  12.12.2005 Im Rahmen ihres unbefristeten Streiks um die Angleichung ihrer Gehälter besetzten die Universitätsdozenten der Nationalen Universität von Trujillo den Campus. Die Dozenten der staatlichen Universität Hermilio Valdizán den Huanuco beschlossen, den Aufruf der Nationalen Föderation der Universitätsdozenten von Peru (FENDUP) zu unterstützen, in dem diese dazu auffordert, den Streik fortzusetzen, bis die Regierung das Gesetz erlässt, mit dem der Prozess der Angleichung ihrer Gehälter eingeleitet wird. Auch die Dozenten der Nationalen Universität San Cristóbal de Huamanga in Ayacucho beschlossen mit großer Mehrheit, den unbefristeten Streik weiterzuführen, den sie eineinhalb Wochen zuvor wieder aufgenommen hatten. Gleichzeitig beschlossen sie, radikalere Kampfmaßnahmen zu ergreifen, damit die Regierung auf ihre Forderungen eingeht. Ähnliche Beschlüsse wurden an anderen staatlichen Universitäten gefasst, und an mehreren Hochschulen beschlossen die Dozenten, dem Aufruf der FENDUP, einen Hungerstreik zu beginnen, nachzukommen.

  13.12.2005 Die Mitglieder der Einheitsgewerkschaft der Dozenten der Nationalen Universität des Altiplano in Puno beschlossen die Lockerung der Kampfmaßnahmen im Rahmen des landesweiten Streiks der Universitätsdozenten, und vereinbarten, die Arbeit nur noch an einem Tag in der Woche niederzulegen. Der Beschluss wurde nach einer umfassenden Debatte auf einer Sitzung des Universitätsrats gefasst, an der die Rektorin, Martha Tapia Infantes, Vertreter der Studenten und der Dozenten teilnahmen, und zielt darauf ab, das Semester für die Studenten zu retten.

Proteste von streikenden Universitätsdozenten in Ayacucho   14.12.2005 Die Dozenten der staatlichen Universität San Cristóbal de Huamanga - UNSCH in Ayacucho kamen dem Aufruf der FENDUP nach, den unbefristeten Streik zu radikalisieren, und besetzten überraschend den Sitz der Regionalregierung von Ayacucho, um vom Präsidenten der Region zu fordern, dass er bei den zuständigen Stellen für einer prompte Erfüllung der Forderungen der Dozenten interveniert. Nach einem Gespräch zwischen Vertretern der Dozenten und dem Präsidenten der Regionalregierung, Quesada Martínez, erklärte dieser, dass sich die Regionalregierung mit den streikenden Dozenten solidarisiert und bereit ist, für die schnelle Erfüllung ihrer Forderungen einzutreten.

  21.12.2005 Die Regierung erließ ein Dringlichkeitsgesetz, mit dem sie den Rahmen für das Programm der Angleichung der Gehälter der Dozenten der staatlichen Universitäten an die der Richter festlegt und das rund 16.000 fest angestellte Dozenten begünstigt. Die Gesetzesnorm wurde von einer Sonderkommission vorgeschlagen, die zu diesem Zweck von Mitgliedern der nationalen Rektorenkonferenz, des Bildungsministeriums und des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen gebildet worden war. Der Plan sieht vor, dass die Dozenten im Januar 2006 und im zweiten Drittel des Jahres jeweils eine Erhöhung von 10 % erhalten, was zusammen mit den 10 %, die sie im September 2005 bekamen, als die Kommission gebildet wurde, eine Gehaltserhöhung von 30 % ausmacht. Der Vorsitzende der Föderation der Universitätsdozenten (Fendup), Víctor Aguilar, erklärte beim Verlassen der Sitzung, auf der der Präsident Toledo das Gesetz unterzeichnet hatte, dass damit die zweite Phase des Streiks der Dozenten der staatlichen Universitäten praktisch an ihr Ende gelangt sei. Er beklagte jedoch, dass die Norm nicht die Angleichung der Gehälter aller Professoren der staatlichen Universitäten vorsieht und kündigte an, dass sein Gremium für die Einbeziehung der befristet beschäftigten und pensionierten Dozenten eintreten wird. Laut Aguilar sind weitere ungelöste Punkte des Forderungskatalogs der Dozenten die Abschaffung der Wiederwahl der Universitätsleitung und ein höherer Etat für die staatlichen Universitäten.



PROTESTE DER BESCHÄFTIGTEN IM ÖFFENTLICHEN DIENST
Im Laufe des Monats Dezember gab es eine Vielzahl von Protestaktionen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst, die einen hoheren Etat und die Zahlung von vereinbarten Zuschlägen und Gratifikationen forderten und gegen Korruption und Vetternwirtschaft bei der Stellenvergabe protestierten. Daneben kam es zu Protesten von städtischen Arbeiter und Angestellten, weil die Stadt- und Gemeindeverwaltungen aufgrund leerer Kassen zum Ende des Geschäftsjahrs mit der Zahlung der Gehälter in Verzug waren.

Demonstration von ehemaligen Polizisten in Chimbote Pensionierte Polizisten protestieren auf den Straßen
  6.12.2005 In verschiedenen Städten des Landes kam es zu Protestaktionen von Organisationen der Pensionäre, Invaliden und Witwen der Polizei und der Streitkräfte gegen die angekündigte Kürzung des Etats für das Jahr 2006, die nicht erlauben wird, dass die Regierung ihre Zusagen erfüllt, die Bezüge der aktiven Polizisten und Ruheständler zu erhöhen und die Logistik der Institution zu verbessern. In Lima zogen die Demonstranten vom Paseo de los Héroes Navales gegenüber dem Justizpalast zum Kongress und zum Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, wo sie forderten, dass der Etat erhöht wird und die Regierung ihre Versprechen erfüllt, die Bezüge der Ruheständler, Witwen und Invaliden der Polizei und der Streitkräfte zu erhöhen, Mittel für die Lebensversicherung und Wohnungsbauversicherung bereitzustellen, sowie das Geld, das der Staat den Pensionskassen von Polizei und Militär schuldet, zurückzuzahlen. Die Demonstranten warnten, dass angesichts der prekären Situation, in der sich die Polizei befindet, der nächste Schritt ein Polizistenstreik sein könnte.

Proteste von Zivilangestellten der Armee in Tumbes Warnstreik der Zivilangestellten der Armee
  6.12.2005 Mit der Warnung, in einen unbefristeten Streik zu treten, begannen 16.000 Zivilangestellte des Heeres, der Marine und der Luftwaffe von Peru einen landesweiten 48-stündigen Streik, um die Auszahlung der seit April ausstehenden Leistungszuschläge aus den Mitteln des "Komitees zur Verwaltung des Fonds für soziale Unterstützung und Leistungsanreize" (CAFAE) und die Verabschiedung eines Gesetzes zu fordern, das diese Zahlungen für die Zukunft regelt. In Lima begannen die Protestaktionen am Vormittag mit einem Protestmarsch vom Sitz des CAFAE zum Verteidigungsministerium und zum Wirtschaftsministerium. In Tumbes demonstrierten rund 800 Zivilangestellte der Armee vor der Kathedrale und forderten die Einhaltung eines Abkommens mit der Regierung vom 27. September, in dem ihnen die Leistungszuschläge aus dem CAFAE zugesichert wurden.

  7.12. 2005 Am zweiten Tag ihres 48-stündigen Streiks zogen die sie Zivilangestellten der Streitkräfte zum Sitz der Präsidentschaft des Ministerrats im Distrikt Miraflores in Lima, um dort ihre Forderungen nach der Auszahlung von Leistungszuschlägen aus Mittel des "Komitees zur Verwaltung des Fonds für soziale Unterstützung und Leistungsanreize" (CAFAE) vorzubringen. Zum Abschluss ihrer Kundgebung kündigten sie an, dass sie ab Montag, den 12. Dezember, in einen unbefristeten Streik treten werden, wenn sie bis dahin von den zuständigen Ministerien keine befriedigende Antwort auf ihre Forderungen erhalten haben.

Streik der Beschäftigten der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums in Huancavelica
  12.12.2005 Die Beschäftigten der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums (DIRESA) in Huancavelica traten in einen 48-stündigen Streik, um gegen die willkürliche Ernennung des vorläufigen Direktors der Institution durch die Regionalregierung zu protestieren, die sich über den einhelligen Wunsch der Beschäftigten hinwegsetzte.

Warnstreik der Angestellten des Gesundheitsministeriums in Huancavelica  14.12.2005 Die Angestellten der regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums (DIRESA) von Huancavelica beschlossen, ihren ursprünglich auf 48 Stunden begrenzten Streik auf 72 Stunden zu verlängern, und drohten damit, einen unbefristeten Streik zu beginnen, wenn ihr Forderungskatalog nicht erfüllt wird. Wie am Vortag gingen die Streikenden erneut auf die Straße, um ihre Ablehnung gegen die Ernennung des vorläufigen Direktors der Institution zum Ausdruck zu bringen und von der Regionalregierung zu fordern, dass sie die Stelle durch eine öffentliche Ausschreibung besetzt.

Justizangestellte legen die Arbeit nieder und fordern die Zahlung von Leistungszuschlägen
  13.12.2005 Angestellte der verschiedenen Dienststellen der Justizbehörden von Lima legten die Arbeit nieder, um die Auszahlung von Leistungszuschlägen zu fordern, die zum Abschluss ihres Streiks im Jahr 2004 vereinbart wurden. Die Angestellten führten eine Protestkundgebung gegenüber dem Sitz der Justizverwaltung in der Jirón Carabaya Zentrum von Lima durch und forderten vom Justizpräsidenten, die im Juni vergangenen Jahres getroffenen Vereinbarungen zu erfüllen. "Die Höhe des Zuschlages, der zunächst 550 Soles betragen sollte, wurde auf 372 Soles gesenkt und trotzdem wird er nicht ausgezahlt", beschwerte sich der Gewerkschaftsführer der Justizangestellten, Pedro Guillén Solís.

Verwaltungsangestellte des Gesundheitsministeriums von Chota fordern die Zahlung von Leistungszuschlägen
  15.12.2005 Eine Gruppe von Verwaltungsangestellten der subregionalen Direktion des Gesundheitsministeriums in Chota legte die Arbeit nieder, um die Zahlung von Zuschlägen des Verwaltungskomitees für soziale Beihilfen und Leistungsanreize (CAFAE) zu fordern. Der Geschäftsführer der Zweigstelle, Luis Menor Carrasco, erklärte, dass die Ursache des Problems die Unordnung sei, die das vorherige Komitee verursacht habe, und bezeichnete die Proteste als eine Laune der Angestellten, da die Zuschläge landesweit nicht ausgezahlt werden. Die Verwaltungsangestellten beschuldigten dagegen den Geschäftsführer und andere Funktionäre der Nachlässigkeit, weil sie nicht die notwendigen Maßnahmen ergriffen haben, um das Problem zu verhindern.

Streik der Angestellten des Gesundheitsministeriums in Jaén
  15.12.2005 Die Angestellten des Gesundheitsministeriums in Jaén (Cajamarca) traten in einen 24-stündigen Warnstreik, um die Festanstellung der befristet Beschäftigten und die Erhöhung des Etats für das Jahr 2006 zu fordern. Eusebio León León, Generalsekretär des Gremiums, informierte, dass rund 300 Angestellte in der ganzen Provinz die Arbeit niedergelegt haben. Der Gewerkschaftsführer erläuterte, dass ein weiterer wichtiger Punkt ihrer Kampfplattform die Forderung nach der Verabschiedung des Gesetzes für die Angestellten im Gesundheitswesen durch den Kongress ist.

Proteste von Beschäftigten des Gesundheitsministeriums von Chanchamayo)Warnstreik der Beschäftigten des Gesundheitsministeriums von Chanchamayo (Junín) gegen Vetternwirtschaft und Despotismus
  20.12.2005 Die Beschäftigten des Gesundheitsministeriums von Chanchamayo in der Region Junin traten in einen 48-stündigen Warnstreik, um den Rücktritt des geschäftsführenden Direktors der lokalen Gesundheitsbehörde, des Arztes Carhuallanqui, zu fordern. Der Generalsekretär der Gewerkschaft der Angestellten, Tommy Camposano, erklärte, dass die Beschäftigten zu dieser Maßnahme gegriffen haben, um gegen die autoritäre und unflexible Haltung von Carhuallanqui zu protestieren und eine gerechte und gleiche Behandlung zu fordern. Der Gewerkschaftsführer beschuldigte die Direktion der Behörden, dass sie Vetternwirtschaft erlaubt und fördert, was dazu geführt habe, dass leitende Stellen mit inkompetenten Personen besetzt sind.



Angestellte der Stadtverwaltung des Distrikts San Martín in Lima protestieren wegen ausstehender Gehälter
  6.12.2005 Rund 100 Beschäftigte der Stadtverwaltung des Distrikts San Martin in Lima traten in einen 24-stündigen Warnstreik, um die Zahlung ausstehender Gehälter zu fordern. Nach Angaben der Streikenden hat die Kommune seit Mai die Gehälter der Vertragsarbeiter nicht bezahlt und schuldet auch vielen Gelegenheitsarbeitern den Lohn. Gleichzeitig informierten die fest angestellten und befristet Beschäftigten, dass sie weder das Gehalt von November noch die Zulagen zum Nationalfeiertag und zum Schulbeginn erhalten haben.

Ehemalige Angestellte protestieren gegenüber der Stadtverwaltung von Lince (Lima)
  13.12.2005 Rund 100 ehemalige Angestellte demonstrierten vor dem Rathaus von Lince, einem Stadtbezirk von Lima, für ihre Wiedereinstellung und die Zahlung der Abfindungen für die geleisteten Dienstjahre. Nach Angabe der Demonstranten, weigert sich die Stadtverwaltung, die Abfindungen auszuzahlen, wie zuvor vereinbart, und argumentiert, dass kein Geld in der Stadtkasse ist.

Arbeiter und Angestellte der Stadtverwaltung von Reque (Lambayeque) besetzen das Rathaus
  16.12.2005 Arbeiter und Angestellte der Distriktverwaltung von Reque (Lambayeque) besetzten am Vormittag das Rathaus, um gegen die Gleichgültigkeit der Stadtverwaltung gegenüber ihren Forderungen zu protestieren. Mariano Reque Portilla, Generalsekretär der Gewerkschaft der Arbeiter der Kommune Reque, äußerte seinen Unmut über den Bürgermeister Fernando Tirado Gálvez von der sozialdemokratischen APRA, der gezeigt habe, dass ihm die Problematik der Arbeiter gleichgültig sei, denn er weigerte sich, an der Verhandlung vor dem Arbeitsgericht teilzunehmen, wo über die Zahlung von Gehältern beraten wird, die ihnen die Stadtverwaltung seit 13 Monaten schuldet. Der Gewerkschaftsführer erläuterte, dass es dabei um Gehälter von November 2002 bis Juni 2005, die Gratifikationen zu Weihnachten 2001 und zum Nationalfeiertag von 2005, zum Schuljahrsbeginn von 2004 und zum Tag der städtischen Angestellten geht, die die Arbeiter und Angestellten nicht erhalten haben.

Warnstreik der Beschäftigten der Stadtverwaltung von San Martín in Tarapoto
  20.12.2005 Die Gewerkschaft der Beschäftigten der Provinzverwaltung von San Martín in Tarapoto traten in einen 24-stündigen Warnstreik, um von der Provinzverwaltung die Zahlung von Gehältern und Zuschlägen zu fordern, die seit dem Jahr 2001 ausstehen. Die Gewerkschafter forderten in ihrer Protestaktion außerdem die Einstellung von Arbeiten, für die keine Finanzierung vorhanden ist, den Ausbau der Straßen in der Stadt und in den Randgebieten, die Einhaltung der Zahlungsverpflichtungen gegenüber Institutionen neben anderen Verpflichtungen, die in den vergangenen Monaten nicht erfüllt worden sind. Außerdem verlangten sie die Entlassung der strittigen Funktionäre Carlo Magno Pasquel Cárdenas (Geschäftsführer), Wildoro García Lozano (Schatzmeister) und Audilio Lázaro Sifuentes (Verwaltungschef), Mitglieder der politischen Gruppierung des Ex Diktators Fujimori, und forderten den Bürgermeister auf, dass er seine Funktion als Kopf der Verwaltung übernimmt und sich nicht mehr als Marionette von Pasquel missbrauchen lässt.

Proteste von Beschäftigten de Stadtverwaltung von Coishco Vertreter der Gemeinde Coishco (Lambayeque) protestieren gegen Embargo
  20.12.2005 Die Arbeiter und Angestellten der Gemeinde Coishco protestierten zusammen mit dem Bürgermeister Manuel Aldave Boyd vor dem Justizgebäude von Chiclayo gegen einen Beschluss der Zivilkammer, in der diese das Urteil des Zivilrichters in erster Instanz von 25. November bestätigt, mit dem ein Embargo über die Konten der Gemeinde verhängt wird, weil diese dem Ingenieur Francisco Ipanaqué Nizama Geld schuldet. Dieser verklagte die Gemeinde, weil sie ihm für einige Projekte für Infrastrukturmaßnahmen, die er angeblich entwickelt hat, nicht bezahlt hat. "Das Fragwürdige an der Sache ist, dass dieser Herr uns niemals irgendein Projekt übergeben hat, jedoch der Richter und jetzt die Zivilkammer davon ausgehen, dass wir ihm nicht nur für die Entwürfe, sondern für abgeschlossene Bauarbeiten Geld schulden", beschwerte sich der Bürgermeister. Aufgrund des Gerichtsurteils sah sich die Gemeinde nicht in der Lage, ihre Arbeiter und Angestellten zu bezahlen und vorgesehene Investitionen zu tätigen.

Arbeiter der Stadt Piura treten in einen unbefristeten Streik für Gehaltserhöhungen
  22.12.2005 Die Mitglieder der Gewerkschaft der Arbeiter und Angestellten der Stadt Piura traten in einen unbefristeten Streik, um Gehaltserhöhungen durchzusetzen. Die Arbeiter griffen zu dieser Maßnahme, nachdem die Stadtverwaltung ihre Forderung, ihr durchschnittliches Gehalt von 550 Soles, das nur wenig über dem Mindestlohn liegt, um 100 Soles monatlich zu erhöhen, abgelehnt hatte und ihnen eine Erhöhung von lediglich 50 Soles anbot.

  28.12.2005 Nachdem sie am Vortag bei Verhandlungen mit dem Bürgermeister Eduardo Cáceres Chocano zu einer Einigung gelangt waren, beschlossen die Arbeiter der Stadtverwaltung von Piura, ihren unbefristeten Streik zu beenden, der dazu geführt hatte, dass sich Berge von Müll in den Straßen der Stadt türmten. Sie trafen diesen Beschluss, nachdem der Bürgermeister von Piura sich bereit erklärt hatte, ihnen ab Januar 2006 eine Gehaltserhöhung von 80 Soles monatlich zu gewähren.


PROTESTE DER BAUERN
Die anhaltende Krise der Landwirtschaft fand erneut ihren Ausdruck in Protestaktionen von Bauern insbesondere der Küstenregion, die staatliche Hilfen bei der Kommerzialisierung ihrer Produkte und Garantiepreise forderten, um kostendeckend arbeiten zu können. Die Baumwollbauern kündigten verstärkte Kampfmaßnahmen gegen die Regierung an, weil diese ihre Zusage nicht erfüllt hat, ihre Ernte zu subventionieren, wenn sie sich im Gegenzug im Steuerregister einschreiben.

Reisbauern von Tumbes blockieren die Tore der Mühlenbetriebe
  1.12.2005 Nachdem sie am 30. November in einer Protestaktion die Panamericana blockiert hatten, um eine Erhöhung des Preises für ungeschälten Reis durchzusetzen, da die gezahlten Preise noch nicht einmal die Produktionskosten abdecken, machten die Reisbauern von Tumbes ihre Drohung wahr und blockierten die Tore der Mühlenbetriebe, um die Verteilung des Reises an die Verkaufsstellen zu verhindern. Zu diesem Zweck postierten die Bauern Posten vor den Mühlenbetrieben und auf der Brücke, die Tumbes mit dem Rest des Landes verbindet. Der Vorsitzende der Vereinigung der Mühlenbetriebe von Tumbes, Carlos Lee, informierte, dass die Mitglieder des Verbandes den Betrieb für acht Tage eingestellt haben, da aufgrund der Blockade bereits 20 Ladungen von je 60 Tonnen Reis nicht abtransportiert werden konnten.

Protestaktion von Milchbauern in Chiclayo In einer Protestaktion verschenkten Milchbauern von Lambayeque 6000 Liter Milch
  14.12.2005 Anders als in anderen Orten im Norden des Landes, wo bei Protestaktionen Tausende von Litern Milch in Flüsse geschüttet wurden, beschlossen die Milchbauern von Lambayeque, die Milch gratis an Passanten im Zentrum von Chiclayo zu verteilen. Auf diese Art protestierten rund 200 Mitglieder der Nationalen Gesellschaft der Viehzüchter von Lambayeque gegen den Bürgermeister von Chiclayo, José Barrueto Sánchez, der es versäumt hatte, eine neue öffentliche Ausschreibung für den Ankauf von Milch vorzunehmen, die im Rahmen eines Nahrungsmittelhilfsprogramms an verteilt wird

Reisbauern von Alto Mayo Reisbauern von Alto Mayo protestieren gegen Täuschung durch das Landwirtschaftsministeriums
  20.12.2005 Die Reisbauern von Alto Mayo in Lambayeque machten ihren Protest gegen das Landwirtschaftsministerium öffentlich, das vor einigen Monaten in hochtrabenden Konferenzen die Unterzeichnung eines Abkommens mit der Regionalregierung bekannt gab, in dem es die Überweisung von 1.200.000 Soles als Beihilfe zur Kommerzialisierung von Reis aus Alto Mayo auf dem Markt Santa Anita in Lima zusagte. Doch von den zugesagten Hilfen war mehr als zwei Monate später kein einziger Sol vom Landwirtschaftsministerium überwiesen worden, sodass die Bauern sich gezwungen sahen, den Reis in der Region selbst zu verkaufen und dabei aufgrund des Überangebots und der niedrigen Preise beträchtliche Verluste machten.

Baumwollbauern besetzen Zweigstelle des Landwirtschaftsministeriums in Santa (Ancash)
  28.12.2005 Rund 400 Baumwollbauern der Provinz Santa in Ancash besetzten den Sitz der Suddirektion des Landwirtschaftsministeriums in Santa in der Region Ancash, um die Rückzahlung eines Teils der entrichteten Steuern zu fordern, wie mit dem Landwirtschaftsministerium vereinbart worden war, das zusagte, einen Garantiepreis für Baumwolle zu gewähren, wenn die Erzeuger sich bei der Steuerbehörde registrieren. Die Bauern griffen zu dieser Maßnahme, weil sie keinerlei Zahlung erhalten haben, obwohl eine Delegation des Landwirtschaftsministeriums eine Woche zuvor in Chimbote besuchte, um die Menge der erzeugten Baumwolle zu registrieren. Die Baumwollbauern erklärten, dass sie den Sitz der Behörde nicht verlassen werden, bis das Ministerium seine Zusage erfüllt, und drohten mit radikaleren Kampfmaßnahmen wie Straßenblockaden.



Arbeiter der Zuckerfabrik Pucalá vor dem Gericht in ChiclayoArbeiter der Zuckerfabrik Pucalá (Lambayeque) stürmen Gericht aus Protest gegen Embargo
  29.12.2005 Am Vormittag postierten sich Hunderte von Arbeitern des Unternehmens Pucalá (Lambayeque) vor der Zuckerfabrik Tumán, um die Beschlagnahme von 1800 Säcken Zucker zu verhindern, die der Richter Antonio Chávez Martos zu Gunsten von César Becerra Leyva angeordnet hatte, der das Unternehmen auf die Zahlung von Gerichtskosten von 15.000 Dollar verklagt hatte. Danach zogen rund 100 Arbeiter des Unternehmens zum Sitz des Zivilgerichts in Chiclayo, um den Richter aufzufordern, dass er die Beschlagnahme aufhält. Die Arbeiter reklamierten lautstark, dass der Zucker ihnen gehört und dazu bestimmt ist, ihre Gehälter für den Monat Dezember zu bezahlen, und sie auf Grund des Urteils weder Weihnachtsgeld noch Sozialzuschläge, sondern nur 100 Soles für den ganzen Monat erhalten. Als sie bemerkten, dass sich der Richter nicht in seiner Dienststelle befand, schlugen sie die Scheiben ein und stürmten sein Büro, dass schließlich von der Polizei geräumt wurde.


Cocabauern von Tingo Maria protestieren gegen die Verfolgung ihrer Führerinnen
  7.12. 2005 Hunderte von Cocabauern zogen durch die Straßen von Tingo Maria aus Protest gegen die politische Verfolgung ihrer Führerinnen Nancy Obregón und Elsa Malpartida durch die Regierung. Sowohl Obregón als auch Malpartida sahen sich gezwungen, in den Untergrund zu gehen, nachdem der Strafrichter Carlos Ortíz ihre Verhaftung anordnet hat, weil sie sich nicht zur Urteilsverkündung in einem Prozess wegen Vandalismus und die Straßenblockaden während der von ihnen angeführten Streiks präsentierten, bei der ihre Festnahme zu befürchten war. Außerdem wurde der Führer der Cocabauern Guillermo Mendoza Cortabarría unter der Anschuldigung des Terrorismus festgenommen, nachdem die Polizei in seinem Haus sieben Dynamitstangen und Munition für Feuerwaffen entdeckt hatte.


  15.12.2005 Die Polizei führte die Haftbefehl aus, die ein Gericht in Tingo Maria in der Region Huánuco gegen die Führerin der Cocabauern, Nancy Obregón, erlassen hatte, weil diese nicht zur Urteilsverkündung in einem Prozess erschien, der gegen sie wegen der gewaltsamen Ausschreitungen der Cocabauern im Mai 2004 eingeleitet wurde. Der Rechtsvertreter des Staates für Justizangelegenheiten des Innenministeriums, Jacob Romero, informierte, dass die Festnahme um 18 Uhr erfolgte, als Obregón Peralta eine Bankfiliale in Tingo Maria verließ. Er erklärte weiter, dass der Rechtsvertreter des Staates die Verhaftung beantragte, weil Nancy Obregón fortgesetzt gegen die Auflagen des Gerichts verstieß. Sowohl sie als auch Elsa Malpartida, eine weitere Führerin der Cocabauern der Region, gegen die ebenfalls ein Haftbefehl erlassen wurde, waren im Oktober einer Vorladung zur Urteilsverkündung in einem Strafverfahren wegen Störung der öffentlichen Ordnung nicht nachgekommen.

  17.12.2005 Ein Richter in Tingo Maria verurteilte Nancy Obregon zu drei Jahren Gefängnis auf Bewährung wegen ihrer Beteiligung an den Unruhen während eines Streiks der Cocabauern im Jahr 2004. Obregon wurde der Störung der öffentlichen Ordnung in Form von Unruhen für schuldig befunden, während sie von der Anklage des Aufrufs zu einer Straftat freigesprochen wurde. Das Urteil bezieht sich auf Vorfälle, die sich im Mai 2004 in Tingo Maria ereigneten, als Demonstranten die Straße blockierten, versuchten, die Polizeistation zu besetzen und sich eine Straßenschlacht mit Polizisten lieferten. In dem Verfahren war außerdem Elsa Malpartida angeklagt, die sich jedoch erneut nicht präsentierte, sodass der Haftbefehl gegen sie aufrechterhalten wurde.



  28.12.2005 Nachdem sie mehr als 10 Tage lang untergetaucht war, um ihrer Festnahme zu entgehen, präsentierte sich die Führerin der Cocabauern, Elsa Malpartida vor dem Einzelrichter für Strafsachen von Tingo Maria, um das Urteil in einem Verfahren, das gegen sie wegen Ausschreitungen während des Streiks der Cocabauern im Mai 2004 eingeleitet worden war, entgegenzunehmen. Der Richter Carlos Gonzales Ortiz verurteilte sie wegen ihrer Beteiligung an den Protesten zu drei Jahren Gefängnis auf Bewährung. Außerdem verhängte er eine Geldstrafe von 12.000 Soles zu Gunsten des Staates. Wie zuvor Nancy Obregón, gegen die nach ihrer Festnahme am 16. Dezember das gleiche Urteil verkündet worden war, wurde auch Malpartida der Störung der öffentlichen Ordnung in Form von Unruhen für schuldig befunden. Sie erklärte, dass sie mit dem Urteil nicht einverstanden sei, und legte Berufung ein.



PROTESTE GEGEN DAS GEPLANTE FREIHHANDELSABKOMMEN MIT DEN USA
Nachdem am 7. Dezember die Verhandlungen der Regierungen von Peru und den USA über ein Freihandelsabkommen abgeschlossen worden waren, worauf dieses vor seiner Unterzeichnung nur noch von den jeweiligen Parlamenten ratifiziert werden muss, brachten Bauernverbände, regionale und soziale Organisationen und Gewerkschaftsverbände ihre Ablehnung gegen die ausgehandelten Bedingungen zum Ausdruck und kündigten für Januar massive Proteste gegen die Unterzeichnung des Abkommens an.

Proteste gegen das Freihandelsabkommen mit den USA Vertreter der Landwirte bringen ihre Ablehnung gegen das Freihandelsabkommen mit den USA zum Ausdruck
  8.12.2005 Nach dem Abschluss der Verhandlungen zur Unterzeichnung des Freihandelsabkommen mit den USA am Vortag, beschuldigte der Vorsitzende der Nationalen Konvention für Landwirtschaft (CONVEAGRO), Luis Zúņiga, den Präsidenten Alejandro Toledo und seine Minister, die Interessen des Landes verraten zu haben. Zúņiga Rosas erklärte, dass das Handelsabkommen 80% der peruanischen Landwirte schädigen wird. Er sprach den Ankündigungen von Toledo Manrique, dass das Freihandelsabkommen der peruanischen Wirtschaft große Vorteile bringen wird und die eventuellen negativen Auswirkungen durch staatliche Unterstützung ausgeglichen werden, jede Bedeutung ab und bezeichnete letzteres als ein weiteres leeres Versprechen des Staatschefs. Außerdem stellte er die Entscheidung der Regierung in Frage, die Verhandlungen fortzusetzen, obwohl die Delegierten aus Ecuador und Kolumbien sich daraus zurückgezogen hatten, weil sie die Unterzeichnung des Abkommens mit den USA unter den derzeitigen Bedingungen ablehnten. Miguel Palacín, Vorsitzender der "Nationalen Konföderation der durch den Bergbau geschädigten Dorfgemeinschaften" (CONACAMI) vertrat, dass die einzigen Begünstigten des Freihandelsabkommens mit den USA die großen multinationalen Konzerne seien und bezeichnete die Ankündigung der Regierung, dass der Staat die Sektoren, die eventuelle Nachteile durch das Abkommen erleiden werden, entschädigen werde, als reine "Propaganda". "Wenn die Regierung die großen sozialen Probleme nicht lösen kann, weil ihr die finanziellen Mittel fehlen, wie will sie dann Subventionen an die Erzeuger zahlen", fragte er. Beide Bauernführer kündigten verstärkte Kampfmaßnahmen gegen die Unterzeichnung des Freihandelsabkommen an, das innerhalb von 90 Tagen vom Parlament ratifiziert werden muss.

Regionale Kampffronten fordern die Veröffentlichung des Freihandelsabkommens mit den USA
  10.12.2005 Die Koordination der regionalen Kampffronten forderte die vollständige Veröffentlichung der vorläufigen Vereinbarungen der Regierung Toledo über das Freihandelsabkommen mit den USA, um eine objektive und umfassende Einschätzung vornehmen zu können und eine Antwort und eine Kampfplattform gegen dieses Abkommen zu formulieren, das zum Nachteil breiter Kreise der peruanischen Bevölkerung ist.

Bauernverbände und soziale Organisationen aus drei Andenstaaten kündigen Agrarstreik für Januar an
  11.12.2005 Zum Abschluss eines Treffens von Delegationen der Landwirte und sozialen Organisationen aus Kolumbien, Ecuador und Peru, die am 10. und 11. Dezember in der Hauptstadt von Ecuador, Quito, stattfand, um die Auswirkungen des Freihandelsabkommens zwischen den Andenstaaten und den USA zu analysieren, informierten Sprecher der teilnehmenden Gremien, dass vereinbart wurde, gemeinsame Aktionen durchzuführen, darunter ein gemeinsamer Streik in den Andenstaaten im Januar, um eine breite Kampffront zu bilden, die die Unterzeichnung dieses Handelsabkommens verhindert.

Gewerkschaftszentrale CUT fordert Volksbefragung über Freihandelsabkommen mit den USA
  11.12.2005 Die Einheitszentrale der Werktätigen von Peru (Central Unitaria de Trabajadores del Perú - CUT) forderte den Kongress auf, sich erst nach einer Volksbefragung, die unter der kommenden Regierung stattfinden sollte, über das Freihandelsabkommen mit den USA zu äußern, da die derzeitige Regierung keinerlei Legitimation mehr besitzt.

Bauern von Peru kündigen Agrarstreik gegen das Freihandelsabkommen an
  12.12.2005 Die Nationale Agrarkonföderation (CNA) kündigte einen landesweiten Streik gegen das Freihandelsabkommen mit den USA an. "Nur Weintrauben, Spargel und einige Textilien werden begünstigt, dagegen andere Produkte der Anden nicht. Angesichts dessen haben wir mit den Koordinationen begonnen, um einen landesweiten Agrarstreik durchzuführen", informierte der Vorsitzende der Organisation, Antolin Huascar Flores. Nach Ansicht von Huascar Flores wird sich Peru durch das Freihandelsabkommen in ein Land der Billigarbeitskräfte verwandeln und die Peruaner werden Konsumenten anstatt Produzenten sein. "Die Bauern, die Coca, Kartoffeln, Gerste, Weizen, usw. anbauen, werden untergehen", erklärte er.



Auseinandersetzung zwischen ambulanten Händerln und der Polizei in CuscoPROTESTE VON KLEINHÄNDLERN
Die informellen Händler sahen sich wie jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit verstärkt den repressiven Maßnahmen der Stadtverwaltungen und der Steuerpolizei ausgesetzt. Dabei kam es zu einer Reihe von Straßenschlachten, weil sich die Händler der Beschlagnahme ihre Waren widersetzten, die in der Regel ihr einziges Kapital darstellt. Außerdem kam es in Puno und Tacna zu Protesten von Markthändlern gegen korrupte Funktionäre und die Vernachlässigung der Märkte durch die Stadtverwaltung.

Proteste von Einzelhändler in San Roman/ Puno Aus Protest gegen korrupte Funktionäre besetzten Händler das Rathaus von San Román in Puno
  6.12.2005 Eine Gruppe von Händlern, die der Einheitsgewerkschaft der Einzelhändler der Märkte und Marktplätze (SUCMMMA) angehören, besetzten den Innenhof des Rathauses von San Román (Puno), um die sofortige Absetzung von neun städtischen Funktionären zu fordern, darunter den Geschäftsführer für den Einzelhandel, Eyder Ruiz Vianderas, und die Verwalter der Märkte 24 de Octubre, Santa Bárbara, Las Mercedes, Túpac Amaru und Santa Juana, sowie des ambulanten Handels, die sie unter anderem als erpresserisch und korrupt bezeichneten. Angesichts des Protestes versprach der Geschäftsführer der Stadtverwaltung, Edmur Huari Alarcón, die notwendigen Schritte einzuleiten, um eine schnellstmögliche Ablösung der in Frage gestellten Funktionäre zu erreichen.

Gewaltsamer Zusammenstoß zwischen Händlern und der Polizei in Arequipa
  8.12.2005 Ein Polizeieinsatz zum Aufspüren von Schmuggel- und Piratenware im Einkaufszentrum "La Esquina del futuro" in Arequipa entwickelte sich zu einer Straßenschlacht, bei der zwei Polizisten verletzt wurden und mindestens ein Händler verhaftet wurde. Zu dem gewaltsamen Zusammenstoß kam es, weil die Händler sich der Beschlagnahme ihrer Waren durch die Polizei widersetzten, indem sie die Polizisten mit Steinen und anderen Gegenständen bewarfen.

Proteste von Händlern in TacnaIn Tacna protestieren Händler gegen den Provinzrat
  14.12.2005 Die Führer der Front zur Verteidigung der Interessen der landwirtschaftlichen Groß- und Einzelhändler des Einkaufszentrum Grau in Tacna kündigten einen "Marsch der Tiere" gegen den Provinzrat an, um gegen dessen Gleichgültigkeit gegenüber ihrem Forderungskatalog zu protestieren, für den sie seit fast drei Jahren kämpfen. In einer Pressekonferenz kündigte der Vorsitzende der Verteidigungsfront, Juan Contreras Maquera, die ausgefallene Protestaktion für die folgende Woche an und erläuterte, dass der Protestumzug vom Bereich der landwirtschaftlichen Erzeuger des Marktes starten und zum Rathaus führen wird. Der Sekretär für Verteidigung des Gremiums, Santos Quispe Mendoza, erläuterte die Punkte des Forderungskatalogs, unter denen die wichtigsten die gemeinsame Verwaltung des Bereichs der landwirtschaftlichen Erzeuger durch Bauern und Händler des Marktes, die sofortige Ausstellung von Besitztiteln durch die Stadtverwaltung, die Erweiterung des Bereiches der landwirtschaftlichen Erzeuger und die Absetzung des stellvertretenden Geschäftsführers für die städtischen Märkte, Elisbán Delgado, waren. Außerdem forderten die Händler den schnellen Abschluss der Arbeiten zur Überdachung des Marktes, den Bau von Kühlräumen, die Vorlage des Projektes für die Stromversorgung, einen Plan zur allgemeinen Reinigung und die Neuordnung des Marktes, die Verwendung der Mieteinnahmen für die Verbesserung des Einkaufszentrums und die sofortige Aussetzung der Zahlung von Gebühren für die Verkaufsstände.

Gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Händlern und der Polizei in Chiclayo
  20.12.2005 Während eines Überraschungsaktion der Polizei gegen den Verkauf von illegalen Feuerwerkskörpern in der Gegend des Marktes Moshoqueque in Chiclayo kam es zu einer Straßenschlacht, als die Händler sich der Beschlagnahme ihrer Waren widersetzten, indem sie die Polizisten mit kochendem und schmutzigen Wasser übergossen.

Zusammenstoß zwischen ambulanten Händlern und der Polizei in CuscoGewaltsame Zusammenstöße zwischen städtischen Polizisten und ambulanten Händlern in der Stadt Cusco
  23.12.2005 In der Stadt Cusco kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der städtischen Polizei und ambulanten Händlern, als diese wie jedes Jahr zu Weihnachten beabsichtigten, ihre Verkaufsstände in der Straße und auf der Brücke Belén des Distrikts Santiago aufzuschlagen, um Weihnachtsdekoration und ähnliche Produkte zu verkaufen. Der erste Zusammenstoß ereignete sich um 5 Uhr früh, als eine Gruppe von Händlern, die die Nacht in der Nähe verbracht hatte, versuchte, die Straße zu besetzen, was von mehr als 60 städtischen Polizisten des Bezirks Santiago und der gleichen Zahl von Polizisten der Stadtverwaltung von Cusco verhindert wurde, indem sie die Straße blockierten. Um etwa 9 Uhr vormittags versuchte eine größere Gruppe von Händlern erneut, die Straße zu besetzen. Sie waren mit Eisenstangen, Knüppeln, sowie Steinen und Gemüse ausgerüstet, mit denen sie die Polizisten bewarfen, worauf diese die Gegenstände zurückwarfen. Bei der Straßenschlacht, die mehr als zwei Stunden dauerte, gab es zwei Verletzte und mehr als zehn Personen trugen Kratzer und blaue Flecken am ganzen Körper davon. Schließlich gaben die Funktionäre der Stadtverwaltung nach und erlaubten den ambulanten Händlern, sich bis Mitternacht des 24. Dezember in der Straße niederzulassen, um ihre Waren zu verkaufen.



UND AUSSERDEM ...
Warnstreiks von Bauarbeitern und der Angestellten des Fernsehsenders Panamericana Television wegen nicht gezahlter Gehälter, Proteste von Bauern in Huancavelica gegen schlechte Behandlung durch das Personal von Busunternehmen, der Einwohner von Machu Picchu, Yurimaguas und Panao wegen Misswirtschaft, nicht eingehaltenen Wahlversprechen und Unregelmäßigkeiten der Bürgermeister, von Mopedtaxifahrern in Piura wegen der übermäßigen Erhöhung der Haftpflichtversicherung, der Stromverbraucher in Junín gegen die Erhöhung der Elektrizitätspreise, von Frauen des Nahrungsmittelhilfsprogramms "Vaso de Leche" in Puno wegen des Verzuges bei der Ausgabe von Lebensmitteln, der Bewohner von Miraflores in Arequipa gegen exzessive Grundsteuern und Abgaben an die Gemeinde, Demonstration der Bewohner der Armenviertel von Pachacutec im Norden Limas für Besitztitel und den Bau eines Wasser- und Abwassernetzes ...

Das Parlament verfügt die Begleichung der Rentenansprüche von Pensionären
  1.12.2005 Die Proteste von Tausenden von Pensionären, die die Auszahlung ihrer Rentenansprüche forderten, fand Echo im Parlament, das ein Gesetz verabschiedete, durch das dem Staat eine Frist von maximal drei Jahren gesetzt wurde, um die zurückgehaltenen Beiträge der Pensionäre, die dem Gesetz 19.990 unterliegen, auszuzahlen. Wie der Parlamentarier Rafael Valencia Dongo erläuterte, kommt dieses Gesetz, von dem erwartet wird, dass es in Kürze von der Regierung bestätigt wird, mindestens 30.000 Pensionäre zugute, die bis dahin aufgrund der Tatenlosigkeit des Büros zur Normalisierung der Vorsorge (ONP) nicht in den Genuss ihres eingezahlten Geldes gekommen sind.

Straßenblockade in HuancavelicaIn Huáncavelica errichten Bauern Straßenblockaden aus Protest gegen schlechte Behandlung durch Transportunternehmen
  2.12.2005 Aus Protest gegen die schlechte Behandlung von Seiten der Angestellten der überregionalen und regionalen Transportunternehmen blockierten Hunderte von Bauern mit Baumstämmen und Steinen die Straße Huancavelica - Huancayo auf der Höhe der Ortschaft Unión Cachillallas. Die Generalsekretärin der Bauernföderation von Nord-Huancavelica, Inocenta Padilla León, erklärte, dass die Kampfmaßnahme darauf abzielt, die Transportunternehmen dazu zu bringen, die Bauern und die Bevölkerung im allgemeinen in den Bussen korrekt zu behandeln. "Man behandelt uns wie Tiere. Die Passagiere werden in die Busse gepfercht, als wären sie Fracht. Vor allem die Angestellten des Unternehmens Ticllas machen, was sie wollen. Wenn ihnen danach ist, lassen sie Passagiere auf offener Strecke einsteigen, und wenn nicht, lassen sie sie stehen. Sie halten sich für die Besitzer der Route", beschwerte sich die Bauernführerin.

Die Eigner von Touristenbussen in Cusco protestieren gegen unlauteren Wettbewerb von Seiten des Unternehmens Móvil Tours
  5.12.2005 Die Vereinigung der Transportunternehmen für Tourismus von Cusco setzte ihre Proteste gegen das landesweit operierende Unternehmen Móvil Tours fort, das angekündigt hatte, in Kürze mit 50 Fahrzeugen in den Transport von Touristen in Cusco einzusteigen, was die Existenz der ortsansässigen Unternehmen bedroht, die auf Drängen der Reiseagenturen ihren Fahrzeugpark auf 3000 Wagen erhöht haben, um die Route ins Heilige Tal der Inkas abzudecken. In einer Protestaktion zogen sie unter einem Hupkonzert mit ihren Fahrzeugen durch die Stadt zum Flughafen, wo sie sich neben dem Eingang versammelten, woraufhin die Eingänge des Terminals zeitweise geschlossen wurden. Danach fuhren sie im Konvoi zurück ins Zentrum, wo sie auf der Plaza de Armas eine Kundgebung abhalten wollten, was jedoch von der Polizei verhindert wurde. Die Demonstranten, die die Unterstützung des Präsidenten der Regionalregierung, Carlos Cuaresma Sanchez, haben, beschwerten sich, dass es sich um einen unlauteren Wettbewerb von Seiten des Unternehmens Movil Tours handelt und das Unternehmen aus Lima nichts zur Entwicklung der Region beitragen wird, da es seine Steuern und Abgaben nicht in Cusco sondern in Lima entrichten wird.

Blockade der Eisenbahnlinie nach Machu Picchu 48-stündiger Streik der Bewohner von Machu Picchu Dorf (Cusco)
  6.12.2005 Aufgrund eines 48-stündigen Streiks der Front zur Verteidigung der Interessen von Machu Picchu sahen sich Tausende von Touristen daran gehindert, die Ruinenstadt Machu Picchu zu besuchen und Hunderte saßen dort fest. Der Grund für die Kampfmaßnahme waren angebliche Unregelmäßigkeiten beim Erwerb von sechs Fahrzeugen für das kommunale Unternehmen TRAMUSA, sowie bei der Vergabe der Konzession für die einträgliche Route Aguas Calientes-Machu Picchu von Seiten des Bezirksbürgermeisters, Oscar Valencia Aucca. Dem Streik schlossen sich nicht nur die Bewohner von Machu Picchu Dorf an sondern auch 12 benachbarte Dorfgemeinschaften, die die Eisenbahnlinie blockierten und auf diese Art das einzige Transportmittel von Cusco nach Machu Picchu lahmlegten.

Bewohner von Yurimaguas fordern die Erfüllung von Wahlversprechen
  9.12.2005 Die Bewohner von elf Außenbezirken der Stadt Yurimaguas in der Provinz Alto Amazonas (Region Loreto) gingen auf die Straße, um von den lokalen und regionalen Behörden die Einhaltung ihrer Wahlversprechen zu fordern. Eine ihrer Forderungen war, dass ein Termin für den Abschluss des Projektes zur Elektrifizierung der Außenbezirke festgelegt wird. Die Demonstranten warnten, dass sie zu radikaleren Kampfmaßnahmen gegen die lokalen Amtsträger und die Regionalregierung greifen werden, wenn dies nicht noch vor Weihnachten erfolgt.

Fuhrunternehmen für Kraftstoffe kündigen unbefristeten Streik für Januar an
  13.12.2005 Aufgrund der ständigen Benzinpreiserhöhungen und der fehlenden Gesetzesnormen, das den Betrieb von den Transport von Kraftstoffen regelt, kündigte die Vereinigung der Fuhrunternehmen für Kraftstoffe für Januar einen unbefristeten Streik an.

Ein Todesopfer bei Protestmarsch der Einwohner von Pachacutec (Lima) zum Kongress
  14.12.2005 Hunderte von Einwohnern mehrerer Armenviertel von Pachacútec in Ventanilla, einem Bezirk im Norden von Lima, zogen in einem Protestmarsch über die Panamericana Nord zum Kongress, um die Erteilung von Besitztiteln und den Bau eines Wasser- und Abwassernetzes zu fordern. Die Demonstranten versuchten, die Panamericana zu blockieren, wurden jedoch von Polizisten mit Tränengas daran gehindert. Während des Protestmarsches starb die 79-jährige Luisa Carhuas Quispe, die an der Demonstration teilnahm und von einem Bus überfahren wurde, hinter dem sie während einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit der Polizei Zuflucht gesucht hatte und der überraschend zurückstieß. Die Demonstranten ließen sich durch den Vorfall nicht aufhalten, sondern setzten ihre Protestaktion fort, indem sie in Busse stiegen, um zum Zentrum von Lima zu gelangen, wo sie mit einer Kundgebung gegenüber dem Parlamentsgebäude ein Verkehrschaos hervorriefen, das mehrere Stunden lang andauerte.

Studenten und Einwohner von Panao in Huanuco protestierten gegen den Bürgermeister
  14.12.2005 Studenten der Zweigstelle der staatlichen Universität Hermilio Valdizan von Huánuco in Panao und Einwohner des Vorortes Purupampa führten einen Protestmarsch gegen den Bürgermeister der Provinz, Ramón Marcelo Lau, durch, weil dieser sein Versprechen nicht erfüllt hat, das Universitätsgelände an das Elektrizitätsnetz anzuschließen. Die Zweigstelle der Universität hat seit drei Jahren keinen elektrischen Strom, was die Durchführung von Lehrveranstaltungen und das Funktionieren der technischen Geräte stark beeinträchtigt.

Proteste von Mopedtaxifahrern in Piura Mopedtaxifahrer von Piura protestieren gegen die Erhöhung der Versicherungsprämie
  15.12.2005 Rund 500 Mopedtaxifahrer demonstrierten im Zentrum der Stadt gegen die ständigen Erhöhungen der Prämien für die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung (SOAT). Die Demonstranten zogen um 10:30 Uhr mit ihren Fahrzeugen von der Avenida Vice zum Vorplatz der Kathedrale, konnten jedoch nicht, wie geplant, bis zum Rathaus vordringen, da die Polizei ihnen den Zutritt zur Plaza de Armas verwehrte. Danach begaben sie sich zum Sitz der Versicherungsgesellschaft La Positiva, wo sie ihren Unmut über die ständige Erhöhung der Prämien für die SOAT zum Ausdruck brachten, um daraufhin zum Sitz der Regionalregierung zu ziehen, von deren Präsidenten César Trelles Lara sie mehr Unterstützung für das Projekt zur Schaffung eines regionalen Fonds gegen Verkehrsunfälle (Fondo Regional Contra Accidentes de Tránsito - FORCAT) forderten, der die SOAT ersetzen soll und zwischen 15 und 20 Dollar kosten wird.

Mütter des Hilfsprogramms "Vaso de Leche" besetzten das Rathaus von San Roman in Puno aus Protest gegen ausstehende Lebensmittelrationen
  19.12.2005 Entrüstet und wütend über den wiederholten Aufschub der Ausgabe von Lebensmittelrationen für ihre Dorfgemeinschaften besetzte eine Gruppe von 100 Frauen des Nahrungsmittelhilfsprogramms "Vaso de Leche" das Rathaus von San Roman in Puno. Die Frauen griffen zu dieser Maßnahme, weil sie sich von den Angestellten der Stadtverwaltung getäuscht sahen, die sie für diesen Tag zum Rathaus zitiert hatten, um die Verteilung der Lebensmittel für August 2005 vorzunehmen, und dann versuchten, die Ausgabe erneut zu verschieben. Daraufhin drängten die Frauen, die meisten von ihnen Vorsitzende von Komitees des Programms in Dorfgemeinschaften und armen Randbezirken, die teilweise einen langen Weg auf sich genommen hatten, ins Innere des Rathauses und forderten ein Gespräch mit dem Geschäftsführer der Gemeinde, der schließlich ihren Forderungen nachgeben musste, um eine weitere Zuspitzung der Situation zu vermeiden

Proteste von Bürgern von Arequipa gegen überhöhte Abgaben Bewohner von Arequipa protestieren gegen die Erhöhung von Steuern und Abgaben
  20.12.2005 Die Mitglieder der "Breiten Front zur Verteidigung, Entwicklung und Bürgerkontrolle von Arequipa" zogen in einem Protestmarsch zum Rathaus des Distrikts Miraflores, um gegen die Erhöhung von Steuern und Abgaben zu protestieren. Nach Angaben des Vorsitzenden der Kampffront, Rafael Wilson Fernández, verfolgte der Protestmarsch das Ziel, vom Bürgermeister Luis Aguirre Chávez zu verlangen, dass er die exzessive Erhöhung der Grundsteuer und Abgaben erklärt.

Bevölkerung von Vilcashuaman (Ayacucho) und der zentralen Urwaldregion protestieren gegen übermäßige Erhöhung der Stromkosten

  20.12.2005 Die Bevölkerung von Vilcashuamán (Ayacucho) brachte ihre Ablehnung gegenüber der übermäßigen Erhöhung der Strompreises von Seiten des Unternehmens Electrocentro zum Ausdruck und beschloss in einer Versammlung, die Rechnungen von November nicht zu begleichen, bis sich Vertreter des Unternehmens vor Ort einfinden und die Höhe des Rechnungsbetrages korrigieren. Die Stromverbraucher äußerten sich entrüstet darüber, dass das Unternehmen den Preis erhöht hat, ohne den monatlichen Verbrauch zu berücksichtigen, der von den Stromzählern angezeigt wird. Außerdem erklärten sie, dass die exzessive Erhöhung keinerlei Berechtigung hat, da das Unternehmen einen mangelhaften Service mit plötzlichen Stromausfällen leistet und außerdem in vielen Bereichen der Stadt die Straßenbeleuchtung nicht funktioniert. Daneben kam es in verschiedenen Ortschaften der zentralen Urwaldregion zu Protesten gegen Rechnungen des Unternehmens Electrocentro, in denen dieses die halbjährliche Vorauszahlung der Stromkosten fordert. In Villa Rica versammelten sich 150 Personen vor dem Büro von Electrocentro, um ihre Entrüstung zum Ausdruck zu bringen. Eine ähnliche Aktion gab es in Oxapampa, während in Satipo und Chanchamayo die Verbraucher einen Protestbrief unterzeichneten und dem Unternehmen übergaben.

Bauern von Cajamarca fordern mehr Mittel aus den Abgaben des Bergbaus
  22.12.2005 Rund 1000 Bewohner der verschiedenen Distrikte der Provinz Cajamarca versammelten sich zu einer Kundgebung vor dem Sitz der Provinzverwaltung in der Stadt Cajamarca, um die Überweisung der Gelder aus den Abgaben des Bergbaus an ihre Kommunen zu fordern. Die Bauern konzentrierten sich vor dem Rathaus und verhinderten, dass die Angestellten an ihren Arbeitsplatz gelangten, während sie gleichzeitig eine außergewöhnliche Sitzung des Provinzrates forderten. Nach dem Protest erklärte der Bürgermeister Emilio Horna, dass 30 % der Abgaben aus dem Bergbau diesen Kommunen zukommen wird.

Fischer von Chincha protestieren gegen Einschränkungen ihrer Fanggründe durch die Gasraffinerie von Camisea
  22.12.2005 Rund 500 Küstenfischer von Chincha in der Region Ica versammelten sich zu einer Kundgebung gegenüber dem Sitz des Gasunternehmens von Camisea, weil die Geschäftsleitung des Unternehmens sie daran hindert, in der Bucht Melchorita, wo die Gasraffinerie liegt, zu fischen. Diesbezüglich erklärte der Vorsitzende des Gremiums der Küstenfischer von Chincha, Carlos Quiroz, dass das Unternehmen ihnen über eine richterliche Anordnung eine Frist bis zum 26. Dezember gesetzt, in der sie noch in der Bucht fischen dürfen, ihnen jedoch bereits seit Anfang Dezember die Zufahrt versperrt. Die Fischer kündigten an, dass sie aus diesem Grunde zum 26. Dezember dort ausharren werden.

Bauarbeiter fordern mit Straßenblockade die Zahlung ihrer Gehälter
  23.12.2005 Die Arbeiter der Baustelle der Straße Páucar-Cabana-Huandobal in der Region Ancash blockierten die Straße, um die Zahlung ihrer Gehälter zu fordern. Wie sie informierten, haben sie von dem Unternehmen, das mit dem Bau beauftragt ist, seit mehr als vier Monaten kein Geld erhalten. Der Bau wird von der Zentralregierung über die Institution Provías und einem Privatunternehmen ausgeführt.

Streik der Angestellten von Panamericana Televisión Wegen Streik der Angestellten des Fernsehsender Panamericana Televisión fällt die Nachrichtensendung "24 Horas" aus
  23.12.2005 Rund 500 Techniker und Journalisten des Fernsehsenders Panamericana Televisión protestierten an der Kreuzung der Avenida Arequipa und der Jirón Alejandro Tirado gegenüber dem Hauptsitz des Unternehmens gegen die ausstehende Zahlung von Gehältern und traten in den Streik, sodass die Nachrichtensendung "24 Horas" ausfiel. Die Angestellten informierten, dass das Unternehmen mehr als 200 Beschäftigten das Gehalt von anderthalb Monaten in diesem Jahr, von sechs Monaten im Jahr 2003 und von zwei Monaten im Jahr 2004, sowie die Leistungszuschläge und die Sonderzahlungen für Betriebszugehörigkeit schuldet.

  24.12.2005 Die Angestellten des Fernsehsenders Panamericana Televisión setzten ihren Streik fort. Nur eine kleine Gruppe von Beschäftigten in der Redaktion nahm die Arbeit wieder auf, weil sie einen Vorschuss erhielten.

Bauern besetzen das Rathaus von Cajamarca aus Protest gegen Bergbaugesellschaft
  27.12.2005 Die Bewohner des Tals des Río Grande besetzten das Rathaus der Stadt Cajamarca, um die Festlegung der Grenzen eines Gebietes zu verlangen, dass derzeit von der Bergbaugesellschaft Yanacocha in Besitz genommen wurde. "Wir vertreten die Position, dass der Rat der Provinz Cajamarca ein für allemal die Grenzen für das Gebiet festlegt, das in der Stadtverordnung 02 definiert wird und derzeit praktisch Yanacocha dazu dient, sich auszudehnen ", erklärte ein Sprecher der Demonstranten. "Für uns handelt es sich um den letzten wasserführenden Bereich, der uns bleibt, wir wollen ein für allemal in Frieden leben und nicht in ständiger Sorge", betonte er.