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Soziale Proteste in Peru

SEPTEMBER 2005

STREIKS UND PROTESTE AN DEN UNIVERSTÄTEN
Die Dozenten der staatlichen Universitäten setzten ihren unbefristeten landesweiten Streiks fort, den sie am 4. Juli begonnen hatten, um von der Regierung die Einhaltung des Gesetzes zu verlangen, das ihnen die Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter garantiert. Parallel dazu traten an verschiedenen Universitäten die Verwaltungsangestellten in einen Streik für Lohnerhöhungen.

Demonstration von Universitätsdozenten in Chimbote Universitätsdozenten beschließen Fortsetzung ihres Streiks
  2.9.2005 Auf einer mehr als zehnstündigen Versammlung in Lima, wo sich Delegierte der Basis aus allen Landesteilen versammelten, beschlossen die Universitätsdozenten, ihren unbefristeten Streik nicht aufzuheben, bis die Regierung grünes Licht für die Erfüllung ihrer wichtigsten Forderung, der Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter, gibt. Damit lehnten sie die Ankündigung einer Gehaltserhöhung ab, die der Präsident Toledo überraschend am 24. August verkündet hatte, und bezeichneten sie als ein Versuch sie zu übertölpeln und zu täuschen. "Wir können nicht den Fehler begehen, Versprechen der Regierung zu akzeptieren, ohne dass diese schriftlich festgelegt sind", erklärte der Vorsitzende der Nationalen Föderation der Universitätsdozenten von Peru (Fendup), Víctor Aguilar Callo. Am gleichen Tag fanden neue Gespräche zwischen Vertretern der Föderation der Universitätsdozenten und des Finanzministeriums statt.

Proteste von Universitätsdozenten in Trujillo Gleichzeitig kam es zu Demonstrationen von streikenden Dozenten in verschiedenen Städten. In Trujillo demonstrierten Dozenten und streikende Verwaltungsangestellte der staatlichen Universität im Zentrum der Stadt, wo sie unter anderem die Straßen mit brennenden Reifen blockierten und sich eine Straßenschlacht mit der Polizei lieferten. In Huancayo gingen Hunderte von Dozenten auf die Straße und forderten den Rücktritt des Präsidenten Toledo wegen der Nichterfüllung seiner Versprechen, denn bei der Vereidigung des neuen Kabinetts im August hatte er die Angleichung der Gehälter der Dozenten versprochen. In Huanuco gaben Universitätsdozenten auf einer Kundgebung ihren Aktionsplan für die zweite Etappe des Streiks bekannt, für die sie radikale Kampfmaßnahmen ankündigten, wie die vollkommene Schließung der Universität und die Ausübung von Druck auf die Abgeordneten der Region, sowie auf die politischen Parteien, damit sie ihre Forderungen unterstützen. Die Dozenten der Gewerkschaft der Dozenten der Nationalen Universität des Altiplano (SIDUNA) in Puno blockierten am Vormittag die Hauptzufahrtsstraßen in die Stadt. Nach zwei Stunden hoben sich die Blockaden auf und marschierten in einer Protestdemonstration durch die Straßen der Stadt bis zum Rektorat der Universität, wo sie auf einer Kundgebung eine Radikalisierung ihres Streiks ankündigten.

Proteste der Universitätsdozenten in Ayacucho   5.9.2005 Rund 100 streikende Dozenten der Nationalen Universität San Cristóbal de Huamanga besetzten mehr als eine Stunde lang den Sitz der Präfektur von Ayacucho im Portal Constitución. Die Dozenten betraten kurz vor der Mittagszeit in kleinen Gruppen das Gebäude und verschlossen mit Ketten und Vorhängeschlössern die Türen, während sich die Gewerkschaftsführer zum Büro des Präfekten begaben, um ihm als Vertreter der Zentralregierung in der Region ihre Forderungen vorzutragen. Während des Gesprächs forderten sie ihn auf, sich mit der Abgeordneten Celina Palomino und anderen Funktionären der Zentralregierung in Verbindung zu setzen, damit sie im Parlament die Angleichung ihrer Bezüge befürworten.

  6.9.2005 In einer Protestaktion ketteten sich dreizehn Dozenten der Universität von Chiclayo am Gitterzaun der Kathedrale auf dem Hauptplatz der Stadt an. Gleichzeitig kündigten die Studenten der Universität an, dass sie Demonstrationen in den Straßen von Chiclayo und, falls notwendig, einen Protestmarsch in Lima durchführen werden, wenn die Regierung keine Lösung des Streiks der Dozenten anbietet, denn sie laufen Gefahr, das Semester zu verlieren. In Huánuco führte der Rektor der Nationalen Universität "Hermilio Valdizán", Edwin Ortega Galarza, einen Protestmarsch der Dozenten an, bei dem diese forderten, dass sie nicht nur Sonderzulagen zugesagt bekommen, die jederzeit rückgängig gemacht werden können, sondern die Gehälter an die der Richter angeglichen werden, wie es das Gesetz vorsieht.

  8.9.2005 Das Plenum des Kongresses bewilligte die Angleichung der Gehälter der Universitätsdozenten an die der Richter. Die Nationale Föderation der Universitätsdozenten von Peru (Fendup) beschloss jedoch, mit der Aufhebung ihres unbefristeten Streiks abzuwarten, bis der Präsident ein Dekret erlässt, dass die Angleichung der Gehälter in Gang setzt.

  10.9.2005 Die Regierung veröffentlichte den Beschluss des Parlaments, der grünes Licht für den Beginn der Angleichung der Gehälter der Universitätsdozenten an die der Richter gab, womit dieses in Kraft trat. Das Gesetz legt fest, dass die Angleichung über den Haushalt der jeweiligen Institutionen erfolgen soll und das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellen wird. Die Dozenten erklärten jedoch, dass sie ihren Streik nicht aufheben werden, bis sie den Inhalt des Gesetzes analysiert haben und sichergestellt ist, dass mit seiner Umsetzung sofort begonnen wird.
 
  12.9.2005 Der Präsident der Nationalen Föderation der Universitätsdozenten, Víctor Aguilar, erklärte, dass trotz des Beschlusses des Parlaments, die Angleichung der Gehälter der Universitätsdozenten an die der Richter wieder in Kraft zu setzen, die Universitätsdozenten ihren Streik noch nicht beendet haben, und informierte, dass für den 14. September eine Kundgebung zur Begrüßung von Delegationen aus dem Landesinneren vorgesehen ist und am 15. September eine Demonstration zum Regierungspalast stattfinden wird, um den Präsidenten aufzufordern, ein Dekret zu erlassen, mit dem der sofortige Beginn der Angleichung der Gehälter verfügt wird.

Zentraler Protestmarsch der Universitätsdozenten in Lima   14.9.2005 Delegationen aus Dozenten und Studenten von 28 staatlichen Universitäten des Landes versammelten sich erneut auf der Plaza Dos de Mayo in Lima, von wo aus sie in einer Protestdemonstration zum Wirtschaftsministerium zogen, um eine Antwort darauf zu verlangen, welche Haushaltsmittel für die angekündigte Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter zur Verfügung gestellt werden. Danach marschierten sie zum Kongress, wo sie forderten, dass das Parlament ein Gesetz verabschiedet, mit dem der Prozess abgesichert wird. Sprecher der Dozenten kritisierten, dass die Regierung bezüglich der Angleichung ihrer Gehälter keine klare Position bezogen hat, denn sie hat nicht festgelegt, welche Haushaltsmittel dafür verwendet werden und wo diese herkommen sollen. Außerdem brachten sie zum Ausdruck, dass sie die Absicht der Regierung Toledo ablehnen, ihnen lediglich Sonderzahlungen zu gewähren, da dies nicht gleichbedeutend mit der Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter ist.


  15.9.2005 Nachdem der Vizepräsident David Waisman in Abwesenheit des Präsidenten Toledo ein Regierungsdekret unterzeichnete, mit dem die Angleichung der Gehälter der Dozenten der staatlichen Universitäten an die der Richter eingeleitet wurde, kündigte Víctor Aguilar, der Vorsitzende der FENDUP, des Gremiums, in dem die Dozenten im ganzen Land organisiert sind, an, dass die Dozenten ihren zwei Monate zuvor begonnenen Streik beenden und am Montag, den 19. September die Arbeit wieder aufnehmen werden. Währenddessen versicherten die Dozenten der Universität von Ayacucho während eines Protestmarsches durch das Zentrum der Stadt, dass sie den Streik fortsetzen werden, da die Resolution, mit der die Angleichung der Gehälter angeordnet wird, keinerlei Termine festlegt und nur die Bildung eines Komitees zur Einleitung des Prozesses vorsieht. Víctor Cárdenas, Mitglied des Komitees der Einheitsgewerkschaft der Universität San Cristobal de Huamanga (SUD-UNSCH) erklärte, dass der Vertreter der FENDUP voreilig die Aufhebung des Streiks erklärt habe. "Wir haben das Dekret analysiert und festgestellt, dass es sich lediglich um die Kopie von zwei Artikeln des Gesetzes 28603 handelt", merkte er an und präzisierte, dass das neue Dekret 121, dass der Vizepräsident David Waisman unterzeichnet hat, Artikel enthält, mit denen der Angleichung der Gehälter der Universitätsdozenten Hindernisse in den Weg gelegt werden.
 

Verwaltungsangestellte der Universität von Puno besetzten das Büro des Abgeordneten Gustavo Pacheco
  8.9.2005 Rund 300 streikende Verwaltungsangestellte der Nationalen Universität des Altiplano (UNA) von Puno besetzten den Parteisitz und das lokale Büro des Abgeordneten Gustavo Pacheco (FIM), um den Parlamentarier aufzufordern, dass er sich im Parlament gegen die Verabschiedung des neuen Rahmengesetzes für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ausspricht. 

  10.9.2005 Die Verwaltungsangestellten der staatlichen Universitäten folgten einem Vorschlag ihrer nationalen Gewerkschaftsführung und beschlossen die Aussetzung ihres landesweiten Streiks, weil dieser von vielen mit der Kampfmaßnahme der Dozenten verwechselt wird. Sie versicherten jedoch, dass sie ihre Forderungen weiterverfolgen werden.



STREIKS UND PROTESTE DER BESCHÄFTIGTEN IM GESUNDHEITSWESEN
Die Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums führten ihren unbefristeten landesweiten Streik weiter, mit dem sie für Gehaltserhöhungen und die Festanstellung von befristet Beschäftigten kämpften. Parallel dazu kam es zu Warnstreiks und Protestaktionen anderer Berufsgruppen im Gesundheitswesen , darunter den Krankenpflegerinnen der Armeekrankenhäuser, die höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen forderten.

Demonstration von Krankenschwestern in Piura Krankenschwestern radikalisieren ihren landesweiten unbefristeten Streik
  2.9.2005 Die Krankenschwestern des Gesundheitsministeriums radikalisierten in allen Landesteilen ihren Streik für die Angleichung ihrer Gehälter an die der Krankenschwestern der Sozialversicherung. In Piura zogen sich die Krankenpflegerinnen aus den Gesundheitsstationen der Randgebiete und ländlichen Gegenden der Provinz Piura zurück, während in den Krankenhäusern Santa Rosa und Chulucanas nur noch die Notaufnahme, die Pflegestationen und die kritischen Bereiche besetzt waren. Am Vormittag beteiligten sich rund 40 Krankenschwestern aus verschiedenen Teilen des Departements an einer Kundgebung gegenüber dem Krankenhaus Santa Rosa und an einem Protestmarsch durch das Zentrum der Stadt. In Arequipa beklagten sich die Patienten, weil die Zahl der Krankenpflegerinnen reduziert worden war und nur noch eine Notbesetzung arbeitete, die sich um die stationären Patienten kümmerte. Von den sechs vorhandenen Operationssäelen funktionierte nur einer für akute Notfälle. Im Regionalkrankenhaus Eleazar Guzmán Barrón nahm die Behandlung in den verschiedenen ambulanten Abteilungen um 40 Prozent ab, alle Operationen bis auf akute Notfälle wurden abgesagt, die Zahl der stationären Patienten wurde auf ein Minimum reduziert und der größte Teil der medizinischen Dienste eingestellt.

  5.9.2005 Die Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger des Gesundheitsministeriums forderten die Vermittlung des Kardinals Juan Luis Cipriani, um eine Lösung für ihre Forderungen zu finden und ihren bereits 20 Tage dauernden Streik zu beenden. Eine Delegation der Streikenden fand sich im Sitz des Erzbischofs von Lima ein, um mit Cipriani Thorne zu sprechen. Als ihnen dies verwehrt wurde, zogen sie zur Kirche San Francisco im Zentrum von Lima und besetzten diese als Ausdruck des Protestes. Eine Gruppe von Streikenden begann einen Hungerstreik. Die Generalsekretärin der Gewerkschaft der Krankenpflegerinnen, Zoila Cotrina, beklagte das Desinteresse der Regierung an der Erfüllung ihrer Forderungen, insbesondere des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen, das es nicht für nötig befand, einen Vertreter zu den Verhandlungen zu entsenden, die im Sitz des Gesundheitsministeriums stattfanden.

Proteste der Krankenpflegerinnen in Lima   6.9.2005 Als Teil ihres bereits 27 Tage andauernden unbefristeten Streiks setzten die Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums ihre zwei Tage zuvor begonnene Mahnwache in der Kirche San Francisco im Zentrum von Lima fort. Mit Schildern, Kerzen, Fackeln, Töpfen und einem aus Karton nachgebildeten Sarg hielten mehr als 100 Krankenschwestern vor der Kirche eine Kundgebung ab und kündigten an, dass sie die Besetzung der Kirche und den Hungerstreik fortsetzen werden, bis die Regierung grünes Licht für die Angleichung ihrer Gehälter an die der Krankenpflegerinnen der Sozialversicherung gibt. In Tacna blockierten streikende Krankenpflegerinnen die Straße Tacna - Arica auf der Höhe des Grenzübergangs Santa Rosa, nachdem sie von der Ergebnislosigkeit der Verhandlungen in Lima erfahren hatten.


Proteste der Krankenpflegerinnen in PiuraDie Krankenschwestern der staatlichen Krankenhäuser von Piura begannen, zu radikaleren Protestaktionen überzugehen. Am Vormittag zog eine Gruppe von Krankenpflegerinnen zum Sitz des lokalen Komitees für Gesundheit (CLAS) der Stadt und besetzte das Gebäude, indem sie mit Spruchbändern und Schildern den Eingang blockierten. Danach zogen sie zum CLAS La Unión und CLAS Sechura, wo sie ähnliche Aktionen durchführten. Die Generalsekretärin der Gewerkschaft der Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums von Piura, Blanca Abad Quiroga, kritisierte, dass in der Verhandlungsrunde, die gebildet wurde, kein Vertreter des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen vertreten war und deshalb keine Beschlüsse über Gehaltserhöhungen und weniger noch über die Angleichung ihrer Gehälter an die der Krankenschwestern der Sozialversicherung gefasst werden konnten.

Proteste der Krankenschwestern in Chimbote   9.9.2005Die Krankenschwestern der staatlichen Krankenhäusern und Gesundheitsstationen von Chimbote führten als Teil der Verschärfung ihrer Kampfmaßnahmen einen Sternmarsch ins Zentrum der Stadt durch. Währenddessen setzten die Krankenpflegerinnen in Lima den Hungerstreik und die Mahnwache in der Kirche San Francisco fort.


Proteste der Krankenschwestern in Ayacucho 10.9.2005 Die Generalsekretärin der Gewerkschaft der Krankenschwestern des Gesundheitsministeriums, Zoila Cotrina, kündigte nach einmonatigem Streik an, dass sich die Krankenpflegerinnen nach und nach vollständig aus den Krankenhäusern zurückziehen werden. Zoila Cotrina erklärte, dass die Regierung den Streik scheinbar nicht ernst nimmt und bezeichnete das Angebot des Gesundheitsministeriums einer Gehaltserhöhung von 50 Soles pro Monat als "schlechten Scherz". In Ayacucho schlossen sich die Krankenpflegerinnen dem landesweiten Streik an und versammelten sich zu einem massiven Hungerstreik, der von einer Kundgebung gegen die Zentralregierung begleitet wurden, im Eingangsbereich des Regionalkrankenhauses.

  12.9.2005 Die Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums zogen sich nach 33 Tagen Streik aus dem Spezialinstitut für Neurologie Oscar Trelles in Lima vollständig zurück und übergaben die Schlüssel der Staatsanwaltschaft. Sie machten für diese Maßnahme die Gesundheitsministerin Pilar Mazzetti verantwortlich, weil sie sich nicht ausreichend um eine Lösung des Streiks bemüht habe. Wie Eliana Florencia, Gewerkschaftsvertreterin der Krankenschwestern, informierte, blieb in dem besagten Krankenhaus nur eine kleine Gruppe von Kollegen, die sich dem Streik nicht angeschlossen haben, zurück, um Notfälle zu versorgen. 

Proteste der Krankenschwestern in Lima   13.9.2005 Die Krankenschwestern des Gesundheitsministeriums machten ihre Drohung wahr und zogen sich aus zwei weiteren Krankenhäusern in Lima zurück, dem Krankenhaus Arzobispo Loayza und dem Kinderkrankenhaus. Die Gewerkschaftsführerin Lourdes Castillo erklärte, dass lediglich in der Notaufnahme und der Intensivstation einige Krankenschwestern weiter ihren Dienst versehen. Im Inneren des Landes setzten die Krankenpflegerinnen ihre Protestaktionen fort. In Arequipa begann eine Gruppe von zehn Krankenschwestern vor dem Eingang der Kathedrale einen Hungerstreik. Sie forderten, dass der Präsident Alejandro Toledo unverzüglich auf ihren Forderungskatalog reagiert, und erklärten, dass sie ihren Kampf weiterführen werden, bis ihre Forderungen durchgesetzt sind. In Abancay besetzten rund 40 Krankenpflegerinnen die Präfektur von Apurímac.

Daneben solidarisierten sich die Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger der Armeekrankenhäuser mit dem Streik ihrer Kolleginnen vom Gesundheitsministerium und präsentierten ihrerseits ihre Forderungen. Cecilia Bendezú, Vertreterin der Gewerkschaft der Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger der Armee, erklärte die uneingeschränkte Unterstützung des Streiks ihrer Kollegen vom Gesundheitsministerium durch ihr Gremium. In Erklärungen an die Presse informierte Bendezú, dass der Direktor des Militärkrankenhauses, General Gallardo, ihre Forderungen angehört und ein diesbezügliches Schreiben weitergeleitet hat, doch von der Direktion für Gesundheitswesen der Armee keine Reaktion kam. Sie kündigte an, dass sie am 14. September einen zweistündigen Warnstreik gegenüber dem Sitz der Institution durchführen werden, da diese keinerlei Gesprächsbereitschaft gezeigt hat.

  14.9.2005 In Tacna radikalisierten die Krankenschwestern des Gesundheitsministeriums mit einem Hungerstreik einer Gruppe von sechs Krankenschwestern vor dem Eingang des Regionalkrankenhauses Hipólito Unanue ihre Kampfmaßnahmen.

  15.9.2005 Die Gesundheitsministerin Pilar Mazzetti stellte den Krankenschwestern der staatlichen Krankenhäuser am 37. Tag ihres unbefristeten Streiks, ein Ultimatum, indem sie diese aufforderte, bis spätestens Montag, den 19. September, die Arbeit wieder aufnehmen, und drohte damit, andernfalls neues Personal einzustellen, um sie zu ersetzen. Mazzetti erklärte, dass die Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums zwischen 1.739 Soles (im Landesinneren) und 2.549 Soles (im Lima) verdienen, sehr viel mehr als ihre Kollegen im Privatsektor, deren Durchschnittsgehalt 1300 Soles beträgt. Des Weiteren bot sie eine Gehaltserhöhung in Form einer Sonderzahlung von 50 Soles für die Krankenpflegerinnen in Lima und von 170 Soles für die in der Provinz an und stellte die allmähliche Festanstellung des Personals mit Zeitverträgen in Aussicht. Außerdem versicherte sie, dass in Kürze das Parlament die Reglementierung für den Wechsel der Beschäftigungsgruppe verabschieden wird, die es den Hilfspflegerinnen und Technikern ermöglicht, auf die Stelle von Krankenpflegerinnen zu wechseln, wenn sie die entsprechende Ausbildung vorweisen können, was ein höheres Gehalt beinhalten würde. Die Gewerkschaft der Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums lehnte den Vorschlag der Ministerin ab. Die Generalsekretärin erklärte jedoch ihre Bereitschaft, die Gespräche für eine Lösung des Konflikts fortzusetzen.

Proteste von Krankenschwestern in PiuraIn Piura demonstrierten Krankenpflegerinnen, Hebammen, Zahnärzte und medizinisch-technische Assistenten des Gesundheitsministeriums erneut im Zentrum der Stadt und blockierten eine halbe Stunde lang den Verkehr auf der Brücke Sánchez Cerro. Während ihrer Protestaktion verbrannten sie eine Puppe, die den Wirtschaftsminister Fernando Zavala darstellte und trugen einen schwarzen Sarg mit dem Namen der Ministerin Pilar Mazetti durch die Straßen, die sie beschuldigten, eine "Ministerin der Ärzte" zu sein, jedoch nicht der Krankenpflegerinnen.


  16.9.2005 Aufgrund der Wiederaufnahme der Gespräche mit der Regierung schoben die Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums den vollständigen Rückzug aus weiteren Krankenhäusern um 48 Stunden auf. Die Gewerkschaftsführerin Milagros López versicherte jedoch, dass der unbefristete Streik und der Hungerstreik fortgesetzt werden, da noch nichts beschlossen ist. Sie unterstrich einmal mehr, dass die angebotene Gehaltserhöhung von 50 Soles "vollkommen unzureichend" ist und beklagte, dass die Regierung die Krankenpflegerinnen in Lima diskriminiert, indem sie nur den Krankenpflegerinnen in den Provinzen Sonderzuschläge gewähren will.
  
  17.9.2005 Nach einer Einigung mit der der Regierung beendeten die
Krankenschwestern des Gesundheitsministeriums nahc 38 Tagen ihren unbefristeten Streik für Gehaltserhöhungen. Die Übereinkunft kam nach mehr als 30-stündigen Verhandlungen zwischen der Generalsekretärin der Gewerkschaft der Krankenpflegerinnen des Gesundheitsministeriums, Zoila Cotrina, dem kommissarischen Präsidenten, David Waisman, und der Gesundheitsministerin Pilar Mazzetti zustande. An den Gesprächen nahm als Vermittler der emeritierte Bischof von Chimbote, Luis Bambarén, teil. Die Vereinbarung umfasst sechs Punkte und sieht unter anderem vor, dass Vertreter der Regierung und der Krankenpflegerinnen im Januar 2006 zusammenkommen, um einen Vorschlag über schrittweise Gehaltssteigerungen zu erarbeiten. Zu diesem Zweck werden das Gesundheitsministerium und die Gewerkschaft der Krankenpflegerinnen innerhalb von 30 Tagen zwei Gesetzesentwürfe vorlegen, in denen die Anpassung der Gehälter und die Möglichkeit der Festanstellung von befristet Beschäftigten detailliert werden sollen.

Esalud hält sich nicht an die Übereinkunft mit dem Medizintechnikern
  4.9.2005 Die Sekretärin für Öffentlichkeitsarbeit der Gewerkschaft der Medizintechniker von EsSalud, Rosario Almora, beklagte, dass die Führung der Sozialversicherung (EsSalud) mit Vorwänden die Erfüllung der Verienbarungen, die anlässlich des Streiks vom Juli getroffen wurde, verzögert. Damals waren beide Parteien übereingekommen, als ersten Schritt für die Höherstufung dieser Berufsgruppe eine technische Kommission zu bilden, die die Arbeit der Medizintechniker bewertet und Vorschläge zu ihrer Einstufung macht. Wie sie erklärte, wird in der entsprechenden Resolution, die die Führung der Institution am 24. August veröffentlichte, die Bildung der Kommission innerhalb von 48 Tagen verfügt, und nicht von 15 Tagen, wie vereinbart worden war. Mit dieser Verzögerung versucht Essalud zu Lasten der Medizintechniker Zeit zu gewinnen, damit die höhere Einstufung und die anstehende Gehaltserhöhung nicht mehr in das laufende Geschäftsjahr fallen.

Warnstreik der Krankenschwestern der Armeekrankenhäuser in LimaWarnstreiks der Krankenpflegerinnen der Armeekrankenhäuser
  14.9.2005 Die rund 450 Krankenpflegerinnen des Armeekrankenhauses in Lima legten zwei Stunden lang die Arbeit nieder, um Gehaltserhöhungen zu fordern. Laut Erklärungen der Generalsekretärin der "Allgemeinen Gewerkschaft der Krankenpflegerinnen der peruanischen Armee", Cecilia Bendezú, garantiert ihnen das im Jahre 2002 verabschiedete Gesetz für Pflegeberufe (27669) das Recht auf eine angemessene Bezahlung. "Und das mehr noch, wenn man bedenkt, dass wir Sonderregelungen für Notsituationen unterworfen sind, d. h., dass wir in jenen Krankenhäusern arbeiten, die verpflichtet sind, jeden Patienten zu behandeln, der bei einer Naturkatastrophe oder einem bewaffneten Konflikt verletzt worden ist", " fügte sie hinzu. Sie kündigte an, dass ihr Gremium am Mittwoch, den 21. September, einen 24-stündigen Warnstreik durchführen wird, und schloss einen unbefristeten Streik nicht aus, wenn die Regierung auf ihre Forderungen nicht eingeht.

  21.9.2005 Die Gewerkschaft der Krankenpflegerinnen der Armee von Peru (SINEEP) trat in einen 24-stündigen Warnstreik, in dessen Verlauf sich die Krankenpflegerinnen zu einer Kundgebung vor dem Sitz des Verteidigungsministeriums in Lima versammelten, um ihren Forderungen Gehör zu schaffen: die Angleichung ihrer Gehälter an die ihrer Kollegen der Krankenhäuser der Sozialversicherung und des Gesundheitsministeriums, die Bezahlung von 10 bis 12 Bereitschaftsdiensten und Nachtwachen und außerordentlichen Zulagen für Pflegetätigkeit.

Proteste von Angestellten der staatlichen Krankenhäuser in Trujillo Warnstreiks und Proteste von medizinischem Fachpersonal und Verwaltungsangestellten des Gesundheitsministeriums
Die Ärzte und Verwaltungsangestellten von neun Krankenhäusern und mehr als 120 Gesundheitsstationen der Zone 1 in Lima traten in einen 24-stündigen Warnstreik, um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Zuschläge für Bereitschaftsdienste und die Absetzung des Direktors der Direktion des Gesundheitsministeriums Lima Ost, Luis Vergara, zu fordern, den sie der Misswirtschaft beschuldigten.

In Trujillo gingen Vertreter der Fachschulen für die Ausbildung von Hebammen, Apothekern und anderem medizinischem Fachpersonal auf die Straße, um gegen das Gesetz zur Festanstellung von medizinischem Personal des Gesundheitsministeriums zu protestieren, das mit seiner Veröffentlichung in der staatlichen Tageszeitung "El Peruano" in Kraft trat. Die Generalsekretärin der Einheitsgewerkschaft der Hebammen von La Libertad, Cecilia Lozada Sánchez, brachte ihre Entrüstung über die Veränderung des ursprünglichen Gesetzesentwurfes zum Ausdruck, die bewirkt haben, dass lediglich 15 % des Personals mit Zeitverträgen die Möglichkeit der Festanstellung hat, und forderte, dass alle Beschäftigten, die mehr als zwei Jahre mit befristeten Verträgen in den Institutionen des Gesundheitsministeriums arbeiten, eine Festanstellung erhalten. Sie warnte, dass sie zu radikaleren Protestmaßnahmen bis hin zu einem landesweiten Streik greifen werden, wenn ihre Forderungen nicht schnell erfüllt werden.


Die Protestwelle im Gesundheitswesen geht weiter
  22.9.2005 Mit einer Protestkundgebung vor dem Gesundheitsministerium in Lima und einem Demonstrationszug zum Kongress der Republik forderten Krankenpflegerinnen, Zahnärzte und anderes medizinisches Fachpersonal ihre Einbeziehung in das Gesetz zur Festanstellung von befristet Beschäftigten, das einige Tage zuvor vom Parlament verabschiedet worden war. Die Demonstranten kritisierten, dass mit dem derzeitigen Gesetz nur die Ärzte eine Chance auf Festanstellung haben, während andere Berufsgruppen größtenteils ausgeschlossen werden. In der Region Puno legten mehr als 3500 Beschäftigte des Gesundheitsministeriums die Arbeit nieder, um die Außerkraftsetzung des Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst zu fordern, da dieses den Kündigungsschutz aufweicht, wie der Generalsekretär des regionalen Exekutivkomitees der Einheitsgewerkschaft der Beschäftigten des Gesundheitswesens, Américo Velásquez Miranda, erläuterte. Mit der Protestaktion forderten die Angestellten außerdem die Festanstellung der Beschäftigten, die auf der Basis von Zeitverträgen arbeiten, sobald die finanziellen Mittel für die Umsetzung des Gesetzes zur Festanstellung von befristet Beschäftigten vorhanden sind, die Erhöhung des Gesundheitsetats auf 7 % des Bruttoinlandsprodukts für das Jahr 2006, die sofortige Absetzung des Direktors der Regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums und die sofortige Einleitung eines öffentlichen Bewerbungsverfahrens für die Direktorenstellen des Gesundheitsministeriums. Gleichzeitig begannen die befristet Beschäftigten verschiedener Berufsgruppen des Gesundheitsministeriums einen 48-stündigen Warnstreik, mit dem sie die Anwendung des Gesetzes zur Festanstellung Nr. 28498 forderten, dass die Festanstellung von 100% der längerfristig Beschäftigten vorsieht, während die kürzlich beschlossene Resolution 019 - 2005 85 % von ihnen ausschließt. Die Streikenden kündigten radikalere Maßnahmen einschließlich eines landesweiten Streiks an, falls die Regierung nicht auf ihre Forderungen eingeht.



PROTESTE DER TRANSPORTUNTERNEHMEN
Die Beschäftigten der Transportunternehmen setzten an verschiedenen Orten ihre Proteste gegen die Erhöhung der Tarife für die staatlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung gegen Verkehrsunfälle (SOAT), die übermäßige finanzielle Belastung durch Steuern, staatliche Auflagen und Bußgelder und die hohen Benzinpreise fort. Ihren Höhepunkt erreichten die  Proteste mit einem nationalen Streik der Transportunternehmen, der in weiten Landesteilen den Verkehr lahmlegte.


Transportunternehmen legen Huacho lahm
  12.9.2005 Aufgrund eines 24-stündigen Streiks, zu dem die Front zur Verteidigung der Interessen der Transportunternehmen von Huaura und Huacho aufgerufen hatte, war die Provinz Huacho in der Region Lima lahm gelegt. Der Streik wurde von 90 % der Transportunternehmen befolgt. Die Beschäftigten von mehr als 30 Transportunternehmen, darunter Betreiber von Sammeltaxis, Kleinbussen und Mopedtaxis, blockierten die Panamericana und verhinderten die Zufahrt nach Huaura und den Distrikten Barranca, Sayán, Masore und Végueta. Geschäfte und Märkte blieben geschlossen. Gegen Mittag kam es zur einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen Streikenden und der Polizei, als diese die Straßenblockaden aufhob. Dabei wurden 20 Demonstranten verhaftet. Mit dem Streik forderten die Transportunternehmen die Abschaffung der Gebühren für die Beförderungslizenz, die Rücknahme von Bußgeldbescheiden, sowie die Absetzung des Vorsitzenden der Kommission für Wirtschaft und des Bürgermeisters von Huaura, Guillermo Agüero.

Fahrer von Sammeltaxis protestieren gegen Verordnung der Stadtverwaltung von Lima
  12.9.2005 Hunderte von Fahrern der Vereinigung der Unternehmen von Sammeltaxis von Lima zogen ohne ihre Fahrzeuge zum Rathaus der Stadt, um ihre Ablehnung gegen eine kürzlich erlassene Verordnung zum Ausdruck zu bringen, die verfügt, dass Sammeltaxis, die nicht die vorgeschriebene gelbe Farbe haben und im Register des öffentlichen Nahverkehrs von Lima (SETAME) eingeschrieben sind, nicht im Zentrum der Stadt verkehren dürfen.
 
Streik der Transportunternehmen am 19. September 2005 Streik der Transportunternehmen am 19. September 2005Landesweiter Streik der Transportunternehmen
  19.9.2005 Die Transportunternehmen in großen Teilen des Landes traten in einen 48-stündigen Streik, um unter anderem die Senkung der selektiven Verbrauchssteuer, der Benzinpreise und der Tarife für die staatlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung gegen Verkehrsunfälle (Soat) zu fordern. Während sich in Lima aufgrund von Differenzen der Gremien der Transportunternehmen die Einschränkung des öffentlichen Verkehrs nur in einigen Außenbezirken bemerkbar machte, war der Streik in den meisten Regionen im Landesinneren total. In Cusco, Chimbote, Huaraz, Piura, Huancayo und anderen Städten verkehrten weder Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs noch Fernbusse und Lastwagen für den Gütertransport. In Cusco blockierten die Beschäftigten der Transportunternehmen die wichtigsten Straßen der Stadt und die Fernstraße nach Abancay. Mindestens 80% der Stadt war lahmgelegt, während Polizisten durch die Straßen patrouillierten und den Flughafen Velasco Astete sicherten, um mögliche Ausschreitungen oder die Besetzung des Flughafens zu verhindern. Auch in Arequipa war der öffentliche Nahverkehr in den Vormittagsstunden eingeschränkt, und die Bevölkerung musste lange Fußmärschen auf sich nehmen, um ins Zentrum der Stadt zu gelangen. Desgleichen war der Personen- und Gütertransport in der Stadt Tacna an der chilenischen Grenze eingeschränkt.

Streik der Transportunternehmen am 19. September 2005Was den Norden des Landes anging, so war in Chimbote der Streik total. Es gab weder öffentlichen Nahverkehr noch Gütertransport, und die Fernbusse stellten den Verkehr ein, sodass Hunderte von Passagieren in den Busbahnhöfen festsaßen. Die Straße zur Schlucht von Conchucos war seit den frühen Morgenstunden von Streikkommandos blockiert, die noch nicht einmal die Durchfahrt von Privatfahrzeugen erlaubten. In den Städten Trujillo, Chiclayo und Piura schlossen sich 90% der Transportunternehmen dem Streik an, und nur die Mopedtaxis, die allerdings in diesen Städten nicht im Stadtzentrum verkehren dürfen, deckten den öffentlichen Nahverkehr ab. In Huancayo, wo zu einem unbefristeten Streik aufgerufen worden war, und in Huacanvelica war der Streik ebenfalls total. Da es keinerlei öffentliche Verkehrsmittel gab, versuchte die Bevölkerung seit den frühen Morgenstunden mit Fahrrädern, Mopeds  oder zu Fuß an ihren Arbeitsplatz oder in die Schule zu gelangen. Um 14 Uhr versammelten sich die Beschäftigten der Transportunternehmen, unterstützt von der Führung der Lehrergewerkschaft SUTEP und sozialen Organisationen, zu einer Kundgebung gegenüber dem Sitz der Regionalregierung von Junín, deren Präsidenten sie aufforderten, bei der Zentralregierung für ihre Forderungen einzutreten. Auch in Cerro de Pasco war der öffentliche Personen- und Güterverkehr vollkommen lahmgelegt.

  20.9.2005 Wie am Vortag war durch den Streik der Transportunternehmen der öffentliche Verkehr in zahlreichen Städten des Landes lahmgelegt, während in Lima der Ausstand kaum mehr zu spüren war. Vor allem die Transportunternehmen im Norden und im Zentrum des Landes hielten die Protestaktion bis zum Ablauf der 48 Stunden aufrecht. So blockierten beispielsweise in Chimbote Hunderte von Beschäftigten der Transportunternehmen die Panamericana Nord und hinderten rund 3000 Passagiere der Fernbusse am Antritt ihrer Reise, und auch in der Stadt gab es keinerlei öffentliche Verkehrsmittel.

  22.9.2005 Nach mehrstündigen Verhandlungen mit den Vertretern der Regionalregierung und der Unterzeichnung einer schriftlichen Vereinbarung mit dem Vizepräsidenten David Waisman beendeten die Gremien der Transportunternehmen von Huancayo ihren unbefristeten Streik für die Senkung der Tarife der Soat. Nach der Einigung normalisierte sich der Nah-, Fern- und Güterverkehr auf der Carretera Central, der Fernstraße in die Zentralanden.


Proteste von Taxifahrern in LimaTaxifahrer protestieren in Lima gegen Verordnungen des Stadtrats
  29.9.2005 In Lima zogen mehr als 100 Taxifahrer zum Sitz der Defensoría del Pueblo (des Ombudsmanns), zum Kongress und zum Rathaus, um schriftliche Beschwerden über die überhöhten Kosten der Haftpflichtversicherung gegen Verkehrsunfälle (297 Soles ), der Fahrzeugsteuer SAT (240 Soles), der Registrierung der Lizenz (198 Soles) und die hohen Benzinpreise (durchschnittlich 15 Soles pro Gallone) zu hinterlegen. Der unmittelbare Anlass des Protests war der Ablauf der Frist für die medizinischen Untersuchungen, zu denen sie die Stadt Lima als Voraussetzung für die Erteilung einer Lizenz verpflichtet hat. Laut Hernán Mendieta, dem Vertreter der Kommission der Taxifahrer, ist der Zwang zu diesen Untersuchungen, die 24 Soles kosten, als Voraussetzung dafür, dass sie arbeiten dürfen, ein Attentat gegen den Rechtsstaat, denn das allgemeine Gesundheitsgesetz legt fest, dass keine Behörde eine Gesundheitsbescheinigung als Voraussetzung für die Ausübung einer Arbeit verlangen darf. Er fügte hinzu, dass außerdem die Untersuchungen, denen sich die Taxifahrer unterziehen müssen, identisch mit denen sind, die sie bereits bei der Erteilung der Fahrerlaubnis absolviert haben.

  31.9.2005 Der Direktor für städtischen Nachverkehr der Stadt Lima, Javier Baraybar, informierte, dass die Stadt die Frist für die ärztliche Untersuchung für Taxifahrer als Vorbedingung für die Vergabe von Lizenzen um 30 Tage verlängert hat.



KÄMPFE ZUR VERTEIDIGUNG DER NATÜRLICHEN RESSOURCEN
Der Kampf für die Verteidigung der natürlichen Ressourcen äußerte sich weiter in Form von Protestaktionen und regionalen Streiks. Ein Ereignis von landesweiter Bedeutung waren regionale Streiks in verschiedenen Landesteilen gegen die geplante Privatisierung der Trinkwasserversorgung. Daneben gab es weitere Proteste gegen die Umweltverschmutzung durch Bergbauunternehmen, insbesondere in der Region Piura, wo der Konflikt der Bevölkerung mit dem  britischen Unternehmen Majaz - Monterrico Metals weiterhin ungelöst blieb. Gleichzeitig kam es in Cajamarca, wo mit einer öffentlichen Kundgebung der Jahrestag der erfolgreichen Verteidigung des Berges Quillish begangen wurde, zu neuen Protesten gegen die Aktivitäten des Bergbauunternehmens Yanacocha.  In Huancavelica protestierte die Bevölkerung gegen das Bergbauunternehmen Doe Run, und am Ende des Monats begann die Bevölkerung der Region Ucayali mit Kampfmaßnahmen für eine Beteiligung an den Einnahmen der Regierung aus dem Erdgasabbau von Camisea.

Baurern in CajamarcaFestakt zur Erinnerung an die Verteidigung des Berges Quilish in Cajamarca

  2.9.2005 Mit einem symbolischen Festakt an der Straße Cajamarca-Bambamarca erinnerten die Dorfgemeinschaften der Region an den Jahrestag ihres erfolgreichen Kampfes gegen die Pläne des Bergbauunternehmens Newmont, die Goldvorkommen am Berg Quilish auszubeuten. Iván Salas, Vizepräsident der Einheitsfront zur Verteidigung der Umwelt erklärte, dass es sich um ein wichtiges Datum handelt, weil damit erstmals erreicht wurde, dass die soziale Verantwortung Vorrang vor dem Bergbau erhält.

Erste geplante Verhandlungsrunde zwischen den Parteien im Konflikt um das Bergbauunternehmen Majaz wurde abgesagt
  9.9.2005 Das Treffen zwischen der Kommission des Ministeriums für Energie und Bergbau, den Bürgermeistern von Ayabaca, Huancabamba (Piura) und San Ignacio (Cajamarca), sowie den Führern der Bauernwachen dieser Provinzen fand nicht statt, da die Regierungskommission entschied, nicht nach Huancabamba zu reisten, weil die Vertreter von Ayabaca ihre Teilnahme an dem Treffen abgesagt und um eine Verlegung des Termins gebeten hatten. Währenddessen protestierten auf dem Hauptplatz von Huancabamba mehr als 1000 Bauern aus den Dorfgemeinschaften Segundo y Cajas und Quispampa, die in die Stadt gekommen waren, um Zeugen der Verhandlungen zu sein, energisch gegen die Nichtanwesenheit der Regierungskommission, die sie als Affront empfanden.

24.9.2005  Die Ortsbesichtigung, mit der sich Behördenvertreter, Dorfgemeinschaften und Bauernwachen von Piura und Cajamarca über Einzelheiten des Bergbauprojekts Rio Blanco des Bergbauunternehmens Majaz informieren wollten, wurde ein weiteres Mal verschoben. Dieses Mal erfolgte der Aufschub aufgrund eines Ersuchens von Carlos Martínez Solano, Bürgermeister von San Ignacio (Cajamarca) und Präsident der "Vereinigung der Bürgermeister für nachhaltige Entwicklung der Nordgrenze von Peru", der angab, dass er an dem Tag bereits andere Verpflichtungen habe.

  28.9.2005 Rund 3000 Bewohner der Provinz Huancabamba (Piura), die in den Bauernwachen organisiert sind, demonstrierten in den Straßen der Stadt gegen die Aktivitäten des Bergbauunternehmens Majaz in der Region. Die Bauern erklärten, dass sie mit dem 24-stündigen Streik nicht einverstanden sind, zu dem ihre Führer und die Bürgermeister von Huancabamba, Ayabaca und San Ignacio aufgerufen hatten, und beschlossen stattdessen einen unbefristeten Streik, dessen Termin noch vereinbart werden wird. Außerdem forderten sie die Bildung einer Kommission, die den Tod von zwei Bauern durch die Polizei im Mai untersucht.

Protestmarsch gegen das Bergbauunternehmen Yanacocha in CajamarcaBewohner von Cajamarca protestieren gegen das Bergbauunternehmen Yanacocha
  15.9.2005 Mit einer Massendemonstration protestierten die Einwohner der Distrikte Baņos del Inca, Llacanora, la Encaņada de Cajamarca und der Ortschaft Otuzco in Cajamarca gegen das Bergbauunternehmen Yanacocha, dass sie beschuldigten, der Hauptverursacher für den Wassermangel in der Region zu sein. Laut dem Bürgermeister von Baņos del Inca, José Pajares Abanto, hat die Riesenmenge an Wasser, die das Bergbauunternehmen für das Waschen der Erze verbraucht, Bäche, Lagunen und sogar Flüsse ausgetrocknet. An der Demonstration beteiligten sich auch rund 500 Nutzer von Bewässerungskanälen und 20 Kommissionen von Bewässerungsprojekten der Region. Die Demonstranten forderten, dass das Unternehmen Yanacocha Maßnahmen ergreift, um den Wassermangel, den sie in ihrer zwölfjährigen Tätigkeit im Tal von Cajamarca verursacht hat, zu beheben, und von zukünftigen Projekten absieht.

Bewohner von San Pedro de Coris in der Region Huancavelica blockieren Straße aus Protest gegen das Bergbauunternehmen Doe Run
  23.9.2005 Mehr als 250 Bewohner des Distrikts San Pedro Coris in der Provinz Churcampa (Huancavelica) blockierten aus Protest gegen mögliche Erdrutsche und Geländeabsenkungen durch die Bergbauaktivitäten die Straße, die zum Bergwerk Cobriza führt. Die Demonstranten kündigten an, dass sie die Blockade aufrechterhalten werden, bis das Unternehmen Doe Run das Abkommen über eine Reihe von technischen und sozialen Maßnahmen erfüllt, das es mit den Dorfgemeinschaften des Distrikts San Pedro de Coris geschlossen hat. Eine Kommission aus Vertretern der Regionalregierung und des Ministeriums für Energie und Bergbau reiste nach San Pedro de Coris, um nach einer Lösung des Konflikts zu suchen.

Regionale Streiks gegen die Privatisierung des Trinkwassers in mehreren Städten des Landes
  29.9.2005 Soziale Organisationen der Städte Piura, Lambayeque, La Libertad, Chimbote, Huancayo und Pucallpa traten in einen 24-stündigen regionalen Streik aus Protest gegen die geplante Privatisierung der städtischen Wasserbetriebe und die Vergabe von Bergbaukonzessionen in den Quellgebieten von Flüssen. Zu der Protestaktion hatten die Sindicatos del Agua (Gewerkschaften des Wassers), die regionalen Fronten zur Verteidigung des Trinkwassers und des Lebens, die Front zur Verteidigung der öffentlichen Unternehmen und die Föderation der Arbeiter der Wasserbetriebe (Fentap) aufgerufen. In Tumbes reichte die Fentap eine gerichtliche Klage gegen die Bürgermeister der Provinzen der Region Tumbes wegen der rechtswidrigen Vergabe von Konzessionen für die Trinkwasserversorgung ein. In Piura schlossen sich rund 500 Bauern, die gegen das Bergbauprojekt Rio Blanco der britischen Firma Majaz Monterrico Metals protestierten, dem Marsch gegen die Privatisierung des Trinkwassers an.

Flußblockade in Ucayali Mit der Blockade von zwei Flüssen fordern Bewohner von Ucayali Beteiligung an den Konzessionsgebühren des Erdgasprojekts Camisea
  30.9.2005 Mit der Blockade der Flüsse Ucayali und Urubamba begann die Bevölkerung von Ucayali mit Protestaktionen, um von der Regierung zu fordern, dass die Region einen Anteil der Konzessionsgebühren aus dem Erdgasabbau von Camisea erhält. Die Protestaktion wurde beschlossen, nachdem die Frist abgelaufen war, die die Regionalregierung von Ucayali der Zentralregierung gestellt hatte, damit sie in der Resolution über die jährliche Vergabe der Einnahmen aus dem Projekt die Region berücksichtigt. Der Präsident der Regionalregierung Edwin Vásquez erklärte, dass die Forderung gerechtfertigt ist, weil der ständige Verkehr der Schiffe, die Ausrüstung und Verpflegung in das Lager Camisea transportieren, zu einer erheblichen Verschmutzung der Flüsse Urubamba und Ucayali geführt hat. Der Bürgermeister der Provinz Atalaya, Dante Navarro, erläuterte, dass die Bevölkerung eine Beteiligung der Region Ucayali von 12,5% an den Konzessionsgebühren für das Projekt Camisea fordert. Die Bewohner der Gegend erklärten, dass sie ihre Kampfmaßnahme aufrechterhalten werden, bis die Regierung nachgibt.
 
  31.9.2005 Auf Booten und mit Pfeil und Bogen bewaffnet, setzten mehr als 3000 Bewohner der Provinz Atalaya die Blockade der Flüsse Urubamba y Ucayali fort, um den Verkehr der Schiffe zu verhindern, die dass Erdgasprojekt Camisea versorgen. Parallel dazu traten die Bewohner der Provinzen Atalaya, Sepahua und Tahuanlla in einen 24-stündigen regionalen Streik aus Protest gegen die Verschmutzung des Wassers der Flüsse Ucayali und Urubamba, die durch die Aktivitäten des Gasunternehmens in der Region verursacht worden sind und zum Tod von Tausenden von Fischen geführt hat, dem Hauptnahrungsmittel der Indianerbevölkerung der Region.  



PROTESTE GEGEN DAS GEPLANTE FREIHANDELSABKOMMEN MIT DEN USA
Anlässlich der neuen Verhandlungsrunde über das Freihandelsabkommen mit den USA, die in Kolumbien begann, fanden in verschiedenen Städten des Landes erneut Protestdemonstrationen gegen die Unterzeichnung des Abkommen zu den derzeit vorgesehenen Bedingungen.

Demonstration gegen das Freihandelsabkommen mit den USA am 22.9.2005 Demonstration gegen das Freihandelsabkommen mit den USA am 22.9.2005Proteste gegen die neue Verhandlungsrunde über das Freihandelsabkommen mit den USA
  22.9.2005 Aus Anlass der neuen Verhandlungsrunde über das Freihandelsabkommen mit den USA, die in Kolumbien begann, gab es in verschiedenen Städten des Landes Demonstrationen gegen die Unterzeichnung des Abkommens zu den derzeitigen Bedingungen. In Lima demonstrierten Mitglieder verschiedener Gremien unter dem Motto "Freihandelsabkommen, so nicht, für Handel mit Fairness" und forderten von der Regierung, dass sie sich aus den Verhandlungen zurückzieht, weil das Abkommen die nationale Souveränität verletzt und zu einer Zunahme der Armut führen wird. An der Demonstration beteiligten sich Mitglieder des Gewerkschaftsverbandes CGTP, das Forum der Zivilgesellschaft im Gesundheitswesen, die nationale Konvention der peruanischen Landwirtschaft (Conveagro), die peruanische Koalition für kulturelle Vielfalt (Coalición Peruana para la Diversidad Cultural), die Bauernkonföderation von Peru, die nationale Agrarkonföderation, die Gewerkschaftszentrale Central Unitaria de Trabajadores (CUT) und die peruanische Kampagne gegen das Freihandelsabkommen (Campaņa Peruana Frente al TLC). Die Demonstranten erreichten um 16 Uhr das Zentrum der Stadt, wo sie eine Kundgebung abhielten, auf der sie ihre Kritik an der Art, wie die peruanische Regierung über die Bereiche Gesundheitswesen, Landwirtschaft und Medikamente die Verhandlungen führt, zum Ausdruck brachten. Die Landwirte unterstrichen einmal mehr, dass die subventionierten landwirtschaftlichen Produkte, die ins Land gelangen würden, die Existenz Tausender von peruanischen Bauernfamilien gefährden wird.

In Ica unterbrachen Hunderte von Baumwollbauern an mehreren Stellen die Panamericana Süd, um die Zahlung der von der Regierung zugesagten Garantiepreise an die Bauern zu fordern und gegen das Freihandelsabkommen zu protestieren. In Ayacucho gingen Mitglieder des Forums Gesundheit-Ayacucho auf die Straße, um zu fordern, dass das Abkommen zu den derzeitigen Bedingungen nicht unterzeichnet wird, wobei ihre Hauptsorge war, dass die Generika vom Markt verschwinden werden und die Patente für Medikamente von den großen US-Unternehmen monopolisiert werden, was zu einer Preissteigerung für Medikamente führen würde, die damit für den ärmsten Teil der Bevölkerung unbezahlbar würden. Auch rund 300 Bauern demonstrierten im Zentrum der Stadt gegen das Freihandelsabkommen. Nach einem friedlichen Protestmarsch versammelten sich die Demonstranten vor dem Sitz der Regionalregierung, wo der Präsident der Conveagro, Julio Gonzales Paúcar, und andere Vertreter der Bauern vom Präsidenten der Regionalregierung Omar Quesada empfangen wurden. In den Gesprächen forderten die Bauern von der Regionalregierung ein entschlosseneres Eintreten für die Entwicklung der Landwirtschaft und mehr finanzielle Unterstützung, damit der Sektor angesichts der Öffnung der Märkte konkurrenzfähig bleibt.

In Tacna führten Dutzende von sozialen Organisationen am Vormittag eine Kundgebung auf dem Paseo Cívico durch. In Tumbes demonstrierte eine Gruppe von rund 50 Bauern des Komitees der Reiserzeuger im Zentrum der Stadt gegen das Freihandelsabkommen. 



UND AUSSERDEM ...
Streik der Hafenarbeiter gegen Pläne zur Privatisierung der Häfen, Streikankündigungen von Polizisten, Proteste der Bevölkerung im Landesinneren gegen korrupte und unfähige Kommunalpolitiker und die Vernachlässigung der Provinz durch die Zentralregierung, Demonstrationen von städtischen Angestellten für die Zahlung von Sonderzulagen, Proteste von Eltern , Lehrern und Schülern gegen die Beschneidung des Bildungsetats und korrupte und unfähige Funktionäre in den Schulbehörden, Kampfmaßnahmen von Bauarbeiter für höhere Mindestlöhne und Arbeitsplätze in öffentlichen Projekten, von rechtswidrig entlassenen Beschäftigten der staatlichen Unternehmen für Widereinstellung und Entschädigungen, Proteste gegen Fahrpreiserhöhungen in Arequipa, von Fischern gegen die Aufgabe der 200-Meilen-Zone, Widerstand von Cocabauern gegen die Politik der gewaltsamen Vernichtung von Cocafeldern ...

Besetzung des Rathauses durhc Anfgestellte der Stadtverwaltung in Chimbote Arbeiter der Stadtverwaltung von Chimbote fordern die Zahlung von ausstehenden Sonderzulagen und Gehältern
  2.9.2005 Mehr als 100 Beschäftigte der Stadtverwaltung von Chimbote führten eine Protestkundgebung vor dem Büro des Verwaltungsdirektors, Alfieri Rodríguez-Brown, im dritten Stock des Rathauses durch, um die Zahlung der Sonderzulagen für Juni und Juli und ihres Gehaltes von August 2005 zu fordern.
 
Bürgermeister des Tals und der Sierra der Region La Libertad protestieren gegen falsche Versprechen von Toledo
  5.9.2005 Dreizehn Bürgermeister des Tals und der Sierra der Region La Libertad protestierten energisch gegen ein weiteres gebrochenes Versprechen des Präsidenten Alejandro Toledo Manrique. Auf einer Pressekonferenz unter dem Vorsitz des Bürgermeisters von Bolívar, Alejandro Echevarría Valle, erklärte dieser, dass sie im Jahr 2003 zu einem Treffen mit dem Regierungschef nach Lima reisten und dieser ihnen versprach, dass im folgenden Jahr (2004) der Bau der Straße Salaverry-Juanjuí begonnen werden würde, ohne dass danach irgendetwas geschah.

Proteste gegen den Bürgermeister von Puquio (Ayacucho)
  5.9.2005 Die Front zur Verteidigung der Interessen von Puquio und die Mitglieder von sieben Dorfgemeinschaften in Lucanas in der Region Ayacucho traten in einen 48-stündigen regionalen Streik gegen den Bürgermeister, den sie zusammen mit seinen Beratern der Korruption beschuldigen. Der Streik wurde von der Gesamtheit der Märkte und Geschäfte, der lokalen und regionalen Transportunternehmen, Schulen etc. befolgt. Am zweiten Tag der Proteste marschierten mehr als 2500 Personen, angeführt vom Vorsitzenden der Front zur Verteidigung der Interessen von Puquio, Freddy Jayo Muņoa, durch die Straßen der Stadt, während sowohl die Aktivitäten der Geschäfte als auch des öffentlichen Verkehrs weiterhin ruhten.

Proteste in Lamapa/ puno gegen den Bürgermeister Bewohner von Lampa und Cabanillas in Puno treten in einen 48-stündigen Streik gegen ihren Bürgermeister
  6.9.2005 Mit der Blockade der Straße nach Juliaca trat die Bevölkerung von Lampa, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der Region Puno, in einen 48-stündigen Streik, mit dem sie die Beschleunigung der Untersuchung forderte, die die Rechnungsprüfungsstelle der Republik aufgrund einer Anzeige gegen den Bürgermeister Valerio Cahui Cahui wegen Veruntreuung von Geldern des Ausgleichsfonds der Gemeinden eingeleitet hat. Außerdem forderten sie mehr Transparenz der Untersuchung, weil der Verdacht der Einflussnahme durch den Parlamentarier Gustavo Pacheco besteht. Eine ähnliche Protestaktion fand im Distrikt von Cabanillas in der Provinz Lampa statt, wo die Bewohner vom Bürgermeister einen öffentlichen Rechenschaftsbericht und die Durchführung von Infrastrukturprojekten in den Dorfgemeinschaften forderten. 


Proteste von Bauern gegen die gewaltsame Vernichtung von Cocafeldern in Trujillo
  7.9.2005 Die Bauern von Ongón, einem entlegenen Ort in der Provinz Pataz in der Region La Libertad, fanden sich in Trujillo ein, um gegen die gewaltsame Vernichtung ihrer Cocafelder zu protestieren. Der Bürgermeister von Ongón, Santos López, der die Delegation der Bauern anführte, erklärte, dass die Anbauflächen für Coca nicht sehr groß sind. Es handelt sich um 600 Bauern mit kleinen Parzellen, die Coca anbauen, um sie bei benachbarten Dorfgemeinschaften und Geschäften der Gegend für andere Produkte einzutauschen. "Dank der Coca können wir Kleidung kaufen, essen und unsere Kinder zur Schule schicken, obwohl wir Tag für Tag ärmer werden", versicherte er. Der Bürgermeister erklärte weiter, dass die im Bau befindliche Straße, die Ongón mit dem Straßennetz der Region La Libertad verbinden wird, sehr notwendig ist, um die Entwicklung und Zukunft seines Distrikts zu sichern, und forderte, dass die Vernichtung von Cocapflanzungen nicht fortgesetzt wird, bis der Bau der Straße abgeschlossen ist, die die Möglichkeit eröffnet, den Anbau und die Vermarktung anderer Produkte auszuprobieren. Der Präsident der Regionalregierung Homero Burgos, der die Delegation empfing, kündigte an, dass er in der nächsten Sitzung des Regionalrats die Verabschiedung einer regionalen Verordnung vorschlagen dort, mit der die Vernichtung von Cocafeldern in der gesamten Region La Libertad untersagt wird, solange es keine solide und realistische Politik der Einführung von anderen Nutzpflanzen gibt.

In Trujillo protestierte die Lehrergewerkschaft SUTEP gegen die Kürzung des Bildungsetats
  7.9.2005 Mitglieder Lehrergewerkschaft SUTEP protestierten in Trujillo gegen das Kabinett unter dem Premierminister Pedro Pablo Kuczynski, weil dieses den Bildungsetat gekürzt hat und der Rückzahlung der Auslandsschuld Priorität einräumt. Der Sprecher der SUTEP - La Libertad, José Rojas Espinoza, präzisierte, dass der Bildungsetat 8,464 Millionen Soles beträgt, während 3, 338 Milliarden Dollar für die Zahlung der Auslandsschuld verwendet werden, was rund 27 % des gesamten Staatshaushalts entspricht. Er erklärte, dass bereits in diesem Jahr der Bildungsetat vollkommen unzureichend war und nicht erlaubte, die Schulen instand zu halten, den sogenannten Schulnotstand zu beheben, Wasser und Strom der Schulen zu bezahlen und Programme für die Fortbildung der Lehrer durchzuführen, und sich dasselbe Panorama im nächsten Jahr wiederholen wird.


Unzufriedenheit unter den Baumwollbauern über die Höhe der staatlichen Subventionen
  9.9.2005 Die Baumwollbauern zeigten sich unzufrieden mit dem Ergebnis eines Treffens mit Funktionären des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen, weil das Ministerium nur 25 Millionen Soles zur Verfügung stellte, um die abgesprochenen Subventionen für die diesjährige Aussaat abzudecken. Laut einer Abmachung der Regierung mit den Gremien der Erzeuger sagte diese zu, einen Garantiepreis von 14 Soles pro Sack Rohbaumwolle zu sichern, wenn die Bauern sich im Gegenzug ins Handelsregister einschreiben und ihr Einkommen versteuern. Das Gremium der Baumwollbauern von Bajo Piura stellte der Zentralregierung ein Ultimatum von 15 Tagen, damit sie die 75 Millionen Soles zur Verfügung gestellt, die sie ihnen nach ihrer Registrierung im Handelsregister schuldet, und drohten andernfalls mit Protestaktionen bis hin zu einem unbefristeten Streik.

  24.9.2005 Das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen beschloss die Reglementierung des Gesetzes über das Programm zur Förderung der Formalisierung des Baumwollhandels. Die wichtigste Maßnahme war eine Beihilfe von 10 Soles pro Sack Rohbaumwolle, die ab dem Jahr 2006 den Bauern gezahlt wird, die sich amtlich registriert haben. Für die Ernte dieses Jahres wurde eine Beihilfe von 8 Soles pro Sack Baumwolle festgelegt. Dies rief den Protest der Baumwollbauern hervor, die sich getäuscht sahen, denn - so Federico León León, der Vorsitzende der Nationalen Föderation der Baumwollerzeuger (Ampal) - im August
wurde mit der Regierung eine Beihilfe von 14 Soles pro Sack Baumwolle vereinbart.

Bauarbeiter von Chincha fordern Arbeit beim Projekt des Abbaus der Erdgasvorkommen von Camisea
  10.9.2005 Hunderte von Bauarbeitern der Provinz Chincha demonstrierten lautstark vor dem Sitz des Unternehmens "Perú LNG", das für die Baumaßnahmen des Projektes zum Abbau der Erdgasvorkommen von Camisea zuständig ist, und forderten Arbeit. Die Arbeiter beschwerten sich, dass die Gesellschaft sich weigert, ein Abkommen zu erfüllen, den sie mit der Gewerkschaft der Bauarbeiter unterzeichnet hat und in dem festgelegt wurde, dass 50 % der Arbeitsplätze an Arbeiter aus Chincha und 50% an Arbeiter von Caņete vergeben werden.

Streik der Angestellten der historischen Inkabäder in Cajamarca
  12.9.2005 Wegen eines 24-stündigen Streiks der Angestellten blieb die Anlage der Inkabäder in der Nähe der Stadt Cajamarca geschlossen. Mit dem Streik forderten die Angestellten eine Gehaltserhöhung von 300 Soles und die Festanstellung von sechzehn Arbeitern, die seit mehr als drei Jahren ohne Vertrag beschäftigt sind. Nach Angaben der Behörden hinderte der Streik rund 700 nationale und ausländische Touristen am Besuch der historischen Bäder. 

Proteste von entlassenen Staatsbediensteten in Huancayo Proteste rechtswidrig entlassener Staatsbediensteter
  12.9.2005 Eine Gruppe von ehemaligen Staatsbediensteten, die unter dem flüchtigen Expräsidenten Alberto Fujimori rechtswidrig entlassen wurden und in der "Nationalen Einheitsfront der Entlassenen" organisiert sind, gingen erneut in Huancayo auf die Straße, um von der Regionalregierung von Junin und der Regierung Toledo ihre Wiedereinstellung zu fordern. Um ihrem Protest Aufmerksamkeit zu verschaffen, führten die Demonstranten drei Esel durch die Straßen der Stadt, die die Regionalregierung, den Verwaltungsdirektor der Regionalregierung, Alejandro Rodríguez und die Vertreter der Gewerkschaftsverbände symbolisierten. Neben ihrer Wiedereinstellung forderten sie vom Verfassungsgericht, das den Fall der rechtswidrig Entlassenen vorliegen hat, zu ihren Gunsten zu entscheiden. Gleichzeitig setzte in Tacna eine Gruppe von rechtswidrig entlassenen ehemaligen Staatsbediensteten ihren eine Woche zuvor begonnenen Hungerstreik fort, mit dem sie gegen die Weigerung der Regionalregierung protestieren, sie wieder einzustellen, obwohl ihre Rechte vom Arbeitsministerium anerkannt worden sind.

Die Region Piura fordert den Beginn des Baus der Bewässerungsanlage von Huancabamba
  12.9.2005 Angeführt vom Präsidenten der Regionalregierung von Piura, César Trelles, zogen Bewohner dieser Region zum Kongress, um den Beginn des Baus der Bewässerungsanlage von Huancabamba zu fordern. Trelles forderte das Parlament auf, einem Gesetzentwurf zuzustimmen, den Parlamentarier der Region Piura vorgelegt haben und durch den der Bau der Anlage vom "Nationalen System für öffentliche Investitionen" (Sistema Nacional de Inversión Pública - SNIP) ausgenommen wird, um das Projekt zu beschleunigen.

  

Polizisten kündigen einen landesweiten Streik an
  12.9.2005 Zwei Vertreterinnen der "Vereinigung der Damen zur Verteidigung der untergeordneten Ränge der Polizei" bestätigten die Ankündigung eines landesweiten Streiks der Polizisten, die zwei Tage zuvor zwei vermummte Polizisten vor der Presse gemacht hatten. Auf einer Pressekonferenz im Parlamentsgebäude wiesen Ruth Macedo, Vorsitzende der Vereinigung, und Enriqueta López mit Nachdruck auf die Notwendigkeit einer Gehaltserhöhung für die unteren und mittleren Ränge der Polizei hin. Einige Stunden zuvor hatten sie im Büro des Innenministers Rómulo Pizarro ein Memorandum mit den Forderungen der Polizisten hinterlegt.

  13.9.2005 Die Vertreterin der Ehefrauen der untergeordneten Ränge der Polizei, Ruth Macedo, informierte, dass der angekündigten Streik der Polizisten um 48 Stunden aufgeschoben worden ist, da die Verhandlungen mit dem Vizepräsidenten David Waisman weitergehen. Nach einem Treffen mit dem Vizepräsidenten erklärte sie, dass dieser Bereitschaft gezeigt habe, auf die Gehaltsforderungen ihrer Ehemänner einzugehen.

  17.9.2005 Auf einer neuen Pressekonferenz lehnten zwei vermummte Polizisten, die sich als Sprecher der Nationalen Föderation der Unteroffiziere vorstellten, das Angebot des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen, ihnen eine Gehaltserhöhung von 50 Soles zu gewähren, ab und warnten, dass sie lediglich die Rückkehr des Präsidenten Toledo aus dem Ausland abwarten werden und, wenn danach die Regierung nicht auf ihre Forderungen eingeht, öffentliche Protestaktionen durchführen werden.

  22.9.2005 Nach einer vorläufigen Einigung mit der Regierung informierte die "Bewegung der Polizei - Gerechtigkeit und Würde", die mit einem Polizistenstreik gedroht hatte, mittels eines Kommuniqués, dass die geplante Kampfmaßnahme vorläufig ausgesetzt wird. Oscar Pedraza, Sprecher der Gruppe, die den Streik angekündigt hatte, versicherte, dass es sich lediglich um einen Aufschub handelt und sie aufmerksam verfolgen werden, dass die Regierung ihre Zusagen einhält. Er fügte hinzu, dass die zugesagte Gehaltserhöhung von 110 Soles für das kommende Jahr und die Zahlung einer Sonderzulage von 150 Soles in den nächsten Monaten vollkommen unzureichend sind und ihren Erwartungen bei weitem nicht entsprechen.


Streik der Hafenarbeiter Die Gewerkschaft der Hafenarbeiter legte mit einem Warnstreik die wichtigsten Häfen des Landes lahm
  14.9.2005 Die Nationale Föderation der Hafenarbeiter, Fentenapu, trat in einen 24-stündigen Warnstreik gegen die geplante Privatisierung der Häfen des Landes. Durch die Protestaktion wurden die Häfen von Ilo, Callao, Paita, Chimbote, Salaverry, Pisco und Iquitos lahmgelegt. Fentenapu fordert den Widerruf der Resolution 098-2005-EF des Wirtschaftsministers, mit der eine öffentliche Ausschreibung für die Vergabe von Konzessionen an Privatunternehmen für die Mole fünf des Hafens von Callao, des größten des Landes, autorisiert wird. Die Kommission für Transport und Verkehr des Parlaments schloss sich der Forderung der Hafenarbeiter an.

Bauarbeiter protestieren in Lima
  14.9.2005 Rund 1500 Bauarbeiter demonstrierten in den Straßen von Lima, um eine Erhöhung des Mindestlohns und ein gesondertes Rentensystem zu fordern, das die Schwere der Arbeit, die sie verrichten, berücksichtigt. Weitere 1000 Bauarbeiter blockierten die Panamericana zwischen Chilca und Huachipa. In Caņete blockierten 300 Bauarbeiter die Panamericana Süd, wobei sie mehrere Fernbusse mit Steinen bewarfen, um sie zu stoppen. Bei der Räumung der Straße nahm die Polizei vier Demonstranten fest.

Protestkundgebung der BauarbeiterEin Bauarbeiter verdient monatlich rund 800 Soles, eine Summe, die sich in Wirklichkeit auf die Hälfte reduziert, da er nur sechs bis sieben Monate im Jahr Arbeit hat. Den Rest der Zeit leben die Arbeiter von ihren Ersparnissen oder Gelegenheitsarbeiten. Die Vertreter der Peruanischen Kammer für Bauwesen haben ihnen eine Lohnerhöhung von 1,15 Soles für Vorarbeiter, einen Sol für reguläre Arbeiter und 95 Cent für Hilfsarbeiter angeboten. Die Gewerkschaftsführung hat dieses Angebot abgelehnt und verlangt eine Gehaltserhöhung von 2,50 Soles für alle.

Proteste von Eltern und Schülern in Huancayo In Huancayo und Cerro de Pasco protestieren Eltern gegen die Repräsentanten des Bildungsministeriums
  15.9.2005 In Huancayo beteiligten sich Hunderte von Eltern der Schüler der Schule Sebastián Lorente an einer Demonstration, mit der sie die Wiederbesetzung der Stelle des Subdirektors und die Anerkennung des derzeitigen kommissarischen Subdirektors Félix Aliaga Orocaja forderten. In Cerro de Pasco besetzten Eltern den Sitz des Zentrums für die Ausbildung von Grundschullehrern ISPP Gamaniel Blanco Murillo de Pasco, das sich im Sektor 1 des Armenviertels Túpac Amaru im Distrikt Chaupimarca befindet, und verlangten die Intervention des Bildungsministeriums aufgrund einer Reihe von Unregelmäßigkeiten in der Institution.

Proteste in Arequipa gegen Fahrpreiserhöhungen
  15.9.2005 Aus Protest gegen Fahrpreiserhöhungen verhinderten mehr als 300 Einwohner des Distrikts San José in Arequipa den normalen Betrieb der Sammeltaxis, die im Distrikt verkehren. Die Besitzer der Fahrzeuge hatten den Fahrpreis um 80 Cent erhöht, was den Protest der Bevölkerung hervorrief, die argumentierte, dass ihr Einkommen nicht ausreicht, um die höheren Fahrpreise zu bezahlen und die Fahrstrecke außerdem kurz ist und über eine asphaltierte Straße führt.

Verfassungsgericht setzt regionale Verordnung in über die Legalisierung des Cocaanbaus außer Kraft
  27.9.2005 Nur drei Tage nach der Anhörung der Argumente der Zentralregierung und der Regionalregierungen von Cusco und Huanuco beschloss das Plenum des Verfassungsgerichts, die Verordnungen der Regionalregierungen von Cusco und Huanuco über die Legalisierung des Cocaanbaus in Teilen dieser Regionen außer Kraft zu setzen. In seiner Begründung argumentierte das Verfassungsgericht, dass die Politik über den Cocaanbau ein nationales Thema ist und in die Zuständigkeit der Zentralregierung und nicht der Regionalregierungen fällt. Andererseits unterstrichen die Richter, dass die Verordnungen das Ergebnis des Scheiterns der Politik der Entwicklung alternativer Kulturen durch die Nationale Kommission für Entwicklung und Leben ohne Drogen (Devida) ist. Die Präsidenten der Regionalregierungen von Cusco und Huanuco, erklärten, dass sie den Beschluss nicht ruhig hinnehmen werden und internationale Gerichte anrufen werden.

Elternvereinigungen marschieren zum Kongress der Republik
  28.9.2005 Elternvereinigungen, die in der Nationalen Zentrale der Apafas von Perú (Cenapafas) organisiert sind, zogen in einem Protestmarsch zum Kongress der Republik, wo sie den Mitgliedern der Bildungskommission ein Memorandum übergaben, in dem sie fordern, dass der Bildungsetat nicht um 500 Millionen Soles gekürzt wird, wie kürzlich aus offiziellen Kreisen angekündigt wurde, und Fälle von Korruption im Bildungsministerium untersucht werden.

Bewohner der Provinz Acobamba (Huáncavelica) treten in einen regionalen Streik für die Verbesserung des Telefonnetzes
  29.9.2005 Mit der Blockade der wichtigsten Straßen und Demonstrationen trat die Provinz Acobamba in der Region Huancavelica in einen 24-stündigen Streik, um den Bau einer neuen Telefonzentrale zu fordern. Clodoaldo Álvarez, der Bürgermeister der Provinz, beklagte, dass das Unternehmen Telefónica ein teures und schlecht funktionierendes Satellitensystem installiert hat.

Inmitten von Protesten begann der Prozess gegen den Bürgermeister von Yunguyo (Puno) wegen Veruntreuung von Geldern
  29.9.2005 Nach zweieinhalb Jahren Ermittlungsverfahren begann die Hauptverhandlung gegen den Bürgermeister der Provinz Yunguyo (Puno), Ernesto Gauna Mamani, der beschuldigt wird, eine Lastwagenflotte, die die Gemeinde im Jahre 2003 kaufte, im Haushalt zu hoch bewertet zu haben. Die Staatsanwaltschaft beantragte zwölf Jahre Gefängnis für ihn und drei weitere Funktionäre seines Vertrauens. Während der Verhandlung gab es lautstarke Auseinandersetzungen und Rangeleien zwischen Mitgliedern der so genannten Einheitsfront zur Verteidigung der Interessen von Yunguyo (FUDY), die die Bestrafung des Bürgermeisters wegen Veruntreuung und einer Reihe weiterer Delikte fordert, und einer Gruppe von Anhängern des Ex-Bürgermeisters, die nach Puno gekommen waren, um diesem Rückhalt zu geben.

Fischer der Provinz Mollendo (Arequipa) demonstrieren für die Beibehaltung der 200-Meilen-Zone
  30.9.2005 In der Stadt Mollendo in der Region Arequipa führten die Fischer der Provinz Islay einen Protestmarsch gegen die Anwendung der Meereskonvention der UNO und die damit verbundene Aufhebung der 200-Meilen-Zone durch. Zu den Gründen des Protests erklärte Hilario Mujica, Generalsekretär der Gewerkschaft der Fischer Matarani-Mollendo: "Wir sind die Hauptgeschädigten, da man uns nur eine Zone von zwölf Meilen gibt und der Rest per Konzession an die großen transnationalen Unternehmen vergeben wird, was die Ausrottung der Fischbestände zur Folge haben wird und die Armut in unserem Land vergrößern wird". Er fügte hinzu, dass es in Peru eine Gruppe von Parlamentariern und Unternehmern gibt, die mit internationalen Interessen verbunden ist und anstreben, dass die Meereskonvention die in der zweiten Legislaturperiode des Kongresses in diesem Jahr verabschiedet wird.