Leute


Aktuell Hintergrund Dokumentation Archiv Links Kontakt

Soziale Proteste in Peru

AUGUST 2005

Protestmarsch in Huancaamba gegen das Bergbauunternehmen Majaz KÄMPFE ZUR VERTEIDIGUNG DER NATÜRLICHEN RESSOURCEN
Es gab neue Proteste der Bevölkerung der Andengebiete gegen die Plünderung ihrer natürlichen Ressourcen und die Verseuchung der Umwelt durch die Bergbau- und Ölgesellschaften. In der Gegend von Huancabamba (Piura) und Jaen (Cajamarca) herrschte Wochen lang eine explosive Situation, nachdem bei einem Protestmarsch gegen Probebohrungen des Bergbauunternehmens Majaz ein Bauer von der Polizei erschossen worden war. Gegen Ende des Monats traten die Bauern verschiedener Dorfgemeinschaften der Provinzen Grau und Cotabambas im Departement Apurímac in einen regionalen Streik, um gegen die Verwendung des Geldes aus dem Treuhandfonds des Bergbauprojekts Las Bambas zu protestieren.

Proteste von Bauern gegen das Bergbauunternehmen Majaz Bei Protesten gegen das Bergbauunternehmen Majaz in Piura kam es zu gewaltsam Zusammenstößen zwischen Bauern und der Polizei
1.8.2005 Ein ursprünglich friedlicher Protestmarsch von Bauern aus Ayabaca und Huancabamba (Piura), sowie Paicapampa und San Ignacio (Jaén, Cajamarca) entwickelte sich zu einer explosiven Situation mit Toten und Verletzten. Die Mitglieder der Bauernwachen, Vereinigungen der Bauern zum Schutz gegen Viehdiebe und andere Übergriffe, waren am 25. Juli zu einem 4-tägigen Marsch zu einem Camp des Bergbauunternehmens Majaz in der Nähe der Ortschaft Río Blanco aufgebrochen, um das Unternehmen aufzufordern, seine Probebohrungen einzustellen und die Gegend zu verlassen. Bereits bei ihrer Ankunft am 29. Juli wurden die Bauern von der Polizei aus der Luft mit Tränengas beworfen, um sie daran zu hindern, sich dem Camp zu nähern. Eine vom Bergbauministerium einberufene Kommission, die Verhandlungen einleiten sollte, versuchte vergeblich, in die Gegend zu gelangen, um die Lage zu entschärfen. Nachdem es am Vortag zu einer weiteren Konfrontation zwischen Polizisten und Bauern gekommen war, spitzte sich am 1. August die Lage weiter zu. Nach der offiziellen Version ereignete sich im Laufe des Tages erneut ein gewaltsamer Zusammenstoß, bei dem ein Bauer an einer Schussverletzung starb, fünf verletzt wurden, darunter einer schwer, und 32 Personen verhaftet wurden, unter ihnen drei Radioreporter. Außerdem gab es 14 verletzte Polizisten, die ins Krankenhaus von Jaen geschafft werden mussten. Nach Berichten von Journalisten, die sich vor Ort befanden, drangen die Bauern gegen 6 Uhr morgens in das Lager ein und konnten, begünstigt durch den dichten Nebel, die Wachen der Polizei überraschen. Einige Bauern waren mit Kleinkalibergewehren bewaffnet, doch die große Mehrheit hatte lediglich Schleudern, Knüppel und zu Waffen umfunktionierte Arbeitsgeräte bei sich, während die Polizei mit Schnellfeuergewehren, Handgranaten und Tränengaspistolen ausgerüstet war. Als die Bauern das Camp stürmten, reagierten die Polizisten mit brutaler Gewalt, und es kam zu einer Feldschlacht, die bis zum Mittag andauerte. Die Polizei hielt mit Tränengasbomben den Vormarsch der Bauern auf, trieb sie auseinander und verfolgte die Flüchtenden zwei Stunden lang über unwegsame Pfade, wobei sie die Bauern mit Gewehrkolben traktierte und einige in Abgründe stieß, von denen unbekannt ist, ob sie den Sturz überlebt haben. Die Mehrheit der Bauern gruppiertem sich danach im Distrikt El Carmen de la Frontera (Huancabamba) erneut, viele davon mit Verletzungen aufgrund der Schläge und den Auswirkungen der Tränengasbomben.

2.8.2005 Die angespannte Lage rund um Bergbaucamp Henry Mills des Unternehmens Majaz in der Nähe von Rio Blanco dauerte an. Rund 1000 Bauern belagerten weiterhin das Camp, das sich zwischen Huancabamba in der Region Piura und Namballe im Distrikt San Ignacio in der Region Cajamarca befindet. In Jaén (Cajamarca) besetzten am Nachmittag rund 500 Bauern den Hauptplatz, um gegen die exzessive Gewaltanwendung der Polizei am Vortag zu protestieren. Mitglieder von Dorfgemeinschaften und Bauernwachen hielten eine Versammlung ab, auf der sie beschlossen, am nächsten Tag nach Rio Blanco zu ziehen, um die dort ausharrenden Bauern zu unterstützen. Währenddessen kündigte der Vizeminister für Bergbau, Romulo Mucho, an, dass er am nächsten Tag in das Konfliktgebiet reisen werde, und rief die Bauern auf, die Belagerung des Bergbaucamps abzubrechen und an den Gesprächen teilzunehmen, die in San Ignacio stattfinden werden.


Proteste von Bauern gegen das Bergbauunternehmen Majaz Proteste von Bauern gegen das Bergbauunternehmen Majaz 3.8.2005 In der Ortschaft San Ignacio, die in Cajamarca nahe der Grenze zur Region Piura liegt, traf eine hochrangige Kommission, angeführt vom Vizeminister für Energie und Bergbau, Romulo Mucho, mit Vertretern des Bergbauunternehmens Majaz und der betroffenen Dorfgemeinschaften zusammen, um Verhandlungen zur Lösung des Konflikts zu finden. Am Ende der Sitzung sagten der Vizeminister Mucho und die Vertreterin der Defensoría del Pueblo (des Ombudsmannes) Eugenia Fernandez zu, eine Kommission zu bilden, die zu dem Camp des Unternehmens Majaz reisen wird, wo es am 1. August zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Bauern und der Polizei kam, um eventuelle weitere Tote und Verletzte zu bergen, eine gründliche Untersuchung über die Vorfälle durchzuführen und sich für die Freilassung der in Piura inhaftierten Bauern einzusetzen. Doch beim Verlassen der Sitzung griff die Menge von 4000 aufgebrachten Bauern, die im Freien auf die Ergebnisse der Gespräche gewartet hatte, den Vizeminister mit Steinwürfen an. Die Polizei warf Tränengasbomben, um die Demonstranten zum Rückzug zu zwingen und schaffte die Funktionäre des Staates und die Vertreter des Bergbauunternehmens unter starkem Polizeischutz nach Jaen (Cajamarca). Nach dem Angriff, bei dem er eine Platzwunde am Kopf erlitt, erklärte der Vizeminister, dass die getroffenen Vereinbarungen hinfällig seien. Doch trotz der Vorfälle gelang es zu vereinbaren, dass am folgenden Tag ein Hubschrauber die Gegend des Bergbaucamps von Majaz überfliegen sollte, um festzustellen, ob es weitere Leichen auf dem Gelände gäbe, denn sowohl der Bischof von Chulucanas, Daniel Turley, als auch der Bürgermeister von San Ignacio, Carlos Martinez, hatten versichert, dass es bei den gewaltsamen Zusammenstößen vom 1. August sieben Tote gegeben habe, während die Polizei darauf bestand, dass der Bauern Amado Velasco das einzige Todesopfer gewesen sei.

Auf der anderen Seite beschloss die Versammlung der Bauernwachen und Dorfgemeinschaften der Nachbarprovinz Ayabaca, sich mit der Blockade der Straße zwischen Sullana und Ayabaca und der Besetzung öffentlicher Einrichtungen den Protesten anzuschließen. Mit Unterstützung des Provinzrates von Ayabaca sammelten die Bewohner Lebensmittel und Medikamente für die Bauern, die sich weiterhin ohne Verpflegung und medizinische Versorgung der Verletzten in den abgelegenen Berggebieten in der Nähe des Camps von Majaz aufhielten. Von der Dorfgemeinschaft Yanta (wo die Straße endet) sind es drei Tage Fußmarsch bis nach Rio Blanco, wo sich das Camp befindet. Nach Informationen des Obersten Polizeichefs Marco Miyashiro machten sich Gruppen von Bauern aus Ayabaca und Huarmaca auf dem Weg in die Konfliktregion. In Jaén in der Nachbarregion Cajamarca blockierten Mitglieder der lokalen Basisorganisation der Bauernwachen und der städtischen Wachen die Straße zwischen San Ignacio und Jaén auf der Höhe der Ortschaft San Augustin. Am Nachmittag hielten sie eine Kundgebung ab, in der sie ihre Unterstützung der Bauern von San Ignacio und Huancabamba erklärten und richteten auf dem Hauptplatz der Stadt eine Gemeinschaftsküche für die Bauern aus den umliegenden Dorfgemeinschaften ein, die zur Unterstützung des Kampfes in die Stadt gekommen waren.

In Piura ordnete die Staatsanwaltschaft die Freilassung der ersten 16 Inhaftierten an, die während den Zusammenstößen festgenommen worden waren, während weitere 16 Personen, die in der Nacht von Jaén nach Piura geschafft worden waren, weiter in Haft blieben. Währenddessen beschuldigten in Lima einige Parlamentarier und der Vorsitzende der "Nationalen Gesellschaft für Bergbau", Carlos del Solar, den Bischof von Chulucanas, Daniel Turley, die "Nationale Konföderation der vom Bergbau geschädigten Dorfgemeinschaften" (Conacami) und die linke Gruppierung Patria Roja, den Konflikt zwischen dem Unternehmen Majaz und den Bewohnern der Provinz Huancabamba geschürt zu haben.
 
Proteste von Bauern gegen das Bergbauunternehmen Majaz 4.8.2005 Der Minister für Energie und Bergbau, Glodomiro Sanchez, erklärte, dass die Regierung die Verhandlungen mit den Bauern von Cajamarca und Piura, die sich den Plänen zum Kupferabbau der Bergbaugesellschaften Majaz in der Landwirtschaftsregion widersetzen, unterbrechen wird, bis die dortigen Bauernwachen ihrer "gewaltbereite Haltung aufgegeben haben". Er versicherte jedoch, dass die Kommission, die gebildet worden war, um den protestierenden Bauern in der Nähe des Bergbaucamps humanitäre Hilfe zu leisten und die Gewaltakte vom 1. August zu untersuchen, bei denen ein Bauer starb, ihre Arbeit fortsetzen werde. Zu diesem Zweck werde einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der Defensoría del Pueblo und medizinischem Personal in den Distrikt Carmen de la Frontera reisen. Andererseits konnte aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse nicht, wie angekündigt, einen Rettungshubschrauber die Konfliktzone überfliegen, um eventuelle weitere Opfer zu bergen. Die Bewohner von Huancabamba versammelten sich erneut zu einer Demonstration und blockierten die Zufahrtsstraßen zu dieser Provinz, womit auch den Touristen, die zu dieser Jahreszeit die Heilquellen von Las Huaringas besuchen, der Weg versperrt war. Daneben hielten die Bewohner von Ayabaca die Blockade der viel befahrenen Straße von Sajinos nach Paimas aufrecht. In der Stadt Jaen kündigten auf einer Kundgebung auf dem Hauptplatz die Sprecher der Demonstranten für den 18. August einen unbefristeten interregionalen Streik an, wenn die Regierung in den folgenden Tagen keinen Lösungsvorschlag macht und nicht die angekündigte Kommission für humanitäre Hilfe bildet, um den in der Konfliktregion ausharrenden Bauern Hilfe zukommen zu lassen.

Camp des Bergbauunternehmens Majaz bei Rio Blanco 5.8.2005 Die Kommission, die gebildet worden war, um den Bauern, die in der Nähe des Camps des Unternehmens Majaz in Piura ausharrten, Hilfe zukommen zulassen, reiste in einem Hubschrauber in die Region, wurde jedoch von Vertretern der Bergbaugesellschaft daran gehindert, in der Nähe des Camps zu landen. Laut Erklärungen des Paters Francisco Muguiro, einem Mitglied der Kommission, konnten sie auf eigene Faust in die Gegend von Pan de Azucár zu gelangen, wo die Auseinandersetzungen zwischen den Bauern und Polizisten stattgefunden hatten, und stellten fest, dass es exzessive Gewaltanwendung von Seiten der Polizei gegeben hat, die so weit ging, dass sie große Mengen der mitgebrachten Lebensmittel der Bauern verbrannten und ihre Habseligkeiten stahlen. Die Kommission fand jedoch keine weiteren Verletzten oder Toten. Währenddessen trafen der Bürgermeister von Ayabaca, Praxedes Llacsahuanca und Vertreter von sozialen Organisationen mit dem Minister für Energie und Bergbau, dem Innenminister und Parlamentariern zusammen, um über eine Lösung des Konflikts zu beraten. Die Vertreter der Region forderten, dass eine Kommission zur Untersuchung der Vorfälle gebildet wird, die zum Tod eines Bauern und zahlreichen Verletzten geführt hat.

6.8.2005 Die Proteste gegen die Bergbaugesellschaft Majaz in Piura verschärften sich. Am Nachmittag zogen rund 2500 Demonstranten durch die Straßen von Ayabaca, während in Huancabamba rund 700 Bauern demonstrierten und weitere 800 mit Traktoren, Baumstämmen und Steinen vier Zufahrtsstraßen zu den Camps von Majaz blockierten. Außerdem sperrten 300 Mitglieder der Dorfgemeinschaft Yanta die Zufahrt zu dem Grenzposten Guineo, der zwischen den Distrikten Suyo und La Lomas eine halbe Autostunde vor der internationalen Brücke von Macara an der Grenze zu Ecuador liegt. Dort griffen die Demonstranten mit Steinwürfen an eine Gruppe von Touristen an, die von Loja nach Piura reisen und die Blockaden umgehen wollte.

7.8.2005 Nach Informationen der Bergbaugesellschaft Majaz entführten Mitglieder der Bauernwachen des Distrikts Carmen de la Frontera, der sich acht Stunden Fußmarsch vom Camp Majaz in den Berggebieten der Region Piura befindet, drei Arbeiter des Unternehmens, als sie sich auf dem Rückweg von der Arbeit befanden. Währenddessen hielten mehr als 1000 Bauern, die sich weiterhin in der Stadt versammelten und neben der Kirche San Pedro eine Gemeinschaftsküche eingerichtet hatten, eine Kundgebung auf dem Hauptplatz von Huancabamba ab, auf der sie ihre Entschlossenheit bekräftigten, den Kampf weiterzuführen, bis sich das Bergbauunternehmen aus der Gegend zurückzieht.

Proteste von Bauern gegen das Bergbauunternehmen Majaz 8.8.2005 In Huancabamba fand erneut eine Kundgebung statt, an der sich eine weitere Gruppe von rund 400 Bauern beteiligte, die aus den umliegenden Dorfgemeinschaften angereist waren, um die Proteste gegen das Bergbauunternehmen Majaz zu unterstützen. Die Mahnwache, die zwölf Tage zuvor begonnen hatte, dauerte an, und die Sprecher der Bauern versicherten, dass sie ihre Proteste fortsetzen werden. Die Blockade der Straße zwischen Huancabamba und dem Distrikt Carmen de la Frontera wurde fortgesetzt, obwohl am Vortag angekündigt worden war, dass sie aufgehoben werden sollte. Dagegen wurde die Blockade der Straße zwischen Ayabaca und der internationalen Brücke nach Ecuador aufgehoben.

9.8.2005 Die Mitglieder der Bauernwachen der Dorfgemeinschaft Sapalache im Distrikt Carmen de la Frontera (Piura) ließen die Arbeiter des Unternehmens Majaz frei, die sie fünf Tage lang festgehalten hatten. Bauern blockierten weiterhin vier Straßen in der Region.
 
10.8.2005 Die Staatsanwaltschaft von Huancabamba (Piura) erhob Anklage gegen elf Personen, die sie beschuldigt, die gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Nähe des Camps des Unternehmens Majaz angeführt zu haben. Das Gericht erließ Haftbefehl gegen die Beschuldigten, da gegen einige bereits eine Anzeige wegen der der Proteste gegen dasselbe Unternehmen im letzten Jahr vorlag.

13.8.2005 7 Arbeiter des Bergbauunternehmensmachers wurden elf Stunden lang von Mitgliedern der Bauernwachen von Huancabamba (Piura) festgehalten. Die Entführung ereignete sich, als sich die Arbeiter um etwa 17:30 Uhr in einem öffentlichen Fahrzeug auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz befanden. Die Bauern, die an dem Ort versammelt waren, zwangen die Arbeiter mit ihnen an den Straßenblockaden Wachdienst zu versehen und ließen sie vor ihrer Freilassung eine schriftliche Erklärung unterzeichnen, in der sie zusagten, nicht weiter für das Unternehmen Majaz zu arbeiten und den Bauernwachen in der Region beizutreten.
Solidaritätsmarsch mit dem Bischoff von Chulucanas
14.8.2005 Hunderte von Demonstranten versammelten sich auf dem Hauptplatz von Chulucanas (Piura), um ihre Unterstützung für den Bischof Daniel Turley und andere Vertreter der katholischen Kirche zum Ausdruck zubringen, die in den vorangegangenen Wochen beschuldigt worden waren, die gewaltsamen Proteste gegen das der Bauunternehmen Majaz gefördert zu haben.

17.8.2005 Am Vortag des Streiks gegen die Aktivitäten des Bergbauunternehmens Majaz in der Region kündigten die Bürgermeister der Provinzen Jaén, San Ignacio, Bagua, Morropón, Huancabamba, Ayabaca, Cutervo und Amazonas in den Regionen Cajamarca und Piura die Bildung der "Koordination der Bürgermeister für nachhaltige Entwicklung der Nordgrenze" an und unterzeichneten die sogenannte Erklärung von Jaén, in der sie ihre ablehnende Haltung gegenüber den Bergbauaktivitäten in diesem Teil des Landes zum Ausdruck bringen. Währenddessen schlug der Minister für Energie und Bergbau vor, den Dialog mit den Bauernwachen von Piura und Cajamarca wiederaufzunehmen, um den Konflikt zwischen der Bevölkerung und dem Bergbauunternehmen Majaz zu lösen. Der Generaldirektor für Bergbau César Rodríguez Villanueva informierte, dass der Vizeminister Rómulo Mucho bereits mit Koordinationen begonnen hat, um die Verhandlungen mit den Bauernwachen von Ayabaca und Huancabamba (Piura), sowie von San Igancio (Cajamarca) wiederaufzunehmen. Die Nationale Gesellschaft für Bergbau, Erdöl und Energie (SNMPE) kündigte ihrerseits an, dass sie in den folgenden Wochen mit dem Vorsitzenden der peruanischen Bischofskonferenz, Hugo Garaycoa, und anderen Kirchenvertretern, die die Proteste gegen das Unternehmen Majaz unterstützt haben, zusammentreffen werden, um Ideen auszutauschen und die Positionen über die Problematik der Region anzugleichen.

Regionaler Streik gegen das Bergbauunternehmen Majaz Regionaler Streik gegen das Bergbauunternehmen Majaz 18.8.2005 Mehr als 10.000 Bauern führten in den Provinzen Huancabamba, Ayabaca und Morropón in der Region Piura und San Ignacio und Jaén in der Region Cajamarca einen regionalen Streik durch, um den Rückzug des Bergbauunternehmens Monterrico Metals Majaz aus der Gegend zu fordern, weil jede Art von Bergbau ihre althergebrachten Wasserquellen zerstören würde, die sie für die Landwirtschaft und die Viehzucht benötigen. Die Kampfmaßnahme war verbunden mit der Blockade der Straßen in der Region. Mehr als 80 % der Geschäfte und öffentlichen Einrichtungen und 100 % der Schulen blieben geschlossen. Nur die Krankenhäuser, die Staatsanwaltschaft und die staatliche Banco de la Nación funktionierten. Am Vormittag demonstrierten rund 5000 Bauern aus den umliegenden Dorfgemeinschaften Segundo y Cajas, Quispampa, Huaricanche und Francisco Santa Cruz Huamán in den Straßen von Huancabamba. In Jaén führten der Bürgermeister der Provinz , Jaime Vílchez Oblitas, der Vikar von Jaén, Francisco Muguiro Ibarra und der regionale Vorsitzende der Bauernwachen, Gregorio Santos de Guerrero, einen Protestmarsch mit Tausenden von Teilnehmern an, an dem sich auch die Mitglieder der Lehrergewerkschaft SUTEP, die Gremien der Bauarbeiter und der vorzeitig ausgeschiedenen und pensionierten Staatsbediensteten beteiligten. Wie auch in Huancabamba und Ayabaca, den beiden anderen Zentren des Protests, forderten die Bauern von den Behörden die Abschaffung der Dekrete 021, 022 und 023, mit denen die Probebohrungen und der Erzabbau in den Provinzen San Ignacio, Ayabaca und Huancabamba autorisiert worden sind. Die Führer der Bauern informierten außerdem, dass sie in den folgenden Tagen der Zentralregierung die Durchführung eines Referendums über die Bergbauaktivitäten in den Regionen Piura, Cajamarca und Amazonas vorschlagen werden. Des Weiteren stellten sie für die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit der Regierung die Bedingung, dass die Strafverfahren, die aufgrund der Proteste gegen das Unternehmen Majaz gegen siebzig Bauern eröffnet worden sind, eingestellt werden.

Der einzige Gewaltakt wurde von einer Polizeieinheit verübt, die überraschend mit einem Hubschrauber in dem Sektor El Huachumo in Huancabamba landete und eine Straßensperre an dieser Stelle zerstörte, um danach in einer Razzia von Haus zu Haus die Führer der Bauernwachen zu suchen, die die Blockade am 30. Juli errichtet hatten, und sie festzunehmen. Die Suche blieb ohne Erfolg, und die Polizisten beschlagnahmten lediglich eine grüne Fahne, die die Verteidigung der Umwelt symbolisiert, ein peruanische Flagge, sowie eine schwarze Fahne, die als Zeichen der Trauer für den Tod des Bauern gehisst worden war, der bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen vom 1. August in Verteidigung der natürlichen Lebensgrundlagen und der Umwelt starb.

19.8.2005 Nach den Protesten des Vortages vereinbarten die Führer der Bauernwachen von Jaén, San Ignacio und Ayabaca, den regionalen Streik gegen das Bergbauunternehmen Majaz aufzuheben. Währenddessen hielten die Bauernwachen von Huancabamba die Blockade der Zufahrtsstraßen in die Gegend aufrecht, während die Aktivitäten in der Stadt zur Normalität zurückkehrten. Am Nachmittag trafen sich Führer der Bauernwachen Quispampa, Huaricancha, Santa Cruz und Segundo y Cajas zu einem Gespräch mit Behördenvertretern der Provinz Huancabamba, bei dem die Bauern zusagten, die Straßenblockaden aufzuheben, sofern ihre Basis zustimmt, damit die Verhandlungskommission unter Führung des Vizeministers für Energie und Bergbau nach Huancabamba kommen und den Dialog mit den Vertretern der Bevölkerung aufnehmen kann. Einige Stunden später wurde die erste Straßenblockade an der Straße nach Piura aufgehoben.

  20.8.2005 Die Führer der Bauernwachen erfüllten ihre Zusagen an die lokalen Amtsträger, die Blockade der Straßen in der Provinz Huancabamba aufzuheben. Die erste Straße, die freigegeben wurde, war die Strecke in die Provinz Piura, die meist befahrene Straße der Region, über die Lebensmittel und andere Güter in die Provinz Huancabamba transportiert werden. Auch die Blockaden an den Straßen nach Salalá (dem Weg zu den Lagunen von Huaringas), Sondorillo und Carmen de la Frontera (die zum Camp des Bergbauunternehmens Majaz führt) wurden aufgehoben. In Huancabamba öffneten die Läden und öffentlichen Einrichtungen wieder ihre Pforten. Nur eine Gruppe von etwa 50 Bauern, die seit Beginn des Konflikts am 1. August eine Mahnwache aufrechterhalten hatten, hielt weiterhin den Vorplatz zur Kathedrale besetzt.

  24.8.2005 Die Bürgermeister von sieben Ortschaften im Norden des Landes, die sich in der "Koordination der Bürgermeister für nachhaltige Entwicklung der Nordgrenze" zusammengeschlossen hatten, forderten die sofortige Einstellung der Probebohrungen des Unternehmens Majaz in Río Blanco, sowie den sofortigen Rückzug der Polizeieinheiten aus der Gegend. Der Bürgermeister der Provinz San Ignacio und Vorsitzende des Gremiums, Carlos Martínez Solano, erklärte, dass nach den Protesten der Bevölkerung gegen die Bergbauaktivitäten die Gegend um das Camp von Majaz militarisiert worden ist und den Bauern der freie Zugang zu ihren Feldern und Weidegründen verwehrt wird. Er warnte, dass der Konflikt mit dem Unternehmen Majaz sich verschärfen könnte, weil die Polizei versucht hat, die Führer der Bauern mit Überflügen von Hubschraubern einzuschüchtern, weshalb die Bewohner der Region über Maßnahmen beraten, um sich gegen einen möglichen Angriff der Polizei zu verteidigen. Angesichts dieser Situation forderten die Bürgermeister die Durchführung einer Volksbefragung in den Provinzen San Ignacio, Ayabaca, Huancabamba, Morropón und Jaén, damit die Bewohner über die Fortsetzung des Bergbauprojekts entscheiden. Außerdem forderten sie die sofortige Bildung einer Kommission aus Mitgliedern der Regierung, der Koordination der Bürgermeister und Vertretern der Bauernwachen, um vor Ort festzustellen, welche Art von Aktivitäten das Unternehmen Majaz in Río Blanco durchführt, denn - so der Bürgermeister Martínez - "es gibt Zweifel, ob das Projekt Río Blanco sich noch in der Etappe der Probebohrungen befindet".

  26.8.2005 Führer der Bauernwachen des Distrikts Carmen de la Frontera in der Provinz Huancabamba beschwerten sich, dass Polizisten der Nationalen Direktion für Sondereinsätze (Dinoes) überraschend in ihre Dörfer eindrangen, um die Führer der Bauernwachen zu suchen. Nach Aussagen der Bauern, durchsuchten die Polizisten unerlaubt Häuser und erschreckten die Kinder in der Schule, indem sie sie verhörten und verkündeten, sie suchten nach Terroristen.

  31.8.2005 Der Vorsitzende des 1. allgemeinen Untersuchungsgerichts von Huancabamba, Edwin Culquicóndor, eröffnete ein Strafverfahren gegen 23 Führer der Bauernwachen der Provinz, weil diese an den Protesten gegen das Bergbauunternehmen Majaz und an der Entführung von zwei Arbeitern des Unternehmens beteiligt gewesen sein sollen. Daneben leitete er auch eine Untersuchung gegen den Vorsitzenden der "Nationalen Koordination vom Bergbau betroffener Dorfgemeinschaften" (Conacami), Miguel Palacín und die Führer des Komitees der Bauernwachen von Huancabamba, Edgardo Adrianzén Ojeda und Arcenio Guevara Ojeda ein.

Regionaler Streik in Apurímac für die Verwendung der Einnahmen aus dem Bergbauprojekt Las Bambas
  26.8.2005 Bauern verschiedener Dorfgemeinschaften der Provinzen Grau und Cotabambas im Departement Apurímac traten in einen regionalen Streik und drohten mit der Besetzung der Anlagen des Bergbauunternehmens Xtrata. Die Bauern forderten den Rückzug der "Agentur für die Förderung von privaten Investitionen" (ProInversión) bei der Verwaltung der 45 Millionen Soles des Treuhandfonds des Bergbauprojekts Las Bambas und beklagten sich über eine Reihe von Unregelmäßigkeiten dieser Institution bei der Verwendung der Mittel. Lucio Lantarón, Vorsitzender der Verteidigungsfront der Interessen von Apurímac, versicherte, dass sie nicht gegen die Aktivitäten des Unternehmens Xtrata in Cotabambas sind. "Wir unterstützen den Bergbau. Was wir ablehnen, ist die schlechte Verwaltung des Treuhandfonds durch ProInversión", erklärte er. Dieser Fonds, der als Bedingung für die Vergabe der Abbaurechte aus Geldern von Xtrata angelegt wurde, ist für Investitionen in der Landwirtschaft, im Straßenbau und soziale Projekte vorgesehen. Die Bauern kritisierten auch, dass ProInversión keine Rechenschaft über die Verwendung der Mittel abgelegt. "Dieses Geld gehört dem Volk, nicht dieser Institution", erklärte Lantarón, nachdem er vorgeschlagen hatte, dass die Kirche die Aufsicht über die Verwendung des Fonds übernimmt.

  28.8.2005 Im Verlauf des fünftägigen regionalen Streiks der Dorfgemeinschaften der Provinz Cotabambas in Apurímac gab es bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen der Polizei und Bauern des Distrikts Tambobamba 6 Verhaftete und 8 Verletzte. Der Zusammenstoß ereignete sich, als die Polizei den Bauern den Zutritt zum Hauptplatz von Tambobamba verwehrte, wo sie sich zu einem Protestmarsch versammeln wollten.

  29.8.2005 Die Präsidentin der Regionalregierung von Apurímac, Rosa Suárez, informierte, dass sie für den 2. September zu einem runden Tisch aus Vertretern des Ministeriums für Energie und Bergbau und der Institution Proinversión eingeladen hat, um über den Fall des Bergbauprojektes Las Bambas zu sprechen. Wie sie erklärte, seien die entsprechenden Koordinationen bereits abgeschlossen und alles sei bereit, um zu einer Übereinkunft zu gelangen und dafür zu sorgen, dass in Apurímac wieder Ruhe einkehrt.


Streik der Universitätsdozenten in Ayacucho STREIKS UND PROTESTE AN DEN STAATLICHEN UNIVERSITÄTEN
Der am 4. Juli begonnene landesweite Streik der Dozenten der staatlichen Universitäten für die Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter, die ihnen laut Gesetz zusteht, dauerte an. Er wurde unterstützt von Studenten und Verwaltungsangestellten. Letztere traten an einigen Universitäten ebenfalls in den Streik, um für Gehaltserhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen.

Der unbefristete Streik der Universitätsdozenten dauerte an
3.8.2005 Nach einem Gespräch mit den Präsidenten Alejandro Toledo und dem Bildungsminister Javier Sota Nadal im Regierungspalast zeigte sich der Vorsitzende der Nationalen Föderation der Universitätsdozenten, Victor Aguilar, zuversichtlich, dass sie die angestrebte Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter durchsetzen werden und den Streik beenden können.

4.8.2005 Der stellvertretende Generalsekretär der Gewerkschaft der Dozenten der Nationalen Universität San Augustin in Arequipa, Hector Bolaños Soza, teilte der Öffentlichkeit den Beschluss der Dozenten mit, ihren Streik zu radikalisieren, wenn die für den nächsten Tag angesetzten Verhandlungen mit dem Wirtschaftsminister Pedro Pablo Kuczynski und dem Bildungsminister Javier Sota Nadal in Lima zu keiner Lösung des Konflikts führt.

Protestmarsch der Universitätsdozenten in Lima 9.8.2005 Während sie darauf warteten, dass das Wirtschaftsministerium wie angekündigt einen Vorschlag zur Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter machte, zogen die Dozenten der Universitäten von Lima in einer Demonstration zum Kongress, um dem Parlament ihren Forderungskatalog zu übergeben, in dem sie unter anderem eine umfassende Debatte über ein neues Hochschulgesetz verlangen.

10.8.2005 Die Universitätsdozenten der Nationalen Föderation der Universitätsdozenten von Peru (Fendup) kündigten an ihrem 36. Streiktag einen zentralen Protestmarsch in Lima für den 18. August an.
 
15.8.2005 Zu Beginn der siebten Woche ihres unbefristeten Streiks führten die Dozenten der staatlichen Universitäten im ganzen Land Aktionen zur Propagandisierung des zentralen Protestmarsches der Universitätsdozenten durch, der am 18. August in Lima stattfinden wird. Eine besondere Note hatte die Aktion in Puno, wo die Dozenten eine kostenlose gesundheitliche Vorsorgeuntersuchung durchführten. Am Morgen besetzten Mitglieder der Einheitsgewerkschaft der Dozenten der Nationalen Universität des Altiplano (SIDUNA) den Hauptplatz und stellten Zelte auf, wo sie die arme Bevölkerung gratis behandelten. Während sie die Gesundheitskampagne durchführten, informierten sie über ihre Forderungen an die Regierung.

Zentraler Protestmarsch der streikenden Universitätsdozenten in Lima 18.8.2005 Mehr als 3000 streikende Dozenten von 33 staatlichen Universitäten des ganzen Landes demonstrierten im Zentrum von Lima für die Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter. Früh am Morgen versammelten sich Dozenten, Studenten und Rektoren vor dem Justizpalast, und von dort zogen sie in einen friedlichen Protestmarsch zum Kongress und zum Sitz des Wirtschaftsministeriums, wo ein Treffen mit dem Vizeminister Waldo Mendoza ohne konkretes Ergebnis verlief. Auf einer Kundgebung, die um 14 Uhr stattfand, lehnten die Delegationen der verschiedenen Universitäten, die die Führung der Föderation der Universitätsdozenten von Peru (Fendup) seit 9 Uhr früh zum Kongress und zum Wirtschaftsministerium begleitet hatten, die Vorschläge des Wirtschaftsministeriums einhellig ab und bezeichneten sie als Demagogie und Hinhaltemanöver. Am Nachmittag wurde eine Kommission der Professoren von dem neu ernannten Wirtschaftsminister Fernando Zavala empfangen, der anbot, eine Kommission aus Vertretern des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen, des Bildungsministeriums und der Dozenten zu bilden, die so schnell wie möglich Vorschläge zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Dozenten vorlegen sollte, ohne dass diese große Haushaltslöcher verursachten und Konzessionen beinhalten, die die nachfolgende Regierung in Schwierigkeiten bringt. Die Führer der Fendup räumten ein, dass dies ein wichtiger Schritt voran sei, versicherten jedoch, dass sie ihren bereits 40 Tage andauernden Streik fortsetzen werden, bis es konkrete Ergebnisse gibt.

Zentraler Protestmarsch der streikenden Universitätsdozenten in Lima Daneben gab es auch Proteste im Inneren des Landes. In Cusco hielten die Dozenten und Verwaltungsangestellten der Universität San Antonio Abad eine Kundgebung vor dem Eingang des Flughafens ab, mit dem sie den Fluggästen den Zugang zu dem Gebäude versperrten und die Abfertigung der Flügel beeinträchtigten. Auch im Norden gab es eine Reihe von Protestaktionen. In Trujillo ketteten sich Dozenten der staatlichen Universität auf dem Hauptplatz an ein Gitter, während ihre Kollegen riefen: "Der Kampf findet auf den Straßen statt und nicht in den Büros". In Tarapoto zogen die Verwaltungsangestellten der Nationalen Universität von San Martín durch das Zentrum der Stadt. Auf Kundgebungen vor der Subpräfektur und dem Hauptgebäude der Universität vertraten die Angestellten ihre Kampfplattform zur Unterstützung des Streiks der Dozenten, deren wichtigste Punkte die Erhöhung der Gehälter der Angestellten um 200 Soles monatlich, eine Erhöhung des Etats der Universitäten (auf 6 % des Staatshaushaltes), ein neues Hochschulgesetz und die Angleichung der Gehälter der Dozenten an die der Richter waren.

  20.8.2005 In einem Zelt auf dem Gelände der Universität San Marcos in Lima begann eine Gruppe von Dozenten von rund 20 der staatlichen Universitäten in verschiedenen Landesteilen einen Hungerstreik.

Huelga de hambre de docentes universitarios en Lima  23.8.2005 Eine Gruppe von Dozenten der staatlichen Universität San Agustín von Arequipa trat in einen Hungerstreik und radikalisierte damit den Kampf um die Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter. Der Rektor der Universität, Rolando Cornejo Cuervo, solidarisierte sich mit den Streikenden und lehnte es ab, dass die staatlichen Universitäten 30% der Gehaltsangleichung beitragen, wie das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen vorgeschlagen hatte. Am Vormittag versammelten sich die streikenden Dozenten zu einer Kundgebung und einem anschließenden Protestmarsch über die Umgehungsstraße von Uchumayo, wo sie ein Verkehrschaos verursachten. Auch in Chimbote beschlossen die Dozenten der Nationalen Universität von Santa (UNS), ihre Proteste gegen die Regierung zu verstärken. Sie begannen einen massenhaften Hungerstreik von drei Tagen und kündigten an, dass danach 14 Professoren der Universität in einen unbefristeten Hungerstreik treten werden, wenn die Regierung bis dahin ihre Forderungen nicht erfüllt hat. In Huánuco gingen die Dozenten der Nationalen Universität "Hermilio Valdizán" erneut auf die Straße und kündigten an, dass sie ihren Streik radikalisieren und einen Hungerstreik beginnen werden, wenn die Regierung in den folgenden Tagen ihren Forderungen nicht nachkommt.

  24.8.2005 Der Präsident Alejandro Toledo kündigte an, dass die Angleichung der Gehälter der Dozenten der staatlichen Universitäten an die der Richter mit einer Gehaltserhöhung von zehn Prozent im Monat September beginnen werde. In einer Erklärung, die der Präsident in Anwesenheit einer Delegation der Universitätsdozenten und Parlamentariern im Regierungspalast abgab, erläuterte er, dass die Angleichung mit einer ersten Etappe von September des Dezember beginnen werde und im Jahr 2006 je nach Finanzlage eine weitere Erhöhung der Gehälter vorgenommen werden soll, um auf diese Art die Gehälter der Dozenten allmählich anzugleichen, bis sie das Grundgehalt der Richter erreichten, wie es das Gesetz vorschreibt. Währenddessen ging der Streik der Dozenten weiter. In Tarapoto demonstrierte eine umfangreiche Gruppe von Dozenten der Nationalen Universität San Martín in den Straßen der Stadt und kündigte eine Radikalisierung der Kampfmaßnahmen an, wenn im Laufe der Woche keine Lösung erfolgt.

   25.8.2005 Der Präsident der Nationalen Vereinigung der Universitätsdozenten von Peru (FENDUP), Víctor Aguilar, warnte, dass sie ihren vor 52 Tagen begonnenen unbefristeten Streik nicht aufheben werden, bis die Regierung eine Resolution veröffentlicht, mit der die Angleichung der Gehälter ab September offiziell verfügt wird.
 
  27.8.2005 Der Vorsitzende der Nationalen Föderation der Universitätsdozenten von Peru, Víctor Aguilar, lehnte das Tags zuvor veröffentlichte Regierungsdekret, mit dem die Angleichung der Gehälter der Dozenten eingeleitet werden soll, ab und beschuldigte die Regierung sie täuschen zu wollen, indem sie eine Resolution, die bereits ein Jahr zuvor veröffentlicht worden ist, neu auflegt. "Es scheint, als wolle man sich über uns lustig machen, als ob wir nicht wüssten, was eine Gehaltsangleichung ist. Dieses Dokument ist eine getreue Kopie des Regierungsdekret 020 aus dem Jahr 2004", bemerkte der Gewerkschaftsführer. Er erläuterte, dass in dem Dekret lediglich von einer Sondergehaltserhöhung für die Dozenten die Rede ist, jedoch nicht, wie angekündigt, von einer Gehaltsangleichung in mehreren Stufen. Außerdem beklagte er, dass der neue Finanzminister Fernando Zavala in dem Dekret den zweiten Teil der Angleichung der Gehälter der Dozenten für das Jahr 2006 nicht definiert hat, die der Präsident Toledo zugesagt hatte.

  28.8.2005 Universitätsdozenten in Cusco beschlossen, ihre Kampfmaßnahmen mit massenhaften Hungerstreiks in den folgenden Tagen zu verstärken, um ihre Ablehnung gegen das Regierungsdekret zum Ausdruck zubringen, mit dem die Angleichung ihrer Gehälter begonnen werden soll, da dieses in keiner Weise die Ankündigungen des Regierungschefs Alejandro Toledo wiedergibt. Auch die Gewerkschaftsführer der Universitätsdozenten in anderen Städten erklärten, dass sie mit dem Dekret nicht einverstanden sind. Der Generalsekretär der Gewerkschaft der Dozenten der Nationalen Universität von Piura (SIDUNP), José Atto Mendives, zeigte sich entrüstet über die einfache "Gehaltserhöhung" und betonte, dass die Basis im ganzen Land sowie die SIDUNP dagegen sind, weil es ein plumpes Täuschungsmanöver ist.

  31.8.2005 Die Dozenten der Nationalen Universität für Ingenieurswesen (UNI) schlossen sich dem Streik der Universitätsdozenten an. Damit beteiligten sich 100 % aller staatlichen Universitäten an dem Streik der Dozenten, wie Sprecher der FENDUP erklärten.

Streik der  Verwaltungsangestellten der staatlichenen Universitäten
18.8.2005 In Puno demonstrierten Hunderte von Mitgliedern der "Einheitsgewerkschaft der Verwaltungsangestellten der Nationalen Universität des Altiplano"(SITRAUNA), die am 20. Juli einen unbefristeten Streik begannen, mit dem sie eine Gehaltserhöhung, die Erhöhung des Etats für die staatlichen Universitäten, die Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft bei den privaten Rentenversicherungen, die Abschaffung des Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst und die Festanstellung der Hunderten von Angestellten, die 15 Jahre und mehr mit Zeitverträgen an den Universitäten arbeiten, forderten. Die Demonstranten konzentrierten sich am nördlichen Ausgang der Stadt Puno in der Gegend von Yanamayo, von wo aus sie in einem langsamen und lautstarken Protestzug ins Zentrum marschierten und dabei den Verkehr in der Innenstadt lahm legten. Die Demonstranten kündigten an, dass sie in den folgenden Tagen ihre Protestaktionen verstärken werden, wenn die Regierung ihre Forderungen nicht erfüllt.

  25.8.2005 Die Verwaltungsangestellten der Nationalen Universität von Cajamarca im unbefristeten Streik besetzten ein Gebäude in der Stadt Cajamarca, wo sich die Büros der Parlamentsabgeordneten des Departements befinden, um diese aufzufordern, als Vermittler für ihre Forderungen einzutreten.

  29.8.2005 Mehr als 300 Verwaltungsangestellte der Universität von Cerro de Pasco brachen zu einem zentralen Protestmarsch nach Lima auf, um gegen das Desinteresse der Zentralregierung gegenüber ihren Forderungen zu protestieren. "Auf dem Weg werden wir uns mit Delegationen aus Huánuco, Tingo María, Huancayo und Huancavelica treffen und zusammen nach Lima fahren. Wir hoffen, dass die Zentralregierung unsere Forderungen anhört und der Streik, der bereits mehr als 45 Tage andauert, aufgehoben werden kann", erklärte der Generalsekretär der Gewerkschaft der Verwaltungsangestellten, Carlos Peralta.



Mahnwache der Studenten der Universität von Trujillo Mahnwache von Studenten in Erinnerung an den Jahrestag der gewaltsamen Räumung der staatlichen Universität von Trujillo durch die Polizei
15.8.2005 Studenten der Nationalen Universität von Trujillo führten eine Kundgebung auf dem Hauptplatz der Stadt durch, um an die blutige Räumung des Campus vor einem Jahr zu erinnern, den die Studenten aus Protest gegen den damaligen Rektor Húber Rodríguez Nomura besetzt hatten. Die Studenten forderten, dass das Verfahren von Harwin de la Cruz, der bei der gewaltsamen Räumung ein Auge verlor, gegen den Ex-Rektor beschleunigt wird. Ein weiterer Grund des Protests war die Rückkehr des Sicherheitsdienstes Novo, der an der blutigen Repression des Jahres 2004 beteiligt war und vor kurzem ohne öffentliche Ausschreibung erneut an die Universität zurückgekehrt ist.

Physikstudenten der Universität San Marcos in Lima besetzten die Fakultät aus Protest gegen Sanktionen
18.8.2005 Angeführt von ihren Studentenvertretern, besetzten die Studenten der Fakultät für Physik der Universität San Marcos ihre Fakultät und forderten die Aufhebung der Sanktionen, die die Universitätsleitung gegen 14 Studenten aufgrund der Proteste im Mai verhängt hat, sowie die kostenlose Ausgabe der Studentenausweise. Die Studenten beklagten, dass die sanktionierten Studenten ständigen Feindseligkeiten von Seiten der Schläger des Sicherheitsdienstes der Universität ausgesetzt sind, um sie aus der Universität zu vertreiben, obwohl der angedrohte Ausschluss noch nicht rechtswirksam ist, bis hin, dass sie mit Schlägen traktiert werden, damit sie "die Autorität respektieren".



Demonstration der Krankenschwestern STREIKS UND PROTESTE AN DEN STAATLICHEN KRANKENHÄUSERN
Am 10. August traten die Krankenschwestern der Krankenhäuser des Gesundheitsministeriums in einen landesweiten unbefristeten Streik, um die Angleichung ihrer Gehälter an die der Krankenschwestern in den Krankenhäusern der Sozialversicherung (Essalud) zu fordern. Daneben gab es Proteste und Warnstreiks anderer Berufsgruppen an den statlichen Krankenhäusern.

Ärzteschaft der ehemaligen Entbindungsklinik von Lima tritt in einen 72-stündigen Warnstreik
1.8.2005 Die Ärzte des Mutter-Kind-Instituts (Instituto Materno Perinatal), der ehemaligen Entbindungsklinik von Lima, begannen einen 72-stündigen Streik, um den Rücktritt des Direktors des Krankenhauses zu fordern, dem sie Unfähigkeit vorwerfen. Die Ursache des Konflikts waren drei neue Fälle von Fahrlässigkeit in der Klinik, der Tod von zwei Kindern wegen fehlender Blutkonserven und die Ansteckung eines anderen Kindes mit dem Aidsvirus durch eine verunreinigte Bluttransfusion. Der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft, Pedro García, warf der Krankenhausleitung vor, dass sie sich nicht um die Ausrüstung des Krankenhauses mit Materialien und Medikamenten, die Erneuerung der technische Geräten, sowie um die Sanierung der Blutbank kümmert, die unter Beobachtung steht, seit im Dezember letzten Jahres sieben Kinder durch verunreinigte Blutkonserven mit Aids infiziert worden sind.

2.8.2005 Während der Direktor des Mutter-Kind-Instituts von Lima, Víctor Bazul, sich auf einer Pressekonferenz bemühte, zu dementieren, dass die Blutbank des Krankenhauses im Monat Juli unzureichend ausgestattet war und dadurch der Tod zweier Kinder verursacht wurde, bekräftigten die Ärzte ihre Vorwürfe und kündigten an, dass sie ab Montag, den 8. August, in einen unbefristeten Streik treten werden, wenn der Direktor nicht zurücktritt. Außerdem reichten 20 Chefärzte verschiedener Abteilungen des Krankenhauses aus Protest gegen die Krankenhausleitung ihre Kündigung ein.

3.8.2005 Am Nachmittag setzten die Beschäftigten des Mutter-Kind-Instituts, der ehemaligen Entbindungsklinik von Lima, ihren 72-stündigen Streik aus, warnten jedoch, dass sie am Montag, den 8. August, einen unbefristeten Streik beginnen werden, wenn bis dahin ihre Forderungen nicht erfüllt werden. Die Ärzte beklagten einmal mehr, dass in dem Institut mit Geräten gearbeitet wird, die dringend erneuert werden müssten, in den Laboren keine Materialien vorhanden sind, die Technik des Dienstes gegen Unfruchtbarkeit in der Gynäkologie nicht funktioniert und die Blutbank ungenügend ausgestattet ist, und verlangten ein Treffen mit der Gesundheitsministerin Pilar Mazzetti, um über die Lösung der Probleme der Einrichtung zu beraten.


Streik der Krankenschwestern in Puno Krankenschwestern der staatlichen Krankenhäuser treten in einen landesweiten unbefristeten Streik
10.8.2005 Die Krankenschwestern der Krankenhäuser des Gesundheitsministeriums begannen einen landesweiten unbefristeten Streik, um die Angleichung ihrer Gehälter an die der Krankenschwestern in den Krankenhäusern der Sozialversicherung (Essalud) zu fordern, wie es das Krankenpflegegesetz vorschreibt, wo gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit garantiert wird. Außerdem forderten sie die Festanstellung von Personal, das seit Jahren mit befristeten Verträgen arbeitet.
 
15.8.2005 Rund 100 streikende Krankenschwestern des Gesundheitsministeriums protestierten vor dem Nationalen Institut für Krebskrankheiten in Surquillo (Lima) für die Erfüllung ihrer Forderungen. Die Krankenschwestern beschuldigten den Direktor, Carlos Vallejos, willkürlich 68 Krankenschwestern mit Zeitverträgen entlassen zu haben, weil sie sich dem unbefristeten Streik ihrer Kolleginnen angeschlossen haben, und forderten deren sofortige Wiedereinstellung. Die Vertreterinnen der Demonstrantinnen verhandelten eine Stunde lang mit dem Direktor des Krankenhauses, der seine Vermittlung anbot, um eine Lösung des Problems zu finden. Gleichzeitig dementierte er, dass an dem Institut Krankenschwestern wegen des Streiks entlassen worden sind.

16.8.2005 Rund 50 Krankenschwestern des Krankenhauses Arzobispo Loayza in Lima brachten den Personalchef, den Verwaltungsdirektor und den Chef der Notaufnahme des Krankenhauses zeitweilig in ihre Gewalt und forderten, dass die Gesundheitsministerin Pilar Mazzetti kommt, um ihr direkt ihre Forderungen vorzutragen. Nach mehreren Stunden verließen sie das Krankenhaus und versicherten, dass die ihren am 10. August begonnenen Streik fortsetzen werden, bis ihre Forderungen erfüllt sind.

18.8.2005 Eine Gruppe von streikenden Krankenschwestern besetzte zeitweilig die Polikliniken des Krankenhauses Víctor Larco Herrera in Lima, woraufhin die Behandlung der Patienten unterbrochen werden musste. In Arequipa versuchten streikende Krankenschwestern während einer Demonstration, den Zugang zum Hauptplatz der Stadt zu blockieren, und forderten Verhandlungen mit der Gesundheitsministerin Pilar Mazzetti.
 
  31.8.2005 Die Krankenschwestern der Einrichtungen des Gesundheitsministeriums in der Region Lambayeque führten einen regionalen Protestmarsch mit der Teilnahme von Beschäftigten aus der gesamten Region und der Regionalen Direktion des Gesundheitsministeriums durch. Gleichzeitig kündigten die Krankenpflegerinnen des Regionalkrankenhauses "Las Mercedes" an, dass sie einen Hungerstreik beginnen werden und das Personal in den kritischen Bereichen um 50% reduzieren werden, wenn die Regierung nicht ihre Forderungen nach der Angleichung ihrer Gehälter an die anderer Institutionen erfüllt

Proteste von Krankenhauspersonal in Lima
16.8.2005 Die Ärzte des Krankenhauses Dos de Mayo in Lima traten in einen 24-stündigen Streik, um vom Gesundheitsministerium die Einhaltung der Maßnahmen des Gesundheitsschutzes zu fordern. Wie der Vorsitzende der Ärzteschaft, José Zegarra, erklärte, befinden sich die Ärzte in ständiger Gefahr, sich eine Krankheit oder Infektion zuzuziehen. Am gleichen Tag führten rund 100 Beschäftigte der Krankenhäuser, darunter Hebammen, Krankenschwestern, Zahnärzte, eine Kundgebung gegenüber dem Sitz des Gesundheitsministeriums durch, um die sofortige Verabschiedung der Reglementierung des Gesetzes zur Festanstellung von medizinischem Personal zu fordern.


Protestmarsch der Arbeiter der Zuckerkooperative Tuman PROTESTE DER BAUERN
Im Norden des Landes protestierten die Mitglieder der ehemaligen Zuckerkooperativen gegen die Abschaffung der Zölle für landwirtschaftliche Produkte im Handel mit den Mercosur-Staaten und anderen südamerikanischen Ländern. Bauern in Trujillo kämpften für die Zuteilung von Wasser aus staatlichen Bewässerungsprojekten. Gleichzeitig schwelte der Konflikt der Cocabauern mit der Zentralregierung weiter. Während die Cocabauern von Cusco einen regionalen Streik zur Verteidigung der Verordnung der Regionalregierung zur Legalisierung des Cocaanabaus in der Region ankündigten, zogen sich die Cocabauern aus Tingo Maria und Huanuco aus den Verhandlungen mit der Regierung zurück, weil diese die gewaltsame und repressive  Vernichtung von cocapflanzungen fortsetzte.


Proteste von Zuckerproduzenten im Norden von Peru Proteste der Zuckerrohrbauern und Arbeiter der Zuckerraffinerien in verschiedenen Städten im Norden Perus
4.8.2005 In Trujillo, Chiclayo, Chimbote und anderen Städten im Norden Perus führten Zuckerrohrbauern und Arbeiter der Zuckerraffinerien einen so genannten "Marsch des Zuckerrohres" durch, um gegen die Pläne der Zentralregierung zur Abschaffung der Zölle für den Import von Zucker aus Bolivien zu protestieren, weil dies zu einem ungleichen Wettbewerb führen würde. Die Sprecher der Demonstranten erklärten, dass diese Maßnahme nur bestimmte Machtgruppen begünstigt, die diese Normen um jeden Preis durchsetzen wollen, ohne auf die Entwicklung der nationalen Industrie Rücksicht zunehmen und ungeachtet dessen, dass sie Tausende von Familien, die vom Zuckerrohranbau leben, in Not bringt. Daneben brachten die Arbeiter auch ihre Ablehnung gegenüber dem Freihandelsabkommen mit den USA zu den derzeitig ausgehandelten Bedingungen zum Ausdruck, das nach Worten des Generalsekretärs der Gewerkschaft der Arbeiter des Unternehmens Cartavio dazu bedeuten würde, dass der peruanische Markt den ausländischen Erzeugern praktisch geschenkt wird. Die Demonstranten kündigten für den 10. August einen zentralen Protestmarsch in Lima an, um die Rechte der peruanischen Bauern einzufordern und die Existenzgrundlage von 500.000 Personen, die von der Zuckerproduktion leben, zu verteidigen.

10.8.2005 Nachdem sie zu einer vorläufigen Übereinkunft mit Vertretern der Regierung gelangt waren, die zusagte, ihre Forderungen zu überprüfen, sagten die Zuckerproduzenten ihren für diesen Tag in Lima vorgesehenen zentralen Protestmarsch ab. Der Vorsitzende der Vereinigung der Zuckerproduzenten Carlos Andrade erklärte jedoch, dass die Aussetzung der Proteste vorläufig ist und davon abhängt, ob die Handelsabkommen mit den Ländern des Mercosur und anderen Ländern des Andenblocks revidiert werden, um die einheimischen Zuckerproduzenten zu schützen.

Bauern von Ascope protestieren in Trujillo
10.8.2005 Die Bauern von Ascope (Trujillo), die in der "Bürgerorganisation des Komitees zur Verteidigung der Rechte auf die Wassernutzung" organisiert sind, führten einen Protestmarsch zum Sitz der Regionalregierung und der regionalen Direktion des Landwirtschaftsministeriums in Trujillo durch, um die Einhaltung eines Gerichtsbeschlusses zu fordern, der die Wasserzuteilung für ihre Felder regelt. Der Vorsitzende des Gremiums erklärte, dass trotz eines Gerichtsurteils, das die Wasserrechte des Distrikts Ascope bestätigt, die Vereinigung der Nutzer, die technische Verwaltung des Landwirtschaftsministeriums und die Regionalregierung sich weigern, diesen umzusetzen.

Proteste der Arbeiter der Zuckerfabrik Tuman in Chiclayo In Chiclayo protestieren Arbeiter der Zuckerfabrik Tuman gegen Gerichtsbeschluss
16.8.2005 Mit Macheten und Schildern in der Hand zogen Arbeiter der Zuckerfabrik Tumán durch das Zentrum der Stadt Chiclayo, um gegen eine mögliche Intervention der Justiz in dem Unternehmen zu protestieren, die aufgrund eines Beschlusses der 1. Strafkammer zu Gunsten des Transportunternehmens Carranza zu erwarten ist, dem das Unternehmen eineinhalb Millionen Dollar schuldet.

Bauern aus Lambayeque protestieren gegen die Haftentlassung des Ex-Ministers Pennano
19.8.2005 Ein Antrag auf vorzeitige Haftentlassung des ehemaligen Ministers für Industrie, Guido Pennano, der sich aufgrund einer Verurteilung wegen Betrugs der Bauern der Dorfgemeinschaft von Santa Lucía seit Januar 2004 im Gefängnis von Picsi befindet, rief die Empörung der Bauern der Provinz Ferreñafe in Lambayeque hervor. Als sie die Nachricht erhielten, versammelten sie sich vor dem Justizgebäude der Stadt Chiclayo, um gegen die Vergünstigung für den ehemaligen Funktionär der Regierung Fujimori zu protestieren, der verurteilt wurde, weil er die Bauern über das Förderprogramm Promoviendo, das staatliche Kredite vergab, betrogen hat. Der Antrag von Pennano wurde von dem zuständigen Gericht abgewiesen.



Cocabauern von Cusco kündigen einen unbefristeten Streik zur Verteidigung der Legalisierung des Cocaanbaus an
2.8.2005 Die Cocabauern der Provinzen La Convención und Paucartambo in der Region Cusco kündigten an, dass sie ab dem 13. August Protestaktionen und Demonstrationen durchführen werden, um die umstrittene Regionalverordnung zu verteidigen, mit der die Regionalregierung von Cusco den Cocaanbau in einigen Anbaugebieten der Region für legal erklärte.

Cocabauern ziehen sich aus den Verhandlungen mit der Regierung zurück
15.8.2005 Die Führerin der Cocabauern, Nancy Obregón, warnte, dass die fortgesetzte gewaltsame Vernichtung von Cocapflanzungen und die ständigen Übergriffe der Polizei gegen die Bevölkerung in den verschiedenen Cocaanbaugebieten zu einem Aufstand der Cocabauern führen wird, wie es ihn noch nie zuvor gegeben hat. In Erklärungen an die Presse teilte sie mit, dass für die Bauern die Verhandlungen mit der Kommission unter der Führung des stellvertretenden Landwirtschaftsministers Julio Escudero gescheitert sind, denn die Polizei massakriert Männer und Frauen, die ihre legalen Cocapflanzungen verteidigen. Nancy Obregón kündigte außerdem an, dass sie die Verordnung zur Legalisierung des Cocaanbaus in Huánuco, den die Präsidentin der Regionalregierung Luzmila Templo verfügt hat, verteidigen werden.


PROTESTE DER TRANSPORTUNTERNEHMEN
Nach der langen Serie von Streiks und Kämpfen, die die Gremien der Transportunternehmen im Juli gegen die die übertrieben hohen Tarife der Haftpflichtversicherung, die hohen Benzinpreise und für andere Forderungen führten, kam es an verschiedenen Orten erneut zu vereinzelten Protesten von Beschäftrigten im öffentlichen Nahverkehr.

Mopedtaxis in Lima Proteste der Mopedtaxifahrer von San Martín de Porras (Lima)
3.8.2005 Die Mopedtaxifahrer des Distrikts San Martín de Porres in Lima versammelten sich mit ihren Fahrzeugen zu einer Kundgebung vor dem Bezirksrathaus und forderten die sofortige Verlängerung ihrer Lizenzen, die sie zur Arbeit in dem Distrikt berechtigen. Der Vorsitzende der Föderation der Mopedtaxifahrer, German Suarez, erklärte, dass sie alle Anforderungen der Verordnung des Bezirksrats erfüllt haben und der neue Bürgermeister Jesus Alvaro Veliz trotzdem die Aushändigung der Lizenzen bisher nicht autorisiert hat.

Transportunternehmen von Arequipa zeigten sich unzufrieden mit den Ergebnissen der Verhandlungen mit der Regierung
10.8.2005 Die Transportunternehmen von Arequipa zeigten sich unzufrieden mit dem Bericht, den die hochrangige Transportkommission über die Fortschritte der Verhandlungen mit Vertretern der Transportunternehmen der Region vorlegte. Die Kommission war nach anhaltenden Protesten der regionalen Transportunternehmen im Vormonat gebildet worden, um über die Senkung der Beiträge zur staatlich vorgeschriebenen Haftpflichtversicherung gegen Verkehrsunfälle, die Abschaffung der selektiven Verbrauchssteuer und andere Punkte zu verhandeln. Nach dem Termin, der im Auditorium des Verbands der Ingenieure stattfand und an dem alle Gremien des innerstädtischen Transports teilnahmen, stellten die Sprecher der Transportunternehmen fest, dass es lediglich eine Reihe von Vorschlägen gab, jedoch nichts Konkretes. Daraufhin kündigten sie an, dass sie an dem landesweiten Streik teilnehmen werden, den die Gremien der Transportunternehmen für den 20. und 21. September angesetzt haben, und außerdem die Wiederaufnahme ihres unbefristeten Streiks in Betracht ziehen.

Paro de transportistas en ChiclayoWarnstreik der Transportunternehmen von Chiclayo
  22.8.2005 Die verschiedenen Gremien der Transportunternehmen von Chiclayo traten in einen 24-stündigen Warnstreik, um gegen ein Abkommen zwischen der Stadtverwaltung von Chiclayo und der Polizei zu protestierten, nach dem diese70 % der Einnahmen aus Bußgeldern für Verkehrsverstöße für sich behalten kann, was zur willkürlichen Verhängung von Strafen führt. Der Streik, zu dem die "Regionale Koordination des öffentlichen Verkehrs von Lambayeque" aufgerufen hatte, war in der gesamten Region zu spüren. Es waren kaum Fahrzeuge auf den Straßen zu sehen, während die Fahrer von Privatfahrzeugen die Gelegenheit nutzten, um übertriebene Preise für den Transport von Personen zu fordern. Rund 5000 Mitglieder der verschiedenen Gremien der Transportunternehmen führten in der Stadt Chiclayo einen Protestmarsch durch, der von ihrem zentralen Sitz zur Präfektur der Region und dem Polizeipräsidium führte, wo sie Memoranden mit ihren Forderungen übergaben. Sprecher der Streikenden erklärten, dass die Beteiligung der Polizei an den Einnahmen aus den Bußgeldern zu einer brutalen Jagd auf Verkehrssünder führt und die Polizei oftmals Bußgelder verhängt, die durch nichts begründet sind. Sie wiesen außerdem darauf hin, dass sich die Kampfmaßnahme auch gegen die schikanöse und illegale Praxis der Zwangseintreibung der Bußgelder durch die Gesellschaft PNP-Satch richtet, die den Transportunternehmen ihre mageren Einkünfte abnimmt und im Extremfall die Fahrzeuge beschlagnahmt und zwangsversteigert.



UND AUSSERDEM ...
regionaler Streik in Huancavelica, Protestaktionen von Bauarbeitern für mehr Arbeitsplätze, der ambulanten Händler gegen Schikanen der Behörden, von Fischern gegen die Beschneidung ihrer Bezüge, von Schülern, Eltern und Lehrern gegen die Streichung von Lehrerstellen, von Staatsbediensteten für die Zahlung von Sonderzulagen, von Lehrern gegen ausstehende Gehälter ...

Verwaltungsangestellte des Bildungsministeriums von Arequipa traten in einen 72-stündigen Streik
3.8.2005 Funktionäre und Verwaltungsangestellte der Schulverwaltungen von Camana, Caravellí, Mollendo, Castilla und Chuquibamba in der Region Arequipa begannen einen 72-stündigen Streik, um die Zahlung von Leistungszulagen und anderen Sonderzulagen zu fordern. Wie der Direktor der Schulverwaltung von Camana, Hubert Flores Arroyo, erklärte, fordern sie mit der Protestaktion lediglich die Gleichstellung mit den Beschäftigten der Schulverwaltungen von Arequipa Süd, Arequipa Nord, La Joya, Caylloma und der regionalen Direktion des Bildungsministeriums von Arequipa, die Zulagen für Verpflegung und Fahrtkosten, sowie Einkaufsgutscheine erhalten.

Gewaltsamer Zusammenstoß zwischen der Polizei und der ehemaligen Angestellten des öffentlichen Dienstes

3.8.2005 Bei einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen der Polizei und einer Gruppe von ehemaligen Staatsbediensteten, die während der Diktatur von Fujimori rechtswidrig entlassen wurden, wurde eine Person verletzt. Der Vorfall ereignete sich, als sich rund 50 Demonstranten, mehrheitlich Pensionäre, vor dem Ministerium für Wirtschaft und Finanzen versammelten, um die Bezahlung der ihnen zuständigen Abfindungen zu fordern

Gewaltsame Konfrontation zwischen der städtischen Polizei und ambulanten Händlern in Ilo
4.8.2005 Im Hafen von Ilo im Süden von Peru kam es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen einer Gruppe von ambulanten Händlern und Polizisten der Provinzverwaltung, als erstere versuchten, von dem Vorplatz der Landungsbrücke Besitz zu ergreifen, von wo sie im Mai vertrieben worden waren. Der Vorfall ereignete sich, als Mitglieder der städtischen Polizei und Behördenvertreter damit begannen, die Waren der ambulanten Händler abzuräumen und diese darauf mit Beschimpfungen und Handgreiflichkeiten reagierten. Nach mehr als einer halben Stunde der Gegenwehr sahen sich die Händler gezwungen, den Rückzug anzutreten, während die Polizisten den Platz besetzten und bis zum Abend bewachten, um eine erneute Invasion der Händler zu verhindern.

Proteste von Schülern und Eltern in Trujillo Schüler und Eltern protestieren in Trujillo gegen die Streichung von Lehrerstellen
9.8.2005 In Trujillo zogen Schüler und Eltern der Schule Fé y Alegría in einer Demonstration zum Sitz der regionalen Schulbehörde, um gegen die so genannte "Rationalisierung" an den Schulen zu protestieren und mehr Lehrerstellen für ihre Schule zu fordern. Nachdem eine Delegation der Demonstranten mit dem Direktor der Schulbehörde gesprochen hatte, kündigte dieser an, dass vorerst die fehlenden Stellen mit Praktikanten aus Studenten der letzten Jahrgänge an Universitäten und Instituten abgedeckt werden. Außerdem wurde vereinbart, dass in der letzten Augustwoche eine Kommission nach Lima reist, um beim Wirtschafts- und Finanzministerium die Mittel für weitere Stellen zu fordern.

Bewohner des Armenviertels Pamplona Alta (Lima) protestieren gegen den Bürgermeister
9.8.2005 Mehr als 1000 Bewohner des Armenviertels Pamplona Alta in Lima zogen zum Rathaus des Distrikts, um gegen den Bürgermeister Paulo Hinostroza zu protestieren, den sie beschuldigen, ihnen den "Klub der christlichen Mütter" wegnehmen zu wollen, wo sich die 1200 Quadratmeter große Gemeinschaftsküche befindet, in der mehr als 200 Kinder Essen erhalten, um ihn der Nichtregierungsorganisation Manuela Ramos zu übergeben.

Mitglieder des Gewerkschaftsverbandes CGTP besetzten das Büro des Arbeitsministers
10.5.2005 Führer des Gewerkschaftsverbandes "Confederación General de Trabajadores del Perú" (CGTP) besetzten des Büro des Arbeitsministers Juan Sheput, um die Wiedereinstellung der Beschäftigten zu fordern, die in den 90er Jahren rechtswidrig entlassen worden sind. Die Delegation der CGTP sprach im Arbeitsministerium vor, um mit dem Minister über einige Forderungen im Hinblick auf die Regulierung der Rechte der Entlassenen durch die Regierung zu sprechen. Doch die Delegierten wurden nur von den Beratern des Ministers empfangen, obwohl zuvor ein direktes Zusammentreffen vereinbart war. In Anbetracht dessen stürmten die Gewerkschaft das Vorzimmer des Büros des Ministers und weigerten sich, dieses zu verlassen, bis der Minister persönlich zu dem Gespräch erscheint.

Proteste von Fischern in Chimbote Fischer von Chimbote protestieren gegen die Kürzung ihrer Bezüge
11.8.2005 An späten Nachmittag versammelte sich eine Gruppe von Fischern der "Gewerkschaft der Fischer von Chimbote und Umland" vor dem Justizpalast von Chimbote, um gegen einen Gerichtsbeschluss zu protestieren, der die Klagen von Fischern gegen die Fischereibetriebe wegen der Kürzung ihrer Bezüge zurückweist. Obwohl in den Jahren 1985 und 1998 die Bezüge der Fischer der industriellen Fischereibetriebe durch ein Abkommen zwischen Vertretern der Nationalen Gesellschaft für Fischerei, den Reedereien und den Fischern geregelt und unter anderem eine Beteiligung der Fischer von 22,40 % an den Erträgen vereinbart wurde, versuchten die Fischereibetriebe einseitig die Bezüge auf 18 % zu kürzen. Dabei beriefen sie sich auf ein Abkommen mit der "Einheitsgewerkschaft der Fischer der neuen Fischereischiffe" (Sindicato Único de Pescadores de Nuevas Embarcaciones Pesqueras - SUPNEP) und der "Nationalen Vereinigung der neuen Fischereischiffe (Asociación Nacional de Nuevas Embarcaciones Pesqueras - ANNEP), in dem die Kürzung der Bezüge akzeptiert wurde. Nach Aussagen eines Gewerkschaftsprechers gibt es 500 anhängige Prozesse, in dem Fischer die Zahlung der Differenz einklagen, und die Richter haben bereits in sieben Fällen gegen die Fischer entschieden.

In Chupaca (Huancayo) protestieren Mütter des Ernährungshilfsprogramms "Vaso de Leche" gegen die Ausgabe von verdorbenen Lebensmitteln
11.8.2005 Rund 1000 Mütter des Ernährungshilfsprogramms des "Vaso de Leche" der Provinzverwaltung von Chupaca (Huancayo) brachten ihren energischen Protest gegen den Bürgermeister José Ochoa Cajahuaringa zum Ausdruck, weil die Behörden, die für den Einkauf der Produkte zuständig sind, ihnen verdorbene Lebensmitteln übergeben hatten. Eine Gruppe von Müttern stürmte um 7:30 Uhr den Sitz der Provinzverwaltung von Chupaca, um auf den Bürgermeister zu warten. Als dieser sich um 9:30 Uhr näherte, um mit den Demonstrantinnen über eine Lösung des Problems zu sprechen, bewarfen sie ihn mit den verdorbenen Lebensmitteln und er sah sich gezwungen, die Flucht zu ergreifen. Später unternahm er unter Polizeischutz und in Begleitung einer Kommission von Behördenvertretern einen erneuten Versuch, mit den wütenden Frauen zu verhandeln, woraufhin es zu einem Gespräch mit einer Delegation von Müttern kam, bei dem sich die Behörden in einer schriftlichen Erklärung verpflichteten, die verdorbenen Lebensmittel innerhalb von zehn Tagen zu ersetzen.

Bauarbeiter stürmten das Rathaus von Miraflores (Lima)
11.8.2005 Inmitten von Gerangel und Gedränge besetzte eine Gruppe von Bauarbeitern eine halbe Stunde lang das Rathaus von Miraflores in Lima, um gegen den Widerruf der Baugenehmigung für eine Wohnanlage in der Nähe des Kreisverkehrs Bolognesi in diesem Distrikt zu protestieren. Die Arbeiter forderten von dem Bürgermeister Fernando Andrade, die Baugenehmigung wieder in Kraft zu setzen, damit die Arbeiten fortgesetzt werden können, da es keinerlei Verstöße gegen die Bauvorschriften gegeben habe.

Kommunen kündigen Proteste an
14.8.2005 Henry Romero Adama, der Vorsitzende der Vereinigung der Kommunen der Region Junin und Bürgermeister von Tarmatambo, gab bekannt, dass die Verwaltungen der Kommunen in ganz Peru am 20. September einen unbefristeten Streik beginnen werden. Mit dieser Maßnahme verlangen sie die Wiederherstellung der verwaltungsmäßigen, wirtschaftlichen und politischen Unabhängigkeit der lokalen Regierungen, ein Recht, dass ihnen das derzeitige Parlament genommen hat. Des Weiteren informierte er, dass am 31. August und am 1. September Vertreter der Kommunen aus dem ganzen Land Protestmärsche zum Kongress und zum Regierungspalast in Lima durchführen werden, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen.

Proteste in Huancavelica Bewohner von Yauli protestieren gegen die Regionalregierung von Huancavelica
15.8.2005 Hunderte von Bewohnern von Yauli versammelten sich zu einem Protestmarsch in der Stadt Huancavelica, um von der Regionalregierung die Unterzeichnung eines Abkommens mit der Bezirksverwaltung für die Erneuerung und den Ausbau der Straße Antaccocha- Yauli - Paucará zu fordern. Die Bauarbeiten waren durch die Nachlässigkeit der Provinzverwaltung von Huancavelica, die sie nicht in der vorgesehenen Zeit zu Ende brachte, und der Passivität der Regionalregierung im November 2004 zum Stillstand gekommen. Die Demonstranten forderten außerdem die Erklärung des Notstandes für die Gemeinden Paltamachay, Tacsana, Ambato Centro, Castilla Pata, Pucapampa, da es dort kein Trinkwasser gibt, sowie den sofortigen Baubeginn der Bewässerungsanlage von Mulaccocha.

In Chiclayo demonstrieren Lehrer für die Zahlung ihrer Gehälter
16-05-2005 Begleitet von Schülern und Eltern besetzte eine Gruppe von Lehrern mit Zeitverträgen, die seit dem letzten Jahr kein Gehalt erhalten haben, die Avenida Salaverry in Chiclayo und forderte vom Parlament die sofortige Verabschiedung des vorliegenden Gesetzentwurfes zur Regulierung ihrer Gehaltsansprüche. Der Protestmarsch, an dem sich rund 1500 Personen beteiligten, begann am Park Obrero und führte über den Hauptpark zur Avenida Salaverry, wo die Demonstranten sich auf die Straße setzten und den Verkehr unterbrachen.

Regionaler Streik in Huancavelica Regionaler Streik der Verteidigungsfront von Huancavelica
16.5.2005 Die Bewohner von Huancavelica traten in einen Streik, zu dem die "Front zur Verteidigung und Entwicklung von Huancavelica", FEDERH, und die "Bauernföderation des Departements Huancavelica", FEDEC, aufgerufen hatten. Mit dem Streik brachten die Bewohner ihre Ablehnung gegen die Pläne zur Privatisierung des Wasserkraftwerks Santiago Antúnez de Mayolo sowie des Referendums zur Bildung der Region Ica-Huancavelica-Ayacucho zum Ausdruck, die sie für einseitig, autoritär und unausgegoren halten. Außerdem forderten sie die Asphaltierung der Straße Huancavelica-Izcuchaca, die bevorzugte Vergabe von Arbeitsplätzen an einheimische Arbeiter, die Autonomie der Dorfgemeinschaften bei der Verfügung über ihre natürlichen Ressourcen, sowie die Erfüllung der Forderungen der Gewerkschaften und sozialen Organisationen. Am ersten Tag des Streiks blockierten Bauern die Hauptstraße zwischen Huancayo und Huancavelica auf der Höhe von Izcuchaca und brachten den Verkehr zum Erliegen. Am Vormittag zog eine Demonstrationen durch die Straßen der Stadt Huancavelica. Die meisten Läden blieben geschlossen und der Nah- und Fernverkehr stellte seinen Betrieb fast vollständig ein.

Gewaltsame Zusammenstöße zwischen Händlern und Transportunternehmern mit der Polizei in Ayacucho
17.8.2005 Bei Protesten gegen eine städtische Verordnung, die ihren sofortigen Umzug in einen anderen Teil des Bezirks verfügt, stürzten rund 40 aufgebrachte Händlern und Transportunternehmer aus Puente Nuevo in Ayacucho fast ein Polizeifahrzeug um. Die Händler und Transportunternehmer weigerten sich rundweg, der Verordnung nachzukommen, weil an dem neuen Ort, der ihnen zugewiesen wurde, die Bedingungen sehr viel schlechter sind, und beschuldigten den Bürgermeister, dass er mit der Anordnung lediglich seine persönlichen Interessen verfolgt, da er an dem Ort eine Apotheke und ein Restaurant besitzt und mit der Ansiedlung der Händler die Straße beleben möchte.

Bewohner von Santa Teresa (Cusco) lynchen fast den Bürgermeister
17.8.2005 Ohne das rechtzeitige Eingreifen der Polizei und der Staatsanwaltschaft wäre der Gemeindedirektor von Santa Teresa (La Convención-Cusco), Mario Ccama Chacón, von einer wütenden Menge gelyncht worden, die versuchte, die Justiz in die eigenen Hände zu nehmen, nachdem sie ihn gezwungen hatte, sich sechs Stunden lang im Gemeindehaus zu verbarrikadieren. Die Absicht der Bürger war es, ihn wegen des Verdachts auf Unregelmäßigkeiten in seiner Amtsführung, die ihm vom Bürgermeister übertragen worden war, aus dem Amt zu jagen. Ccama konnte schließlich als Frau verkleidet entkommen.

Warnstreik der Arbeiter der städtischen Wasserbetriebe von Lima
18.8.2005 Während eines mehrstündigen Warnstreiks, mit dem sie Gehaltserhöhungen und die Zahlung von Zulagen forderten, führten die Arbeiter der Subunternehmen der städtischen Wasserbetriebe von Lima SEDAPAL eine lautstarke Protestkundgebung im Wasserwerk La Atarjea in Santa Anita durch und drohten damit, die Wasserpumpen abzustellen.

Zivilangestellte der Armee ziehen in einem Protestmarsch zum Sitz der Präsidentschaft des Ministerrats
18.8.2005 Hunderte von Zivilangestellten der Armee zogen in einem Protestmarsch zum Sitz der Präsidentschaft des Ministerrats, um die Verabschiedung eines Gesetzentwurfs zu fordern, mit dem die Überweisung von vier Millionen Soles an das Verwaltungskomitee des Fonds für Beihilfen und Leistungszulagen (CAFAE) bewilligt wird, die es ermöglichen, ihnen die Gehaltszulagen auszuzahlen, die ihnen zustehen.

Händler von San Roman (Puno) besetzen das Rathaus und forderten eine Audienz ein Bürgermeister
19.8.2005 Mehr als drei Stunden lang besetzten mehr als 300 Händler, die in der "Einheitsgewerkschaft der gemischten Einzelhändler der Märkte und Umgebung von San Roman (SUCMMMA) organisiert sind, das Rathaus von Juliaca und forderten vom Bürgermeister Miguel Ramos Benique empfangen zu werden, um über ihre Probleme zu reden. Entschlossen, sich auf jeden Fall Gehör zu verschaffen, betraten die Händler einzeln das Rathaus, bis sich mehr als 200 im Inneren befanden. Daraufhin mussten die Türen für den allgemeinen Publikumsverkehr geschlossen werden. Doch die Händler warteten vergebens, da sich der Bürgermeister nicht in seinem Büro befand. Nach lautstarken Protesten erklärte er sich jedoch telefonisch bereit, ihre Vertreter am nächsten Tag zu empfangen. Die Händler forderten vom Bürgermeister, dass er seine Versprechen einhält, den Markt zu erweitern und unfähige Funktionäre wie den Marktchef Eder Ruiz, den Berater Bulmer Alvarez und andere zu entlassen.

Proteste von arbeitslosen Bauarbeitern in Castilla (Piura)
19.8.2005 Vertreter der Organisation von arbeitslosen Bauarbeitern des Bezirks Castilla in Piura führten eine Kundgebung vor dem Rathaus durch, um zu fordern, dass die Bauprojekte des Bezirks direkt vergeben werden ohne die Einschaltung von Subunternehmen, die sie als Mafia bezeichneten, weil sie nicht die gesetzlich festgelegten Gehälter zahlen. Die Demonstranten drohten dem Bürgermeister Alfredo García Frías, das Rathaus zu besetzen, wenn er auf ihre Forderungen nicht eingeht, da sie bereits mehrere Male mit ihm verhandelt hatten, ohne dass dies zu irgendeinem Ergebnis geführt hätte.

Eltern besetzen Schule in Huancayo
  22.8.2005 In Huancayo besetzten mehr als 100 Eltern die Schule Cipriano Proaño de Chaupimarca und forderten die Absetzung des Rektors, wegen seiner fragwürdigen Amtsführung. Der Vorsitzende der Elternvereinigung, Melitón Rosas Carbajal, erklärte, dass der Rektor Javier Cristóbal Valle, der seit 10 Jahren im Amt ist, sich des Amtsmissbrauchs schuldig gemacht hat und dafür verantwortlich ist, dass ein Bauvorhaben vor drei Jahren ohne jede Erklärung eingestellt worden ist. Er erklärte, dass sie in jeder Versammlung Einsicht in die Kassenbücher verlangt haben, der Rektor diese jedoch niemals vorgelegt hat und jedes Mal versprach, sie beim nächsten Mal mitzubringen. Er fügte hinzu, dass die Eltern für die verschiedenen Zahlungen, die sie an die Schule entrichten müssen, nur ein formloses Papier als Quittung erhalten haben und keinerlei Belege oder andere Dokumente vorgelegt worden sind.

Arbeiter der Papierfabrik Trupal erreichten die Absetzung des Vorstands der Gruppe Rubini
  22.8.2005 Nach mehreren Monaten des Kampfes und der Demonstrationen in den Straßen von Trujillo, mit denen die Arbeiter der Papierfabrik Trupal die Absetzung des Vorstands der Gruppe Rubini forderten, erklärte die Aufsichtsbehörde Indecopi die Insolvenz der Gruppe. Die Gruppe Rubini hatte die Fabrik mehrere Monate lang geschlossen, zahlte den Arbeitern ihre Gehälter nicht und begann damit, das Unternehmen aufzulösen, indem sie wertvolle Maschinen wegschaffte und verkaufte. Daraufhin bildeten die Arbeiter Kommandos, die die Fabrik rund um die Uhr bewachten, um eine weitere Plünderung zu verhindern. Mit der Veröffentlichung der Resolution von Indecopi wurde die schwere Krise der Fabrik vorerst beendet und die Verwaltung den Insolvenzverwaltern übergeben, wie die Arbeiter gefordert hatten.

Lehrer und Studenten besetzen Berufsbildungszentrum und fordern den Rücktritt der Direktorin
  25.8.2005 Lehrer und Studenten des Berufsbildungszentrums für Erwachsene San Luis in Lima besetzten das Gebäude der Einrichtung und forderten die Absetzung der Direktorin Beatriz Caycho, der sie vorwarfen, dass sie die Schüler schlecht behandelt und die Stelle besetzt, obwohl sie keinerlei pädagogischen Abschluss hat.

Marcha de la CGTP en LimaMarcha de la CGTP en LimaDemonstration des Gewerkschaftsverbandes CGTP gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung
  26.8.2005 Die "Allgemeine Arbeiterkonföderation" (Confederación General de Trabajadores - CGTP) demonstrierte in den Straßen von Lima aus Protest gegen den neu ernannten Premierminister Pedro Pablo Kuczynski, der für eine strikt neoliberale Wirtschaftspolitik steht, und das neue Kabinett. Der Protestmarsch wurde von der "Nationalen Föderation der Hafenarbeiter" (Fentenapu) und der "Gewerkschaft des öffentlichen Unternehmens der Häfen" (Sitenapu) angeführt, die sich gegen die Vergabe von Konzessionen an Privatunternehmen für die Bewirtschaftung der Häfen wandten. Außerdem beschuldigten sie den Premierminister Kuczynski, er begünstige die Interessen chilenischer Unternehmen, damit diese die Kontrolle über den Hafen von Callao und andere übernehmen. Auf der improvisierten Kundgebung gegenüber dem Kongress der Republik kritisierte der Gewerkschaftsführer Mario Huamán außerdem den Entwurf des neuen Arbeitsgesetzes, mit dem die Rechte der Beschäftigten noch weiter eingeschränkt werden sollen, und kündigte an, dass die Basis der CGTP am 14. September einen nationalen Streik durchführen wird, um gegen das Wirtschaftsmodell der Regierung zu protestieren. Caridad Montes, Generalsekretärin der Lehrergewerkschaft SUTEP forderte ihrerseits die Bildung des Berufsverbands der Lehrer und lehnte die Einführung von Richtlinien für die Einstellung und Beförderung von Lehrern ab. Manuel Cortés, Vertreter der rechtswidrig entlassenen Beschäftigten der öffentlichen Unternehmen unter der Diktatur von Fujimori, wandte sich gegen die geplante Privatisierung der Wasserbetriebe von Lima, Sedapal, und forderte, dass die Situation der mehr als 300.000 Mitglieder seines Gremiums geklärt wird.

Protesta de maestros en ChiclayoIn Chiclayo fordern Lehrer die Zahlung von ausstehenden Gehältern
  31.8.2005 Eine Gruppe von Lehrern besetzte in Chiclayo den Sitz der regionalen Direktion des Bildungsministeriums, um die Zahlung von Gehältern zu fordern, die ihnen der Staat seit dem Jahr 2004 schuldet. Dabei handelt es sich um Lehrer, die mit befristeten Verträgen als Vertretungen gearbeitet hatten und deren Entlohnung gesetzlich nicht geregelt ist. Die Besetzung ereignete sich um 7:40 Uhr, als rund 40 Lehrer in das Gebäude eindrangen, die Telefonleitungen kappten, um zu verhindern, dass der Sicherheitsdienst die Polizei alarmiert, und die beiden Polizisten, die zur Bewachung des Gebäudes abgestellt waren, zwangen, in ihren Wachhäuschen zu bleiben. Danach verbarrikadierte sie sich in dem Gebäude. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft räumte die Polizei später das Gebäude unter Einsatz von Tränengasbomben. Zehn Lehrer, darunter deren Sprecher Luis Heredia Clavo, wurden verhaftet und zur Staatssicherheit gebracht. Der regionale Direktor des Bildungsministeriums, Manuel Borja Alcalde, informierte, dass alle Mittel ausgeschöpft werden, um die ausstehenden Gehälter der 280 Lehrer mit Zeitverträgen zu bezahlen, weil deren Forderungen gerechtfertigt sind. Der Präsident der Regionalregierung, Yehude Simon, verkündete, dass die Regionalregierung Geld, das für andere Dinge vorgesehen war, abzweigt, um den 280 Lehrern zumindest die Bezüge eines Monats zu zahlen, obwohl dies Sache der Zentralregierung ist, und beklagte, dass das Parlament den Gesetzentwurf über die Entlohnung von befristet beschäftigten Lehrern immer noch nicht verabschiedet hat.