Leute    

Aktuell Hintergrund Dokumentation Archiv Links Kontakt

Soziale Proteste in Peru

JULI 2005

MASSENDEMONSTRATIONEN IM GANZEN LAND
Am 13. Juli nahmen in Lima mehrere tausend Menschen an einer Demonstration gegen das Freihandels-abkommen zwischen den Andenstaaten und den USA teil. Dem folgte am 14. Juli ein nationaler Protesttag gegen die neoliberale Wirtschaftspolitik der Regierung und für eine Vielzahl anderer Forderungen, zu dem der Gewerkschaftsverband CGTP aufgerufen hatte. Am 19. Juli gingen erneut Tausende in vielen Städten des Landes auf die Straße, um gegen Korruption und Straflosigkeit zu protestieren.

Proteste gegen das Freihandelsabkommen mit den USA Proteste gegen das Freihandelsabkommen mit den USA Protestmarsch gegen die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit den USA
  13.07. 2005 In Lima beteiligten sich Tausende von Demonstranten an einem Protestmarsch gegen die Art, wie die Regierung die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen den Andenstaaten und den USA führt. An der Demonstration, die gegenüber dem Ministerium für Außenhandel und Tourismus in Distrikt San Isidro endete, beteiligten sich die Mitgliederorganisationen der Nationalen Konvention für die Landwirtschaft (Conveagro), die Vereinigung der Nationalen Hersteller von Medikamenten (Adifán) und der Hersteller von Pflanzenschutz- und Düngemitteln. Neben den Bauern, die in der Conveagro organisiert sind, nahmen außerdem die Vereinigung der Erzeuger von Zucker und die Vereinigung der Erzeuger von Milchprodukten an der Demonstration teil. Während das Freihandelsabkommen von den Besitzern der großen Plantagen, die für den Export arbeiten, befürwortet wird, fordern die kleinen Bauern den Ausschluss ihrer Produkte aus dem Abkommen oder Schutzmaßnahmen der Regierung, weil sie befürchten, dass sie mit den subventionierten Produkten aus den USA nicht konkurrieren können. Die zahlenmäßig stärkste Gruppe waren die Arzneimittelhersteller und deren Beschäftigte, die, bekleidet mit ihren weißen Arbeitskitteln, forderten, dass die Regierung bei den Verhandlungen einen Preisanstieg für Medikamente und das Verbot der nationalen Produktion von generischen Arzneimitteln verhindert. Die Gewerkschaft der Künstler und Musiker von Peru war ebenfalls vertreten und forderte den Schutz des nationalen Kulturguts. Die Parlamentsabgeordnete Elvira de la Puente, eine bekannte Schauspielerin, erklärte, dass die USA den Schutz des nationalen Kulturguts nur teilweise anerkennt, was unter anderem die Beibehaltung des Gesetzes zur Förderung von Büchern peruanischer Autoren unterbinden würde. Die Demonstranten erklärten, dass sie sich nicht dem Freihandelsabkommen mit den USA an sich widersetzen, sondern der Art und Weise, wie die Verhandlungen geführt werden, weil dabei die Interessen der USA bevorzugt werden, und forderten, dass das Verhandlungsteam, das vom Vizeminister für Außenhandel, Pablo de la Flor, angeführt wird, ausgetauscht wird.

Nationaler Protesttag des Gewerkschaftsverbandes CGTP
  14.07. 2005 Ein Jahr nach dem letzten nationalen Protesttag hatte der Gewerkschaftsverband CGTP erneut zu landesweiten Protesten aufgerufen. Die wichtigsten Punkte der Kampfplattform waren: 1. gegen die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit den USA, 2. gegen das Gesetz, das die kürzliche Freilassung der Gebrüder Wolfenson, Mitglieder der Mafia des Expräsidenten Fujimori, erlaubte, 3. gegen die neoliberale Wirtschaftspolitik, 4. für die Verabschiedung des neuen Arbeitsgesetzes, mit dem die Rechte der Arbeitnehmer wiederhergestellt werden, und 5. für die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung. Daneben präsentierten viele der teilnehmenden Gremien Forderungskataloge mit ihren spezifischen Forderungen.

Protestmarsch der CGTP in Lima Protestmarsch der CGTP in Lima Der Aufruf wurde in der Mehrzahl der Städte des Landes befolgt. In Lima zogen ab dem Mittag Tausende von Demonstranten in einem Sternmarsch, der von vier Versammlungspunkten in den Vororten ausging, ins Zentrum der Stadt, wo sie sich auf den Plätzen Bolognesi, Grau, Unión und Acho konzentrierten. Schließlich vereinigten sich die Demonstrationszüge auf der Plaza 2 de Mayo, von wo aus die Demonstranten zum Kongress zogen. Als die Demonstranten von ihren Vertretern erfuhren, dass keine Delegation der teilnehmenden Gremien von Parlamentariern empfangen würde, versuchte eine Gruppe von Arbeitern, angeführt von den Bauarbeitern, mit Gewalt auf den Platz Bolívar vor dem Kongressgebäude vorzudringen, indem sie die Polizisten, die das Parlament sicherten, mit Knüppeln und Steinen angriffen, worauf die Polizei Tränengas einsetzte, um die Demonstranten zu vertreiben. Bei dem Vorfall wurden mindestens ein Dutzend Demonstranten verhaftet.

Regionaler Streik in Cusco In Cusco fand ein regionaler Streik statt, der die Stadt vollkommen lahm legte. 24 Stunden lang gab es keinen öffentlichen Nahverkehr, und auch der Zug nach Machu Picchu fiel aus, während gleichzeitig die Bauern der umliegenden Dörfer die Straßen in andere Regionen blockierten. Soziale Organisationen, Gewerkschaften, politische Parteien und Berufsverbände marschierten durch das Zentrum der Stadt und versammelten sich auf dem Hauptplatz, wo sie auf einer Kundgebung mehr Unterstützung durch die Zentralregierung verlangten. Die Kampfplattform beinhaltete unter anderen die Senkung des Preises für Haushaltsgas, den Bau einer Gaspipeline, die Zahlung von Konzessionsgebühren für das Bergwerk Tintaya, den Bau der Fernstraße Interoceánica und eine Volksabstimmung über das Freihandelsabkommen mit den USA.

Protestmarsch der CGTP in Lima In Arequipa demonstrierten die Mitglieder von rund 60 Gewerkschaftsorganisationen und Gremien im Zentrum der Stadt. Die Demonstranten besetzten den Hauptplatz, wo sie lautstark den Widerruf des Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst verlangten. Außerdem forderten sie Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Wiedereinstellung von rechtswidrig Entlassenen, Entschädigungen für die Opfer von illegalen Hinrichtungen, Folter und die Hinterbliebenen von Verschwundenen und protestierten gegen die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens und die Erhöhung der Benzinpreise. In Tacna beteiligten sich rund 350 Mitglieder von 17 Gewerkschaften und staatlichen Institutionen an dem Protestmarsch der CGTP. Neben dem allgemeinen Forderungskatalog traten sie für einen regionalen Forderungskatalog ein, der unter anderen die Durchführung eine dezentralisierten Sitzung des Ministerrats in Tacna vor dem 28. August, die Einberufung einer hochrangigen Kommission für die Verhandlungen über die Forderungen der Bevölkerung bis zum 22. Juli, die Verlängerung der Erlaubnis für den Import gebrauchter Kleidung, sowie die Durchführung strategischer Infrastrukturprojekte wie den Bau der Straße Tacna-Collpa-La Paz und die Asphaltierung der Straße Tacna-Tarata-Candarave-Umalso enthielt.

In Ayacucho gingen die Angestellten und Arbeiter des öffentlichen Dienstes auf die Straße, wobei die Hauptforderung die Nichtanwendung bis Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst war. An der Demonstration beteiligten sich auch die streikenden Universitätsdozenten, die die gesetzlich verankerte Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter forderten. In Huánuco versammelten sich Tausende von Personen, darunter die Cocabauern aus dem Tal des Monzón, die am gleichen Tag einen unbefristeten Streik begannen, auf dem Hauptplatz der Stadt. In Pucallpa wurden bei einer Demonstration durch das Zentrum der Stadt sieben Personen wegen Störung der öffentlichen Ordnung verhaftet.

Auch im Norden des Landes fanden Demonstrationen statt. In Piura beteiligten sich unter anderem die Gewerkschaften der Telefónica, der Sitramun Catacaos und Stom Piura, die regionale Organisation der Lehrergewerkschaft SUTEP, die Gewerkschaftsverbände Centro Unificado de Trabajadores und Central de Trabajadores del Perú, die Gewerkschaft der Beschäftigten der Regionalregierung und des Verkehrsministeriums an den Protesten. Neben den allgemeinen Forderungen den CGTP verlangten die Demonstranten Maßnahmen zur Reaktivierung des Produktionsapparates der Region, die Durchführung des Bewässerungsprojekts des Alto Piura und mehr Mittel für die 3. Etappe des Projekts Chira Piura, keine Konzessionsvergabe an Privatunternehmen für die Wasserbetriebe EPS Grau, die Umsetzung des Projekts zur Abwasserentsorgung, sowie die Bezahlung von Tausenden von Lehrern, die in den letzten drei Jahren Schwangerschafts- und Krankheitsvertretungen geleistet haben und deren Gehälter ausstehen. In Chiclayo fand ebenfalls eine Demonstration im Zentrum statt, bei der es zu Angriffen von Demonstranten auf Arbeiter kam, die sich nicht an den Protesten beteiligten. Die Hauptpunkte der spezifischen Forderungen der Demonstranten waren: keine Privatisierung der Elektrizitäts-, Wasser- und Abwasserbetriebe, Maßnahmen gegen die Erhöhung der Benzinpreise, ein neues Sozialversicherungsgesetz, sowie die Umsetzung des Plans zur Bildung des Nationalen Rates für die Konzertation der Landwirtschaft. In Talara protestierten ebenfalls Arbeiter der Erdölraffinerie, Bauarbeiter, Mopedtaxifahrer, Hausfrauen und Arbeitslose gegen die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit den USA um jeden Preis. Auch im Zentrum von Tumbes demonstrierten Arbeiter und Studenten.

Demonstration gegen Korruption und Straflosigkeit Demonstrationen gegen die Korruption und Straflosigkeit
  19.07. 2005 Tausende von Personen beteiligten sich an den Demonstrationen gegen Korruption und Straflosigkeit, zu denen der emeritierte Bischof von Chimbote, Luis Bambarén, aufgerufen hatte. In Lima marschierten mehr als 5000 Personen zum Paseo de los Héroes Navales gegenüber dem Justizpalast, um friedlich, jedoch energisch gegen Straflosigkeit und Ungerechtigkeit zu protestieren. Der Kundgebung schlossen sich unter anderem Jugendgruppen, Organisationen von Müttern der Volksküchen, Vereinigungen der Opfer der politischen Gewalt und Gewerkschaftsorganisationen an. Auch ehemalige Mitglieder der Wahrheits- und Versöhnungskommission, Journalisten, Künstler, Politiker und Vertreter der Nationalen Koordination für Menschenrechte (Coordinadora Nacional de Derechos Humanos) waren anwesend. Im Laufe des Nachmittags kamen mehr und mehr Demonstranten hinzu, die sich nach Feierabend der Kundgebung anschlossen und mehrere Stunden lang gegenüber dem Justizpalast versammelten, um ihrem Unmut über die herrschende Korruption Ausdruck zu verleihen. Mit Sprechchören wie "Die Justiz, eine nationale Schande!" lehnten die Demonstranten das inzwischen widerrufene Gesetzes über die Anrechnung des Hausarrests auf die Untersuchungshaft ab, das zwei Wochen zuvor die Freilassung der Brüder Moisés und Álex Wolfenson möglich gemacht hatte. Die Vertreter verschiedener politischer Gruppen gaben Erklärungen gegen die Korruption der Regierung Fujimori und auch des derzeitigen Regimes ab und forderten die Justiz auf, die Gesellschaft zu verteidigen und die Gesetze gegen die Korruption konsequent anzuwenden.

Demonstration gegen Korruption und Straflosigkeit in Huánuco Demonstration gegen Korruption und Straflosigkeit in Piura Gleichzeitig fanden in anderen Städten Demonstrationen statt. In Cusco hielt noch nicht einmal der andauernde Nieselregen die Demonstranten davon ab, auf einer Kundgebung vor dem Justizpalast ihren Unmut über die geringen Fortschritte bei der Bekämpfung der Korruption und der Straflosigkeit zum Ausdruck zu bringen. Das gleiche Bild bot sich auf dem Platz Ignacio Merino in Piura, in den Straßen von Chimbote und Ica und auf dem Hauptplatz von Chiclayo. In Trujillo stellte sich der Vizepräsident der Bischofskonferenz und Erzbischof von Trujillo Miguel Cabrejos hinter den Aufruf von Luis Bambarén und forderte die Justiz auf, das umstrittene Gesetz nicht anzuwenden, weil es verfassungswidrig ist. Unter der Losung "Schluss mit Korruption und Straflosigkeit!" zogen in Huánuco Vertreter verschiedener Institutionen, Vereinigungen, soziale Organisationen und einige öffentliche Amtsträger zum Sitz der Justiz, um den Beginn einer Kampagne gegen die Korruption zu verkünden, die sich in den Institutionen des Landes festgesetzt hat. Auch in Ayacucho fand eine Kundgebung gegen die Korruption und die Beschlüsse der Justiz statt. Die Demonstranten, mehrheitlich Studenten und Akademiker, versammelten sich um 10 Uhr vormittags vor dem Justizpalast, wo sie mit Sprechchören gegen die Maßnahmen der Justiz protestierten, die die Freilassung von umstrittenen Persönlichkeiten wie der Gebrüder Wolfenson, Laura Bozo und anderen, die mit der Mafia des Ex-Präsidenten Fujimori in Verbindung gebracht werden, erlaubt hat.


STREIKS UND PROTESTE DER BAUERN
Verschiedene Gremien der Bauern führten am 4. Juli einen landesweiten Agrarstreik durch, der sich hauptsächlich gegen das geplante Freihandelsabkommen mit den USA richtete.  Außerdem verstärkten die Cocabauern ihren Kampf gegen die repressive Politik der Vernichtung von Cocapflanzungen unter dem Diktat der USA. Nachdem der Präsident der Regionalregierung von Cusco am 29. Juni eine Regionalverordnung zur Legalisierung des Cocaanbaus in der Region erlassen hatte, die sich allerdings auf Anbaugebiete bezog, wo der Cocaanbau ohnehin schon weitgehend legalisiert ist, beschloss die Regionalregierung von Huánuco am 21. Juli ebenfalls die Freigabe des Cocaanbaus. In Puno war eine ähnliche Verordnung geplant, die jedoch wegen interner Machtkämpfe im Regionalrat nicht verabschiedet wurde.

Agrarstreik in verschiedenen Regionen des Landes
  4.7.20055 In mehreren Regionen begannen die Bauern einen 24-stündigen Streik, zu dem verschiedene Gremien der Bauern aufgerufen hatten. Diese hatten sich kurz zuvor im "Nationalen Komitee zur Verteidigung der Landwirtschaft" zusammengeschlossen, um die Kämpfe der unterschiedlichen Sektoren von Landwirten zu koordinieren, die sich gegen das Freihandelsabkommen mit den USA wehren und mehr staatliche Unterstützung für die Landwirtschaft fordern. Mit dem Protest verlangten die Bauern den Abbruch der Verhandlungen über landwirtschaftliche Produkte im Rahmen des Freihandelsabkommens, bei denen die peruanische Regierung den USA den zollfreien Import von 160.000 Tonnen landwirtschaftlicher Produkte pro Jahr angeboten hat. Die Mitglieder der Föderation der "Vieh- und Fleischhändler der Makroregion Süd", die am gleichen Tag einen unbefristeten Streik begannen, forderten außerdem die Senkung und die Abschaffung der Vorauszahlung der Allgemeinen Verkaufssteuer für Fleischprodukte.

Agrarstreik vom 4. Juli 2005 Agrarstreik vom 4. juli 2005 Im Rahmen des Agrarstreiks blockierten in Pisco (Ica) Hunderte von Baumwollbauern die Panamericana Süd auf der Höhe der Kilometer 226 bis 299. Die Baumwollbauern forderten von der Regierung die Einhaltung ihrer Zusage, den Bauern durch Subventionen einen Preis von 14 Soles pro Zentner Baumwolle zu garantieren. Ähnlich sah es auf der Höhe des Kilometers 204 der Panamericana Süd in Chincha aus. In beiden Fällen setzten die Bauern der Regierung eine Frist bis zum 6. Juli, um ihre Forderungen zu erfüllen, und drohten damit, andernfalls einen unbefristeten Streik zu beginnen. Auch in Arequipa unterbrachen Bauern den Verkehr auf der Höhe der Brücke Ocoņa, wo 10.000 Landwirte aus den Tälern Ocoņa und Majes von der Regierung den Rückzug aus den Verhandlungen über das Freihandelsabkommen forderten. In der Region Amazonas blockierten Bauern vier Stunden lang die Zufahrtsstraße nach Bagua.

In der Stadt Ayacucho führten rund 4000 Cocabauern aus den Tälern der Flüsse Apurímac und Ene einen Protestmarsch gegen die gewaltsame Vernichtung von Cocapflanzungen durch die Regierung, sowie das Freihandelsabkommen mit den USA durch.

In Piura und Tumbes schloss sich nur ein Teil der Reisbauern dem Streik an. Andere Landwirte wie die "Gemeinschaft der Nutzer der Bewässerungsanlagen des mittleren und oberen Piura", der "Gemeinschaft der Nutzer des Chira", sowie die Bauern aus der Region Lambayeque und Ancash lehnten den Streik mit dem Argument ab, dass die Kampfplattform zu schwach sei und der Aufruf vor allem den politischen Interessen des Vorsitzenden des Bauernverbandes Conveagro, Luis Zúņiga Rosas, diene. In Jaén trafen sich die Präsidenten der Regionalregierungen von Cajamarca, Amazonas und Piura mit den Reisbauern des Nordostens, um eine Lösung für die Problematik der niedrigen Erzeugerpreise zu finden. Nach dem Treffen traten sowohl die Präsidenten der Regionalregierungen, als auch die Führer der Gremien der Reis- und Baumwollbauern dafür ein, ein Gespräch mit dem Präsidenten Alejandro Toledo und dem Landwirtschaftsminister zu fordern. Der Landwirtschaftsminister Manuel Manrique vertrat seinerseits, dass hinter der Kampfmaßnahme politische Interessen stehen und der Streik in keiner Weise gerechtfertigt sei, da sein Ministerium sich in ständigen Gesprächen mit den Vertretern der Bauern befindet.

  8.7.2005 Die Mitglieder der "Föderation der Vieh- und Fleischhändler der Makroregion Süd" beendeten ihren am 4. Juli begonnenen, unbefristeten Streik, nachdem die Regierung die Gespräche mit Vertretern des Gremiums über die Aussetzung der Vorauszahlung der allgemeinen Verkaufssteuer für Fleischprodukte und andere Forderungen wieder aufgenommen hatte.

  19.07. 2005 Die Gremien der Bauern, Conveagro mit mehr als 36 Mitgliedsorganisationen im ganzen Land, die Vereinigung der Nutzer von Bewässerungsanlagen mit mehr als einer Million Mitgliedern, sowie die Vereinigung der Exporteure landwirtschaftlicher Produkte und die Vereinigung der Exporteure (ADEX) beschlossen, der Regierung eine Frist von 30 Tagen einzuräumen, damit sie die Forderungen der Landwirte im Hinblick auf die Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen mit den USA analysiert. Sie kündigten an, dass sie zu neuen Kampfmaßnahmen greifen werden, wenn die Regierung bis dahin ihre Forderungen nicht aufgegriffen hat.


Demonstration von Cocabauern in Tingo Maria Cocabauern der Region San Martín setzten ihren unbefristeten Streik fort
  1.7.2005 Fünf Tage nach Beginn des Streiks der Cocabauern der Region San Martín hatten weder die Regierung noch die Bauern selbst Schritte unternommen, um Verhandlungen aufzunehmen und eine Lösung für die Probleme zu finden. Die Polizei ging mit Gewalt gegen die Cocabauern vor, um die Straßenblockaden an der Fernstraße Fernando Belaunde Terry zu räumen und den Verkehr wieder herzustellen. Dieses Ziel erreichte sie allerdings nur zeitweise, denn nach der Räumung wurden sofort neue Straßenblockaden errichtet. Die Führerin der Cocabauern von Tocache, Nancy Obregón, traf mit einer Delegation von 200 Bauern in Tingo Maria ein, um die dortigen Proteste zu unterstützen. Gleichzeitig reiste eine andere Gruppe nach Huánuco, um mit anderen Gremien der Bauern zusammenzutreffen.

Straßenblockade von Cocabauern in San Martin   3.7.2005 Als Teil der im Rahmen des Streiks der Cocabauern programmierten Protestaktionen fand in den Straßen von Tingo Maria eine Demonstration mit mehr als 8000 Teilnehmern statt. An dem Protestmarsch nahmen der Bürgermeister der Provinz Leoncio Prado, Ramiro Alvarado Celis, Gewerkschaftsführer der SUTEP, Basisorganisationen aus Castillo Grande und Bauern der Region teil. Währenddessen wurden aufgrund der andauernden Straßenblockaden die frischen Nahrungsmittel auf den Märkten zusehends knapper, was zu enormen Preissteigerungen für Lebensmittel führte. Der Polizei gelang es zeitweise, die Blockaden an der Straße zwischen Huánuco und Tingo Maria zu räumen, und die Streikkommandos aus Tocache, Aguaytía und Aucayacu, die vorhatten, nach Huánuco und la La Oroya vorzudringen, mussten sich auf ihre Stützpunkte in Tambillo, Las Palmas, Afilador und Naranjillo zurückziehen, von wo aus sie drohten zurückzukehren, um die Straße von Lima nach Pucallpa zu blockieren.

  4.7.2005 In Tingo Maria zogen Streikkommandos von 80 bis 100 Cocabauern mit Knüppeln und Macheten durch die Straßen der Stadt und forderten die Geschäftsleute auf, ihre Läden zu schließen. Der Markt der Stadt schloss aufgrund der Aufforderungen der Streikenden seine Türen, und eine Stunde später erklärten die Händler, dass sie sich aus Solidarität dem Streik anschließen. Die Zufahrtsstraßen in die Stadt waren weiterhin blockiert.


Repression gegen streikende Cocabauern   5.7.2005 Am 10. Tag des Streiks der Cocabauern kam es zu einer Reihe von gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Streikenden und Polizisten, die speziell aus Lima entsandt worden waren, um die Protestaktionen niederzuschlagen. Der erste Zusammenstoß ereignete sich um 7 Uhr früh auf der Höhe des Sektors "9 de octubre" an der Straße zwischen Tingo Maria und Pucallpa, wo die Streikenden, die dabei waren, ihr gemeinsames Frühstück zuzubereiten und einen Protestmarsch in der Stadt Tingo Maria zu organisieren, von einer starken Polizeieinheit angegriffen wurden, die versuchte, die Streikenden zu vertreiben und die Straßenblockaden zu räumen. Ein weiterer Zwischenfall ereignete sich, als eine andere Gruppe von Polizisten sich daran machte, mit Hilfe von Baggern und Lastwagen die Straße nach Huánuco zu räumen. Am Nachmittag kam es auf der Höhe des Sektors "9 de Octubre" zu einer weiteren gewaltsamen Konfrontation von mehr als vier Stunden. Dabei wurden 3 Bauern durch Schusswaffen verletzt und mehr als 25 festgenommen. Rund 30 Basisorganisationen und Gewerkschaftsorganisationen von Huánuco beschlossen auf einer Versammlung, einen dreitägigen Streik zur Unterstützung und aus Solidarität mit den Cocabauern durchzuführen. Am gleichen Tag versammelten sich die Cocabauern aus den Tälern des Apurímac und des Ene zu einer Kundgebung auf dem Hauptplatz von Ayacucho und kündigten an, dass sie erwägen, einen Protestmarsch in die Hauptstadt zu organisieren.

  6.7.2005 Die Zufahrtsstraßen nach Tingo Maria waren weiterhin streckenweise durch streikende Cocabauern blockiert. Währenddessen bemühten sich die Führerinnen der Bauern, Nancy Obregón und Elsa Malpartida, um ein Gespräch mit der Präsidentin der Regionalregierung von Huánuco, damit diese ihre Forderungen gegenüber der Zentralregierung vertritt. Der Präsident der Region Ucayali, Edwin Vásquez López, erklärte, dass er seine Unterschrift unter ein Abkommen mit der Devida und der "Agentur der USA für internationale Entwicklung" (Agencia de los Estados Unidos para el Desarrollo Internacional - Usaid), in dem die Absprache mit den Bauern und lokalen Amtsträgern bei der Vernichtung der Cocapflanzungen in Ucayali vereinbart wurde, zurückzieht, da dieses von den Institutionen nie eingehalten worden ist.

  8.7.2005 Die Cocabauern von Tingo Maria lehnten es ab, ihren unbefristeten Streik zu beenden, wie es die Regierung als Bedingung für die Aufnahme von Verhandlungen verlangt hatte. Am Vormittag kam es zu einem neuen gewaltsamen Zusammenstoß zwischen Cocabauern und der Polizei auf der Höhe des Sektors "9 de Octubre", bei denen es erneut Verhaftungen gab, womit die Zahl der verhafteten Bauern auf über 50 stieg.

  9.7.2005 In Huánuco begannen Verhandlungen zwischen der Vertretern der Zentralregierung, Lokalpolitikern und der Organisationen der Cocabauern des Alto Huallaga, Huánuco und Aucayacu. Die Streikenden forderten die Entsendung einer hochrangigen Regierungskommission in die Region, doch die Regierung stellte erneut die Bedingung, dass zuerst der Streik beendet wird. Die Führerinnen der Cocabauern von San Martín, Nancy Obregón und Elsa Malpartida, nahmen an dem Treffen nicht teil.

  11.7.2005 Die Cocabauern des Zentralamazonasgebiets beschlossen, ihren am 20. Juni begonnenen unbefristeten Streik auszusetzen. Die Generalsekretärin der "Nationalen Konföderation der Landwirte der Cocaanbaugebiete von Peru", Elsa Malpartida, erklärte, dass die Basis informiert worden ist, damit die Straßenblockaden aufgehoben werden. Die Aussetzung die Streiks erfolgte aufgrund einer Übereinkunft mit der Regierung, die dies zur Bedingung machte, um eine Verhandlungskommission nach Tingo Maria zu entsenden und Gespräche mit den Bauern aufzunehmen.

  17.07. 2005 Der Vizelandwirtschaftsminister Julio Escudero hielt den ersten Termin für die Verhandlungen mit den Cocabauern des Alto Huallaga, der in der Stadt Pucallpa stattfinden sollte, nicht ein. Der augenscheinliche Grund für die Absage war die Demonstration, zu der der Führer der Cocabauern des Tals des Monzón, Iburcio Morales, aufgerufen hatte. Trotzdem versammelte sich eine Delegation von mehr als 250 Bauern in Pucallpa, die von Nancy Obregón aus Tocache, Flavio Sánchez aus Aguaytía, Elsa Malpartida aus Tingo María und Alejandro Gutiérrez aus dem Tal des Apurímac angeführt wurde. Die Führer der Cocabauern bezeichneten die Absage des Funktionärs als eine Brüskierung und wiesen darauf hin, dass die Aufnahme von Verhandlungen eine der Bedingungen war, um ihren Streik auszusetzen.

  19.07. 2005  Die Führerin der Cocabauern Nancy Obregón machte öffentlich, dass es im Alto Huallaga weitere gewaltsame Zusammenstöße zwischen Bauern und der Polizei gegeben habe, als diese eine neue Kampagne zur Vernichtung von Cocapflanzungen in der Gegend durchführte.

Proteste der Cocabauern von Puno Proteste der Cocabauern von Puno Cocabauern aus den Urwaldgebieten von Puno fordern die Legalisierung der Coca
  11.07. 2005 Hunderte von Cocabauern aus den Tälern Alto Inambari, Masiapo und Phara, Puerto Manoa, San Juan del Oro und San Gabán in den Provinzen Sandia und Carabaya, die in den Urwaldgebieten der Region liegen, versammelten sich in der Stadt Puno, um von der Regionalregierung den Erlass einer Vorordnung zu fordern, mit der der Cocaanbau legalisiert wird. Die ungefähr 1000 Demonstranten trafen in 3 Gruppen an. Die ersten waren die Bauern aus den Andentälern Alto Inambari, Masiapo und Phara. Am Nachmittag kamen die Cocabauern aus San Gaban und San Juan del Oro hinzu. Mit Cocazweigen und Spruchbändern in den Händen begannen die Bauern ihre Demonstration am Stadtrand im Stadtteil Yanamayo und zogen von dort durch die Hauptstraßen der Stadt bis zum Hauptplatz, wo sie sich zu einer Kundgebung versammelten. Isaac Choque, der Generalsekretär der Bauernvereinigung von Sandia, erklärte, dass sie anders als bei früheren Protestaktionen nicht in ihre Heimatorte zurückkehren werden, bis die Regionalregierung die geforderte Verordnung zur Legalisierung der Coca erlassen hat. Er fügte hinzu, dass sie außerdem die sofortige Verabschiedung des Gesetzes über die Coca und die Abschaffung des Gesetzes 22095 fordern, das den Anbau von Coca unter Strafe stellt.

  12.07.2005 Die Mitglieder des Regionalrats der 13 Provinzen der Region Puno befürworteten einstimmig eine regionale Verordnung, mit der der Cocaanbau in der Region legalisiert wird. Im ersten Artikel erkennt die Vorordnung die bestehenden Anbaugebiete als traditionelle, legale Anbaugebiete der Coca des Altiplano an. Im zweiten Abschnitt verpflichtet sich die Regionalregierung, in der ganzen Region Projekte zur industriellen Verarbeitung der Coca als Nahrungsmittel und zu medizinischen Zwecken zu fördern. Die Cocabauern, die tags zuvor in einem Protestzug in der Stadt Puno eintrafen und den Hauptplatz besetzten, nahmen die Entscheidung mit Befriedigung auf und kehrten, wie angekündigt, am Nachmittag in ihre Heimatprovinzen zurück. Der technische Berater der Regionalregierung, Santo Zevallos, teilte dagegen mit, dass die Verordnung noch nicht verabschiedet worden ist, sondern lediglich eine Absichtserklärung besteht, die nach der Rückkehr der kommissarischen Präsidentin der Regionalregierung, Sonia Frisancho, die sich auf einer Dienstreise befand, in einer Ratssitzung bestätigt werden muss. Auf der anderen Seite schloss der Chef der "Nationalen Kommission für die Entwicklung und das Leben ohne Drogen" (Devida), Nils Ericsson, aus, dass die Regierung die Vorordnung der Regionalregierung von Puno zur Legalisierung des Cocaanbaus in den Tälern San Gabán, Sandia und Azángaro akzeptiert, und wies darauf hin, dass eine regionale Verordnung nicht in Widerspruch zu den allgemeinen Gesetzen treten darf, die von der Zentralregierung erlassen werden.

  19.07. 2005  Die Verabschiedung der Verordnung zur Legalisierung des Cocaanbaus in Puno wurde verschoben, weil die provisorische Präsidentin der Regionalregierung Sonia Frisancho von den Mitgliedern des Regionalrats wegen Amtsmissbrauchs und Überschreitung ihre Befugnisse für 90 Tage suspendiert wurde.

Streik der Cocabauern des Tals des Monzón
  12.07.2005 Die Cocabauern des Tals des Monzón, aus den Gebieten Alto Huallaga-Leoncio Prado-Aucayacu, Sute San Jorge und der Bauernvereinigung von Las Palmas des Distrikts Mariano Damaso Beraún kündigten an, dass sie angesichts der Nichterfüllung der schriftlichen Vereinbarungen vom 19. Juni 2002 und der Konvention mit der Regierung vom 12. Mai 1004, sowie der Vorlage des Entwurfs des Gesetzes über die Coca ohne Berücksichtung des Standpunktes der Cocabauern, in einen unbefristeten Streik treten werden.

Streik der Cocabauern des Tals des Monzón   14.07.2005 Rund 2000 Cocabauern des Tals des Monzón, sowie aus Aucayacu und Tingo María, die von Iburcio Morales Baltasar angeführt werden, fuhren in einer Karawane aus Bussen, Autos und Lastwagen nach Huánuco, und erklärten den Beginn eines unbefristeten Streiks, um von der Regierung unter anderem die Einstellung der gewaltsamen Vernichtung von Cocapflanzungen und den sofortigen Rückzug der Nichtregierungsorganisationen zu fordern, die mit der Vernichtung beauftragt sind und deren Maßnahmen zur Einführung alternativer Kulturen sich als nutzlos erwiesen haben. Nach ihrer Ankunft schlugen die Demonstranten ein Lager an dem See Viņa del Río auf, wo sie eine Gemeinschaftsküche einrichteten, um dort darauf zu warten, dass die Regierung Verhandlungen aufnimmt. Die Bauern beteiligten sich an dem Protestmarsch der CGTP, auf dem sie die Regierung warnten, dass sie einen Marsch nach Lima organisieren werden, wenn sie nicht innerhalb von 72 Stunden Verhandlungen aufnimmt. Die Cocabauern fordern, dass die Regierung sie in die Debatte des Entwurfs des Gesetzes für die Coca mit einbezieht. Dabei verlangen sie unter anderem, dass 25.000 Hektar von den mehr als 50.000 derzeit bestehenden Anbaugebieten als legal erklärt werden und widersetzen sich entschieden dem Plan der Regierung, die legalen Anbaugebiete auf 9000 Hektar zu beschränken.

  16.07. 2005 Auf einer Kundgebung der Cocabauern auf dem Hauptplatz von Huánuco rief der Vorsitzende der Bauernvereinigung des Tals des Monzón, Iburcio Morales Baltasar, die Präsidentin der Regionalregierung, Luzmila Templo Condeso, auf, den Anbau, Transport und Verkauf von Coca in der Region für legal zu erklären, um auf diese Art der Autonomie der Landwirte Respekt zu verschaffen und sie nicht weiter der Repressionspolitik der USA auszusetzen. In seiner Rede bezeichnete er außerdem den aus Huánuco stammenden Psychiater Hermilio Valdizán Medrano als "Ignoranten" und "Verräter", weil er in einem Bericht an die Vereinten Nationen die Coca als eine Droge bezeichnet hat.

  18.07. 2005 Nach Ablauf der Frist von 72 Stunden, die die Cocabauern des Tals des Monzón dem Kongress gesetzt haben, damit er eine Delegation nach Huánuco entsendet und über die Abänderungen des Gesetzes für die Coca berät, erklärte der Präfekt der Region, dass er als höchste Autorität und Repräsentant der Zentralregierung in der Region seine Pflicht erfüllt hat, mit Regierungsvertretern und Parlamentariern in Kontakt zu treten, um nach Wegen zu einer Lösung des Konflikts zu suchen. Es sei jedoch unmöglich sei, dass die Regierung und der Kongress zum derzeitigen Zeitpunkt ihren Forderungen entsprechen, weil ab dem 20. August Umbesetzungen im Parlament anstehen und folglich der Parlamentspräsident Antero Flores Araoz keine verbindlichen Entscheidungen mehr treffen kann.
Streik der Cocabauern des Tals des Monzón
  19.07. 2005 Der Regionalrat von Huánuco beschloss einstimmig, den Cocaanbau in den Tälern der Region zu legalisieren. An der Sitzung nahmen der Führer der Cocabauern des Tals des Monzón, Iburcio Morales, und weitere 15 Cocabauern teil, die ihren Standpunkt vortrugen. Am Ende der Sitzung wurde die Regionalverordnung 15-2004 verabschiedet, die die Coca zum traditionellen Kulturgut und den Cocaanbau für den direkten Konsum in den traditionellen Anbaugebieten in der Region Huánuco für legal erklärt. Im zweiten Artikel wurden die Formen der Vermarktung festgelegt. Zuvor hatten die Mitglieder des Regionalrats eine Unterstützungserklärung für den Streik der Cocabauern des Tals des Monzón verabschiedet, die nach Huánuco gezogen waren, um unter anderem die Verabschiedung einer regionalen Verordnung zur Legalisierung der Coca zu fordern, wie sie zuvor von der Regionalregierung von Cusco erlassen wurde. Der Präsident von Devida, Nils Ericcsson, bezeichnete seinerseits die Verordnung als " irrational" und " jenseits jeder Vernunft" und kündigte an, dass er die Verfassungswidrigkeit dieses und aller weiteren derartigen Beschlüsse von Regionalregierungen beantragen werde, da eine regionale Verordnung sich nicht über die allgemeinen Gesetze hinwegsetzen kann.

 21.07. 2005  Unter Applaus und Hochrufen der Cocabauern unterzeichnete am Abend die Präsidentin der Regionalregierung von Huánuco, Luzmila Templo, die Regionalverordnung zur Legalisierung der Cocaanbau in der Region Huánuco.

  23.07.2005  Angeführt von Iburcio Morales, verließen die Cocabauern des Tals des Monzón nach einer Woche von Protesten die Stadt Huánuco. Vor ihrem Abzug setzte Morales dem Parlament eine Frist von 18 Tagen, um sich zu dem Entwurf des Gesetzes über die Coca zu äußern, das die Bauern für wirklichkeitsfremd halten, da es lediglich den legalen Anbau von 9000 Tonnen Cocablättern pro Jahr vorsieht, während derzeit 109.000 Tonnen produziert werden. Die Bauern drohten mit einem radikalen und unbefristeten Streik für den Fall, dass das Parlament nicht ihrer Forderung nicht enspricht.

 
STREIKS UND PROTESTE DER TRANSPORTUNTERNEHMEN
Am 21. Juni leiteten die Transportunternehmen von Puno mit einem unbefristeten Streik eine Welle von Streiks und Protesten gegen die übermäßige Erhöhung der gesetzlichen Verkehrshaftpflichtversicherung und gegen die steigenden Benzinpreise ein. Dem Streik schlossen sich am 27. Juni die Transportunternehmen von Arequipa und kurz daruf die von Tacna und Moquegua an, die sich zeitweise zu regionalen Streiks ausweiteten. Daneben gab es eine Vielzahl von Protesten der Transportunternehmen in anderen Städten des Landes, darunter wie bereits im Juni einen 24-stündigen Warnstreik der Unternehmen des Personennahverkehrs in Lima.

Streik der Transportunternehmen in Arequipa Der Streik der Transportunternehmen in Arequipa weitet sich zum regionalen Streik aus
  1.07.2005 In der Region Arequipa begann ein unbefristeter regionaler Streik, nachdem die "Breite Bürgerfront von Arequipa" (Frente Amplio Cívico de Arequipa - FACA) sich am Vorabend dem Protest der Beschäftigten der Transportunternehmen angeschlossen hatte. Ihre Kampfplattform beinhaltete neben der Senkung der Preise für Wasser, Strom und Gas unter anderem die Forderung nach dem Rücktritt des Präsidenten Alejandro Toledo und die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung. Gleichzeitig erklärten die Führer der Transportunternehmen, dass sie aus Protest die Haftpflichtversicherung gegen Verkehrsunfälle nach deren Ablauf nicht erneuern werden, da die Kosten zu hoch sind, wodurch die Passagiere nicht mehr versichert wären. Im Rahmen der Kampfmaßnahme blockierten Streikkommandos die Zufahrtsstraßen nach Arequipa, und es gab kaum Verkehr in den Straßen, da die Transportunternehmen ihren Streik fortsetzten. Obwohl die Stadt weitgehend lahm gelegt war, herrschte relative Ruhe. Da die Ankündigung des regionalen Streiks sehr kurzfristig erfolgte, wurden viele Einwohner der Stadt davon überrascht. Läden und Märkte öffneten normal ihre Türen. Allerdings fiel der Unterricht an Schulen und Universitäten erneut aus. Am Vormittag kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen auf der Höhe des Kilometer 48 der Panamericana Süd bei Arequipa, wo die Polizei mit Tränengas versuchte, die Streikenden zu vertreiben. Zwanzig Demonstranten wurden verhaftet, und es gab mehrere Verletzte. Währenddessen informierten die Führer der Gremien der Transportunternehmen im Lokal der Gewerkschaft der Lastwagenfahrer die Basis über die Gespräche mit der Kommission, die am Vorabend aus Lima angereist war und sofort zurückkehrte. Nach der Versammlung bekräftigten die Führer der Gremien den Beschluss, den unbefristeten Streik fortzusetzen.

  3.07.2005 Unternehmer verschiedener Branchen bildeten die Vereinigung Pro Arequipa, deren höchster Vertreter, der Vorsitzende der Handelskammer, Germán Freyre, die schwierige Mission erhielt, Gespräche mit den Vertretern der Regierung in Lima aufzunehmen, um eine Lösung für die Forderungen der Transportunternehmen und anderer Gremien der Stadt zu finden, die sich in einem unbefristeten Streik befinden.

  4.07.2005 Die Delegierten der verschiedenen Transportunternehmen von Arequipa beschlossen mehrheitlich eine Fortsetzung des am 27. Juni begonnenen, unbefristeten Streiks und lehnten damit das Angebot des Präsidentenberaters José León Rivera ab, der den Streikenden telefonisch direkte Verhandlungen mit Regierungsvertretern in Lima vorgeschlagen hatte, wenn im Gegenzug die Proteste eingestellt werden. Die Streikenden setzten dem dagegen, dass die Regierung sofort eine Verhandlungskommission nach Arequipa entsenden sollte, falls sie bereit ist, die Probleme zu lösen. Gleichzeitig schlossen sich andere Gremien dem regionalen Streik an, zu denen die "Breite Bürgerfront von Arequipa" (FACA) aufgerufen hatte. Auf dem Hauptplatz der Stadt versammelten sich Bauarbeiter, soziale Organisationen und Basisorganisationen aus Armenvierteln zu einer Demonstration, bei der es wiederholt zu kleineren Konfrontationen mit der Polizei kam. Die Bewohner der nördlichen Vororte bemächtigten sich der Straße, die zum Flughafen und in den Norden der Stadt führt, indem sie diese ab den frühen Morgenstunden blockierten und die vorbei fahrenden Fahrzeuge mit Steinen bewarfen. Auf der anderen Seite schlossen sich die Beschäftigten der Transportunternehmen von Moquegua, Tacna und Puno den Protesten an, so dass der gesamte Süden des Landes lahm gelegt war.
Regionaler Streik in Arequipa
  5.07.2005 Am 9. Tag des unbefristeten Streiks der Transportunternehmen und dem 6. Tag des regionalen Streiks der Bürgerfront von Arequipa war das Geschäftsleben erneut stark eingeschränkt. Der Unterricht an Schulen und Universitäten fiel aus Sicherheitsgründen weiterhin aus. Wie an den Vortagen wurden die Straße von Arequipa nach Puno und Cusco, sowie die Panamericana Süd auf der Höhe des Kilometers 48 von Streikkommandos blockiert. In verschiedenen Teilen der Stadt kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, bei denen sechs Demonstranten verhaftet wurden.

Regionaler Streik in Arequipa  6.07.2005 Mitglieder von Gewerkschaften und sozialen Organisationen von Arequipa versammelten sich erneut auf dem Hauptplatz der Stadt, um ihren Protest gegen die Regierung zum Ausdruck zu bringen. Die Protestaktionen wurden von der "Breiten Bürgerfront von Arequipa" angeführt. In Tacna demonstrierten erneut rund 6000 Menschen im Zentrum der Stadt, während die Lebensmittel in den Märkten bereits knapp wurden und der Handel, die Haupteinnahmequelle der Stadt, dramatisch einbrach. In Ilo blockierten Streikkommandos den freien Zugang zum Hafen, und auch in Moquegua gab es Demonstrationen und Straßenblockaden der Beschäftigten der Transportunternehmen, die sich dem Streik der anderen Südregionen angeschlossen hatten. In Mollendo war der Zugang zu den Ortschaften San Antonio, Chen Chen, San Francisco und der Gegend von Cuajone, Torata Matarani und Tambo durch Straßenblockaden versperrt.

Regionaler Streik in Arequipa Regionaler Streik in Arequipa Nachdem in Lima eine Kommission aus Vertretern verschiedener Ministerien und der Gremien der Transportunternehmen gebildet worden waren, um innerhalb einer Frist von 30 Tagen eine Lösung für die Forderungen der Transportunternehmen vorzuschlagen, beschlossen am Abend die Transportunternehmen von Arequipa, den Streik auszusetzen und die Arbeit am folgenden Tag wieder aufzunehmen. Die Beiträge zut Haftpflichtversicherung (SOAT) in Arequipa wurden für diese Zeit eingefroren. Desgleichen hoben die Transportunternehmen der Region Moquegua den unbefristeten Streik auf und gewährten den regionalen Behörden eine Frist von 30 Tagen zur Lösung ihrer Probleme, nachdem sie der Präsidentin der Regionalregierung, Cristala Constantinides, ein Memorandum übergeben hatten, in dem sie den Erlass einer regionalen Verordnung fordern, mit der eine regionale Haftpflichtversicherung geschaffen wird, wie es in Lambayeque und Puno geschehen ist. Die Transportunternehmen in Tacna dagegen beschlossen, den Streik fortzusetzen, um die Ergebnisse der Verhandlungen abzuwarten, die ihre Vertreter in Lima führten.

  7.07.2005 Obwohl die Transportunternehmen von Arequipa ihre Arbeit wieder aufnahmen, fanden im Zentrum der Stadt erneut Demonstrationen der Gewerkschafts- und Basisorganisationen unter der Führung der Bürgerfront FACA statt, die mit der Aussetzung des Streiks der Transporteure nicht einverstanden war und die Bevölkerung aufforderten, den unbefristeten regionalen Streik fortzusetzen.

 8.07.2005 Auf einer Sitzung der Kommission für Verbraucherschutz des Parlaments, wo eine Studie über die Entwicklung der gesetzlichen Haftpflichtversicherung gegen Verkehrsunfälle und ihre Kosten in Peru vorgestellt wurde, beschwerten sich die Vertreter der Gremien der Transportunternehmen von Arequipa und Moquegua über die überhöhten Beiträge für die Haftpflichtversicherung in ihren Städten und forderten eine Reduzierung der Beiträge von bis zu 50 %. Die Kommission sagte zu, Lösungsmöglichkeiten zu untersuchen. Am gleichen Tag verlängerte die Stadtverwaltung von Arequipa die Frist für die Einführung der gelben Einheitsfarbe für Taxis um 60 Tage.

  9.07.2005 Die "Breite Bürgerront von Arequipa" (FACA) beschlosse die Aussetzung des regionalen Streiks, der zunehmend an Schlagkraft verlor, nachdem die Beschäftigten der Transportunternehmen drei Tage zuvor ihren unbefristeten Streik vorerst beendeten und die Arbeit wieder aufnahmen.

Protesta de taxistas en ChiclayoProteste der Taxifahrer in Chiclayo
  4.07.2005 In Chiclayo blockierten rund 100 Taxifahrer, die nicht den zwei Taxizentralen von Lambayeque angehören, die Avenida Balta aus Protest gegen die übermäßigen Steuerforderungen des städtischen Steuersystems SATCH und der willkürlichen Verhängung von Bußgeldern durch die Polizei, die nach Ansicht der Taxifahrer die Folge eines Abkommens zwischen beiden Institutionen sind. Außerdem erklärten die Taxifahrer, dass sie sich von den beiden bestehenden Zentralen nicht vertreten fühlen, da deren Führer nichts für sie getan haben und im Gegenteil in eine Reihe von Unregelmäßigkeiten wie die Veruntreuung der Gelder für die regionale Haftpflichtversicherung verwickelt sind. Die Taxifahrer kündigten die Bildung der Einheitsgewerkschaft der Taxifahrer und die Wahl ihrer Vertreter an.

Mopedtaxifahrer protestieren gegen die Erhöhung der gesetzlichen Haftpflichtversicherung
  4.07.2005 Mopedtaxifahrer in verschiedenen Städten des Landes protestierten gegen die übermäßige Erhöhung der gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflichtversicherung (SOAT). In Lima zogen Mopedtaxis in einer Demonstration zum Kongress der Republik, um die Verabschiedung eines Gesetzes zu fordern, das die Bildung eines gemeinsamen Fonds der Gemeinden und der Gremien der Mopedtaxifahrer vorsieht. Auf diese Art würden die Gemeinden einen Teil der Versicherungsprämie übernehmen. In Tumbes versammelten sich ab acht Uhr morgens die Fahrer der Mopedtaxis mit ihren Fahrzeugen auf dem Platz Bolognesi und legten den Verkehr in der Gegend lahm. Danach zogen sie in einer Karawane zum Sitz der Regionalregierung, um ihre Forderungen vorzutragen.

Proteste der Transportunternehmen und anderer Gremien in Tacna
  5.07.2005 Die Region Tacna war durch Proteste und Straßenblockaden verschiedener Gremien, die sich dem Streik der Beschäftigten der Transportunternehmen anschlossen, lahm gelegt. Wie in anderen Landesteilen fordern die Transportunternehmen die Senkung der Beiträge für die gesetzliche Haftpflichtversicherung und der selektiven Verkaufssteuer. Am Vormittag versammelten sich Demonstranten auf dem Hauptplatz der Stadt, wo sie eine Kundgebung durchführten und den politischen Vertretern ein Memorandum mit ihren Forderungen übergaben.

Regionaler Streik in Tacna   7.07.2005 In Tacna demonstrierten erneut rund 2000 Beschäftigte der Transportunternehmen und Händler im Zentrum der Stadt. Am Nachmittag flauten die Proteste ab und die Mehrheit der Führer der Gremien waren dafür, den Streik auszusetzen, nachdem die Regionalregierung Schritte zur Einführung einer regionalen Haftpflichtversicherung für Tacna unternommen hatte, indem sie die Bildung eines Gemeinschaftsfonds vorgeschlagen hatte, der von den Transportunternehmen, der Regionalregierung und den Versicherungsgesellschaften kontrolliert wird.

Streik der Transportunternehmen in Huancayo Streik der Transportunternehmen legt Huancayo lahm
  11.07.2005 Aufgrund eines 24-stündigen Streiks der städtischen und überregionalen Transportunternehmen, mit der diese eine Senkung der Beiträge zur gesetzlichen Haftpflichtversicherung gegen Verkehrsunfälle (SOAT) forderten, kamen die normalen Aktivitäten in der Stadt Huancayo vollständig zum Erliegen, die Straßen waren verwaist, und die Geschäfte blieben geschlossen. Streikkommandos blockierten in den frühen Morgenstunden die Zufahrtsstraßen zur Stadt und bewarfen Fahrzeuge von Streikbrechern mit Steinen. Das gleiche Bild zeigte sich in anderen Städten der Zentralanden wie Pasco, wo die Angestellten der überregionalen Transportunternehmen einen dreitägigen Streik für die Senkung der Beiträge zur SOAT und der Benzinpreise begannen. In den Busbahnhöfen von La Oroya, Cerro de Pasco, Huánuco, Tingo María, La Merced, Tarma, Satipo und anderen Städten standen Dutzende von Omnibussen, deren Fahrer und Besitzer den Dienst verweigerten. Die Gremien der Transportunternehmen übergaben dem Präsidenten der Regionalregierung von Junin, Manuel Duarte, ein Memorandum, in dem sie die Bildung eines regionalen Fonds für Verkehrsunfälle, seine Unterstützung, damit die Beiträge für die SOAT nicht erhöht werden, die Abschaffung des Dienstes der Steuerinspektion Huancayo, die in der Vergangenheit wiederholt Fahrzeuge beschlagnahmt hat, und die Senkung der selektiven Verbrauchssteuer forderten. Am Nachmittag teilte der Präsident der Regionalregierung mit, dass er mit den Gremien der Transportunternehmen von Huancayo die Bildung einer Sonderkommission vereinbart hat, die die Anwendung der gesetzlichen Haftpflichtversicherung gegen Verkehrsunfälle in der Region analysieren wird.

Streik der Transportunternehmen in Piura Streik der Transportunternehmen Piura
  11.07. 2005 Die Transportunternehmen von Piura traten in einen regionalen Streik, zu dem der "Einheitsverband der Transportunternehmen von Piura" (ASERTURP) aufgerufen hatte. Bereits in den frühen Morgenstunden bemächtigten sich die Beschäftigten der Transportunternehmen der Hauptstraße der Stadt und isolierten teilweise der Stadtzentrum. Um 10:00 Uhr versammelten sich die Mitglieder der ASERTURP mit ihren Fahrzeugen am Park Miguel Cortés, von wo aus sie in einer Karawane durch die Avenida Bolognesi bis zum Distrikt Castilla zogen. Zwischen der Avenida Grau und der Avenida Chulucanas kam es zu einer Konfrontation zwischen Demonstranten und Polizisten, die Tränengasbomben warfen und damit nicht nur die Passanten, sondern auch die Mütter mit ihren Kindern im nahen Krankenhaus Santa Rosa trafen. Am frühen Nachmittag kamen die Vertreter der Transportunternehmen im Rathaus von Piura mit dem Bürgermeister Eduardo Cáceres Chocano, dem Parlamentarier Jhony Peralta, dem Präsidenten der Regionalregierung César Trelles Lara, dem Direktor der Gemeindekasse und dem Chef der Verkehrspolizei zusammen, um über Maßnahmen zur Senkung der überhöhten Kosten der gesetzlichen Haftpflichtversicherung gegen Verkehrsunfälle (SOAT) zu beraten. Der Parlamentarier Peralta versprach, sich für einen Gesetzentwurf einzusetzen, der die Gemeinden und Regionalregierungen ermächtigt, alternative Versicherungen anzubieten, die Teil der lokalen Haushalte sind. Andere Anliegen der Streikenden, wie die Senkung der selektiven Verkaufssteuer und der Protest gegen die willkürliche Verhängung von Bußgeldern kamen nicht zur Sprache.

Proteste der Taxifahrer in Cusco
  11.07. 2005 Am Vormittag blockierten Dutzende von Taxifahrern mit ihren Fahrzeugen die Hauptstraßen zum historischen Zentrum von Cusco. Zwei Stunden lang unterbrachen die Demonstranten den Verkehr auf den Straßen Tullumayo, El Sol und Pardo, die auf den Hauptplatz der Stadt münden. Auch die Straßen Pío und Pachacútec, die zum Flughafen führen, sowie die Avenida de la La Cultura, die in das Tal im Süden der Stadt führt, wurden blockiert. Wie die Transportunternehmer in anderen Landesteilen, forderten die Taxifahrer mit ihrer Protestaktion die Senkung der Beiträge zur gesetzlichen Haftpflichtversicherung gegen Verkehrsunfälle (SOAT) und einen Hilfsplan der Regierung zur Abmilderung der steigenden Benzinpreise.

Neuer Streik der Unternehmen des Personennahverkehrs in Lima
  20.07. 2005 In Lima traten die Besitzer von mehr als 60.000 Fahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs in einen 24-stündigen Warnstreik, zu dem die "Koordination der Gremien des öffentlichen Nahverkehrs von Lima und Callao" aufgerufen hatte. Mit dem Streik forderten sie eine Senkung der Beiträge zur gesetzlichen Haftpflichtversicherung, die Senkung der selektiven Verkaufssteuer (ISC), die Reduzierung von Schwefel in den Kraftstoffen und die Festlegung der Bußgelder für Verkehrsverstöße auf der Grundlage des Mindestlohns von 460 Soles und nicht der durchschnittlichen Besteuerungsgrundlage von 3300 Soles. Außerdem verlangten sie, dass ihre Vertreter in die Verhandlungskommission über die Senkung der Beiträge zur Haftpflichtversicherung, die die Regierung mit Vertretern der Transportunternehmen von Arequipa gebildet hat, miteinbezogen werden.

Streik des öffentlichen Nahverkehrs Streik des öffentlichen Nahverkehrs In den frühen Morgenstunden bereitete der Streik den vielen Tausenden von Bewohnern der Zwölf-Millionen-Stadt Lima Schwierigkeiten, an ihre Arbeitsplätze zu gelangen. Insbesondere in den nördlichen Vororten, wo der Streik fast zu 100 Prozent eingehalten wurde, war das Fehlen von Bussen und Kleintransportern des öffentlichen Nahverkehrs auffallend. Die Bewohner der Distrikte Comas, Carabayllo, Independencia und Los Olivos mussten lange Wartezeiten in Kauf nehmen, bis sie ein Transportmittel fanden, das sie zu ihrer Arbeit oder zur Schule brachte. Die Besitzer von privaten Kleintransportern, Lieferwagen und Lastwagen nutzten die Gelegenheit zu einem Extraverdienst, indem sie den Transport von Passagieren übernahmen und dabei Preise verlangten, die bis zum Zehnfachen des normalen Fahrpreises reichten, gingen dabei allerdings das Risiko ein, von den Streikenden mit Steinwürfen angegriffen zu werden. Auf der Höhe des Kilometers 14 der Avenida Túpac Amaru in Comas blockierten zeitweise Streikkommandos die Straße mit brennenden Reifen. Auch im Distrikt San Martín de Porres gab es Versuche von Straßenblockaden, die jedoch von der Polizei verhindert werden konnten. Der nationale Leiter der Polizei Marco Miyashiro informierte, dass es auch in den südlichen Vororten zu Straßenblockaden kam, die zur Festnahme von 121 Personen wegen der Störung des öffentlichen Verkehrs und des Verbrennens von Reifen auf öffentlichen Straßen führte. In anderen Teilen der Hauptstadt wurde der Streik nur teilweise befolgt, da einige kleinere Vereinigungen von Transportunternehmen mit dem Warnstreik nicht einverstanden waren und normal arbeiteten

Im Laufe des Tages normalisierte sich der öffentliche Nahverkehr in einigen Gegenden der Stadt allmählich. Der für den Nachmittag angekündigte Protestmarsch der Streikenden zum Kongress wurde abgesagt, doch deren Vertreter sprachen im Verkehrsministerium vor, um dem Minister ein Memorandum mit ihren Forderungen zu überreichen. Nachdem sie längere Zeit erfolglos darauf warteten, dass der Minister José Ortiz sie empfing, zogen sie sich empört zurück, und der Vorsitzende der "Koordination der Gremien des öffentlichen Nahverkehrs von Lima und Callao", Omar Calderón, kündigte an, dass sie spätestens für die erste Augusthälfte einen neuen Streik durchführen werden, der landesweit sein wird.

Protestmarsch der Mopedtaxifahrer zum Kongress verursachte ein Verkehrschaos in Lima
 21.07. 2005  Rund 2500 Mopedtaxifahrer aus verschiedenen Distrikten Limas marschierten von der Plaza de Acho und dem Parque Universitario, wo sie sich zuvor konzentriert hatten, zum Kongress, um die Senkung der Tarife für die gesetzliche Verkehrshaftpflichtversicherung zu verlangen. Im Parlament fand sich jedoch niemand aus den Kommissionen für Transport, Verbraucherschutz und Justiz bereit, sie zu empfangen, und sie mussten sich darauf beschränken, ein Memorandum mit ihren Forderungen zu hinterlassen.


STREIKS UND PROTESTE AN DEN UNIVERSITÄTEN
Die Dozenten der staatlichen Universitäten im ganzen Land traten in einen unbefristeten Streik für die Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter, die seit den achtziger Jahren gesetzlich verankert ist, jedoch nie umgesetzt worden ist. Daneben gab es an einigen staatlichen Universitäten weiter Proteste von Studenten und Angestellten gegen Korruption und Tendenzen zur Privatisierung einzelner Bereiche, sowie für mehr Mitbestimmung.

Streik der Universitätsdozenten in Piura Streik der Universitätsdozenten in Huánuco Universitätsdozenten treten in einen landesweiten unbefristeten Streik
  4.07.2005 Rund 22.000 Dozenten der staatlichen Universitäten des Landes, die in der "Nationalen Föderation der Universitätsdozenten von Peru" (FENDUP) organisiert sind, begannen einen landesweiten unbefristeten Streik, um die Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter und die Erhöhung des Etats für die Universitäten zu fordern. Laut Gustavo Rojas Alegría, dem stellvertretenden Vorsitzender des Gremiums, wurde das 1983 erlassene Gesetz, mit dem die Gehälter der Dozenten denen der Richter gleichgestellt wurden, von den verschiedenen Regierungen nie umgesetzt. Das Gehalt eines Universitätsdozenten liegt derzeit rund 450 % unter dem eines Richters. Weitere Forderungen der FENDUP sind ein höherer Etat für die Universitäten zur Ausweitung und Verbesserung von Forschung und Lehre, die Achtung der Rechte der pensionierten Dozenten, das allgemeine Wahlrecht bei der Wahl der Universitätsleitung und die Abschaffung der Wiederwahl von Funktionären. Der Streik wurde in fast allen staatlichen Universitäten des Landes befolgt.

  7.07.2005 Vertreter der "Nationalen Föderation der Universitätsdozenten von Peru" (Fendup) trafen zu einer Sitzung mit der nationalen Rektorenkonferenz zusammen, um über eine Lösung für die Forderungen der streikenden Dozenten zu beraten. Dabei gelangten die Rektoren von mehr als 20 staatlichen Universitäten des Landes jedoch zu dem Schluss, dass die Gehälter der Dozenten in den letzten 30 Jahren noch nie so niedrig waren wie derzeit und beschlossen, die Fortsetzung des Streiks zu unterstützen.

Demonstration der Dozenten der Universität von Puno   12.07.2005 Im Rahmen ihres unbefristeten Streiks führten Universitätsdozenten in verschiedenen Städten Demonstrationen durch. In Puno organisierten die Dozenten der Nationalen Universität des Altiplano von Puno anlässlich der Reise einer Delegation in die Hauptstadt, wo sie an den zentralen Demonstrationen der Universitätsdozenten des ganzen Landes vom 13., 14. und 15. Juli teilnehmen werden, eine improvisierte Kundgebung auf dem Hauptplatz von Juliaca, um den Passanten die Probleme der Universitäten und ihre Forderungen nach einer Erhöhung ihrer Bezüge zu erklären. Die Gewerkschaft der Dozenten der Nationalen Universität von Piura führte einem Protestmarsch im Zentrum der Stadt durch, der mit einer "Modellvorlesung" im Innenhof der Kathedrale endete, bei der sie die Problematik der Universitäten in Peru und Piura darstellten. Auch die Dozenten der Nationalen Universität San Cristóbal von Huamanga (UNSCH) zogen in einer Demonstration durch das Zentrum von Ayacucho, auf der sie Parolen gegen die Zentralregierung und über ihre seit zwölf Jahren unerfüllten Ansprüche skandierten.

Demonstration der Universitätsdozenten in Lima   13.07.2005 Zeitgleich mit dem Protestmarsch gegen die Unterzeichnung des Freihandelsabkommens zogen im Zentrum der Hauptstadt die Dozenten und Rektoren der staatlichen Universitäten vom Parque Universitario, einem zentralen Verkehrsknotenpunkt, zum Kongress, um die Angleichung ihrer Gehälter an die der Richter zu fordern. Die Demonstration wurde vom Vorsitzenden der Nationalen Rektorenkonferenz, Iván Rodríguez, angeführt und von Verwaltungsangestellten, Studenten und anderen Gremien unterstützt. Rodríguez forderte die Regierung auf, den Gesetzentwurf zur institutionellen Entwicklung der Universitäten zu berücksichtigen, in dem eine Erhöhung des Etats um 108 Millionen Soles für die Angleichung der Gehälter der Dozenten vorgesehen ist. Die Kommission der Dozenten wurde von den Parlamentariern Natale Amprimo, Mercedes Cabanillas und Mario Ochoa empfangen, und letzterer versprach, den Gesetzentwurf, der von den Dozenten erarbeitet wurde und mit dem der Artikel 53 des Hochschulgesetzes umgesetzt wird, der die Angleichung der Gehälter festlegt, dem Parlament vorzulegen und sich für dessen Verabschiedung einzusetzen. Daneben gab es in anderen Städten des Landes eine Reihe von Demonstrationen zur Unterstützung des zentralen Protestmarsches in Lima. Unter anderem hielten in Chiclayo rund 700 Dozenten der Nationalen Universität Pedro Ruiz Gallo eine Kundgebung im Innenhof der Kathedrale ab, und in Arequipa demonstrierten mehr als 300 Dozenten der Nationalen Universität San Agustín im Zentrum der Stadt.
 
  15.07. 2005 Rund 200 Universitätsdozenten, die Mehrheit von Universitäten aus dem Landesinneren, zogen mit Schildern und Spruchbändern zum Hauptsitz der Universität San Marcos in Lima, und drangen dort in die Seminarräume und Vorlesungssäle verschiedener Fachbereiche ein, um ihre Kollegen, die sich dem unbefristeten Streik nicht angeschlossen hatten, aufzufordern, die Arbeit niederzulegen.
 
  19.07. 2005 Mehr als 100 Studenten der staatlichen Universität San Agustín beteiligten sich zusammen mit ihren Dozenten an einer Kundgebung, um deren Forderungen zu unterstützen und einen höheren Etat für die staatlichen Hochschulen zu fordern. Der Protestmarsch begann um 9 Uhr und endete mit einer improvisierten Kundgebung auf dem Platz vor der Kathedrale.

 21.07.2005  Mehr als 400 streikende Dozenten der Universität Daniel Alcides Carrión von Pasco stürmten den Sitz der Regionalregierung und brachten dort deren Präsidenten Raúl Espinosa Soto und vier Mitglieder des Regionalrats vorübergehend in ihre Gewalt, um Druck auf die Regierung auszuüben, damit sie ihre Forderungen erfüllt. Der Sprecher der Dozenten warnte, dass sie bereit seien, die Besetzung des Sitzes der Regionalregierung auf unbestimmte Zeit fortzusetzen, wenn die Regierung nicht auf ihren Streik reagiert. In Trujillo hielten Dozenten der staatlichen Universität eine Vorlesung auf dem Hauptplatz der Stadt ab, auf der sie über den Schriftsteller Giordano Bruno als ein Vorbild für die peruanischen Behörden referierten. Gleichzeitig postierten sich Streikkommandos an den Seiten des Platzes, um die Kampfplattform der Dozenten bekannt zu machen.

 22.07. 2005 Die Verwaltungsangestellten der staatlichen Universität von Trujillo beschlossen, sich dem Streik der Dozenten anzuschließen. Die Angestellten legten zusammen mit den Dozenten und den Vertretern der Föderation der Studenten von Peru einen Forderungskatalog vor, in dem sie unter anderem Gehaltserhöhungen, die Erhöhung des Etats für die Universitäten, sowie die Einbeziehung der Verwaltungsangestellten in den Hochschulrat durch eine Abänderung des Hochschulgesetzes verlangten.

Studenten und Angestellte der Universität für Agrarwirtschaft in Huánuco setzen ihre Proteste fort
  1.07.2003 Im Zentrum von Huanuco demonstrierten erneut rund 500 Studenten, sowie jeweils etwa 50 Verwaltungsangestellte und Dozenten der Universität für Agrarwissenschaft (Universidad Nacional Agraria de la Selva), um den Rücktritt des Rektors zu fordern, den sie der Korruption, der Misswirtschaft und des Amtsmissbrauches beschuldigen

  15.07. 2005 Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchen griffen in den Konflikt an der staatlichen Universität für Agrarwirtschaft in Huánuco ein, deren Studenten vor 33 Tagen in den Streik traten. Der Oberpfarrer der katholischen Kirche und der Vertreter der evangelischen Kirchen kamen zu einem Gespräch mit Vertretern der Universitätsleitung und streikenden Studenten zusammen, um Verhandlungen zu Lösung des Konflikts einzuleiten. Aufgrund der verhärteten Fronten blieb das Gespräch jedoch ergebnislos.

 21. 07. 2005  Nach mehrwöchigem Streik der Studenten und Protesten der Beschäftigten der staatlichen Universität für Agrarwirtschaft in Huánuco (UNAS) berief sich eine Vollversammlung auf  die gesetzlich garantierte Autonomie der Hochschulen und beschloss, den wirtschaftlichen, administrativen und akademischen Notstand der Universität zu erklären und den umstrittenen Rektor Segundo Clemente Rodríguez Delgado abzusetzen. Außerdem entschied die Versammlung, den derzeitigen Vizeverwaltungsdirektor Washington Paredes Pereda kommissarisch mit der Leitung der Universität zu beauftragen und die Lehrtätigkeit an der Hochschule wieder aufzunehmen.

Studenten der Universität San Marcos in Lima besetzten erneut den Campus
  6.07.2005 Eine Gruppe von Studenten der Universität San Marcos in Lima besetzte erneut den Campus der Hochschule. Die Studenten widersetzen sich der Privatisierung der Mensa, die bedürftige Studenten dazu zwingen würde, für die Mahlzeiten zu bezahlen, die sie bisher gratis erhalten. Sprecher der Studenten versicherten, dass alle ihre Versuche, sich mit der Universitätsleitung zu verständigen, ergebnislos geblieben sind, weshalb sie vor einigen Wochen zu Protestaktionen wie Demonstrationen und Kundgebungen, Protestmärschen auf dem Universitätsgelände und Besetzungen der Universität übergegangen sind.


STREIKS UND PROTESTE GEGEN DIE "RATIONALISIERUNG" DER SCHULEN
Lehrer und Eltern protestierten weiter gegen die sogenannte Rationalisierung des Schulwesens, die die Schließung von Schulen und die Streichung von Lehrerstellen beinhaltet und voraussehbar die Bildungssituation besonders in den ländlichen Gebieten zusätzlich veschlechtern wird.    

Demonstration von Lehrern in Ayacucho Warnstreik des Nationalen Komitees für Neuausrichtung und Wiederaufbau der SUTEP
  1.7.2005 Obwohl das Arbeitsministerium die Kampfmaßnahme für illegal erklärt und angedroht hatte, den Streikenden die Fehlzeiten vom Gehalt abzuziehen, setzten am zweiten Tag des Warnstreiks des Nationalen Komitees für Neuausrichtung und Wiederaufbau der SUTEP Tausende von Lehrern aus neun Provinzen der Region Junin ihren 48-stündigen Warnstreik für einen höheren Bildungsetat und gegen die Maßnahmen der Rationalisierung des Bildungswesens fort. Wie am Vortag gab es in Huancayo eine Massendemonstration von Lehrern, die mehrheitlich aus den ländlichen Gebieten von Huancavelica und Junin angereist waren und sich der Calle Real bemächtigten, wo die Gewerkschaftsführer der Regionalregierung die Forderungen der Lehrer vortrugen, damit diese sie an die Zentralregierung weitergibt. Eine ähnlich große Unterstützung hatte der Streik in Ayacucho, wo Tausende von Demonstranten auf die Straße gingen, um die Erhöhung des Bildungsetats zu fordern. Auch in der Stadt Huancavelica führten die Lehrer der SUTEP-Huancavelica eine Demonstration durch. Der Generalsekretär der regionalen Organisation der SUTEP, Edgar García Límaco, informierte, das es Dank des Streiks der Lehrer der Region gelungen sei, eine Kommission zur Überwachung der Einsparung von Lehr- und Verwaltungspersonal zu bilden, die mit der Schließung und Zusammenlegung von Schulen im Zuge der Rationalisierung verbunden ist.

Lehrer, Schüler und Eltern protestieren gegen die Rationalisierung an den Schulen
  14.7.2005 Lehrer, Schüler und Eltern aus Cascas in der Region Trujillo und den Ortschaften des Distrikts protestierten mit einer Demonstration gegen den Rationalisierungsprozess, den das Bildungsministerium über seine regionalen Direktionen und Schulbehörden landesweit eingeleitet hat. Der Lehrer Valdemar Domínguez Ramírez, Vorsitzender des "Komitees zur Verteidigung des Budgets der Schulen in der Provinz Gran Chimú" erklärte, dass die Demonstration den Zweck verfolgt, von den Behörden zu fordern, dass sie den Plan zur sogenannten Rationalisierung der Schulen der Provinz aufgeben und die Mittel für ihren normalen Betrieb, eine Verbesserung der baulichen Infrastruktur, mehr Bücher, Bibliotheken und Unterrichtsmaterialien bereitstellen.

Demonstration der Elternvereinigungen von Lima Elternvereinigungen präsentieren dem Erziehungsministerium ihren Forderungskatalog
 21.07.2005  Eine Delegation der Elternvereinigungen (Apafas) von mehr als 160 Schulen in Lima sprach im Erziehungsministerium vor und übergab dem Minister Javier Sota Nadal ein Memorandum mit ihren Forderungen, darunter die strikte Einhaltung der vorgeschriebenen Anzahl von Schulstunden, die Erhöhung des Bildungsetats und die Verabschiedung eines neuen Gesetzes für Lehrkräfte, das die sofortige Entlassung von Lehrern und Verwaltungspersonal erlaubt, die der Korruption, der sexuellen Belästigung und Vergewaltigung beschuldigt werden. Die Eltern forderten außerdem eine Verbesserung der Infrastruktur der Schulen, die Rotation der Lehrer und das Ausscheiden der Lehrer, die ihre Arbeitsjahre erfüllt haben.

Bewohner von Cerro de Pasco protestieren gegen die Einsparung von Lehrerstellen
 21.07. 2005  Mit Schildern und Spruchbändern marschierten mehr als 300 Eltern und Lehrer des Distrikts Simón Bolívar durch die Straßen von Pasco und forderten, dass die beabsichtigte Einsparung von Lehrerstellen nicht realisiert wird. Die Demonstranten zogen zum Sitz der Regionalregierung, wo sie an deren Präsidenten appellierten, ihre Forderungen zu unterstützen, denn in der Schule ihres Distrikts gibt es nur 20 Lehrer, die ohnehin nicht ausreichen, und nun ist die Streichung von 7 Stellen geplant, was die Qualität des Unterricht weiter verschlechtern würde. In einem Gespräch mit Vertretern der Demonstranten brachte der Präsident der Regionalregierung Víctor Raúl Espinoza Soto seine Besorgnis über die schwierige Lage an den Schulen zum Ausdruck, und es wurde beschlossen, die so genannte Rationalisierung an den Schulen in der Region vorläufig zu einzustellen.


KÄMPFE ZUR VERTEIDIGUNG DER NATÜRLICHEN RESSOURCEN
Es kam erneut zu Protestaktionen gegen die Plünderung der natürlichen Ressourcen und die Zerstörung der Umwelt durch Bergbauunternehmen und Erdölgesellschaften. Während in Cajamarca versucht wurde, den Konflikt zwischen der Bevölkerung  und dem Bergbauunternehmen Yanacocha durch Verhandlungen unter Kontrolle zu halten, kam es im Andengebiet der benachbarten Region Piura zu Protestaktionen von Bauern gegen Probebohrungen des Bergbauunternehmens Majaz. In der Urwaldregion Loreto besetzten Mitglieder des Stammesverbandes der Shipibos eine Erdölförderanlage, um gegen die Verschmutzung von Gewässern und Böden zu protestieren und die Anerkennung und Achtung ihres traditionellen Siedlungsgebietes zu fordern.

Versammlung der Shipibos In Loreto besetzten Mitglieder des Stammesverbandes der Shipibos eine Erdölförderanlage
  8.7.2005 Rund 300 Mitglieder des Stammesverbandes der Shipibos aus der Dorfgemeinschaft Canán de Cachiaco besetzten die Erdölförderanlage Maquillas des kanadischen Unternehmens Maple Gas Corporation, das sich in der Provinz Ucayali in der Region Loreto befindet. Bewaffnet mit Macheten, Speeren, sowie Pfeil und Bogen stürmten die Shipibos das Camp, überraschten die 150 Arbeiter, die sich beim Mittagessen befanden und bemächtigten sich der Anlage. Daraufhin stellte das Unternehmen aus Sicherheitsgründen die Pumpen der 10 Fördertürme ab. Roberth Gimaraes, Führer der "Interethnischen Vereinigung für die Entwicklung des peruanischen Urwaldgebiets" (Asociación Interétnica del Desarrollo de la Selva Peruana) in Ucayali erklärte, dass die Shipibos zu diesem Mittel gegriffen haben, um ihren Protest gegen die Verschmutzung von Gewässern und Böden und die sozialen und kulturellen Schäden, die die Ölgesellschaft auf ihrem Gebiet verursacht, zum Ausdruck zu bringen. Die Besetzer fordern von dem Unternehmen, dass es durch den Bau von Schulen, einer Krankenstation und andere Infrastrukturmaßnahmen zur Entwicklung der Region beiträgt. Außerdem verlangen sie eine Studie über die Umweltverschmutzung, sowie die eindeutige Festlegung und Achtung der Grenzen ihres Stammesgebiets.

  10.7.2005 Eine Verhandlungskommission, bestehend aus dem Präsidenten der Regionalregierung von Loreto, Robinson Rivadeneyra, der Direktorin für Umweltfragen des Ministeriums für Energie und Bergbau, Iris Cárdenas, dem Vorsitzenden der staatlichen Erdölgesellschaft Petro Perú, Antonio Cueto, deren Geschäftsführer, José Chávez, und anderen Vertretern von Behörden und der staatlichen Erdölgesellschaft, traf in der Ortschaft Contamana in der Provinz Ucayali ein, um Verhandlungen mit den Shipibos aufzunehmen.

  11.7.2005 Durch die Vermittlung des Präsidenten der Regionalregierung von Loreto, Robinson Rivadeneyra, und den Vertretern des Ministeriums für Energie und Bergbau und der staatlichen Erdölgesellschaft Petro Perú beschlossen die Shipibos der Dorfgemeinschaft Canaan de Cachiacu die Besetzung der Erdölförderanlage Maquía in der Provinz Ucayali zu beenden. Bei den Verhandlungen wurde eine schriftliche Vereinbarung unterzeichnet, in der die Erfüllung der Forderungen der Shipibos wie die Festlegung der Grenzen des Stammesgebiets, die Untersuchung des Grades der Verschmutzung der Gewässer und die Revision des Plans der Erdölgesellschaft zur Unterstützung der Dorfgemeinschaften zugesagt wurde. Nach der Räumung des Lagers warnte der Führer der Shipibos, dass sie die Besetzung wiederholen werden, wenn innerhalb von 15 Tagen die Zusagen nicht in die Praxis umgesetzt worden sind.

Neuer Konflikt zwischen Bauern und der Bergbaugesellschaft Majaz in Piura
29. 07. 2005  Nach einem viertägigem Marsch kamen rund 1000 Bauern aus den Provinzen Ayabaca und Huancabamba in Piura am Camp des Bergbauunternehmens Majaz in der Nähe der Ortschaft Rio Blanco an, um ihre Forderung nach der sofortigen Einstellung der Probebohrungen und dem Abzug des Unternehmens aus der Gegend vorzutragen. Doch obwohl die Bauern in friedlicher Absicht kamen, wurden sie von Tränengasbomben empfangen, die die Polizei aus einem Hubschrauber auf sie warf. Bei dem Angriff gab es vier Verletzte, und eine Reihe weiterer Personen erlitt Erstickungsanfälle. Währenddessen kamen die drei Mitglieder der Kommission, die gebildet worden war, um einen Dialog zwischen den Bauern und den Vertretern der Bergbaugesellschaft Majaz einzuleiten, in Piura an, um von dort aus nach Río Blanco zu reisen und eine Eskalation des Konflikts zu verhindern. Die Bauern, die Umweltschäden durch den Bergbau befürchten, begannen mit ihren Protesten, nachdem die Regionalregierung zwei Wochen zuvor ein Abkommen mit dem Unternehmen Majaz über Investitionen in der Region unterzeichnet hatte, ohne die Bevölkerung zu konsultieren.

30.07. 2005  Die Vermittlungskommission, der Javier Aroca von der Nichtregierungsorganisation Oxfam América, der Bischof von Chulucanas, Daniel Thurley, und Miguel Palacín, der Vorsitzende der "Vereinigung vom Bergbau geschädigter Dorfgemeinschaften" (Conacami), angehörten, versuchte mit einem Hubschrauber nach Río Blanco zu gelangen, kam jedoch nur bis zur Ortschaft Pan de Azúcar, von wo aus sie nach Huancabamba zurückkehrte. Dort traf sie sich mit Vertretern des Bergbauunternehmens Majaz, um mit ihnen über die Befürchtungen der Bauern, dass das Projekt zur Umweltschäden führen könnte, sowie mögliche Vorteile für die Dorfgemeinschaften zu sprechen. Danach kündigte die Kommission an, dass sie am Montag, den 1. August, im Bischofsitz von Chulucanas einen runden Tisch mit Beteiligung der Abgesandten der Dorfgemeinschaften und Vertretern von Majaz einrichten wird.


UND AUSSERDEM ...
Streik der Arbeiter des Bergbauunternehmens Shougang für höhere Löhne, Proteste der Arbeiter der Papierfabrik Trupal gegen die unfähige Geschäftsführung, von Bauarbeitern für mehr Sicherheit auf den Baustellen, von pensionierten Staatsbediensteten für höhere Pensionen, von Angestellten des öffentlichen Dienstes gegen korrupte Vorgesetzte und das neue Rahmengesetz für den öffentlichen Dienst, von Krankenpflegerinnen der staatlichen Krankenhäuser für Lohnerhöhungen ...

Bauern und Beschäftigte der Transportunternehmen blockieren Straßen in Ancash
  1.07.2005 Mit Straßenblockaden und Demonstrationen setzten die Bewohner der Distrikte San Marcos und Chavin in der Provinz Huari in Ancash ihren 72-stündigen Streik fort, mit dem sie von der Zentralregierung die Wiederaufnahme der Bauarbeiten zur Asphaltierung der Straße Cahuis-Chavín forderten. Die Demonstranten brachten ihren Protest über die überraschende Einstellung der Arbeiten wegen fehlender finanzieller Mittel zum Ausdruck. Der Protest, der von der Front zur Verteidigung der Interessen von Chavín und San Marcos, sowie den Dorfgemeinschaften und Transportunternehmen von Huari organisiert worden war, schloss die Blockade der einzigen Zufahrtsstraße zu acht Provinzen und mehr als 65 Distrikten der Schlucht von Conchucos ein.

Trabajadores de la papelera Trupal en Trujillo Arbeiter der Papierfabrik Trupal protestieren gegen die Geschäftsführung der Gruppe Rubini
  1.07.2005 Die Arbeiter des Unternehmens Trupal brachten durch eine Demonstration im Zentrum von Trujillo ihren Protest über die schlechte Geschäftsführung der Gruppe Rubini zum Ausdruck und beschuldigten diese, die Papierfabrik durch ihre Unfähigkeit in den Bankrott getrieben zu haben. Die Arbeiter erklärten, dass sie seit März keinen Lohn erhalten haben und ihnen die Gruppe Rubini einseitig ab dem 20. Mai angeblichen Urlaub gegeben hat, ohne dass klar ist, wann sie wieder arbeiten werden. Sie haben bei der Wettbewerbsbehörde INECOPI (Instituto Nacional de Defensa de la Competencia) eine Beschwerde gegen die Gruppe Rubini eingereicht, von der sie erwarten, dass das Unternehmen in den Besitz der Gläubiger, darunter die Arbeiter, übergeht.

  13.07. 2005 Während eines Protestmarsches der Gewerkschaft der Arbeiter des Unternehmens Trupal durch die Straßen von Trujillo, der von dem Gewerkschaftsverband CUT unterstützt wurde, drohten die Arbeiter, die Fabrik zu besetzen, wenn die Aufsichtsbehörde Inecopi gegen ihren Antrag auf die Ablösung der Unternehmensleitung der Gruppe Rubini entscheidet.

 22.07. 2005  Der Richter des 4. Zivilgerichts von Trujillo, Antonio Escobedo Medina, gab dem Antrag der Arbeiter der Papierfabrik Trupal statt, das Management der Gruppe Rubini abzusetzen, und setzte die Ökonomen Pedro Rossell Grijalba und Luis Sierralta Piņeiro, beides anerkannte und erfahrene Spezialisten für die Sanierung von Unternehmen, als juristische Sachwalter ein, um die von der Aufsichtsbehörde INECOPI angeordnete Umstrukturierung des Unternehmens vorzunehmen. Die wenigen noch verbliebenen Funktionäre der Gruppe Rubini, mussten ihren Arbeitsplatz verlassen und das Unternehmen den neuen Administratoren übergeben.

Angestellte der Staatsanwaltschaften beenden ihren unbefristeten Streik
  1.07.2005 Die Angestellten der Staatsanwaltschaften beendeten ihren unbefristeten landesweiten Streik und nahmen die Arbeit wieder auf, nachdem die oberste Staatsanwaltschaft von Peru die Erfüllung ihrer Forderung nach einem Zusatzhaushalt für die Zahlung von Leistungs- und Sonderzulagen, sowie Arbeitskleidung zugesagt hatte.  

Arbeiter des Bergwerks Shougang treten in einen unbefristeten Streik
  4.07.2005 Die 712 Arbeiter des Bergbauunternehmens Shougang Hierro Perú, des einzigen Eisenbergwerks des Landes, begannen einen unbefristeten Streik für Gehaltserhöhungen. An den Vortagen hatten die Gewerkschaftsvertreter im Arbeitsministerium in Lima erfolglos versucht, mit den Vertretern des Unternehmens eine Erhöhung des Durchschnittsgehalts von 43,5 Soles (13,4 Dollar) pro Tag um vier Soles (1,2 Dollar) auszuhandeln. Doch das Unternehmen bot lediglich eine Erhöhung um 1,7 Soles (0,52 Dollar) an, was nach Aussagen des stellvertretenden Generalsekretärs der Gewerkschaft von Shougang, Hugo Sosa,"unannehmbar ist, weil die Arbeit riskant ist", da die Bergarbeiter der Gefahr von Lungenkrankheiten und Hörschäden ausgesetzt sind. Die Gehälter der Arbeiter von Shougang Hierro Perú liegen weit unter denen anderer Bergbauunternehmen, die im Land tätig sind. Southern Peru, einer der 10 größten Kupfererzeuger der Welt, zahlt zwischen 60 und 65 Soles pro Tag (18,5 bis 20 Dollar). Laut der "Nationalen Gesellschaft für Bergbau, Erdöl und Energie" (Sociedad Nacional de Minería, Petróleo y Energía), dem größten Verband des Sektors, sollte das Durchschnittsgehalt der Bergarbeiter bei 64 Soles pro Tag (19,7 Dollar) liegen. Shougang erzielte im vergangenen Jahr einen Reingewinn von 70,2 Millionen Soles (21,6 Millionen Dollar) gegenüber 34,2 Millionen Soles (11 Millionen Dollar) im Jahr 2003. Ein weiterer Grund des Protestes der Arbeiter ist die Schließung von 592 Unterkünften, die vor 35 Jahren von der la Marcona Mining Company für die Arbeiter und ihre Familien gebaut worden sind.

  9.07.2005 Die Vertretung des Arbeitsministerium in Ica erzielte eine Einigung zwischen der Gewerkschaft der Bergarbeiter und dem Unternehmen Shougang Hierro Perú und verfügte die Wiederaufnahme der Arbeit. Nach fünf Tagen Streik erreichten die Arbeiter eine Erhöhung ihres Grundgehalts um 3,10 Soles und die Zahlung einer Sonderzulage von 700 Soles. Das Unternehmen verlor mit jedem Streiktag 400.000 Dollar, was einen Gesamtverlust von 2 Millionen Dollar ausmacht.

Protest von Bauarbeitern in Lima Bauarbeiter fordern Gehaltserhöhungen und Verbesserung des Arbeitsschutzes
  5.07.2005 Trotz der laufenden Verhandlungen mit der "Peruanischen Kammer des Baugewerbes" (Capeco) zogen in Lima rund 300 Bauarbeiter der "Föderation der Bauarbeiter von Peru" in einem Protestmarsch zum Sitz des Arbeitsministeriums, um neben anderen Punkten Gehaltserhöhungen und eine Verbesserung der Sicherheit auf den Baustellen zur Vermeidung von Arbeitsunfällen zu fordern. Die Bauarbeiter übergaben dem Minister Juan Sheput Vargas ihren Forderungskatalog, in dem sie die Bildung einer Arbeitsgruppe verlangen, die sich mit der Problematik des Renteneintritts der Bauarbeiter befasst, da kaum einer die Arbeit bis zum Rentenalter durchhält, sowie die Einführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und Arbeitshygiene durch die Bauunternehmen überwacht.

Demonstration pensionierter Lehrer in Ayacucho Pensionierte Lehrer protestieren in Ayacucho
  5.07.2005 Rund 100 pensionierte Lehrer aus der Region Ayacucho, die in der "Vereinigung der vorzeitig ausgeschiedenen und pensionierten Beschäftigten des Bildungswesens von Ayacucho" (ARCIJEA) organisiert sind, zogen in schwarzer Trauerkleidung durch die Straßen von Huamanga, um gegen die wirtschaftliche Lage des Bildungssektors und die Änderung der Rentengesetze zu protestieren, mit der vor allem die Ansprüche der vorzeitig ausgeschiedenen Lehrer beschnitten werden.

Bewohner von Cangallo (Ayacucho) belagern den Bürgermeister im Rathaus
  5.07. 2005 Die Bewohner von Cangallo in der Region Ayacucho belagerten den Bürgermeister Oscar Tineo de la Cruz im Rathaus der Stadt und verkündeten, dass sie ihn solange dort fest halten werden, bis er von seinem Amt zurücktritt. Die Demonstranten, die der "Verteidigungsfront von Cangallo" angehörten, hatten eine Wache eingerichtet und drei Tage lang auf Tineo de la Cruz, dem sie eine Vielzahl von Unregelmäßigkeiten vorwerfen, gewartet, um zu verhindern, dass er seine Amtsgeschäfte wieder aufnimmt.

Medizintechniker von Essalud beenden ihren unbefristeten Streik

  6.07.2005 Nach 14 Tagen beendeten die Medizintechniker der Krankenhäuser der Sozialversicherung (Essalud) ihren unbefristeten Streik, nachdem sie zu einer Einigung mit dem Direktorium der Institution gelangt waren. Wie die Sprecherin der Gewerkschaft der Medizintechniker von Essalud, Doris Castaņeda, informierte, wurde eine Kommission gebildet, die die Problematik dieser Berufsgruppe analysieren und Lösungsvorschläge unterbreiten wird.

Streik der Krankenpflegerinnen in Trujillo und Arequipa
  7.07.2005 Die Krankenpflegerinnen der Krankenhäuser des Gesundheitsministeriums von Trujillo traten in einen 24-stündigen Streik, um die Erfüllung ihres Forderungskatalog des durchzusetzen, den sie dem Gesundheitsministerin im November 2004 vorgelegt haben. Darin fordern sie die Angleichung ihrer Gehälter an die der Krankenpflegerinnen von Essalud, wie es das Krankenpflegegesetz vorsieht, die gesetzliche Regelung der Festanstellung von Krankenpflegerinnen mit befristeten Verträgen und die vollständige Umsetzung des Krankenpflegegesetzes, was die Bezahlung von Bereitschaftsdiensten, die Anerkennung der Arbeitszeit für die Dienstübergabe, Weiterbildungsmöglichkeiten und andere Punkte angeht. Am selben Tag traten die Krankenpflegerinnen des Krankenhauses Honorio Delgado in Arequipa in einen 48-stündigen Streik für die vollständige Bezahlung von Bereitschaftsdiensten.

Angestellte besetzen den Sitz der öffentlichen Wohlfahrt in Huancayo
  8.07.2005 Rund 40 Angestellte der öffentlichen Wohlfahrt von Huancayo besetzten den Sitz der Institution und forderten den sofortigen Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden, David Ticse Guadalupe, dem sie eine Reihe von Verfehlungen vorwarfen, darunter sexuelle Belästigung mehrerer weiblicher Angestellter. Außerdem beschuldigten die Angestellten ihn der Veruntreuung von Geldern, da er Spesengelder für angebliche Dienstreisen verwendet habe, ohne dass diese je ein Ergebnis erbracht hätten, der Abrechnung von überhöhten Preisen bei Einkäufen und der Anmaßung von Funktionen, da diese Einkäufe normalerweise von der Logistikabteilung getätigt werden müssen, was nicht geschehen ist.

Streik der Angestellten in den Gefängnissen
  13.07. 2005 Die Beschäftigten des Nationalen Instituts für Strafvollzug (INPE) traten in einen 24-stündigen Streik für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten, da sie aufgrund der Bedingungen in den Gefängnissen verstärkt der Gefahr ausgesetzt sind, sich ansteckende Krankheiten wie Tuberkulose zuzuziehen. Außerdem forderten sie die Bildung eines Ombudsrats der Beschäftigten des INPE, sowie die Verabschiedung eines Rahmengesetzes für die Beschäftigten im Strafvollzug.

Staatsbedienstete protestieren in Trujillo gegen das Rahmengesetz für den öffentlichen Dienst
  15.07. 2005 Die Arbeiter und Angestellten des öffentlichen Dienstes in Trujillo demonstrierten im Zentrum der Stadt, um ihre Ablehnung des Rahmengesetzes für den öffentlichen Dienst zum Ausdruck zu bringen. Die Demonstranten marschierten zur regionalen Direktion des Arbeitsministeriums in der Avenida Larco, wo sie dem Direktor der Institution ihren Forderungskatalog übergaben, damit der ihn an die Zentralregierung weiterleitet. Danach hielten sie eine improvisierte Kundgebung auf dem Hauptplatz ab, wo sie der Bevölkerung die Auswirkungen des Rahmengesetzes erklären.

Protesten von PensionärenPensionäre fordern die Erhöhung ihrer Renten
  18.07. 2005 Hunderte von pensionierten Staatsangestellten, die Pensionsbezüge nach den Gesetzen 19990 und 18846 erhalten, marschierten zum Sitz des Parlaments in Lima, um zu fordern, dass ein Prozentsatz des kürzlich verabschiedeten Nachtragshaushalts dazu verwendet wird, ihre Renten zu erhöhen.

  19.07. 2005 Rund 150 pensionierte Staatsbedienstete, die dem Pensionsgesetz 19990 unterworfen sind, führten einen Protestmarsch im Zentrum von Arequipa durch, um eine Erhöhung ihrer Renten zu fordern. Der Sprecher der Demonstranten, Pantaleón Torres Quequesana, erklärte, dass die 19.000 pensionierten Staatsbediensteten von Arequipa seit 2001 keine Erhöhung ihrer Bezüge erhalten haben. Die große Mehrheit der Pensionäre, rund 70 %, lebt von 200 bis 400 Soles im Monat, ein Betrag, der noch nicht einmal den amtlich festgelegten Mindestwarenkorb abdeckt.

Bewohner von Pangoa (Junín) nehmen Geiseln wegen Grenzstreitigkeiten
  19.07. 2005 Die Bewohner des Distrikts San Martín de Pangoa in der Provinz Satipo der Region Junin, wo 40 Dorfgemeinschaften der Ureinwohner der Machiguengas und Ashaninkas existieren, blockierten den Zugang zum Distrikt auf der Höhe der Brücke über den Fluss Mazamari, um vom Nationalen Institut für Statistik und Informatik (INEI) zu fordern, dass sie bei der kürzlich begonnenen Volkszählung den Fluss als natürliche Grenze zum Nachbardistrikt Mazamari anerkennt. In dem Gebiet gibt es seit rund 20 Jahren einen Streit zwischen beiden Distrikten über den Grenzverlauf, der die Zuweisung von finanziellen Mitteln durch das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen bestimmt. Im Laufe des Tages nahmen die Bewohner zuerst die Bürgermeisterin von Satipo, María Victoria Quevedo de Arellano, und einen ihrer Mitarbeiter, und dann den Staatsanwalt Julio César Barreto Soncco als Geiseln, die in die Gegend gereist waren, um zu versuchen, in dem Konflikt zu vermitteln und die Protestierenden von Gewaltakten abzuhalten.

  20.07. 2005 Rund 60 Polizisten griffen ein, um die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern der Distrikte Pangoa und Mazamari (Junín) zu beenden und die Kontrolle über die Polizeistation wieder zu erlangen, die von den Protestierenden besetzt worden war. Bei den Zusammenstößen wurden 14 Polizisten und 15 Zivilisten verletzt. Die Polizei nahm sieben Personen fest und kündigte an, dass gegen diese eine Anzeige wegen Beschädigung öffentlichen Eigentums erstattet wird.

Händler protestieren gegen die Schließung eines informellen Handels- und Dienstleistungszentrums im Huancavelica
  19.07. 2005 Rund 50 kleine Händler und Dienstleister demonstrierten in den Straßen von Huancavelica gegen die Schließung eines informellen Handels- und Dienstleistungszentrums in der Nähe des Busbahnhofs durch die Stadtverwaltung. Die Demonstranten beschuldigten die Stadt, das Monopol des Unternehmens Terrapuerto Alberto Benavides de la Quintana zu begünstigen, während es den kleinen Unternehmern unüberwindliche Hindernisse in den Weg gelegt hat, um ihr Gewerbe ordnungsgemäß anzumelden.