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Soziale Proteste in Peru

APRIL 2008

Proteste von Bergarbeitern Streiks und Proteste von Bergarbeitern für die Erhöhung der Gewinnbeteiligung und andere Forderungen
Die Arbeiter verschiedener Bergbauunternehmen traten in den Streik, dessen wichtigste Forderung die Gleichstellung der Beschäftigten der Subunternehmen bei der Gewinnbeteiligung war. Dabei ging es insbesondere um die Berücksichtigung der Positionen der Arbeiter bei der Modifizierung des "Gesetzes über die Gewinnbeteiligung".

Bereits Ende März traten die Arbeiter der Bergwerke Raura, Huaura, Huarón und Vinchos des Unternehmens Shungar SAC Animon, das zu der Gesellschaft Volcán gehört, in einen unbefristeten Streik. Ihr Forderungskatalog umfasste die Zahlung einer Gewinnbeteiligung, die Anerkennung ihrer Gewerkschaften, Schutz vor willkürlichen Kündigungen und die Abschaffung des Gesetzes über die Subunternehmen, das die Arbeitsrechte der Arbeiter dieser Unternehmen weitgehend außer Kraft setzt. Wie der Gewerkschaftsführer Robert Quispe Toribio informierte, sind mehr als 30 Subunternehmen für Volcán tätig, die 90% der Produktion erbringen. Über die Arbeitsbedingungen erklärte der Yonel Andrés, Führer der Gewerkschaft der Arbeiter des Bergwerks Raura, dass die Bergleute mehr als 14 Stunden täglich arbeiten, ohne dass die Überstunden anerkannt werden oder sie Nachtzuschläge erhalten.

Am 4. April traten die Arbeiter des sogenannten metallurgischen Komplexes La Oroya des Unternehmens Doe Run Peru, das zur US-Gruppe Doe Run gehört, in einen unbefristeten Streik. Die Gewerkschaft informierte, dass sich 90% der Arbeiter an dem Streik beteiligten. Auch sie forderten die Berücksichtigung aller Arbeiter bei der Gewinnbeteiligung und bessere Arbeitsbedingungen, sowie die fristgerechte Offenlegung der Gewinne und die Wiedereinstellung von willkürlich entlassenen Arbeitern. Wie der Gewerkschaftsführer Carlos Mandujano Vásquez informierte, sahen sich die Arbeiter zu dem Streik gezwungen, weil das Unternehmen vorherige Absprachen nicht eingehalten hat und zudem die Bildung von "Scheinwerkschaften" gefördert hat, um mit diesen zu verhandeln, obwohl sie nur einen geringen Teil der Beschäftigten repräsentieren. Außerdem kritisierte er die mangelnde Transparenz bei der Offenlegung der Gewinne. Laut dem Gewerkschaftsführer sind in La Oroya 1700 der Arbeiter fest angestellt, während 300 für Subunternehmen arbeiten. Er forderte, dass die Arbeiter der Subunternehmen, von denen einige 20 Jahre unter diesen Bedingungen beschäftigt sind, eine Festanstellung bei Doe Run erhalten, wie es dasselbe Unternehmen den Arbeitern des Bergwerks Cobriza zugesagt hat. La Oroya liegt 174 km östlich von Lima und produziert Blei, Zink, Kupfer, Silber und Gold.

Proteste von Berarbeitern in Lima In der ersten Aprilhälfte trafen Tausende streikender Bergarbeiter der Subunternehmen von Volcán und Doe Run in Lima ein, um ihren Protest in die Hauptstadt zu tragen und gemeinsame Protestaktionen durchzuführen. Am 2. April kamen rund 700 Arbeiter des Bergwerks Shungar nach einem mehrtägigen Fußmarsch mit ihren Frauen und Kindern in Lima an. Ihre wichtigste Forderung war, dass das Parlament sie bei der Modifizierung des Gesetzes über die Gewinnbeteiligung berücksichtigt. Wie der Gewerkschaftsführer Jhonattan Gonzales informierte, arbeiten im arbeiten für das Unternehmen Shungar, das 2007 einen Gewinn von 300 Millionen Soles erwirtschaftete, 16 Subunternehmen mit rund 1800 Arbeitern, die weder das Recht auf eine Gewinnbeteiligung noch auf Sozialleistungen haben. Gonzales wies darauf hin, dass diese Arbeiter dieselbe Arbeit verrichten wie das fest angestellte Personal, die eine Gewinnbeteiligung erhalten haben. Die Forderungen der streikenden Arbeiter wurden der Bergarbeiterföderation von Peru unterstützt. Der Gewerkschaftsführer Fidel Reginaldo unterstrich, dass 80% der Bergarbeiter unter diesen Bedingungen arbeiten und forderte das Parlament auf, bei der Modifizierung des Gesetzes 892 über die Gewinnbeteiligung der Arbeiter vorrangig darauf zu achten, dass diese allen Arbeitern zugute kommt.

Am 10. April trafen rund 2000 Arbeiter des Unternehmens Doe Run aus La Oroya in Lima ein, um mit der Vermittlung des Arbeitsministeriums Verhandlungen mit Arbeitgebervertretern zu führen. Nachdem erste Gespräche ergebnislos verlaufen waren, kündigte der Gewerkschaftsführer Anibal Carhuapoma am 13. April an, dass die Delegation weiter in Lima bleiben und ihre Protestaktionen verstärken wird. Andere Gewerkschaftsführer informierten, dass die in La Oroya verbliebenen Arbeiter von der Polizei bedroht wurden und diese die Betriebsanlagen besetzt hat, um den Schutz von 400 Streikbrechern zu gewährleisten, die Doe Run rechtswidrig angestellt hat, um die Produktion aufrecht zu erhalten. Am 14. April traten in Talara die Arbeiter des Unternehmens IMI SAC, das als Subunternehmen von Petrotech die Erdölexploration und -produktion unterstützt, in den Streik, um ebenfalls eine höhere Gewinnbeteiligung und bessere Arbeitsbedingungen zu fordern. Wie der Gewerkschaftsführer César Reyes informierte, ist der Streik eine Folge der mangelnden Bereitschaft des Unternehmens, auf den Forderungskatalog der Arbeiter der Jahre 2006, 2007 und 2008 einzugehen.

Am 22. April traten auch die Arbeiter des Bergwerks Casapalca in der Region Lima in einen unbefristeten Streik. Sie forderten die Erfüllung der offen stehenden Punkte ihres Forderungskatalogs zur Gleichstellung der Beschäftigten der Subunternehmen mit den fest angestellten Arbeitern. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte den Streik für ungerechtfertigt, da die Erfüllung dieser Forderungen bereits bei den laufenden Verhandlungen mit der regionalen Direktion des Arbeitsministeriums zugesagt worden sei. Dies wurde von den streikenden Arbeitern bestritten, die argumentierten, dass es sich nicht um wirkliche Lösungen handelt.

Proteste von Berarbeitern von Casapalca Proteste von Berarbeitern von Casapalca Am 25. April brachen die Vertreter der Gewerkschaften von Casapalca die Verhandlungen mit dem Arbeitsministerium ab, da die angebotene Gewinnbeteiligung nur die fest angestellten Arbeiter begünstigen würde. Am Tag darauf blockierte ein Streikkommando aus 300 Arbeitern die Fernstraße zwischen Lima und Huancayo. Nach Angaben der Polizei verlief die Straßenblockade gewaltlos, da sich die Demonstranten bereit erklärten, auf Angriffe auf die Fahrzeuge und die Fahrer zu verzichten. Am Abend beschloss das Arbeitsministerium, eine Verhandlungskommission zu entsenden, um den Konflikt zu lösen. Die Kommission wurde von dem Vizeminister Jorge Villasante, der zusammen mit der Nationalen Direktorin des Arbeitsministeriums Manuela García Cochagne und einer Expertengruppe nach Casapalca aufbrach, um die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Das Ministerium informierte, dass die Arbeiter daraufhin die Straßenblickade aufgehoben hätten. Am 27. April informierte der Vizeminister Jorge Villasante, dass die Arbeiter von Casapalca sich bereit erklärt haben, weiter zu verhandeln und bis dahin die Protestaktionen zu unterbrechen.

Währenddessen bereitete die Bergarbeiterföderation von Peru einen landesweiten unbefristeten Streik für den Monat Mai vor, da die Regierung die anlässlich des Streiks vom Mai 2007 getroffenen Vereinbarungen nicht erfüllt hat. Am 8. April informierten Gewerkschaftsführer, dass sie für den 12. Mai zu einem landesweiten unbefristeten Streik aufgerufen haben, um die Erfüllung der offenen Forderungen und eine gerechtere Gewinnbeteiligung durchzusetzen. Am 10. April beklagte der Generalsekretär der Bergarbeiterföderation Luis Castillo die Gleichgültigkeit der Regierung und den "plötzlichen Gedächtnisverlust" des Premierministers bezüglich der anlässlich der im Mai und im November 2007 unterzeichneten Vereinbarungen, in der zugesagt wurde, die Probleme des Sektors zu lösen. Er betonte, dass die Forderungen dieselben sind wie ein Jahr zuvor: die Verabschiedung des Gesetzes über die gleichwertige Verteilung der Gewinnbeteiligung an alle Beschäftigten, die Abschaffung der Sonderregelungen für Subunternehmen und der damit verbundenen Beschneidung von Rechten und der Zwangsmitgliedschaft in den privaten Pensionsfonds sowie ein Ende der Angriffe auf die Gewerkschaften der Arbeiter der Subunternehmen.

Die Gewerkschaftsverbände CGTP und CUT stellten sich hinter die Forderungen der Bergarbeiterföderation. Sprecher des CUT wiesen die Erklärungen des Ministers für Energie und Bergbau Juan Valdivia zurück, der den angekündigten Bergarbeiterstreik als ungerechtfertigt und politisch motiviert bezeichnet hatte, und kritisierten die Politik der Verteufelung und Kriminalisierung der gerechten Proteste der Arbeiter.


Proteste von Proteste in Puno Proteste gegen den Anstieg der Lebenshaltungskosten
Im April formierte sich der Protest gegen den Anstieg der Lebenshaltungskosten und die neoliberale Politik der Zentralregierung. In Arequipa, Puno und Huancavelica fanden regionale Streik statt, die sich außerdem auch gegen die Regionalregierungen richteten.

Proteste in Arequipa Am 18. April, traten die Bewohner der Stadtteile im Norden von Arequipa in einen 48-stündigen Streik, zu dem die Versammlung der Basisorganisationen von Arequipa (APPA) aufgerufen hatte. Die Aktion richteten sich gegen den Preisanstieg für Lebensmittel und Fahrtkosten, sowie gegen die Wasserbetriebe SEDAPAR, deren Umstruktrierung die Demonstranten forderten. Die Proteste äußerten sich vor allem in Form Straßenblockaden, darunter der Straße Arequipa-Puno. Die Protestaktionen gingen am 19. April mit einer Kundgebung von mehr als 2000 Personen in der Stadt Arequipa zu Ende.

Einen weitaus größeren Umfang erreichte ein regionaler Streik in der Region Puno am 24. April, zu dem eine Vielzahl von sozialen Organisationen und Gewerkschaften aufgerufen hatte und der sich ebenfalls gegen den Anstieg der Lebenshaltungskosten und die neoliberale Politik der Zentralregierung richtete. Der Streik schlug sich in allen 13 Provinzen der Region mit Straßenblockaden und der Schließung von Geschäften, Schulen und öffentlichen Institutionen nieder. In den Straßen der Stadt Puno versammelten sich Hunderte von Demonstranten, um ihren Protest gegen die Regierung von Alan Garcia zum Ausdruck zu bringen. Daneben richtete sich der Protest aber auch gegen den Präsidenten der Regionalregierung Hernan Fuentes. Die Polizei versuchte die Demonstranten zur Räumung der Straße zu bewegen, doch die aufgebrachte Menge widersetzte sich mit den Worten "es gibt keinen Streik ohne Straßenblockaden". In Juliaca zogen Tausende von Demonstranten, darunter viele Ladenbesitzer und Hausfrauen, durch die Straßen der Stadt, und protestierten in Sprechchören gegen die hohen Lebenshaltungskosten, die schlechte Amtsführung des regionalen Präsidenten Hernan Fuentes und des Bürgermeisters David Mamani Paricahua, sowie die Passivität der Kongressabgeordneten der Region. Kurz nach Beginn der Demonstration bewarf eine Gruppe von rund 100 Demonstranten das Wohnhaus von Hernan Fuentes und des Bürgermeisters von Juliaca David Mamani Paricahua, die lokale Vertretung der Telefónica, die Sitze von Electro Sur und anderer privater Unternehmen mit Steinen. In Ayaviri sahen sich durch die Blockade der Straße nach Cusco Hunderte von Fahrzeugen an der Weiterfahrt gehindert, wovon viele Touristen betroffen waren, die nichts von dem Streik wussten. Ähnlich sah es an den Straßen in Richtung Bolivien in den Provinzen Azangaro und Huancané aus.

Am 27. April, trat die Bevölkerung von Huancavelica in einen 24-stündigen regionalen Streik aus Protest gegen den Anstieg der Lebenshaltungskosten, die Wirtschaftspolitik der Zentralregierung und die Amtsführung des Präsidenten der Regionalregierung Federico Salas Guevara. Zu den Protesten hatten Gewerkschaften und soziale Organisationen aufgerufen. Dazu erklärte der Vorsitzende der Verteidigungsfront von Huancavelica, José Luis Crispín, dass in der Region eine weit verbreitete Unzufriedenheit über das allgemeine Desinteresse der Regierenden an den drängenden Problemen der Bevölkerung herrscht. Er warf der Regionalregierung Verschwendung von Geldern, Unfähigkeit und mangelnde Förderung von regionalen Projekten vor. Laut Crispín warrn der Auslöser für den regionalen Streik die Vorwürfe von Bürgern, dass die Hilfsmittel für die Opfer des Erdbebens vom 15. August 2007 für andere Dinge verwendet worden sind.

Proteste von Frauen in Lima Am 30 April, zogen mehr als 3000 Frauen, die die sogenannten Volksküchen betreiben, in einem Protestmarsch zum Kongress in Lima, um gegen den Anstieg der Lebenshaltungskosten zu protestieren und mehr Haushaltsmittel für soziale Ernährungshilfsprogramme zu fordern. Die Frauen, von denen viele ihre Kinder dabei hatten, gehörten der "Nationalen Konföderation der organisierten Frauen für Leben und integrale Entwicklung" (Conamovidi) an. Die Vorsitzende der Organisation, Relinda Sosa, kritisierte, dass die Regierung die Ausgaben für Ernährungshilfsprogramme seit 2005 bei 48 Millionen eingefroren hat, wodurch die Volksküchen sich gezwungen sehen, sich zusätzliche Einnahmen zu verschaffen, um weiterhin die täglichen Essenrationen, die hauptsächlich hilfsbedürftigen Kindern und alten Menschen zugute kommen, verteilen zu können. Am Ende der Demonstration informierte sie, dass die Vizeministerin für Frauenfragen, Dolores Tasayco Arana, und der geschäftsführende Vorsitzenden des "Nationalen Programms für Nahrungsmittelhilfe", Freddy Hinostroza, zugesagt haben, eine Arbeitsgruppe zu bilden, um eine Lösung der Probleme zu finden.


Neue Proteste der Cocabauern in Cusco und Puno
Nachdem die Verhandlungen mit der Geschäftsführung des staatlichen Unternehmens zur Kommerzialisierung der Coca ENACO über eine Erhöhung der Preise für Cocablätter an einen toten Punkt gelangt waren, traten am 7. April Tausende von Cocabauern aus der Region Cusco in einen unbefristeten Streik. Am 10. April gingen in der Region Puno Tausende von Cocabauern auf die Straße, um die Anerkennung einer Verordnung der Regionalregierung, mit der diese die Coca als traditionelles Kulturgut definiert und deren Anbau praktisch legalisiert, zu fordern.

Proteste von Cocabauern in Cusco Die Cocabauern der Region Cusco, deren Ernte legalisiert ist und von der ENACO aufgekauft wird, forderten eine Erhöhung des Preises für den Scheffel Cocablätter von 53 auf 80 Soles. Dies wurde von der ENACO mit dem Argument abgelehnt, dass die finanzielle Lage dies nicht erlaube. Daraufhin trafen am Vormittag des 7. April rund 800 Bauern aus Kosñipata und Yanatile in der Stadt Cusco einm um sich Gehör zu verschaffen. Die Bauern richteten sich im Stadion Uriel García in der Nähe des Flughafens ein, um auf die Ankunft der Delegation aus der Provinz La Convención zu warten, die wegen eines Erdrutsches verspätet eintraf. Nachdem diese am folgenden Tag angekommen war, zogen Tausende von Bauern in einer Demonstration durch die Straßen der Stadt Cusco und versammelten sich zu Protestkundgebungen auf der Plaza de Armas und vor dem Sitz der Regionalregierung. Die Bauern forderten den Präsidenten der Regionalregierung Hugo Gonzales Sayán auf, als Vermittler zu dienen, um direkt mit dem Premierminister Jorge del Castillo zu verhandeln, da mit der Führung von ENACO keine Einigung möglich sei. Sie versicherten ihre Bereitschaft zu verhandeln, jedoch auf der Grundlage eines konkreten Angebotes, und kündigten andernfalls die Radikalisierung ihrer Protestaktionen und die Entsendung einer Delegation nach Lima an. Richard Quispe Choque, Generalsekretär der Bauernföderation des Bezirks Kosñipata, lehnte weitere Verhandlungen mit dem Direktor der ENACO, Julio Jara Ladrón de Guevara, wegen dessen starrer Haltung ab und informierte, dass sie auf die Ankunft von Vertretern des "Nationalen Fonds für die unternehmerischen Aktivitäten des Staates" FONAFE warten.

Am 9. April fand eine erste Verhandlungsrunde statt, die ergebnislos verlief, da der Chef der ENACO, Julio Jara Ladrón de Guevara, auf seiner Position beharrte. Es wurde lediglich die Fortsetzung der Verhandlungen vereinbart. Die Bauern kündigten an, dass sie auf einer Basisversammlung über weitere Protestaktionen beraten werden.

Proteste in Puno In Puno gingen die Cocabauern auf die Straße, um eine Regionalverordnung zu verteidigen, mit der die Regionalregierung die Coca zum traditionellen Kulturgut erklärt hat, die der regionalen Jurisdiktion unterliegt. Am 11. April versammelten sich Tausende von Bewohnern der ländlichen Gebiete, darunter die Cocabauern der Täler von Inambari und San Gaban, auf der Plaza de Armas der Stadt Puno und kamen damit dem Aufruf zu einem 24-stündigen regionalen Streik nach, zu dem die "Breite Nationalistische Front" (FAN) aufgerufen hatte. Der Streik wurde von verschiedenen sozialen Organisationen und dem Präsidenten der Regionalregierung, Hernán Fuentes unterstützt. Der Protest richtete sich gegen die Zentralregierung, die die Verordnung der Regionalregierung über die Coca nicht anerkennt und auf ihrer Politik der Kriminalisierung des Cocaanbaus und der zwangsweisen Vernichtung von Cocapflanzungen besteht. Der Streik wirkte sich insbesondere im Bezirk Asillo aus, wo Geschäfte, Behörden und Schulen geschlossen blieben.

Währenddessen erwogen die Bauern aus anderen Cocaanbaugebieten eine Wiederaufnahme ihrer Proteste gegen die gewaltsame Vernichtung ihrer Cocapflanzungen. Am 3. April informierte der stellvertretende Generalsekretär der "Nationalen Konföderation der Agrarproduzenten der Cocaanbaugebiete (Conpaccp), Walter Acha, dass er in den vergangenen Tagen Gespräche mit den Führern der Organisationen der verschiedenen Anbaugebiete geführt habe, um Protestaktionen gegen die Militarisierung der Cocaanbaugebiete zu koordinieren. Die Conpaccp widersetzt sich der Errichtung neuer Militärstützpunkte in den Tälern der Flüsse Apurímac und Ene und eines Büros der mit der Vernichtung von Cocapflanzungen beauftragten Institution CORAH in Aucayacu.


Und außerdem…

Proteste von Baumwollbauern in Pisco Baumwollbauern treten in einen unbefristeten Streik
Am 4. April traten die rund 12000 Baumwollbauern der Täler von Ica, Chincha, Pisco und Cañete in einen unbefristeten Streik, um die Senkung der Preise für die hochwertige Baumwolle des Typs Tangüis durch die Baumwollspinnereinen zu verhindern. Laut Próspero Meza und Elvy Palma, dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten der Vereinigung der Baumwollbauern ANPAL, haben die Baumwollspinnereien verabredet, den Preis für den Sack Baumwolle von 140 auf 125 Soles zu senken. Die Führer der ANPAL bezeichneten diese einseitige Preissenkung als vollkommen ungerechtfertigt, da der Baumwollpreis auf dem Weltmarkt und die Kosten für Dünger gestiegen sind. Die Baumwollbauern von Pisco teilten in einer öffentlichen Erklärung mit, dass sie "während des Streiks nicht ernten werden und Streikkommandos gebildet haben, die die Ernte und die Auslieferung der Baumwolle verhindern werden". Zum Auftakt des Streiks blockierten in der Region Ica Tausende von Bauern die Panamericana.

Warnstreik der Hafenarbeiter Warnstreik der Hafenarbeiter gegen die Privatisierung der regionales Häfen
Am 9. April traten die Arbeiter und Angestellten der Häfen in einen Warnstreik gegen die geplante Konzessionsvergabe für acht regionale Häfen, dessen erste Etappe die Privatisierung der Häfen von Paita (Piura) und San Martin (Pisco) sein soll. Die Arbeitsniederlegungen begannen um 7:00 Uhr in den Häfen im ganzen Land und waren für zwei Stunden angesetzt. Im Hafen von Callao, dem größten von Peru, entwickelte sich der auf zwei Stunden programmierte Streik ohne Zwischenfälle. Während des Warnstreiks versammelten sich die Arbeiter vor dem Sitz der nationalen Hafenbehörde (APN). In den Häfen von Salaverry (La Libertad) und Chimbote (Ancash) beteiligten sich auch die lokalen Autoritäten an den Protesten. Im Hafen von Paita wurde der Warnstreik um eine Stunde verlängert. Über die Gründe der Protestaktion informierte Adolfo Granadino Farias, Generalsekretär der Gewerkschaft Fentenapu, dass sie wiederholt vergeblich um Gespräche mit Funktionären der Präsidentschaft des Ministerrats und des Ministeriums für Transport und Kommunikation ersucht haben, um ihre Bedenken gegen die Privatisierung der Häfen vorzutragen. Granadino Farías versicherte, dass die Gewerkschaft dafür kämpfen wird, dass kein peruanischer Hafen privatisiert wird und die regionalen Hafenbehörden eingerichtet werden, die das Hafengesetz vorsieht, damit sie einen Generalplan über die Verwaltung und Investitionen in den regionalen Häfen erarbeiten.

Proteste in Iquitos Regionaler Streik in Loreto für die Freilassung der bei Protesten gegen Pluspetrol festgenommenen Demonstranten
Mit einer beschränkten Beteiligung der Bevölkerung fand am 10. April in Loreto ein 24-stündiger regionaler Streik statt, zu dem das Komitee zur Unterstützung der Mitglieder des Stammes der Achuar, die nach der Besetzung von Betriebsanlagen der argentinischen Erdölfirma Pluspetrol im Ort Andoas (Datem del Marañón) im März festgenommen wurden, aufgerufen hatte. Während der Proteste kam es zu einigen gewaltsamen Zwischenfällen. So wurde am Vormittag in Iquitos ein Lieferwagen einer Bäckereifirma mit Steinen beworfen. Desgleichen wurden in der Nähe der Plaza de Armas ein privater Kleinbus und zwei Reporter, die Fotos von der Demonstration machen wollten, angegriffen. Die Märkte funktionierten nur mit halb geschlossenen Türen, und der öffentliche Nahverkehr stellte den Betrieb weitgehend ein. Wie der Generalsekretär der Lehrergewerkschaft SUTEP-Sektion Loreto, Gilder Torres, erklärte, ging der Aufruf zu dem regionalen Streik von Manuel Coronado Lino, dem Führer des Gewerkschaftsverbandes CGTP in Maynas, aus, mit dem sein Gremium ernsthafte Differenzen hat. Auch die Sprecher der politischen Gruppierungen wie die "Fuerza Loretana" und die APRA, die die regionale Regierung und viele Bürgermeister stellen, erklärten, dass sie mit dem Streik nicht einverstanden sind.

Die Bevölkerung von Yarabamba (Arequipa) protestiert gegen das Bergbauunternehmen Cerro Verde
Am 13. April protestierten die Bewohner des Bezirks Yarabamba (Region Arequipa) gegen das Bergbauunternehmens Cerro Verde. "Yarabamba war die Kornkammer von Arequipa (...) in Cerro Negro gibt es rund um die Uhr Sprengungen. Und dieses Pulver, diese Gase, die Becken zum Waschen des Erzes schaden der Landwirtschaft, schaden der Bevölkerung", erklärte Luis Huanca Mamani, der Vorsitzende des Verteidigungskomitees von Yarabamba. Der Bauernführer präzisierte, dass die Hauptprobleme des Bezirks das Fehlen eines Bewässerungskanals für die Felder und eines Wasser- und Abwassersystems sind. Er kündigte an, dass in der folgenden Woche Gespräche mit politischen Vertretern von Arequipa und des Unternehmens Cerro Verde stattfinden sollen, und falls dabei ihre Forderungen nicht erfüllt werden, sie ihre Protestaktionen verstärken werden. Die Bürgermeisterin des Bezirks, Celia Torres Valdivia, wies darauf hin, dass es Studien zum Bau eines Wasser- und Abwassersystems für das Gebiet gibt, dessen Finanzierung Cerro Verde zugesagt hat, das Unternehmen die entsprechenden Gelder jedoch nicht zur Verfügung gestellt hat.

Streik der Beschäftigten der Nationalen Superintendanz für die staatliche Registratur -SUNARP
Aus Protest gegen die Weigerung der Behördenleitung, über ihren Forderungskatalog zu verhandeln und gegen die Verteilung von Posten an Mitglieder der Regierungspartei traten am 15. April die Beschäftigten der Nationalen Superintendanz für die staatliche Registratur SUNARP in einen dreitägigen Streik. Laut Gewerkschaftsführern vertreten die derzeitige Direktorin María Delia Cambursano, und der Leiter der Sektion Lima der SUNARP, Armando Subauste, eine gewerkschaftsfeindliche Haltung und weigern sich, die Verhandlungen über die offenen Punkte des Forderungskatalogs von 2007 fortzuführen. "Seit Mai 2007 fordern wir ein Schlichtungsverfahren bei den Verhandlungen um den Tarifvertrag, denn die Vertreter der SUNARP führen an, dass sie keine Kompetenzen für die Verhandlung von wirtschaftlichen Aspekten besitzen, und die Schlichtung ist ein rechtmäßiger Ausweg, den das Gesetz über den öffentlichen Dienst und das allgemeine Arbeitsgesetz vorsehen", erklärte die Gewerkschaftsführerin María Zaplana zum Stand des Tarifstreits.

Streik in den staatlichen Krankenhäusern Warnstreik der Beschäftigten der staatlichen Krankenhäuser in Lima und Callao
Am 24. Aril traten mehr als 27000 technische Angestellte und Verwaltungsangestellte der staatlichen Krankenhäuser in Lima und Callao in einen Warnstreik, um die Zahlung der Beiträge für die berufliche Unfall- und Lebensversicherung, Leistungszulagen und Gehaltserhöhungen für die befristet Beschäftigten zu fordern. "Es kann nicht sein, dass rund 17000 Angestellte, die seit 10 oder 15 Jahren mit befristeten Verträgen arbeiten, nicht die Sozialleistungen erhalten, die ihnen laut Gesetz zustehen, und dass sie von der allgemeinen Gehaltserhöhung von 100 Soles für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst ausgeschlossen worden sind", erklärte der Generalsekretär der Regionalen Föderation des Gesundheitssektors (Fersalud), Domingo Cabrera, der einen Protestmarsch einer Delegation von 300 Gewerkschaftern zum Kongress anführte. Der Gewerkschaftsführer kündigte einen landesweiten unbefristeten Streik für den Fall an, dass ihre Forderungen nicht erfüllt werden.

Proteste gegen den Präsidenten der Regionalregierung von Puno
Am 29. April versammelten sich Tausende von Bewohnern der Provinzen Huancané und Moho in der Stadt Puno, um gegen den Präsidenten der Regionalregierung Hernan Fuentes zu protestieren. Die rund 5000 Demonstranten bezeichneten Fuentes als korrupt und antipatriotisch und forderten ihn auf, eine öffentliche Erklärung abzugeben, wieso er sein Versprechen, die Straßen Huancané- Moho -Conima, Tilali und Hannco Hannco zur Grenze nach Bolivien zu asphaltieren, nicht erfüllt hat. Als Fuentes sich unter dem Schutz seiner Sicherheitsleute der wütenden Menge stellte, wurde er mit Pfiffen, Beschimpfungen und einem Regen aus Steinen, faulem Obst und Flaschen empfangen. Er versprach, innerhalb von einer Woche das Gelände für die Straße der Baufirma zu übergeben, die die Ausschreibung gewonnen hatte, doch diese Ankündigung konnte die aufgebrachten Bauern nicht beruhigen.