Jose Carlos Mariátegui      PERU KÄMPFT
UNA PUBLICACION DEL CIRCULO DE TRABAJO MARIATEGUI  EN ESPAŅOL Y ALEMAN
Peru kämpft
Nr. 10
150 JAHRE PROLETARISCHE WELTREVOLUTION UND DIE ROLLE DES VORSITZENDEN GONZALO ALS FORTSETZER VON MARX, LENIN UND DEM VORSITZENDEN MAO TSETUNG

Im Jahre 1848 veröffentlichten Karl Marx und Friedrich Engels mit dem "Kommunistischen Manifest" die Geburtsurkunde und das politische Programm des internationalen Proletariats. Dieses Ereignis fiel zusammen mit den ersten unabhängigen Kämpfen der Arbeiterklasse, die damit als eigenständige politische Kraft in die Geschichte eintrat. Seitdem sind 150 Jahre vergangen, in denen das Proletariat in einem wechselvollen und grandiosen Entwicklungsprozeß von Erfolgen und Rückschlägen, Siegen und Niederlagen nach einer langen Phase der Vorbereitung die Macht eroberte und insgesamt 66 Jahre lang ausübte, um sie schließlich wieder zu verlieren und in einen weltweiten, allgemeinen politischen Rückzug einzutreten. Damit bestätigt sich einmal mehr das Gesetz, daß eine neue Klasse sich erst nach mehreren Anläufen und wiederholten Rückschlägen und Niederlagen endgültig an der Macht etablieren kann. Der derzeitige Rückzug ist Teil des langen und gewundenen Weges, der zurückzulegen ist, bis sich das Neue in der Geschichte definitiv gegen das Alte durchsetzen kann, und wird früher oder später in eine neuen Aufschwung der Revolution übergehen. Wie lange es bis dahin dauert, hängt von den Bedingungen des Klassenkampfes und hauptsächlich von der Aktion des bewußtesten Teils der Arbeiterklasse, den Kommunisten, ab. 150 Jahre proletarischer Weltrevolution bilden einen Anlaß, um mit Stolz auf das Erreichte zurückzublicken, vor allem aber, sich Gedanken zu machen, wie die Revolution fortzusetzen und deren kommende neue Etappe vorzubereiten und anzuführen ist, eine Aufgabe, die allen Kommunisten und Revolutionären auf der Welt zukommt. In dieser Situation beweist der Chef der Kommunistischen Partei Perus (PCP), der Vorsitzende Gonzalo, einmal mehr seine herausragende Rolle als größter heute lebender Marxist-Leninist-Maoist, denn er hat nicht nur als erster den derzeitigen allgemeinen politischen Rückzug und das Ende der ersten großen Etappe der proletarischen Weltrevolution definiert, sondern ist auch dabei, die Bilanz der ersten 150 Jahre ihrer Entwicklung zu ziehen und wichtige Grundlagen zur Lösung der anstehenden Probleme zu schaffen.

DIE ERSTE GROSSE ETAPPE DER PROLETARISCHEN WELTREVOLUTION

Das Erscheinen des "Kommunistischen Manifests", die Gründung der Internationalen Arbeiterassoziation, die Pariser Kommune, das Wiedererwachen der Klasse mit dem Aufstand in Rußland von 1905, der Sieg der Oktoberrevolution 1917, die Machtergreifung in China 1949, der Verlust der Macht in der Sowjetunion durch die Restauration des Kapitalismus im Jahre 1956, die Große Proletarische Kulturrevolution von 1966 bis 1976, deren Niederlage und der Verlust der Macht in China nach dem Tode des Vorsitzenden Mao 1976 und schließlich der allgemeine politische Rückzug der proletarischen Weltrevolution, das sind die großen Stationen des Weges, den das internationale Proletariat seit seiner Entstehung als Klasse zurückgelegt hat. In dieser Zeit sammelte es unschätzbare Erfahrungen und erlangte politische Reife. Inmitten des Klassenkampfes und des internen Kampfes gegen bürgerliche und revisionistische Kräfte in den eigenen Reihen entdeckte es die Entwicklungsgesetze der Revolution, die in seiner einzigartigen Ideologie, dem Marxismus-Leninismus-Maoismus zusammengefaßt sind, und löste die wesentlichen Probleme der Eroberung und Verteidigung der Macht.

Die erste große Etappe der proletarischen Weltrrevolution teilt sich in zwei Perioden: der Kampf um die theoretischen Grundlagen im 19. Jahrhundert und der Kampf um die Eroberung und Verteidigung der politischen Macht im 20. Jahrhundert.

Im 19. Jahrhundert bestimmte das Wirken von Marx und Engels die Entwicklung der proletarischen Weltrevolution. Der Aufstand der Arbeiter von 1848 endete in einer Niederlage, da es der Klasse an Erfahrung fehlte, und bewirkte einen Rückzug der Bewegung, in dessen Verlauf die fortschrittliche Arbeiterbewegung eine Etappe des intensiven ideologischen Kampfes durchmachte. Marx und Engels legten im "Kommunistischen Manifest" das politische Programm und die Prinzipien des Proletariats fest und definierten seine Aufgaben als letzte Klasse der Geschichte: die Abschaffung des Privatbesitzes an Produktionsmitteln durch den gewaltsamen Umsturz der alten Gesellschaft und die Schaffung einer neuen kommunistischen Gesellschaft, in der sich die sozialen Klassen schließlich auflösen werden. Später entwickelten sie dies weiter, indem sie von der Abschaffung des Privateigentums, der Klassen und der sozialen Unterschiede und der vollkommenen Umwandlung der alten Ideen in neue sprachen. Marx widmete sich insbesondere der Untersuchung der wirtschaftlichen Basis der kapitalistischen Gesellschaft und entdeckte den Mehrwert als Mittel der Ausbeutung des Proletariats und der Bereicherung der Kapitalisten. Außerdem erklärte er, daß sich die Arbeiterklasse eine eigene Organisation schaffen müßte, und definierte in Abgrenzung zur Sozialdemokratie die kommunistische Partei als Zusammenschluß des bewußtesten Teils, der Avantgarde des Proletariats, deren Hauptaufgabe die Führung des Kampfes um die politische Macht ist. Marx und Engels verbanden ihre theoretische Arbeit mit der aktiven Teilnahme am Klassenkampf ihrer Zeit an und gründeten 1864 mit der "Internationalen Arbeiter-Assoziation" die erste Organisation des Proletariats, die sich jedoch schon kurze Zeit später wieder auflöste.

1871 erlebte die proletarische Revolution mit der Eroberung der Macht durch die Pariser Kommune einen ersten Höhepunkt. Die Kommune bestand nur 100 Tage, dann wurde sie besiegt, woraufhin die Revolution in einen jahrzehntelangen Rückzug eintrat, doch sie bildete eine große Erfahrung, aus der Marx eine seiner größten Entwicklungen der proletarischen Ideologie ableitete: die Theorie der Diktatur des Proletariats und des Sozialismus als erster Phase der kommunistischen Gesellschaft.

In den neunziger Jahren zog Engels die Bilanz der ersten 50 Jahre der Revolution und stellte fest, daß dem Proletariat noch wichtige Voraussetzungen zur Ergreifung der Macht fehlten, es sich eigene, vor allem militärische Kampf- und Organisationsformen schaffen müsse, und sich bis zur Lösung dieser Probleme darauf konzentrieren müsse, Kräfte zu sammeln. Er gründete die II. Internationale, die zu einer massenhaften Organisierung der Arbeiter beitrug. Doch die Bewegung war zu dem Zeitpunkt bereits vom Revisionismus zersetzt, der Engels' Politik im Sinne der Abkehr von der revolutionären Gewalt interpretierte und die Arbeiterklasse auf den Weg des bürgerlichen Parlamentarismus führte. Engels bekämpfte diese Positionen aufs entschiedenste, nach seinem Tode gewannen sie jedoch die Oberhand.

Die Entwicklung der proletarischen Weltrevolution im 20 Jahrhundert läßt sich in vier historische Momente unterteilen: 1. die Eroberung der Macht, 2. die Weiterentwicklung der proletarischen Weltrevolution, 3. der Aufschwung der proletarischen Weltrevolution und 4. der allgemeine politische Rückzug.

Der erste Moment der Eroberung der Macht ist von dem Leben und Wirken Lenins geprägt, der Ende des 19. Jahrhunderts den Marxismus aufgriff, ihn auf die konkreten internationalen und nationalen Bedingungen in Rußland anwandte und weiterentwickelte. Er erkannte, daß der Kapitalismus in seine höchste und letzte Phase, den Imperialismus, eingetreten war, charakterisierte ihn als monopolistischen, parasitären und sterbenden Kapitalismus und zog daraus wichtige Schlußfolgerungen. So definierte er, daß die Beurteilung der internationalen Lage von dem Widerspruch zwischen imperialistischen Ländern und unterdrückten Nationen auszugehen habe, und schuf damit die Grundlagen für das Bündnis der Volksbefreiungsbewegungen mit der internationalen Arbeiterbewegung. Außerdem erklärte er, daß sich der Untergang des Imperialismus inmitten von Kriegen aller Art vollziehen würde und sich das Proletariat auf die bewaffnete Auseinandersetzung vorbereiten müsse. In Rußland gründete er die kommunistische Partei neuen Typs, die er als Kampfapparat zur Führung des bewaffneten Aufstands konzipierte. Er bekämpfte den entstehenden Imperialismus und den russischen Zarismus, während er gleichzeitig in harter Auseinandersetzung mit verschiedenen Modalitäten des Revisionismus innerhalb der Arbeiterbewegung die Partei aufbaute. Später stellte er sich an die Spitze des Kampfes gegen den 1. Weltkrieg und die Sozialdemokratie, welche die Arbeiter zur Vaterlandsverteidigung verpflichtete, anstatt die Revolution vorzubereiten, und rief dazu auf, den imperialistischen Krieg in einen revolutionären Krieg zu verwandeln. Dies setzte er in Praxis um, indem er das Problem der militärischen Organisations- und Kampfformen löste und sich an die Spitze der siegreichen Oktoberrevolution stellte, die das Zeitalter der proletarischen Weltrevolution eröffnete. 1919 gründete er die 3. Internationale, die als Kommunistische Internationale in die Geschichte eingegangen ist, und erhob zu deren Losung: "Proletarier und unterdrückte Völker der Welt, vereinigt Euch!"

Der Zeitabschnitt der Weiterentwicklung der proletarischen Weltrevolution umfaßt rund 3 Jahrzehnte, in der die Welt von den Ereignissen eines äußerst wechselhaften Klassenkampfes erschüttert wurde. Er nahm seinen Anfang mit dem Bürgerkrieg zur Verteidigung der Sowjetmacht, die von einem Aufschwung der revolutionären Bewegung auf der ganzen Welt begleitet wurde. Kurze Zeit später erlitt die Revolution eine Niederlage in Europa und 1927 eine weitere in China. Damit einher ging der Aufstieg des Faschismus. Währenddessen trieb Stalin den Aufbau des Sozialismus in der Sowjetunion voran und überwand in 13-jährigem Kampf den Widerstand des Trotzkismus und des zeitgenössischen Revisionismus. Angesichts der imperialistischen Kriegsgefahr begann die Sowjetunion mit den Vorbereitungen für den Verteidigungskrieg und dem Aufbau der antifaschistischen Einheitsfront. Es folgten die Aggressionen des japanischen, italienischen und deutschen Imperialismus, der spanische Bürgerkrieg und, in Anbetracht der doppelten Politik Englands, der Nichtangriffspakt mit Hitler, sowie nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion, die Allianz mit den Westmächten. Der Sieg über den deutschen Faschismus weitete das sozialistische Lager auf ganz Osteuropa aus. Gleichzeitig gewannen in den unterdrückten Nationen die Volksbefreiungsbewegungen an Kraft. Insbesondere die chinesische Revolution erlebte nach mehreren Niederlagen dank der meisterhaften Führung des Vorsitzenden Mao einen großen Aufschwung. Durch die Anwendung des Marxismus auf die Bedingungen einer unterdrückten Nation löste er das Problem der Verbindung der Volksbefreiungsbewegungen mit der internationalen Arbeiterbewegung, indem er die demokratische Revolution neuen Typs unter Führung des Proletariats entwickelte und beispielhaft in die Praxis umsetzte. Neben vielen anderen Dingen gab er dem internationalen Proletariat mit dem Volkskrieg seine vollständig entwickelte Militärtheorie, führte die Thesen Lenins über den Imperialismus weiter, indem er feststellte, daß der Imperialismus ein Papiertiger ist, schuf wichtige Grundlagen für den Aufbau der drei Instrumente der Revolution, die Partei, die revolutionäre Armee und die Einheitsfront, und löste später entscheidende Probleme des Aufbaus des Sozialismus.

Der Aufschwung der proletarischen Weltrevolution begann mit der Machtübernahme in China 1949, wodurch 2/5 der Erdoberfläche sozialistisch wurden. In der Folgezeit nahmen die Volksbefreiungsbewegungen eine nie dagewesene Entwicklung, die Revolution weitete sich auf Asien aus, und die USA erlitten im Koreakrieg eine erste Niederlage. Doch nach dem Tod Stalins gelang es dem Revisionismus in der Sowjetunion, sich der Führung von Partei und Staat zu bemächtigen und den Kapitalismus wiederherzustellen. Die osteuropäischen Staaten folgten dem revisionistischen Kurs, den die KPdSU vorgab, und fortan wurde China zum Zentrum und zur Basis der proletarischen Weltrevolution. Der Vorsitzende Mao nahm den Kampf gegen den Revisionismus in China und international auf und legte den wahren Charakter des Regimes in der Sowjetunion offen, indem er der Linie der Klassenversöhnung die politische Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung entgegensetzte. Gleichzeitig zog er Lehren aus der Entwicklung in der UdSSR und rief 1966 in China zur Großen Proletarischen Kulturrevolution auf, die Millionen von Menschen für die Verteidigung der Diktatur des Proletariats und die Weiterentwicklung des Sozialismus in Bewegung setzte. Das führte die proletarische Weltrevolution zwischen 1966 und 1976 zum Höhepunkt ihrer bisherigen Entwicklung, der sich international in einem gewaltigen Ausschwung ausdrückte. Insbesondere die revolutionären Bewegungen in den unterdrückten Nationen, vor allem aber der Vietnamkrieg, rüttelten die Welt auf, und auch die imperialistischen Länder wurden von diesem revolutionären Sturm erfaßt. Doch nach dem Tod des Vorsitzenden Mao im Jahre 1976 gelang dem chinesischen Revisonismus ein Staatsstreich, und damit ging auch das letzte Bollwerk des Sozialismus verloren.

Damit wurde ein weltweiter revolutionärer Rückzug der proletarischen Weltrevolution eingeleitet, der verbunden ist mit Ereignissen wie dem Fall der Berliner Mauer, dem Putsch in der Sowjetunion und der Invasion in Irak im Rahmen einer allgemeinen Offensive des Imperialismus unter der Hegemonie der USA. In diesem Zeitraum begann 1980 die PCP den Volkskrieg und entwickelte ihn dank der meisterhaften Führung ihres Parteichefs, des Vorsitzenden Gonzalo, in mehr als 12 Jahren des erfolgreichen Kampfes zum am weitesten fortgeschrittenen revolutionären Prozeß der heutigen Zeit. Indem der Vorsitzende Gonzalo die allgemeinen Entwicklungsgesetze der Revolution, den Marxismus-Leninismus-Maoismus, schöpferisch auf die konkreten Bedingungen Perus anwandte, entdeckte er die spezifischen Entwicklungsgesetze der peruanischen Revolution, die in den Gonzalogedanken zusammengefaßt sind. Er legte die spezielle Form des Volkskrieges auf der Grundlage von Plänen und Kampagnen mit ihren jeweiligen politischen, militärischen und organisatorischen Strategien fest, führte ihn erfolgreich bis zum strategischen Gleichgewicht und machte ihn zur größten revolutionären Volksbewegung der peruanischen Geschichte, die mehr Massen mobilisierte als der Unabhängigkeitskrieg. Ferner spezifizierte er den Aufbau der drei Instrumente, indem er die Militarisierung der Partei, die Partisanenvolksarmee mit ihren drei Kräften, die Hauptstreitkräfte, die lokalen Streitkräfte und die Basisstreitkräfte, und die Volkskomitees als Keimzellen des Neuen Staates konzipierte, und schuf mit dem konzentrischen Aufbau der drei Instrumente die Voraussetzungen für die erfolgreiche Abwehr zukünftiger Versuche der Restauration des Kapitalismus. Daneben definierte er das Prinzip des Aufbaus der drei Instrumente - den gleichzeitigen ideologischen, politischen und organisatorischen Aufbau inmitten des Klassenkampfes und des Zweilinienkampfes im Hinblick auf die Errichtung der neuen Macht -, sowie den Aufbau der Eroberung der Macht als spezifische Aufgabe während des strategischen Gleichgewichts und stellte fest, daß die Voraussetzung für einen Entwicklungssprung des Volkskrieges ein ideologischer Sprung in Partei, Armee und Massen sei, um nur einige seiner wichtigsten Entwicklungen zu nennen. Indem er die Ideen des Vorsitzenden Mao systematisierte und auf den Volkskrieg in Peru anwandte, bewies er in Theorie und Praxis, daß es sich um eine allgemeingültige Weiterentwicklung der drei Bestandteile des Marxismus, d. h. der marxistischen Philosophie, der politischen Ökonomie und des wissenschaftlichen Sozialismus, und folglich um eine neue, dritte und höhere Etappe des Marxismus handelt.

Daneben analysierte er ständig die nationale und internationale politische Lage und deren beide Seiten, die Revolution und die Konterrevolution. Die meisterhafte Anwendung des Widerspruchs als grundlegendes Entwicklungsgesetz aller Dinge erlaubte es ihm, Tendenzen vorauszusehen und die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen. Er beschäftigte sich insbesondere mit dem bürokratischen Kapitalismus als spezielle Form des Kapitalismus in den unterdrückten Nationen und dem Imperialismus, und maß dem Kampf gegen den Revisionismus innerhalb und außerhalb der Partei große Bedeutung zu. So war die PCP unter seiner Führung nach dem Tode des Vorsitzenden Mao im Jahre 1976 eine der wenigen Parteien auf der Welt, die das neue Regime in China als revisionistisch brandmarkte und von Anfang an bekämpfte. Mitte der achtziger Jahre erkannte er, daß mit Gorbachov und Teng eine neue konterrevolutionäre Offensive des Revisionismus begonnen hatte, die in eine allgemeine konterrevolutionären Offensive des Imperialismus und des Revisionismus überging und schließlich mit der Desintegration der Sowjetunion in die derzeitige allgemeine Offensive des Imperialismus einmündete. Er sah voraus, daß diese Entwicklung zwangsläufig eine Schwächung der revolutionären Kräfte auf der Welt zur Folge hätte, falls es ihnen nicht gelänge, sich durch das Aufgreifen des Maoismus und den Aufbau marxistisch-leninistisch-maoistischer Parteien neu zu formieren, und rief zu einer Gegenoffensive auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus-Maoismus und der Gonzalogedanken auf, an deren Spitze er sich setzte. Mit der Verhaftung des Vorsitzenden Gonzalo und der zentralen Parteiführung im Juli 1992 erlitt die PCP dann schließlich einen Schlag von strategischer Bedeutung, der nicht nur einen politischen und militärischen Rückzug der peruanischen Revolution nach sich zog, sondern auch international das Kräfteverhältnis entscheidend zu Ungunsten der Revolution veränderte und den allgemeinen politischen Rückzug der proletarischen Weltevolution akzentuierte, wodurch eine erste große Etappe ihrer Entwicklung besiegelt wurde.

DIE ROLLE DER KOMMUNISTISCHEN PARTEI PERUS INNERHALB DER PROLETARISCHEN WELTREVOLUTION

Die Geschichte der proletarischen Weltrevolution macht deutlich, daß sie in einem einheitlichen dialektischen Prozeß verläuft, der ungleichmäßig entwickelt ist und jeweils eine Vorhut und ein Zentrum hat. Deren jeweiliger Entwicklungsgrad wird durch 3 Faktoren bestimmt: die Ideologie als Grundvoraussetzung, die Organisation in Form der drei Instrumente der Revolution und der Stand des Kampfes um die politische Macht. Erleidet die Vorhut eine entscheidende Niederlage und geht damit das Zentrum der Weltrevolution verloren, bewirkt das einen weltweiten allgemeinen politischen Rückzug. Das geschah nach der Niederlage der Pariser Kommune 1871, denn damals bildete das westeuropäische Proletariat den Stoßtrupp der Revolution, während sich die russische Revolution, die später diese Rolle übernahm, noch nicht entwickelt hatte. Die Niederlagen der zwanziger Jahre und von 1956 hatten geringere Auswirkungen auf die revolutionäre Bewegung als Ganzes, da das jeweilige Zentrum der Revolution erhalten blieb (im ersten Fall die Sowjetunion, nach 1956 China). Erst der Verlust Chinas beraubte das Proletariat aufs neue seiner damaligen Avantgarde und die Weltrevolution seines Zentrums.

Indem sie in einem Moment der Niederlage und unter schwierigen internationalen Bedingungen die Fahne der Revolution hochhielt und den Kampf um die Macht vorantrieb, fiel der PCP die Rolle der Vorhut zu und sie wurde zur Hoffnung für die Kommunisten und Revolutionäre der Welt. Die peruanische Revolution erhielt strategische Bedeutung, denn ihr Sieg hätte entscheidend zur Durchsetzung des Maoismus und zum Entstehen einer neuen großen Welle der Weltrevolution beigetragen, während ein Rückschlag oder eine Niederlage zwangsläufig zu einer weiteren Schwächung der internationalen kommunistische Bewegung führte.

Nach der Verhaftung des Vorsitzenden Gonzalo sah sich die peruanische Revolution zwar zum Rückzug gezwungen, doch sie hat keine Niederlage erlitten, weil ihre proletarische Führung, repräsentiert durch die Kommunistische Partei und insbesondere den Vorsitzenden Gonzalo, die Situation richtig analysiert und mit der Neuen Großen Strategie den Weg zur Bewältigung der Probleme aufgezeigt hat. Der Vorsitzende Gonzalo schlug einen organisierten politischen und militärischen Rückzug unter der Führung der Partei vor, dessen erster Schritt ein Friedensabkommen mit der peruanischen Regierung wäre. Gleichzeitig entwickelte er eine neue politische Generallinie, deren Umsetzung es der Partei erlauben würde, ein Maximum ihrer Kräfte zu erhalten und Bedingungen zur Fortsetzung der Revolution zu schaffen. Der Widerstand einer Gruppe von Militaristen, Karrieristen und Anarchisten, welche die Parteiführung an sich riß, verhinderte das Friedensabkommen und bestätigte die Einschätzung des Vorsitzenden Gonzalo, daß durch die Verhaftungen die Linke in der Partei zu schwach sei, um den Krieg erfolgreich fortzusetzen. Die Parteirechte widersetzte sich der Autorität des Vorsitzenden Gonzalo und schwenkte auf eine bürgerlich-militaristische Linie um, die den Volkskrieg zwangsläufig in einer Niederlage führt. Sie formierte sich in einen Spalterblock, weigerte sich, die Positionen des Vorsitzenden Gonzalo in den Parteiorganisationen zur Debatte zu stellen, qualifizierte alle, die sie unterstützten, als Revisionisten und Verräter, schloß ganze Apparate aus und begann die Partei systematisch zu zerstören. Angesichts dieser Situation rief der Vorsitzende Gonzalo dazu auf, den Spalterblock zu stürzen und die Partei zu verteidigen und setzte sich an die Spitze dieses Kampfes, indem er die ideologischen und politischen Grundlagen für diese neue Etappe der PCP entwickelte, die spezifische politische Linie und deren Anwendung festlegte und den Spalterblock und seine bürgerlich-revisionistische Linie entlarvte.

Auch international zeigte sich bald, daß viele Kommunisten und Revolutionäre die strategische Bedeutung der peruanischen Revolution und des Vorsitzenden Gonzalo nicht verstanden hatten. Als er Ende 1993 seine Einschätzung der nationalen und internationalen Lage von Revolution und Konterrevolution verbreitete und die Beendigung des peruanischen Volkskrieges vorschlug, stieß dies bei den meisten Revolutionären auf Unverständnis und Ablehnung, was einmal mehr die ungenügende ideologische und politische Entwicklung der meisten kommunistischen Organisationen beweist. Seitdem sind fünf Jahre vergangen, und die Wirklichkeit bestätigt in allen Punkten die Analyse des Vorsitzenden Gonzalo. Die Völker der Welt sehen sich zunehmender Ausbeutung und Unterdrückung ausgesetzt, die Überproduktionskrise und die damit verbundene Kapitalkonzentration stürzt die Länder Lateinamerikas und selbst die sogenannten Tigerstaaten Asiens in Not und Elend, doch es gibt keine kommunistischen Parteien, die genügend entwickelt sind, um die objektiven revolutionären Bedingungen auszunutzen.

In dieser Situation kommt der PCP als der Partei mit der weltweit höchsten ideologischen, politischen und organisatorischen Entwicklung und der größten revolutionären Erfahrung der heutigen Zeit eine entscheidende Bedeutung zu, denn sie ist nicht nur die Achse der peruanischen Revolution, sondern auch das Bindeglied zwischen zwei großen Etappen der peruanischen Weltrevolution. Wird sie vom Revisionismus zerstört, so bedeutet das einen weiteren Rückschlag für die internationale kommunistische Bewegung, der sie um Jahrzehnte zurückwerfen kann.

DER VORSITZENDE GONZALO, FORTSETZER VON MARX, LENIN UND DEM VORSITZENDEN MAO TSETUNG

Aus dem wechselhaften Verlauf der Geschichte des Proletariats entnehmen wir, daß der Rückzug nicht neu in der Geschichte der proletarischen Weltrevolution ist. Im Gegenteil, ihr Vormarsch ist ständig von Mißerfolgen, Rückschlägen und Niederlagen aufgehalten worden. Andererseits beweist die Geschichte aber auch, daß in jeder Niederlage bereits die Bedingungen für die Weiterentwicklung und einen neuen Aufschwung enthalten sind. Die vier großen Höhepunkte der proletarische Weltrevolution, die Pariser Kommune, die Oktoberrevolution, die Machtübernahme in China und die Große Proletarische Kulturrevolution, gingen aus Rückschlägen und Niederlagen hervor. Doch das ist kein automatischer Prozeß. Dazu bedarf es der korrekten Analyse der Gründe für den Rückzug und der Weiterentwicklung der Ideologie. Das zeigt sich an den Niederlagen von 1848 und 1871, aus denen Marx und Engels Lehren zogen und die Grundlagen des Marxismus schufen. Das war so bei Lenin, der die anstehenden Probleme löste, die neue Situation richtig analysierte und die Revolution zum Sieg führte. Das gleiche finden wir bei Stalin und insbesondere dem Vorsitzenden Mao, der den Weg der chinesischen Revolution bestimmte, indem er Lehren aus den Niederlagen und Rückschlägen zog, die Entwicklungsgesetze der Revolution in den unterdrückten Nationen fand und schöpferisch anwandte und später aufgrund der Restauration des Kapitalismus in der UdSSR die Kulturrevolution als Mittel der Fortsetzung der Revolution unter der Diktatur fand. Und das ist auch angesichts des derzeitigen allgemeinen politischen Rückzugs die Aufgabe der Kommunisten als Vorhut des Proletariats. Dazu bedarf es der proletarischen Ideologie und vor allem des Maoismus, der von vielen Revolutionären heute noch nicht als neue, dritte und höhere Etappe des Marxismus anerkannt oder nicht in seiner ganzen Bedeutung verstanden wird. Wir brauchen den Maoismus auch, um ihn dem Revisionismus, der bürgerlichen Verfälschung des Marxismus, entgegenzustellen und ihn zu bekämpfen.

Doch die proletarische Ideologie wird zu einer toten Wissenschaft, wenn sie nicht in die Praxis umgesetzt wird, und dazu ist eine Organisation, eine kommunistische Partei, erforderlich, die sich auf den Marxismus in seiner fortschrittlichsten Form, den Marxismus-Leninismus-Maoismus, hauptsächlich den Maoismus, stützt. Konkret heißt das, den Marxismus-Leninismus-Maoismus, insbesondere den Maoismus aufzugreifen, ihn zur Lösung der spezifischen Probleme der Eroberung der politischen Macht und zur Verteidigung der Revolution gegen den Revisionismus als Hauptgefahr zu benutzen, und so revolutionäres Bewußtsein und eine neue, wirklich revolutionäre Organisation, eine kommunistische Partei zu schaffen, um den Kampf um die Revolution fortzusetzen.

Die Erfahrungen von 150 Jahren proletarischer Weltrevolution zeigen aber auch, daß die Entwicklung einer Partei Zeit braucht und entscheidend davon abhängt, ob sie in der Lage ist, eine politische Führung hervorzubringen, welche die konkreten Probleme der Revolution zu lösen vermag. Die großen Führer entstehen nicht zu Dutzenden, das letzte Jahrhundert gab uns Marx und Engels, dieses Lenin und den Vorsitzenden Mao als überragende Köpfe, sowie Stalin, der das Werk Lenins fortsetzte und verteidigte, und eine Reihe Anderer, die zu früh starben, um sich entwickeln zu können, wie der Gründer der PCP, José Carlos Mariátegui, oder der Gründer der Kommunistischen Partei der Türkei, Kayppakaya. Und es gab uns den Vorsitzenden Gonzalo, der heute unter den schwierigen Bedingungen der Isolationshaft die Fahnen von Marx, Lenin und dem Vorsitzenden Mao hochhält und deren Werk fortsetzt, indem er die Bilanz zieht aus der ersten großen Etappe der proletarischen Weltrevolution, die anstehenden Probleme aufzeigt und Lösungen entwickelt.

Der Vorsitzende Gonzalo ist der größte heute lebende Marxist-Leninist-Maoist und die Gonzalogedanken repräsentieren den fortschrittlichsten Ausdruck der proletarischen Ideologie. Die Verteidigung der PCP, ihrer Parteiführung und der proletarischen Linie des Vorsitzenden Gonzalo gegen die Angriffe des Revisionismus in der Partei selbst und weltweit ist daher Aufgabe aller Kommunisten auf der Welt, denn auf dem Spiel steht nicht nur die Zukunft der peruanischen Revolution, sondern die neue große Welle der proletarischen Weltrevolution und deren ideologische Grundlagen, der Marxismus-Leninismus-Maoismus, hauptsächlich der Maoismus.

Heute führt die PCP eine Kampagne gegen die Isolationshaft des Vorsitzenden Gonzalo, denn sie betrachtet es als einen entscheidenden Schritt in ihrem Kampf um den Fortbestand und die Einheit der Partei und die Weiterführung der Revolution, daß der Vorsitzende Gonzalo die Gelegenheit erhält, seine Positionen zu verbreiten. Wir halten es für die Aufgabe aller Kommunisten und Revolutionäre auf der Welt, diesen Kampf zu unterstützen und rufen sie dazu auf, sich dieser Kampagne anzuschließen.