Jose Carlos Mariátegui      PERU KÄMPFT
UNA PUBLICACION DEL CIRCULO DE TRABAJO MARIATEGUI  EN ESPAŅOL Y ALEMAN
Peru kämpft
Nr. 8
    Gedichte der Genossin Miriam

    GEDICHT NR. 14

    Das Volk
    ist noch bekleidet
    und leer der Markt
    als die Dunkelheit hereinbricht
    Wieder
    ist sein Kampf ohne Richtung,
    seine Hoffnung verloren.
    Warum läßt du,
    meine einsame Quelle
    in der Wüste,
    mich plötzlich
    ohne Wasser?

    Sie verschwand
    in dunklen Wolken,
    unter dem selbstgefälligen Grinsen
    und den triumphierenden Grimassen
    verwilderter Hyänen.
    Ohne den Duft der Blumen
    der Felder
    sind versperrte Wege
    die Berge
    gleich Kindern ohne Muttermilch.
    Doch das Leben ist Kampf
    und das Neue Notwendigkeit.
    Der Fluß ist entstanden
    und folgt seinem Kurs.,
    Auf seinem Grund
    verstärkt sich das Poltern der Steine.
    Ufer aus Stroh
    dürsten nach Feuer.
    Die Partei,
    wieder gestählt
    verbreitet das Feuer
    und das Volk
    auf einem neuen Weg
    nimmt den Kampf wieder auf,
    erklimmt den steilen,
    mit Reif bedeckten Weg
    und erobert den Gipfel.

    (Nach Jeremias 12)

    Militärgefängnis der Marinebasis Callao, Mai 1994


    GEDICHT NR. 16

    "Verzagt und zu Staub geworden ist meine Seele"
    Psalm 119, 25

    Mein kommunistisches Blut
    kocht in meinen Adern.
    Meine Wut ist unbezähmbar.
    Mein Zorn richtet sich gegen die Unterdrücker,
    doch heute
    bedrängt mich nicht die Unterdrückung.
    Ich verfluche
    die Niedertracht des Verrats
    der falschen Führer
    die ihre Seele verkauft haben.
    Stumme Heuchelei,
    ein dunkler Fels
    auf dem Weg,
    den das abwesende Oberhaupt
    gewiesen hat.

    Verrat!
    Schnöde bieten sie
    die Niederlage des Krieges
    als Opfer an.
    Schändlicher Versuch,
    die Kraft der Partei zu zerstören.
    Ich verfluche
    den Verkauf der Seele
    des Kampfes
    für persönlichen Vorteil
    in ihrem Streit
    und für die Gespenster
    die in ihren Köpfen lärmen.

    Ich werde sie bei lebendigem Leibe zertreten
    und ihr schwarzes Wesen freilegen.
    Mögen sie zu Aas werden,
    zu Staub, verstreut in alle vier Winde.
    Möge der derbe Fluch,
    die eiserne Faust des Volkes,
    der Partei auf sie herab gehen.
    Mögen sie der Verdammnis anheimfallen.
    Wir verfluchen,
    ich verfluche,
    meine Seele verflucht
    den dumpfen Verrat
    der lautlos Fäulnis verbreitet.

    Militärgefängnis der Marinebasis Callao, April 1994