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NEIN ZUR STRAFFREIHEIT DES MASSENMORDES VOM MAI 1992 IM GEFÄNGNIS GRANDE GRANDE!



Wir, die Eltern, Kinder und Witwen der politischen Gefangenen, die am 6., 7., 8. und 9. Mai 1992 im Gefängnis Canto Grande ermordet worden sind, protestieren einmal mehr gegen die Straffreiheit dieses entsetzlichen Verbrechens.

Es war der heute flüchtige Alberto Fujimori, der die Ermordung von 44 politischen Gefangenen anordnete, die zusammen mit weiteren 450 Gefangenen, Männern und Frauen, im Gefängnis Canto Grande in Haft waren, die Mehrheit von ihnen junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren, Arbeiter, Angestellte, Studenten, Akademiker, sie alle Untersuchungshäftlinge, die niemand je verurteilt hat und die brutal ermordet wurden.

Unter dem Vorwand der Verlegung der weiblichen Gefangenen, der sich diese in keinem Moment widersetzt hatten, wurde am 6. Mai eine geplante Operation zur selektiven Ermordung begonnen, wobei die Vermittlungsangebote von Menschenrechtsorganisationen, Funktionären des Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte, die sich zu einem Besuch in Peru befanden, des Internationalen Roten Kreuzes und der katholischen Kirche zurückgewiesen wurden.

Sie wurden nicht erlaubt, den Fujimori und Montesinos hatten diesen Massenmord geplant, und das wurde unter anderem von denen bestätigt, die ihn ausführten und in dem Strafprozess aussagten, der derzeit stattfindet. Die Überlebenden wurden Folter und Erniedrigungen ausgesetzt, in abgelegene Gefängnisse verlegt, wobei sich die Misshandlungen insbesondere gegen die Frauen richteten, einem unmenschlichen Haftregime mit einer halben Stunde Hofgang pro Tag und einer halben Stunde Besuch pro Monat, mit miserabler Verpflegung und ohne ärztliche Versorgung unterworfen, eine Politik, die auf Tausende von Gefangenen im ganzen Land ausgedehnt wurde.

Die Presse *, verschiedene Organisationen und Persönlichkeiten **, Verteidiger der Menschenrechte und die Interamerikanischen Menschenrechtskommission haben die Verantwortung von Fujimori aufgezeigt, doch dies wurde von der Staatsanwaltschaft nicht aufgegriffen, die seit mehr als 13 Jahren die Schuldigen schützt. Und die anonymen Richter handelten ebenso, indem sie anstatt eine Untersuchung einzuleiten und die Schuldigen zu bestrafen, im Jahre 1994 die Überlebenden des Massenmordes zu langen Haftstrafen bis hin zu lebenslänglicher Haft verurteilten, von denen sich einige bis heute in Haft befinden, vor Gericht gestellt und verurteilt auf der Grundlage von verfassungswidrigen Gesetzen, die immer noch gültig sind und weiterhin angewandt werden. Und derzeit wird mit dem Gesetz 28.420 versucht, zu den unmenschlichen Haftbedingungen der 90er Jahre zurückzukehren.

Auf Grund unserer Beharrlichkeit erhob der Staatsanwalt Mario Gonzales schließlich im Jahr 2005 offiziell Anklage und schloss Fujimori davon aus, indem er dessen Immunität anführte, die er zu dem Zeitpunkt nicht mehr besaß. So erhält die Justiz wie im Jahr 1992 weiter die Straffreiheit aufrecht, denn sie hat die Ermordung unserer 44 Angehörigen nicht in das Auslieferungsersuchen gegen Fujimori an die chilenische Regierung mit eingeschlossen, obwohl sie weiß, dass überzeugende Beweise existieren ***, die es erfordern, dass er vor Gericht gestellt und bestraft wird, wie es die Gesetze unseres Landes vorschreiben.

Auf die gleiche Art verhielt sich der derzeitige Kongress, der in einem beschleunigten Verfahren unser Gesuch auf eine Verfassungsklage gegen Fujimori vom Jahr 2003 abwies und angesichts des vorzeitigen Freispruchs Fujimoris durch die Justiz weder handelte noch eine Meinung abgab, obwohl er im Falle der Auslieferung aus Chile für diesen Fall nicht vor Gericht gestellt werden würde. Und es wird außerdem versucht, das Verfahren in den Fällen La Cantuta und Barrios Altos gegen ihn einzustellen, sodass er nur wegen weniger schwerer Vergehen - Erpressung, Unterschlagung - angeklagt würde, und das gleiche gilt für seine Komplizen, Kriminelle mit Schlips und Kragen, die Hausarrest genießen, ein vergoldetes Gefängnis, und andere besondere Vergünstigungen der peruanischen Justiz. Auf diese Art unterdrücken sie das Volk, indem sie die Politik anwenden, wie sie der US-Imperialismus gegen die Völker richtet, die sich gegen die Unterdrückung und die Not wehren, wie derzeit Bush in Irak und in Afghanistan.

Keiner der 24 Präsidentschaftskandidaten und der fast 3000 Kandidaten für den Kongress haben sich dazu geäußert. Daher rufen wir die Menschenrechtsorganisationen, alle demokratischen Persönlichkeiten, unser Volk und seine Organisationen auf, sich gegen die Straffreiheit dieses Massenmordes auszusprechen, nicht zu erlauben, dass diejenigen, die das Volk bestohlen und ausgeplündert haben und es zu der wachsenden Armut verdammt haben, die wir heute erleben, ihrer gerechten Strafe entgehen.

Wir danken dem chilenischen Volk und seinen Organisationen, dass sie Stellung bezogen haben und auf die Straße gegangen sind, um zu fordern:

Prozess und Bestrafung für den Massenmörder Fujimori!

Und wir sind auch sicher, dass das peruanische Volk, die demokratischen Kräfte, nicht erlauben werden, dass sich die Straffreiheit durchsetzt.

Nein zur Straffreiheit des Massenmordes vom Mai 1992 im Gefängnis Canto Grande!

Schluss mit der Straffreiheit, Gerechtigkeit für das Volk!

Auslieferung, Prozess und Bestrafung von Fujimori für die Massenmorde vom Mai 1992, La Cantuta, Barrios Altos, El Santa, San Gabriel!

Justiz und Staatsanwaltschaft, Komplizen des Massenmordes!

14 Jahre nach dem Massenmord vom Mai 1992 fordern wir Gerechtigkeit, Bestrafung der Schuldigen!

Es lebe der Kampf des peruanischen Volkes!

Lima 9. Mai 2006


AFADEVIG (Vereinigung der Angehörigen der politischen Gefangenen, Verschwundenen und Opfer der Vernichtungspolitik)


Notas:

* Tageszeitung La Prensa, New Yorker Internetausgabe, Zeitschrift Almacén, vpelaez@eldiariolaprensa.com. Am Muttertag vor 14 Jahren ordnete Alberto Fujimori die Erschießung von überwältigten Gefangenen in einem Gefängnis der Hauptstadt an. Niemand könnte heute sagen, welche Aktion während der Regierung von Alberto Fujimori die Schlimmste war und Peru am meisten schädigte, doch das Massaker im Gefängnis Canto Grande vom 10. Mai 1992 wird nur schwer aus dem Gedächtnis der Peruaner zu löschen sein.

** Agenciaperu.com. Für (Sofía) Macher war das Massaker von Castro Castro Teil einer Strategie: "Er zeigt keinerlei Gewissenspiste oder Überraschung über das, was geschehen ist. Ich glaube dass er (Fujimori) mit absoluter Kaltblütigkeit vorging."

*** Er (Fujimori) führt eine Inspektion durch, um die Ergebnisse der Operation zu sehen. Darum geht er hin, überprüft die Lage und spricht Glückwünsche aus.



Übersetzung aus dem Spanischen


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