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II. ÜBER DIE PARTEI


"Will man die Revolution, dann muß man eine revolutionäre Partei haben. Ohne eine revolutionäre Partei, die gemäß der revolutionären Theorie und dem revolutionären Stil des Marxismus-Leninismus aufgebaut ist, ist es unmöglich, die Arbeiterklasse und die breiten Volksmassen zum Sieg über den Imperialismus und seine Lakaien zu führen. In den mehr als hundert Jahren seit der Geburt des Marxismus haben sich erst durch das Vorbild der russischen Bolschewiki bei der Leitung der Oktoberrevolution und des sozialistischen Aufbaus sowie bei der Niederschlagung der faschistischen Aggression revolutionäre Parteien neuen Typs im Weltmaßstab gebildet und entwickelt. Mit dem Vorhandensein solcher revolutionärer Parteien hat sich das Antlitz der Weltrevolution geändert. Diese Wandlung war so gewaltig, daß es zu grandiosen Umwälzungen kam, wie es sich die Menschen der älteren Generation gar nicht vorstellen konnten. Die Kommunistische Partei Chinas ist eine Partei, die sich nach dem Vorbild der Kommunistischen Partei der Sowjetunion aufgebaut und entwickelt hat. Mit der Geburt der Kommunistischen Partei Chinas hat die chinesische Revolution ein völlig neues Antlitz bekommen. Ist diese Tatsache klar genug?"

VORSITZENDER MAO TSE-TUNG



MAO TSE-TUNG UND DER AUFBAU DER PARTEI IN DEN HALBFEUDALEN UND HALBKOLONIALEN LÄNDERN


Um unser Thema "Der Marxismus und der Aufbau der Partei" abzuschließen, befassen wir uns mit den Thesen des Genossen Mao Tse-tung über die Notwendigkeit der Partei, ihren Aufbau und den Kampf in ihrem Inneren. Das Anfangszitat dieses Artikels handelt von seiner These über die Notwendigkeit der Partei. Es erübrigt sich, dies auszuweiten.

Bei der Betrachtung des Problems des Parteiaufbaus gehen wir davon aus, daß der Genosse Mao Tse-tung in "Probleme des Krieges und der Strategie" die These aufstellt, der Parteiaufbau habe dem universellen Prinzip der revolutionären Gewalt zu entsprechen. Er lehrt uns folgendes:

"Die zentrale Aufgabe und die höchste Form der Revolution ist die bewaffnete Machtergreifung, ist die Lösung des Problems durch den Krieg. Dieses revolutionäre Prinzip des Marxismus-Leninismus hat allgemeine Gültigkeit, es gilt überall, in China wie im Ausland."

Von diesem Prinzip des Marxismus-Leninismus ausgehend, unterscheidet er die Entwicklung der Revolution in den kapitalistischen Ländern von der in China und führt im gleichen Artikel aus:

"In China ist die Hauptform des Kampfes der Krieg und die Hauptform der Organisation die Armee. Alle übrigen Formen, wie beispielsweise die Organisation der Volksmassen, der Kampf der Volksmassen usw., sind von außerordentlich großer Bedeutung, sind alle unbedingt notwendig, und man darf sie keineswegs übersehen, aber sie sind alle den Interessen des Krieges untergeordnet. Bevor ein Krieg ausbricht, dienen alle Organisationen und alle Kämpfe der Vorbereitung zum Krieg. Nach Ausbruch des Krieges sind alle Organisationen und alle Kämpfe direkt oder indirekt mit dem Krieg koordiniert."

Bei der Darstellung des Problems des Parteiaufbaus in "Der Zeitschrift 'Kommunist' zum Geleit" behandelt der Genosse Mao Tse-tung grundlegende Probleme und zeigt ihre Lösungen auf. So stellt er erstens fest, daß die Kommunistische Partei Chinas zahlreiche große Kämpfe geführt hat, in denen sich ihre Basis, ihre Kader und ihre Organisationen herausgebildet haben, daß sie große Siege errungen hat, aber auch ernsthafte Niederlagen erlitten hat, und es zum Verständnis der Entwicklungsgesetze der Partei notwendig ist, ihre Geschichte zu analysieren und darin die Lösung der Probleme des Parteiaufbaus zu finden.

Zweitens führt ihn die Beurteilung seiner eigenen Partei im Hinblick auf ihre Beziehung zur Bourgeoisie, zur Einheitsfront und zum bewaffneten Kampf zur folgenden großen These:

"Durch solche komplizierten Beziehungen zur chinesischen Bourgeoisie ist der Entwicklungsweg der chinesischen Revolution und der Kommunistischen Partei Chinas gekennzeichnet. Das ist eine historische Besonderheit, eine Besonderheit im Verlauf der Revolution in Kolonien und Halbkolonien, die in der Revolutionsgeschichte keines kapitalistischen Landes zu finden ist."

Diese Frage ist grundlegend für uns peruanische Kommunisten und Revolutionäre, denn auch unsere Gesellschaft ist halbkolonial und halbfeudal, woraus sich ergibt, daß unsere Revolution ebenfalls eine bürgerlich-demokratische sein muß, wie die chinesische Revolution in ihrer ersten Etappe, was bedeutet, daß sie "hauptsächlich gegen den Imperialismus und den Feudalismus gerichtet ist".

Drittens hat die chinesische Revolution zwei Besonderheiten, die der Genosse Mao folgendermaßen beschreibt:

"Es gibt zwei grundlegende Besonderheiten in der bürgerlich-demokratischen Revolution Chinas: 1. Das Proletariat bildet eine revolutionäre nationale Einheitsfront mit der Bourgeoisie oder wird gezwungen, mit dieser Front zu brechen; 2. die Hauptform der Revolution ist der bewaffnete Kampf."

Viertens folgt aus dem Vorhergehenden, daß der Parteiaufbau und die Entwicklung der Kommunistischen Partei Chinas nicht ohne Berücksichtigung dieser zwei Besonderheiten, die grundlegende Fragen der politischen Linie der demokratischen Revolution darstellen, zu verstehen ist. Der große Vorsitzende selbst lehrt uns folgendes:

"Die Niederlagen und Siege der Partei, ihre Rückzüge und Vormärsche, die Schrumpfung und Erweiterung ihrer Reihen, ihre Entwicklung und Festigung - all das ist notwendigerweise mit den Beziehungen der Partei zur Bourgeoisie und zum bewaffneten Kampf verknüpft. Solange unsere Partei in der Frage der Bildung oder des erzwungenen Bruchs der Einheitsfront mit der Bourgeoisie eine richtige politische Linie einhält, macht sie in ihrer Entwicklung, Festigung und Bolschwisierung einen Schritt vorwärts. ... Ebenso macht unsere Partei in ihrer Entwicklung, Festigung und Bolschwisierung einen Schritt vorwärts, solange sie richtig an die Frage des revolutionären Kampfes herangeht. ... Der Prozeß des Aufbaus der Partei und ihrer Bolschewisierung ist somit seit achtzehn Jahren eng verbunden mit ihrer politischen Linie sowie damit, ob sie die Frage der Einheitsfront und die des bewaffneten Kampfes richtig oder falsch anpackt."

Fünftens stellt sich das Problem einer korrekten Führung der chinesischen Revolution. In dem kommentierten Dokument wird folgende These aufgestellt, über die wir ernsthaft nachdenken sollten, um zu sehen, in welchem Maß wir auf dem richtigen Weg sind:

"Folglich sind die Einheitsfront, der bewaffnete Kampf und der Parteiaufbau die drei grundlegenden Fragen unserer Partei in der chinesischen Revolution. Diese drei Fragen sowie ihre gegenseitigen Beziehungen richtig begriffen zu haben, das bedeutet gleichzeitig eine richtige Führung der gesamten chinesischen Revolution zu gewährleisten."

Und indem er die Rolle der Partei abgrenzt, stellt er schließlich im gleichen Text folgendes fest:

"Die Erfahrungen ... zeigen uns, daß die Einheitsfront und der bewaffnete Kampf die zwei grundlegenden Waffen für eine Niederschlagung des Feindes sind. Die Einheitsfront ist eine Einheitsfront für die Durchführung des bewaffneten Kampfes. Die Parteiorganisationen hingegen sind jene heldenhaften Kämpfer, die diese beiden Waffen - die Einheitsfront und den bewaffneten Kampf handhaben, um die Positionen des Feindes zu stürmen und zu zerschlagen. Das sind die Wechselbeziehungen zwischen diesen drei Faktoren."

Dies ist nach unserem Verständnis die ideologische und politische Grundlage für den Parteiaufbau in einem halbkolonialen und halbfeudalen Land, meisterhaft festgelegt durch den Genossen Mao Tse-tung. Über die Wichtigkeit dieser Fragen kann man sich in keiner Weise hinwegsetzen, denn er selbst lehrt uns:

"Alles hängt von der Richtigkeit der ideologischen und politischen Linie ab".

Auf dieser ideologischen und politischen Linie basiert der Plan für den organisatorischen Aufbau der Partei, ihre Taktik und ihr Kampfprinzip. Dieses Problem ist dargelegt in Punkt 6 seines Artikels "Die antijapanischen Kräfte kühn entfalten und die Angriffe der antikommunistischen Ultrakonservativen abwehren". Betrachten wir seine Ausführungen im einzelnen. Zunächst definiert er die Politik des organisatorischen Parteiaufbaus in den von der Reaktion beherrschten Gebieten:

"In den Kuomintang-Gebieten ist unsere Politik darauf gerichtet, getarnt und effektiv in langfristiger Illegalität zu arbeiten, die Kräfte zu sammeln und auf einen günstigen Zeitpunkt zu warten. Hier muß man gegen Hitzköpfigkeit und Enthüllungsgefahr angehen."

An zweiter Stelle stellt er das taktische Prinzip auf, nach dem vorgegangen werden muß: "Hier besteht die Taktik im Kamp,f ... darin, auf Grund der Prinzipien 'im Recht sein, Vorteil haben und maßhalten', unter Ausnutzung aller Gesetze und Befehle der Kuomintang, wie sie nur auszunutzen sind, und in dem durch die gesellschaftlichen Gebräuche erlaubten Rahmen schrittweise und sicher Kämpfe zu führen und Kräfte zu sammeln."

An dritter Stelle nennt er das Eindringen in die reaktionären Organisationen und die Arbeit der Revolutionäre in ihnen.

An vierter Stelle wird die grundlegende politische Linie aufgezeigt: "In allen Kuomintang-Gebieten besteht die Hauptpolitik unserer Partei ebenfalls darin, die fortschrittlichen Kräfte (die Parteiorganisationen und die Massenbewegungen) zu entfalten, die Kräfte der Mitte (die nationale Bourgeoisie, die aufgeklärten Shensi, die buntscheckigen Heerhaufen, die Mittelgruppe in der Kuomintang wie auch in der Zentralarmee, die Oberschicht des Kleinbürgertums, sowie die verschiedenen kleinen Parteien und Gruppen, also insgesamt sieben Kategorien) zu gewinnen und die ultrakonservativen Kräfte zu isolieren, um somit die Gefahr der Kapitulation zu überwinden und eine Wendung der Lage zum Besseren zu erkämpfen."

An fünfter Stelle nennt er die Notwendigkeit, auf Überraschungen vorbereitet zu sein: "Gleichzeitig müssen wir völlig darauf vorbereitet sein, mit allen möglichen Überraschungen örtlichen oder gesamtstaatlichen Maßstabs fertig zu werden."

An sechster Stelle betont er die Bedeutung der Untergrundarbeit: "Unsere Organisationen in den Kuomintang-Gebieten müssen streng geheim sein."

An siebter Stelle wird die Bedeutung der Überprüfung der Mitglieder des Komitees hervorgehoben: "Die Mitarbeiter des Südostbüros und aller Provinz-, Sonder-, Kreis- und Distriktkomitees (angefangen von den Parteisekretären bis zu den Köchen) müssen einer nach dem anderen einer strengen und sorgfältigen Überprüfung unterzogen werden, wobei auf keinen Fall zugelassen werden darf, daß auch nur im geringsten verdächtige Leute weiterhin in den leitenden Organen aller Ebenen verbleiben."

Und schließlich:

"Man muß größte Aufmerksamkeit darauf verwenden, die Kader zu schützen."

Dies alles sind richtige und wertvolle Anweisungen für den organisatorischen Aufbau und den Kampf der Partei.

Was den internen Kampf angeht, genügt es, sich zu erinnern, daß es niemand anders als der Genosse Mao Tse-tung war, der meisterhaft zum Verständnis des internen Kampfes beigetragen hat, indem er ihn als Widerspiegelung der Widersprüche im Klassenkampf und zwischen dem Neuen und Alten in der Gesellschaft definierte; darüber hinaus machte er klar, daß der Kampf innerhalb der Partei ein Kampf zweier Linien ist, und dieser ihren gesamten Entwicklungsprozeß durchzieht, und daß ohne diese Kämpfe und Widersprüche "das Leben der Partei aufhören" würde.

Ebenso ist er es, der zur richtigen Durchführung des internen Kampfes der Partei die Thesen aufstellt, "aus früheren Fehlern lernen, um künftige zu vermeiden" und "die Krankheit bekämpfen, um den Patienten zu retten". Diese großen Thesen müssen wir heute entschiedener als je zuvor anwenden. Erinnern wir uns an ihren Sinn: "Wir müssen alle früher gemachten Fehler schonungslos aufdecken und alles, was in der Vergangenheit schlecht war, wissenschaftlich analysieren und kritisieren, um künftighin umsichtiger und besser arbeiten zu können. Eben darin liegt der Sinn des Satzes: 'Aus früheren Fehlern lernen, um künftige zu vermeiden.' Doch wenn wir Fehler aufdecken und Mängel kritisieren, besteht unser Ziel, ebenso wie das des Arztes, der eine Krankheit bekämpft, einzig und allein darin, den Patienten zu retten, nicht aber ihn zu Tode zu kurieren."

Der Genosse Mao Tse-tung hat die umfassenden historischen Erfahrungen der Kommunistischen Partei Chinas im Zweilinienkampf folgendermaßen zusammengefaßt: "Den Marxismus und nicht den Revisionismus praktizieren; sich zusammenschließen und nicht Spaltertätigkeiten betreiben; offen und ehrlich sein und sich nicht mit Verschwörungen und hinterhältigen Strategemen befassen."

Diese große Lektion müssen wir uns zu eigen machen; jedoch dürfen wir niemals in unserer Wachsamkeit nachlassen, wie er selbst uns 1964 lehrt: "Auf Leute, die mit Intrigen und Verschwörungen arbeiten, müssen wir achtgeben: so sind Gao Gang, Rao Shushi, Peng Dehuai, Huang Kecheng, Zang Wentian, Zhou Siaozhou, Tan, Jia und andere, über zehn Leute, aus dem Zentralkomitee gekommen. Für alle Dinge gilt, daß sich eins in zwei teilt. Wenn jemand unbedingt intrigieren will, was kann man da schon dagegen machen. Auch jetzt gibt es noch Leute, die das tun wollen. ... es ist nicht so, daß ich froh darüber wäre, daß es solche Leute gibt, aber sie existieren objektiv, sonst gäbe es keine Gegensätze, nur Metaphysik."

Aber wozu dient der Kampf innerhalb der Partei? Letztlich dazu, die Einheit zu wahren und den Marxismus anzuwenden, die Spaltung zu verhindern und den Revisionismus zu bekämpfen; denn wie er selbst uns lehrt, entsteht die Einheit auf der Grundlage des Kampfes und ist relativ, während der Kampf selber das Absolute ist.

So dient folglich dieser Kampf dazu, die Einheit auf der Basis des Marxismus zu bewahren, denn diese ist von großer Wichtigkeit: "Die innere Einheit der Partei und die Einheit von Partei und Volk sind zwei Waffen von unschätzbarem Wert, um die Schwierigkeiten zu überwinden. Alle Mitglieder der Partei sollten sich dies vergegenwärtigen."

Dies waren grundlegende Thesen des Genossen Mao Tse-tung über die Notwendigkeit der Partei, ihren Aufbau und den Kampf innerhalb der Partei. Wir sollten sie studieren, denn sie sind von entscheidender Bedeutung für den Aufbau der Partei des Proletariats in unserem Land.


Aus: BANDERA ROJA, Nr. 46, August 1976.


Übersetzung aus dem Spanischen MPP-A (1. Korrektur)



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